AFFÄIRE – En Route

Trackliste:

01. Joke’s On You
02. Eyes Of A Cougar
03. DIY
04. You Won’t Be Missed
05. Initiation’s Over
06. Never Grow Old
07. Her Way Or The Highway
08. Last Shot
09. En Route
10. Way Out Of Line
11. More 2 Luv
12. Take A Bite (Outta Me)

Spielzeit: 45:34 min – Genre: Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 28.10.2024 – Page: www.facebook.com/affairerocks

 

Die aus Portugal stammenden Hard Rocker von AFFÄIRE haben ihr drittes Album am Start. Album #1 kenne ich nicht, Album #2 befindet sich bei mir im CD Schrank und wurde für gut befunden. Mal abwarten ob Album #3 mit dem Titel „En Route“ in dieselbe Kerbe schlägt oder ins selbe Rohr bläst wie der Vorgänger. Im Gegensatz zum Vorgängeralbum wurde Sänger D.D. Mike am Mikrofon durch Bassist Tawny Rawk ersetzt und dieser wird nun durch Jonathan Bogard am Bass ersetzt. Weiterhin zur Band gehören Rick Rivotti an den Gitarren und J.P. Costanza an den Drums. Dann mal sehen was Tawny am Mikrofon ausrichten kann und ob der Hard Rock immer noch mit einer leicht versauten und dreckigen Sleaze Note rüber kommt.

Die Stimme von Tawny besitzt nicht so viel Dreck wie die von D.D. Mike, hört sich an wie eine Mixtur aus D.D. Mike, John Elliot (CONFESS) und C. Marshall (PLEASURE MAKER) nur nicht ganz so rotzig. Die Gitarren fahren volles Brett der Bass haut auch die Noten mit Vorliebe sehr laut aus sich raus. Das Schlagzeug kommt dezent gedämpft aus den Boxen. Ich weiß jetzt nicht ob es an den MP3s liegt aber die Produktion hört sich so an als ob bei der Aufnahme alle Regler zu nahe am rechten Anschlag waren, dass klingt so ähnlich wie das letzte GIRISH AND THE CHRONICLES Album. Wenn dies der Fall war, wäre der Titel des Vorgängers „Less Than More“ weniger mehr gewesen. Durch das komische und verzerrte Klangbild wirkt alles ein wenig unrund und könnte noch Feintuning vertragen.

Der Hard Rock von AFFÄIRE bewegt sich irgendwo bei PUSH, PLEASURE MAKER, eine bravere Version des Vorgängeralbums, 99 CRIMES, ANGELES und sehr viel CONFESS ohne deren Rotzigkeit und Level zu erreichen. Irgendwie alles ganz gut aber auch ideenlos und sehr viel von CONFESS im Sound, erschwerend kommt das Glangbild hinzu das alles andere als vorteilhaft ist.

Zu viel nach Schweden geschielt und zu wenig zündende Ideen die das Album von der Bewertung in eine der höheren Regionen ansiedeln lässt. Das können viele Bands besser, die Konkurrenz ist in diesem Sektor übermächtig und nicht so leicht zu toppen da es zu viele bessere aber auch ebenso viel schlechtere Bands gibt. So bleibt als Fazit ein nettes mittelmäßiges Album mehr aber auch nicht, da war der Vorgänger um einige Schippen besser.

„Joke’s On You“ macht am Anfang eine sehr gute Figur, „Eyes Of A Cougar“ hier kommt der Dreck ein bisschen mehr zum Zug. „DIY“ vorlaut mit Schmackes geht es in die Vollen, „You Won’t Be Missed“ hier muss ich an eine zivile Version der Schweden CONFESS denken. „Initiation’s Over“ ein Instrumental das an Miami Vice Musik ala Jan Hammer erinnert, „Never Grow Old“ hier denke ich an PUSH. „Her Way Or The Highway“ macht Laune und könnte mehr Potential erreichen wenn das ganze besser klingen würde, „Last Shot“ der Rotz kommt gut, als Kontrast wurde eine Mundharmonika hinzu genommen. „En Route“ noch ein Instrumental hier wildern die Jungs gewaltig im Pomp Pop der Übergangszeit 80er in die 90er, „Way Out Of Line“ hier ist leider irgendwie die Luft raus, das ginge mit mehr Pepp. „More 2 Luv“ und das Level steigt Leicht an, „Take A Bite (Outta Me)“ CONFESS grüßen erneut mit voller Breitseite.

