ELVENPATH – Faith through the Fire

Trackliste:

01. Overture of Steel
02. Shajan – Legend of the White Wolf
03. Satan`s Plan
04. All Across the Universe
05. Ocras Agus Neart
06. The Famine Year
07. Faith through the Fire
08. Hail the Hammer and Warrior Wind
09. Silesian Winter
10. The Smoke that Thunders
11. Epiclogue

Spielzeit: 50:04 min – Genre: Power Metal – Label: El Puerto Records – VÖ: 09.06.2023 – Page: www.elvenpath.com

 

Ich liebe die Jungs von ELVENPATH einfach! Mastermind Till Oberboßel ist dazu noch ein sympathischer Zeitgestelle, ich hatte schon das ein oder andere Mal die Gelegenheit für ein persönliches Interview.
Und, was soll man sagen, die Band hat es gewagt! Lange Jahre und viele Alben ohne Label und viel im Underground unterwegs hat man sich nun endlich getraut, oder vielleicht das richtige Angebot bekommen, und hat beim aufstrebenden deutschen Label El Puerto unterschrieben. Eine gute Wahl wie ich finde!
3 Jahre nach dem letzten Lebenszeichen „Metal o Clock“ kehrt man nun mit dem altbewährten Produzenten Uwe Lullis und der Gitarristin Christina Schleicher als Neuzugang mit dem neuen Diskus „Faith through the Fire“ zurück um wieder das ganz scharfe Schwert des Power Metals zu schwingen.

Als Opener kommt „Overture of Steel“ um die Ecke und ja das Ganze ist eine lustige deutsche Diskussion der Comedy Duos Badesalz was man jetzt gut finden kann oder nicht, aber es passt zur Band!
Beim nächsten Song „Shajan – Legend of the White Wolf“ geht es aber voll zur Sache und man beginnt direkt mit einigen Leadgitarrenläufen so als wollte man direkt mal zeigen wo der Bartel den Most bzw. den Äppler holt.
Die Nummer ist Underground Metal pur, klingt im ersten Moment etwas durcheinander, ordnet sich aber im Verlauf und man hat einen typischen Refrain im Gepäck der Live gut funktionieren sollte.
„Satan`s Plan“ beginnt auch wieder mit einigen deutschen Sätzen und etwas Comedy bevor wir hier einen melodischen Banger haben der ziemlich erdig und druckvoll aus den Boxen kommt.
Danach gibt es den Hochgeschwindigkeitstrack „All Across the Universe“ der nach knapp 2 Minuten auch schon wieder vorbei ist, gefolgt vom Basssolotrack „Ocras Agus Neart“ der auch knapp 2 Minuten dauert. Hier haben wir so etwas wie die kreative Ecke, wohl eher was für den beinharten Bandfan. Instrumental gut gemacht aber auf jeden Fall!
So knapp die letzten Nummern waren, so ausufernd ist die Nächste. „The Famine Year“ kratzt an der 10 Minuten Marke ist eher von der langsamen, epischen Sorte und kann vor allem Songwriting technisch und lyrisch voll überzeugen.
Danach haben wir mit „Fail Through the Fire“ und „Hail the Hammer and Warrior Wind“ vielleicht die bandklassischsten Nummern auf der Scheibe. Zum ersteren gibt es ein recht cooles Video, siehe unten.
Danach geht es mit „Silesian Winter“ erneut in die epische Richtung, erst ziemlich balladenlastig danach wieder mehr klassisch.
„The Smoke that Thunders“ ist wieder eine klassische Underground Metalhymne die auch wieder so typisch für die Band ist!
Zum Abschluss im „Epilogue“ haben Badesalz nochmal ihren Auftritt.

Also ich glaube das das neue Album der Jungs von ELVENPATH doch polarisieren wird. Wir haben es hier mit einer klassischen Undergroundmetalscheibe zu tun die den ganz eigenen Stil der Band enthält sowie auch deren Humor!
Hut ab vor diesem Mut, wie gesagt man muss damit rechnen das das Album zwiegespalten aufgenommen wird.
Für mich eine solide Leistung, wobei ich die letzten Alben stärker fand!

