ALEN BRENTINI Interview


RG: Hallo Alen! Zuerst einmal danke dass du dir in deiner doch so begrenzten Freizeit, für uns von “Rock Garage”, ein paar Minuten deiner kostbaren Zeit nimmst, um uns einige Fragen zu beantworten. Zuerst Wie geht es Dir derzeit mit dieser ganzen Sache die da um uns herum passiert?

A.B: Ich danke euch alle sehr dass ihr mir diese Chance gebt! Was soll man dazu sagen.. am besten nur: …..

RG: Du hast eine neue Single auf den Markt gebracht. Der Song heißt “Bad Blood” und ist als acoustic und auch als “härtere” Version auf dem Markt. Beides kann sich sehen lassen! Hast du mit diesem Song eine Botschaft die du uns mitteilen möchtest? Oder was war der Grund für dich diesen Song zu schreiben?

A.B:  Nun um es ein wenig zu erklären. Ich lasse mich leicht von Dingen beeinflussen oder inspirieren, die ich nicht so gerne mag. Ich habe ein heißblütiges mediterranes Temperament. Wenn ich feststelle das mich etwas beunruhigt oder negativ auf mich wirkt, ist es innerlich wie ein Vulkan er dann explodieren möchte. Dann ist es an der Zeit alles herauszulassen oder eben mit Musik zum Ausdruck zu bringen.
Dieses Gespür in mir hat mich dazu bewogen “Bad Blood” nieder zuschreiben.

Dieser Song basiert darauf, dass es mich einfach ärgert, dass diese Sorte Mensch die Macht und Geld hat denkt sie kann in das Leben normaler Menschen einfach eindringen und versuchen deren Leben zu manipulieren, um sich eine eigene Welt zu bauen. Eben dieses Spanne zwischen arm und reich die auch derzeit herrscht oder dass die Leute mit Geld eben mehr Macht haben, da ja Geld diese Welt anscheinend regiert.
Es macht mich einfach wahnsinnig das gewisse “Übermenschen” versuchen uns unsere Freiheit wegzunehmen und unsere Wirtschaft zu Grunde richten. Man darf keine eigene Meinung mehr haben und sollte dann einfach mit dem Strom gehen. So etwas macht mich wütend.

Ich habe einige Monate vor der ganzen Sache “Bad Blood” geschrieben, und es wäre ja so als hätte ich es vorausgesehen.
Die Gleiche Eingebung hatte ich damals bei meinen Songs “Black Tears” oder “Destroy what destroys you”, dieser ja auf meinem letzten Album “Black Tears” zusammen mit Jen Majura (Evanescence) zu hören ist.
Fast alle meine Songs, die ich auch selbst schreibe, haben den Stempel einer gewissen Zeit oder eines aktuellen Geschehen. Mein neues Album, dieses im Winter erscheint, wird also eine gesalzene “Ladung” an solchen songs enthalten.
Also ihr, liebe Leser und auch Hörer seid gespannt was als nächstes passiert.

RG: Du gehst seit einigen Jahren deinen Karriereweg steil nach oben in den Rock bzw. auch Metalhimmel! Früher bist du eher Insidern bekannt gewesen. Willst du einige deiner Schritte in einigen Worten erzählen?

AB: Ich spreche nicht so gerne über mich selbst, dass klingt egoistisch. Es ist 34 Jahre her dass ich mit meinem Gitarrenspiel begonnen habe, dass erzähle ich euch gerne. Den Rest für alle Interessierten fragt “Google”. Aber es war ein harter oft nicht einfacher Weg nach oben. Und was ich dazu noch sagen möchte, ich bin auch nach 34 Jahren immer noch am Lernen. Man sollte nie aufhören sich zu verbessern auch wenn man vielleicht “on the Top” steht.

RG: Richie Kotzen, Kiko Loureiro, Paul Gilbert, Eric Martin, Michael T. Ross oder Danny Vaughn. Es sind alles große Namen! Warum hast du dich dann für eine Zusammenarbeit mit dem österreichischen “Volksrockn Roller” Andreas Gabalier entschieden und nicht z.b. sagen wir mal für Whitesnake oder eine Band aus dem Rock oder Metalsektor?

AB: Leider hatte ich nie die Chance in diese Bands wie z.B. Whitesnake einzusteigen, diese Bands haben meine Jugend geprägt. Ich hatte das große Glück mit Ihnen zu spielen (Mr. Big z.B. ) oder die Bühne mit ihnen zu teilen aber nie die Chance direkt dort einzusteigen.
Ich wurde nicht einmal von “Andreas Gabalier” zu seiner Band berufen. Sondern damals war es unser Freund und Manager Klaus Bartelmus der uns zusammengebracht hat.
Die Jahre vergingen und sie waren erfolgreich und so hatte ich auch genügend Zeit mich auf meine eigene Musik und auf meine eigene Band zu konzentrieren. Andreas Gabalier ein großer Name nutzt man dann auch als Chance, ich wurde dort sehr gut aufgenommen und auch gut behandelt und hatte so die Möglichkeit in den größten Stadien zu spielen um auch so gleichzeitig vielen meine eigene Musik näher zubringen.
Mich würde man sicher als “arbeitssüchtig” also Workoholic bezeichnen aber ich mag es einfach immer beschäftigt zu sein.

RG: Um das Thema “Black oder Death Metal anzusprechen, diesem Genre bist du auch nicht fremd. Erzähl mal da einige Details.

AB: Ja das war ein “Projekt” für eine lokale Black Metal Band, mit dem Namen “Black Cult” .
Es gibt auch einige Clips dazu auf meinem youtubechannel, vor allem die “Gitarrensolis” die ich mit einer Livecam selbst aufgenommen habe, aber wie gesagt es war ein Projekt und ich war niemals ein offizielles Bandmitglied.

RG: Jeder Rockstar hat so ein oder zwei Vorbilder oder Idole? Welche waren oder sind Deine?

AB: Mein einziges Vorbild war immer mein Vater, Vjeko Brentini. Mein Dad, ist selbst Gitarrist! Andere Musiker waren nur meine Inspiration.

RG: Zurück zu “Bad Blood”, arbeitest du bereits an einem neuen Album oder was erwartet uns demnächst musikalisch?

AB: Es ist geplant, das neue Material, single by single herauszubringen und zum Schluß, als Sahnehäubchen dann das ganze Album. Vom Stil her wird es ähnlich wie “Black Tears” sein, mein letztes Album bei dem auch Michael Voss mit involviert war. Das nächste Album wird “Modern World” heißen, in diesem Album hab ich alle meine Emotionen in 10 neue Songs umgesetzt, also ihr könnt gespannt sein.

RG: Liveauftritte sind derzeit so gut wie nicht möglich. Bist du selbst ein “Fan” von Ghostshows, wäre das eine Option für dich oder deine Band?

AB: Nach 25 Jahren auf der Bühne, bin ich eher “Old School”. Also Ghostshows nein Danke! Ich habe nicht vor vor Geistern oder niemanden zu spielen. Ich brauche Menschen um ich ein Publikum das lebt und möchte keine Wände anspielen. Ich bin ein Mensch der nicht an das was da draußen passiert glaubt also, halte ich mich auch nicht an die Regeln, wenn es darum geht Musik in via Livestream in die Wohnzimmer zu senden.
Musik gehört den Menschen, und es enthält Emotionen, Schweiß und Spaß. Solche Dinge kann man niemanden in Form von Ghostkonzerten vermitteln.

RG: Jeder Gitarrist hat eine bestimmte Anzahl an Gitarren! Wieviele sind es bei Dir?

AB: Es ist wie bei einem Automechaniker, wenn ihr in seine Garage geht, werdet ihr viel Werkzeug für seine Autos finden. Ähnlich ist das bei Gitarristen. Unsere Gitarren sind unser Werkzeug bei mir zu Hause in meinem persönlichem Atelier werdet ihr also viele Gitarren finden , es ist ja sozusagen mein Arbeitsmaterial.
Nein im Ernst ich liebe Gitarren und schätze mein Material auch und respektiere es.
Derzeit sind 50 Gitarren mein eigen. Ein Endorsmentvertrag besteht mit Ibanez Guitars und Breedlove Guitars! Endorsement heißt aber nicht, dass Instrumente verschenkt werden. Sonst nutze ich Klotz Cables und Elexir Strings.

RG: Zum Thema Rock oder Metal Alben gibt es da Favoriten in deiner Sammlung, wir machen ja auch Reviews!

AB: Diese Frage ist schwierig da es viele gute Alben gibt. Dann sage ich mal:
Saxon: “Rock the Nation”, Megadeth “Peace sells, aus den softeren Genres: Europe: “ Out of this world” oder Whitesnake : Slip of the tongue”. And much more.

RG: Die goldenen Zeiten von Rock und Metal waren die 70s, 80s und 90s. Ist es heute schwerer geworden mit diesen “Genres Leute zu überzeugen?

AB: Ich weiß nicht wie es in den 70s und 80s war. Aber die Musik von damals war wesentlich kreativer als heute und hochwertiger. Heute schaut man oft nur auf ein gutes “Highendprodukt”.
Ich weiß nicht ob Kinder heute nur mehr dem explosiven Klang von Musik hinterherjagen und dabei den Soul vergessen. Ich setze bei meiner Musik nach wie vor auf Herz und Seele. Ein perfekter Gitarrist und Sänger muss man gar nicht sein, um einen Song zu schreiben, die Emotionen und die Passion reichen aus.

RG: Du kommst aus Kroatien Alen. Einem wunderschönen Land an der Adria. Gibt es bei langen Tourneen noch so etwas wie Heimweh?

AB: In Zeiten meiner Kindheit, war Heimweh ein großes Thema, da konnte ich nicht länger als 2 Tage entfernt sein. Jetzt durch meinen Beruf ist es das Gegenteil ich bin in der Welt zu Hause. Ich liebe die Gegend in der ich lebe und habe auch nicht vor umzuziehen, aber heute hat man durch Flugzeuge und kurze Flugstrecken auch mehr Möglichkeiten von A nach B zu kommen.

RG: Ein Film über die Rockband “Mötley Crüe” war über Netflix in aller Munde. Zeigen diese Filme wirklich das “wahre Leben” des Rockn Rolls in der Beziehung auf “Sex, Drugs and Rockn Roll?

AB: Ich denke ja. Ich weiß es von einigen Freunden die diese Zeit miterlebt haben. Heute gibt es sicher noch Bands die nach diesem Motto leben, aber meistens sind es diese Bands die einfach kostenlos an Drogen, Chicks usw. kommen wollen . Die andere Sparte ist aber dann auch diese die sich fern von solchen Dingen hält und einfach “geil” darauf ist um es mit heutigen Worten auszudrücken, Musik zu machen da sich dafür berufen fühlt und auch das nötige Talent dazu hat.
Ich war immer auf der Seite derer die Musik aus Leidenschaft machen ohne diese ganzen Dinge wie Drogen oder zuviel Alkohol. Ich verzichten auf beides das unterscheidet mich zu “Mötley Crüe”. Mein Weg ist meine Musik den Menschen näher zu bringen und vielleicht auch viele da draußen zu inspirieren.

RG: Nun die wirklich letzte Frage! Warum sollten die Leute in unserem Universum deine Songs hören ? Und was möchtest du deinen alten und neuen Fans noch mitteilen.?

AB: Man kann niemand zwingen meine Musik zu hören, das möchte ich auch nicht.
Die Menschen da draußen sollten nur wissen dass es mich und meine Musik gibt. Wer also auf der Suche nach etwas “Neuem” , dem kann ich es nur von meiner Seite aus anbieten.
Meine Botschaft an euch:
“Habt keine Angst vor niemanden und vor nichts. Wir sind nicht geboren um zu kämpfen, sonder um zu leben, und das Beste daraus zu machen”

RG: Wir danken Dir Alen für dein ausführliches Interview exclusiv für uns von “Rock Garage”

AB: Vielen Dank Dir und dem ganzen Team und passt auf euch auf

Name: Alen Brentini (Sänger, Gitarrist, Songwriter, Produzent)
Herkunftsland: Kroatien
Label: Install Records
Letzte Single: “Bad Blood”

letztes Album: “Black Tears  2018
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Fotocredits:

Davor Dragicevic (1. Foto) Facebook: Davor Dragicevic Facebook Profil

Damir Bosnjak (2. Foto Damir Bosnjak Photography (Facebook)

 

ELVENPATH Interview

Völlig überraschend erreichte mich die Info das ELVENPATH nicht mal 1 Jahr nach ihrem letzten Album „The Path of the Dark King“ mit einer neuen EP wieder am Start sind! Die Gründe hierfür und viele andere interessanten Infos gab mir Gitarrist und Mastermind Till Oberboßel in unserem Gespräch.

J.P: Hallo Till, erstmal Danke für die Interviewmöglichkeit! Neues Jahr, neue ELVENPATH CD oder wie? Nicht mal 1 Jahr nach eurem letzten Studioalbum gibt es schon wieder etwas Neues von euch. Erklär den Fans und mir mal warum das so ist bzw. ob die aktuelle Corona Krise damit zu tun hat?

T.O: Hallo Julian und danke ebenfalls. So ein kurzer Abstand zwischen zwei Veröffentlichungen ist ja in der Tat ungewöhnlich für uns – und dabei haben wir noch nicht einmal die DVD berücksichtigt, welche ja Ende 2019 noch rauskam, haha. Corona hat zwar vieles verändert, ist aber hierfür nicht verantwortlich. Tatsächlich war diese EP schon länger geplant. Die Songs wurden in der gleichen Session aufgenommen wie das letzte Album, lediglich ein paar Gesangsparts wurden noch im letzten Winter aufgenommen und der Mix ist komplett neu. Bevor wir damals an die Aufnahmen gingen, hatten wir zum einen mehr Material, als auf ein Album paßte, zum anderen wollten wir von vornherein zwei verschiedene Versionen von „One Strong Voice“ veröffentlichen. Daher haben wir damals beschlossen, ein Jahr nach dem Album noch eine EP herauszubringen. Wir haben dann erstmal alles aufgenommen und währenddessen entschieden, welche Songs auf welche Scheibe kommen sollten.
Übrigens haben wir immer noch einen Song aus diesen Sessions übrig; dieser wird nochmal auf eine besondere Veröffentlichung kommen – voraussichtlich nämlich auf eine Split mit einer anderen Band, denn sowas wollten wir auch gerne mal machen.

J.P: Wenn ich es richtig verfolgt habe, habt ihr seit Jahresbeginn neues Personal am Start bzw. seid auch noch auf der Suche. Ist das korrekt? Gibt uns doch mal einen kurzen Überblick über die derzeitige Personalsituation bei euch?

T.O: Ende 2019 ging es personell nach langer Beständigkeit wieder rund bei uns, als kurz hintereinander Manuel (Schlagzeug) und Oli (Gitarre) die Band verließen. Da mußte also neues Personal her. Der Schlagzeugposten konnte auch schnell wieder besetzt werden – Erhan Söney hatte im letzten Jahr bei einigen Gigs ausgeholfen und konnte uns musikalisch wie menschlich überzeugen, daher haben wir nicht lange gesucht und ihn direkt gefragt, und er war ebenfalls interessiert.
Der Gitarrenposten hingegen ist noch vakant – gerade als wir einige Auditions abhalten wollten, kamen uns die Pandemie und die Kontaktsperre dazwischen, was Proben erstmal verunmöglichte. Jetzt geht es ja mit den Lockerungen los, und wir werden nun auch wieder den Proberaum stürmen und einige Kandidaten testen.

J.P: Die neue EP „Metal o`Clock“ wurde erneut in den Studios von Uwe Lulis aufgenommen. Ist er mittlerweile euer Haus und Hof Produzent bzw. zu eurem Liebling geworden? Erzähl doch mal wie die Zusammenarbeit mit ihm so verläuft?

T.O: Mit Uwe hat sich eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit entwickelt. Da er natürlich mit Accept oft beschäftigt ist, muß man die Studioarbeit eben um die Accept-Phasen herumbauen, aber das Ergebnis zählt, und damit waren wir bislang immer sehr zufrieden. Uwe ist ein alter Hase und Könner, der sich auch in die Songs einbringt und z.B. Tips gibt, wie man bestimmte Parts noch besser arrangieren oder spielen könnte. Er weiß, wie man einen starken Sound zustandebekommt und hat das externe Paar Ohren, das eben auch wichtig ist, damit eine Band ihre Stücke auch aus einer anderen Perspektive sehen/hören kann. Unsere Scheiben profitieren auf jeden Fall von dieser Zusammenarbeit. Es ist also gut möglich, daß wir auch weiterhin bei ihm aufnehmen werden. Vielleicht gönnen wir uns in Sachen Studio und Produzent auch mal einen Tapetenwechsel – das werden wir aber erst entscheiden, wenn es ans nächste Album geht, und das wird in bester Elvenpath-Manier vermutlich erst in drei Jahren sein, haha.

J.P: Gehen wir mal auf die EP etwas näher ein. Wer hat das tolle Cover gezeichnet? Und wie kam der Albumtitel zu Stande?

T.O: Das Cover stammt erneut von Markus Vesper, der ja auch schon unsere drei letzten Alben veredelt hat. Wir haben ihm wie immer eine detaillierte Beschreibung unserer Vorstellungen gegeben, er hat dann noch eigene Ideen hinzugefügt und erneut ein Cover geschaffen, das wir absolut großartig finden. Es ist mal was anderes für uns – nachdem wir sonst immer ein eher ernstes Albumkonzept haben, wollten wir diesmal etwas lockeres und humorvolles. Daher das eher karikaturistische Cover, die Kollektion schräger Fotos im Booklet und als Sahnehäubchen diverse gehässige Kommentare im Internet über uns, haha.
Der Titel „Metal o’Clock“ hat keine große Bedeutung, das klang einfach gut und gefiel uns allen. In der englischen Umgangssprache gibt es ja den Ausdruck „It’s beer o’clock“, sinngemäß „Jetzt ist es Zeit, einen trinken zu gehen“. Ja und bei uns ist halt Zeit für Metal und zwar immer.

J.P: Welchen Grund gab es den schon veröffentlichen Song „One strong Voice“ erneut aufzunehmen und das dann noch mit vielen unterschiedlichen Sängern? Eine super Idee und Message wie ich finde! Und kannst du uns einen Überblick darüber geben wer dort alles singt?

T.O: Das war schon geplant, als ich den Song geschrieben habe. Ich wollte gerne mal einen Song mit verschiedenen Gastsängern machen, die alle etwas in ihrer Muttersprache beisteuern, sowas hat meines Wissens noch keine andere Band gemacht. Und ein Song, der die weltweite Metalszene und ihr Gemeinschaftsgefühl behandelt, eignet sich dafür natürlich sehr. Das war auch die Motivation, den Song überhaupt zu schreiben. Allerdings kann Dragutin live keine elf verschiedenen Sprachen singen, da würde dem armen Kerl noch vor dem zweiten Refrain der Kopf platzen, haha. Also gibt es live den Song nur auf englisch, weshalb wir auch eine englische Version veröffentlichen wollten. Die ist dann eben aufs Album gekommen, während die vielsprachige Version nun auf der EP ihren Platz erhalten hat.
Neben Dragutin, der den serbokroatischen Part übernommen hat, hört man auf dieser Version: Leo Stivala (Forsaken, maltesisch), Kolja Schönebach (Lawmänner, deutsch), Björn Asking (Seven Thorns, schwedisch), Laura Ferreux (Elvenstorm, französisch), Nima Sadeghi (Steel Shock, Farsi), George Thomaidis (Reflection, griechisch), Luc Fracois (Mindpatrol, luxemburgisch), Natasha Danzig (LadyAxe, Afrikaans), Alessio Perardi (Airborn, italienisch) und Maria Diese (Rampart, bulgarisch).

