BAI BANG – Sha Na Na Na

Trackliste:

01. Sha Na Na Na
02. My Favourite Enemy
03. I Don´t Know
04. I Know All The Hits
05. I Wanna Rock´n Roll
06. Motivated
07. All Alone
08. It´s Enough
09. Rock Me
10. That´s All I Need (Wha Wao Wa)


Spielzeit:
35:50 min – Genre: Hardrock, Glam/Sleaze – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 24.03.2023 – Page: www.baibang.se

 

Zu den großen Namen der skandinavischen Hardrockwelt haben nie gezählt. Und doch halten BAI BANG seit 1988 durch und produzieren in gewissen Abständen Alben die – seit dem Neuanfang 2009 – einiges an Melodie und Eingängigkeit hinzugewonnen haben. Die alten Releases zwischen 1988 und 2000 sind weitaus gesuchter, die Unbekümmertheit hat Sänger Diddi Kastenholt als einziges verbliebenes Originalmtiglied aber erst in der zweiten Hälfte ihrer Karriere ausgespielt. Zwar polarisieren die Schweden mit ihrer Einfachheit, für Fans melodischer Klänge haben BAI BANG allerdings schon so manchen Partyhit auf dem Gewissen.

Das Besetzungskarussell hat sich wieder einmal kräftig gedreht und so stehen mit Pelle Eliasson und Christian Lindberg (guitars) sowie Tobbe Skogh (bass) und Micke Rosengren (drums) vier neue Mitstreiter auf der Liste. Auch der Wechsel zu Pride & Joy Music ist eine Neuigkeit, wurden doch nahezu sämtliche Alben seit dem Neustart bei AOR- bzw. Metal Heaven veröffentlicht. Doch die Geschäftsaufgabe von Georg Siegl machte eine Neuausrichtung notwendig. Lediglich für die Compilation „Best Of 4“ stand man kurzzeitig bei Lions Pride unter Vertrag. Und so schließt sich der Kreis, wieder bei einem deutschen Label in Lohn und Brot zu stehen. Schon in der ersten Schaffensphase arbeiteten die Schweden sehr gerne mit Partnern aus Germany zusammen.

Jetzt hat das Quartett aus Helsingborg also eine neue Platte unterm Arm – „endlich“ dürften viele Fans frohlocken. Der Start in Form des Titeltracks „Sha Na Na Na“ gestaltet sich allerdings etwas holprig. Deutlich besseres Material hat man in der Vergangenheit von BAI BANG vernommen. Erst mit „I Don´t Know“ liegt das Quartett wieder in der Spur und damit genau da, wo sich die Highlights der Vergangenheit befinden. „I Know All The Hits“ ist sicher eine Art Selbstreflektion, bevor sich mit „I Wanna Rock´n Roll“ der bisher beste Song in Schale wirft. Die AOR Packung „Motivated“ ist eine schöne Abwechslung, die etwas an DEF LEPPARD´s „Hysteria“ erinnert. „All Alone“ nimmt noch mehr Tempo raus, bevor „It´s Enough“ genau die Melodiebögen inne hat, die BAI BANG ausmachen. Das etwas schwächere ABBA-Cover „Rock Me“ kann nicht darüber hinweg täuschen, dass mit „Having A Show“ und „That´s All I Need“ noch zwei Nummern folgen, die auch auf den älteren Platten der Schweden stehen könnten.

Der Titel „Sha Na Na Na“ lässt nichts Gutes erahnen. Aber BAI BANG machen das, was sie am besten können: hochmelodischen Hardrock, der manchmal nah an der Grenze zum Kitsch liegt. Ein ganz klassisches Love/Hate-Ding eben. „Sha Na Na Na“ ist nicht das beste Werk der Band, das liegt außer Frage, aber dennoch ein gutes. Schön, dass Diddi Kastenholt niemals aufgibt und allen Widrigkeiten trotzt. Solche Leute braucht die Szene – er ist mit Leib und Seele dem Rock´n Roll verschrieben!

Stefan

TRENCH DOGS – Stockholmiana

Trackliste:

01. A Little Overdressed
02. Skulldug And Headsick
03. Bridges
04. Wine Stained Eyes
05. Pumpkin Soup
06. Georgian Red
07. Colorful
08. Silver (You´ll Be Gold)
09. Flatliners
10. Maroon
11. Shapeshifter

Spielzeit: 40:51 min – Genre: Glam, Sleaze – Label: Wild Kingdom – VÖ: 03.03.2023 – Page: www.facebook.com/trenchdogs

 