Balle

BLIND THE EYE – The Lion of Lions

Trackliste:

01. The Lion Of Lions
02. Aquilifer
03. As Vesta’s Fire
04. Tauroctony
05. Mars! Exulte!
06. The Roses Of Heliogabalus
07. Crimson Duskfall
08. Imperial Thunder
09. Vae Victis
10. The Humiliation Of Charon

Spielzeit: 44:29 min – Genre: Melodic Death Metal – Label: El Puerto Records – : 03.09.2022 – Page: www.facebook.com/Blindtheeyeband

 

Wenn ich an Portugal denke, denke ich an ESC-Gewinner, Portwein und südliches Flair. Melodic Death Metal wäre das letzte, an das ich in Bezug auf das kleine Land in Südeuropa einen Gedanken verschwenden würde. Und was soll ich sagen… Böser Fehler, den es mit BLIND THE EYE zu korrigieren lohnt.
2016 von Gitarrist Ramiur Sekh und Drummer Ramiur Rocha in Santa Maria da Feira gegründet, veröffentlichet das Quintett mit „The Lion Of Lions“ ein ganz ansehnliches Stück Melodic Death Metal. Nach dem 2018er Debüt „Arise to the Theta State“ und der 2020er EP „Tripolarity“ folgt nun der Rundumschlag der Portugiesen.
Da Sänger Dário Rosa die Band noch im Aufnahmeprozess verließ, hört man auf „The Lion Of Lions“ den kurzfristig und kurzzeitig eingesprungenen Ricardo Pereira (MOONSHADE) growlen. Komplettiert hat sich die Band aber jetzt mit Rui Antunes, ich bin schon gespannt, ob und wie anders BLIND THE EYE dann klingen.
Das war schon einiges an Aufregung im Vorfeld, hörbare Auswirkungen hat es allerdings nicht, zumal das Songwriting in der Hand von Ramiur Sekh liegt.
Doch nun erstmal zum Album selbst. Als großer Fan des skandinavischen Melodic Deaths à la AMON AMARTH finde ich mich auch bei BLIND THE EYE wieder. Wobei mich der Titeltrack und Opener „The Lion of Lions“ mit seinen südlich-melodischen Einlagen immer noch am meisten abholt. Eine Eigenständigkeit, die mir bei den übrigen Tracks etwas zu kurz kommt.
Doch auch die übrigen Songs sind nicht von schlecht. Zu „Aquilifer“, „As Vestas Fire” oder auch “Mars! Exulte!“ lässt es sich wunderbar abgehen und headbangen und auch mitgrölen. Heiserkeit natürlich inbegriffen.
Mit „Vae Victis“ und seinen Klargesang-Einlagen gibt es noch eine kleine Abwechslung zu den bereits genannten genretypischen Songs, bevor nach 10 Songs und knapp 45 Minuten die letzte Abrissbirne rausgeholt wird und „The Humilation of Charon“ das Album beschließt.
Alles in allem sind auf „The Lion Of Lions“ alle genretypischen Zutaten. Aggressive Growls und die charakteristische Härte fehlen zu keiner Zeit, dazu passende Melodien und ordentliches Geschrammel. Eigentlich alles da, was es zu einem guten Album braucht. Dennoch – und hier kommt ein Aber – wäre da nicht die Abnutzungsgefahr nach mehreren Durchgängen. Wie schon erwähnt, fehlt es noch an der Eigenständigkeit und dem persönlichen Stil.
Das Quintett steht jedoch noch relativ am Anfang seiner Karriere, mit „The Lion Of Lions“ beglücken uns BLIND THE EYE gerade erst mit dem zweiten Album und noch lässt sich nicht sagen, ob und wie der neue Sänger Rui Antunes seine Trademarks setzen wird. Ich bin aber mal positiv optimistisch und vergebe headbangende 7 von 10 Sternen. Ein gutes Album in einer schwierigen Zeit, besser hätten es andere Bands in dieser Situation auch nicht hinbekommen.

Tänski

Don’t miss it, The Lion Of Lions!

BLIND THE EYE – NEWS

BLIND THE EYE – Neues Video „The Lion of Lions“

Auch wenn man bei Portugal nicht zwingend an Metal denkt, gibt es dort doch eine kleine aber feine Metalbase. Hierzu gehören auch die Melodic Deather von „Blind The Eye“, die am 30.09.2022 ihr Debütalbum „The Lion of Lions“ veröffentlichen.

 

 

 

 

 

 

Wer Gefallen an skandinavischem Melodic Death Metal gefunden hat, sollte hier unbedingt mal ein Ohr (oder auch zwei) riskieren.