J.P: Wie kam der Kontakt zu den Gastsängern zu Stande bzw. war es schwierig sie von der Zusammenarbeit zu überzeugen?

T.O: Es wäre nicht glaubwürdig, von einer weltweiten Metalgemeinschaft zu singen und dann Sänger zu nehmen, mit denen wir überhaupt nichts zu tun haben. Es war uns wichtig, daß alle teilnehmenden Sängerinnen und Sänger eine freundschaftliche Beziehung zu uns pflegen, daher haben wir ausschließlich bei Bands aus unserem Bekanntenkreis angefragt. Und alle waren mit Freuden dabei.

J.P: Kannst du uns zu den anderen Songs auf der EP noch etwas sagen? Diese sind ja größtenteils recht lang. Wovon handeln sie?

T.O: Lange Songs kannte man ja bislang noch gar nicht von uns, harhar. Kurze Elvenpath-Songs gibt es ja auch, diese werden vermutlich aber immer eher eine Ausnahme bleiben. Wir mögen es halt lang und detailreich.
„Rage of Storms“ klingt vom Text her episch, ist aber eine witzige Geschichte eines Tourerlebnisses in den Niederlanden, als Murphys Gesetz so richtig zulangte. Ein Gig in einer kleinen Livekneipe, eine Übernachtung in der fürchterlich versifften Wohnung darüber, ein nächtlicher Sturm mit Folgen, die dafür sorgten, daß wir auf dem Weg zum nächsten Gig einen Stop im Krankenhaus einlegen mußten…zumindest rückblickend ist es eine witzige Sache.
„The Hammer Shall Return“ handelt vom Wiedererwachen des Heidentums in dieser Zeit, in welcher das Christentum immer mehr an Bedeutung verliert und den Kirchen die Schafe weglaufen. Trotz jahrhundertelanger Unterdrückung ist es nie gelungen, das Heidentum ganz auszurotten, und heutzutage bekennen sich immer mehr Menschen dazu. In einer Zeit, in welcher ein respektvoller und nachhaltiger Umgang mit der Natur wichtiger denn je erscheint, fühlen sich viele Menschen offenbar auch spirituell zu einem Glauben hingezogen, welcher die Natur in den Mittelpunkt stellt und den Menschen nicht als ihren Bezwinger sondern lediglich als einen Teil derselben sieht.
„Cathedral of the Earth“ knüpft daran an und ist im Grunde nichts weiter als ein Liebeslied an die Schönheit der Natur in ihren vielen Facetten. Ob man sich zu Bergen hingezogen fühlt, zu Wüstenlandschaften, zu Wäldern oder zum Meer, jeder kann in der Vielfalt dieses Planeten sein persönliches Paradies finden. Mit über 17 Minuten ist es unser bislang längstes Stück, wir haben erneut mit Harfe, Geige und Bratsche als Gastinstrumenten gearbeitet, haben Frauengesang eingebaut und im Mittelteil sogar Einflüsse aus dem Post Rock verarbeitet.

J.P: Wie geht es nun nach der EP weiter für ELVENPATH? Konzerte finden ja aktuell leider keine statt…die Labelsuche von euch dürfte ja mittlerweile fast schon ein Running Gag sein oder? : )

T.O: Der Running Gag ist eher die Frage danach; auf Labelsuche waren wir zuletzt vor zehn Jahren. Und schon damals waren die Angebote derart bescheiden, daß wir beschlossen haben, auf der DIY-Schiene besser zu fahren. Die Situation im Musikgeschäft hat sich seither nicht verbessert, im Gegenteil. Die Verträge, die Bands unserer Gewichtsklasse angeboten bekommen, sind noch schlechter geworden, und wer so etwas unterschreibt, muß schon ziemlich verzweifelt sein.
Wir sind durchaus offen, und wenn uns ein Label einen fairen Vertrag anbietet, sind wir gerne dabei. Aber heutzutage ist es nicht unüblich, dem Label ein Album quasi umsonst zur Verfügung zu stellen und noch dazu eine „Veröffentlichungsgebühr“ in vierstelliger Höhe zu bezahlen. So wie live das „Pay to play“-Prinzip die Runde macht, heißt es mittlerweile „Pay to release“. Und da spielen wir nicht mit.
Wir träumen bestimmt nicht davon, mit der Musik reich zu werden, aber wir geben unsere Musik nicht umsonst ab bzw. bezahlen auch noch dafür.
Konzerte sind derzeit tatsächlich nicht groß geplant, da niemand weiß, wann überhaupt wieder welche stattfinden dürfen. Momentan ist für den September noch ein Gig in Franken geplant, und eigentlich sollte es im Dezember erneut nach Griechenland gehen…aber mal sehen, was daraus wird. Ansonsten sehen wir zu, daß der Gitarristenposten besetzt wird und wir mit den neuen Mitgliedern alte und neue Stücke einproben, um für die Rückkehr auf die Bühne fit zu sein und irgendwann das nächste Album in Angriff nehmen zu können.

J.P: Bezüglich Konzerte die Anschlussfrage natürlich zur aktuellen Coronasituation. Wie ist deine persönliche Meinung zu dem Ganzen? Was hältst du von den Maßnahmen und nun wieder von den Lockerungen? Und hast du eine Meinung dazu wie die Metalmusiklandschaft nach Corona sein wird? Finanzielle Ausfälle gibt es ja aktuell an allen Ecken und Enden, da dürftet ihr mit euren vielen Liveauftritten auch stark von betroffen sein oder?

T.O: Finanziell hat uns die Pandemie nicht stark getroffen, da wir ja keine professionelle Band sind und nicht von der Musik leben. Mit Konzerten und Merchandise kommt ein bißchen Taschengeld rein, aber dieser Verlust ist zu verschmerzen. Aber natürlich fehlen uns die Konzerte, der Spaß auf der Bühne und der Kontakt zum Publikum. Auch daß wir die EP jetzt nur im Internet bewerben können, statt die Songs live zu spielen, ist suboptimal. Elvenpath ist nun mal eine Liveband, und ich hoffe sehr, daß wir in absehbarer Zeit wieder loslegen können.
Daß strikte Maßnahmen ergriffen werden mußten, um eine Ausbreitung der Pandemie und einen Kollaps unseres Gesundheitssystems zu verhindern, halte ich für richtig. Es hat ja auch gut funktioniert. Ob der Lockdown zu strikt war oder die Lockerungen zu früh und zu umfangreich kommen, maße ich mir nicht an, beurteilen zu können. Darüber wird vermutlich auch erst in einiger Zeit eine Einschätzung möglich sein. Wir haben es jedenfalls bislang geschafft, die Zahl der Coronatoten in Deutschland vergleichsweise niedrig zu halten. Ich befürchte aber, daß es dem Land wirtschaftlich schwer geschadet hat – auch hier ist vermutlich jetzt noch nicht absehbar, wie groß das Ausmaß der Zerstörung letztendlich ist.
Auswirkungen auf die Metalszene…es wird mit Sicherheit eine noch größere Veröffentlichungsflut geben, wenn keiner mehr auftreten kann und stattdessen neue Alben zusammenbastelt. Aber da blickt ja ohnehin keiner mehr durch. Ansonsten hoffe ich, daß spätestens nächstes Jahr Konzerte und Festivals wieder stattfinden können – ohne Sicherheitsabstand im Moshpit. Für diejenigen Bands, die in erster Linie von ihren Konzerten leben, ist es natürlich ein harter Überlebenskampf. Ich bin in dieser Hinsicht schon froh, daß wir das aus der komfortablen Position einer Amateurband betrachten können.

J.P: Die Abschlussfrage kommt zu deinem zweiten Projekt LUCID DREAMING. Wie schaut es da aus? Wenn ich mich recht entsinne warst du bereits in den Aufnahmen zur neuen CD und ich hätte ehrlich gesagt eher mit einer neuen LD CD als mit einem neuen ELVENPATH Album gerechnet ; )

T.O: Das dritte Album ist fertig aufgenommen und wird derzeit gemischt. Uwe und ich wollten eigentlich schon längst damit fertig sein, aber wie üblich dauert es mal wieder etwas länger, haha. Bei so vielen Beteiligten ziehen sich die Aufnahmen halt etwas. 2020 wird das Album aber nun endlich erscheinen. Auf www.facebook.com/luciddreamingmetal könnt ihr euch über die neuesten Entwicklungen informieren.

J.P: Vielen Dank Till für deine Zeit und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interview! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich dir.

T.O: Vielen Dank für das Interesse und die Möglichkeit, daß wir uns hier breitmachen und ein bißchen über Elvenpath erzählen durften. Bleibt gesund, hört mal in unsere neue EP rein und hoffentlich sehen wir uns spätestens 2021 wieder vor der Bühne. We will meet where the metal is!

Julian

WOLFPAKK Interview

Viel Neues im Hause WOLFPAKK! Neues Album, neue Gastsänger und neues Label. Zeit mal wieder Mastermind Mark Sweeney mit ein paar neuen Fragen zu löchern!
Ich sprach mit ihm zum neuen Album und zu allerlei anderer Themen.

J.P: Hallo Mark, vielen Dank das du mir ein paar Fragen zu eurem neuen Album und zu WOLFPAKK selbst beantwortest.
Bevor wir auf das neue Album eingehen, hat euer letztes Album eure Erwartungen erfüllt, hättet ihr rückblickend irgendetwas anders gemacht mit dem heutigen Wissen?

M.S: Hey Julian. Selbstverständlich gibt es immer ein paar Kleinigkeiten die einem im Nachhinein stören oder die man hätte besser machen können. Aber das würde nur uns auffallen und sind wie gesagt, just Peanuts. Die eigentliche Schwierigkeit war, das Vorgänger-Album „Wolves Reign“ zu toppen. Aber ich glaube das haben wir geschafft und darum bin ich sehr zufrieden.

J.P: Eine große Neuigkeit im Zuge des neuen Albums war euer Labelwechsel zu Massacre. Erzähl warum der Wechsel und warum habt ihr euch für Massacre entschieden. Gab es noch andere große Labelangebote? Wollte AFM euch nicht mehr halten?

M.S: Ganz genau. AFM hat eine weitere Option ausgeschlagen aber zugleich mitgeteilt, dass Thomas Hertler von Massacre, Wolfpakk ganz gut findet und er nicht abgeneigt sei, uns ins Massacre-Boot zu holen. Vom ersten Augenblick an habe ich gemerkt, dass die Chemie stimmt und dann haben wir uns gar nicht mehr um andere Labels bemüht.

J.P: Von wann bis wann ist denn das Album genau entstanden? Dein Partner in Crime Michael Voss hat ja auch noch einige andere musikalische Verpflichtungen, gab es da manchmal ein paar Terminprobleme?

M.S: Ja, die Terminprobleme gibt es immer bei Micha, da er ein Tausendsassa ist und immer ein Projekt am Laufen hat. Da muss ich mich immer irgendwie dazwischen quetschen mit Wolfpakk. Jedoch hatten wir schon während der Promo-Phase von „Wolves Reign“ wieder 12 Songs geschrieben und diese bereits aufgenommen und eingesungen. Grundsätzlich hätten wir 8 Wochen nach Release von „Wolves Reign“, schon wieder die neue Platte auf den Markt schmeissen können. Aber wie Du weisst, besteht unser Konzept aus vielen Guest-Wolves und die wollten wir auch diesmal wieder punktgenau und passend zu den jeweiligen Songs aussuchen und uns Zeit dafür nehmen. Ausserdem hatten wir diesmal auch Michael Sweet von Stryper ernsthaft an der Angel und an ihm waren wir schon 10 Jahre dran. Er offenbarte, dass er einen Song singen würde aber er erst mit Stryper touren würde, danach das Solo Album einspielen und dann hätte er mal 2 Tage frei um Wolfpakk zu veredeln. Wir warteten geduldig 😉

J.P: Gehen wir mal ein bisschen aufs Personal ein. Eure Sängermannschaft liest sich ja mal wieder wie das Who ist Who der Rock und Metalszene. Wie schwer war es dieses Mal die geeigneten Sänger zu finden und gab es ein paar Leute die ihr gerne gehabt hättet, die aber abgesagt haben?

M.S: Wie grad erwähnt war Michael Sweet schon seit Anfang auf meiner Liste aber es kam immer etwas dazwischen. Nun hat es geklappt und alleine sein Auftritt ist „das Eintrittsgeld“ wert. Was für eine unfassbare, unmenschlich, geile Stimme und Screams die dir die Rübe wegblasen! Einfach nur Maschine! Aber ja, ein anderer Wunschsänger für den ich meinen letzten Heller ausgegeben hätte, ist Kai Hansen. Durch ihn kam ich zum Metal aber leider hat es nicht geklappt. Auch Joey Tempest oder Mike Tramp haben abgesagt, was man aber einfach akzeptieren muss. Ansonsten sind wir mega Happy mit Aufgebot. Lies dir bloss die Namen durch, einfach nur Wahnsinn. Aber selbst weniger bekannte Shouter wie vielleicht Oliver Fehr (ein Schweizer Kollege), singt alles in Grund und Boden.

J.P: Auf welchen Gast seid ihr ganz besonders stolz? Gab es Wackelkandidaten wo die Teilnahme lange nicht sicher war? Für mich sticht natürlich ganz klar Michael Sweet oder Ronnie Romero etwas hervor!

M.S: Herr Sweet wie erwähnt, das siehst Du richtig. Und bei Ronnie hatten wir insofern Glück, als dass Voss mit Mad Max als Support von CoreLeoni mit auf Tour war und er so den direkten Kontakt zu Romero hatte. Er bearbeitete ihn jeden Abend, dass dieser gar nicht anders konnte als zusagen 😉 Stolz sind wir auf alle Gäste aber so ein ganz wenig mehr bei Mikkey Dee von Motörhead und Scorpions. Er ist halt eine Legende und jeder Rock-Fan kennt sein Drumming.

J.P: Ich kann mich auch täuschen, aber ich habe das Gefühl das so Bands/Projekte mit vielen Gaststängern extrem abgenommen haben was die Veröffentlichungen angeht! Ihr und AVANTASIA mal als Ausnahme genannt. Siehst du das ähnlich oder ist das nur mein persönliches Empfinden, das solche Art Bands anscheinend nicht mehr ganz so gefragt sind? Ich hoffe natürlich das WOLFPAKK noch weiter starke Alben veröffentlichen! ; )

M.S: Wahrscheinlich hast Du Recht. Es ist halt auch sehr schwierig, die richtig guten Cracks vors Mikro zu bringen. Da spielen diverse Faktoren mit rein. Einer ist aber auch das Finanzielle. Es gab Offerten da hätten Micha und ich 5 Jahre abzahlen müssen. Von wem, schreibe ich hier lieber nicht. Da bevorzugen wir dann doch Leute, die das aus Überzeugung und/oder Spass machen und Geld eine sekundäre Rolle spielt. Stell dir vor, es gibt auch Musiker, die machen es umsonst, einfach weil sie es geil finden. Aber, ja, es ist schwierig und irgendwann gehen uns die Musiker, insbesondere die Sänger, aus.

J.P: Gehen wir mal auf ein paar Songs von „Nature Strikes Back“ ein. Für mich sind der Titelsong „Nature Strikes Back”, „The Legend“, „Land of Wolves”, „Lone Ranger“, “Revolution“ und „A Mistery“ die hervorstechenden Songs. Obwohl das gesamte Album wirklich recht stark ist. Willst du uns über diese Songs ein bisschen was erzählen? Hast du eigentlich auch irgendwelche Favoriten auf dem Album?

M.S: Ich sehe das sehr ähnlich wie Du. Wahrscheinlich ist unsere Stärke eine Schwäche zugleich. Nämlich, dass wir zu viel Abwechslung in die jeweiligen Alben reinbringen und somit manchmal Fans vor den Kopf stossen. Ich glaube Bands wie AC/DC haben so grossen Erfolg, weil sie halt einfach immer und immer wieder gleich oder ähnlich klingen. Das erwartet der Fan und wenn er Abwechslung braucht, kauft er sich dann halt eine andere CD und hört Metallica oder Maiden. Aber wir bei Wolfpakk können nicht anders und dann hauen wir halt auch mal einen Song wie „Restore Your Soul“ raus. Aber die von Dir genannten Songs sehe ich auch ganz weit vorne, vor allem „Nature Strikes Back“. Dies ist natürlich auch dem unfassbaren Gesang Sweets zu verdanken. Den Refrain hatte ich schon 8 Jahre im Kopf, sogar genau diese Worte. Aber irgendwie fand ich erst bei dieser CD den Mut, diese Melodie Voss vorzusingen, da ich dachte, es klänge etwas cheesey. Dann kam aber das Riff von unserem Kumpel Martin Rauber dazu und Voss und ich komponierten die Strophen plus Pre-Chrous und plötzlich nahm Chose Fahrt auf. Dazu das Hammer-Solo von Micha und als wir wussten, dass Sweet definitiv singen wird, haben wir hinten raus noch eine Modulation eingebaut, um den Ami ganz aus seinen Reserven zu locken. Er fragte mich, wie er denn singen soll (obwohl wir alles schon eingesungen hatten als Guide). Ich erwiderte dann einfach: „scream it all down“!!! Was er dann auch eindrucksvoll machte. Was für ein Alarm!

J.P: Eine Änderung im Vergleich zum letzten Album sind vielleicht die Cinematic Elemente die ihr so eingeführt habt. Also z.B. die Passagen bei „The Legend“ oder „Revolution“. Sind das Sachen die ihr bewusst so wolltet oder hat sich das einfach ergeben? Ich finde das auf jeden Fall super und es passt sehr gut zu euch und zu den Songs!

M.S: Och, glaube das hatten wir auch schon auf den Vorgängern, oder nicht!? Weisst Du, wir haben jeweils sehr viel Spass und haben überhaupt keine Vorschriften was wir machen dürfen und was nicht. Und dann spinnen wir rum und setzen es um. Beim ersten Output war’s zum Beispiel so, dass wir in jedem 2. Song eine Explosion mit einbauten und fanden das zum Totlachen. Diesmal habe ich auch fast jedem Gastsänger gesagt, er soll schreien wie ein Tier. Achte mal, die haben sich alle die Lunge aus dem Leib geschrien 

J.P: Was ist deiner Meinung nach der größte Unterschied von „Nature Strikes Back“ zu den bisherigen WOLFPAKK Alben? Für mich ist es dieses Mal aufgrund der sehr stilistisch unterschiedlichen Sänger abwechslungsreicher geworden.

M.S: Ich finde, dass gar keine grossen Unterschiede bestehen. Wir haben den roten Faden einfach weitergesponnen, denke aber, dass wir noch homogener wurden, noch kompromissloser, noch mehr Power an den Tag legen und man uns das 10-Jährige „Zusammensein“, anmerkt. Wir harmonieren mittlerweile wie ein altes Ehepaar, welches 40 Jahre verheiratet ist. Da wird nicht mehr gross geredet, sondern man funktioniert einfach.

