DYNAZTY – Final Advent

Trackliste:

01. Power Of Will
02. Advent
03. Natural Born Killer
04. Yours
05. All The Devils Are Here
06. The White
07. Instinct
08. Heart Of Darkness
09. Achilles Heel
10. Power Of Now

 

Spielzeit: 41:42 min – Genre: Melodic Metal – Label: AFM Records – VÖ: 26.08.2022 – Page: www.facebook.com/dynaztyband

 

DYNAZTY sind Back, mit Album #8 im Gepäck, starteten die Jungs auf den ersten Alben noch als Melodic / Hard Rock Band mutierten sie im Laufe ihres Bestehens zu einem ernst zu nehmenden Melodic Metal Act. Das neue Album mit dem Titel „Final Advent“ macht da keine Ausnahme und knüpft nahtlos an den Vorgänger „The Dark Delight“ von 2020 an. Im Vorfeld wurden schon vier Songs als Videos auf Youtube veröffentlicht. Diese vier Songs hören auf die Titel „Yours“, „Advent“, „Power Of Will“ und „Natural Born Killer“.

Ich konnte mich im April beim Tourauftakt in München von der Livequalität der Band überzeugen, DYNAZTY fackelten die Bühne regelrecht ab und bewiesen das sie nicht nur auf Konserve eine Macht sind. Drei Songs vom neuen Album wurden auch in die Setlist aufgenommen, „Power Of Will“, „Advent“ und „Yours“.

Zum Lineup gehören Nils Molin am Mikrofon, Love Magnusson und Mikael Lavér an den Gitarren, Jonathan Olsson am Bass und Georg Hämsten Egg an der Schießbude.

Molin gibt zum neuen Album an „„Power Of Will“ war einer der ersten Songs, die wir für das Album komponiert haben, und einer, der sofort die weitere Zielrichtung geprägt hat. Meiner Meinung nach ist „Final Advent“ unser bis dato intensivstes Album, mit einigen der stärksten Nummern, die wir je geschrieben haben“. Weiter führt Molin aus „Jeder Song hat einen absolut individuellen Text. Bei manchen handelt es sich um Kurzgeschichten in straff strukturierten Stücken wie „All The Devils Are Here“, „Yours“, „Heart Of Darkness“ oder Achilles Heel“, während „Power Of Will“, „Advent“, „Natural Born Killer“ und „Power Of Now“ klare Botschaften vermitteln sollen“. Und weiter „Das Cover und der Albumtitel von „Final Advent“ sind bewusst mehrdeutig gewählt. Advent bedeutet die Ankunft einer bemerkenswerten Sache oder Person“.

Ob er mit der erwähnten Ankunft sich selbst und seine Mitstreiter samt neuem Album gemeint haben könnte wird sich in den folgenden Zeilen zeigen. Was bietet DYNAZTY auf „Final Advent“, Melodic Metal wie aus dem Lehrbuch. Der Hauptbestandteil sind ausgereifte Melodien, gepaart mit den Vokalharmonien von Nils beides wird durch die Unterstützung von Gitarren, Keys, Bass und Schlagzeug derart genial in Szene gesetzt das man meint einen Hollywoodblockbuster vor sich zu haben der mit 12 Oscars gekrönt wurde.

Nils ist wie gewohnt stark und sehr gut bei Stimme, einer der besten seinen Faches. Die Gitarren hauen einem die harte Riffs und Melodien um die Ohren das es eine Freude ist zuhören zu dürfen. Die Keys bilden mit den Gitarren eine riesige Soundkulisse und verursachen ein Feuerwerk nach dem Anderen in den Gehörgängen um sich dort für sehr lange Zeit festzukrallen. Der Bass und die Drums treten ohne Vorwarnung in den Hintern und treiben wie eine Horde Wikinger im Blutrausch. Die Produktion haut gnadenlos rein und kommt mit Power aus den Membranen geblasen.

Der Sound ist die konsequente und logische Weiterführung von „The Dark Delight“, Melodic Metal mit viel Power mal mit epischen Elementen oder auch sehr viel Drama und Pathos in Szene gesetzt. DYNAZTY sind so einfach dies jetzt klingt einfach nur DYNAZTY und eine wahre Größe im Melodic Metal. Ich meine mit „einfach“ damit nicht das die Band gewöhnlich ist, nein ganz im Gegenteil die Band zeigt einmal mehr was sie zu leisten im Stande ist und mit Recht zur Spitze der Hard N Heavy Szene gehören. Mit skandinavischer obercoolness hauen einem die Jungs Melodien und Harmonien vor den Latz als ob es nichts Einfacheres geben würde und liefern dabei einen Gassenhauer nach dem Anderen ab. Nils bildet mit der Band eine Einheit die aus purer Genialität besteht, hoffen wir mal das uns DYNAZTY auch weiterhin mit solchen Glanztaten beehren und nicht so schnell müde werden solche Songs zu schreiben und einzuspielen. Von meine Seite aus hat Nils in der erwähnten Ankündigung sich selbst und seine Bandmates gemeint, denn besser geht es nicht.

