AMARANTHE – Manifest

Band: Amaranthe
Album: Manifest
Spielzeit: 40:12 min
Stilrichtung: Modern Melodic Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 02.10.2020
Homepage: www.amaranthe.se

Was höre ich mir denn heute an? Ich hätte Lust auf ein bisschen Pop, Rock, Metal und das alles am Besten zusammen. Dafür gibt es eine Lösung: AMARANTHE bieten all diese Komponenten auf ihrem sechsten Output „Manifest“. Die Schweden spalten mit ihrer Art Musik die Gemüter der Freunde des Metals. Auch die vorherigen Alben waren ein stetiges Auf und Ab. Mal richtig gut und dann aber auch weniger gelungen. Live konnte ich AMARANTHE schon 2x erleben, da ist auf jeden Fall Action angesagt, mit den vielen Bandmitgliedern. Die Band um Elize Ryd (g), Henrik Englund Wilhelmsson (g), Olof Mörck (g,k) und Johan Andreassen (b) hat, wie ich finde, noch einen ganz wichtigen Neuzugang bekommen. Nils Molin, seines Zeichens Frontsänger von Dynazty, ist gekommen um Elize beim Klargesang gegen Henrik’s Growls zu unterstützen. Und das wertet das Album enorm auf.

Sodala, furchtlos legen wir mit dem Opener „Fearless“ los. Hierauf wird gleich ordentlich Gas gegeben und alle drei Sänger können glänzen. Der Song verbindet gesunde Härte mit einem Refrain der sehr catchy ist, hat was von Battle Beast. „Make It Better“ ist ein wenig langsamer als der vorherige Track, aber beinhaltet auch wieder alle Trademarks der Band. „Scream My Name“ schiebt mächtig an, klingt ziemlich fett und hart und die drei Fronter wechseln ihre Gesangsparts clever ab. „Viral“ war die erste Single-Auskopplung. Eine gute Wahl, ist dieses Stück doch ein echter Stampfer mit toller Melodie geworden. Zeit für ein bisschen Dance in the Disco auf „Adrenaline“. Hier regieren die Synthies und geben den Beat vor. Ein kurzes Solo darf auch nicht fehlen, sehr schön. Auf die nächste Nummer freue ich mich schon am Meisten. „Strong“ ist eine Powerballade aller erster Güte. Und die wird durch die aktuell beste Frauenstimme im Business, nämlich Noora Louhimo von Battle Beast, auf ein neues Level gebracht. Hier zeigen die zwei Damen, was sie alles draufhaben. „The Game“ knallt richtig gut mit seinen wuchtigen Drums und lädt förmlich zum Feiern ein. Zeit zum Verschnaufen bietet die Ballade „Crystalline“. Unterstützung gibt es hier von Perttu Kivilaakso (Apocalytica) am Cello. Holla, „Archangel“ ballert aber los. Die Growls sind Aggro, die Gitarren und der Beat heftig, aber trotzdem sehr eingängig gehalten. Auf „BOOM!1“ werden sich definitiv die Geister scheiden. Eine krasse Mischung wird hier geboten. Henrik schmettert harte Rap Rhymes raus, es gibt einen leichten Metalcore Einschlag und Nils singt im Gegenzug den hymnischen Gesangspart. Die Spoken Words kommen übrigens von Heidi (Butcher Babies). „Die And Wake Up“ hat zwar viel Dynamik zu bieten ist aber doch ein wenig unspektakulär. Ganz Anders ist da „Do Or Die“. Hier hauen AMARANTHE noch mal alles raus und die zwei männlichen Stimmen batteln sich hier aber richtig. Ein gelungener Abschluss würde ich mal sagen.