J.P: Wie immer bei uns in den Interviews darf die aktuelle Bundesliga Saison nicht fehlen ; ) . Du als FC Bayern München Anhänger dürftest aktuell auch nicht so zufrieden mit dem Tabellenstand sein wie ich als Dortmund Anhänger oder? Aber beide Clubs scheinen sich ja wieder etwas gefangen zu haben…was meinst du zur aktuellen Bundesliga Saison?

M.S: Joa, es gab schon entspanntere Jahre *lach. Aber jeder will doch mehr Spannung, welche dieses Jahr auf alle Fälle gegeben ist. Zurzeit gibt es gefühlt noch 10 Mannschaften, welche ernsthaft Meister werden könnten. Das ist toll. Obwohl Kovac sicher ein guter Trainer ist, auch menschlich top, so passte er halt von Anfang an nicht an die Säbenerstrasse. Da gelten andere Gesetze, auch wenn man den FC Bayern als Spieler her kennt. Trainer sein, ist noch einmal ganz eine andere Nummer und das hat der gute Kroate auch deutlich zu spüren bekommen. Ich liebe halt dieses Theater und langweilig ist es selbst bei all den grossen Erfolgen der Münchner, sicher nie. Favre erfährt auch grad, dass da mächtig Gegenwind kommt, wenn man nicht permanent alle Spiel mit 5:0 gewinnt. Nagelsmann haut richtig rein mit Leipzig aber auch Gladbach mischt die Liga mächtig auf, ja sogar Freiburg schnuppert am ganz grossen Los! Toll, wirklich.

J.P: Noch eine private Frage. Wenn man dich auf Facebook verfolgt scheinst du ein sehr Sport und Natur begeisterter Mensch zu sein. Ist das so? Und hatte dies vielleicht auch etwas Einfluss auf das neue Album? Das Thema bzw. der Titel scheinen ja nicht von ungefähr zu kommen, oder?

M.S: Je älter ich werde, je mehr zieht es mich in die Natur hinaus. In der Schweiz hast Du halt alles vor der Nase, sprich; Seen, Berge und Wälder. Zum Energie tanken oder regenerieren gibt’s für mich nichts Besseres und Schöneres. Und zu dieser Natur müssen wir Sorge tragen. Jedoch bin ich der Meinung, in einem vernünftigen Masse und es ist nicht immer alles „Schwarz oder Weiss“ im Sinne: Alle müssen jetzt auf’s Fliegen verzichten, Autos einstampfen oder jede einzelne Plastiktüte verfluchen. Ich weiss, dass der Artikel „gesunder Menschenverstand“ aus dem Grundgesetzbuch gestrichen wurde, jedoch würde ich ihn gerne wieder einführen – wenn Du weisst, was mich meine 😉 Und selbstverständlich entstand „Nature Strikes Back“, als ich auf dem Fahrrad sass und sah, wie wir hart mit unserer Natur umgehen und diese sich zu wehren scheint, mit all den Katastrophen die wir täglich in den Nachrichten erfahren müssen.

J.P: Apropos Albumtitel. Was ist der Hintergrund dafür? Nicht alle Songs scheinen sich um das Thema „Natur“ zu drehen, worum geht es grob in den Songs, welche Themen werden behandelt?

M.S: Hauptding ist ja Wolfpakk. Das heisst, Micha und ich sind die Alphawolves und die Gastmusiker ist das „Pack“. Praktisch auf jedem bisherigen Silberling ist ein „Wolf-Song“ mit dabei aber eben halt auch „Natur-Themen“ die zum Bandnamen passen. Aber auch andere Tiere wurden „verarbeitet“ Texten aber auch Grizzly Man fand ich inspirierend, darüber zu schreiben. Bei Nature Strikes Back geht es tatsächlich darum, dass die Natur langsam die Schnauze von unseren Klimasünden voll hat und halt mit Naturkatastrophen wie Vulkane, Überschwemmungen, Orkane usw. usw., zurück schlägt. Sie holt sich irgendwann alles wieder zurück, bis wir (wieder) gänzlich ausgelöscht sind und Ruhe herrscht. Die anderen Songs sind vom Titel her schon selbstsprechend. Aber wenn jemand die Lyrics näher studieren will, kann dies auf unserer Homepage www.wolfpakk.net gerne nachlesen.

J.P: Außerhalb von WOLFPAKK warst du ja auch Solo unterwegs. Wie schaut es denn da aus, kann sich der geneigte Fan auch mal wieder auf eine Solo CD von dir freuen, oder gibt es sonstige musikalische Aktivitäten wo du gerade dran bist?

M.S: Nein! Ich wollte zwar mal eine 3. Solo-CD realisieren aber ehrlich gesagt, interessiert das keine Sau was ich da in der Vergangenheit rausbrachte. Dazu wollte ich ja auch ein bisschen meine Vielfältigkeit „unter Beweis“ stellen, wobei das seichte Zeugs meine Fans (welche Hardrock oder Metal Fans sind), nicht im Geringsten interessierte. Oder sagen wir mal so: die wenigsten. Das muss man sich eingestehen und sich auf’s Wesentliche konzentrieren. Und das ist eindeutig Wolfpakk. Das fordert mich genug, glaub mir 😉

J.P: Vielen Dank Mark für deine Zeit und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interview! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich dir.

M.S: Danke Dir, mein lieber Julian. Ich schätze Deinen Effort sehr, Du unterstützt Wolfpakk und dafür sage ich sehr gerne „merci“

Julian

STEFFI STUBER Interview

Stefanie Stuber (MISSION IN BLACK), die Frau die The Voice of Germany ganz schön aufgemischt hat.
Ich hatte die Chance der Sängerin der Band Mission Black ein paar Fragen zu stellen und einen Eindruck über Ihr wohl vielseitiges Leben zu bekommen.

D.B.: Wie bist du auf die Idee gekommen, bei The Voice mit zu machen?
Steffi: Ich habe die Sendung schon über Jahre verfolgt und wollte schon immer mal gerne mit machen. Beim zusehen der Show, dachte ich mir immer “ auf der Bühne würde ich gerne mal stehen“. Und dann hab ich mich eines Tages einfach an den Laptop gesetzt und mich angemeldet, ja gut man muss dazu sagen, dass meine Mutter schon des öfteren gesagt hat, ich soll es doch einfach mal versuchen.

D.B.: Bist du mit dem Verlauf zufrieden?
Steffi: Klar, wünscht man sich bis ins Finale zu kommen, aber im Nachhinein bin ich sehr zufrieden, so wie es gelaufen ist.
Ich meine, mein Blind Video geht um die Welt, mehr kann man sich doch nicht wünschen!

D.B.: Ist es so wie du es dir erhofft hast?
Steffi: Größtenteils schon. Jedoch darf man nie vergessen, dass es eben eine Fernsehshow ist und da natürlich auf die Vermarktung geachtet wird. Dadurch wird man früher oder später gerne etwas in Schubladen gepackt. Aber alles auf einem seriösen Level.

D.B.: Du hast durch eine Metal-Performance richtig aufgemischt, es war was komplett anderes als das, was die anderen Kandidaten geliefert haben. War das bei deiner Titelauswahl beabsichtigt?
Steffi: Vor ab möchte ich erstmal sagen, dass keiner der Songs von den Kandidaten ausgesucht werden. Man hat lediglich die Möglichkeit Songs anzugeben woraus sich The Voice dann evtl. einen aussucht. Es hätte theoretisch auch was ganz anderes sein können.
Als ich meinen Blind Song mittgeteilt bekommen habe, bin ich lachend daheim gesessen, weil ich es nicht glauben konnte. Ich hatte diesen und weitere Songs von Lamb of God angegeben, aber dass ich die Möglichkeit bekomme, diesen tatsächlich bei den Blinds live zu performen… haha..jaa das, hätte ich selbst niemals gedacht! Umso mehr hab ich mich natürlich gefreut!

D.B.: Du singst ja auch R&B und Pop, warum hast du dich für Metal bei The Voice entschieden?
Steffi: Wie bereits schon oben erklärt, hätte es mich auch ganz anders treffen können. Bei den sogenannten „Scoutings“ oder Vorauswahlrunden bis man überhaupt zu den Blinds eingeladen wird, hatte ich tatsächlich nur RnB & Soul Songs performt. Erst bei den weiteren Runden und durch ein Interview wurde das Voice Team auf meine Stilrichtung Metal aufmerksam. Wenn ich ehrlich bin, hab ich mich im Scouting nur für „Nicht-Metal“ Songs entschieden, weil ich dachte man wird von vornherein als „Schreier“ abgestempelt und man bekommt keine Chance auch seine anderen Seiten zu zeigen..aber ich wurde einem besseren belehrt.

D.B.: Was nimmst du von The Voice mit?
Steffi: Ganz viele tolle Eindrücke und wunderbare Freundschaften mit anderen supertalentierten Sängern. Es war eine absolut tolle und spannende Reise und würde es jederzeit nochmals machen! Man hat nichts zu verlieren, egal wie weit man kommt. Sowas erlebt man nur einmal im Leben und es ist ein Kapitel in meinem Leben, das ich niemals vergessen werde.

D.B.:Bei den Battles hattest du den Song „Crawling“ von Linkin Park. Ich persönlich war fasziniert, dass du es geschafft hast, dass sich von Growling bis Rap alles perfekt angehört hat! Hast du dir das selbst beigebracht ?
Steffi: Erstmal vielen lieben Dank! An sich schon, ich singe und musiziere eigentlich schon immer nach dem Gehör.
Ich hatte vor einigen Jahren mal eine kurze Zeit Gesangsunterricht, um gewisse Atemtechniken zu lernen, aber stattdessen wurde eigentlich nur meine englische Aussprache korrigiert. Deshalb hab ich auch ziemlich schnell wieder mit dem Unterricht aufgehört. Seither bin ich mein eigener Lehrmeister und größter Kritiker. Aber auch durch meine Bands lern ich natürlich einiges dazu, da es alles hervorragende Musiker sind!

D.B.: Jetzt geht es erst mal auf Tour mit Mission in Black, doch wie sieht es danach aus?
Steffi: Naja ne richtige Tour leider bisher noch nicht, aber ja, es steht dieses und kommendes Jahr einiges an! Ich lass einfach alles auf mich zu kommen, gerade im nächsten Jahr kommen noch einige größere Dinge auf mich zu, man darf gespannt sein! Meinen Bands bleib ich selbstverständlich treu, aber man weiß nie was kommt.. aber mein Ziel ist es eigentlich mit meinen Bands voran zu kommen und bekannt zu werden.

D.B.: Du bist unter anderm auch noch in 2 weiteren Bands, nämlich „enslave the chain“ & „Sonic Rainbow“, wie bekommst du das alles unter einen Hut?
Steffi: Bisher klappt das alles bestens! Mit enslave the chain ist live nicht so viel geplant, weil wir nächstes Jahr ins Studio gehen, um unsere Songs aufzunehmen.
Daher bin ich zeitlich nicht ganz so eigespannt. Sonic Rainbow ist mein Akustik-Duo mit Daniel Tschoepe, mein Gitarrist von Mission in Black. Mit ihm spiel ich meist auf Veranstaltungen, Hochzeiten, Geburtstage,… auf denen wir gebucht werden. Dort spielen wir eine bunte Mischung aus Coversongs, die wir auch dem Anlass anpassen. Von Pop bis Raggea ist alles dabei. Wir treffen uns aber meist nur einmal bevor wir gemeinsam wo spielen, da wir ja auch ein wenig auseinander wohnen. Alle weiteren Vorbereitungen macht jeder daheim, aber das ist auch bei meinen Bands der Fall.

D.B.: Wie sieht deine Zukunft aus? Was hast du geplant?
Steffi: Da ich jetzt wieder einen Vollzeitjob antrete, bin ich natürlich nicht mehr ganz so flexibel. Aber mein Plan ist einfach, alle Shows und sonstige Buchungen die kommen, wahr nehmen zu können. Mein Traum von der Musik zu leben, gebe ich natürlich nicht auf.. ich bin an ein paar Sachen dran, aber erzwingen kann man auch nichts. Abwarten, das Beste draus machen und die Momente genießen die kommen! Alles weitere wird sich zeigen.

Darleen

BASHDOWN Interview

 

Nach dem wirklich gelungenen Debüt „A New Set Of Problems“ (das Review gibt es natürlich auch bei Rock-Garage: https://www.rock-garage.com/bashdown-a-new-set-of-problems/) habe ich mir natürlich nicht die Chance nehmen lassen, die Jungs aus Hannover in einem kleinen Interview mal etwas von sich erzählen zu lassen. Viel Spaß beim Lesen \m/

T.G: Ihr seid eine noch relativ junge Band, könnt ihr euch und eure Musik kurz
vorstellen? Wer ihr seid und was ihr so macht?

BASHDOWN: Yepp, relativ einfach. Wir sind Martin an der Gitarre, Flo am Bass, Helge D an den Drums und auch Helge H zuständig für die Vocals. Martin und Helge D haben schon längere Erfahrung mit Musik (unter anderen Hate Squad) und Flo und Helge H sind relativ neu dabei Musik zu machen. Unsere Musik selbst ist ein Mix aus allem was uns selbst gefällt. Das ist primär in der Hardcore Richtung angesiedelt, aber auch einige Metal Einflüsse sind auch vertreten. Wichtig für uns ist, dass es groovt.

T.G: Wie habt ihr euch gefunden? Kennt ihr euch schon länger oder war alles eher ein
glücklicher Zufall?

BASHDOWN: In der jetzigen Besetzung kennen wir uns auch schon seit Ewigkeiten. Als wir vor etwas über einem Jahr angefangen haben war es noch eine andere Besetzung, da ursprünglich
es eher Spaß unter Kumpels war. Da Helge H einen eigenen Raum mit Schlagzeug, Gitarren- und Bassanlage hat, probierten wir einfach just for fun rum. Dann kamen wieder andere dazu, alles hat sich irgendwie mehr gefestigt, wir haben die ersten Songs geschrieben und dann dank unserem Produzenten Kai Panschow dann auch relativ schnell eine gute Gelegenheit gefunden die Songs professionell aufzunehmen.

T.G.: Wie seid ihr auf euren Bandnamen und das Logo dazu gekommen?

BASHDOWN: Der Name sollte irgendwie die Musikrichtung repräsentieren: Also auf die Glocke, einfach alles niederwalzen. Und das ist Bashdown. Das Logo sollte seinen Sinn erfüllen
indem es den Namen unterstützt, gewissermaßen auch die Oldschool Attitude mit beinhaltet, die uns als Band auch verbindet.

T.G.: Am Bandlogo ist eure Stilrichtung ja schon deutlich erkennbar, wie sehr identifiziert ihr euch mit Bands wie HATEBREED oder MADBALL und der dazugehörigen Szene? Seht ihr darin eine Einschränkung oder ist es eher ein Ansporn festgelegte Grenzen zu überschreiten?

BASHDOWN: Auf Hatebreed und Madball stehen wir definitiv, allerdings war es nicht unsere Absicht unbedingt deren Logos zu kopieren, sondern unser Logo so zu kreieren, sodass es zu uns
passt. Und wenn das nun in eine ähnliche Richtung geht, dann ist das auch OK. Einschränkungen sehen wir nicht, da wir natürlich auch musikalisch weiter entwickeln werden, denn die erste Platte ist ja im Prinzip in noch nicht mal 6 Monaten vom scratch mit einer komplett neuen Band entstanden. Wichtig für uns ist es Musik zu machen, mit der wir uns auch identifizieren können und die uns vor allem Spaß macht.

T.G.: Wie läuft euer Songwriting ab? Habt ihr einen kreativen Mastermind oder ist das immer ein gemeinsames Werk?

BASHDOWN: Die erste Platte war eine Kooperation aus wirklich allen Beteiligten, sogar von Leuten die bei den Aufnahmen schon gar nicht mehr in der Band waren oder auch mit Ideen
von Kai. Bei den neuen Songs ist sehr sehr viel aus Martins Feder entstanden, aber das hört ihr dann im nächsten Jahr ☺

T.G.: Euer Debütalbum „A New Set Of Problems” ist in der Szene sehr gut angekommen, arbeitet ihr schon Ideen für Album #2 aus? Oder habt ihr sogar schon erste Songs in der Pipeline?

BASHDOWN: Natürlich! Das Songwriting ist nahezu abgeschlossen, ab Januar geht es ins Studio und dann starten wir die Aufnahmen für das neue Album.

T.G.: Welche Songs auf „A New Set Of Problems” sind eure Lieblingssongs und warum?

BASHDOWN: Jeder bringt irgendwie seine Favoriten mit, jedoch Songs wie To the T, Karma oder Life ´s short klingeln bei allen von uns gleichermaßen da diese unglaublich grooven und
pushen.

T.G.: Mit Helge habt ihr einen ehemaligen Pro Skater an Bord, was sind eure Leidenschaften und wie könnt ihr diese mit der Band und der Musik vereinen?

BASHDOWN: Ja, Helge war früher extrem aktiv in der Skate-Scene und auch BMX. Jeder hat seine Hobbies neben der Band, ganz gleich ob das V8 Amis oder sonst was sind. Musik ist
jedoch ein extrem großer Part, der uns alle verbindet, ob das nun Club-Konzerte oder Festivals sind, oder einfach nur Musik machen.

T.G.: Was sind eure Lieblingsbands und wie finden sie sich in euren Songs wieder?

BASHDOWN: Jetzt alle Bands aufzuzählen wäre recht umfangreich, denn das geht irgendwo bei Oldschool wie Agnostic Front, Cro-Mags und Madball los und dann natürlich über alle
Stilrichtungen bis hin zu Bands wie Messuggah, Crytal Lake oder Whitechapel. Bei uns hört man auf der A.N.S.O.P. ziemlich deutlich den Hardcore Touch heraus. Welche Bands das nun sind, die uns da beeinflusst haben ist schwierig zu definieren.

T.G. Hat sich euer Leben seit BASHDOWN und „A New Set Of Problems“ sehr geändert? Wenn ja, wie?

BASHDOWN: Da wir viele Shows spielen und noch weitere Platten produzieren möchten proben wir natürlich härter und intensiver und bereiten uns auch gerade auf die neuen Aufnahmen
vor. Das kostet natürlich mehr Zeitz und muss auch irgendwie mit unseren Jobs und familiären Privatleben vereinbart werden.

T.G.: Welche Ziele habt ihr euch als Band gesetzt, wie geht es jetzt weiter mit BASHDWON? Was können die Fans alles noch erwarten?

BASHDOWN: Anfang des Jahres beginnen wir mit den Aufnahmen des zweiten Albums, dann haben wir im Januar und Februar als Support eine Tour geplant. Das ist noch nicht zu 100%
wasserdicht, daher möchten wir da jetzt noch nicht zu viel verraten. Des Weiteren stehen noch ein paar Einzelshows an. Traum wäre es auf jeden Fall, wenn wir irgendwie an ein paar Festival Shows für das nächste Jahr rankommen könnten, das ist allerdings extrem Schwierig, da uns da auch leider die Kontakte fehlen bzw. es noch keine Rückmeldungen gab. Wir hoffen aber noch 🙂

Und Rock-Garage versorgt euch natürlich mit allen News zum neuen Album und zur Tour.

 

DUST&BONES Interview

L.S: Erst einmal zur grundlegendsten Frage: Woher kommt eigentlich euer Bandname?
Dirk: Also es kommt nicht von Guns N‘ Roses. Das hat sich so ergeben. Der Name klang einfach gut und hat gepasst.