Leider lassen mir die Jungs keine andere Wahl als Fullhouse zu ziehen wenn ich könnte würde ich 12 von 10 ziehen aber unsere Bewertung geht nur bis 10.

Mit „Power Of Will“ gelingt ein perfekter Einstieg, so sollte ein Opener sein und Lust auf mehr machen, „Advent“ hart, genial, melodiös, einfach nur Geil, Vorsicht Hit Alarm. „Natural Born Killer“ der nächste geile Melodic Hit und bestes Tanzflächen Futter, mit „Yours“ kommt eine der stärksten Powerballaden die ich in den letzten 10 bis 15 Jahren gehört habe. „All The Devils Are Here“ und noch ein Schmankerl von den Skandiboys, typisch und einfach nur DYNAZTY, „The White“ zur Abwechslung mal mit schrägen Einlagen bis zum Refrain der ist für die Band typisch eingängig. „Instinct“ ein obercooler Stampfer mit traumhaften Refrain, „Heart Of Darkness“ knüpft an die Vorgänger an. „Achilles Heel“ kommt mit viel Pathos aus den Boxen, „Power Of Now“ kommt nochmal eingängig mit viel Power und flott zum Schluss.

Balle

Konzertbericht Dynazty + Holy Mother +Sirenia + Surma in München

Dynazty am 07.04.2022 Tourauftakt im Backstage München

Am 07.04.2022 fand der Auftakt der „The Dark Delight“ Tour von DYNAZTY in München statt. Aus bekannten Gründen konnte die Tour im Jahr 2020 nicht stattfinden. Das kommende Album der Schweden wurde durch die Tour von März auf August verschoben. Als Support dabei sind HOLY MOTHER, SIRENIA und SURMA.

Mit etwa einer Stunde Verspätung legten HOLY MOTHER zum Auftakt los, die US-Boys absolvierten eine souveräne und starke Show. Man merkte den Jungs an das sie spaß hatten endlich wieder Live on Stage zu stehen. Mike Tirelli hatte mit dem leider nur aus knappen 100 Personen bestehenden Publikum, was die Band nicht im Geringsten zu stören schien, leichtes Spiel. Der Rest der Band war genauso gut drauf wie Mike. Ein Highlight kam zum Ende hin als die Band zu Ehren von Ronnie James Dio dessen Rockhymne „Holy Diver“ anstimmte. Nach ihrem Gig begab sich die Band an den Merchstand und führte so einige Gespräche mit den Besuchern. An der Bar waren die Boys auch zeitweise anzutreffen. Ich muss jetzt anmerke das mir HOLY MOTHER Live besser als auf Konserve gefallen. Beider Daumen hoch für die Geile Show und auch für die Nähe zum Publikum.

Nach dem Umbau für SURMA und einem längeren Soundcheck kam die Ansage der Band das sie schweren Herzens den Gig absagen müssten, Grund habe ich keinen mitbekommen. Dies könnte auch der Grund für die Verspätungen von HOLY MOTHER gewesen sein.

Nach dem Umbau und neuerlichen Soundcheck enterten die mir bis jetzt völlig unbekannten, was auch so bleiben wird SIRENIA die Bühne. Mit einem Mix aus NIGHTWISH, AMARANTHE und WITHIN TEMPTATION mit weiblichen Leadvocals wurde sich durch das Set gerockt. Der Gig war nicht schlecht ging aber nicht an mich, die Songs hörten sich fast alle gleich an. Einzig der letzte Song ein Cover von DISIRELESS mit „Voyage, Voyage“ im Metal Gewand ist bei mir hängen geblieben. Der Bass, Keyboards und Backing Vocals kamen vom Band was bei den beiden anderen Bands nicht der Fall war.

