HELL BOULEVARD – Requiem

Trackliste:

01. Not Another Lovesong
02. She Just Wanna Dance
03. The Monster
04. Guillotine
05. Rollercoaster
06. I Got What I Want But I Lost What I Had
07. Messed Up
08. Weirdos
09. Branded
10. Don’t Fix A Broken Heart

 

Spielzeit: 41:03 min – Genre: Modern / Alternative Dark Rock – Label: NoCut – VÖ: 01.03.2024 – Page: www.facebook.com/hellboulevard

 

Vier Jahre nach Veröffentlichung des letzten Albums kommen HELL BOULEVARD mit Album #4 aus den Puschen. Mir war die Band bevor sie vor einiger Zeit in unserer Redaktionsliste auftauchte kein Begriff, allein der Umstand das als Genre Gothic Rock angegeben war ist daran schuld das ich mir die Band mal ansehe. Zur Besetzung der Schweizer gehören Matteo Fabbiani am Mikrofon, Von Marengo an den Gitarren, Raul Sanchez am Bass und Hangman an den Drums. In der Promoinfo werden HELL BOULEVARD in das Gothic Rock Lager gesteckt, dem stimme ich nicht so ganz zu, ich würde sie in die Dark Rock Ecke stecken, die mit Modern / Alternative und fast schon Industrial Ambitionen angereichert sind. Bei der Einteilung in eine Schublade wird es X-verschiedene Ansichten geben, auf alle Fälle ist der Sound im Dark oder Gothic vor dem Rock anzusiedeln.

Das Cover verbreitet eine düstere Stimmung und passt sehr gut zu dem Düster-Rock von HELL BOULEVARD, der auf der einen Seite mit traditionellen Dark Elementen für Aufsehen sorgen kann, dann vermischen die Jungs geschickt Einflüsse aus dem – Modern (10%), Alternative (20%), Industrial (20%), Symphonic (10%) Rock und bei der Keyboardarbeit kommt noch ein leichter Unterton in Richtung Wave – mit dem Grundsound. Der Dark Effekt bei der Umschreibung ist klar im Vorteil und der Übermacht. Der Sound liegt dabei irgendwo zwischen DEPECHE MODE, HUMAN LEAGUE, THE SISTERS OF MERCY, HIM, VLAD IN TEARS, härtere JEREMIAH KANE und sehr modernen Bands aus dem Modern / Industrial Lager. Es kommt einem so vor als wenn die Band nicht weiß welche Klientel sie jetzt bedienen möchte und versucht deshalb eine Spagat der zwar gelingt aber nicht voll zünden möchte.

Die Stimme von Matteo passt wie Arsch auf Deckel zur Mucke und erinnert mich von der Ausführung an VLAD IN TEARS, die Tonlage ist dabei ein wenig tiefer. Die Gitarren fahren volles Brett und donnern einem ein Riffgewitter nach dem anderen vor den Latz. Die Keyboards kommen mir meistens wie eine bedrohliche Szenenuntermalung eines Jason Voorhees, Michael Myers, Freddy Kruegers Horrorfilm in der Originalfassung. Der Bass ist nicht sofort erkennbar, da muss man genau hinhören um diesen bewusst zu vernehmen und lokalisieren. Die Drums sind zurückhaltend aber dabei auffällig in Szene gesetzt. Das Gesamtbild ist durchweg Positiv nur bin ich durch die Vielfalt des Genreübergreifenden Stilmixes ein wenig im Zwiespalt, auf der einen Seite ist es sehr gut umgesetzt, überzeugt und gefällt auch, auf der anderen Seite ist mir die Auslegung zu Modern und kann bei mir nicht wirklich Punkten. Trotz dieses Umstandes haben die Jungs ein sauberes und interessantes Album ein gezimmert das wahrscheinlich für die breite Masse uninteressant erscheinen könnte, obwohl sie musikalisch alles richtig gemacht habe. Ein Probelauf schadet niemandem. Das Album ist eine Achterbahn der Gefühle und Stimmungsschwankungen die mich an einen Splatter oder Zombie Streifen der 80er erinnert.

„Not Another Lovesong“ legt gleich mal sowas von dunkel und Unheil verheißungsvoll los das es einem kalt den Rücken runterläuft, „She Just Wanna Dance“ kommt mit einem Unterton von poppigen DEPECHE MODE und energischem Modern Rock. „The Monster“ hier treffen sich volles Modern / Industial gekloppe mit LORDI Vibes zur dunklen Messe, „Guillotine“ ein dramatisches High Speed Dingens das in keiner Schublade Platz findet. „Rollercoaster“ genau so intensive wie eine Achterbahnfahrt, „I Got What I Want But I Lost What I Had“ Klassik kollidiert mit dunkler Moderne und erzeugt einen gewaltigen Knall. „Messed Up“ hier trifft Gefühl auf alle beschriebenen Einflüsse und gibt den Superhit, „Weirdos“ mehr Dramatik geht nicht. „Branded“ geht sehr gut ins Ohr, „Don’t Fix A Broken Heart“ spielt den Tränenerzeuger.

Balle

GOTUS – Gotus

Trackliste:

01. Take Me To The Mountain
02. Beware Of The Fire
03. Love Will Find Its Way
04. Undercover
05. Weekend Warriors
06. Children Of The Night
07. When The Rain Comes
08. Without Your Love
09. What Comes Around Goes Around
10. Reason To Live
11. On The Dawn Of Tomorrow

Spielzeit: 50:41 min – Genre: Hard Rock – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 19.01.2024 – Page: www.facebook.com/gotusmusic

 