L.S: Ihr beide seid ja noch nicht von Anfang an in der Band. Wie seid ihr zur Band gestoßen?
Dirk: Ich hab früher mit Thorsten schon in anderen Bands gespielt und dann hab ich eine Weile nichts mehr gemacht, beziehungsweise andere Sachen und irgendwann sind wir dann wieder zusammengekommen, weil sie noch einen Gitarristen gesucht haben und als Thorsten mich gefragt hat, bin ich dann in die Band eingestiegen. Das war 2007.
Vöhri: Bei mir war es so, dass ich früher mit Bernd Musik gemacht habe, dem anderen Gitarristen. Irgendwann kam dann auch Thorsten auf mich zu und dann haben wir das ausprobiert und es hat funktioniert. Und das seit 2015.

L.S: Ihr habt vor kurzem ein neues Album rausgebracht. Das letzte Album von euch ist 2010 erschienen. Warum hat es so lange gedauert, bis ihr ein neues Album aufgenommen habt?
Dirk: Zwischenzeitlich haben wir noch eine EP gemacht, das war 2012. Da sind aber nur sechs Lieder drauf. Da sind aber trotzdem einige Jahre dazwischen. Wir brauchen halt immer ein bisschen länger, um Songs zu schreiben. Wir haben auch relativ viele geschrieben, aber es haben es nur ein paar davon aufs Album geschafft. Und wir machen das so, dass wir die Songs auch vorher schon live spielen und dann nochmal daran arbeiten, je nachdem, wie sie ankommen. Und deswegen hat das dann auch so lang gedauert.

L.S: Und was würdet ihr mit dem neuen Album gerne erreichen? Gibt es ein bestimmtes Ziel das ihr verfolgt?
Dirk: Nächstes Jahr möchten wir auf jeden Fall auf mehr Festivals spielen und vielleicht auch eine Tour machen.

L.S: Was sind eure persönlichen Lieblingssongs auf dem Album und warum?
Dirk: Die sind alle gut. Aber mein Lieblingssong wäre wahrscheinlich „Nail You To The Wall“.
Vöhri: Also so einen richtigen Favoriten hab ich gar nicht. Je nach Lebenslage. Es gibt ein paar Songs, die ich live sehr gerne spiele, aber einen Lieblingssong hab ich nicht.

L.S: Was gefällt euch allgemein besser? Live spielen oder Songs im Studio aufnehmen?
Vöhri: Das hat beides seinen Reiz.
Dirk: Das finde ich auch. Live spielen ist halt dahingehend super, dass man sofort eine Resonanz vom Publikum hat, aber im Studio eine CD aufzunehmen und an den Songs zu arbeiten und dann am Ende die CD in der Hand zu halten ist auch schön.
Vöhri: Die Studioatmosphäre war auch top und sehr relaxt. Das hat auch Spaß gemacht. Du bist ins Studio gegangen und hast das nicht als Arbeit angesehen. Wir waren teilweise acht Stunden am Tag im Studio und haben an den Songs gearbeitet. Live muss man halt sofort funktionieren. Da hat man zwar nur eine Stunde oder eineinhalb Stunden, aber dann muss es funktionieren.

L.S: Und woher nehmt ihr eure Inspirationen für die Songs? Was hat das neue Album inspiriert?
Vöhri: Da müsstest du eigentlich Thorsten fragen. Normalerweise läuft es so ab, dass Thorsten schon mit einem Text und einem groben Musikgerüst in dem Proberaum kommt und dann wird daran gearbeitet.
Dirk: Dann bringen alle ihren Input und ihre Ideen mit ein und so entsteht dann der Song.
Vöhri: Die Texte schreibt aber hauptsächlich Thorsten. Die Songs haben schon eine Aussage. Manche Leute kommen damit nicht ganz zurecht, weil sie teilweise schon sehr überspitzt sind. Es wird schon auf Sachen angedeutet, die in unserer Gesellschaft oder allgemein auf der Welt nicht ganz rund laufen, aber Thorsten umschreibt das eigentlich ganz nett, damit man nicht sagen kannst „Das ist schlecht und das ist schlecht“, sondern man kann das so oder so interpretieren. Es ist sehr viel Interpretationsspielraum in den Texten und das ist uns auch wichtig.

L.S: In eurer Band gibt es nicht nur einen Sänger, sondern gleich zwei. Wie seid ihr auf diese Idee gekommen?
Vöhri: Es war noch ein Platz frei.
Dirk: Eigentlich war das von Anfang an Thorstens Idee. Die Grundidee war, dass Thorsten die höhere beziehungsweise normale Stimme singt und Vöhri die tiefe. Wir wollten die beiden Sachen kombinieren. Nicht nur das Gegröle, wie man sich das bei Rock’n’Roll in dem Stil vielleicht vorstellt, wie bei Motörhead zum Beispiel, aber auch nicht nur die normale Stimme.

L.S: Wie wichtig ist euch der Kontakt zu euren Fans?
Vöhri: Der Kontakt zu den Fans ist uns schon sehr wichtig. Ich persönlich geh auch öfters von der Bühne runter und zum Publikum. Und danach mit den Leuten noch ein bisschen reden und ein Bier zu trinken, das muss eigentlich sein. Das gehört einfach dazu, weil du auch viel Feedback kriegst. Sowohl positiv als auch negativ.
Dirk: Manchmal ist es schwierig, dass das alle zusammen machen, aber wir sind ja zu fünft und das geht dann schon. Das ist uns auf jeden Fall sehr wichtig.

L.S: Eine abschließende Frage: Was sind fünf Dinge, die ihr in diesem Leben noch gerne sehen oder erleben möchtet?
Dirk: Eine längere Tour spielen, vielleicht auch mit einer größeren Band, wäre eins meiner Ziele. Und wie gesagt würden wir gerne mehr Festivals spielen. Und weitere CDs wären natürlich auch super.
Vöhri: Eine Tour mit einer Band, die wir mögen wäre schon super. Und wenn es so, wie es momentan läuft weiter geht, vielleicht noch eine Stufe höher. Aber da sind wir auf einem guten Weg mit unserem Label, El Puerto Records. Und dass wir alle gesund bleiben und weiterhin die Leute mit unserer Musik nerven können.

Lilli Stöberl

 

KÄRBHOLZ – Viel Herz, viel Verstand und viel Alkohol

An einem sonnigen Tag treffe ich die 4 Jungs von KÄRBHOLZ in bester Plauderlaune an…
Was Familie Holz mit Sänger Torben Höffgen (TH), Gitarrist Adrian Kühn (AK), Bassist Stefan Wirths (SW) und Schlagzeuger Henning Münch (HM) im tollsten Backstage-Bereich aller Zeiten zum aktuellen Album „Herz & Verstand“, zur Tour, zum Heimspiel und vom Spaß an KÄRBHOLZ zu sagen hatten, könnt ihr hier lesen:

Rockgarage (RG): Wie war die Zeit im Studio? Herz und Verstand wirkt viel gefühlvoller und hat mehr Seelenstriptease als die vorherigen Alben. Hat sich das auch so im Studio bemerkbar gemacht?
AK: Hat es. Also, ich habe die Texte geschrieben und tatsächlich ist es sehr autobiographisch. Großes Danke nochmal an die Jungs, dass sie es zulassen und ich mein Seelenleben so preisgebe. Aber du kamst ja auf die Arbeit im Studio.
Es geht ja nicht um das, was ich eigentlich dabei empfunden habe, als ich den Text geschrieben habe, sondern was derjenige, der es hört, daraus macht. So war es eigentlich schon immer und ich glaube, das ist auch eine gute Art und Weise bei Musik. Keinen interessiert, ob es jetzt meine Freundin ist, die da gemeint ist oder ob ich grad kein Geld habe und mir Sorgen mache. Es geht darum, was denkst DU dir denn dabei?
Und das war interessant, grad bei Torben (Höffgen, Sänger Anm.d.Red.). Wir sprechen natürlich darüber „Ey, ist das ein Thema wo du auch Zugang hast zu hast, weil du den Text nicht geschrieben hast?“. Und das ist wichtig, weil Torben derjenige ist, der es singt und es auch transportieren muss.
Im Studio kam dann oft raus, wenn wir über die Texte gesprochen haben, dass er eine ganz andere Idee davon hatte, worum es da geht. Also, ein ganz anderes Gefühl, aber es war ein Gefühl da. Und dann haben wir total viel Zeit darin investiert, dass das rüberkommt. Nämlich so: „Ey Torben, stell dir das mal vor… Ich habe doch das im Kopf und das ist total gut gesungen, aber jetzt mal mit dem Bild im Kopf…“. Und plötzlich geht da die Sonne auf, weil da auch so ein Gefühl rüberkommt.
Ja, und das war viel Zeit, viel Energie, die dieses Mal geflossen ist. Gerade im Gesang auch um diese Stimmung herauszukitzeln.
RG: War das bei euch anderen auch so?
Rest der Truppe. Jaaaaa, auf jeden Fall!!

RG: Frage an Adrian: Schreibst du die Songs immer alleine oder haben die anderen noch ein Mitspracherecht?
HM: Tja, Adrian ist halt einfach der Kreativste, was das angeht. Die Songs selber mit der Musik entwickeln wir zusammen im Proberaum. Wenn es dann irgendwo eine Melodie gibt, dann setzen wir uns zu zweit oder dritt oder auch zu viert zusammen und arbeiten dann die Musik aus.
Aber Texte schreiben darf jeder. Da haben wir nicht, nur der muss und die anderen dürfen nicht. Aber Adrian ist uns da halt immer schnell voraus, der kleine Schlingel.
AK: Aber wir sind da total demokratisch und alles muss mit 100%iger Zustimmung sein. Wenn einer sagt, „Nee, das gefällt mir nicht“, dann ist das raus. Es muss jeder seinen Zugang haben.
TH: Auch wenn man das nicht sieht auf einer Platte, man fühlt es aber extrem. Gerade beim Gesang ist das eine ganz gravierende Sache. Stell dir die Situation vor oder versuch mal in diesen Moment einzutauchen. Man selber merkt es nicht und wenn der Produzent dann sagt: „Ja, das ist alles geil, aber mach doch mal so und so…“ Und in dem Moment hörst du es ganz krasser und es klingt so anders. Das sind für mich wie 2 Welten in dem Moment. Das ist schon… ne… verrückt.
AK: Wir hatten einen Song hier „Ich möchte zurück ans Meer“ und ich nehm dich mit und will zurück…
Und ich fand das voll geil und hatte voll Fernweh. Und der Torben auf einmal so „Ich will nicht ans Meer.“.
Gelächter der Gruppe
TH: Das war so 08/15 (lacht)
HM: Und ich komme gerade aus dem Urlaub…
AK: Das war dann raus.. (lacht)

RG: Nach dem ersten Hören war mein erster Gedanke ‚Joar, is anders‘. Und ich wusste nicht, ob es noch Kärbholz ist, wie ich es kenne. Nach dem zweiten Durchgang war es schon anders und dann war ich Feuer und Flamme. Bei Facebook habe ich gesehen, dass die Resonanz auf das neue Album auch sehr unterschiedlich war. Wie habt ihr das so wahrgenommen?
TH: Ja, genauso. Und das ist auch gut so.
HM: Für uns war das eine logische Weiterentwicklung, der logische nächste Schritt der musikalischen Entwicklung. Wir haben irgendwann tatsächlich auch mal angefangen, an uns zu arbeiten, musikalisch.
TH: Wir könnten ja vielleicht noch besser werden.
HM: Noch besser? (lacht)
RG: Schwer… aber möglich!
HM: Wir haben es aber tatsächlich viel härter als die Vorherigen empfunden und dachten „Boah, das ist mal wieder richtig hart“. Dann kamen dann so Stimmen „Oh, voll weich….“ und so. Und wir alle so „Waaaaas?“
TH: Du hast es ganz gut auf den Punkt gebracht. Es kommt einem so vor, weil es aufgeräumter ist. Textlich ist es ne ganz andere Welt als die Alben davor. Und wir dachten, es ist richtig hart geworden. Aber so unterschiedlich nimmt man es auf.
AK: Aber die Schere ist auch viel weiter auseinandergegangen. Es gab viel mehr Stimmen, die gesagt haben „Ey, da find ich erstmal keinen Zugang zu“ oder „Boah, seid ihr scheiße“. Und ich bin da richtig gut drin, vorm Rechner zu sitzen und richtig wütend zu werden. Aber es gab auch viel mehr Stimmen, die gesagt haben „Ey, wahnsinn“ und uns über alles gelobt haben. Die gesagt haben „Ich finde mich in den Texten wieder“, die richtig emotional waren.
Es gab von beiden Seiten, also von beiden Extremen, viel mehr als vorher. Uns da merkt man, das es sehr viel mehr bewegt. Entweder pisst es dich richtig an und du bist wirklich sauer, wie scheiße wir sind oder du bist richtig glücklich und denkst ‚Boah, das geht mir richtig nah‘. Also, es bewegt irgendwas.
Zustimmendes Nicken und Gemurmel von allen.
TH: Und dass was du vorher gesagt hast, was bei den Alben vorher passiert ist. Nämlich, dass die Leute auch geschrieben haben. Es gab tatsächlich auch welche, die geschrieben haben und es auch online gestellt haben „ Boah, voll weich, voll der Kack“. Und dann kam wirklich so zwei Wochen später ‚bearbeiteter Beitrag‘: „Ich muss meine Meinung ändern, ist doch ganz geil.“ Ist ja auch häufig so, dass du manche Alben erst 2-3mal hören muss. Ging mir beim neuen Rammstein-Album genauso. Beim ersten Mal dachte ich noch ‚Ach du Scheiße, was ist das denn?‘. Beim zweiten Mal fand ich es schon sehr geil und jetzt höre ich es nur noch.
RG: Ja, ging mir beim ersten Durchgang auch so, das habt ihr ja bestimmt im Rock-Garage Review gelesen? Und ihr habt bestimmt die Facebook-Seite abonniert?
Alle ganz hastig: Natürlich (Gelächter)
RG: Und ich habe tatsächlich 9 von 10 Sternen gegeben (und einen Fanpunkt abgezogen, wäre sonst unfair), nachdem ich es mehrfach gehört hatte.
Alle: Kurzer Applaus und Gejohle.

RG: Um nochmal auf „Herz und Verstand“ zurückzukommen. Ihr habt da auch den Song „Falsche Alternativen“, damit zeigt ihr ja schon politisch klare Kante und das ist auch nicht das erste Mal, wenn ich da z.B. an „Timmy, halt‘s Maul“ denke (vom Album „100%“, Anm.d.Red.). Wie wichtig ist Politik für euch persönlich und als Band.
HM: Als Band ist es für eher unwichtig. Aber, und das hat Adrian auf der Tour auch immer wieder deutlich gemacht, es gibt halt einfach Sachen und Zustände, die dann so gravierend sind, dass du dann einfach nicht mehr die Fresse halten kannst. Vordergründig ist Musik für uns wirklich einfach nur ne gute Zeit, Spaß haben, Emotionen und all sowas. Es ist kein politisches Instrument, aber es gibt halt auch einfach manche Sachen, die sind es dann leider wert, angesprochen zu werden bzw. das man darauf aufmerksam macht oder halt darüber spricht. Nicht, dass wir uns mit dem Zeigefinger hinstellen oder oberlehrerhaft sagen „Du, du, du… Wir haben jetzt die Lösung“. Weil, die haben wir nicht. Aber halt einfach auch die Leute anzuregen, mal darüber nachzudenken und mal darüber zu sprechen.
AK: Und das war jetzt auch schon genug politisch. Wenn wir in den Texten politisch werden, dann geht es nicht darum zu sagen „So, DAS ist jetzt die Wahrheit und ihr liegt alle falsch. Macht das so und ihr seid alle richtig“. Das maßen wir uns gar nicht an. Wir sagen höchstens „Ey, nehmt das nicht für bare Münze und nehmt das nicht so kritiklos an. Schwimmt nicht mit den Leuten, die euch Angst machen und euch mit euren Ängsten und Sorgen triggern, um auf deren Karren mitzufahren. Das ist eben genau das, was solche Parteien machen, solche Verbände, die ne ganz klare politische Idee haben, die sie verfolgen, also eine Extreme und die ködern die Leute mit ihren Ängsten. Da ist es auch egal, ob es die Linken oder die Rechten sind, das ist genau die Masche. Wenn du am Ende des Tages in dich gehst und darüber nachdenkst, was dir auf dieser Welt wichtig ist, was für dich selber wichtig ist und du wählst dann die NPD dann bist du in meinen Augen ein Vollidiot. Aber du hast dir wenigstens Gedanken gemacht. Und ich glaube, dass 99 von 100, die sich tatsächlich Gedanken machen, dann nicht auf so einer Karre mitfahren. Und mehr würde ich nicht machen wollen an Politik. Das steht uns auch nicht.
HM: Wenn ich Politik machen wollen würde, würde ich in die Politik gehen. Deshalb bin ich ja in ner Band.

RG: Ihr habt bei „Herz und Verstand“ – wie auch schon bei „Überdosis Leben“ – die Ska- und Reggae-Elemente, die auf Karma noch deutlich zu hören waren, weggelassen. Gehört das auch zu eurer Weiterentwicklung oder gab es andere Gründe? Und wird es nochmal wiederkommen?
AK: Wir sind ja jetzt schon wieder sehr kreativ und wir können jetzt schon nur sagen, dass das nächste Album wieder ganz ganz ganz anders werden wird als „Herz & Verstand“. Und ich glaube auch ganz fest, dass solche Elemente auch wieder kommen werden. Also, 100%, weil die machen Spass zum Spielen.
TH: Aber es hat hier einfach nicht richtig gepasst.
AK: Und wir spielen es ja auch noch live und wir haben extrem viel Spaß, die Sachen auch live zu spielen.
HM: Und es war auch nicht so, dass wir gesagt haben „Oooch nö, damit wollen wir überhaupt nix zu tun haben“. Wir hören es selbst ja auch noch gern.
TH: Wir haben ja auch schon ganz früh angefangen, unsere Hörerschaft zu erziehen. Dahingehend, das wir alles machen können.
AK: Wir haben ja so ein bisschen Country da, so ein bisschen Ska da, ab und zu dann mal ein paar Rock’n’roll Nummern mit nur 3 Akkorden. Metal haben wir auch mal versucht. Und wir habend das von Anfang an gemacht, so dass uns nie einer böse sein konnte, wenn wir was versucht haben. Und jetzt haben wir es halt mal weggelassen – aber nicht böse sein (lacht).
TH: Im nächsten Album ist dann wieder alles offen.