Julian

 

 

 

ELVENPATH Interview

Völlig überraschend erreichte mich die Info das ELVENPATH nicht mal 1 Jahr nach ihrem letzten Album „The Path of the Dark King“ mit einer neuen EP wieder am Start sind! Die Gründe hierfür und viele andere interessanten Infos gab mir Gitarrist und Mastermind Till Oberboßel in unserem Gespräch.

J.P: Hallo Till, erstmal Danke für die Interviewmöglichkeit! Neues Jahr, neue ELVENPATH CD oder wie? Nicht mal 1 Jahr nach eurem letzten Studioalbum gibt es schon wieder etwas Neues von euch. Erklär den Fans und mir mal warum das so ist bzw. ob die aktuelle Corona Krise damit zu tun hat?

T.O: Hallo Julian und danke ebenfalls. So ein kurzer Abstand zwischen zwei Veröffentlichungen ist ja in der Tat ungewöhnlich für uns – und dabei haben wir noch nicht einmal die DVD berücksichtigt, welche ja Ende 2019 noch rauskam, haha. Corona hat zwar vieles verändert, ist aber hierfür nicht verantwortlich. Tatsächlich war diese EP schon länger geplant. Die Songs wurden in der gleichen Session aufgenommen wie das letzte Album, lediglich ein paar Gesangsparts wurden noch im letzten Winter aufgenommen und der Mix ist komplett neu. Bevor wir damals an die Aufnahmen gingen, hatten wir zum einen mehr Material, als auf ein Album paßte, zum anderen wollten wir von vornherein zwei verschiedene Versionen von „One Strong Voice“ veröffentlichen. Daher haben wir damals beschlossen, ein Jahr nach dem Album noch eine EP herauszubringen. Wir haben dann erstmal alles aufgenommen und währenddessen entschieden, welche Songs auf welche Scheibe kommen sollten.
Übrigens haben wir immer noch einen Song aus diesen Sessions übrig; dieser wird nochmal auf eine besondere Veröffentlichung kommen – voraussichtlich nämlich auf eine Split mit einer anderen Band, denn sowas wollten wir auch gerne mal machen.

J.P: Wenn ich es richtig verfolgt habe, habt ihr seit Jahresbeginn neues Personal am Start bzw. seid auch noch auf der Suche. Ist das korrekt? Gibt uns doch mal einen kurzen Überblick über die derzeitige Personalsituation bei euch?

T.O: Ende 2019 ging es personell nach langer Beständigkeit wieder rund bei uns, als kurz hintereinander Manuel (Schlagzeug) und Oli (Gitarre) die Band verließen. Da mußte also neues Personal her. Der Schlagzeugposten konnte auch schnell wieder besetzt werden – Erhan Söney hatte im letzten Jahr bei einigen Gigs ausgeholfen und konnte uns musikalisch wie menschlich überzeugen, daher haben wir nicht lange gesucht und ihn direkt gefragt, und er war ebenfalls interessiert.
Der Gitarrenposten hingegen ist noch vakant – gerade als wir einige Auditions abhalten wollten, kamen uns die Pandemie und die Kontaktsperre dazwischen, was Proben erstmal verunmöglichte. Jetzt geht es ja mit den Lockerungen los, und wir werden nun auch wieder den Proberaum stürmen und einige Kandidaten testen.

J.P: Die neue EP „Metal o`Clock“ wurde erneut in den Studios von Uwe Lulis aufgenommen. Ist er mittlerweile euer Haus und Hof Produzent bzw. zu eurem Liebling geworden? Erzähl doch mal wie die Zusammenarbeit mit ihm so verläuft?

