STARCRAZY – Starcrazy

Trackliste:

01. The Fire
02. What It’s Worth
03. Underground
04. Nighttime
05. Caught In A Dream (Again)
06. I Ani’t That Crazy
07. Ballad Of Philip J. Fry
08. Another Night
09. Fanzine
10. Jar Of Dirt

 

Spielzeit: 38:22 min – Genre: Retro Glam Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 18.10.2024 – Page: www.facebook.com/starcrazyband

 

Ich durfte im März letzten Jahres die EP „Another Day, Another Squalor“ der australischen Chaotenkombo STARCRAZY reviewen die mich doch sehr überraschten und mit nur sechs Songs und einer Spielzeit von gerade mal 22 Minuten auf 8,5 Sterne kamen. Mal sehen ob das Kaosquartett den hohen Standard der EP auf ihrem gleichnamigen Debütalbum halten oder toppen könne, ich hoffe nicht das es einen Einbruch gibt.

Zur Kombo gehören immer noch Marcus Fraser am Mikro, Odin Wolf an Gitarren, Jack Barratt an Bass und Jack Farmer an den Drums. Den Pressetext vergesse ich auch hier genau wie bei der EP, ich lasse einfach die angeglammte Mucke auf mich wirken. Die Stimme befindet sich in einer Range die sehr gut zum Retro Glam Rock passt und in keiner Weise oder Moment nervt sondern immer auf den Punkt geht. Die Gitarren sind Vorlaut und bewegen sich von der Ausführung in den 70er Jahren in der aufkeimenden Glamwelle. Der Bass ist genau wie in 70er Jahren eine Macht und atmet sehr tief und auffällig aus, das Schlagzeug befindet sich auch irgendwie in einer Zeitblase die in den 1970ern stehen geblieben zu sein scheint. So wird ein Sound aus 70er und 80er Jahre erzeugt der mehr als nur attraktiv erscheint sondern spätestens beim zweiten Hören voll zündet und süchtig macht.

Vergleichen kann man wie ich schon bei der EP schrieb mit THE DARKNESS, POISON, CROSSON, BLACK N BLUE, KISS, VAN HALLEN, AFFÄIR, ANGELES, BACKBONE SLIDE und BEAR BONE COMPANY mit mehr Glam und Poser und einer gewaltigen Portion 70er Retro Attitüde, dass man auch SWEET oder in manchen Momenten URIAH HEEP heranziehen kann. Die Melodien stecken sehr tief in der 70er Glamerde der Britischen Insel, und sind einfach aber unwiderstehlich gestaltet.

Wer auf Retro Glam Rock, chaotisch aber mit Charme und liebenswert geboten steht bekommt von STARCRAZY einen Einlauf eingeschenkt der jedem gefallen sollte. Album Debüt ist mehr als gelungen und kann das Niveau der EP mit Leichtigkeit halten.

„The Fire“ wow der Song legt gleich mal ein Paar Tonnen Kohle ins Feuer, „What It’s Worth“ ein cooler Song mit Drive und Charme. „Underground“ die Jungs haben anscheinend die letzten 50 Jahre im Tiefschlaf verbracht und sind erwacht ohne sich an neuen Trends aufzuhängen, „Nighttime“ hier meint man KISS mit dem Album „Unmasked“ zu hören. „Caught In A Dream (Again)“ ein sehr gefühlvoller Song der von der Akustikgitarre zum Leben erweckt wird, „I Ani’t That Crazy“ in den Stophen wird funky die 6-Saitige gezupft im Refrain geht es Vollgas nach vorne. „Ballad Of Philip J. Fry“ hier treten SWEET und QUEEN zu einem Band Battel an, „Another Night“ hier wird es schräg und fast schon modern. „Fanzine“ erinnert an eine RETRO Version von THE DARKNESS ohne Kreischerei, „Jar Of Dirt“ URIAH HEEP treffen auf BLACK SABBATH cooles Ding.