RG: Eure Albumcover passen immer perfekt zu den Alben. Auch dieses Mal wieder, Herz (Hahn) und Verstand (Schlange), die sich gegenseitig umwinden und gegeneinander kämpfen um die Oberhand zu gewinnen. Wer zeichnet sich für die Cover verantwortlich, wer hat die Ideen?
Noch während ich die Frage stelle, zeigen schon alle auf Adrian…
TH: Wir haben da schon echt viel diskutiert über das letzte Albumcover.
AK: So emsig haben wir noch nie über ein Cover diskutiert.
HM: Und über den Titel.
AK: Ja, da kam auf einmal die Blitzidee… „Herz & Verstand“. Dann war einmal „Herztier“ ganz groß im Rennen.
HM: Also, bei 50%
Alle lachen.
AK: Wir beide (zeigt auf Torben und sich) bei „Herztier“ sofort „Ey, das ist voll geil, mega“ und gleich ne WhatsApp an die Jungs geschickt „Wir hatten gerade den Megaeinfall. „Herztier“!
SW: Hömma, du hast das gerade voll aus dem Kontext gerissen.
HM: Also es begab sich noch zu Studiozeiten, Stefan und ich waren schon zuhause, denn wir waren schon fertig und Torben war da gerade in Hamburg mit Adrian im Studio. Und dann kommt diese Nachricht und Stefan und ich so „Wir wissen ganz genau, wie das abgelaufen ist. Die waren fertig und haben sich einen gepitscht und dann „Alter, voll die geile Idee…“ Und wir beide so „Alter, voll kacke.“
Alle lachen.
TH: Naja, wenn du im Studio bist, biste halt in so einem Flow drin, in ner eigenen Welt und da kommen dir die geilsten Dinger. Und wir waren sowas von überzeugt davon (lacht). Nichts geht über diesen Namen. Und auch Eike unseren Produzenten voll mitgerissen, also alle im Studio „Boah, das ist echt voll geil“. Und dann gibt es da die Öffentlichkeit, die gerade so gar nicht im Studioflow ist. Und die kommen dann halt mit „Mhmhmhm, das ist voll Scheiße“. (lacht)
HM: Und wir haben da richtig, richtig diskutiert. Und ich bin echt voll happy und sehr, sehr zufrieden mit dem, was rausgekommen ist.
AK: Aber, wegen der Cover, die zum Inhalt passen. Ich finde es total wichtig. Ich meine, man hat nicht mehr soviel Platz wie bei Vinyl. Und zu Zeiten, wo es noch auf Vinyl war, ist es halt echt ne Kunstform gewesen. Du hast viel Platz auf so einem Plattencover. Und das ist ja auch nochmal ne Ebene drauf. Ein Cover ist ja etwas, was über der Musik steht. Das repräsentiert den Inhalt, aber kann ja auch nochmal eine Geschichte erzählen. Genau wie jetzt, es ist die Versinnbildlichung von Herz und Verstand, also diese zwei Tiere deren Eigenschaften so gut passen zu Herz und Verstand, die mit einander kämpfen. Und das so gut repräsentieren, was der Albumtitel eigentlich bedeutet und aussagt. Und das wiederum hat ja wieder Bezug auf die einzelnen Kapitel und Songs. D.h. du hast dann noch ne dritte Ebene drüber. Und ich finde es ganz spannend, wenn das funktioniert. Es sind ja nicht einfach nur Symbole, die überhaupt nichts zu sagen haben.
HM: Warum Adrian da überhaupt so kreativ ist, er ist gelernter Grafiker. Da hat man natürlich alles aus einer Hand und das ist für uns ein Riesenvorteil.
AK: Aber ich muss zugeben, ich habe das nicht selber gezeichnet. Ich bin da mit 2 Tätowierern ins Gespräch gekommen, weil das überhaupt nicht mein Stil iat. Dieses Mandala, das ist von einer Tätowiererin hier aus Rosbach und mein Freund Patrick, der uns schon ewig tätowiert, der macht so Old-School Sachen. Ja, und dann hab ich die beiden zusammengebracht. Herz und Verstand und Schlange und so weiter und gefragt, ob die da was zeichnen können. Und das war ne total coole Zusammenarbeit. Wir haben da so ein bisschen zusammen gebrainstormt.
HM: Und das wichtigste dabei, es muss tätowierbar sein (lacht). Das ist ganz entscheidend bei uns.
Alle lachen.
HM: Und die tätowieren sich das dann auch alle (lacht). Aber wir ja auch…
(Alle lachen)

RG: Nach „Herz und Verstand“ folgt die „Herbst und Verstand-Tour“, wie schafft ihr das alles? Ihr seid ja nicht hauptberuflich Musiker, ihr habt ja noch eure Jobs nebenher. Wie lässt sich das alles mit Familie und Beruf vereinbaren?
HM: Wir schlafen nicht und koksen viel.
Alle lachen.
HM: Noch lässt sich das alles sehr gut unter einen Hut bringen. Familiär gesehen hat natürlich Torben mit 4 Kids… und Frau und Haus und Hof und Hund. Das Pferd ist leider tot. Aber klar, manchmal ist es natürlich stressig. Ne, nicht stressig, es macht ja Spaß. Es ist fordernd. Aber es lässt sich alles noch vereinbaren.
TH: Es ist alles auch eine Sache der Organisation. Die Termine und Konzerte, das ist ja manchmal ein Jahr im Voraus. Dann weißt du, wann du wo bist. Dementsprechend lege ich mir dann meine Aufträge. Aber klar, wenn du ein Album rausbringst, dann musst du halt echt springen können. Dann kann es sein, dass du eben mal nach Köln musst oder mal kurz nach München, Interviews und sonstige Sachen machen. Dann ist es schonmal etwas stressig, aber irgendwie kriegen wir das bis jetzt alles noch ganz gut gemeistert.
AK: Und es ist ja auch viel Spaß. Sonst würden wir das alles gar nicht machen. Darum geht es ja doch. Und das wir mittlerweile Erfolg haben, bedeutet ja auch noch mehr Spaß. Und dann ist das natürlich eine sehr gute Art und Weise, seine Zeit zu verbringen.

RG: Apropos Spaß, wann wird die Live-DVD von Köln veröffentlicht? (Siehe Konzertbericht Köln, Anm.d.Red.)
TH: Das haben wir jeden Abend erzählt, damit die Stimmung immer perfekt ist. (lacht)
AK: Die Sachen sind schon gemischt, der Schnitt ist zugange. Und wenn alles gut geht, noch vor der Herbst & Verstand-Tour.
RG: Ist die VÖ dann auch wieder als Package mit netten Gimmicks geplant?
AK: Package weiß ich jetzt so gar nicht, aber es wird es auf alle Fälle auch als Vinyl geben.

Die Live-DVD wurde am 27.09. veröffentlicht (Anm.d.Red.)

RG: Nach dem Album ist vor dem Album… Macht ihr euch jetzt schon Gedanken um Album Nummer 11 oder lasst ihr es eher ruhig auf euch zukommen?
AK: Ich hab mir jetzt einen Verstärker für zuhause gekauft und hab da meine Gitarre liegen. Ich habe den vor drei Tagen aufgebaut und seitdem habe ich ungefähr 64 Aufnahmen gemacht.
HM: Die nächsten drei Alben hat er da schon gemacht.
AK: Und als wir hier geprobt haben, haben wir schon überlegt, ob wir nicht mal wieder was neues machen wollen. (lacht).
TH: Alles olle Kamellen. Für uns ist das Album ja auch schon älter, wir kennen das ja schon länger. Schon die letzten zwei Jahre haben wir ja damit zu tun. Durch die Zeit im Studio, das Proben sind das ja für uns olle Kamellen (lacht). Aber endlich können wir es ja mal jemandem zeigen.
RG: Wollt ihr dann auch wieder den 2-Jahres Rhythmus beibehalten? Oder haut ihr es einfach raus, wenn es fertig ist, auch wenn es vielleicht nur ein Jahr Abstand ist?
AK: Wir haben uns da keinen Zeitplan auferlegt. Das Einzige, was wir uns auferlegt haben, ist das wir damit zufrieden sind und sein müssen.
TH: Und wenn es dann 3 Jahre dauert, dann dauert es 3 Jahre. Soll ja vernünftig sein. Aber ich glaube nicht, dass es solange dauert.
HM: Das ist ja auch der Vorteil, dass wir alle nebenbei noch arbeiten und uns dann die Zeit dafür nehmen können. Wir haben den Druck nicht, dass wir sagen, wir müssen jetzt was rausbringen, sonst habe ich morgen kein Brot mehr unter der Butter.

RG: Torben, du sagtest vorhin, dass Rammstein eines der Alben ist, die du als letztes gehört hattest. Wie sieht es denn allgemein mit euren musikalischen Vorbildern aus? Ihr habt ja auch so als Coverband angefangen.
TH: Wir haben alles querbeet gecovert.
AK: Irgendwo musst du ja anfangen, Musik zu machen.
TH: Du hättest mal unsere Version von CRANBERRIES „Zombie“ oder „Warriors oft he World“ hören sollen.
RG: Liegen eure musikalischen Vorbilder eher im Deutschrock oder ist das auch eher Querbeet?
TH: Völlig querbeet.
AK: Ich persönlich höre gar keinen Deutschrock. Wenn du selber Deutschrock machst, musst du dir deine Inspiration nicht von anderen Deutschrock-Kapellen holen. Ich höre eigentlich nur Country und Metal.
AK: Jeder hat so seine eigenen Vorlieben. Wir vier haben auch eine große Schnittmenge was so die Musik angeht. Was, glaube ich auch wichtig ist, sonst würde das gar nicht so gut funktionieren.
Es gibt bei jedem aber auch so echte Extreme. Torben hört auch gerne Schlager.
TH: Ja, zum Feiern kann ich das gut, zum Partymachen brauch ich das.
AK: Ich höre gerne Country, Metal. Auch mal Techno.
TH: Ich steh im Moment total auf Parkway Drive. Das ist total verrück, Schlager und Parkway Drive (lacht).

RG: Wie ist die Idee zum Heimspiel entstanden, welches ja mittlerweile zum 14. Mal stattfindet? Was ist für euch aufregender/entspannter? Eine Tour oder 2 Tage Heimspiel?
(Es gibt Unstimmigkeiten, wann tatsächlich das erste Heimspiel stattfand. Die Jungs haben sich auf „das Heimspiel gibt es schon ewig“ geeinigt).
AK: Das erste Mal haben wir in Ruppichteroth bei einem Sportfest gespielt. In einem ganz kleinen Zelt, da waren so 40 Leute. Sportwoche, „Spiele ohne Grenzen“. Da gab es irgendwie lustige Spiele, wo du dich auf die Fresse legst und ein bisschen betrunken dabei bist. Und dann haben wir da gespielt. Und so hat das angefangen. Und dann haben wir gedacht, das können wir nochmal machen, ist ja unser Heimspiel.
TH: Hieß dann auch gleich Heimspiel.
AK: Ja, und dann ist das zu dem krassen Scheiß geworden, der es jetzt ist.
TH: Jo, ist dann noch ein bisschen weiter gewachsen, das ganze Ding.

RG: Wie finden das die Leute hier so, wenn 2 Tage laute Musik, viele Menschen und viel Krach ist? Gab es schon Probleme?
TH: Ist ein kleines Miniaturwacken geworden (lacht). Aber die ziehen hier echt alle mit im Dorf. Die ersten Jahre hatten wir immer so zwei Stänkerer im Dorf, die sich „über den Scheiß“ aufgeregt haben, aber seit vier Jahren oder so ist alles cool hier
AK: Ja, wir machen das mit dem SV Rosbach zusammen, dem Fußballverein hier und die Leute merken auch, dass das auch was total Gutes für den Ort ist. Man muss einfach sagen, dass die Spielvereinigung hier auch ne Menge Kohle macht, wo es bei den Sportvereinen ja immer dran mangelt. D.h. aber auch, dass die ganze Jugendarbeit hier funktioniert. Die müssen sich keine Gedanken machen, dass es mal keine neuen Trikots gibt, oder so. Das funktioniert hier alles. Die Leute haben ihre Kinder hier im Sportverein. Die merken halt, dass es nicht irgendeine Band aus dem Nachbardorf ist, die hier alles verdrängen und nur Geld machen wollen. Die Leute bringen sich ein, die helfen hier mit. Es bringt was für den örtlichen Verein. Eben auch für die eigenen Kinder und Enkelkinder. Die ganzen Pensionen sind ausgebucht, die Leute profitieren hier davon. Sie lernen sich kennen. Wir haben hier Leute im Dorf, die haben vor drei Jahren noch gedacht „Oh Mensch, die haben ja alle schwarze T-Shirts an. Oh ne, die Kinder“. Und stehen jetzt mittlerweile dabei, trinken ein Bier und freuen sich auf die Metaller, die jedes Jahr hierherkommen. Und die Geschäfte profitieren ja auch davon. Der Bäcker macht extra Kärbholz-Brötchen mit Äxten drauf oder Amerikaner mit Äxten drauf. Der Metzger macht eine Kärbholz-Wurst.
TH: Dann gibt es hier einen Klamottenladen, da steht vorne dran „Kärbholz-Fans, Herzlich Willkommen“ und so was alles. Total cool, die ziehen hier alle mit.
HM: Das hat sich total verselbständigt. Wir haben da auch keinen Einfluss drauf oder nehmen Einfluss, dass machen die Leute von alleine. Wir mussten gestern noch was besorgen und sind an dem Klamottenladen vorbeigefahren und da war dann die große Werbung da drauf. Total mega. Der Supermarkt stellt sein Sortiment um, es gibt dann natürlich mehr Bier, mehr Kohle, mehr Fleisch (lacht). Im ersten Jahr war das noch ein Problem, da war das Bier alle und wir mussten überlegen, wo wir noch Bier herbekommen.
TH: Oder die Apotheke, die hatten im ersten Jahr kein Aspirin mehr, keine Tabletten gegen Durchfall. Die haben selbst die Apotheke ausverkauft (lacht). Herrlich.

RG: Was war euer skurrilstes Erlebnis als Band? (Ich hatte da auf ein paar lustige Geschichten á la „Wir haben Torben mal an der Tanke vergessen“ oder sowas spekuliert, aber irgendwie drehte sich hier alles um Alkohol…)
AK: Bei uns ist jeder Tag skurril.
(alle lachen)
AK: Also, ich habe schonmal einen ganzen Song lang versucht, meine Gitarre aufzuheben. In Meinerzhagen. Ich weiß es noch ganz genau.
TH: Jahahaha, stimmt.
AK: Ich hab da mit der Band vorher Pfeffi getrunken. Und dann ist mir beim Auftritt der Gurt abgegangen und dann lag sie da. In meinem Kopf war ich noch ganz klar, ich wär noch Motocross gefahren. Ich war total fokussiert, mein Körper überhaupt nicht. Und ich habe tatsächlich einen ganzen Song lang versucht, diese Gitarre aufzuheben. Und das war mir sooo peinlich. Das war einer der peinlichsten Momente überhaupt.
RG: Und das ist dir dann nie wieder passiert?
AK: Nenene, nie wieder (lacht). Jeder von uns hatte schonmal so ne Zitronennummer. Du in München, du in Oberhausen. Haha, und du auch in Oberhausen.
(Alle lachen)
AK: Ja, in Meinerzhagen. Da haben wir dann gesagt „Du, da kommen Leute und bezahlen echt Geld um uns zu sehen. Das ist total peinlich.“
HM: Ja, vielleicht 3-4 Pfeffi weniger (lacht).
HM: Naja, und meine Nummer in Oberhausen fanden wir drei ja auch cool. Torben fand es nicht so gut (lacht).
AK: Ja, Torben so „Boah, habt ihr alle ne Macke, oder was?“.
TH: Haha, das weiß ich gar nicht mehr.
HM: Das war eines unserer ersten Konzerte. Und der Veranstalter, das war so eine Sau. Der hat mich abgefüllt mit Jägermeister vorher. Ich war ähnlich wie Adrian, im Kopf noch voll klar. Die Stützen vom Drumhocker haben sich nach oben geschoben und ich bin mitten im Konzert aufgestanden. Und dann ist der Drumhocker umgefallen. Und ich so „WOOOOOOOAH“. Und dann sind wir von der Bühne runter und wir alle so „Ja Mann, geiles Konzert und so“. Und Torben kommt von der Bühne runter „Was? Das war voll scheiße …“.
TH: Oh mann, das hab ich komplett verdrängt.
AK: Und in Oberhausen, das war auch das Konzert, da hat Stefan komplett nur A gespielt. 1 ½ Std. lang nur A gespielt. Und dann sind wir danach rausgegangen und haben Bier getrunken und der Stefan so „Ey, wann spielen wir?“
(alle lachen)
AK: Torben hat seine Nummer in München gehabt, da haben wir uns vorher mit ein paar Fans im Biergarten getroffen, das war voll super.
TH: Hirschgarten war das.
AK: Ja, Hirschgarten (lacht). Wir haben uns richtig den Arsch… Also, voll waren wir. Und Torben am meisten eigentlich. Der hat dann noch mit so einen St. Patrick Luftballon rumgeknutscht. Hat alles gegeben. Und dann auf der Bühne… aber er hat es durchgezogen.
TH: Ja, aber ich weiß nicht ob es gut war. Ich hab mich gefühlt… total beschissen. Und ich wusste gar nicht, was ich da tue. Hab mich gefühlt wie auf dem Präsentierteller und alle denken „Boah, guck mal, der Besoffski“. So kam ich mir da vor (lacht). Ich hab gedacht, lass es ganz schnell vorbei sein, ist gerade ganz schlimm was hier passiert. Das war, glaub ich, der erste Tourtag als es passierte.
AK: Torben ist dann ganz schnell von der Bühne verschwunden und wir alles so „Wo ist Torben denn hin?“ Dann haben wir dann irgendwann backstage gefunden, auf einer Couch. Komplett kaputt (lacht).

RG: Wie ich so rausgehört habe, ist euch Fannähe auch ganz wichtig. Und ihr seid ja anscheinend öfter mit euren Fans am Trinken. Dich (Adrian) habe ich ja vorhin ja auch schon in der Menge gesehen. Und ihr macht ja auch immer den Fassanstich beim Heimspiel. So ohne Fannähe könnt ihr ja auch nicht, oder?
Alle: Nö…
AK: Wir machen die Musik für uns quasi, weil wir Bock drauf haben, aber es sind ja die Fans, die das dann hören. Die Leute, die dann irgendwie so ein Festival ausverkaufen. Das können wir ja auch nur, weil uns die Leute hören. Klar, es gibt nervige Menschen, aber die hast du immer auch im alltäglichen Umgang miteinander. Aber ich verstehe auch manche Bands nicht, die sich dann für was besseres halten. Wir sind nichts besseres, wir machen einfach Musik und das Hören dann viele Leute. Wir schaffen es nicht, zu jedem hinzugehen und die Hand zu schütteln und Danke zu sagen. Dann könnten wir Heimspiel drei Wochen machen (lacht).
Aber, klar, das ist halt auch immer witzig. Es gibt Menschen, die begleiten uns seit Jahren, es gibt auch echt viele Menschen, die kommen zu extrem vielen Konzerten auf der Tour und so. Und ich bin für sowas extrem dankbar. Und ich find es auch einfach lustig. Gestern Abend haben wir auch schon schön uns mit den Fans einen gebechert. Erstmal haben wir den Alkohol ja umsonst (lacht), aber es macht auch extrem viel Spaß.
HM: Ja, und wenn wir das nicht so machen würden, hätte ich viele Freunde weniger. Ich lerne ja auch viele tolle Menschen dadurch kennen. Und das machst du nicht, wenn du in diesem unfassbar geilen Backstage Bereich hier abhängst und dir die ganze Zeit mantramäßig vorhältst, was für ein geiler Typ du bist.