Während des Soundchecks von DYNAZTY kamen noch einige Leute hinzu, laut Auskunft vom Backtage waren 169 Besucher beim Tourauftakt dabei. Mit über einer Stunde Verspätung betraten die Bandmitglieder die Bühne um eine Stadt zu erobern. Dies gelang ohne große Probleme. Ab den ersten Takten war das Publikum fest in der Hand der Band und eine geile Party wurde zelebriert. Die Jungs waren gut drauf genau wie das leider nur ein paar Handvoll betragende Publikum. Jeder Song, egal ob alt oder neu, wurde ohne Ausnahme von den Zuschauern mit lautem Beifall abgefeiert. Bei den Gassenhauern „The Black“, „Presence Of Mind“, „Heartless Madness“ und „The Human Paradox“ ging das Publikum noch ein wenig mehr ab wie Schmitz Katze und feierte die Band ohne Ende. Es passte in dieser magischen Donnerstagnacht einfach alles perfekt zusammen, eine geile Band die die Bude regelrecht abfackelte und dabei eine Spielfreude hatte. Ein Publikum welches ebenso gut drauf war wie die Protagonisten auf der Bühne, irgendwie schwebte eine magische Stimmung über den Köpfen der Band und den Zuschauern und zauberte so ein Endgeile Stimmung in die Halle, die von HOLY MOTHER schon gezündet wurde startete mit DYNAZTY voll durch. Das Stageacting war vom Feinsten, immer war etwas in Bewegung bei den Solos egal ob Bass oder Gitarren bekam jedes Mitglied seinen Spot im Rampenlicht und stand alleine auf der Bühne einzig der Drummer saß noch auf seinem Hocker. Nils war fantastisch bei Stimme und spielte gekonnt mit dem Publikum, dieses Spiel wurde dankbar angenommen. Die beiden Songs „The Human Paradox“ und „Titanic Mass“ wurden als Zugabe zum Ende der Party gespielt und bildeten den perfekten Abschluss einer für mich perfekten Nacht mit Livemusik.

Setlist

In The Arms Of A Devil
Firesign
The Grey
The Black
Paradise Of The Architect
Threading The Needle
Advent
Drum Solo
Power Of Will
Yours
Instrumental Gitarren Solos
Waterfall
Presence Of Mind
Heartless Madness
Raise Your Hands

Zugabe

The Human Paradox
Titanic Mass

Text und Bilder: Balle + E. Brunner

DYNAZTY – The Dark Delight

Band: Dynazty
Album: The Dark Delight
Spielzeit: 55:58 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 03.04.2020
Homepage: www.dynazty.com

Melodic Rock/Metal der Extraklasse. DYNAZTY liefern hier ihr bisheriges Meisterstück ab. Irgendetwas muss in dem Grundwasser aus dem Norden Europas sein. Was da alles an genialen Outputs herkommt. Und DYNAZTY aus Stockholm haben wohl einen tiefen Schluck genommen. Wann die die Jungs Zeit hatten diese Knaller Scheibe zu schreiben ist mir ein Rätsel. Sänger Nils Molin ist regelmäßig mit den schwedischen Shootingstars Amaranthe rund um den Globus zu hören und zu sehen. Bassist Jonathan Olsson ist bei Lindemann und Pain live zu sehen. Gitarrist Love Magnusson und Schlagzeuger Georg Härnsten Egg touren häufig mit Dee Snider und Joe Lynn Turner. Auch Gitarrist Mikael Laver war mit Lindemann und Joe Lynn Turner on the Road. Gegründet 2008, fünf großartige Alben und eine Vielzahl von Shows später, stehen die Jungs endlich da wo sie hingehören: an der Speerspitze des Melodic Metal. Ich durfte in meiner ehemaligen Metal Bar (BarCode) das letze Album mit einer tollen Releaseparty vorstellen. Und das war schon klasse. Produziert hat die Band selbst und gemischt wurde die Platte von Jacob Hansen (Volbeat, U.D.O., Amaranthe). Doch genug jetzt, ab zu den Songs die auf uns warten.
Bei „Presence Of Mind“ wird der Refrain als leises Intro reingeschmuggelt, bevor das Riff explodiert und grooved wie Sau. Ein paar spoken words kommen auch vor, ehe der Song sein ganzes Potential entfaltet. Eine echte Hymne. Bombastische Chöre, Synthesizer und moderne elektronische Klänge ohne Ende bei „Paradise Of The Architect“. Die Amaranthe Nähe lässt sich nicht leugnen. Wieder geil. „The Black“ ist ein fantastischer Melodic Hardrock Track mit wahnsinns Chorus Line. Erinnert mich an Battle Beast vom Aufbau her. Weiter geht’s mit „From Sound To Silence“. Von wegen Silence, hier wird gerifft ohne Ende und mit härteren Gastvocals von GG6 gearbeitet. Jetzt wird es kurz ruhig auf „Hologram“. Eine wunderschöne Powerballade, die nie kitschig klingt und von Nils Stimme getragen wird. Super Nummer. „Heartless Madness“ ist eine hymnische Mitpfeifnummer geworden. Geht nicht mehr aus meinem Kopf. Ich dreh hier noch ab. „Waterfall“ bietet modernen epischen Sound der zum Träumen verleitet. „Threading The Needle“ ist ein wenig technischer und progressiver, aber immer mit grandioser Melodieführung und Sänger Nils, der die ganze Range seines Könnens zeigt. Weltklasse. „The Man And The Elements“ verarbeitet keltisch-irische Elemente im Song. Man fühlt sich wie Mel Gibson in Braveheart wenn man seine Feinde in die Flucht schlägt. Groove, Groove und nochmals Groove in „Apex“. Einfach Wow. „The Road To Redemption“ überrascht mit Slide Gitarre und Country Feeling. Mutig, wird nicht jedem gefallen, aber ich liebe es. Der Titeltrack „The Dark Delight“ ist an Melodie nicht zu übertreffen, aber auch ganz viel Theatralik und Dramatik werden hier verarbeitet. Perfektes Ende für dieses Album.