Bereits die 2015 veröffentlichte EP „Fashionably Late“ schlug in der Szene hohe Wellen. Mit ihrem Mix aus HANOI ROCKS, FASTER PUSSYCAT, ENUFF Z´NUFF und den DOGS D´AMOUR waren die TRENCH DOGS aus Stockholm zwar nicht sonderlich eigenständig unterwegs, dennoch wurden die Schweden mit offenen Armen von den Fans empfangen. Immerhin sind die alten Ikonen oft nicht mehr oder in kuriosen Besetzungen samt noch kurioseren neuen Alben unterwegs. Die TRENCH DOGS indes brachten frischen Wind in den zugegebenermaßen etwas eingerosteten Sleaze Rock der alten Helden. 2018 erschien mit „Year Of The Dog“ ihr langersehntes Debütalbum. Lange fünf Jahre mussten die Fans (auch pandemiebedingt) auf ein zweites Langeisen warten. Selbiges steht nun in Form von „Stockholmiana“ endlich in den Läden.

Abermals in den Tilt Studios im schwedischen Strömstad zusammen mit Max Dahlby aufgenommen, von Harry Darling in der Schweiz gemischt und von Al Scott gemastert, gibt es elf neue Songs mit einer Spielzeit von gut vierzig Minuten zu entdecken. Haben die TRENCH DOGS ihr Debüt noch in Eigenregie auf den Markt geworfen, haben sie für diese Platte bei Wild Kingdom (Sound Pollution) unterschrieben.

Schon die erste Single „A Little Overdressed“ klingt hitverdächtig. Der in Australien geborene Sänger Andy Hekkandi hat seine Vorbilder mit Leib und Seele verinnerlicht, bringt aber genug eigenen Flair mit (checkt dazu gerne das Video weiter unten). Das spiegelt sich speziell in melancholischen Nummern wie „Maroon“ oder „Pumpin Soup“ wider, wie sie wohl nur skandinavische Bands schreiben können. Dem stehen straighte, teils schnoddrige Rock´n Roller wie „Skulldug And Headsick“, „Colorful“ oder eben „A Little Overdressed“ gegenüber. Mal Höhenflug und dekadente Partystimmung, mal zutiefst emotionale Momente – das ist „Stockholmiana“.

Der schwedische Fünfer hat mit seinem Zweitwerk gezeigt, dass sie keineswegs eine Eintagsfliege sind, auch wenn die Fans lange auf die neue Platte warten mussten. Freuen wir uns also auch auf hoffentlich zahlreich anstehende Live-Dates in Germany, vielleicht wieder im Package mit MICHAEL MONROE o.ä., denn mit einer Flasche Wein in der Hand und unmittelbar vor der Bühne lässt sich die Musik der TRENCH DOGS immer noch am besten feiern – bisher ist nur ein Date auf dem Hard Rock Hell Sleaze in Sheffield bestätigt.

Stefan

SHIRAZ LANE – Carnival Days

Band: Shiraz Lane
Album: Carnival Days
Spielzeit: 50:45 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Frontiers
Veröffentlichung: 23.02.2018
Homepage: www.facebook.com/ShirazLane

Das zweite Album der Finnen von SHIRAZ LANE steht ins Haus: “Carnival Days”. Das ganze letzte Jahr waren sie damit beschäftigt zusammen mit Per Aldeheim (Def Leppard, Soilwork, Lambretta) Songs zu schreiben, zu produzieren und aufzunehmen. Auf einer Europatour mit BROTHER FIRETRIBE waren Hannes Kett (Gesang), Jani Laine (Lead Gitarre), Miki Kalske ( Rhythmus Gitarre), Joel Alex (Bass) undAna Willman (Schlagzeug) auch. Die Gelegenheit für ein Interview ließ ich mir da natürlich nicht entgehen, das Ergebnis könnt ihr hier nachlesen.
SHIRAZ LANE zelebrieren die kreative Abwechslung und bringen diese mit kompromissloser Ehrlichkeit zu ihrem Publikum.

Eine jazzige Cabaret Party wird mit Einsteiger- und Titelsong „Carnival Days“ hervorgebracht, ein Song der völlig untypisch ist und vielleicht auch erst einmal etwas befremdlich. Lässt man sich aber darauf ein, kann man hierzu sehr viel Spaß haben. „The Crown“ bietet ein wildes Riff und einen catchy Chorus, wie so ziemlich jeder Song des Albums. „Harder To Breath“, was vorab als Single veröffentlicht wurde, ist der absolute Knaller und zusammen mit „War Of Mine“ der härteste Song der 11 auf dem Album. Mit „Tidal Wave“ gibt es einen Pop-Rock Ohrwum und auch im Falle von „Shangi-La“ wird es poppig. „Gotta Be Real“, „Hope“ und „Reincarnation“ sind die ruhigen Momente der Scheibe, allerdings jeder auf seine Art: „Gotta Be Real“ in etwas 80er Manier, „Hope“ als typische Powerballade und „Reincarnation“ als 8-minutiges Monster.