T.O: Mit Uwe hat sich eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit entwickelt. Da er natürlich mit Accept oft beschäftigt ist, muß man die Studioarbeit eben um die Accept-Phasen herumbauen, aber das Ergebnis zählt, und damit waren wir bislang immer sehr zufrieden. Uwe ist ein alter Hase und Könner, der sich auch in die Songs einbringt und z.B. Tips gibt, wie man bestimmte Parts noch besser arrangieren oder spielen könnte. Er weiß, wie man einen starken Sound zustandebekommt und hat das externe Paar Ohren, das eben auch wichtig ist, damit eine Band ihre Stücke auch aus einer anderen Perspektive sehen/hören kann. Unsere Scheiben profitieren auf jeden Fall von dieser Zusammenarbeit. Es ist also gut möglich, daß wir auch weiterhin bei ihm aufnehmen werden. Vielleicht gönnen wir uns in Sachen Studio und Produzent auch mal einen Tapetenwechsel – das werden wir aber erst entscheiden, wenn es ans nächste Album geht, und das wird in bester Elvenpath-Manier vermutlich erst in drei Jahren sein, haha.

J.P: Gehen wir mal auf die EP etwas näher ein. Wer hat das tolle Cover gezeichnet? Und wie kam der Albumtitel zu Stande?

T.O: Das Cover stammt erneut von Markus Vesper, der ja auch schon unsere drei letzten Alben veredelt hat. Wir haben ihm wie immer eine detaillierte Beschreibung unserer Vorstellungen gegeben, er hat dann noch eigene Ideen hinzugefügt und erneut ein Cover geschaffen, das wir absolut großartig finden. Es ist mal was anderes für uns – nachdem wir sonst immer ein eher ernstes Albumkonzept haben, wollten wir diesmal etwas lockeres und humorvolles. Daher das eher karikaturistische Cover, die Kollektion schräger Fotos im Booklet und als Sahnehäubchen diverse gehässige Kommentare im Internet über uns, haha.
Der Titel „Metal o’Clock“ hat keine große Bedeutung, das klang einfach gut und gefiel uns allen. In der englischen Umgangssprache gibt es ja den Ausdruck „It’s beer o’clock“, sinngemäß „Jetzt ist es Zeit, einen trinken zu gehen“. Ja und bei uns ist halt Zeit für Metal und zwar immer.

J.P: Welchen Grund gab es den schon veröffentlichen Song „One strong Voice“ erneut aufzunehmen und das dann noch mit vielen unterschiedlichen Sängern? Eine super Idee und Message wie ich finde! Und kannst du uns einen Überblick darüber geben wer dort alles singt?

T.O: Das war schon geplant, als ich den Song geschrieben habe. Ich wollte gerne mal einen Song mit verschiedenen Gastsängern machen, die alle etwas in ihrer Muttersprache beisteuern, sowas hat meines Wissens noch keine andere Band gemacht. Und ein Song, der die weltweite Metalszene und ihr Gemeinschaftsgefühl behandelt, eignet sich dafür natürlich sehr. Das war auch die Motivation, den Song überhaupt zu schreiben. Allerdings kann Dragutin live keine elf verschiedenen Sprachen singen, da würde dem armen Kerl noch vor dem zweiten Refrain der Kopf platzen, haha. Also gibt es live den Song nur auf englisch, weshalb wir auch eine englische Version veröffentlichen wollten. Die ist dann eben aufs Album gekommen, während die vielsprachige Version nun auf der EP ihren Platz erhalten hat.
Neben Dragutin, der den serbokroatischen Part übernommen hat, hört man auf dieser Version: Leo Stivala (Forsaken, maltesisch), Kolja Schönebach (Lawmänner, deutsch), Björn Asking (Seven Thorns, schwedisch), Laura Ferreux (Elvenstorm, französisch), Nima Sadeghi (Steel Shock, Farsi), George Thomaidis (Reflection, griechisch), Luc Fracois (Mindpatrol, luxemburgisch), Natasha Danzig (LadyAxe, Afrikaans), Alessio Perardi (Airborn, italienisch) und Maria Diese (Rampart, bulgarisch).

J.P: Wie kam der Kontakt zu den Gastsängern zu Stande bzw. war es schwierig sie von der Zusammenarbeit zu überzeugen?