Anspieltipps: unmöglich, einzelne Lieder hervorzuheben. Es gibt keinen einzigen schwachen Song.

Fazit: Diese Scheibe muss die Jungs nach ganz vorne katapultieren. Bands wie H.E.A.T, Eclipse usw. müssen sich ganz warm anziehen. Produktion, Songwriting, Songs, musikalisches Handwerk und Gesang sind perfekt. Absoluter Pflichtkauf!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Presence Of Mind
02. Paradise Of The Architect
03. The Black
04. From Sound To Silence
05. Hologram
06. Heartless Madness
07. Waterfall
08. Threading The Needle
09. The Man And The Elements
10. Apex
11. The Road To Redemption
12. The Dark Delight

Video zu „Waterfall“:

Sturmi

DYNAZTY – Firesign

Band: Dynazty
Album: Firesign
Spielzeit: 49:36 min.
Stilrichtung: Modern Melodic Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 28.09.2018
Homepage: www.dynazty.com

Die Schweden von DYNAZTY sind wieder da. Im Gepäck: ihr sechstes Werk “Firesign”, Nachfolger des 2016er Releases “Titanic Mass” und das Album, das zwangsläufig erscheinen muss, wenn vorher bei Ikea alle Synthesizer 40% reduziert waren. Innerhalb von elf Jahren Bandgeschichte haben sich die fünf Stockholmer bereits einen respektablen Namen und die damit einhergehende Fangemeinde erspielt und somit die Gelegenheit gehabt, ihren Sound von Größen wie Jonas Kjellgren (Ex-Gitarrist von SCAR SYMMETRY, Mastering bei AMORPHIS, IMMORTAL und anderen) und Peter Tägtgren (kennt man) polieren zu lassen. Das Ergebnis ist erwartungsgemäß einwandfrei produziert – einwandfrei produzierter moderner Melodic Metal, sehr melodieorientiert, oft cheesy und angereichert mit zahlreichen Synth-Spielereien. An der Bandleistung gibt es ebenfalls nichts zu meckern. Die Instrumente sitzen, Sänger Nils Molin überzeugt mit einer klaren Power-Metal-kompatiblen Stimme, die den elf Tracks auf „Firesign“ dienlich ist, auch in hohen Sphären funktioniert und durchaus Charakter hat.
Mit den Songs ist das hingegen so eine Sache. Der typische DYNAZTY-Song funktioniert folgendermaßen: Auf ein Synth-Arpeggio-Intro folgt der fett klingende Einstieg der Band, ab dem feststeht, dass die Synthesizer aus dem Songintro nun das komplette Lied unterlegen werden. Plus ein paar mehr Synthesizer. Anschließend die erste Strophe, die bis zum Anfang ihrer zweiten Hälfte im tyischen STRATOVARIUS-Klischeestyle gitarrenfrei gehalten ist. Im anschließenden Prechorus werden dann die Melodien etwas aufgefröhlicht, bevor ein dicker Refrain mit großer Melodie, die sich manchmal ins Ohr zu graben vermag, aufgefahren wird. Dann wieder Strophe, Prechorus, Chorus, ein semispektakulärer Mittelteil und zu guter Letzt noch zwei- oder dreimal der Chorus, das letzte Mal in einer anderen Tonlage.
Bei einigen Songs ist der Discofaktor etwas höher („My Darkest Hour“ oder „Let Me Dream Forever“), bei einigen wird’s etwas böser („Starfall“) oder dramatisch-melancholischer („Closing Doors“) und ab und an bringt man kleine neoklassisch („The Grey“) oder folkig-piratig anmutende („Ascension“) Motive mit ins Spiel. Ach ja, oder man zieht sich die Keyboards von RAMMSTEIN, wie im Falle von „Firesign“ (original: „Du hast“) geschehen. Das Ganze wirkt oft doch sehr poppig, einigermaßen glattgelutscht und ist vergleichbar mit DRAGONFORCE, wenn man ihnen THC ins Speed mischen würde.
Versteht das nicht falsch: „Firesign“ wird jedem Freund von modernem Melodic Metal mit einer guten Portion delikat gewählter Synthesizer Spaß machen, jedenfalls die einzelnen Lieder für sich. Über die Dauer eines kompletten Albums stellen sich bei DYNAZTYs Konzept jedoch gewisse Ermüdungserscheinungen ein, denn bei derart ähnlichen Songstrukturen kommt schon beim fünfen Track das Gefühl auf, man habe ihn auf „Firesign“ schon einmal gehört. Und so fett die Melodien auch sein mögen, die die Jungs gerade in ihren Refrains auffahren: Die ganz großen Knaller, die sich über Stunden ins Hirn zu brennen vermögen, sind nicht dabei. Die Scheibe ist letztendlich doch eher ein spaßig-poppiges Partymetalalbum ohne viel Tiefgang.