Balle

VOLTAGE ARC – Sextasy

Trackliste:

01. Rockin‘ Man
02. Make It To The Top
03. I Don’t Know You
04. Throw It All Away
05. Good Time
06. What’s Used To Feel Good
07. The Underground
08. I Thought I Saw It All
09. Life’s Now
10. Friday Night
11. Turn It Up
12. Sin City
13. Never Froget To Drink

Spielzeit: 57:24 min – Genre: Party Glam / Hard Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 28.09.2024 – Page: www.facebook.com/VoltageArc

 

Die Rezi zur dritten FANS OF THE DARK ist am frühen Morgen im Kasten, kommt jetzt das volle zweite Album der Schweizer Chaosrocker von VOTAGE ARC dran. Die Redaktion erreichte die CD mit einem netten beigelegten Schreiben mit dem Wortlaut: „Cheers Rock Garage! Sex, Drugs & Rock N‘ Roll erleben ein Comeback und zwar mit unserer neuen Scheibe „Sextasy“! Viel, Zeit Schweiss und Blut sind in dieses Album geflossen. Wir hoffen Euch gefällts und freuen uns über jede Rezi! Cheers! VOLTAGE ARC!“. So nett wurde ich schon lange nicht mehr um eine Rezi gebeten, und wer diese Ankündigung mit Sex, Drugs und Fu**ing Rock N‘ Roll erwähnt hat bei mir schon mal zwei bis drei Pluspunkt, ein weiterer kommt mit dem netten Schreiben dazu. Also lasse ich mich nicht lumpen und schreibe eine Verbaleskapade zu „Sextasy“! Welch Titel für ein Album, mir wurde ein wenig mulmig in der Magengegend wegen dem dämlichen Albumtitel aber mal ehrlich so dämlich hört sich die Mucke nicht an.

Aber mal von vorne, VOLTAGE ARC stammen aus der Schweiz, Uiih, stammen da nicht die Riffakrobaten von GOTTHARD, KROKUS, SHAKRA, SIDEBURN und BLACK DIAMONDS her, jepp genau aus dem klitzekleinen Alpennachbarsländle stammen diese strammen Rocker die die Welt schon seit mehr oder weniger Urzeiten mit ihren Riffsalven zum wackeln bringen und fast das Gotthardmasiv samt der Zugspitze eingerissen hätten. Genau aus dieser neutralen Ecke aus dem Zentrum Europas stammen auch VOLTAGE ARC.

Ein Blick auf das Band Foto schreit schon aber Hallo hier sind wir vier Chaoten um die Welt unsicher zu machen und im Sturm zu erobern. Die Namen die sich das Quartett zugelegt hat könnten nicht bescheuerter sein, passen aber perfekt zur Mucke des nächsten Schweizer Exportartikels und hören auf The Wizzard, The Troublemaker, The Turtle und Mad Mo. Oder man nimmt Toni Hörner am Mikrofon, Merlin Eichenberger an Gitarren, Moritz Hörner am Bass und Timon Forrer an der Schießbude.

Tonis Stimme hat die meisten Überschneidungen mit Axl Rose, Jason McMaster von DANGEROUS TOYS oder Gerry McGhee von BRIGHTON ROCK wenn er es übertreibt, wenn er normal singt hört sich das ganze zivil an ohne den Bogen zu überspannen, dass macht Toni fast aber wirklich nur fast wenn er wie Axl, Jason oder Gerry ins Mikrofon raunzt und grunzt, dies in einem erträglichen Maß. Die Gitarren fahren volles Rohr und reißen jedes Brett was nicht festgenagelt ist mit sich, der Bass ist nicht so prägnant wie Gesang oder Gitarren nur die Drums sind noch auffälliger als alles andere an der Band die hauen einem wirklich noch die letzte verbliebene gesunde Hirnwindung zu Klump.

Den Stil den die Chaostheorie auch VOLTAGE ARC favorisiert ist angeglammter Party Hard Rock mal meint man AC DC zu hören, oder zu Anfang GENOCIDE später dann SIDEBURN, KROKUS oder SHAKRA zu tun zu haben. Pustedingsbums nöö man hat es mit einer noch relativ Jungen Chaotenkombo zu tun, und wie es scheint haben sie ihren Sound gefunden und definiert. Mit Toni am Mikro hat man eine variable Stimme die soft, sanft oder auf Krawall grunzen und raunzen kann wie Jason, Greeg oder auch Axl Rose und das mühelos im Wechsel und auch halten kann wie er es will.