T.O: Es wäre nicht glaubwürdig, von einer weltweiten Metalgemeinschaft zu singen und dann Sänger zu nehmen, mit denen wir überhaupt nichts zu tun haben. Es war uns wichtig, daß alle teilnehmenden Sängerinnen und Sänger eine freundschaftliche Beziehung zu uns pflegen, daher haben wir ausschließlich bei Bands aus unserem Bekanntenkreis angefragt. Und alle waren mit Freuden dabei.

J.P: Kannst du uns zu den anderen Songs auf der EP noch etwas sagen? Diese sind ja größtenteils recht lang. Wovon handeln sie?

T.O: Lange Songs kannte man ja bislang noch gar nicht von uns, harhar. Kurze Elvenpath-Songs gibt es ja auch, diese werden vermutlich aber immer eher eine Ausnahme bleiben. Wir mögen es halt lang und detailreich.
„Rage of Storms“ klingt vom Text her episch, ist aber eine witzige Geschichte eines Tourerlebnisses in den Niederlanden, als Murphys Gesetz so richtig zulangte. Ein Gig in einer kleinen Livekneipe, eine Übernachtung in der fürchterlich versifften Wohnung darüber, ein nächtlicher Sturm mit Folgen, die dafür sorgten, daß wir auf dem Weg zum nächsten Gig einen Stop im Krankenhaus einlegen mußten…zumindest rückblickend ist es eine witzige Sache.
„The Hammer Shall Return“ handelt vom Wiedererwachen des Heidentums in dieser Zeit, in welcher das Christentum immer mehr an Bedeutung verliert und den Kirchen die Schafe weglaufen. Trotz jahrhundertelanger Unterdrückung ist es nie gelungen, das Heidentum ganz auszurotten, und heutzutage bekennen sich immer mehr Menschen dazu. In einer Zeit, in welcher ein respektvoller und nachhaltiger Umgang mit der Natur wichtiger denn je erscheint, fühlen sich viele Menschen offenbar auch spirituell zu einem Glauben hingezogen, welcher die Natur in den Mittelpunkt stellt und den Menschen nicht als ihren Bezwinger sondern lediglich als einen Teil derselben sieht.
„Cathedral of the Earth“ knüpft daran an und ist im Grunde nichts weiter als ein Liebeslied an die Schönheit der Natur in ihren vielen Facetten. Ob man sich zu Bergen hingezogen fühlt, zu Wüstenlandschaften, zu Wäldern oder zum Meer, jeder kann in der Vielfalt dieses Planeten sein persönliches Paradies finden. Mit über 17 Minuten ist es unser bislang längstes Stück, wir haben erneut mit Harfe, Geige und Bratsche als Gastinstrumenten gearbeitet, haben Frauengesang eingebaut und im Mittelteil sogar Einflüsse aus dem Post Rock verarbeitet.

J.P: Wie geht es nun nach der EP weiter für ELVENPATH? Konzerte finden ja aktuell leider keine statt…die Labelsuche von euch dürfte ja mittlerweile fast schon ein Running Gag sein oder? : )

T.O: Der Running Gag ist eher die Frage danach; auf Labelsuche waren wir zuletzt vor zehn Jahren. Und schon damals waren die Angebote derart bescheiden, daß wir beschlossen haben, auf der DIY-Schiene besser zu fahren. Die Situation im Musikgeschäft hat sich seither nicht verbessert, im Gegenteil. Die Verträge, die Bands unserer Gewichtsklasse angeboten bekommen, sind noch schlechter geworden, und wer so etwas unterschreibt, muß schon ziemlich verzweifelt sein.
Wir sind durchaus offen, und wenn uns ein Label einen fairen Vertrag anbietet, sind wir gerne dabei. Aber heutzutage ist es nicht unüblich, dem Label ein Album quasi umsonst zur Verfügung zu stellen und noch dazu eine „Veröffentlichungsgebühr“ in vierstelliger Höhe zu bezahlen. So wie live das „Pay to play“-Prinzip die Runde macht, heißt es mittlerweile „Pay to release“. Und da spielen wir nicht mit.
Wir träumen bestimmt nicht davon, mit der Musik reich zu werden, aber wir geben unsere Musik nicht umsonst ab bzw. bezahlen auch noch dafür.
Konzerte sind derzeit tatsächlich nicht groß geplant, da niemand weiß, wann überhaupt wieder welche stattfinden dürfen. Momentan ist für den September noch ein Gig in Franken geplant, und eigentlich sollte es im Dezember erneut nach Griechenland gehen…aber mal sehen, was daraus wird. Ansonsten sehen wir zu, daß der Gitarristenposten besetzt wird und wir mit den neuen Mitgliedern alte und neue Stücke einproben, um für die Rückkehr auf die Bühne fit zu sein und irgendwann das nächste Album in Angriff nehmen zu können.

