ALIAFAR – Shining Star

Trackliste:

01. Integrity
02. The Ghost Of You
03. Together We Go On
04. Dancing For Keeps
05. The Right Person
06. Piece Of The Puzzle
07. Something About You
08. These Moments
09. Your Avoidant Kind Of Love
10. Hope
11. Your Star Will Shine (CD Bonus Track)

Spielzeit: 43:15 min – Genre: Melodic Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 30.09.2025 – Page: www.facebook.com/ailafar

 

Lions Pride Music kommen mal wieder mit einem Happen, die Band nennt sich ALIAFAR und stammt aus Griechenland. Mit „Shining Star“ wurde das sechste Album veröffentlicht, irgendwie sind die ersten fünf hinter meinem Rücken gehandelt worden. Aber wie es der Teufel will, seitdem die Band bei Lions Pride Music ist, werde ich auch auf diese Mädel und Jungs aufmerksam.

Zur Band gehören Sängerin Tatiana Economou, Gitarrist John Tzortzis, Pianos und Keyboards kommen von Vangelis Valis Papageorgiou, den Bass bedient Kostas Mavroudis und die Sticks schwingt Daniel Charavitsidis. Tatiana hat eine coole Röhre die ein wenig an Sue Willetts von DANTE FOX erinnert, dabei allerdings sehr viel Kraft entwickeln kann und überzeugt. Die Gitarren machen das für das sie gedacht sind, sie hauen Riff after Riff raus ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen. Die Tastenabteilung befindet sich in Arena Rock Gefilden und bildet mit den Gitarren ein perfektes Rückardt für Tatianas Stimme. Der Bass kann sich sehr gut behaupten und kommt sehr gut durch. Die Drums sind zurückhaltend aber nicht leise oder langweilig. Das Gesamtbild wird von Stimme, Keys und Gitarren dominiert ohne dabei den großen Zampano raushängen zu lassen.

Der Bandsound liegt irgendwo zwischen AOR und Melodic Rock, so genau lässt sich das nicht beurteilen, da sich von beiden Genres genug im Sound befindet. Vergleichen kann man am besten mit DANTE FOX, HEARTLAND, FM, TIMSON AOR, IMKT und ROULETTE um nur ein paar Vertreter dieser Spielrichtungen zu nennen. Mit feinen Melodien und perfekter Umsetzung an Mikrofon und Instrumenten rockt sich ALIAFAR durch die elf Songs des Albums. Die Stimme von Tatiana schwebt weit über den Instrumenten und hat eine fesselnd hypnotische Wirkung um den Hörer voll in ihren Bann zu ziehen. Die Stimme passt perfekt zum Melodic AOR Rock der Band, besser könnte es nicht matchen. Die Melodien scheinen zwar simpel, doch sie können sich während des Hörens voll und ganz in den Gehörgängen entfalten um dort ihre volle Wirkung auszubreiten. Da hat Lions Pride wieder mal ein ganz heißes Eisen in der Schmiede, dass es mit jedem anderen aus dem Business aufnehmen kann ohne dabei als zweiterer dar zu stehen.

Leider befindet sich der Bonus Track nicht im Promopaket, dass gibt Abzug in der B-Note. Ansonsten ein vernünftiges Album das man mit ruhigem Gewissen komplett am Stück durchhören kann, und mit einer Stimme die den Hörer sofort in ihren Bann zieht.

„Integrity“ startet mit viel Gefühl ins Album, „The Ghost Of You“ baut in den Strophen Drama auf um dies im Refrain abzubauen. „Together We Go On“ flott mit Charme und Prise Drama geht es weiter, „Dancing For Keeps“ der ideale Song fürs Radio und High School Klamotte mit Dean Mess als Gastsänger. „The Right Person“ eine Ballade die mit sehr viel Drama ausgestattet wurde, „Piece Of The Puzzle“ es geht wieder rockiger in den Song. „Something About You“ Gefühl trifft auf Melodie, auf Eingängigkeit, auf Tatianna und ergibt die Perfektion, „These Moments“ kommt ohne Westcoast Anteil mit TOTO Flair. „Your Avoidant Kind Of Love“ hier grüßen FOREIGNER und JOURNEY mit MEAT LOAF Vibes, „Hope“ ein Highlight zum Abschluss.