Durch Tonis Stimme kommt sehr viel Abwechslung innerhalb der Songs zu Stande was sehr viele Akzente setzen kann und auch sehr viel Spaß macht. Nur haben die Jungs einen Fehler gemacht so einen Song wie „Rockin‘ Man“ als erstes verbraten, der gehört in die Mitte damit man nochmal eine Schippe zu den ersten Songs drauflegen kann. Aber ansonsten eine sehr gute Vorstellung die nicht in einer vollgekackte Pampers endet sondern sich in den oberen Regionen der Bewertung ansiedelt. Allein schon der Retro Party Hard Rock macht sehr viele Punkte und kann überzeugen wenn man nicht gerade mit Scheuklappen auf den Ohren durchs Leben läuft und da einfach nur Blind oder stur Schema F hört hat viel Spaß mit „Sextasy“. Allein schon das Video zu „Rockin‘ Man“ ist der Abschuß und hat einen halben Punkt mehr in der Bewertung verdient, so herrlich rumgeblödelt hat lange keiner mehr, und der Clip wäre in den 1980ern bei MTV und VH1 durch die Decke gerauscht.

„Rockin‘ Man“ der Song geht voll ins Ohr ohne auch nur einen Millimeter für anderes Platz zu machen, mit DANGEROUS BRIGHTON ROSES Vocals und endgeilem Refrain der einem voll die Fresse poliert, „Make It To The Top“ kommt mit einer leichten Modern Hard Rock Attitüde. „I Don’t Know You“ macht mit Glamnote eine sehr gute Figur, „Throw It All Away“ normal Gesang und Geraunze im Gemetzel wechsel. „Good Time“ macht Laune und ist bestimmt ein Livesong der auf der Bühne voll abräumt und mit sehr viel Classic Rock Anteil kommt, „What’s Used To Feel Good“ in den Stophen Ballade im Refrain wird mehr Dampf gegeben. „The Underground“ ein launiger Rocker mit viel Drive, „I Thought I Saw It All“ erinnert an die Glanzzeit des Rock der 1980er mit viel Charme und Augenzwinkern. „Life’s Now“ erinnert mich an eine funky Version von CITY OF FAITH und (Jeff Scott Sotos) EYES und bietet einen sehr starken Kontrastpunkt um Abwechslung ins Spiel zu bringen, „Friday Night“ bringt nochmal einen echten Burner zum Ende hin das überrascht. „Turn It Up“ hier wird der Funk Antheil mit Highspeed Attacken übertrieben, „Sin City“ der geht in den ersten Strophen voll auf Justin Hawkins von THE DARKNESS wenn sich der Gesang wieder einrenkt erinnert nur noch der Glamfaktor an die Britten, „Never Froget To Drink“ stammen ALESTORM neuerdings aus der Schweiz, der Anfang hätte ohne Probleme von den Kaper Pseudo Metallern stammen können, bis Toni wieder seine Stimmbänder wieder mit Sterodien aufbläst dann hört es sich nach VOLTAGE ALESTORM ACRIUM an, geiles Ding der Song.

Balle

JEZEBEL’S TOWER – Like Every Mother’s Son (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. As A Fool
02. Crucified
03. We Got It
04. Cut Along
05. You Are Always On Mind
06. Like Every Mother‘s Son
07. She´s My Sister
08. Coming Home
09. Don‘t You Dare
10. Don‘t Cry
11. Think About Tomorrow

Spielzeit: 50:17 min – Genre: Melodic Prog Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 1994 – Page: www.facebook.com/JezebelsTower

Auf die Band JEZEBEL’S TOWER wurde ich irgendwann so gegen 1997 oder 1998 durch den Sampler „Let’s Get Rocked Vol. 1 – Best Of Unsigned Hard Rock“ aufmerksam. Auf diesem Sampler befanden sich zwei Songs „Like Every Mother’s Son“ und „Don’t Care“ von diesen talentierten Musikern. Die Band bestand damals aus Charly Weibel am Mikrofon, Ralf Jung an den Gitarren, Andreas Wurm an den Keys, Jerry Schäfer am Bass und Manfred Kuhnle am Schlagzeug. Diese Songs gefielen mir damals schon sehr gut, und so dauerte es einige Zeit bis ich das Album das in Eigenregie veröffentlicht wurde aufgetrieben habe. Und was soll ich sagen, dass gesamte Album ist ein Burner.