J.P: Bezüglich Konzerte die Anschlussfrage natürlich zur aktuellen Coronasituation. Wie ist deine persönliche Meinung zu dem Ganzen? Was hältst du von den Maßnahmen und nun wieder von den Lockerungen? Und hast du eine Meinung dazu wie die Metalmusiklandschaft nach Corona sein wird? Finanzielle Ausfälle gibt es ja aktuell an allen Ecken und Enden, da dürftet ihr mit euren vielen Liveauftritten auch stark von betroffen sein oder?

T.O: Finanziell hat uns die Pandemie nicht stark getroffen, da wir ja keine professionelle Band sind und nicht von der Musik leben. Mit Konzerten und Merchandise kommt ein bißchen Taschengeld rein, aber dieser Verlust ist zu verschmerzen. Aber natürlich fehlen uns die Konzerte, der Spaß auf der Bühne und der Kontakt zum Publikum. Auch daß wir die EP jetzt nur im Internet bewerben können, statt die Songs live zu spielen, ist suboptimal. Elvenpath ist nun mal eine Liveband, und ich hoffe sehr, daß wir in absehbarer Zeit wieder loslegen können.
Daß strikte Maßnahmen ergriffen werden mußten, um eine Ausbreitung der Pandemie und einen Kollaps unseres Gesundheitssystems zu verhindern, halte ich für richtig. Es hat ja auch gut funktioniert. Ob der Lockdown zu strikt war oder die Lockerungen zu früh und zu umfangreich kommen, maße ich mir nicht an, beurteilen zu können. Darüber wird vermutlich auch erst in einiger Zeit eine Einschätzung möglich sein. Wir haben es jedenfalls bislang geschafft, die Zahl der Coronatoten in Deutschland vergleichsweise niedrig zu halten. Ich befürchte aber, daß es dem Land wirtschaftlich schwer geschadet hat – auch hier ist vermutlich jetzt noch nicht absehbar, wie groß das Ausmaß der Zerstörung letztendlich ist.
Auswirkungen auf die Metalszene…es wird mit Sicherheit eine noch größere Veröffentlichungsflut geben, wenn keiner mehr auftreten kann und stattdessen neue Alben zusammenbastelt. Aber da blickt ja ohnehin keiner mehr durch. Ansonsten hoffe ich, daß spätestens nächstes Jahr Konzerte und Festivals wieder stattfinden können – ohne Sicherheitsabstand im Moshpit. Für diejenigen Bands, die in erster Linie von ihren Konzerten leben, ist es natürlich ein harter Überlebenskampf. Ich bin in dieser Hinsicht schon froh, daß wir das aus der komfortablen Position einer Amateurband betrachten können.

J.P: Die Abschlussfrage kommt zu deinem zweiten Projekt LUCID DREAMING. Wie schaut es da aus? Wenn ich mich recht entsinne warst du bereits in den Aufnahmen zur neuen CD und ich hätte ehrlich gesagt eher mit einer neuen LD CD als mit einem neuen ELVENPATH Album gerechnet ; )

T.O: Das dritte Album ist fertig aufgenommen und wird derzeit gemischt. Uwe und ich wollten eigentlich schon längst damit fertig sein, aber wie üblich dauert es mal wieder etwas länger, haha. Bei so vielen Beteiligten ziehen sich die Aufnahmen halt etwas. 2020 wird das Album aber nun endlich erscheinen. Auf www.facebook.com/luciddreamingmetal könnt ihr euch über die neuesten Entwicklungen informieren.