GOTUS werden vom Label Frontiers Music als Rock Sensation angekündigt, das will erstmal bestätigt werden. Also gleich mal reingehört und selbst ein Bild von der Sensation gemacht. GOTUS wurde ursprünglich als Live Projekt von Mandy Meyer Gitarre (KROKUS, GOTTHARD und STORACE) und Pat Aeby Drums ins Leben gerufen. Vor ca. drei Jahren schwirrten eine Handvoll Videos von GOTUS auf YouTube rum, darunter befand sich auch ein offizielles Video zu „Souls Alive“ damals mit Dino Jelusick als Frontmann. Wie so viele andere Künstler wurden GOTUS durch die Pandemie eingebremst und formierten sich 2022 neu. Komplettiert wurde GOTUS damals noch von Alain Guy an Keyboards und Tony Castell (KROKUS, CRYSTAL BALL) am Bass. Nur befindet sich Anno 2024 auf dem Debütalbum nicht mehr Dino an der Front von GOTUS sondern kein geringerer als Ronnie Romero hat den Posten am Mikro übernommen. Als ich die Trackliste das erste Mal betrachtete dachte ich mir das es sich vielleicht um ein Coveralbum handelt, weil mit die Songs bekannt vorkamen. Wie „Weekend Warriors“ kenne ich als Titel von der US Band SKIN DIVER, „Reason To Live“ stammt von GOTTHARD, „When The Rain Comes“ kenne ich einen fast mit ähnlichem Titel von ANDY TAYLOR. Aber es befinden sich nur zwei Cover auf dem Album das ist zum einen „When The Rain Comes“ von KATMANDU und „Reason To Live“ von GOTTHARD. Der noch von mir angesprochene Song ist kein Cover.

Als erstes fällt die kraftvolle Produktion auf, die haut einem sämtlich Flausen aus der Birne, hat Bumms und Dampf in allen Lagen. Wo ordnen sich GOTUS ein, welchen Stil kann der Hörer erwarten. Ich traue es mich gar nicht auszusprechen, wer bei Musikern aus der Schweiz Weichspüler Mucker erwartet ist hier fehl am Platz. Die Männer hauen einen Raus, in bester Tradition von KROKUS, GOTTHARD, STORACE, SIDEBURN und SHAKRA rocken sich die Musiker mit viel Schweiß und harter Arbeit den Allerwertesten auf.

Wäre der Stil schon mal abgesteckt, kommt nun die Umsetzung des Stils in Hörbare Töne. Ronnie ist ohne Zweifel einer der besten Sänger der Neuzeit oder der vorsichtig wiederaufblühenden Rockszene, mal hört er sich an wie der leider viel zu Früh verstorbene und niemals vergessene Steve Lee, ich erwähnte ja schon öfter das Ronnie für mich die ideale Besetzung für GOTTHARD am Mikro wäre, oder er raunzt wie Johnny Gioeli oder DIO ins Mikro. Der Mann ist einfach eine Macht, mit seiner Stimme veredelt er jedes Album bei dem er mitwirkt. Die Gitarren sind über jeden Zweifel mehr als erhaben, der Umgang mit Geiz in Sachen Riffs ist ein Fremdwort für Mandy, die Gittis schreien und kreischen das jedem Rocker die Freudentränen kullern müssten, die Keyboards kommen auf der Retroschiene, teilweise auch im Orgel oder mit starker Hammondbetonung ums Eck. Der Bass zieht auffällig seine Bannen und behauptet sich problemlos im Haifischbecken, die Drums machen Druck als wie wenn es das letzte Lebenszeichen wäre und man nochmal alle Kraft für diesen einen Moment gesammelt hat.

Sorry GOTTHARD, aber so wie GOTUS habt ihr mal geklungen, ich habe euch seit „Firebirth“ aus den Augen verloren. Bei GOTUS bin ich wieder hellhörig und voll bei der Sache, auf so ein geiles Retro fast schon Vintage Hard Rock Album habe ich fast ewige Zeiten gewartet.

Mandy Meyer und Ronnie Romero, natürlich auch der Rest von GOTUS kann man als Unheilige Allianz bezeichnen die absolut alles Richtig gemacht haben und ein Album auf die Beine gestellt haben das sich vor niemanden, weder der Schweiz noch Australien verstecken muss, nein die Boys können mit erhobenen Haupt auf Augenhöhe mit grinsen. Ein weiteres Highlight in der Frontiers Vita, dass das Potential zum kommenden Klassiker hat. Und den Überflieger zu Jahresbeginn spielt, man hab ich so Mucke vermisst.

„Take Me To The Mountain” ein typisch Schweizer Riffmonster in der Tradition der bekannten Riffbetonten Bands, “Beware Of The Fire” spielt den Ohrwurm, was für ein Rocker besser kanns leider keiner. “Love Will Find Its Way” diese Ballade hätten die Anderen auch nicht besser hinbekommen, “Undercover” ein weiteres Riffmonster das an die Anfangstage von GOTTHARD erinnert. “Weekend Warriors” nicht der Song von SKIN DIVER, eine Spur besser als das meiste das ich in letzter Zeit aus dem Sektor auf die Lauscher bekam, “Children Of The Night” erinnert mich von der Gitarre an WHITE LIONs „When The Children Cry“ eine richtig gelungene Ballade. “When The Rain Comes” wer sagt es nun befinden sich die Mannen im Classic Rock mit viel Hammond Sound, “Without Your Love” ein verträumter Rocker mit viel Drama. “What Comes Around Goes Around” warum muss ich hier nur an die GOTTHARD Hits “Mountain Mama” oder “Sister Moon” denken, ein Schelm der jetzt böses Denken vermag, “Reason To Live” hier wird viel Gefühl geboten, “On The Dawn Of Tomorrow” ein würdiger Abschluss für ein perfektes Album dem es an nichts fehlt.