Anspieltipps: „Fearless“, „Scream My Name“, „Viral“ „Strong“ und „Do Or Die“

Fazit: Ein Album, dass bis auf ganz wenige Momente nie langweilig wird und ordentlich Spaß bringt. Und auf jeden Fall wieder eine deutliche Steigerung zu den vorherigen Veröffentlichungen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Fearless
02. Make It Better
03. Scream My Name
04. Viral
05. Adrenaline
06. Strong
07. The Game
08. Crystalline
09. Archangel
10. BOOM!1
11. Die And Wake Up
12. Do Or Die

Sturmi

METALITE – Biomechanicals

Band: Metalite
Album: Biomechanicals
Spielzeit: 43:17 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 25.10.2019
Homepage: www.metalite.se

2017 erschien das Debütalbum der Schweden von METALITE. Darauf präsentierte man uns Modern Melodic Metal der nicht immer komplett überzeugen konnte.
Nun ist man mit dem neuen Label, AFM Records, und einer neuen Sängerin, Erica Ohlsson, zurück und hat das zweite Album „Biomechanicals“ im Gepäck!
Auf dem neuen Werk möchte man mit einem verbesserten Songwriting aber auch mit einem noch dichteren Keyboardteppich, die Trance-Ära lässt grüßen, überzeugen.
Schauen wir mal wie das der jungen Truppe gelingt und horchen daher mal direkt in den Albumopener „Far from the Sanctuary“ rein. Und hier wird schnell klar das man nach wie vor dem schon angekündigten Keyboardteppich in absoluter Breite frönt! Aber, und das merkt man gleich beim Opener, die Songs sind wesentlich besser und griffiger als auf dem Vorgänger! Die Eingängigkeit passt auf jeden Fall schon mal hier direkt beim Opener.
Auch der zweite Song „Apocalypse“ landet relativ schnell und ohne Umwege in unseren Gehörgängen und auf unserer Hitliste! Hier geht man eine ganze Spur langsamer zur Sache als beim Opener, etwas Ruhe für die gestressten Beine.
Der Titeltrack „Biomechanicals“ ist dann ebenfalls recht ordentlich geraten, auch wenn er nicht ganz an die beiden erstklassigen Vorgänger herankommt.
Aber diesen kleinen Durchhänger bügelt man direkt wieder aus, indem man nämlich beim anschließenden „Warrior“, „Mind of a Monster“ und vor allem „World on Fire“ absolut ins oberste Regal greift was die Eingängigkeit und Songqualität angeht!
Geniale Nummern die sich ohne Umwege und Probleme direkt in die Gehirnwindungen einbrennen!
Die zweite Hälfte wird vom, ebenfalls wieder sehr ordentlich gelungenen, „Eye of the Storm“ eröffnet.
Bei „Breakaway“ bricht man dann etwas vom bisherigen Stil aus und ist hier etwas mehr in der Balladen Richtung unterwegs. Passt aber auch sehr gut zur Band und zur neuen Sängerin, der man hier auch wirklich mal ein Kompliment machen muss! Bestens ausgesucht von den Jungs würde ich mal sagen.
Und da auch das letzte Drittel der Scheibe absolut gut gelungen ist, vor allem mit dem abschließenden „Victory or Death“ kann man nochmal echt begeistern, kann man hier absolut von einem überzeugenden und gelungenen zweiten Werk der Band sprechen.

Anspieltipps:

„Far from the Sanctuary“, „Apocalypse“, „Mind of a Monster“, „World On Fire“ und „Breakaway“.

Fazit :

Na guck mal an, es geht doch! Bemängelte ich auf dem ersten Album noch die sehr schwankende Songqualität, ist man hier auf dem zweiten Album nun wesentlich stärker unterwegs!
Quasi ein Quantensprung im Vergleich! Das macht sich dann auch in der Gesamtnote bemerkbar, wo man sich direkt mal um 2,5 Punkte steigert.
Aufgrund der vielen Keys und Synthies werden die Schwermetaller immer noch heulen, aber für Modern Melodic Metalfreaks ist das Ganze absolut empfehlens und kaufenswert!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Far from the Sanctuary
02. Apocalypse
03. Biomechanicals
04. Warrior
05. Mind of a Monster
06. World on Fire
07. Eye of the Storm
08. Breakaway
09. Social Butterflies
10. Rise of the Phoenix
11. Victory or Death

Julian

SIX FOOT SIX – The Six Foot Six Project

Band: Six Foot Six
Album: The Six Foot Six Project
Spielzeit: 42:33 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Pride & Joy Music
Veröffentlichung: 16.11.2018
Homepage: www.facebook.com/TheSixFootSixProject