Das Album bietet alles was den Rock Fan ansprechen sollte, hier handelt es sich weder um reinen Prog Rock noch Melodic Rock, sondern um eine sehr pfiffige und gekonnte Vermählung aus beiden die nicht nur Proggis gefallen sollte. Es ist zu jeder Zeit ein gehöriger Anteil Melodic Rock vorhanden der mit feinen Prog Elementen intelligent verfeinert wurde. Die Breaks halten sich in Grenzen, die Verschachtelungen die ein Hören kompliziert machen würden sind auf „Like Every Mother’s Son“ nicht vorhanden. Hier und da kommt mal ein Griff in die Saiten und oder Break die klar machen das man hier mit Prog Anteil arbeitet. Das Material ist in jedem Augenblick nachvollziehbar und nicht zu schräg geraten. Die Länge der Songs bewegt sich im Durchschnitt bei 4,5, einer reißt die 6, und zwei die 3 Minuten und knapp drüber, also keine ausufernde Instrumenten Beweihräucherung oder Griffbrettmalträtierung. Einfach für den Hörer der auch mal auf ausgefallenen Melodic Rock oder zart melodischen Prog Rock steht ein 6er im Lotto sein könnte. Ich lehne mich jetzt mal sehr weit aus dem Fenster und beschreibe den Stil als wunderschön dramatisch und inszenierten Hard Rock, der nicht wirklich in eine Schublade passt und mit viel Tiefgang ausgestattet wurde und somit eine Faszination ausstrahlt die ihres Gleichen sucht.

Der Sound bewegt sich dabei irgendwo bei alten DOMAIN, ein wenig DIO zur Anfangszeit, SCORPIONS und DOKKEN in den 80ern mit der Krönung einem Hang hin zur Dramatik von QUEENSRYCHEs „Operation: Mindcrime“ und FATES WARNINGs „Perfect Symmetry“ und „Inside Out“. Ich bin kein Freund von Prog Musik, allerdings muss ich dazu sagen dass es einige Scheiben gibt die mir extrem gut gefallen wie von QUEENSRYCHE oder FATES WARNING und noch eine Hand voll mehr, dieses Album von JEZEBEL’S TOWER hat einen Ehrenplatz in meiner Sammlung bekommen da es sich sehr weit weg vom Kommerz befindet. Genau so sollte Musik sein die fesselt und einen Wow Effekt erzeugt, diese ist zwar weit weg von jeglicher Radioplaylist aber dafür mehr als Interessant für den Hörer der sich die Zeit nimmt um die ganze Magie der Songs entfalten lässt. Genau für diesen Hörer ist dieses Album gemacht, für den Hörer der auch mal was hören möchte das nicht alltäglich im Player landet oder nach 0815 auf Nummer sicher Baukasten gekloppe klingt.

Die Stimme von Charly ist in den höheren Tonlagen angesiedelt und liegt dabei zwischen Jonathan K. von Q5, Geoff Tate von QUEENSRYCHE und Lothar Antoni von TRANCE. Die Gitarren fahren volles Brett egal ob Lead oder Rhythmus die Riffs sitzen und machen Druck. Die Keys sind mal im Piano, Cembalo oder einfach als Keyboard ausgeführt und legen somit immer einen genialen Teppich über die Songs. Der Bass haut einem die Hucke voll und ist kein Hintergrund Schlürfer. Die Drums wurden mit sehr viel Energie eingespielt und machen aus dem positiven Gesamtbild eine harmonische Einheit.