Balle

BATTLE BEAST – Steelbound

Trackliste:

01. The Burning Within
02. Here We Are
03. Steelbound
04. Twilight Cabaret
05. Last Goodbye
06. The Long Road
07. Blood Of Heroes
08. Angel Of Midnight
09. Riders Of The Storm
10. Watch The Sky Fall

 

Spielzeit: 37:16 min – Genre: Poppiger Soft-Metal – Label: Nuclear Blast Records – VÖ: 17.10.2025 – Page: www.facebook.com/battlebeastofficial

 

Vor über drei Jahren reviewte ich das Vorgängeralbum „Circus Of Doom“ das bei mir nicht schlecht wegkam. Und ich leitete die Rezi mit den Worten „Die Spinnen die Finnen“!!! Wahnsinn was die Finnen da raushauen, das Ding heizt ein wie ein 20 KW Holzofen der voll mit Brennholz ist und der Zug voll aufgemacht wurde“. Mal sehen nachdem ich mehrere kritische Stimmen zu „Steelbound“ mitbekommen habe ob der vorliegende Dreher noch überzeugen kann.

Das Aushängeschild und kraftvolle Stimme Noora Louhimo ist immer noch vorhanden und watscht einen mit ihrer Stimme die Backen dick und blutig. Das Organ hat nichts von seiner Kraft und Druck verlernt, die ist noch immer on Top. Die Gitarren kommen mal volle Kanne aus den Boxen gerauscht um im nächsten Moment eher den dezenten Nebendarsteller zu spielen. Beim Opener gibt es bis zur ersten Strophe volles Metal Brett, bis eben die erste Strophe einsetzt dann geht es gewaltig in poppige Gefilde und es herrschen Disco ähnliche klänge mit zurückgefahrenen Gitarren. Die Tasten bekommen sehr oft den Vorrang vor den Gitarren und erinnern mich an Italo-Pop Bands wie RADIORAMA, MOON RAY etc. ob die Band hier nicht den Bogen überspannt und ihre zahlreichen Anhänger versprengt bleibt ab zu warten. Den Bass kann man nur ausmachen, wenn man genauer hinhört. Das Schlagzeug wirkt bei all seiner Intensität künstlich und nicht natürlich. Die Produktion hat richtig Druck – allerdings fehlen die Höhen bei meinen kastrierten MP3s leider, die kommen nur leicht angedeutet.

Beim Bandsound scheiden sich bestimmt die Geister in zwei Lager, in das derer die es Super finden, die anderen die enttäuscht sein werden. Die Band wird bestimmt einige neue Fans mit diesem Album für sich gewinnen könnten. Für Leute die die Band bis jetzt begleitet haben wird es ein schwer zu verdauendem Happen, der mehr Anläufe braucht um zu zünden, falls überhaupt. Es sagt keiner etwas, wenn Power Metal mit all seiner Melodie mit poppigem Element vermischt und zu einem sehr eingängigen Ganzen verbunden wird, allerdings meinten es BATTLE BEAST zu gut und haben möglicherweise mit den zu poppigen Ambitionen einen zu viel draufgesetzt. Ich habe die Band schon Live gesehen und frage mich gerade ob das Album genauso auf die Bühne kommt oder ob sie sich auf ihre Stärken berufen und die Songs metallischer geboten werden. Die Songs haben alle Merkmale von BATTLE BEAST, sind eingängig wie Sau nur fehlt der Biss und die Härte der Vorgänger Alben. Man kommt sich beim Hören sehr oft vor als wenn man ein Musical anhört, es fehlt einfach der Biss der Anfangstage obwohl alles da ist. Die Songs haben das typische skandinavische Gen, werden allerdings im Italo-Pop der 1980er Jahre ausgeführt und von den Gitarren begleitet anstatt von ihnen geleitet zu werden.