J.P: Vielen Dank Till für deine Zeit und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interview! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich dir.

T.O: Vielen Dank für das Interesse und die Möglichkeit, daß wir uns hier breitmachen und ein bißchen über Elvenpath erzählen durften. Bleibt gesund, hört mal in unsere neue EP rein und hoffentlich sehen wir uns spätestens 2021 wieder vor der Bühne. We will meet where the metal is!

Julian

ELVENPATH – Metal o Clock

Band: Elvenpath
Album: Metal O Clock
Spielzeit: 39:04 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 15.05.2020
Homepage: www.elvenpath.com

Das kommt jetzt überraschend! Nicht mal 1 Jahr nach dem letzten Album „The Path of the Dark King“ stehen die Männer rund um Mastermind Till Oberboßel mit einer neuen EP am Start. „Metal O Clock“ heißt das gute Stück und hat bei nur 4 Songs eine satte Spielzeit von fast 40 Minuten! Das schaffen manche Bands nicht mit 10 Songs.
Wir können uns vermutlich wieder auf erstklassigen Underground Power Metal freuen, der von Produzent Uwe Lulis erneut perfekt in Szene gesetzt ist. Soweit die guten Nachrichten, schlechte gibt es von den Bandpersonalien zu vermelden. Denn mit Oli Rossow (Gitarre) und Manuel Appel (Schlagzeug) sind gleich zwei langjährige Bandmitglieder ausgeschieden und die Suche nach Ersatz läuft aktuell.
Los geht es mit dem schon bekannten „One Strong Voice“. Der Unterschied zur Albumversion ist, dass hier ganze elf Gastsänger zu hören sind! Wer mehr über die hier Beteiligten erfahren will, dem lege ich mein Interview mit Bandboss Till an anderer Stelle ans Herz oder ihr schaut euch das untere Video genau an.
Der Song an sich hat nichts von seiner bisherigen Qualität verloren, sondern gewinnt eher nochmal mit den ganzen Gastmusikern!
Danach folgen dann die drei neuen Songs. Alle mit einer sehr ordentlichen Spielzeit von über 8, 6 und 17!! Minuten.
Hier wird einen richtig was geboten für sein Geld würde ich sagen!
„Rage of Storms“ spielt wunderbar schön mit unterschiedlichen Tempos und ist sehr abwechslungsreich gehalten.
Dahingegen ist „The Hammer Shall Return“ dann eher wieder ein klassischer Heavy Metalbanger erster Güte aus dem Hause ELVENPATH.
Vollkommen frei und ungezügelt drehen die Jungs dann beim abschließende Epic Symphonic Longtrack „Cathedral of the Earth“. Hier kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus und muss dem Songwriting absoluten Respekt zollen. Ganz großes Kino was uns hier geboten wird!

Anspieltipps:

Einfach die ganze EP!

Fazit :

Eine EP die fast so lang ist wie ein Album und noch dazu vor bockstarken Songs nur so strotzt! Die Jungs von ELVENPATH zeigen hier abermals ihre Klasse und beweisen das sie einfach anders sind als viele größere Bands.
Man ist nahe am Fan und verwöhnt diese mit dieser neue EP.
Dieser Band muss man einfach den Respekt zollen die sie verdient! Am Besten in Form des Erwerbs der Alben und dieser geilen EP direkt über die Bandhomepage ; )

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. One Strong Voice
02. Rage of Storms
03. The Hammer Shall Return
04. Cathedral of the Earth

Video zur EP Version „One Strong Voice“:

Julian

ELVENPATH – The Path of the Dark King

Band: Elvenpath
Album: The Path of the Dark King
Spielzeit: 74:15 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: März 2019
Homepage: www.elvenpath.com