Mit „As A Fool“ und einprägenden melodischen Riffeinlagen startet das Album vielversprechend in der Mitte kommt ein gekonnter Break nur mit Cembalo und Streicher Einlage um dann mit dem Solo wieder zum Rocker zu mutieren. „Crucified“ zieht mit einem Anfangsriff eine Schneise der Verwüstung durchs Trommelfell, ein ausgewachsener Rocker und bestätigt den Eindruck der durch den Opener entstanden ist. „We Got It“ haut einem die Riffbreitseite voll ins Gebälk, „Cut Along“ eine dramatische Powerballade in den Strophen zart und nachdenklich, im Refrain geht der Punk ab und es wird drauf los gerockt damit es in den Strophen wieder dramatisch schön zu Werke geht. „You Are Always On Mind“ hier wird das Drama mit Pianoklängen auf die Spitze getrieben. „Like Every Mother‘s Son“ ein verdammt starker Titelsong bei dem alles Stimmt, geile Riffs, Melodie und Charlys Stimme beim göttlichen Refrain. „She´s My Sister“ ein cooler Rocker, „Coming Home“ eine sehr starke Powerballade mit simplem aber traumhaftem Refrain. „Don‘t You Dare“ ein kräftiger Riffakrobat, bei „Don‘t Cry“ wird wieder mit Dramatik großes Kino geboten, „Think About Tomorrow“ melancholisch mit Akustikklampfe und reichlich Chören im Refrain.

Balle

RAIDER – Runaway

Trackliste:

01. Dusk Till Dawn
02. High Speed Woman
03. Runaway
04. Come And Get It
05. Feel The Night
06. We Had Tonight
07. Sidewinder
08. Changes
09. Memories
10. Give It All You Got

 

Spielzeit: 39:12 min – Genre: Melodic Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 01.07.2022 – Page: www.facebook.com/raidermusicuk/

 

Wie so oft im Leben wurde ich durch Zufall auf das Debütalbum der Walisischen Band RAIDER aufmerksam und spitzte gleich beim ersten hören die Ohren. Nachdem 2020 die EP mit dem Titel „Tokyo“ veröffentlicht wurde folgt nun ein komplettes Album mit Titel „Runaway“. Zu RAIDER zählen am Mikrofon Mike Platt, an den Gitarren Marc Campbell (und Keyboards) und Alun Tomos und am Bass Jon Hood.

Was erwartet den Hörer, ein cooler Mix aus BON JOVI, DANGER DANGER, FM, AMBOAJE, ANGELS OR KINGS, BAI BANG und CROWN OF THORNS. Diese Mischung hat es faustdick hinter den Ohren und überrascht des Öfteren. Mal klingt das ganze nach den USA um im nächsten Moment wieder britisch zu klingen, so kommt zu keiner Zeit Langeweile auf.

Mike ist von der Stimme im höheren Bereich angesiedelt in etwa wie James LaBrie vom verträumten Theater, die Gitarren kommen messerscharf in der richtigen Härte auf die Lauscher und harmonieren perfekt mit den Keys. Der Bass und Drums scheuchen aus dem Hintergrund jedes Lebewesen vor sich her.

Leider gibt es auch einen oder zwei Kritikpunkte, die Soundqualität schwankt leicht, und die gesamte Produktion hört sich irgendwie komisch an. Die Spielzeit ist mir zu kurz, ich könnte noch eine halbe bis eine ganze Stunde auf diesem Niveau weiterhören. Doch leider ist knapp unter 40 Minuten Schluss mit lustig und die Party ist zu ende.

Fazit: Da steckt viel Potential drin, beim nächsten Album keine Highspeed Nummern und besseren Sound dann klappts mit einer höheren Bewertung. Für alle die neugierig geworden sind einfach mal Probehören. Es lohnt sich auf jeden Fall.

Mit „Dusk Till Dawn“ kommt gleich am Anfang ein Zugpferd, cool und melodisch, „High Speed Woman“ bellt den Hörer gleich am Anfang gewaltig an und geht dann in einen flotten Rocker über. „Runaway“ ein vor Energie, Testosteron, Schweiß und Holzfällerhemden klingt, „Come And Get It“ hätten die Vergleiche auch nicht besser hinbekommen. Mit „Feel The Night“ kommt ein absolutes Melodic Highlight, die Melodie in den Strophen ist traumhaft genau wie der geile Refrain, „We Had Tonight“ ein cooler Rocker. „Sidewinder“ will mit Gewalt jedes Autorennen gewinnen flott und heftig, „Changes“ nimmt melodisch wieder Fahrt raus. „Memories“ ein gute Laune Rocker, „Give It All You Got“ ein geiler Rocker allerdings mit schlechtem Sound.