Das Fazit fällt zwiespältig aus, auf der einen Seite gibt es skandi Mucke vom feinsten, auf der anderen alles eher harmlos und poppiger als poppig, die Gitarren bekommen nur gelegentlich Freilauf. Dann kommt die magere Laufzeit von gerade Mal über 37 Minuten hinzu, dass es da schon einen Punkt Abzug gibt. So schwer lag noch kein BATTLE BEAST Album im Magen. Die Band nennt sich BATTLE BEAST, das kann man sehen wie man will, es BATTLEt noch ganz leicht aber das BEAST ist abhanden gekommen oder wurde eingefangen.

„The Burning Within“ fängt sehr kräftig und heftig an bis die erste Strophe kommt ab da bewegt sich das Ganze im Pop-Metal, „Here We Are“ der Metalpop regiert mit Tanzflächenbeat. „Steelbound“ es wird sehr soft und poppig mit zurückhaltenden Gitarren die sich eher im leisen Hard Rock befinden und den Tasten den Vortritt lassen – erinnert mich an die Rocky Horror Picture Show, „Twilight Cabaret“ Latino Klänge werden mit leichten Gitarren, Piano und Kuba Vibes vermengt. „Last Goodbye“ fängt mit 80er Synthis an und bekommt dann volles Gitti Brett ab bis zum Refrain dann übernehmen die Keys die Führung wieder, „The Long Road“ ein episches Symphonic Instrumental. „Blood Of Heroes“ Tasten Fanfaren und zurückgenommene Gittis duellieren sich wobei die Gittis als Verlierer hervorgehen – der Refrain ist typisch für BATTLE BEAST allerdings fehlt der Biss, „Angel Of Midnight“ zu soft, zu zahnlos, zu harmlos, es fehlt einfach der Biss. „Riders Of The Storm“ kommt cool an – auch hier fehlt die Gitti die Druck macht, „Watch The Sky Fall“ 80er Italo-Pop überwiegt die Gitarren.

Balle

WINGS OF STEEL – Winds Of Time

Trackliste:

01. Winds Of Time
02. Saints And Sinners
03. Crying
04. Burning Sands
05. To Die In Holy Water
06. Lights Go Out
07. We Rise
08. Fight Of The Eagle

 

 

Spielzeit: 49:28 min. – Genre: Heavy Metal – Label: High Roller Records – VÖ: 17.10.2025 – Page: www.wingsofsteelband.com

 

Erst seit 2019 schrauben die US-Amerikaner WINGS OF STEEL an ihrer Karriere. Dennoch brauchte es einige Zeit, bis ein erster Release vorgestellt werden konnte – der Pandemie sei Dank. Seither sind die Jungs allerdings on fire. Was 2022 mit der selbstbetitelten EP begann (die Mitte 2021 entstand) und bereits ein Jahr später mit dem ersten Longplayer „Gates Of Twilight“ seine Fortsetzung erhielt, gipfelt nun in Album nummero zwei. Aber auch 2024 gab es mit dem kurzweiligen „Live In France“ einen Tonträger zu erwerben. „Winds Of Time“ nennt sich nun der neueste Streich der beiden Hauptprotagonisten Leo Unnermark (vocals) und Parker Halub (guitars).

Mit ihrer unbändigen Energie und der Gabe Songs zu schreiben, die einfach im Gehör hängen bleiben ohne zu viel Pathos zu entwickeln, konnten WINGS OF STEEL seit ihren Anfangstagen punkten. Die Stimme des in Schweden geborenen und aufgewachsenen Unnermark steht dabei immer im Mittelpunkt und ist wohl das „Instrument“, welches bei WINGS OF STEEL am meisten polarisiert. Für Freunde von Geoff Tate (QUEENSRYCHE), Michael Matijevic (STEELHEART) oder auch Joachim Cans (HAMMERFALL) sowie Michael Kiske (HELLOWEEN) sollte das hohe und enorm variable Organ von Frontmann Unnermark allerdings eine wahre Freude sein. Und auch der Sound der Band könnte im Prinzip ungefähr als Querschnitt dieser durchaus illustren Vertreter der Rock- und Metalzunft Geltung haben.