Balle

SHAKRA – Invincible

Trackliste:

01. The Way It Is
02. The Matrix Unfolds
03. Invincible
04. Devil Left Hell
05. On The Wild Side
06. Old Irish Song
07. Tell Her That I’m Sorry
08. As I Lay Down To Sleep
09. House Of Rock
10. Walls Of Hate
11. Between The Lines
12. As Long As I’m Alive

Spielzeit: 52:37 min – Genre: Riff Monster Rock – Label: AFM Recrds – VÖ: 09.06.2023 – Page: www.facebook.com/ShakraBand

 

Nach der letzten Veröffentlichung von SHAKRA dem Album „Mad World“ Anfang 2020 stand selbst für die Schweizer Volldampfrocker alles wegen so einem Virus still, einem Virus der meinte er müsse die ganze Welt befallen. Wie uns die Vergangenheit eindrucksvoll zeigte meinte der Virus es nicht nur sondern tat dies mit einer unaufhaltsamen Gewalt. Hatte die Band schon in der Zeit von 2001 bis 2003 damit zu Leben das Peter Wiedmer die Stimme von SHAKRA nach nur drei Alben die Band wegen Gesundheitlicher Probleme verlassen musste und mit Mark Fox ein sehr guter Ersatz gefunden wurde. Nach nur vier weiteren Alben mit guten bis sehr guten Songs verließ auch Mark die Band und wurde durch John Prakesh ersetzt der für zwei Alben blieb und auf der Best Of Zusammenstellung von 2014 zu hören war. Für mich sind diese beiden Alben mit John die Schwächsten Darbietungen der Schweizer Vollgas Riffakrobaten, das wird jeder für sich wahrscheinlich anders sehen. Schlussendlich kehrte Mark zurück zu SHAKRA und übernahm erneut den Posten des Mikrofonschwingers, was bei der Band dazu führte das sie wieder in Richtung alter Stärke der ersten Alben zurückfanden und sich mit den seitdem erschienen drei Alben dieser Zeit annäherten. Schlecht ist wirklich keines der Alben aber man hatte auf einigen Alben den Spaß vermisst den SHAKRA in den Anfangsjahren ihrer Karriere hatten. Aber nun ist SHAKRA wieder in Alter Form Fit wie ein neuer Turnschuh zurück und die Band macht genau das was sie am besten kann, straight und mit Volldampf nach vorne Rocken.

Zur aktuellen Besetzung zählen die seit geraumer Zeit wieder in Topform agierenden Mark Fox am Mikrofon, Thom Blunier und Thomas Muster spielen die Gitarren Wizards, Dominik Pfister ist am Bass der Mann fürs grobe und Roger Tanner spielt den Germanen an den Drumsticks. Mark am Mikro brauchte bei mir anfangs nach Peter eine Eingewöhnungszeit bis ich warm mit ihm wurde, aber nun ist es Gewohnheitssache und man fühlt sich wie zu Hause wenn Mark das Mikrofon malträtiert. Thom und Thomas machen die Axt klar und wenn man da zuhört könnte man meinen die Beiden seien Schuld daran das in der Sahara keine Palmen mehr stehen. Die Riffs brettern mit der Macht eines Schweizer Bergmassivs auf einen ein, eine Rifforgie jagt die nächste und wenn man meint es ist keine Steigerung mehr möglich legen die beiden noch ein paar Schaufeln Kohle nach. Der Bass brummt sich durch die Songs und das Schlagzeug ist Vogelwild, so muss es damals geklungen haben als die Kriegstrommel in der Varusschlacht in den Kampf trieben. Die Produktion ist kraftvoll und hat Druck ohne Ende, die zeigt keinerlei Schwächen.

Nun zur Mucke, was erwartet den Hörer, es wird mit Vollgas drauf los gerockt. Mark ist wie gewohnt rotzig und vorlaut, und wird von den Gitarren sicher durch alle Riffunwetter gelotst. Es kommt der Riff Rock den man von den Anfängen und den direkten Vorgänger gewohnt ist. Hier gibt es keine Langeweile, Öderei, Rumgegurke oder sonstigen Schabernack. Es kommt der Hard Rock zum Zug für den SHAKRA bekannt ist und geliebt wird, für mich wieder einen Ticken besser als die Vorgänger Alben und wieder die Rückbesinnung zu alten Tugenden der unbeschwerten Anfangszeit. Die Jungs hauen einen Raus wie früher oder RHINO BUCKET und ihre Landsmänner von KROKUS und GOTTHARD.

Es werden auch mal wie bei „Old Irish Song“ keltische Klänge angeschlagen die sich sehr gut im Gewand von SHAKRA machen, und wäre die ideale Radiosingle und Paradebeispiel wie ein Geiler Rocksong klingen soll. Die Taschentuch Verehrer werden auch bestens mit „As I Lay Down To Sleep“ bedient.

SHAKRA feuern hier Riffsalven ab die jedem Fan schmecken sollten, dieses Riffunwetter kommt zudem sehr melodisch daher und macht unheimlich viel Spaß beim hören und es ist für mich wieder eine Weg zurück zur alten Stärke.

„The Way It Is“ ein Vollgas Rocker wie zu Anfangszeiten, ich muss hier an „Power Ride“ und „Rising“ denken. „The Matrix Unfolds“ macht deutlich Klar wenn man vor sich hat, den Riffgewitter verbreitenden Fünfer aus Trub in der Nähe von Bern. „Invincible“ hier hört man den Spaß von früher wieder, „Devil Left Hell“ macht klar wer und wo die Axt schwingt. „On The Wild Side“ kommt locker, flockig und melodisch aus den Boxen, „Old Irish Song“ hier kommen keltische Einflüsse alla THIN LIZZY, GARY MOORE und härtere DARE auf den Hörer zu und stellt ein Highlight dar. „Tell Her That I’m Sorry“ hier gehen die fünf ein wenig Softer (aber nicht schwächer) zu Gange, das Riffing erinnert mich auch mal Stellenweise an NORDIC UNION, mit „As I Lay Down To Sleep“ stimmen die Jungs einer ihrer gewohnt starken Balladen an. „House Of Rock“ was für ein Brecher, würde gut in die Disco mit demselben Namen wie vom Titel in Köching passen, und macht auch einen auf Highlight. „Walls Of Hate“ und gleich der nächste Hit, „Between The Lines“ geht auch voll nach vorne, „As Long As I’m Alive“ schnell, hart, pur SHAKRA.