Die Melodic Metalband SIX FOOT SIX sind das Baby von Kristoffer Göbel der schon bei FALCONER, DESTINY und ALDARIA aktiv war.
Mit seiner Vorstellung von modernen Melodic Metal gründete er die Band und bringt nun mit Mithilfe von befreundeten Musikern und einigen Gästen das Debütalbum „The Six Foot Six Project“ in die Läden.
Als Gastsänger sind hier unter anderem Niklas Stalvind (WOLF), Magnus Winterwild (AXENSTAR) und David Akesson (QUANTICE) zu hören.
Mit dem schon vorab im Internet zu bestaunenden „Virus Inside“ wird das Debüt eröffnet. Titeltypisch gibt es erstmal eine kleine apokalyptische Einleitung bevor die melodiösen und erdigen Riffs das Zepter übernehmen! Ein kleiner Metalstampfer erwartet uns hier der direkt ins Ohr geht und Titeltrack würdig auf unsere Hitliste wandert.
Ach ja Mastermind Kristoffer greift hier ja nicht zur zur Gitarre sondern übernimmt auch den Liedgesang was er auch absolut überzeugend und im angenehmen Bereich hinbekommt!
Das anschließende „Bleed for Mankind“ ist dann eine Spur knackiger und schneller gehalten, kann aber bei der Eingängigkeit nicht mit dem Opener und Vorgänger mithalten.
Ganz anders ergeht es uns dann mit den folgenden Tracks „Falling Sparrow“, „Frozen in Time“, hier wird ganz ordentlich in den Kitsch/Poptopf gegriffen, und „Pride and Glory“, hier regiert wieder absolut die Metalkeule, die alle direkt zünden und größtenteils alle auf unsere Hitliste wandern! Ein ganz starker Abschnitt der Debütscheibe!
Episch und gefühlvoll wird dann mit „Anomia“ die zweite Hälfte der Scheibe eröffnet und auch diese Nummer weiß direkt zu überzeugen und zu gefallen.
Danach bleibt das Qulitätsniveau recht hoch. Zwar sind nicht alle Tracks so eingängig wie seine Vorgänger, aber richtig schlechte Songs haben wir hier nicht vor den Lauschlappen.
Glanzpunkte im weiteren Verlauf sind mit Sicherheit „From the Ground“ und das abschließende gefühlvolle „Ephemeral“.

Anspieltipps:

Definitiv „Virus Inside“, „Falling Sparrow“, „Pride and Glory“, „From the Ground sowie „Ephemeral“.

Fazit :

Melodic Metal mit einem Touch Modern präsentiert uns Kristoffer hier mit seiner Band SIX FOOT SIX auf dem Debütalbum. Und dieser Mix ist größtenteils auch sehr ordentlich gelungen und gerade im ersten Teil haben sich einige Hits versteckt!
Fans seiner bisherigen Arbeiten und Anhänger der genannten Genre und Bands sollten hier auf jeden Fall mal reinhochen, es könnte sich lohnen!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Virus Inside
02. Bleed for Mankind
03. Falling Sparrow
04. Frozen in Time
05. Pride and Glory
06. Anomina
07. Test of Time
08. In Defiance
09. From the Ground
10. Ephemeral

Julian

DYNAZTY – Firesign

Band: Dynazty
Album: Firesign
Spielzeit: 49:36 min.
Stilrichtung: Modern Melodic Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 28.09.2018
Homepage: www.dynazty.com