Balle

DARIAN AND FRIENDS – Lost Horizons

Trackliste:

01. On The Run (Michael Stavrakakis)
02. Lost Horizons (Ty Christian)
03. The Things I Want To Be (Anders Engberg)
04. Eyes Of An Angel (Giorgia Colleluori)
05. Waiting For Godot (Davide Moras)
06. The End Of the Human Race (Nina Osegueda)
07. Reborn Through The Fire (Ricky Dal Pane)
08. Do You Remember (Roberto Tiranti)
09. Stand Or Fall (Stefan Berglund)
10. Mistreated World (Melissa Pinion)
11. To Horizon’s End (Davide Dell’Orto)

Spielzeit: 49:03 min – Genre: Classic Hard Rock / Metal – Label: Eigenproduktion – VÖ: 10.06.2022 – Page: www.facebook.com/darianmetalhead/

 

Bei DARIAN AND FRIENDS fand sich ein international besetztes Projekt aus der Hard N Heavy Szene für ein Wohltätigkeitsprojekt zusammen. Das Projekt wurde von Gitarrist Dario Beretta (DRAKKAR, CRIMSON DAWN) geschaffen, „Lost Horizons“ ist ein Album das um Darios Liebe zu traditionellem Metal und Hard Rock herum aufgebaut ist. Jeder Song wurde mit eine(r)m anderen Sänger/in und einer Fülle an Gast Musikern aus allen Ecken der Erde aufgenommen.

Darios Traum für ein Wohltätigkeitsalbum zu Gunsten der Forschung gegen Leukämie aufzunehmen geht auf die neunziger Jahre zurück. Zu dieser Zeit verlor einer seiner engsten Schulfreunde den Kampf mit 19 Jahren gegen diese Krankheit.

Nach vielen Jahren auf der Bühne und nachdem er mit seinen Bands DRAKKAR und CRIMSON DAWN mehr als hundert Songs geschrieben und aufgenommen hatte, war er der Meinung das nun der Zeitpunkt für das Projekt gekommen ist. Dario schaffte es mit Leichtigkeit eine Gruppe Sänger und Musiker für dieses Projekt zu gewinnen.

Neben den Sängern die neben den Titeln aufgeführten sind, waren noch von der Partie an den Gitarren Ricky Dal Pane, Simone Mularoni, Kristian Neiman, Eugene Simone, Angelos Tzanis, Pier Gonella, Also Lonobile, Francesco Marras, Ante Mäkelä, Marco Rusconi, am Bass Roberto Tiranti, Justin Biggs, Simone Pesenti Gritti, Andrea Buratto, Asessandro Reggiani Romagnoli, an den Keyboards Francesco Ferrini, Emanuele Laghi und an den Drums Michele Sanna, Mattia Stancioiu und Fabio Alessandrini.

Herausgekommen ist ein Classic Hard N Heavy Album mit starken Stimmen hinter den Songs, lauten Gitarren in der richtigen Härte und unterstützenden Keyboards. Bass und Drums treiben aus der zweiten Reihe alle vor sich her. Die Produktion klingt ein wenig Retro was den Songs aber sehr zu Gute kommt und drückt wie Sau aus den Membranen.

Der Sound geht die Schiene von RAINBOW, DEEP PURPLE, URIAH HEEP, THIN LIZZY, GARY MOORE, SAXON und noch so einige Bands aus den 80er Jahren, was aber bei der Qualität der gebotenen Songs nicht stört.

Ein äußerst gelungenes Album das sich hoffentlich Millionenfach verkauft, allein schon der Gedanke damit vielleicht etwas in Sachen Leukämieforschung bewegen zu können sollte Anreiz genug sein dieses Album zu ordern, nebenbei befinden sich noch elf Geile Songs darauf die von Bekannten Musikern unter der Hand von Dario realisiert wurden.

Beide Daumen hoch für dieses Projekt.