Anspieltipps:
„My Darkest Hour“, „The Light Inside The Tunnel“, „Let Me Dream Forever“ und „The Grey“

Fazit:
„Firesign“ ist ein wenig das Guinness unter den Power-Metal-Alben; schön dick und mild, aber nichts, womit man ein herbes Pils auf Dauer ersetzen könnte. Ist aber nicht schlimm, denn als fett produziertes melodisches Metalalbum wird es vielen von Euch doch ein paar schöne Stunden bescheren können. Hört mal rein!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Breathe With Me
02. The Grey
03. In The Arms Of A Devil
04. My Darkest Hour
05. Ascension
06. Firesign
07. Closing Doors
08. Follow Me
09. Let Me Dream Forever
10. Starfall
11. The Light Inside The Tunnel

Jannis

DYNAZTY – Titanic Mass

Band: Dynazty

Album: Titanic Mass

Spielzeit: 46:41 min

Stilrichtung: Melodic Metal

Plattenfirma: Spinefarm Records

Veröffentlichung: 15.04.2016

Homepage: www.dynazty.com


Zwei Jahre ist es her das das letzte Werk „Renatus“ REZI der Band DYNAZTY das Licht der Welt erblickte und mein geschätzter Kollege Stefan sein Urteil darüber fällte. Stefan ist ja bekanntlich unser Sleaze und Hair Metal Experte unter uns und er bemerkte zu recht erschüttert das sich die Jungs von ihren Debütalbum, das eher Sleaze orientiert war, vom Stil her zu einer reinen Melodic Metalkapelle hin entwickelt hatten. Vom Genre spricht mich das als bekennender Melodic und Power Metaller natürlich mehr an, daher dachte ich mir, ich nehme nun mal das neue, fünfte, Werk „Titanic Mass“ unter die Lupe. Die Band selbst beschreibt das neue Album als ihr bisher ausgereiftestes, welches die Krönung all ihrer Erfahrungen ist die sie in den letzten Jahren gemacht haben. Man kann also davon ausgehen das man den zuletzt eingeschlagenen Melodic Metalweg konsequent weiterverfolgt.

Und genauso ist es, das zeigt direkt der Opener „The Human Paradox“ der nach einer kleinen, atmosphärischen Einleitung loslegt wie die Feuerwehr! Kraftvolle Drums wechseln sich ab mit melodischen Riffs und dem schön unterstützenden Keyboardspiel. Der Chorus geht dann direkt ins Ohr und zeigt eine Band die es nun wirklich wissen will und anscheinend ihren Stil nun gefunden zu haben scheint. Ein bärenstarker Beginn!

Und ich kann es hier kurz machen, der erste Abschnitt der mit dem Titeltrack „Titanic Mass“ endet ist ein wahres Fest für Anhänger die zwischen Melodic und Power Metal ihre Wurzeln haben. Toll was die Jungs hier auffahren!