Und so beginnen die Amerikaner mit dem Titeltrack, der auf satte 10:40 Minuten kommt. HELLOWEEN lassen schön grüßen. Naja, eigentlich nur bedingt, denn „Winds Of Time“ mit den Metalhelden aus Hamburg zu vergleichen wäre ungerecht. Denn WINGS OF STEEL fahren durchaus ihren eigenen Stil und lehnen ihre Songs nur hier und da an ihre Vorbilder an. Aunahme ist allerdings „We Rise“, das sehr nah an HAMMERFALL gebettet ist. Doch zurück um Opener und gleichzeitigen Titeltrack. Der schiebt mächtig nach vorne und beginnt mit Double-Bass und schneller Riffs, nur um im Refrain mit dem Tempo runterzufahren. Was darauf folgt ist mit seinen Tempiwechsel, irren Soli und unzähligen Windungen wirklich erstklassig und ein Einstieg in diese Platte, die jeden Fan ziemlich sicher überraschen wird und jeden neuen Hörer mindestens genau so umblasen wird. Ein Meisterwerk!

Darauf folgt mit „Saints And Sinners“ auf nicht einmal drei Minuten das genaue Gegenstück. Direkt in die Fresse und kurz und knapp. Nach dem gemächlichen „Crying“ folgt mit „Burning Sands“ gleich ein weiteres Highlight. Power trifft auf Melodie – einfach unnachahmlich WINGS OF STEEL. Ebenfalls erwähnen möchte ich das gefährlich dahinwalzende „Light Go Out“. Die Amis sind (auch) immer dann am Besten, wenn es low and slow wird – siehe „Garden Of Eden“ vom Vorgängeralbum „Gates Of Twilight“. Danach folgt mit „We Rise“ eine True Metal Hymne vor dem Herrn. Das abschließende „Flight Of The Eagle“ ist abermals ein virtuoses Heavy Metal Gebilde, das ein Album beschließt, das man von einer so jungen Band schon länger nicht mehr gehört hat. So abgezockt und erwachsen in nur gut drei Jahren, in denen es Veröffentlichungen der Jungs nun gibt – das ist eine Entwicklung die dermaßen schnell von Statten geht, dass wohl jedem zwangsläufig in den Kopf schießen muss, dass hier etwas ganz besonderes heranwächst. WINGS OF STEEL – ein Name den man sich merken muss und den man – wenn es mit rechten Dingen zugeht – wohl in Zukunft häufiger auf Festivalbillings lesen wird. Und sie werden nach oben klettern. Stück für Stück! Was für ein geiles Gerät „Winds Of Time“ geworden ist, kann man auf verschiedensten Varianten (LP´s, CD etc.) nachhören und sich präsent ins heimische Regal stellen.

Stefan

SABATON – Legends

Trackliste:

01. Templars
02. Hordes of Khan
03. A Tiger Among Dragons
04. Crossing the Rubicon
05. I, Emperor
06. Maid of Steel
07. Impaler
08. Lightning at the Gates
09. The Duelist
10. The Cycle of Songs
11. Till Seger

Spielzeit: 45:42 min – Genre: Power Metal – Label: Better Noise Music – VÖ: 17.10.2025 – Page: www.sabaton.net

 