Bei „On The Run“ hört man die Verneigung vor RAINBOW, „Lost Horizons“ ein geiler Riffrocker. „The Things I Want To Be“ verneigt sich vor THIN LIZZY und GARY MOORE ein cooler Melodic Rocker, „Eyes Of An Angel“ mit Female Voice macht da weiter wo die beiden Vorgänger aufhörten, mit einem saugeilem Refrain der im Gedächtnis bleibt. „Waiting For Godot“ kommt mit leichter Glam / Sleaze Note rüber, „The End Of the Human Race“ wieder mit Female Voice geht in die Heavy Ecke. „Reborn Through The Fire“ ein Stampfer erinnert an eine Mischung aus DEEP PURPLE, URIAH HEEP und SAXON, „Do You Remember“ ein flotter Melodic Rock Kracher mit geilem Riffing. „Stand Or Fall“ wieder eine Verneigung vor THIN LIZZY und GARY MOORE, „Mistreated World“ glänzt mit starkem Refrain, „To Horizon’s End“ erinnert ein wenig an JORN LANDE oder HOLTER mit sehr viel Pathos und Epic stark gemacht.

Balle

MAD INVASION – Edge Of The World

Band: Mad Invasion
Album: Edge Of The World
Spielzeit: 41:26 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 24.09.2021
Homepage: www.facebook.com/madinvasion

 

Pete Sandberg meldet sich zurück mit der Band MAD INVASION, um einige Falten reicher im Gesicht aber nicht unbedingt leiser als früher. Die restlichen Mitglieder der Band sind auch keine Unbekannten im Biz Björn Dahlberg an Gitarre, Hal Marabel an Gitarre und Keys, Mats Jeppsson am Bass und Mats Bergentz am Schlagzeug. Auf der Vita der Musiker stehen Bands wie ALIEN, BAD HABIT, MADISON, SNAKE CHARMER, MIDNIGHT SUN, BILLIONAIRE BOYS CLUB, SILVER MOUNTAIN teils sehr bekannte Akts aus Skandinavien.

Zu hören gibt es mal Hard Rock, mit leichter Blues Note, mal Melodic Rock tief in Schweden verwurzelt, die Refrains könnten auch von ALIEN oder BAD HABIT stammen und bleiben sofort im Ohr hängen, fast schon süchtig machend. Geile Gitarrenläufe teils knochentrocken und hart gepaart mit den Keyboardteppichen kommt geil, an den Drums sitzt auch kein Anfänger und haut in die Fälle das man meint die müssten jeden Moment reißen. Pete hat nichts verlernt, seine Stimme setzt immer noch Akzente wie früher und überzeugt ohne schwächen zu zeigen, nur sieht man im Video zu “Crazy & Wild” das der gute Pete um einige Falten gereift ist aber die Stimme ist immer noch saugut wie früher. Der Sound bewegt sich in einer Schnittmenge aus LEVITICUS, ALIEN, 220 VOLT, BAD HABIT, DALTON und noch einige mehr, macht zu jeder Zeit Spaß und sorgt für eine mentale Zeitreise zurück in die späten 80er.

“Edge Of The World” ein harter Rocker mit orientalichem Flair, “Scream N Shout” so eingängig wie ein ALIEN Song aber eine Spur härter. “Crazy & Wild” ein grooviger geiler und staubtrockener Hit das richtige für die Tanzflächen dieser Welt, “Devil’s Calling” ein angebluester Rocker. “Destruction” ein trockener Rocker, “Until The End” wieder so ein eingängiges Ding das gleich beim ersten hören punkten kann ein typischer BAD HABIT Rocker. “Fallen Angel” ein Groovemonster. “Walking In The Shadows” wieder mit Blues Note. “Trial By Fire” lässt die Schwedengene wieder durchschimmern ein Highlight mit traumhaftem Refrain, “Cry Mercy” ein richtiger Rocker.