RG: Was ist eigentlich so eure meistgehasste Interviewfrage? Gibt es da eine?
Alle schweigen…
HM: Naja, das ist schwierig. Es gibt Fragen, die sich häufig decken bei einem neuen Album oder einer neuen Tour. Es gibt aber auch immer wieder individuelle Fragen. Es gab mal ein Interview und die Interviewerin war dann so nach dem Motto unterwegs „Ah, ich spreche jetzt hier mit Stars“ und meinte, sie müsste einem dann erstmal einen vor den Latz knallen mit „Ich finde andere Bands ja eigentlich viel geiler und ihr seid ja eigentlich recht doof“ und so was. Ja, das fand ich dann auch komisch. Warum machst du das dann? Das war dann so nach dem Motto „Hi, du bist ein Arschloch. Darf ich dir ein paar Fragen stellen?“ „Nöö, lass mal irgendwie.“ (lacht).
Aber meistgehasste Frage, nö. Da fällt mir keine ein.

RG: Wenn ihr euch selbst interviewen würdet, was würde ihr euch mal für eine Frage stellen? Gibt es da eine Frage, auf die ihr immer schonmal gehofft habt, die aber nie gestellt wurde?
AK: Adrian, wo hast du dieses geile Hemd her? (Alle lachen)
AK: Das kann ich dir beantworten. Ich habe mit unserer großartigen Vorband Mustasch auf der Tour im Brausebrand mit David dem Gitarristen einen Shirttausch veranstaltet.
Aber schön, dass du gefragt hast (lacht). Er hat jetzt mein altes, geliebtes Motörhead T-Shirt und ich habe mein mittlerweile sehr liebgewonnenes Orangen-Shirt.
RG: Ja, das ist auch sehr stylisch (lacht)
AK: Und gut, dass ich das jetzt mal unterbringen konnte.
HM: Sowas kann auch nur Adrian tragen. Bei uns sähe das einfach scheiße aus. (lacht)
RG: Und wie ist das bei euch anderen so?
HM: Hm, naja. So Fragen, die halt einfach immer ausbleiben. Zum Beispiel, „warum seid ihr eigentlich so unfassbar attraktiv“ und sowas.
AK: Du wirst alt, du redest nur noch Schwachsinn.
(Alle lachen)
HM: Gebt mir nicht so eine Gelegenheit, ich ergreife sie (lacht).
AK: Vor unserem Kochstudio haben wir draußen gestanden und hatten natürlich schon 3 Flaschen Wein getrunken mit dem Koch. Und dann kommt er und meint zu mir, „Ich muss jetzt echt aufpassen, dass ich nicht zu läbsch werde“.
HM: Ja, und dann habe ich natürlich in den ersten 5 Minuten schon gleich einen so richtig bescheuerten Spruch rausgehauen, wo ich dann auch so dachte „Mhmmm… Woooow, das hat ja gut geklappt“. (lacht)
AK: Und er hat gehobelt wie ein Weltmeister.
HM: Süßkartoffelhobelmeisterschaft. Wer es nicht gesehen hat, MediaMarkt Kochshow. Wir wussten gar nicht, was uns da erwartet. Aber nach 3 Flaschen Wein war alles okay. Und dann gab es so einen Prominenten-Süßkartoffel-Hobel-Wettbewerb und ich habe uns auf einen stolzen 4. Platz gehobelt.
RG: Von wievielen? Von 4?
HM: Von 5.000 (lacht). Ne, wieviele waren das so? 15 oder?
AK: Ne, das waren schon 67.
HM: Siehste, da war ich mit 5.000 ja ganz nah dran.

RG: Ja, ich bin auch tatsächlich schon am Ende und habe alles, was ich wissen wollte, von euch beantwortet bekommen. Dafür erstmal vielen Dank. Vor allem, nach dem Desaster von gestern Nacht als euch Teile eures Equipments gestohlen wurde. Von daher doppelt und dreifach Danke, dass ihr euch trotzdem noch die Zeit für die Rock Garage genommen habt.
AK: Naja, als wir vorhin am Bierpilz standen und angezapft haben, kam auch einer und fragte, ob wir jetzt so richtig sauer sind. Ich mein, na klar, das ist halt echt scheiße. Aber hier sind 3.000 Fans und die haben halt Bock auf uns. Und ein, zwei oder drei Leute haben Scheiße gebaut, wenn das überhaupt Fans waren. Warum sollen wir uns davon jetzt die Laune verderben lassen? Und dass dann auch noch auf ein beschissenes Konzert übertragen? Das Festival läuft.
TH: Wir haben ja auch noch Gitarren da, können noch spielen.
AK: Ja, scheiße ist halt bei meiner Gitarre, die ist schon 12 oder 15 Jahre alt. Komplett abgehobelt. Aber das ist meine Klampfe. Die wollte ich in 30 Jahren immer noch haben. Die hätte ich nie weggetan. Und jetzt ist die bei irgendeinem Typ und liegt da rum und der weiß die nicht zu schätzen. Er oder sie kann die eh nicht verkaufen. Das Ding ist ein Einzelstück. Das ist keine teure Gitarre, das ist ne Gibson Standard, für 860 Euro. Aber die ist eingespielt. Und derjenige, der sie jetzt hat, hat da keinen Bezug zu und kriegt die für maximal 40 Euro los, weil er die ja sowieso nicht bei eBay reinstellen kann.
HM: Der ideelle Schaden ist halt echt groß. Aber davon lassen wir uns definitiv nicht die Laune verhobeln.
AK: Henning hobelt den Schmerz weg.
(Alle lachen)

RG: Danke für das tolle Schlusswort und die Zeit, die ihr euch genommen habt!

Kärbholzland…

Kärbholz und The Rebel Tell Band

Man beachte Adrians Shirt…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tänski

DIVINER Interview

Griechische Power Metal Bands gibt es ja nicht unbedingt wie Sand am Meer. FIREWIND, INNERWISH, CRYSTAL TEARS und EMERALD SUN sind vielleicht die bekanntesten Vertreter. 2015 war die Geburtstunde der Jungs von DIVINER. Ihr Mix aus Power und Melodic Metal auf ihrem Debütalbum war wirklich aller erste Sahne. Nun haben die Jungs rund um den charismatischen Frontman Yiannis Papanikolaou ein neues Album am Start. Grund genug dem guten Yiannis mal genauer auf den Zahn zu fühlen.

J.P: Yiannis. vielen Dank das du mir ein paar Fragen zu eurem neuen Album und zu euch selbst als Band beantwortest. Es soll ja Leute geben die euch noch nicht so gut kennen, daher stell dich und die Band doch einfach mal kurz vor und gib uns einen kurzen Überblick über eure Bandgeschichte?

Y.P: Hallo Julian, vielen Dank, dass du mir die Gelegenheit gegeben hast, mit den Anhängern von Rock Garage zu sprechen.
Diviner ist eine Heavy-Metal-Band aus Griechenland mit klassischem Metal-Ursprung, aber mit modernem Sound. Wir haben uns 2011 gegründet und unser Debütalbum erschien am 20. November 2015 über Ulterium Records. Es war eine wirklich starke Veröffentlichung, die vom ersten Moment an einen sehr guten Eindruck beim Underground-Metal-Publikum hinterlassen hat. Wir haben eine Reihe von Shows in griechischen Festivals und Städten sowie in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden gegeben, um das Album zu promoten, und ich denke, wir haben viele Fans gewonnen. Wir haben Anfang 2017 einige notwendige Änderungen an der Bandzusammensetzung vorgenommen und uns auf den nächsten Schritt vorbereitet.

J.P: Dieser Tage bringt ihr euer neues Album „Realms of Time“ heraus. Kannst du uns etwas über die Entstehung des Albums erzählen?

Y.P: Wir hatten beschlossen, dass wir von der ersten Veröffentlichung an einen Schritt nach vorne machen mussten, weil wir uns musikalisch nicht wiederholen wollten. Der Songwriting-Prozess für das neue Album hatte also statt des heftigen Riffing auch einen stimmgetriebenen Ansatz und ich denke, wir haben die richtige Richtung gewählt. Die Aufnahmen waren wirklich cool, aber ich muss zugeben, dass wir uns etwas verspätet haben. Wir wollten die Aufnahmen im April 2018 abschließen und dann wurde es doch Ende November. Insgesamt klingt das Ergebnis aber großartig.

J.P: Wenn ich richtig gelesen haben, sind die zwei ehemaligen INNERWISH Musiker Gitarrist Thimios Krikos (Mitbegründer der Band) sowie Schlagzeuger Fragiskos Samoilis die auf dem Debüt zu hören waren nicht mehr mit an Bord. Ist das korrekt? Wie kam es zu dem Wechsel?

Y.P: Ja, es ist richtig, dass Thimios die Band verlassen hat. Thimios ist ein langjähriger Freund und Musikpartner, aber leider musste er die Band 1 Jahr nach der ersten Veröffentlichung wegen persönlichen Zeit und Terminproblemen verlassen, aber er ist immer noch eine großartige helfende Hand und ein wahrer Bruder. Fragiskos blieb in der Band und half viel bei der Entstehung von „Realms of Time“, sowohl beim Songwriting als auch bei einigen visuellen Aspekten der Veröffentlichung.

J.P: Was kannst du uns denn zu den neuen Mitgliedern erzählen? Wie sind sie zu euch gekommen und wie kam der Kontakt zu Stande?

Y.P: Nun, Thimios wurde durch Kostas ersetzt, der ein bekannter und talentierter Musiker aus der lokalen Szene ist. Er war ein Freund unseres Gitarristen George, der ihn vorgeschlagen hatte, und es war nur eine Frage der Zeit, ihn in die Band aufzunehmen.

J.P: Es war längere Zeit ruhig um euch, kannst du uns erzählen warum es mit dem neuen Album etwas länger gedauert hat?

Y.P: Nun, es hat wirklich dreieinhalb Jahre gedauert, bis wir zurückgekehrt sind. Aber es gab einige schwerwiegende Gründe. Zunächst haben wir es genossen, unser Debütalbum live zu spielen, weswegen wir uns nicht auf den nächsten Schritt konzentrieren mussten. In der Zwischenzeit hatten wir einen Besetzungswechsel, sodass unser neues Mitglied einige Zeit brauchte, um sich an die Band zu gewöhnen. Außerdem hat sich der Aufnahmevorgang etwas verzögert, daher halte ich die lange Wartezeit unter diesen Umständen für absolut nachvollziehbar.

J.P: Gehen wir mal auf ein paar Songs von „Realms of Time“ ein. Für mich sind “Against the Grain”, “Heaven Falls”, “The Earth The Moon and the Sun” und “Stargate” die hervorstechenden Songs. Willst du uns über diese ein bisschen was erzählen? Hast du eigentlich auch irgendwelche Favoriten auf dem Album?

Y.P: Vielleicht bin ich für diese Frage nicht der richtige Ansprechpartner, weil ich die ganze Platte liebe. Auf der anderen Seite hat dieses Album eine erstaunliche Vielfalt, die viele verschiedene musikalische Vorlieben abdeckt und es so besonders macht. Ich denke, es gibt keine Filler darauf, aber ich kann verstehen, warum du diese 4 Songs am meisten magst. Sie sind auch einige meiner persönlichen Favoriten. „Against The Grain“ ist der richtige Album-Opener, heavy, roh, aggressiv und melodisch zugleich. „Heaven Falls“ hat sich als die beste Wahl für eine Videosingle erwiesen. Es ist eine sehr direkte, eingängige, stolze und herrliche Metal-Hymne, die einem vom ersten Moment an in Erinnerung bleibt. „The Earth, The Moon, The Sun“ … nun, es ist ein sehr schwerer, epischer, lyrischer Song mit einigen der besten Texte dieses Albums und natürlich einem großartigen Refrain. Ich liebe die Nummer.
„Stargate“ ist ein weiterer großartiger Song, der unsere melodischere und emotionalere Seite offenbart. Der beste Abschluss, den wir für dieses Album wählen konnten.
Ich glaube auch, dass „Beyond The Border“ einer unserer besten Songs ist, er hat die richtigen die Riffs, die Atmosphäre und ist auch melodisch und düster. Meiner Meinung nach einer der herausragenden Titel dieser Platte. Ich würde auch „King Of Masquerade“, „Set Me Free“ und „Time“ wählen. Ok, nun höre ich aber auf.

J.P: Wenn du das neue Album mit dem Vorgänger „Fallen Empires“ vergleichst, was glaubst du ist der größte Unterschied zwischen den beiden Platten?

Y.P: Ich denke, dass „Realms Of Time“ eine ausgewogene Vielfalt zwischen den Songs hat und melodischer, eingängiger ist, ohne an Heavyness zu verlieren. „Fallen Empires“ ist aggressiver, wilder und gitarrengetrieben. Ich würde sagen, es ist ein direkteres Heavy Metal Album als unser Vorgänger.

J.P: Wirf doch mal einen Blick zurück auf eure und auch auf deine bisherige Bandkarriere. Was würdest du/ihr heute anders machen und was genauso?

Y.P: Um ehrlich zu sein, würde ich überhaupt nichts ändern. Denn was ich in der Vergangenheit getan habe, selbst das, was ich falsch gemacht habe, hat dazu beigetragen was ich heute bin. Ich bin jemand der nicht zurückschaut. Ich mache einfach mit all meinen Erfahrungen und versuche von Tag zu Tag besser zu werden.

J.P: Was sind denn deine größten musikalischen Vorbilder? Welche CD’s stehen bei dir so im Plattenschrank?

Y.P: Ich bin mit all diesen großartigen Rock / Metal-Monstern der 70er und 80er Jahre aufgewachsen, wie IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, BLACK SABBATH, PINK FLOYD, OZZY OSBOURNE, DIO, LED ZEPPELIN, METALLICA, MANOWAR, SLAYER, MEGADETH, SAVATAGE, QUEENSRYCHE, ACCEPT, MOTORHEAD, BLIND GUARDINA, HELLOWEEN und vielen andere. Nun habt ihr eine ungefähre Vorstellung davon was in meinem Plattenschrank so steht.
Aber ich habe mich auch an einige der neuesten Helden der 90er und 00er orientiert. AMON AMARTH ist einer von ihnen, aber ich kann sagen, dass ich definitiv ein verrückter IRON MAIDEN Fan bin. Das werde ich sein bis ich sterbe. Sie sind bei weitem meine Lieblingsband!

J.P: Yiannis wie geht es denn jetzt genau bei euch weiter? Was ist als nächstes mit der Band geplant? Gibt es vielleicht die Chance euch mal live zu sehen, auch in Deutschland?

Y.P: Wir haben vor einem Jahr in Deutschland gespielt und werden natürlich wiederkommen. Daran gibt es keinen Zweifel. Momentan proben wir hart, um für die Livesaison bereit zu sein.

J.P: Vielen Dank Yiannis für deine Zeit und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interview! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich dir.

Y.P: Ich danke dir auch vielmals. Es war toll, dein Interviewgast zu sein.
Ich hoffe, du wirst „Realms Of Time“ genauso genießen und lieben wie wir! Viele Grüße an alle eure Leser. Bis bald irgendwo da draußen!

Julian

English Version:

J.P: Hi Yiannis, Julian from Rock-Garage.com is speaking. Thank you that you answer me a few questions about your new album and DIVINER itself.
For those people who did not know you, can you introduce the band first and show the previous career?

Y.P: Hi Julian and thanks for giving me the chance to speak to Rock Garage followers.
Diviner is a heavy metal band from Greece with classic metal origins but with modern sound. We formed back in 2011 and our debut album came out on the 20th of November 2015 under Ulterium Records. It was a really strong release that from the first moment made a very good impression to the underground metal audience. We gave a number of shows in greek festivals and cities and also in Germany, Switzerland and in The Netherlands to support it, and I feel we gained a good following. Going through some needed line-up changes in the beginning of 2017, we prepared for the next step.

J.P: So your new record “Realms of Time” is quit near before the release. Can you tell us something about the „birth“ of the record? How were the recording sessions?

Y.P: Actually we decided that we had to step forward from the first release because we didn’t want to repeat ourselves musically. So the new album songwriting process, instead of the heavy riffing, had also a vocal driven approach and I think that we’ve chosen the right direction. The recording sessions were really cool but I must admit we delayed a bit. We strated them on April 2018 and completed on late November. But overall the result sounds great.

J.P: If I have read correctly, the two former INNERWISH musicians guitarist Thimios Krikos (co-founder of DIVINER) as well as drummer Fragiskos Samoilis who were heard on the debut record were no longer part of the band. Is that correct? How did the changes happen?

Y.P: Yes it’s correct that Thimios left the band. Thimios is a long time friend and music partner but unfortunately he had to leave the band 1 year after the first release due to personal heavy schedule but he is still a great helping hand and a true brother. Fragiskos stayed in the band helping a lot in the making of „Realms of Time“, both in the songwriting and in some of the visual aspects of the release.

J.P: What can you tell us about the new members? How did they come to you and how did you get contact with them?

Y.P: Well, Thimios was replaced by Kostas who is a well known and talented musician from the local scene. He was a friend of our guitarist George who suggested him and it was a matter of time to hook him in the band.

J.P: For a long time there will be silence around DIVINER. What have you done while the last years? Why did it take so much time to recording your second record “Realms of Time”?

Y.P: Well, it really took us 3 years and a half to return which is quite a long term indeed. But it happened for some serious reasons. First of all we enjoyed a lot playing live our debut album, so we weren’t in a hurry for the next step.In the meanwhile we had a line-up change so our new member needed some time to adjust to the band. Besides that we delayed a little bit on the recording process so in these conditions I think it makes absolute sense.

J.P: Let us look at the songs of “Realms of Time”. For me “Against the Grain”, “Heaven Falls”, “The Earth The Moon and the Sun” and “Stargate” are the best songs. Can you tell us something about these songs? Are these also your favorite songs on the album or what favorites did you have?

Y.P: Maybe I’m not the right person to answer because I love the whole record. On the other hand this album has an amazing diversiry that covers many different musical preferences and that makes it so special.I think there are no filler tracks in it but I can understand the reason you like these 4 songs most. They are also some of my personal favourites. „Against The Grain“ is the right album opener, heavy, raw, aggressive and melodic at the same time. „Heaven Falls“ has proven as the best choice for a video single, it’s a very direct, catchy, proud and glorious metal anthem that stucks in your mind from the first listening. „The Earth, The Moon, The Sun“…Well it’s a very heavy, epic, lyrical song with some of the best lyrics written in this album and of course a great chorus. I love it. „Stargate“ is another great song that reveals our more melodic and emotional side. The best closer we could have for this album. I also believe that „Beyond The Border“ is one of our best songs, it has the riffs, the atmosphere and it’s also melodic and dark. In my opinion one of the stand out tracks of this record. I would also choose „King Of Masquerade“, „Set Me Free“ and „Time“. Ok, I stop it here.

J.P: What is the main difference between your debut record “Fallen Empires” and your new record “Realms of Time” in your opinion?

Y.P: I think that „Realms Of Time“ has a balanced diversity between the songs and it’s more melodic,catchy without losing it’s heaviness. „Fallen Empires“ is more aggressive, wild and more guitar driven. I would say it’s a straight forward heavy metal album.

J.P: When you look back at your band and your personal career what things where things which you did wrong or which would you do different today?

Y.P: Well to be honest I wouldn’t change anything at all. Because what I’ve done in the past, even the things that I’ve done wrong defined what I am today. I’m the kind of person that dosen’t look back, I just move on with all my experiences trying to be better day by day.

J.P: What are your music Heroes? What kind of records did you have in your record desk?