Balle

THE GROUND SHAKER – Rogue Asylum

Trackliste:

01. 88 Strong As A Lion
02. Mask Of Insanity
03. A World Wich Only I Can See
04. I Wonder Why
05. Dragon In The Sky
06. King Without A Crown
07. Ride On Me
08. Demons In My Dreams
09. Onna Bugeisha
10. Eternal Cycle
11. Lone Wolf
12. Out Of Silence
13. Day Of Sin

Spielzeit: 45:27 min – Genre: Modern Hard Rock – Label: Fastball Music – VÖ: 19.05.2023 – Page: www.facebook.com/thegroundshakermusic

 

Nachdem ich die Modern Rocker von THOSE DAMN CROWS mit Höchstpunkte bewertet habe, das neue Werk von POP EVIL eine Achterbahnfahrt der Gefühle darstellte kommt nun das zweite Album der aus Laussane, Schweiz stammenden THE GROUND SHAKER dran.

Zur Band gehören Giro Reign an Gesang und Gitarre, Dav Elgins ebenfalls Gitarre, Vortex Ram am Bass und Bat Ducoras an den Drumsticks. Normal gehe ich bei zu modern angehauchter Rock Mucke in Deckung und komme erst wieder hervor wenn die modernen Klänge verstummt sind. Aber es gibt auch ein paar Bands die ich mir anhören kann und die mich doch mit sehr guter Mucke überraschen. Zu denen Bands wie DYMYTRY, THOSE DAMN CROWS, NICKELBACK, VOLBEAT, POP EVIL, LINKIN PARK und noch ein paar wenige mehr zählen. THE GROUND SHAKER macht da keine Ausnahme, die Musik ist nicht nur Modern, nein sie ist auch eingängig zwar nicht so gut ins Ohr gehend wie von THOSE DAMN CROWS oder NICKELBACK aber die Band befindet sich in der Nähe in einem ausgewogenen Maß zwischen Modern und Eingängig.

Die Stimme von Giro ist rau und kräftig und kann Akzente setzen, mich stört nur wenn die geile Stimme mit Effekten verzerrt wird. Die Gitarren kommen hart, modern und teils sehr tief gestimmt aber immer noch im Rahmen das es gut bis sehr gut klingt. Der Bass haut einem die Noten aus den Boxen und das Schlagzeug prügelt einem jeglichen Schwachsinn aus der Oberstube. Die Produktion hat Dampf und besitzt Majorlabel Qualität.

Der Band gelingt der perfekte Spagat zwischen Hard Rock mit viel Melodie und Alternative Rock, modern und mit viel Dampf kommen die Songs aus der Anlage gebügelt. Die Songs sind sehr melodisch und teilweise mit geilem und eingängigem Refrain ausgestattet. Die Stimme von Giro hat ein besonderes Timbre das sehr gut mit dem Modernen Heavy Rock harmoniert und beide somit eine sehr gute Vorstellung abliefern. Vergleichen kann man mit den oben erwähnten Künstlern THOSE DAMN CROWS, NICKELBACK, melodische POP EVIL, , GREEN DAY, sehr eingängige THE OFFSPRING mit einem Ausflug in den Melodic Hard Rock und softere DYMYTRY, mit einem sehr guten Mix aus Tradition und Moderne. Ein Album das mit jedem Durchgang wächst und wächst und an Qualität zunimmt.

Eine insgesamt sehr gute Vorstellung der Band und wieder einmal geht das Riffgewitter von der Schweiz aus und überzeugt mit einem fast durchgehend hohem Niveau.

„88 Strong As A Lion“ ein bockstarker Einstieg mit eingängigem und mehrstimmigen Refrain, nur stört mich die Verzerrung der Stimme in den Strophen, „Mask Of Insanity“ ein Rocker der voll nach vorne geht mit göttlichem Refrain. „A World Wich Only I Can See“ in den Strophen Vollgas im Refrain melodisch mit viel Drama, „I Wonder Why“ ein Hit vor dem Herrn besser geht Modern Heavy Rock fast nicht. „Dragon In The Sky“ der rote Faden geht weiter, coole Strophen mit genialem Refrain, „King Without A Crown“ in den Strophen brachial Rocker und im Refrain intensiv. „Ride On Me“ weiter geht der Faden bis in den Refrain, „Demons In My Dreams“ eine vernünftige, nicht zu schmalzige Ballade. „Onna Bugeisha“ geht in die THE OFFSPRING Ecke, „Eternal Cycle“ hier geht die Luft ein wenig aus. „Lone Wolf“ der Hit des Albums ein starker Rocker und bestes Futter für die Top Ten, „Out Of Silence“ leider mit Breaks die für mich nicht wirklich passen, „Day Of Sin“ entschädigt zum Abschluss für die beiden Vorgänger die qualitativ abfallen.

Balle

PONTILLO AND THE VINTAGE CREW – For The Love Of Blues

Trackliste:

01. For The Love Of Blues
02. City Of Gold
03. Long Time Gone
04. Between The Lines
05. Io Senza Te
06. Falling In Love
07. Sing The Blues
08. The Keeper
09. CC Song
10. Sound Of Hope

 

Spielzeit: 42:20 min – Genre: Rock / Blues Rock – Label: El Puerto Records/Edel – VÖ: 14.04.2023 – Page: www.facebook.com/pontilloandthevintagecrew

 

Langsam wird aus El Puerto Records ein ernst zu nehmendes Label und veröffentlich für mich Material von jemand mir nicht wirklich bekannten Gianni PONTILLO mit seiner VINTAGE CREW, beim Namen Pontillo macht es ganz leicht klick. Also mal nachgeforscht wo Gianni schon überall mal dabei war und ob mir etwas bekannt vorkommt. Und siehe da schon am Anfang kommen gleich mal die Hard Rocker von THE ORDER, dann folgt auch gleich mal PURE INC. die mir nur vom Namen geläufig sind und es kommt doch tatsächlich die letzte Veröffentlichung von VICTORY die ich mir bis zum heutigen Tag noch nicht angehört habe.