Die Schweden von DYNAZTY sind wieder da. Im Gepäck: ihr sechstes Werk “Firesign”, Nachfolger des 2016er Releases “Titanic Mass” und das Album, das zwangsläufig erscheinen muss, wenn vorher bei Ikea alle Synthesizer 40% reduziert waren. Innerhalb von elf Jahren Bandgeschichte haben sich die fünf Stockholmer bereits einen respektablen Namen und die damit einhergehende Fangemeinde erspielt und somit die Gelegenheit gehabt, ihren Sound von Größen wie Jonas Kjellgren (Ex-Gitarrist von SCAR SYMMETRY, Mastering bei AMORPHIS, IMMORTAL und anderen) und Peter Tägtgren (kennt man) polieren zu lassen. Das Ergebnis ist erwartungsgemäß einwandfrei produziert – einwandfrei produzierter moderner Melodic Metal, sehr melodieorientiert, oft cheesy und angereichert mit zahlreichen Synth-Spielereien. An der Bandleistung gibt es ebenfalls nichts zu meckern. Die Instrumente sitzen, Sänger Nils Molin überzeugt mit einer klaren Power-Metal-kompatiblen Stimme, die den elf Tracks auf „Firesign“ dienlich ist, auch in hohen Sphären funktioniert und durchaus Charakter hat.
Mit den Songs ist das hingegen so eine Sache. Der typische DYNAZTY-Song funktioniert folgendermaßen: Auf ein Synth-Arpeggio-Intro folgt der fett klingende Einstieg der Band, ab dem feststeht, dass die Synthesizer aus dem Songintro nun das komplette Lied unterlegen werden. Plus ein paar mehr Synthesizer. Anschließend die erste Strophe, die bis zum Anfang ihrer zweiten Hälfte im tyischen STRATOVARIUS-Klischeestyle gitarrenfrei gehalten ist. Im anschließenden Prechorus werden dann die Melodien etwas aufgefröhlicht, bevor ein dicker Refrain mit großer Melodie, die sich manchmal ins Ohr zu graben vermag, aufgefahren wird. Dann wieder Strophe, Prechorus, Chorus, ein semispektakulärer Mittelteil und zu guter Letzt noch zwei- oder dreimal der Chorus, das letzte Mal in einer anderen Tonlage.
Bei einigen Songs ist der Discofaktor etwas höher („My Darkest Hour“ oder „Let Me Dream Forever“), bei einigen wird’s etwas böser („Starfall“) oder dramatisch-melancholischer („Closing Doors“) und ab und an bringt man kleine neoklassisch („The Grey“) oder folkig-piratig anmutende („Ascension“) Motive mit ins Spiel. Ach ja, oder man zieht sich die Keyboards von RAMMSTEIN, wie im Falle von „Firesign“ (original: „Du hast“) geschehen. Das Ganze wirkt oft doch sehr poppig, einigermaßen glattgelutscht und ist vergleichbar mit DRAGONFORCE, wenn man ihnen THC ins Speed mischen würde.
Versteht das nicht falsch: „Firesign“ wird jedem Freund von modernem Melodic Metal mit einer guten Portion delikat gewählter Synthesizer Spaß machen, jedenfalls die einzelnen Lieder für sich. Über die Dauer eines kompletten Albums stellen sich bei DYNAZTYs Konzept jedoch gewisse Ermüdungserscheinungen ein, denn bei derart ähnlichen Songstrukturen kommt schon beim fünfen Track das Gefühl auf, man habe ihn auf „Firesign“ schon einmal gehört. Und so fett die Melodien auch sein mögen, die die Jungs gerade in ihren Refrains auffahren: Die ganz großen Knaller, die sich über Stunden ins Hirn zu brennen vermögen, sind nicht dabei. Die Scheibe ist letztendlich doch eher ein spaßig-poppiges Partymetalalbum ohne viel Tiefgang.

Anspieltipps:
„My Darkest Hour“, „The Light Inside The Tunnel“, „Let Me Dream Forever“ und „The Grey“

Fazit:
„Firesign“ ist ein wenig das Guinness unter den Power-Metal-Alben; schön dick und mild, aber nichts, womit man ein herbes Pils auf Dauer ersetzen könnte. Ist aber nicht schlimm, denn als fett produziertes melodisches Metalalbum wird es vielen von Euch doch ein paar schöne Stunden bescheren können. Hört mal rein!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Breathe With Me
02. The Grey
03. In The Arms Of A Devil
04. My Darkest Hour
05. Ascension
06. Firesign
07. Closing Doors
08. Follow Me
09. Let Me Dream Forever
10. Starfall
11. The Light Inside The Tunnel

Jannis