Y.P: I grew up listening to all these great rock/metal monsters of the 70’s, 80’s like Maiden, Priest, Sabbath,Floyd, Ozzy, Dio, Purple ,Zeppelin, Metallica, Manowar, Slayer, Megadeth,Savatage, Queensryche,Accept,Motorhead, Blind Guardian, Helloween and many others so you can imagine what happens in my record desk. But I also stuck with some latest heroes of the 90’s and 00’s as well. Amon Amarth is one of them but I can say that I will definitely remain a crazy Iron Maiden fan till the day I die. They are by far my favourite band ever.

J.P: Yiannis what comes next for the band? What’s next for yourself? Are there any tour plans especially for Germany?

Y.P: We played in Germany a year ago and of course we will return. No doubt about that. As for now we are rehearsing hard to be ready for battle.

J.P: Thank you Yiannis for your time, and for the interesting answers! I wish you all the best for the future, the last words, of course are yours.

Y.P: Thank you too. It was great to be your guest.
I hope you’ll enjoy „Realms Of Time“ as we do. Cheers to all your readers. See you soon somewhere out there.

Julian

 

ETERNITYS END Interview

Nach dem tollen Debütalbum „The Fire Within“ aus dem Jahre 2016 der Jungs von ETERNITY`S END welches von der Presse und den Fans tierisch abgefeiert wurde kommt nun der zweite Silberling mit dem Namen „Unyelding“ um die Ecke. Ich sprach mit Gitarrist und Mastermind Christian Muenzner um mehr über die zurückliegenden Jahre und die neuste Veröffentlichung zu erfahren.

J.P: Hallo Christian, vielen Dank das du mir Frage und Antwort stehst zu der Veröffentlichung eures neuen Albums!
Lass uns doch mal kurz zurückblicken auf das Debütalbum. Wie ist es für euch gelaufen, wie zufrieden seid ihr mit dem ersten Album rückblickend vor allem nach dem ersten Labelärger, euer erstes Label Power Prog ging ja glaube ich insolvent oder?

C.M.: Musikalisch bin ich mit dem ersten Album nach wie vor sehr zufrieden und würde eigentlich nichts daran ändern wollen, es war genau das, was ich zu diesem Zeitpunkt machen wollte, auch wenn es sich stilistisch etwas von unserem neuen Album unterscheidet. Lediglich die Produktion ist mir aus heutiger Sicht etwas zu steril und trocken bzw. zu modern. Die Situation mit dem Label war aber in der Tat sehr unglücklich. Der Besitzer des Labels hatte damals einen akuten Burn Out und ist knapp 2 oder 3 Monate nach der Veröffentlichung des Albums untergetaucht und war nicht mehr aufzufinden, hat weder auf e-mails noch Whats App geantwortet und ist auch komplett von Facebook verschwunden. Ein Mitarbeiter von ihm sollte dann das Insolvenzverfahren abwickeln und den Bands die noch offenen Beträge auszahlen, was dann aber nie passiert ist. Die entsprechende Person hat nach kurzer Zeit aber ebenfalls alle Kontaktversuche ignoriert. Daher vielen die Rechte für das erste Album an uns zurück und ich hoffe, dass es demnächst durch unser aktuelles Label eine Wiederveröffentlichung geben wird. Zudem gab es damals aufgrund der akuten Situation keinerlei Promotion abgesehen von ein paar Facebook und Youtube Posts für das Album, weshalb es leider seinerzeit sehr untergegangen ist. Das einzig Gute war, dass durch Power Prog kurz vor dem Ende der Kontakt und der Lizenzdeal mit Avalon/Marquee zustande gekommen ist, die einen super Job gemacht haben. In Japan läuft es daher am besten für uns.

J.P: Personell ist die Band ja etwas runderneuert. Gib uns doch mal einen Überblick wer ist neu an Bord und vor allem warum, standen die alten Mitglieder nicht mehr zur Verfügung?

C.M.: Neu an Bord sind Sänger Iuri Sanson, Gitarrist und 2. Songschreiber Phil Tougas (First Fragment) und Bassist Mike LePond (Symphony X), vom Line Up der ersten Platte sind neben mir noch Keyboarder Jimmy Pitts und Schlagzeuger Hannes Grossmann übrig. Als erstes kam Phil neu dazu, ich habe das erste Album ja alleine komponiert und auch alle Gitarren alleine eingespielt, aber eigentlich waren die Songs von Eternity’s End schon immer für 2 Gitarren gedacht, spätestens in einer live Situation hätten wir einen 2. Gitarristen gebraucht. In meinem Freundeskreis gibt es viele sehr gute Gitarristen die unser Material spielen könnten, aber ich wollte jemanden, der genau meine Vision teilt und einen besonderen Stil hat und auch sich vor allem auch gut ins Songwriting einbringen kann. Phil und ich haben sehr viele gemeinsame Einflüsse und er ist ein unfassbar gute Komponist, wir haben das neue Album zu fast gleichen Anteilen komponiert und das hat uns als Band schon nochmal eine Ecke weitergebracht. Der Sängerwechsel hatte verschiedene Gründe, ich liebe Ian’s Stimme und wir sind nach wie vor befreundet und er hat auf The Fire Within einen unfassbar guten Job abgeliefert, aber für ihn hatte Eternity’s End zum einen eher Projektcharakter und er wäre nicht für Live Aktivitäten zur Verfügung gestanden wie wir das in Zukunft geplant haben, zudem kommt er eher aus der AOR/Hard Rock/Prog Ecke, das macht er ja auch auf seinen Soloalben. Unser erstes Album hatte noch diesen Einschlag, die Musik auf Unyielding entwickelte sich jedoch eine andere Richtung, mit deutlichen German Speed und US Power/Thrash Anleihen die auch nach einem etwas anderen Gesangsstil verlangte. Mit Linus sind wir ebenfalls noch super befreundet, er spielt ja auch mit Hannes und mir noch bei Alkaloid, aber er ist halt mit Obscura sehr stark eingebunden und hat mir gesagt, dass das für ihn immer Priorität haben wird und alles andere nur Projektcharakter hat, und ich wollte mit Eternity’s End auch aus dem Obscura Side Projekt Stigma heraus. Phil und ich hatten sogar zwischenzeitlich überlegt, ob wir einfach als komplett neue Band mit einem neuen Namen starten, aber es ist ja nach wie vor Power Metal, es ist ja nicht so dass wir jetzt auf einmal Funeral Doom oder sowas spielen, und die Vorarbeit mit dem ersten Album wäre sonst ja umsonst gewesen, außerdem finden wir nach wie vor den Namen cool, der ja von dem Opening Track auf Joey Tafolla’s Out Of The Sun Album stammt, was für uns die ultimative Gitarrenbibel ist.

J.P: Gerade auf euren neuen Sänger Iuri Sanson (HIBRIA) war man gespannt. Wie kam der Kontakt zu Stande und ist Iuri weiterhin Mitglied bei HIBRIA?

C.M.: Nein, er ist nicht mehr bei Hibria, das hat aber nichts mit uns zu tun. Er war schon immer einer meiner absoluten Lieblingssänger, seit ich das 2004er Hibria Debutalbum „Defying The Rules“ zum ersten mal gehört habe. Phil ist ebenfalls großer Fan. Er wäre zwar unser Nr. 1 Wunschkandidat gewesen, aber wir hatten als er noch bei Hibria war gar nicht in Erwägung gezogen, ihn überhaupt zu fragen. Irgendwann hat mir Phil dann geschrieben, dass bei Hibria alle Mitglieder bis auf den Gitarristen ausgestiegen sind. Daraufhin haben wir Iuri sofort kontaktiert, das lief glaube ich damals tatsächlich über Instagram. Er wollte dann erst mal ein paar Demos hören, aber nachdem er die ersten Songs gehört hatte, war er sofort Feuer und Flamme für die Band.

J.P: So, jetzt blicken wir aber mal auf euer neues Album „Unyelding“. Der Albumtitel lässt auf ein Konzept oder eine Geschichte dahinter vermuten. Was hat es mit dem Titel auf sich und von was handeln die Stücke? Gibt es eine Verbindung zum Vorgängeralbum?

C.M.: Das Album ist in der Tat ein Konzeptalbum, hat aber mit dem ersten Album eigentlich nichts zu tun. Die Geschichte spielt in einer alternativen Zeitlinie, in der ein Raumschiff einer hochentwickelten Zivilisation auf der Erde des 11. Jahrhunderts abstürzt. Die Menschen dieses Zeitalters, in welchem noch das Gesetz des Schwertes regiert und die noch sehr barbarisch geprägt sind, machen sich die hochentwickelte Technik des Raumschiffes zu eigen und erreichen in unnatürlich kurzer Zeit ein extrem hohes technisches Niveau, ohne aber die soziale Reife zu besitzen, die Technik zu kontrollieren und verantwortungsvoll mit der daraus resultierenden Macht umgehen zu können. Diese hochentwickelten Barbaren besitzen nun die Technik, in andere Sternensysteme zu reisen und stiften Unruhe und Verwüstung in der Galaxie. Die Schöpfer des abgestürzten Raumschiffes, eine hochentwickelte Rasse namens Pryarus, machen sich, alarmiert durch ein Signal aus dem abgestürzten Schiff, auf den Weg, um der Menschheit den Krieg zu erklären und das interkosmische Gleichgewicht wieder herzustellen, woraus ein 900 Jahre andauernder interstellarer Konflikt entsteht. Man kann das in vielerlei Hinsicht metaphorisch sehen. Zum einen kann es eine Warnung vor dem Umgang mit destruktiver, hochentwickelter Technologie sein, ich finde zum Beispiel die Vorstellung, dass sich Nationen, die sich noch wegen unterschiedlicher Götterbilder gegenseitig die Köpfe einschlagen, sich im Besitz von Nuklearwaffen befinden durchaus beunruhigend. Der Titelsong Unyielding beschreibt eine Situation, in welcher der Hauptcharakter der Geschichte seine Armee in die Schlacht gegen die Pryarus führt, eine eigentlich ausweglose Situation. Das sowie den Albumtitel kann man metaphorisch sehen, es soll innere Stärke und Selbstbewusstsein repräsentieren, dass man auch in schwierigen Situationen standhaft bleibt, den Mut nicht verliert, die nötigen Opfer bringt, um wieder herauszukommen. Das ist die einzige Brücke, die man zur Thematik der ersten Platte schlagen könnte, die Texte auf The Fire Within handeln zum großen Teil von heroischer Selbsterhabenheit und den Glauben an das Ich. Das bezieht sich auch darauf, dass wir trotz der schwierigen Situation am Anfang weiterhin an unsere Band und Musik glauben und unnachgiebig (Unyielding) zu 500% dahinter stehen.

J.P: Von wann bis wann ist denn das Album genau entstanden? War es eine Gemeinschaftsarbeit im Studio oder haben auch einige Mitglieder ihre Parts im stillen Kämmerlein eingesungen/eingespielt?

C.M.: Den ältesten Song des Albums, Blood Brothers (The Oath) habe ich bereits 2015 geschrieben, noch bevor unser erstes Album überhaupt veröffentlicht wurde. 2 ein halb weitere sind dann im Sommer 2016 entstanden, dann gab es eine längere Pause. Phil ist dann im März oder April 2017 eingestiegen und hat mir seine ersten Ideen geschickt. Richtig intensiv fertiggestellt und ausgearbeitet haben wir die Kompositionen dann zwischen Oktober 2017 und März 2018. Der Aufnahmeprozess hat dann zwischen April und August 2018 stattgefunden. Tatsächlich waren wir nie gemeinsam im Studio, da das logistisch einfach nicht möglich war, da wir ja aus allen möglichen unterschiedlichen Ländern kommen. Es hat jeder bei sich zu Hause oder bei einem Studio bei sich in der Nähe seine Parts eingespielt. Das war dann manchmal etwas schwierig zu koordinieren, beispielsweise musste Iuri nochmal 1-2 Parts bei sich im Studio in Brasilien korrigieren, weil es nicht mit Piet’s Chören gepasst hat, dann kommen die diversen Zeitverschiebungen hinzu und so weiter, das war schon ein bisschen eine logistische und organisatorische Herausforderung, aber ich bin mit dem Endergebnis sehr zufrieden, auch wenn es natürlich toll wäre, als Band eine lange Zeit gemeinsam im Studio zu sein und alle relevanten Entscheidungen gemeinsam zu treffen, das war aber unmöglich, weder logistisch, terminlich noch finanziell.

J.P: Vergleich doch mal bitte das neue Album mit eurem Debüt. Was glaubst du ist anders, bzw. was wolltet ihr verbessern? Ich tue mich etwas schwer, auch aufgrund des Sängerwechsels Vergleiche zu ziehen.

C.M.: Ich stimme dir zu, man kann die beiden Alben nicht wirklich vergleichen, nicht nur aufgrund des Sängerwechsels, sie sind auch stilistisch und von den Kompositionen her unterschiedlich. Das erste Album habe ich wie gesagt alleine komponiert und es war sehr stark in der Yngwie Malmsteen/Symphony X Tradition, neoklassischer Prog/Power Metal mit Einflüssen aus dem Hard Rock und AOR Bereich hier und da, allerdings teilweise auch schon deutlich schneller, härter und Riff orientierter als viele andere Bands in dem Bereich. Ian’s Gesang war eher in der Tradition von Sänger wie David Coverdale oder Ronnie James Dio, was dem Ganzen eben auch ein bisschen den Hard Rock Touch verliehen hat. Es war schon ein bisschen so etwas wie mein Soloprojekt oder Labor haha. Das neue Album ist viel eher ein Band Effort, da ich wie gesagt einen Großteil der Musik mit Phil zusammen komponiert habe und sich auch Iuri sehr stark eingebracht hat bei den Gesangslinien. Das neue Album hat zwar immer noch die neoklassischen Elemente und Einflüsse die wir auch schon auf dem Debut hatten, aber es ist ein deutlich stärkerer Einfluss von deutschen Power/Speed Metal Bands wie Iron Savior, Running Wild oder alten Blind Guardian, sowie Einflüsse von US Bands wie Helstar, Crimson Glory, Apocrypha oder auch Forbidden dabei, um nur einige zu nennen, bedeutet also, es gibt noch mehr schnelle Songs und intensiveres Riffing, Iuri’s Gesangsstil ist sehr anders als Ian’s, er ist eher in der Tradition eines Rob Halford, Midnight, Mike Vescera oder Michael Kiske, was besser zu den neuen Kompositionen passt. Außerdem ist ein sehr starker Focus auf dem Twin Gitarren Element, da Phil und ich sehr viele Harmonien zu zweit spielen wie es damals in den 80ern Bands wie Racer X oder Cacophony gemacht haben, es gibt viele Trade Offs, dennoch haben wir auch nach wie vor die ganzen Keyboard Soli, die auch schon auf dem ersten Album stark vertreten waren. Die neuen Songs sind etwas straighter und aggressiver, dafür aber mit meiner Meinung nach noch stärkeren und epischeren Melodien, die Refrains find ich deutlich größer als auf dem ersten Album, was natürlich nicht zuletzt auch an Piet Sielck’s genialen Chören liegt. Auch von der Produktion her wollten wir diesmal bewusst einen etwas rauheren, aggressiveren Sound, eher in der Tradition der 90er Jahre Produktionen, das erste Album war schon sehr modern was die Soundästhetik angeht, ich denke, unser neuer Sound passt besser zu unserer Musik.

J.P: Wer hat das tolle Cover entworfen? Hat ein bisschen Ähnlichkeit zum ersten Cover, auf der anderen Seite ist aber auch irgendwie ganz anders und sieht mehr künstlerisch aus.

C.M.: Das Cover stammt von dem amerikanischen Künstler Adam Burke, der das Cover direkt nach unseren Vorgaben und unserem Konzept entworfen hat. Es ist komplett handgemalt, da ist nichts digitales oder bearbeitetes daran, das war uns sehr wichtig. Adam Burke hat unter anderem für Bands wie Vektor oder Pagan Altar Cover entworfen. Das Cover stellt eine Situation aus der Geschichte des Albums dar. Wir wollten die Sword and Sorcery Ästhetik mit 80er Science Fiction verbinden, ich denke das ist ganz gut gelungen. Das Cover des ersten Albums wurde uns durch unser damaliges Label bereitgestellt, die das Cover bereits vorher von einem Grafiker bekommen hatten, um es für eventuell kommende Releases zu verwenden, und dann ist es eben bei uns gelandet. Ich find das Cover des ersten Albums ok, aber nichts zu besonderes, es ist mir etwas zu symmetrisch und glatt.

J.P: Christian bist du aktuell noch in anderen Bands unterwegs bzw. kann man dich auf anderen Alben in der Zukunft auch hören? Was steht für dich persönlich in der nächsten Zeit an?

C.M.: Ich war in letzter Zeit als Gastsolist auf einigen Veröffentlichungen zu hören, die neuesten waren das letzte Album von Dire Peril und das Album von Equipoise, auch auf dem kommenden Album einer neuen technischen Death/Black Metal Band namens Warforged wird ein Solo von mir zu hören sein. Mein Band neben Eternity’s End ist Alkaloid, da stehen jetzt im Sommer Festival Shows an, und ich werde im Sommer eine neue instrumentale Solo EP veröffentlichen. Natürlich sammeln wir schon wieder fleißig Riffs für die nächste Eternity’s End Platte.

J.P: Habt ihr eine Tour in Planung? Ich glaube live seid ihr bislang nicht sonderlich präsent gewesen oder?

C.M.: Wir bisher leider tatsächlich noch nie live gespielt mit Eternity’s End. Das ist jetzt das nächste große Ziel, so dass wir auch endlich als Band wahrgenommen werden und von diesem Projektcharakter wegkommen. Wir arbeiten gerade an einer Europatour Anfang nächsten Jahres, ich hoffe, das klappt.

J.P: Eine Frage zur Labelsituation. Ihr seid ja nun bei dem deutschen Newcomer Label Ram it Down Records unter Vertrag. Seid ihr zufrieden mit eurer Wahl und habt ihr vor die Kooperation noch über mehrere Alben weiterzuführen? Wie kam es zu dem Labelwechsel bzw. wie entstand der Kontakt?

C.M.: Unser Management hat diverse Labels kontaktiert als wir mit dem Album fertig waren, da unser altes Label ja nicht mehr existent war. Nur in Japan hatten wir bereits einen Deal über Avalon/Marquee, weshalb das Album dort auch etwas früher erschienen ist als im Rest der Welt. Der Inhaber von Ram it down kannte mich auch indirekt durch meine Tätigkeit mit Paradox und Serious Black, da er auch bei AFM arbeitet, bei denen wir aber stilistisch nicht ganz ins Ratser gepasst haben. Er fand unser Album super und die Firma hat auch den souveränsten Eindruck gemacht, und wir haben es nicht bereut. Es gab jetzt schon ein vielfaches an Promotion als wir beim ersten Album jemals gesehen haben, gute Features und Announcements auch in den Printmedien, super Vertrieb und sehr relaxte, stressfreie, ehrliche Zusammenarbeit, so wie es sein muss, aber leider oft nicht ist. Es wäre durchaus wünschenswert auch in Zukunft weiter zusammen zu arbeiten.

J.P: Vielen Dank Christian für deine Zeit und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interview! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich dir.