Meine Begeisterung und mein Grinsen wird mich dann auch bis zum Schluss des Albums begleiten ich glaube da nehme ich nicht zu viel vorweg wenn ich euch das jetzt schon verrate. Denn was die Jungs auch in der zweiten Hälfte der Scheibe auffahren ist geiler Stoff der jedem Melodic Metal Anhänger, wie auch schon in der ersten Hälfte, die Freudentränen in die Augen treiben wird! Egal ob wir Melodicbrecher wie „Keys to Paradise“, „Break into the Wild“, „Free Man’s Anthem“ oder ruhigere Klänge wie „I want to live forever“, welches übrigens mit zu den absoluten Highlights der Scheibe zählt, lauschen alles strahlt hier nur so vor Eingängigkeit und absoluter Songwritingmeisterklasse!

Nach dem verklingen des letzten Tons drückt man als Genrefan nur zu gerne die Repeat Taste um seine Ohren nochmal so richtig schön umschmeicheln zu lassen. Eine absolut geile Scheibe!


Anspieltipps:


Viel schlechtes gibt es hier als Genrefan nicht zu entdecken, pickt euch raus was ihr wollt ihr greift immer ins Schwarze!


Fazit :


Junge, Junge also was DYNAZTY hier auf ihrem neuen Album für ein Feuerwerk abbrennen sucht in diesem Jahr schon seines Gleichen! Die Band strotzt nur so vor Spielfreude und hat einen Mördertrack nach dem anderen im Gepäck. Sänger Nils Molin shoutet ebenfalls als ob es um sein Leben ginge und nicht umsonst erinnert mich die Truppe an die Mannen von NOCTURNAL RITES um die es leider viel zu ruhig geworden ist!

Hier kann ich mal wieder nicht anders und vergebe fast die Höchstpunktzahl denn mit “Titanic Mass” haben die Jungs ihr bisher stärkstes (Melodic Metal)Album im Gepäck und vielleicht sogar eins DER Melodic Metalalben des Jahres 2016!


WERTUNG:




Trackliste:


01. The Human Paradox

02. Untamer of your Soul

03. Roar of the Underdog

04. Titanic Mass

05. Keys to Paradise

06. I want to live forever

07. The Beast inside

08. Break into the Wild

09. Crack in the Shell

10. Free Man’s Anthem

11. The Smoking Gun


Julian

DYNAZTY – Renatus

Band: Dynazty
Album: Renatus
Spielzeit: 44:50 min.
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Spinefarm Records
Veröffentlichung: 28.02.2014
Homepage: www.dynazty.com

Schon der erste Anblick des Covers zu „Renatus“ hat mich stutzig gemacht! Erstens ist das Artwork so anders als sonst, der Albumtitel ist so gar nicht Hair Metal und die aus dem riesigen Ei a´la Alien herausragenden Arme tragen Aufschriften wie „Rebirth“, „Change“ oder „Resistance“. Zwischen 2009 und 2012 haben die Schweden DYNAZTY drei formidable Alben herausgebracht, die weitestgehend im Hair Metal Bereich angesiedelt waren. Und sie konnten bei jeder Platte noch einen drauf setzen. So war das bis dato finale Werk „Sultans Of Sin“ das reifste und in Teilen auch härteste. Eine Entwicklung zum Sound auf dem neuen Dreher „Renatus“ konnte allerdings niemand voraussehen. Denn bis auf den Bandnamen und die Besetzung mit Nils Molin (vocals), Love Magnusson (guitar), George Egg (drums) und Mike Lavér (guitar) – lediglich Bassist Joe Fox Applegren wurde durch Jonathan Olsson ersetzt – ist nichts mehr so wie es einmal war.

Mit dem neuen Label Spinefarm Records im Rücken frönen die Schweden jetzt teils brachialem Melodic/Power Metal der Marke FIREWIND, HAMMERFALL oder DREAM EVIL. Zusätzlich würzen die Herren ihren neuen Sound noch mit jeder Menge progressiven (Stakkatto-) Riffs und Spielereien. Aber trotzdem bleiben die neuen Songs immer melodiös und eingängig, nur eben anders. Die Röhre von Nils Molin wurde kurzerhand zum richtigen Instrument für diesen Sound umfunktioniert und der Sound ist glasklar und druckvoll. Aufgenommen wurde auch dieses Mal wieder in den Abyss Studios in Pärlby/Schweden. Neu an den Drehknöpfen war Jonas Kjellgren (SCAR SYMMETRY, RAUBTIER), produziert haben DYNAZTY die neue Platte selbst.