DIE Underground Power Metalband Deutschlands ist wieder mit einem neuen Album zurück! Die Rede ist natürlich von den Frankfurtern von ELVENPATH. Das letzte Lebenszeichen der Band stammt mit dem Album „Pieces of Fate“ aus dem Jahr 2015. Nun kehrt man dieser Tage mit dem fünften Album „The Path of the Dark King“ zurück. Erneut erscheint das Album in Eigenproduktion ohne Label.
Und auch ansonsten hat sich nicht wirklich etwas bei den Frankfurtern geändert, zumindestens laut Promoinfo.
D.h. wir können uns nun direkt dem Openersong „Combat Zone Europe“ widmen der Altfans erstmal etwas komisch vorkommen sollte! Hier werden Speed mit Hyper und Thrash Metalklänge gemischt und die Nummer ballert nur so aus den Boxen und überfährt einen erstmal so richtig! Die Klänge passen perfekt zum Songtitel und zum Text, sind aber absolut untypisch für die Band. Vermutlich wollte man allen Fantasy Nerds auch mal beweisen das man auch ganz anders kann!
Bei der nächsten Nummer „One Strong Voice“ ist aber alles wieder absolut im gewohnten ELVENPATH Fahrwasser unterwegs und wir bekommen einen typischen Midtempometaltrack auf die Ohren der sich wunderbar in die Gehörgänge frisst.
Über das schnelle „Targaryen Fire“ geht es dann zum nächsten Hit in Form von „The Sword of Gideon“. Hier passt die Mischung aus Heavy, Power und Melodic Metal wieder zu 100 % und man bekommt auch diese Nummer nicht mehr so schnell aus dem Gedächtnis.
Die nächsten drei Tracks „On the Verge of Insanity“, „Devil`s Game and God`s Masquerade” und “Black Wings” bilden zusammen das Epos Litanie of Lucifer welches einfach nur ein monumentales Gesamtkunstwerk ist was die Band nochmal auf ein neues Level hievt und zeigt über welche Songwriting Skills man mittlerweile verfügt!
Hat mit dieses grandiose Epos verdaut warten noch zwei Tracks zum Abschluss auf den Hörer. Das klassische „About Nightmares and Kings“ läuft ebenfalls super eingängig aus den Boxen und beim abschließenden „The Mountain Course“ fällt einen erstmal wieder die Kinnlade runter! Zu Beginn gibt es Folkloreklänge mit einem Chor, bevor sich das Ganze dann immer mehr zu einem epischen Metalstampfer erster Güte wandelt. Trotz der Überlänge von über 15 Minuten wird es hier zu keiner Zeit langweilig und auch hier zeigt die Band wieder über welches Songwriting Gespür sie mittlerweile verfügt. Ganz großes Kino meine Herren!

Anspieltipps:

Auf jeden Fall „One Strong Voice“, „The Sword of Gideon“, das Epos “Litanie of Lucifer” und das abschließende “The Mountain Course”.

Fazit :

ELVENPATH sind einer der Bands die man einfach nur beneiden muss! Sie halte konsequent die Fahne des Underground Metals hoch und hauen im regelmäßigen Abstand erstklassige Alben in Eigenregie raus!
War das letzte Album „Pieces of Fate“ eher noch klassischer Metalstoff ist man hier wesentlich experimentierfreudiger unterwegs und zeigt eindeutig was man mittlerweile so draufhat!
Ganz großes Kino Jungs, als klassischer Metalanhänger mit dem Hang zu Neuem und ein paar Experimenten sollten man sich die Scheibe definitiv nicht entgehen lassen!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Combat Zone Europe
02. One Strong Voice
03. Targaryen Fire
04. The Sword of Gideon
05. On the Verge of Insanity
06. Devil`s Game and God`s Masquerade
07. Black Wings
08. About Nightmares and Kings
09. The Mountain Curse