C.M.: Ich danke euch für dieses Interview und die Promotion und allen, die das hier lesen, unser Album gekauft haben oder etwas nettes über uns gesagt haben und geholfen haben, dass man auf uns aufmerksam geworden ist. Wir hoffen, euch alle bald auf Tour zu sehen.

Julian

ELVENPATH Interview

Das letzte Lebenszeichen aus dem Hause ELVENPATH war das letzte Soloalbum von Gitarrist und Mastermind Till Oberboßel unter dem Banner von LUCID DREAMING. Nun ist der Gute Till aber mit seiner Stammband wieder zurück und präsentiert uns den neuen Silberling „The Path of the Dark King“. Grund genug Till mal wieder ein paar nette Fragen zum aktuellen Silberling zu stellen.

J.P: Hallo Till, erstmal vielen Dank das du mir ein paar Fragen zu eurem neuen Album „The Path of the Dark King“ beantwortest.
Nach der letzten Scheibe deines Soloprojektes LUCID DREAMING, nun also wieder eine neu ELVENPATH CD. Bleiben wir erstmal kurz bei LUCID DREAMING, wie war die letzte Veröffentlichung für dich, wie zufrieden warst du und gibt es schon wieder vielleicht etwas Neues von LD zu vermelden? 😉

T.O: Hallo Julian, danke für das Interesse!
Mit dem zweiten Lucid-Album bin ich immer noch sehr zufrieden. Ich würde rückblickend kaum etwas daran ändern und bin nach wie vor richtig stolz auf das Werk. Auch das Echo seitens der Presse und der Metalgemeinde war überwiegend positiv, das war natürlich eine schöne Bestätigung. Leider waren die Verkäufe nicht so berauschend, aber bei der ungebremsten Veröffentlichungsflut bleibt natürlich vieles auf der Strecke. Um da hervorzustechen, muß man vor allem live sehr präsent sein, was bei einem Studioprojekt nun mal nicht gegeben ist. Daher mußte ich mich umso mehr anstrengen, den Menschen Lucid Dreaming nahezubringen. Aber es wird langsam besser, hoffe ich.
Das dritte Lucid-Album ist übrigens am entstehen und wird hoffentlich dieses Jahr fertiggestellt werden. Ich rechne also mit einer Veröffentlichung 2020.

J.P: Ist es für dich jetzt zur Regel geworden quasi immer abwechselnd in deinen „Bands“ tätig zu sein? Musst du das genau planen oder schreibst du einfach drauf los und schaust dann wozu es passt?

T.O: Stell dir das nicht so vor, daß Elvenpath ruht, wenn Lucid Dreaming aktiv ist und umgekehrt. Die Arbeit an beiden Bands bzw. Projekten läuft immer parallel. Aber weil es in beiden Fällen immer recht lange braucht, bis ein neues Album fertiggestellt ist, fanden die Veröffentlichungen bislang immer abwechselnd statt.
Ich bin eigentlich immer dabei, neues Material zu schreiben. Der kreative Prozeß, das Erschaffen neuer Musik ist für mich das, was mir am ganzen Musikerdasein am meisten Spaß macht, daher hört das nie auf. Die Schreibarbeit findet also nicht in Blöcken und konzentriert statt, sondern das zieht sich immer über einen längeren Zeitraum und eben auch parallel zueinander. Da schaue ich auch erst hinterher, wozu das jeweilige Stück eher paßt. Elvenpath und Lucid Dreaming sind musikalisch ja nicht sehr weit voneinander entfernt, aber bei Lucid handelt es sich um Konzeptalben, die eine Geschichte erzählen. Da muß das Stück von der Stimmung her natürlich in den jeweiligen Teil der Geschichte passen. Bei Elvenpath ist das etwas freier.

J.P: Nun aber zur neuen ELVENPATH Scheibe. Wie ist denn euer neues Album genau entstanden? Wann gab es die ersten Ideen, erzähl uns doch mal ein bisschen über den Aufnahmeprozess?

T.O: Ich habe ja gerade schon angedeutet, daß wir nicht in klar definierten Blöcken komponieren, daher kann ich nur schwer sagen, wann die ersten Ideen auftauchten, die jetzt auf dem Album Platz gefunden haben. Das war aber sicherlich noch vor den Aufnahmen zum letzten Album „Pieces of Fate“. Und der letzte Song „The Mountain Curse“ war schon damals komplett fertig und eigentlich für die letzte Scheibe vorgesehen. Allerdings kam Cris dann mit „On the Elvenpath“ in die Quere – ebenfalls ein monumentaler Abschlußsong, so etwas gibt es halt öfters bei uns, haha. Daher habe ich „The Mountain Curse“ damals zurückgezogen und er war auch das erste Stück, das wir für die neue Scheibe eingeprobt haben.
Wir haben uns erneut Zeit gelassen, die Stücke ausgiebig zu proben und detailliert auszufeilen, bevor es ins Studio ging. Auch live haben wir so manches Stück vorher häufig gespielt. Diese lange Vorbereitungszeit ist uns auch wichtig, damit die Songs wirklich reifen können, bevor sie aufgenommen werden.
Die Aufnahmen haben im Mai 2018 begonnen, allerdings haben wir auch da nicht am Stück gearbeitet sondern in einzelnen Blöcken. Das ging aus Zeitgründen nicht anders. Daher haben sich die Aufnahmen über ein Dreivierteljahr verteilt, bis wir Anfang Februar endlich den Mix fertigstellen konnten.

J.P: Im Vergleich zu eurem letzten Album worin siehst du die Hauptunterschiede zu eurer neuen Platte „The Path of the Dark King“?

T.O: Es ist mir schon wichtig, nicht einfach nur neue Songs zu veröffentlichen sondern mit jedem Album auch neues zu bieten. „The Mountain Curse“ ist der längste und vermutlich auch aufwendigste Song, den wir je gemacht haben. Im Gegenzug ist „Combat Zone Europe“ der schnellste und härteste. Wir haben zum ersten Mal Blastbeats eingesetzt und hatten noch nie soviel Kopfstimme in einem Song. Außerdem haben wir auf dem neuen Album erstmals einen echten Chor sowie eine Geige als Gastinstrumente verwendet.
„The Path of the Dark King“ ist meines Erachtens eine logische Weiterentwicklung von „Pieces of Fate“ (5 € ins Phrasenschwein, ich weiß…ist aber so). Wir haben unseren Steel nicht groß verändert, nur weiter ausgefeilt. Vielleicht sind wir etwas epischer und ausufernder geworden – schließlich haben wir gleich drei Songs auf dem Album, die die Zehnminutengrenze knacken bzw. daran kratzen.
Ob wir es geschafft haben, das letzte Album zu übertreffen, mag ich noch nicht sagen. An diese Frage muß ich mit einigem Abstand nochmal rangehen. Aber ich glaube nicht, daß wir uns verschlechtert haben.

J.P: Was mir persönlich direkt ins Auge gefallen ist beim neuen Album ist erneut das tolle Cover. Wer zeichnete sich denn dafür verantwortlich und wer hatte die Idee dazu?

T.O: Das Cover wurde erneut von Markus Vesper gezeichnet, dem wir ja schon die beiden letzten Alben anvertraut haben. Wir haben ihm erneut eine grobe Beschreibung gegeben, nach welcher er dieses Kunstwerk gezaubert hat. Die Idee zum Albumtitel hatte Dragutin. Der Pfad des dunklen Königs – das ist, wie man dem Cover entnehmen kann, der scheinbar hellere und leichtere Pfad, auf welchem allerdings allerhand Verführungen warten, vor denen man sich hüten sollte. Die Hortung materieller Reichtümer, der Glaube an falsche Propheten, die gerne einfache Lösungen anbieten etc. Der andere Pfad ist der schwierigere aber auch erstrebenswertere – wer ganz genau hinschaut, erkennt dort auch den Drachen als Symbol für einen besseren Lebensweg: Fantasie, Ehre und den Kampf für das Gute. Power Metal ist dafür meines Erachtens die ideale musikalische Umsetzung.
Sowohl der Metaller als auch der Drache waren ja bereits auf unseren letzten beiden Covern zu sehen – es war zwar nicht beabsichtigt, aber wir scheinen mittlerweile gleich zwei Maskottchen zu haben, die uns optisch begleiten, haha.

J.P: Bei den Aufnahmen zum neuen Album bzw. bei den Endarbeiten habt ihr erneut auf Uwe Lulis (Ex GRAVE DIGGER) als Produzenten zurückgegriffen. Erzähl doch mal wie sind denn die Arbeiten mit ihm so? Nachdem er ja schon auf dem letzten Alben die Knöpfe gedrückt hat gehe ich davon aus das ihr sehr mit seiner Arbeit zufrieden wart?

T.O: Wir waren und sind mit dem letzten Album sehr zufrieden, daher war Uwe auch unser Wunschproduzent für „The Path of the Dark King“. Da er ja seit einigen Jahren bei Accept spielt, war er zeitlich diesmal allerdings deutlich eingespannter, weshalb wir auch nur blockweise an der Scheibe arbeiten konnten. Es hat dann ja aber doch noch alles hingehauen und wir sind erneut sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die Produktion ist für meine Begriffe geradezu ideal.
Uwe ist ein sehr lockerer Kerl mit viel Humor, das macht das Aufnehmen mit ihm angenehm. Aber er ist natürlich auch ein Profi mit entsprechendem Anspruch, da gehen keine halben Sachen durch. Entsprechend darf man da mitunter ganz schön ackern, bis alles paßt. Aber so soll es ja auch sein. Es ist meines Erachtens wichtig, daß nochmal ein bandexternes Paar Ohren am Start ist und die Songs mit etwas Abstand beurteilt. Außerdem kann ein alter Hase wie Uwe auch uns noch Tips zur Verbesserung geben. Den Einfluß des Produzenten sollte man also nicht unterschätzen.

J.P: Gehen wir mal auf ein paar Songs von „The Path of the Dark King“ ein. Definitiv ist der Openerbrecher “Combat Zone Europe” erklärungswert! Wie konntet ihr nur so einen Banger zu Beginn platzieren? Da ist man ja direkt im Eimer! : )
Die Hymne „One Strong Voice“ ist ebenfalls erwähnenswert und natürlich das Epos „Litanie of Lucifer“. Auch „The Sword of Gideon“ mit seinem interessanten Beginn mit dem Intro und dem Basslauf sollten wir hier nicht unterschlagen. Willst du uns zu den Songs etwas mehr erzählen?
Was sind deine Favoriten auf der neuen CD?

T.O: „Combat Zone Europe“ ist, wie ich ja schon sagte, der schnellste und sicherlich härteste Song, den es je von uns zu hören gab. Wir haben ihn auch mit voller Absicht an den Beginn gestellt. In jedem zweiten Review von uns steht etwas von Fantasynamen und buntem Cover und dann eine Erklärung, daß wir ja gar nicht so sehr nach Gothic/Symphonic/Happy/Tralala/Wasweißich-Metal klingen. Ich bin dessen langsam müde und wollte den Leuten eine ordentliche Breitseite verpassen, die sie von uns gar nicht erwartet hätten. Außerdem kann man auch als Power Metal-Band mal Blastbeats verwenden, finde ich.
Ich hatte eine Weile keine Idee, wovon der Text des Songs handeln sollte. Dann haben sich in den letzten Jahren die islamistischen Anschläge in Europa immer mehr gehäuft, und ich hatte mehr Inspiration, als mir lieb war. Es ist in den letzten Jahren unsicherer geworden in Europa – wir leben bereits, um mal Fachvokabular zu verwenden, in einem Konflikt auf niedriger Eskalationsstufe, also auf der ersten Stufe eines Krieges. Daher ist die Sicht auf Europa als Kampfzone keineswegs realitätsfremd.

„One Strong Voice“ ist konventioneller; einfach ein eingängiger Song mit einem Text über die weltweite Gemeinschaft der Metalfans. Das sollte eigentlich jeden ansprechen, für den Heavy Metal eben mehr ist als nur gute Musik. Mit dem Song haben wir übrigens noch etwas vor…dazu kann ich in schätzungsweise einem Jahr aber mehr sagen.

„The Sword of Gideon“ ist wieder ein historischer/politischer Song. Da geht es um eine Vergeltungsaktion der israelischen Armee gegenüber den Drahtziehern des Olympiaattentats von 1972. Er ist allerdings nicht als Parteinahme zu verstehen sondern als objektive Erzählung der Ereignisse damals. Wer sich für den Inhalt interessiert, findet im Internet unter dem Stichwort „Operation Frühling der Jugend“ Informationen. Musikalisch ist es ein langes Stück mit einem ansprechenden Groove, vielen verspielten Parts und einem sehr epischen Refrain. Live wird es den Song wahrscheinlich nicht oft zu hören geben, er ist mehr etwas zum zuhören als für eine wilde Liveshow.

„The Litanies of Lucifer“ ist kein großes Gesamtwerk, es handelt sich vielmehr um drei unabhängige Songs, die textlich allerdings eine fortlaufende Geschichte erzählen. Diese ist zum einen vom Christentum, zum anderen von der Serie „Supernatural“ inspiriert. Es geht darin um die finale Konfrontation der beiden Brüder Luzifer und Michael, beides Engel – der eine ein gefallener, düsterer Engel, der andere strahlend hell.
Man kann die Geschichte aber auch auf irdische Verhältnisse und Familien übertragen. Bei der Geburt sind Kinder meistens Engel für die Eltern. Das Leben jedoch kann dazu führen, daß sie in den Augen der Familie fallen. Viele Familien haben ihren Luzifer und ihren Michael.
Und es geht darum, daß die Menschheit selten ihre Verfehlungen selbst reflektiert und daraus lernt – es ist immer einfacher, dem Teufel die Schuld in die Schuhe zu schieben.

Auf eigene Favoriten kann ich mich im Moment noch schwer festlegen. „Devil’s Game and God’s Masquerade“ gehört sicherlich dazu, da der Song sich von der ersten Rohfassung zur fertigen Version so gut entwickelt hat. Das war ein sehr langer Prozeß, währenddessen wir den Song immer wieder durch die Mangel genommen haben, bis er sein Optimum erreicht hatte – ein gutes Beispiel für den bereits angesprochenen Reifungsprozeß. „The Mountain Curse“ ist ein weiterer Favorit, da ich begeistert davon bin, wie wir es geschafft haben, unsere verschiedenen Facetten in einen Song zu packen und eine Geschichte musikalisch zu erzählen. Außerdem liebe ich das Chorintro.
Aber ich finde, das Album ist insgesamt ziemlich geil geworden, haha.

J.P: Das neue Album erscheint mal wieder in Eigenregie. Bei deinem Soloausflug LUCID DREAMING gab es eine Zusammenarbeit mit einem Label. Warum klappt es mit deinem Soloprojekt mit den Labels und mit deiner Band ELVENPATH nicht?

T.O: Weil wir mit Elvenpath bewußt vertragsfrei sind. Für eine Band unseres Status würde ein Label nichts bringen, ohne daß wir eine ordentliche Stange Geld bezahlen müßten. Wenn man die heutzutage üblichen Verträge kennt, macht man sich schon genau Gedanken, ob man sich auf so etwas einläßt. Die Zeiten, als ein Aufnahmebudget noch die Regel war, sind lange vorbei – mittlerweile darf man eher noch eine „Gebühr“ bezahlen, damit das selbst finanzierte Album über das jeweilige Label veröffentlicht wird.
Die beste und wichtigste Werbung bleiben Konzerte – da benötigen wir auch nicht unbedingt einen internationalen Vertrieb. Da kann man vieles auch selbst machen. Bereits beim letzten Album haben wir keine Labels mehr bemustert und auch diesmal von vornherein darauf verzichtet.
Ein Studioprojekt wie Lucid Dreaming hingegen spielt nicht live, braucht andere Vertriebskanäle und muß dementsprechend ganz anders beworben werden. Ich erachte daher eine Labelveröffentlichung im Fall Lucid Dreaming als besser.

J.P: Ich glaube personell hat sich nichts bei euch geändert in den letzten Jahren oder?

T.O: In der Tat haben wir es zum ersten Mal geschafft, zwei Alben hintereinander mit derselben Besetzung aufzunehmen! Wer sich an unser dauernd rotierendes Personalkarussell der ersten Jahre erinnert, wird diesen Satz vermutlich mit hochgezogenen Augenbrauen lesen, haha. Umso mehr freue ich mich, daß wir seit 2014 in dieser Hinsicht stabil sind – abgesehen von der Schlagzeugposition sogar seit 2009. Das ist natürlich auch eine wichtige Voraussetzung, um mit der Band weiterzukommen und auch neue musikalische Ebenen zu erreichen.

J.P: Anschlussfrage dazu, wenn ihr so lange immer zwischen den Alben Pause habt, gut ihr seid zwar auch viel live unterwegs aber Studioalben sind ja noch was anderes, muss man da nicht Sorge haben das einen die Truppe auseinanderbricht oder die Jungs einfach auch zur Überbrückung was anderes machen?
Oder schätze ich das jetzt komplett falsch ein und ihr habt zwischendurch absolut keine Langeweile? 🙂

T.O: Langeweile gibt’s bei uns nicht! Ich habe ja vorhin schon angedeutet, daß wir uns immer viel Zeit nehmen, bis die Songs für ein neues Album wirklich fertig sind. Wir haben zwar in der Regel vier Jahre Abstand zwischen den Veröffentlichungen, von Pause kann aber keineswegs die Rede sein. Im Gegenteil fangen wir in der Regel direkt nach der Fertigstellung eines Albums mit der Arbeit am nächsten an. Und die dauert eben. Wir spielen viel live, müssen auch dafür proben und können dann nicht an neuen Songs basteln. Und je komplexer unsere Songs werden, desto mehr Arbeit erfordern sie eben, bis sie den perfekten Zustand erreicht haben.
Aber das wollen wir auch so, daher nehmen wir uns gerne mehrere Jahre Zeit für ein Album. Zumal das alles in unserer Freizeit passiert, denn natürlich müssen wir auch alle einem normalen Beruf nachgehen, um die Miete zu bezahlen.

J.P: Nun kannst du mal ein bisschen Werbung für eure nächsten Livegigs machen. Wo spielt ihr denn als Nächstes bzw. was steht für euch als Nächstes an?

T.O: Wenn dieses Interview erscheint, dürfte es Ende März 2019 sein. Da steht dann als nächstes das Necksplosion Fest in Luxemburg an – unser erster Abstecher ins benachbarte Großherzogtum. Im September werden wir erstmalig Italien heimsuchen und beim Born To Fly Festival in Turin spielen. Ansonsten sind für dieses Jahr eine Menge Konzerte kreuz und quer in Deutschland bestätigt, u.a. beim A Chance For Metal Festival, beim Augsbangers Metal Meeting und beim Feuerfänger Festival. Die werden nach und nach auf unserer Homepage www.elvenpath.com und unserer Facebookseite www.facebook.com/elvenpathmetal nachzulesen sein.
Und man höre und staune, aber es wird in den nächsten anderthalb Jahren voraussichtlich noch mehr Veröffentlichungen von uns geben. Da möchte ich jetzt noch nichts verraten, behaltet mal unsere Onlinepräsenzen im Blick.

J.P: Vielen Dank Till für deine Zeit und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interview! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich dir.

T.O: Vielen Dank für die Unterstützung und den Platz, den wir zur Verfügung gestellt bekommen! Alle sind herzlich eingeladen, sich das neue Album anzuhören – wer daran Gefallen findet, kann es über metal@elvenpath.com beziehen.

Julian