Dass sich die Jungs in eine komplett neue Richtung entwickelt haben, spürt man ab der ersten Sekunde des Openers „Cross The Line“. Denn hier dominieren Stakkatto-Riffs, schnelle Keyboard-Läufe und Double Bass Salven. Zumindest, wenn man die bisherige Musik der Band kannte ist man etwas vor den Kopf gestoßen. Wenn nicht, streicht diesen Satz und freut Euch auf kompetent umgesetzten Melodic/ Power Metal voller Spielfreude. Auch die erste geplante Single „Starlight“ haut in diese Kerbe. Tiefergestimmte Gitarren, leichte Prog-Elemente und ein Ohrwurm-Refrain machen daraus einen Power Metal Kracher. Dieses Rezept ist spätestens bei „Dawn Of Your Creation“ bekannt und lässt alte Fans vielleicht etwas entspannter lauschen (wenn sie nicht schon ausgeschaltet haben).

Auch im weiteren Verlauf gibt es gut gespielten Heavy Metal mit vielen Flitzefinger-Einlagen, der mal an DREAM EVIL („The Northern End“), mal an FIREWIND („Unholy Deterrent“) erinnert. Etwas Neues haben die Schweden in der Vergangenheit nicht gemacht, und zumindest das bleibt auch so: DYNAZTY stehen anno 2014 für anspruchsvollen Power Metal, der irgendwo zwischen Melodie und Härte ein gutes Gleichgewicht gefunden hat. Das Ei des Kolumbus ist „Renatus“ nicht, ein starkes Power Metal Album aber allemal!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Cross The Line
02. Starlight
03. Dawn Of Your Creation
04. The Northern End
05. Incarnation
06. Run Amok
07. Unholy Deterrent
08. Sunrise In Hell
09. Salvation
10. A Divine Comedy

Stefan

DYNAZTY – Sultans Of Sin

Band: Dynazty
Album: Sultans Of Sin
Plattenfirma: Stormvox Records (Import)
Veröffentlichung: 29.02.2012
Homepage: www.dynazty.com

Schon ein knappes Jahr nach ihrem letzten Album „Knock You Down“ stehen die Schweden schon wieder in den Starlöchern, um ihren dritten Longplayer „Sultans Of Sin“ zu präsentieren. Wer sich noch an „Knock You Down“ erinnert, dem dürfte klar sein, was ihn auf dem neuen Dreher erwartet. Aber mal der Reihe nach…
Nachdem die Band bei ihren beiden ersten Scheiben auf die Dienste von Chris Laney vertraute, wurde die neue Platte von Peter Tägtgren betreut. Außerdem gibt es seit der 2011er UK-Tour mit Mike Lavér einen neuen Axeman in der Band. Soviel zum Umfeld von „Sultans Of Sin“, kommen wir zum Inhalt des 10-Trackers:

„Come Alive“ ist gleich ein Schlag ins Gesicht und eröffnet das Album ziemlich hart, aber nicht gerade schlecht. Aber schon bei „Raise Your Hands“ kommen Freunde der POODLES, von WIG WAM oder auch H.E.A.T. voll auf ihre Kosten. Äußerst melodiös und einprägend mit tollen Ohrwurmmelodien. Das bleibt auch bei „Land Of Broken Dreams“ – übrigens der ersten Single – und dem etwas getragenerem „Falling“ so. Da ist den Schweden ein Song-Trio gelungen, das man von ihnen so stark noch nicht gehört hat. „More Than A Man“ geht wieder etwas zurück zum Opener und zeigt die harte Seite von DYNAZTY, aber nicht weniger fesselnd. Auch das treibende „Love Junkie“ geht ordentlich in die Knochen, ohne aber die Arena-Rock mässigen, großartigen Melodien zu vernachlässigen. „The One To Blame“ nennt sich das nächste Stück, und ganz ehrlich: so hätte ich mir das letzte Album der POODLES gewünscht (die haben aber ganz schön geschwächelt). Nach der schönen Ballade „Back Again“ gibt’s mit „Bastards Of Rock´n Roll“ noch mal das volle Pfund, das bestimmt auch live voll auf die 12 geht. Und schon sind wir beim Rausschmeißer angelangt, der den Albumnamen trägt – ich muss schon sagen, dass diese Platte äußerst kurzweilig ausgefallen ist. Aber ich hatte beim letzten Album ja bemängelt, dass es mit seinen 13 Tracks lieber 2 weniger gehabt hätte und dafür nur Killer. Das ist DYNAZTY dieses Mal gelungen, denn alle 10 Nummern laufen rein wie ein frisches, kühles Bier (ihr wisst schon, so richtig schön mit Wasserperlen auf dem Glas), wie in der Werbung 🙂