2008 mit dem Album „The Art of War“ begann meine Liebesgeschichte mit den schwedischen Power Metallern SABATON. Kein Mensch hätte vermutlich damals gedacht welchen kometenhaften Aufstieg die Band hinlegen würde und heutzutage als einer der bekanntesten Power Metalbands des Metal Planeten gelten. Erfolgreich noch dazu, sehr Tourfreudig, aber auch sehr streitbar!
Die einen können mit ihnen nix anfangen, die anderen vergöttern sie.
Ich mag sie und fand auch die letzten Veröffentlichungen gut von daher war es für mich selbstverständlich das ich mir auch das neue , 11. Album der Jungs mit dem Titel „Legends“ genauer zu Gemüte führe.
Dieses erscheint übrigens bei ihrem neuen Label, denn die Band ist von Nuclear Blast zu Better Noise Music gewechselt.
Auf „Legends“ tummeln sich allerlei Geschichten von berühmten, historischen Persönlichkeiten, unter anderem Jeanne D`Arc, Napoleon, Julius Cäsar oder Dschingis Khan.
Das schon bandtypische Song Storytelling können wir hier wieder erwarten, aber etwas soll anders sein dieses Mal, denn rund um die beiden Masterminds Bassist Pär Sundström und Sänger Joakim Broden haben dieses Mal auch die restlichen Musiker in Persona der beiden Gitarristen Chris Rörland, Thobbe Englund sowie Schlagzeuger Hannes Van Dahl sich am Songwriting und der Entstehung der Songs beteiligt.
Mal schauen ob man das hört!

Gestartet wird mit der Videovorabsingle „Templars“. Nach der atmosphärischen Einleitung geht es schön episch los bevor die schwermetallischen Riffs einsetzen. Ein typischer SABATON Stampfer vor dem Herrn erwartet uns hier der direkt welches eines der nächsten Live Highlights werden sollte. Ein starker, aber auch gewohnter Beginn!
Die nächste Videosingle „Hordes of Khan“ folgt direkt als Nächstes. Auch mit einem leichten epischen Touch aber wesentlich härter kommt man hier aus den Boxen. Den Chorus finde ich hier wesentlich interessanter als beim Song zuvor.
Einen sehr geilen Chorus bietet dann das folgende „A Tiger Among Dragons“. Die Nummer dürfte live ziemlich abgehen und hat, an den Titel angelehnt, einen leichten asiatischen Touch abbekommen. Wieder so ein SABATON Midtemposong dessen Magie man sich nach kurzem schon nicht mehr entziehen kann.
Im Mittelteil wird die Qualität auch schön hochgehalten. Angefangen vom erdigen, mit Keys unterlegten „Crossing the Rubicon“, zu dem es auch ein Video gibt, über der Julius Cäsar Huldigung „I Emperor“ zu dem vielleicht schnellsten Track auf der Platte „Maid of Steel“. Hier geht es richtig schön zur Sache.
Die nächste richtige Ohrbombe folgt direkt mit „Impaler“. Szenekenner wissen hier geht es um Dracula. Ein klassischer SABATON Stampfer der wieder so einen Chorus besitzt den glaube ich nur die Schweden so hinbekommen!
Und auch im letzten Drittel bleibt die Qualität oben, das war ja nicht immer so bei den letzten Scheiben der Jungs.
„The Duelist“ und das wieder etwas episch angehauchte „The Cycle of Songs“ sind hier die klaren Gewinner.
Abgeschlossen wir das Album von dem auf schwedischen gesungenen „Till Seger“der vom schwedischen König Gustav Adolf handelt.

Also die letzten Alben der Jungs von SABATON waren gut, nutzten sich aber irgendwie immer ziemlich schnell ab. Große Überraschungen darf man auch auf den neuem Album nicht erwarten, SABATON klingen wie sie immer klingen, aber irgendwie wirken die Songs kompakter, griffiger und frischer. Scheint also zu stimmen das dieses Mal die gesamte Band an den Songs geschrieben hat!
Tolle neue Scheibe wo man bekommt was man als Fan erwartet, aber auch etwas überrascht wird, glasklare Kaufempfehlung und für mich klar eine der besten Veröffentlichungen der Band der letzten Jahre!