Check Punkt eins ist abgehakt, wer macht noch bei der Retro Rasselbande mit Mark Elliot und Chris Iakab an den Gitarren, Alain Schwaller am Bass und Reto Wild an den Drums. Von den Namen sagt mir das erst mal nichts also noch die anderen Fakten warum ich mich für das Album entschieden habe. Da wäre zunächst die Band stammt aus der Schweiz, ist die sehr kleine Schweiz doch ein Exportland für Gitarrengeschwängerte Mucke von Bands wie KROKUS, CHINA, GOTTHARD, SHAKRA, SATROX, TRANSIT, FIGHTER V, STEVE THOMSON, den Rocker BEN SOLLBERGER, Bens Project AGE OF DISCLOSURE, die Heavy Metaller um Adriano Troiano DISTANT PAST und die von mir in der Zeitmaschine vorgestellten BLUE 46, und noch viele mehr. Alle haben ein Vorliebe für E-Klampfen Mucke der härteren Art. Und der letzte Fakt warum ich mich entschieden habe war das Blues Rock als Gerne angegeben wurde, also genau das richtige für mich wenn ich die Fakten ansehe.

Dann mal der Mucke gelauscht und gleich bei den Vocals kommt mir ein Geraunze entgegen das sowas von ideal für Blues Rock ist. So eine Stimme ist einfach für härtere Mucke gemacht, man kann sich so ein Organ schwer in einem anderen Gerne vorstellen, aber auch das klappt wenn man mal MATTHIAS REIM im Schlager Gerne ansieht, Jürgen Drews hat auch etwas Dreck in der Stimme und NINO DE ANGELO könnte ich mir auch gut in der härteren Musik vorstellen. Die Gitarren kommen mit dreckigen Blues Licks um die Ecke und krallen sich sofort in die Gehörgänge um dort für Unfug zu sorgen. Ein Lick folgt auf des andere und man muss irgendwie an KROKUS, JOE BONAMASSA, THE WINERY DOGS, die frühen WHITESNAKE, THE DEAD DAISIES, aber es werden auch wenn es softer wird JOURNEY ähnliche Klänge angeschlagen und genau in dieser Schnittmenge bewegt sich auch die VINTAGE CREW. Mal ein wenig dezenter vom Härtegrad oder wie bei den beiden ersten Titeln ohne Gnade voll auf die 12. Dann kommt etwas für Nostalgiker, es kommt reichlich Hammond Sound oder dezentere Piano und Keyboard Klänge zum Einsatz, etwas was für mich zum Blues dazu gehört aber öfter nicht dabei ist. Der Bass ist kräftig vorhanden und wummert gewaltig drauf los. Die Drums sind gut zu vernehmen nur hören sich auf meinem zur Verfügung stehenden Promo Material die Becken komisch und im Clipping befindend an. Die Becken sind der einzige Kritikpunkt den ich finden kann, sonst hat die Retro CREW eigentlich alles Richtig gemacht und ein Album eingespielt welches Lust auf mehr macht und sehr gut gelungen ist. Eine sehr gute Vorstellung der VINTAGE CREW und wieder einmal beweisen Schweizer das sie mit zu den Besten im Rocksektor gehören.

„For The Love Of Blues“ ein cooler Rocker der für jede Grillparty geeignet wäre, „City Of Gold“ klingt dreckig, sumpfig und verdammt nach den Südstaaten mit allem was einen Blues Rock Song ausmacht. „Long Time Gone“ hier wird ein wenig Dampf raugenommen und man meint es mit einem bluesigen Song von JOURNEY zu tun zu haben, bei „Between The Lines“ wird es balladesk für mich ein wenig zu viel Schmalz. „Io Senza Te“ kommt auf Italienisch mit geilem Basslauf, die Romanischen Sprachen passen auch sehr gut zur Rockmucke erinnert irgendwie an die HEROES DEL SILENCIO. „Falling In Love“ fängt mit einer geilen Riffsalve an und mutiert im Verlauf zu einem Ohrwurm und coolen Blues Rocker der bestes Radiofutter wäre, „Sing The Blues“ spielt den Arschtreter, hier hört man KROKUS Gene. „The Keeper“ zeigt wieder viel Gefühl aber trotzdem sehr intensiv und dramatisch in Szene gesetzt. „CC Song“ ist für mich zu klischeehaft, „Sound Of Hope“ ein typischer gute Laune Radiosong mit geiler Akustikgitarre.

Balle

BLUE 46 – Blue 46

Trackliste:

01. Breakdown The Fire
02. Timless Night
03. Tales
04. Edge Of It All
05. Flying
06. Better Woman
07. Back Against The Wall
08. Figure
09. Taste Of Tears
10. Blue Dawn
11. Crazy Day

Spielzeit: 43:35 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Double O Records – VÖ: 1991 – Page:

Ein Blick zurück in das Jahr 1991 und man landet in der Schweiz bei der Band BLUE 46. Wie so oft spielte hier der Zufall die Hauptrolle. Auf der Suche nach neuer guter Mucke und Bands stieß ich auf der Seite Heavyharmonies auf dieses kleine Juwel aus unserem Nachbarland. Durch die positiven Beiträge fing ich an nach dem Album zu suchen und wurde fündig. Was kann man von BLUE 46 erwarten, eigentlich ganz simpel, sehr gut gemachten Melodic Hard Rock mit Frau am Mikrofon.

Zum Lineup gehörten damals Karen Sambrook am Mikro, Robert Wuergler an den Gitarren, Roly Scheck an den Keyboards, Beat Moeckli an Bass und Urs Rothenbuhler an den Drums.

Der Sound geht in Richtung BAD SISTER, BLONDE ON BLONDE, JACKIE BODIMEAD, CHEZ KANE, härtere ERIKA und PERFECT CRIME und FIGHTER V mit Frontfrau, also bester Femalefronted Melodic Hard Rock aus Europa. Besser geht fast nicht, die Stimme von Karen hört sich an wie eine Mischung aus Lauralei Combs (BEG BORROW & STEAL), ERIKA, Bente Smaavik (BLONDE ON BLONDE, PERFECT CRIME) und LENITA ERICKSON. Diese Stimme ist geradezu ideal für die Mucke der Band. Die Gitarren spielen mit der Stimme die Hauptrolle unterstützt von den Keys um so eine Wand zu erzeugen. Der Bass und die Drums halten sich unspektakulär im Hintergrund und lassen den anderen den Vortritt.