Auf ihrem nunmehr dritten Album haben mich die schwedischen Hardrocker erneut überrascht, denn hatte ich anfangs kleine Probleme mit dem Debüt „Bring The Thunder“ (was warscheinlich an der Auflösung meiner gleiebten SHARP lag), die sich aber nach mehrmaligen Hören in Luft aufgelöst haben, war ich sehr positiv von der Qualität des Zweitlings überrascht. Aber DYNAZTY haben alles richtig gemacht und „Sultans Of Sin“ alle Stärken gebündelt und ein Album eingespielt, das es der Band schwierig machen dürfte, noch einen draufzusetzen. Eines dürfte aber ein Leichtes sein: nämlich dass die Combo in einem Atemzug mit den Vorreitern THE POODLES, WIG WAM, H.E.A.T. oder auch RECKLESS LOVE oder BAI BANG genannt wird. Buy It!!! 

WERTUNG:

Trackliste:

1.Come Alive
2.Raise Your Hands
3.Land Of Broken Dreams
4.Falling
5.More Than A Man
6.Love Junkie
7.The One To Blame
8.Back Again
9.Bastards Of Rock´n Roll
10.Sultans Of Sin

Stefan

DYNAZTY – Knock You Down

Band: Dynazty
Album: Knock You Down
Spielzeit: 46:47 min.
Plattenfirma/Vertrieb: Stormvox Records
Veröffentlichung: 20.04.2011 (Skandinavien)
Homepage: www.dynazty.com

Gute Neuigkeiten gibt es dieser Tage aus Schweden, denn die Jungs von DYNAZTY stehen mit ihrem zweiten Longplayer “Knock You Down” Gewehr bei Fuß und haben in ihrem Heimatland auch schon ordentlich punkten können: #1 in den schwedischen Metal-Charts und #27 in den Album Charts. Leider kommt die Scheibe in Deutschland erst irgendwann im Sommer raus, aber wir haben es uns nicht nehmen lassen, sie Euch schon mal vorzustellen. Mittlerweile ist der Vierer bei Peter Stormare´s Label Stormvox Records gelandet und somit werden sie Labelmates mit den Überfliegern H.E.A.T.
Nach dem tollen Debüt “Bring The Thunder” packen Sänger Nils Molin, Gitarrist Rob Love Magnusson, Bassist Joel Fox Apelgren und Schlagzeuger George Egg noch mal eine Schippe drauf und präsentieren sich sichtlich gereift. Auch der Sound (abermals veredelt von Chris Laney) ist voller, wenngleich auch mit weniger Ecken und Kanten.
“Knock You Down” startet mit “Sleeping With The Enemy” etwas ungewöhnlich, denn der Song braucht einige Durchläufe, bis er punkten kann. Im Gegenteil zum folgenden “New Sensation” oder “The Devil´s Playground”. Und spätestens bei “Hunger For Love” ist die anfängliche Verwunderung verflogen, denn auch dieser Song rockt einfach nur nach vorne und kann ein weiteres Mal mit einer gehörigen Portion Power und einem geilen Refrain aufwarten. Der Titeltrack schlägt in die gleiche Kerbe, es läuft also rund bei DYNAZTY, denn auch die Songs “Mr. Money”, “Wild Nights” (welch geiles Teil), “Brand New Day” und das außergewöhnliche “Throne Of China” können mich überzeugen. Einzig “The Great Dilusion” mag nicht so ganz in meinen Kopf und auch die abschließende Coverversion von Edwyn Collins´ “A Girl Like You” ist schlicht überflüssig. Nicht vergessen möchte ich aber die tolle Ballade “This Is My Life”, die sich zwischen diese beiden Minus-Tracks gemogelt hat.
“Knock You Down” ist ein rundum gelungenes Album (lassen wir mal die beiden Ausfälle weg), das den Weg in die Hall Of Fame ohne Umweg gefunden hat.
So, und wer jetzt nicht mehr warten kann oder möchte, der kann gleich mal die einschlägigen Mailorders beackern, denn dort sollte die Scheibe als Import zu haben sein.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Sleeping With The Enemy
2.New Sensation
3.The Devil´s Playground
4.Hunger For Love
5.Get It On
6.Knock You Down
7.Mr. Money
8.Wild Nights
9.Brand New Day
10.Throne Of China
11.The Great Dilusion
12.This Is My Life
13.A Girl Like You

Stefan