Mit „Carnival Days“ haben SHIRAZ LANE es geschafft ihre Weiterentwicklung und Experimentierfreude in 11 Songs zu packen, die man sich gerne anhört. „Harder To Breathe“ wird sicher ab jetzt einer ihrer Klassiker und auch „The Crown“ und „Tidal Wave“ sind ihrer Aufmerksamkeit wert.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Carnival Days
02. The Crown
03. Harder To Breathe
04. Tidal Wave
05. Gotta Be Real
06. People Like Us
07. Shangri-La
08. War Of Mine
09. Shot Of Live
10. Hope
11. Reincarnation

Lotta

PRETTY BOY FLOYD – Public Enemies

Band: Pretty Boy Floyd
Album: Public Enemies
Spielzeit: 43:45 min
Stilrichtung: Hair Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 01.12.2017
Homepage: www.prettyboyfloydband.com

14 Jahre nach dem letzten Album „Size Really Does Matter“ bestückt uns die Band um Steve Summers und Kristy Majors nun mit ihrem vierten Album „Public Enemies“. Mein 15-jähriges Ich schreit laut Hurra bei dem Gedanken an den feucht-fröhlichen Hair Metal der 80er, bei dem es einfach nur um Spaß, Party, geile Haare und feine Mädels geht. Dementsprechend war ich sehr gespannt, was mit PRETTY BOY FLOYD seitdem passiert ist und wie sich das ganze 2017 anhört.
Auch die Band selbst dachte sich, genau diese Musik noch einmal aufleben zu lassen damit die Fans, die entweder die 80er vermissen oder sie gar nicht erlebt haben, den Vibe (noch)einmal aktuell spüren können.
Nach einem kurzen Opener („S.A.T.A.“) wird man mit „Feel The Heat“ in die erhoffte Stimmung geworfen. Gleich beim nächsten Song „High School Queen“ kommt man aber schon gehörig ins Grübeln. Wie soll man es finden, wenn eine Band, deren Mitglieder stracks auf die 50 zugehen, über heiße Schulmädchen singen? Mein Herz erwärmt sich da nicht. Auch der folgende Song „Girls All Over The World“ reißt das Ruder nicht mehr herum. Beim letzten Song „So Young So Bad“ ist die Thematik dieselbe wie bei „High School Queen“. Bei Zeilen wie „You should be home playing with your dolls, instead of here playing with my balls“ konnte ich mich noch nicht entscheiden, ob ich es lustig finde oder mich übergeben möchte…wahrscheinlich beides. „American Dream“ ist ein grooviger Spaß, bevor es mit der Powerballade „We Can’t Bring Back Yesterday“ weitergeht. Mit „We Got The Power“ und „Do You Wanna Rock“ feiert die Band den Rock’n’Roll und sich selbst, „Run For Your Life“ glänzt im „Too Fast For Love“ (MOTLEY CRUE) Vibe und ist für mich, neben “Feel The Heat“ das Highlight des Albums. Doch auch „Shock The World“ fängt ziemlich cool an und „Paint It On” modernste Song des Albums sein.

Es ist einmal mehr interessant zu sehen, was Alter und Zeit u.a. mit Musikgeschmack anrichten. Mein heutiges Ich ist eher ernüchtert. Mit „Public Enemies“ begibt man sich auf einen Nostalgietrip á la TUFF, MOTLEY CRUE, POISON, TRIXTER und wie sie alle heißen. Das Album schließt nahtlos da an wo „Leather Boyz With Electric Toyz“ aufgehört hat und klingt so, als möchte man krampfhaft an der alten Zeit festhalten. Dies gelingt auch, aber wirkt heute vor allem textmäßig teilweise unangebracht. Man bekommt gleichzeitig das Gefühl, dass diese Tatsache den Jungs von PRETTY BOY FLOYD gehörig am A**** vorbeigeht, was wiederrum ziemlich cool ist.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. S.A.T.A.
02. Feel The Heat
03. High School Queen
04. Girls All Over The World
05. American Dream
06. We Can’t Bring Back Yesterday
07. We Got The Power
08. Do Ya Wanna Rock
09. Run For Your Life
10. Shock The World
11. Paint It On
12. 7 Minutes In Heaven
13. Star Chaser
14. So Young So Bad

Lotta

TALENTSCHMIEDE: 17Crash

Band: 17Crash

Gegründet: 2011

Herkunft: Livorno

Mitglieder: Ros Crash, Phil Hill, Steve Poison, Frankie

Stil: Hard ’n‘ Glam Rock ’n‘ Roll

Veröffentlichungen: „Reading your dirty minds “ 2015

Einflüsse: L.A. Guns, Motley Crue, Skid Row, Cinderella, Poison, Warrant

Was wir die nächsten fünf Jahre erreichen möchten: Bei einem Major Label sein.