Die Songs sind alle mit Melodie, Hooks und starken Mitsingrefrains, saugeilen Vocals und Instrumentierung ausgestattet, man meint hier und da mal die eine oder andere Akkord Folge schonmal wo gehört zu haben. Aber dieses Gefühl hat man öfters nicht nur auf diesem Album und dieses Gefühl stört nicht im Geringsten.

Die Band hat nichts verkehrt gemacht, außer dass dieses Album im Jahr des Erbebens von Seattle veröffentlicht wurde. Es ist schon schade wie NIRVANA und CO damals die Musiklandschaft zum Einsturz brachten und solche Juwelen dabei unter gingen. Es war damals nur noch Deprimucke angesagt, gute Laune Musik wie hier zu finden ist wurde aus den Radiosendungen verbannt, neue und aufstrebende Künstler mit viel Talent wurden sträflich übersehen und so zu einem Schattendasein verdammt. Irgendwie ist das Album damals auch an mir vorüber gegangen, und wäre es auch fast in der Versenkung geblieben wenn es Heavyharmonies nicht geben würde. Auf verschieden Seiten ist entweder ein Album oder zwei gelistet ich kenne nur dieses, und kann deshalb keine verlässliche Aussage über die Veröffentlichungen von BLUE 46 tätigen

„Breakdown The Fire“ eröffnet kräftig das Album mit geilem Refrain, „Timless Night“ ein cooler Rocker. „Tales“ kommt mit schrägem Riffing, „Edge Of It All“ ein geiler Me-lodic Rock Song. „Flying“ hier spielt sich der Bass ein wenig in den Vordergrund, „Better Woman“ mit herrlich schrägen Riffs. „Back Against The Wall“ genau so sollte ein Song sein, „Figure“ das nächste Highlight. „Taste Of Tears“ ein coole Ballade, „Blue Dawn“ ein kurzes Intro mit Liveatmosphäre, „Crazy Day“ gibt zum Schluss nochmal Vollgas.

Balle

SIN69 – Sin69

Trackliste:

01. Guardian Angel
02. Around The World
03. Hang It Up
04. Angels Cryin‘
05. Cowboy
06. Evil’s Place
07. Circle Of Rock
08. Stop Fighting

 

 

Spielzeit: 33:59 min – Genre: Hard Rock – Label: Rock Of Angels Records – VÖ: 20.05.2022 – Page: www.facebook.com/sin69rock

 

Die nächsten Eidgenossen kommen mit ihrem Debüt aus der Schweiz, und dreimal darf geraten werden was für Mucke die Eidgenossen machen. Eben genau diesen, wie bei Bands aus der Schweiz typisch, kommt Riff Rock auf den Tisch. Zum Lineup gehören Marina und Thomas Schaller am Gesang und Thomas noch zusätzlich Akustikgitarre, Michael Vaucher (ein Kumpel von Ben Sollberger) und Beat Hefti an den Gitarren, Pesche Liechti am Bass und Charles Mönroe an den Drums.

Vier von den Protagonisten haben eine gemeinsame Vergangenheit, Marina und Thomas Schaller, Beat Hefti und Pesche Liechti waren schon in der Band CIRCLE aktiv. Michael Vaucher hingegen ist mehr auf der Heavy Schiene unterwegs und ist Gitarrist bei der Band EMERALD, Charles Mönroe ist seit geraumer Zeit für die Drumsticks bei KING LOUIS verantwortlich.

Was bietet SIN69, was für ein sündig versauter Bandname, diese Bilder im Kopf oder ist es nur die Anspielung auf das Geburtsjahr 1969? Es kommt Riff betonter Hard Rock auf den Gabentisch, mit dem Blick auf eingängige Melodien. Riff Einlagen wechseln sich ab und es wird wie für Schweizer bekannt ist ordentlich und kräftig drauf los gerockt.

Mit Marina und Thomas hat die Band zwei Stimmen zur Verfügung, diese machen ihren Job ordentlich aber die Stimmfärbungen beider sind nichts Besonderes. Ich will damit nicht aussagen das beide schlecht wären, beide sind Gut aber man findet solche Stimmen fast an jeder Ecke oder auch DSDS Veranstaltung, für mich zu wenig um aus der Flut der Veröffentlichungen heraus zu strahlen. Die Gitarren sind dafür cool und geil, die Keys legen einen roten Teppich unter die Gitarren, der Bass tritt mit den Drums in den Hintern das es nur so Raucht. Die Songs sind auch nicht von schlechten Eltern und können überzeugen.

Am meisten Ähnlichkeit hat der Sound wenn der Axt Auslauf gewährt wird mit KROKUS, SIDEBURN oder wenn die Keys deutlich mit spielen den ebenfalls aus der Schweiz stammenden Band SATROX. Mit dem Unterschied das diese mit Marc Storace, Roland Pierrehumbert und Werner Schweizer bessere Sänger hatten oder noch haben. Ansonsten gibt es fast keinen Grund lange rum zu nörgeln, mit besseren Stimmen wäre deutlich mehr drin gewesen. Abzug gibt es auch in der B-Note nur acht Songs und nur knappe 34 Minuten Spielzeit sind heute nicht mehr zeitgemäß und fast schon Unterunterhaltung. Aber das sind nur zwei Kritikpunkte, die Songs sind cool und die Instrumente wurden anständig eingesetzt. Was meine beiden Kritikpunkte betrifft das muss jeder für sich entscheiden was er von den beiden Stimmen oder der kurzen Spielzeit hält.

„Guardian Angel“ fängt mit einem fast schon Metal Riff an und geht dann in eine coole Melodie über, „Around The World“ ein sehr guter Rocker mit majestätischen Keyboards. „Hang It Up“ eröffnet mit einem AC DC, KROKUS oder SIDEBURN Riffgewitter, „Angels Cryin‘“ ein kräftiger Rocker mit fast Metal Riffing. „Cowboy“ erinnert am Anfang ein wenig an die Komerzsongs von METALLICA ist eine gute Ballade, „Evil’s Place“ geht wieder voll ab und müsste ein Livebrecher werden. „Circle Of Rock“ für mich in den Strophen der schwächste Song auf dem Album, der Refrain ist cool, „Stop Fighting“ der beste Song am Schluß, geile Drums, noch geilere Riffs und Melodieführungen ein fettes Highlight.