Julian

ELVENPATH – Pieces of Fate

Band: Elvenpath
Album: Pieces of Fate
Spielzeit: 68:31 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma:  Eigenproduktion
Veröffentlichung: April 2015
Guck mal an, still und heimlich klettern die Frankfurter Power Metaller von ELVENPATH wieder aus dem Underground Keller und präsentieren uns ihr neues Album „Pieces of Fate“. Seit 2002 und angeführt von Gitarrist Till Oberboßel sind die Jungs so etwas wie die Speerspitze des deutschen Metalundergrounds wenn es um Power Metal geht.
Das letzte, selbst betitelte Album war mein erster Berührungspunkt mit den Jungs und schon damals hat mich die Professionalität der Band echt beeindruckt! Da kann sich manche Profiband wirklich eine Scheibe von abschneiden.
Ich war echt gespannt ob sich die Band nochmal gesteigert hat und nachdem mich der Sänger Dragutin Kremenovic beim letzten Mal mit seiner Bandbreite schon echt beeindruckt hatte und mit Uwe Lulis ein erfahrender Produzent hier seine Finger mit im Spiel hatte, war ich mir sicher das mich ELVENPATH auch dieses Mal überzeugen sollten.
Mit dem Brecher „Mountain of Sorrows“ legen die Jungs schon mal gut zu Beginn los. Power Metal typisch mit ordentlich Double Bassdrums und knackigen Riffs bahnt sich der Opener direkt seinen Weg in unsere Gehörgänge. Garniert wird das Ganze noch von dem Gesang von Dragutin der sich nochmal hörbar im Vergleich zum letzten Album gesteigert hat. Geiler Opener, check!
Noch eine Spur packender, ist dann das folgende „Battlefield of Heaven“ ein episch, schneller Track der jeder Profi Power Metalband zu Ehre gereicht hätte und auf der TV Serie „Supernatural“ basiert, dem aber nicht genug schließt sich direkt mit „Sons of the Blood Cult“, wo wir auch mal die Openerstimme von Dragutin zu hören bekommen, ein weiterer Ohrwurmtrack an.
Danach gibt es mit „The Liars Dance“ und „Testament of Tragedy“ zwei Nummern, die nicht so zünden wollen, aber immer noch weit entfernt von Totalsausfällen sind.
Eine richtige geile, rockige Nummer ist dann „Wild Boars of Steel“ welches dem Fanclub der Band gewidmet ist. Eine kleine Hymne die die Jungs hier gezaubert haben!
So, was haben wir denn noch Gutes im weiteren Verlauf der Scheibe zu vermelden? Eigentlich nur Gutes! Besinnliche Klänge beim Zwischenstück „Coming Home“, pfeilschnelle Metalriffs ala „Queen Millennia“ oder überlange, epische Mucke wie den Abschlusstrack „On the Elvenpath“.
Einfach ein rundrum gelungenes Metalalbum, welches sich im gesamten Verlauf immer mehr steigert und das bisher Beste der Bandkarriere darstellt!
Anspieltipps:
Auf jeden Fall solltet ihr euch hier “Mountain of Sorrows”, “Battlefield of Heaven”, “Sons of the Blood Cult”, “Wild Boars of Steel” und “On the Elvenpath” reinziehen!
Fazit :
Junge, Junge von den Jungs von ELVENPATH kann sich manch Profikapelle eine dicke Scheibe abschneiden! Ganz ohne Rücksicht auf Trends zocken die Jungs ihren Stil durch und steigern sich nochmal ein gutes Stück im Vergleich zu der schon starken Vorgängerscheibe. Besonders Sänger Dargutin ist hier als leuchtendes Beispiel zu nennen. Was der Junge aus sich rausholt ist mehr als beachtlich, ein geiler stimmlicher Umfang!
Mich wundert nicht erst seit diesem Album warum die Frankfurter Jungs nicht schon längst einen richtigen Plattenvertrag angeboten bekommen haben, da könnte ich auf manch überflüssiges, zusammengestückeltes Studioprojekt verzichten, wenn mehr Bands wie ELVENPATH unter Vertrag genommen werden.
Leute, besorgt euch dieses geile Teil des deutschen Metalundergrounds am Besten sofort über die Bandhomepage, ihr werdet es definitiv nicht bereuen!
WERTUNG:




Trackliste:
01. Mountain of Sorrows
02. Battlefield of Heaven
03. Sons of the Blood Cult
04. The Liars Dance
05. Testament of Tragedy
06. Wild Boars of Steel
07. Coming Home
08. Sentinel of the Past
09. Queen Millennia
10. On the Elvenpath

Julian