Was als nächstes kommt: Wir arbeiten hart an unserem zweiten Album, also SEID GESPANNT!

Unsere beste Erfahrung bis jetzt: Als wir einen Vertrag mit dem amerikanischen Label “Demon Doll Records” unterschrieben haben, die unser erstes Album weltweit vertreiben.

Unser peinlichster Moment: Während eines Sommerfestivals beschloss die Organisation unseren Gig abzubrechen. Das war richtig scheiße und nahm auch kein gutes Ende.

Mit wem wir gerne ein Bierchen trinken würden und warum: Also ein kühles Bier auf dem Sunset Strip mit den Jungs von Motley Crue wäre ziemlich cool. Sie waren eine fantastische Band und haben so viel dafür getan Rock’n’Roll am Leben zu erhalten. Wir (und millionen anderer) haben ihnen so viel zu verdanken. Respekt, Motley sind die Besten!

Wenn wir uns eine Band aussuchen könnten, mit der wir auf Tour gehen dürfen: Wir sind gut mit den Jungs von Crazy Lixx befreundet. Wir haben schon einmal eine Show für sie eröffnet und hatten sehr viel Spaß. Es wäre super eine ganze Tour mit ihnen zu spielen, denn sie sind fantastische Künstler und genauso fantastische Menschen!

Das Beste daran in einer Band zu spielen: Musik für Menschen zu schreiben und Emotionen mit ihnen zu teilen, wenn du spielst. Das ist pure Magie.

Das Schlimmste daran in einer Band zu spielen: Wen nein Bandmitglied aus dämlichen Gründen anfängt, sich wie ein Arschloch zu benehmen und die ganze Band und alles was sie bis dahin geschaffen hat in den Dreck zieht. Das sind harte Momente.

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Musik:
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BLACK DIAMONDS – Once Upon A Time

Band: Black Diamonds
Album: Once Upon A Time
Spielzeit: 55:52 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 24.03.2017
Homepage: www.black-diamonds.ch

Black Diamonds sind ein schweizer Hard Rock Quartett, bestehend aus Michael Kehl (Gesang, Gitarre), Andi Fässler (Bass), Manuel Peng (Schlagzeug) und Andreas Rohner (Leadgitarre). Sie bringen nunmehr ihr drittes Album mit dem Titel ‚Once Upon A Time‘ heraus, die ersten beiden wurden 2008 (‚First Strike‘) bzw. 2013 (‚Perfect Sin‘) veröffentlicht. 
‚Once Upon A Time‘ wurde im eigenen Studio aufgenommen und durch Tobias Lindell abgemischt, das Mastering übernimmt Dragan Tanaskovic in den Bohus Sound Studios in Göteborg (Abba, Europe, In Flames, H.E.A.T., uvm.). 
Den Einstieg macht das dramatische Intro ‚Tales Untold‘ bevor es mit ‚The Ghost And The Shadow weiter geht, etwas metallischer als die sonst eher hardrockigen Nummern, wie z.B. ‚Love Stick Love‘. Hier findet man, wie in einigen der Songs, einen eingängigen Chrorus. Melodisch und mehr Hair Metal geht es weiter mit ‚Pieces Of A Broken Dream‘, dann kommt die dahinfließende Ballade ‚Love, Lies, Loneliness‘, die durch ein paar Streicher unterstützt wird. Zu ‚Vampires Of The Night‘ erschien kürzlich ein Video, es gründet zusammen mit ‚Not Going Home‘ die Partyfraktion des Albums mit etwas MÖTLEY CRÜE Flair. 

Zusammenfassend: Ein gut rockendes Album, dessen Songs ein breites Stimmungssprektrum aufweisen. Ein paar Füller gibt es zwar, aber Freunde von Hard Rock mit teilweise glamigen Einflüssen á la MÖTLEY CRÜE oder auch TIGERTAILZ werden hier Spaß haben, vor allem mit meinen persönlichen Favoriten ‚Pieces Of A Broken Dream‘ und ‚Not Going Home‘. Insgesamt, finde ich, eine starke Scheibe.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Tales Untold 
02. The Ghost And The Shadow
03. Love Stick Love
04. Romeo & Juliet
05. Pieces Of A Broken Dream
06. Love, Lies, Loneliness
07. Thrillride
08. Vampires Of The Night
09. Not Going Home
10. Hard To Let Go
11. Years
12. This Is A Love Story

Lotta