Fazit:

Nach INTERCORE der nächste geile Schwedenhappen, so kann es meinetwegen weitergehen bis das Jahr zu Ende ist. Ich vergebe eine 8,5 für diesen Rockhammer. Lasst euch von dem Cover nicht abschrecken egal was ihr damit verbindet, es steckt erwachsener Melodic / Hard Rock von Musikern die schon lange im Geschäft sind drin.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Edge Of The World
02. Scream N Shout
03. Crazy & Wild
04. Devil’s Calling
05. Destruction
06. Until The End
07. Fallen Angel
08. Waiting In The Schadows
09. Trial By Fire
10. Cry Mercy

Balle

FIRST NIGHT – First Night (RG Zeitmaschine)

Band: First Night
Album: First Night
Spielzeit: 57:39 min
Stilrichtung: AOR / Melodic Rock
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 08.03.2019
Homepage: www.facebook.com/FirstNightEst/

 

Nein ich habe mich nicht geirrt und fange auch nicht an zu Spinnen, ich weiß das dieses hier vorliegende Album gerade mal eineinhalb Jahre alt ist. Nur ist dieses Album nicht mehr so leicht erhältlich und besitzt jetzt schon den Titel zukünftiger Klassiker. FN kommen aus Tallin, Estland und ja irgendwie passt die Musikrichtung nicht so wirklich in diese Gegend. Mich wundert nichts mehr nach BLOODY HEELS aus Lettland, STARDUST aus Ungarn, ELECTRIC MOB aus Brasilien, warum also nicht auch mal nach Estland schauen. FIRST NIGHT waren in meinem Jahrespol 2019 ziemlich weit oben plaziert, und dies mit recht, den die Jungs haben ein Pfund am Start das es nur so aus den Boxen raucht. Zu FN gehören Reneck Sweet am Mikro, Mikk Tivas an Gitarre, Backing Vocals und Mix, Kirstjan Aasamae an der Schiessbude und Backing Vocals.

Die Drei rocken munter und lebhaft drauf los als wenn sie nie etwas anderes gemacht hätten, vom Material einen Ticken besser und noch eingängiger als STARDUST, aber STARDUST haben den besseren Vocalakrobaten, schlecht ist RS nicht, er hat eine andere Stimmfärbung die auch hervorragend zu Melodic Rock passt. Damit wäre die Richtung grob benannt, man nehme eine Mischung aus STARDUST, H.E.A.T., BROTHER FIRETRIBE, TANNA, ALIEN und fertig ist die Beschreibung des Sounds, der verdammt gut ins Ohr geht und dort nicht mehr so schnell Platz macht. Geile Melodien gepaart mit der Stimme von RS passt zusammen wie Topf und Deckel, eine perfekte Symbiose die ein Album kreiert hat das sich in den nächsten zwei Dekaden immer noch in meinen Top Twenty befinden wird. Eingängiger Melodic Rock zum niederknien auf höchstem Niveau produziert, die perfekte Eigenproduktion. Tut Euch selbst einen gefallen und hört euch FIRST NIGHT mal an, wenn die CD auch kaum noch auf zu treiben ist, aber das Album ist auf Spotify vertreten und kann da für Nullo mal angecheckt werden.

Man sollte sich solche Hammerteile wie “First Night”, “Breaking My Heart”, “Let Me Show My Love To You” ein Groovegemonster für eine volle Tanzfläche, “Dragging Me Around”, das flotte “Dangerous” groovt wie Sau, “Can’t Keep Losing”, den Tanzflächensong “That Ain’t Love”. Tja irgendwie das gesamte Album ist an einem Stück hörbar, man findet keine Füller oder Durchschnitt, es befinden sich eigentlich eben NUR Highlights darauf die Spass machen und ein Lächeln in die Mundwinkel zaubern.

Fazit:

Ich vergebe eine 10 an FIRST NIGHT und hoffe darauf das es eine Fortsetzung gibt die das selbe Niveau besitzt und genauso viel Spaß macht und überzeugen kann. Weiter so Jungs macht mehr von dem Zeugs!!!

 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Intro
02. First Night
03. Breaking My Heart
04. Let me Show My Love To You
05. Stop Dragging Me Around
06. Dangerous
07. Can’t Keep Losing
08. That Ain’t Love
09. Night Is Calling Me
10. Going Down
11. Love Is On The Run
12. Out Of The Fire
13. I’m Loving You
14. Endless Night

Helmut