GOTUS – Gotus

Trackliste:

01. Take Me To The Mountain
02. Beware Of The Fire
03. Love Will Find Its Way
04. Undercover
05. Weekend Warriors
06. Children Of The Night
07. When The Rain Comes
08. Without Your Love
09. What Comes Around Goes Around
10. Reason To Live
11. On The Dawn Of Tomorrow

Spielzeit: 50:41 min – Genre: Hard Rock – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 19.01.2024 – Page: www.facebook.com/gotusmusic

 

GOTUS werden vom Label Frontiers Music als Rock Sensation angekündigt, das will erstmal bestätigt werden. Also gleich mal reingehört und selbst ein Bild von der Sensation gemacht. GOTUS wurde ursprünglich als Live Projekt von Mandy Meyer Gitarre (KROKUS, GOTTHARD und STORACE) und Pat Aeby Drums ins Leben gerufen. Vor ca. drei Jahren schwirrten eine Handvoll Videos von GOTUS auf YouTube rum, darunter befand sich auch ein offizielles Video zu „Souls Alive“ damals mit Dino Jelusick als Frontmann. Wie so viele andere Künstler wurden GOTUS durch die Pandemie eingebremst und formierten sich 2022 neu. Komplettiert wurde GOTUS damals noch von Alain Guy an Keyboards und Tony Castell (KROKUS, CRYSTAL BALL) am Bass. Nur befindet sich Anno 2024 auf dem Debütalbum nicht mehr Dino an der Front von GOTUS sondern kein geringerer als Ronnie Romero hat den Posten am Mikro übernommen. Als ich die Trackliste das erste Mal betrachtete dachte ich mir das es sich vielleicht um ein Coveralbum handelt, weil mit die Songs bekannt vorkamen. Wie „Weekend Warriors“ kenne ich als Titel von der US Band SKIN DIVER, „Reason To Live“ stammt von GOTTHARD, „When The Rain Comes“ kenne ich einen fast mit ähnlichem Titel von ANDY TAYLOR. Aber es befinden sich nur zwei Cover auf dem Album das ist zum einen „When The Rain Comes“ von KATMANDU und „Reason To Live“ von GOTTHARD. Der noch von mir angesprochene Song ist kein Cover.

Als erstes fällt die kraftvolle Produktion auf, die haut einem sämtlich Flausen aus der Birne, hat Bumms und Dampf in allen Lagen. Wo ordnen sich GOTUS ein, welchen Stil kann der Hörer erwarten. Ich traue es mich gar nicht auszusprechen, wer bei Musikern aus der Schweiz Weichspüler Mucker erwartet ist hier fehl am Platz. Die Männer hauen einen Raus, in bester Tradition von KROKUS, GOTTHARD, STORACE, SIDEBURN und SHAKRA rocken sich die Musiker mit viel Schweiß und harter Arbeit den Allerwertesten auf.

Wäre der Stil schon mal abgesteckt, kommt nun die Umsetzung des Stils in Hörbare Töne. Ronnie ist ohne Zweifel einer der besten Sänger der Neuzeit oder der vorsichtig wiederaufblühenden Rockszene, mal hört er sich an wie der leider viel zu Früh verstorbene und niemals vergessene Steve Lee, ich erwähnte ja schon öfter das Ronnie für mich die ideale Besetzung für GOTTHARD am Mikro wäre, oder er raunzt wie Johnny Gioeli oder DIO ins Mikro. Der Mann ist einfach eine Macht, mit seiner Stimme veredelt er jedes Album bei dem er mitwirkt. Die Gitarren sind über jeden Zweifel mehr als erhaben, der Umgang mit Geiz in Sachen Riffs ist ein Fremdwort für Mandy, die Gittis schreien und kreischen das jedem Rocker die Freudentränen kullern müssten, die Keyboards kommen auf der Retroschiene, teilweise auch im Orgel oder mit starker Hammondbetonung ums Eck. Der Bass zieht auffällig seine Bannen und behauptet sich problemlos im Haifischbecken, die Drums machen Druck als wie wenn es das letzte Lebenszeichen wäre und man nochmal alle Kraft für diesen einen Moment gesammelt hat.

Sorry GOTTHARD, aber so wie GOTUS habt ihr mal geklungen, ich habe euch seit „Firebirth“ aus den Augen verloren. Bei GOTUS bin ich wieder hellhörig und voll bei der Sache, auf so ein geiles Retro fast schon Vintage Hard Rock Album habe ich fast ewige Zeiten gewartet.

Mandy Meyer und Ronnie Romero, natürlich auch der Rest von GOTUS kann man als Unheilige Allianz bezeichnen die absolut alles Richtig gemacht haben und ein Album auf die Beine gestellt haben das sich vor niemanden, weder der Schweiz noch Australien verstecken muss, nein die Boys können mit erhobenen Haupt auf Augenhöhe mit grinsen. Ein weiteres Highlight in der Frontiers Vita, dass das Potential zum kommenden Klassiker hat. Und den Überflieger zu Jahresbeginn spielt, man hab ich so Mucke vermisst.

„Take Me To The Mountain” ein typisch Schweizer Riffmonster in der Tradition der bekannten Riffbetonten Bands, “Beware Of The Fire” spielt den Ohrwurm, was für ein Rocker besser kanns leider keiner. “Love Will Find Its Way” diese Ballade hätten die Anderen auch nicht besser hinbekommen, “Undercover” ein weiteres Riffmonster das an die Anfangstage von GOTTHARD erinnert. “Weekend Warriors” nicht der Song von SKIN DIVER, eine Spur besser als das meiste das ich in letzter Zeit aus dem Sektor auf die Lauscher bekam, “Children Of The Night” erinnert mich von der Gitarre an WHITE LIONs „When The Children Cry“ eine richtig gelungene Ballade. “When The Rain Comes” wer sagt es nun befinden sich die Mannen im Classic Rock mit viel Hammond Sound, “Without Your Love” ein verträumter Rocker mit viel Drama. “What Comes Around Goes Around” warum muss ich hier nur an die GOTTHARD Hits “Mountain Mama” oder “Sister Moon” denken, ein Schelm der jetzt böses Denken vermag, “Reason To Live” hier wird viel Gefühl geboten, “On The Dawn Of Tomorrow” ein würdiger Abschluss für ein perfektes Album dem es an nichts fehlt.

Balle