Balle

BEN SOLLBERGER PROJECT – Down Here On Earth

Trackliste:

01. Warrior
02. Down Here On Earth
03. I Think Of You
04. Crying Out For Love
05. Back Into Your Heart
06. All My Love
07. The Birds Are Singing Too Early
08. Until We Meet Again
09. Help Is On The Way
10. Fire
11. I Have Only Sent You Angels

Spielzeit: 48:43 min – Genre: Hard Rock – Label: igroovemusic – VÖ: 03.06.2022 – Page: www.facebook.com/bernhard.sollberger

 

Das BEN SOLLBERGER PROJECT meldet sich nur ein Jahr nach dem viel beachteten Debüt „I Hate To Say“ mit dem zweiten Langeisen zurück. Mainman hinter diesem Projekt ist der aus Bern in der Schweiz stammenden BEN SOLLBERGER. Wie auch schon auf seinem Debüt übernahm BEN SOLLBERGER angefangen beim Komponieren, dass Texte schreiben, alle Instrumente und Drum Programmen bis zur Produktion als Einmannarmee selbst. Gemixt wurde das Album diesmal nicht von Fabrizio Egger sondern im Tide Studio in London, welches einen guten Job abgeliefert hat und den Songs einen amtlichen Sound verpasst hat.

Das Cover-Artwork zeigt die Augenpartie von Ben, es wird immer behauptet die Augen sind das Fenster zur Seele. Ben lässt auf diesem Album teilweise tief in sein inneres Blicken, den Song „Down Here On Earth“ widmete Ben seinem im letzten Jahr verstorbenen Vater. Ich habe das Glück Ben in stundenlangen Chatverläufen kennen gelernt zu haben, in diesen Chatsessions geht es um alles und nichts, Musik, Politik, der Umgang der Medien mit Corona und um Studien die er während seines Tagesjobs auswertet und sich seine Gedanken darüber macht.

Teilweise wird sein Songwriting von diesen Themen beeinflusst oder auch von einem Film den er klasse findet, einfach von seiner Umwelt oder Erfahrungen. Teilweise lässt er sich auch von seinen Vorbildern wie EURYTHMICS, DEPECHE MODE, THE BEATLES, H.I.M., LED ZEPPELIN, VAN HALEN, KISS, QUEENSRYCHE, FATES WARNING, LIVING COLOUR und noch ein paar mehr inspirieren. Vielleicht auch ein klein wenig von den beiden Bands DISTANT PAST und SKRYLLS in denen er Gitarrist ist.

Dafür das Ben kein Profisänger ist macht er seine Sache ordentlich und sauber ausgeführt, die Gitarren fangen in seinen Händen regelrecht an zu leben, geile Riffenlagen und sehr gut platzierte Akkorde wechseln sich ab und ergeben ein stimmiges Gesamtbild. Die Keys kommen mal 80s typisch Fanfarenhaft, zeitgemäß oder auch mal spacig auf die Lauscher. Der Bass kommt durch den gelungenen Mix gut durch, die Drums kommen aus der Konserve, dadurch fehlt ein wenig Dynamik und Power. Ich habe öfter mit Ben über das Thema Drums diskutiert, da er alle Instrumente in seinem Wohnzimmer aufnimmt, ein realer Drummer mit mehr Aufwand und Kosten verbunden ist, er dies selber erledigt.

Der Härtegrad geht in Ordnung und ist sicher für Weichspüler zu hart und für Banger zu soft. Aber für mich gerade richtig und perfekt in etwa so wie VAN HALEN oder KISS und teilweise erinnern mich manche Riffeinlagen an AXEL RUDI PELL.

Als Fazit kann man schreiben, sehr gut in Szene gesetzter melodischer und harmonischer Hard Rock mit sehr gutem Gitarrenspiel im Wechselspiel zwischen diesen und den Keyboards. Die Stimme von Ben ist was besonderes da man diese kein zweites Mal findet und sehr gut zu seinen Songs passt und weit weg vom Mainstream ist.

„Warrior“ ein geiler Song mit Melodie, Harmonie, Licks und Gesangsharmonien einfach ein Brecher gleich am Anfang ein Highlight und Radiofutter, „Down Here On Earth“ fängt mit plätscherndem Wasser an und zeigt Ben von seiner verletzlichen Seite und stellt ein nachdenkliches Highlight dar. „I Think Of You“ der nächste Brecher geile Licks mit Melodie und Harmonie, „Crying Out For Love“ ein Rocker wie er sein sollte. „Back Into Your Heart“ fängt mit einer Art weißem Rauschen und spacigem Keyboard an und geht dann in einen geilen Harten Rocker mit spacigem Keyboard über, „All My Love“ in den Strophen balladesk im Refrain ein geiler Rocker. „The Birds Are Singing Too Early“ mit Pianoeinlagen und saustarken Riffs, „Until We Meet Again“ Powerriffing mit 80s Like Keys ein weiteres Highlight. „Help Is On The Way“ erinnert mich ein wenig an einen Mix aus TESLA, DEF LEPPARD, VAN HALEN und AXEL RUDI PELL. Bei „Fire“ wird sehr flott gerockt und gerollt und dabei mit dem Kopf durch die Wand gebrochen, „I Have Only Sent You Angels“ eine melancholische Akustik Ballade.

Balle

SIDEBURN – Fired Up

Trackliste:

01. Feel The Heat
02. Free Ride
03. Sweet Obsession (Ride On)
04. Bad Side Of Town
05. Standing In The Headlines
06. Heading Down The Road 69
07. Devil In Me
08. Restless Call
09. Mystical Lady
10. Die A Million Times
11. Paid My Dues
12. Tired Of The Road

Spielzeit: 40:47 min – Genre: Ass Kickin‘ Riff Rock – Label: Massacre Records – VÖ: 10.06.2022 – Page: www.facebook.com/sideburnrock

 

Die Schweizer SIDEBURN sind nach fünf jähriger Pause mit ihrem achtem Studioalbum zurück. Zur aktuellen Besetzung zählen Roland Pierrehubert am Mikro und Harmonica, Mikael Riffart und Sickyy Lyo an Gitarren und Backing Vocals, Thierry Nydegger an Bass und Backing Vocals und an den Drums und Backing Vocals Lionel Blanc.

Zum Glück hat sich am Sound nichts geändert, die Boys aus dem Neutralland machen immer noch den Riffbetonten Arschtritt Hard Rock wie zu deren Anfangstagen als sie sich noch GENOCIDE nannten.

Die Vocals sind wie von Bands dieser Machart gewohnt Whiskey geschwängert, rau und saufrech eben Arschtrtt Mucke. Die Gitarren kommen weder dezent noch zurückhaltend aus den Boxen, genau das Gegenteil ist der Fall diese kommen mit vorlauten Licks aus dem Äther das selbst AC DC, AIREBOURNE, RHINO BUCKET, KROKUS, die deutschen SIN CITY und SKIP ROCK große Ohren bekommen sollten. Die Gitarren riffen um die Wette und sorgen für Alarm beim Nachbarn. Der Bass und die Drums treiben eine Horde Büffel durch die Prärie.

Der Härtegrad geht vollkommen in Ordnung und ist nichts für Weichspüler. Mal mehr oder weniger bluesig rocken sich die Mannen den Arsch wund. Die Produktion hat Druck und bläst ohne Ende aus den Membranen, und sorgt so für saubere Gehörgänge. Das Album ist das Richtige für jede Bikerparty und sollte dort für gehörig Stimmung sorgen können.

Der Riff Rock ist weder neu noch innovativ, aber trotzdem attraktiv und gute Laune verbreitend und ein paar Songs wären für die Tanzflächen bestens geeignet, dass gesamte Album ist ein gute Stimmungsmacher auf jeder Party.

Jungs wenn ihr das lesen solltet, ich bin seit Jahren auf der Suche nach dem GENOCIDE Album „Show Time“ also wenn ihr noch eine CD haben solltet bitte bei mir melden.

Mit „Feel The Heat“ starten die Schweizer ein Feuerwerk und legen einen Stampfer vor, mit „Free Ride“ rocken sich die Jungs den Arsch ab, glänzt mit geilem Refrain. „Sweet Obsession (Ride On)“ geht als Rockerhighlight durch mit eingängigem Riffing, „Bad Side Of Town“ ein starker Blues Rotzer. „Standing In The Headlines“ absolut Radiotauglich. „Heading Down The Road 69“ bestes Discofutter mit Bluestouch, „Devil In Me“ ein Highlight einzig die verzehrte Stimme in den Strophen stört ein wenig. Mit „Restless Call“ folgt ein flottes Riffmonster, „Mystical Lady“ ein Rocker für alle Lagen. „Die A Million Times“ noch so ein Schweinegeiler Riffrocker. „Paid My Dues“ will mit dem Kopf durch die Wand, „Tired Of The Road“ ein würdiges Schlusslicht.

Balle

PILOTS OF THE DAYDREAMS – Angels Are Real

Trackliste:

01. Angels Are Real
02. Lost In Brotherhood
03. Picture Of My Sin
04. That’s What We Are
05. Calling The Gods
06. Closer To The Sky
07. God’s Fire
08. Starlight
09. Haunted By Love
10. Walk On Water

Spielzeit: 43:05 min – Genre: Alternative Rock – Label: Recordjet – VÖ: 01.03.2021 – Page: www.facebook.com/potdrock

 

Die Schweizer PILOTS OF THE DAYDREAMS haben sich über die Talentschmiede gemeldet, wurden am 23.03.2022 HIER bei uns in dieser eingehend Vorgestellt. Deshalb alles nur am Rand.

Zum Trio gehören Marco Predicatori am Mikro und Gitarren, Walo Boroletto am Bass und Biagio Anania am Schlagzeug.

Die drei Eidgenossen sorgen für einen Sound, da wackelt die Bude und es werden sämtliche Regale abgeräumt. Wie von Schweizer Rockern gewohnt wird gewaltig gerockt und gute bis sehr gute Mucke geboten. Angelehnt an THE TEA PARTY, THE CULT, STONE TEMPLE PILOTS, KINGS X oder MILES KENNEDY aber auch eine gewaltige Portion U2 rocken die Drei sich durch das Album.

Die Vocals sind sehr gut ausgeführt und erinnern öfter mal an Bono von U2, die Gitarren erinnern öfters an THE CULT oder auch an U2 und kommen Cool rüber und sehr gut zur Geltung, Bass und Drums sind immer vorhanden und wahrnehmbar.

Normal bin ich kein Fan von Alternative oder zu Moderner Ausrichtung des Sounds, wurde aber z. B. bei DYMYTRY positiv überrascht und genau so verhält es sich auch hier. Das Trio versteht es energiegeladene Songs attraktiv zu verpacken und gut bis sehr gut aus der Hüfte zu Zocken. Noch kein Top Niveau aber wenn die Reise so weiter geht auf einem guten Weg dorthin, der Ansatz und Potential sind vorhanden. Boys ich behalte euch im Auge.

Beim Opener „Angels Are Real“ gehen Prog, Alternative und ein wenig Stoner eine gekonnte Fusion ein, „Lost In Brotherhood“ ein starker Rocker mit viel Melodie und Drama inszeniert. „Picture Of My Sin“ kommt im THE CULT Stil einfach nur geil. „That’s What We Are“ ein langsamer Rocker, „Calling The Gods“ ein nachdenklich stimmender Rocker im Fahrwasser des Vorgängers. „Closer To The Sky“ macht was her, „God’s Fire“ ein cooler Rocker. „Starlight“ kommt mit leichten Stoner Vibes, „Haunted By Love“ so ein eingängiger Symbiont aus THE CULT und U2 geiles Zeugs, „Walk On Water“ noch so ein geiler Rocker die Fusion aus U2 und THE CULT.

Balle