Julian

 

NILS PATRIK JOHANSSON – War and Peace

Trackliste:

01. Himalaya
02. Gustav Vasa
03. Prodigal Son
04. Stay Behind
05. Barbarossa
06. Hungarian Dance
07. The Great Wall of China
08. Two Shots in Sarajevo

 

 

Spielzeit: 40:29 min – Genre: Heavy Metal – Label: Metalville – VÖ: 10.10.2025 – Page: /

 

5 Jahre nach dem letzten Soloalbum kommt ASTRAL DOORS Fronter Nils Patrik Johansson mit einem neuen Diskus um die Ecke. Dieser ist betitelt mit „War and Peace“ und bietet erneut die schon gewohnten Heavy Metal Tracks. Viele persönliche Themen sind auf diesem Album, z.B der lang gehegte Wunsch einen Song über den schwedischen König Gustav Vasa zu machen.
Auf dem Album mitgewirkt haben als Musiker noch wie immer sein Sohn Fredrik als Schlagzeuger, Freund und Gitarrist Lars Chriss sowie Tommy Denander an der Trompete! und Anuviel an den Keys.

Mit dem tollen Intro „Himalaya“ beginnt das neue Werk, welches ich irgendwie sehr stimmungsvoll finde. Könnte auch ein Filmsoundtrack sein!
Das schon angesprochene „Gustav Vasa“ schließt direkt an. Man merkt der Nummer absolut die Hingabe an und dass das Ganze Nils sehr wichtig war. Irgendwie eine sehr klassische NPJ Nummer. Die Fans werden den Track sofort ins Herz schließen!
Ähnlich verhält es sich eigentlich auch mit „Prodigal Son“, hier haben wir dann den Trompeteneinsatz von Tommy Denander. Könnte irgendwie auch eine ASTRAL DOORS Nummer sein,
„Stay Behind“ ist dann eine sehr untypische Nummer, sehr getragen, eher rockig gehalten, hat aber definitiv etwas!
Ein richtig schöner epischer Heavy Metal Brocken ist dann „Barbarossa“ geworden. Und das meine ich absolut positiv. Die Nummer kommt richtig fett aus den Boxen, groovt wie die Hölle und hat ein paar interessante Wendungen zu bieten.
Nach „Hungarian Dance“ was für mich irgendwie der schwächste Song der Scheibe ist, kommen nochmal zwei richtig starke Nummern!
Diese sind „The Great Wall of China”, klassischer NPJ Stoff der in ein schön episches Konzept gesteckt wurde und auch zu den besten Nummern der Scheibe gehört sowie das abschließenden „Two Shots in Sarajevo“, eine Nummer bei dem die Füße und Hände nicht still stehen können sondern schön im schwungvollen Takt mitgehen können.

Auch wenn der gut Nils Patrik Johannsson immer mal wieder das Experimentieren anfängt, es tönt immer sofort nach ihm bzw. in Ansätzen an die Stammband ASTRAL DOORS irgendwie. Und das ist auch gut so, erwarten doch genau das die Fans von ihm! Er ist halt ein absolut charismatischer Sänger, den man aus hunderten sofort heraushört und ähnlich ist es auch bei seinen Songs. Da steckt immer viel Lieben drin!
Klare Kaufempfehlung für die Zielgruppe mit der entsprechenden Benotung, auch wenn mir das letzte Soloalbum etwas besser gefallen hat.

Julian

 

LINX – Annihilation

Trackliste:

01. The Prey
02. The Hunter
03. Crystal Jellyfish
04. Lost In Between
05. Li3
06. Periodic Dance
07. Fox N‘ Crow
08. Dream Watcher
09. Dead
10. One Step
11. Love Virus
12. Them
13. 11

Spielzeit: 43:10 min – Genre: Modern Rock – Label: Metalville – VÖ: 10.10.2025 – Page: www.facebook.com/linxband/

 

Ich hatte mal wieder Hunger auf was neues, etwas was sich außerhalb meiner Wohlfühlzone befindet um mich überraschen zu lassen. In über 90% der Fälle werde ich positiv überrascht, mal sehen ob dies auch auf die kanadische Band LINX zutrifft.

LINX besteht aus Zenab Jaber am Mikrofon, Gitarren, Bass und Keyboards, sowie Frederic Gauthier an Keyboards, Drums und Programming. Die Frontfrau Zenab hat eine sehr wandelbare Stimme, sie singt normal, lässt aber auch mal Opern Töne oder Growls ab. Wenn sie normal singt erinnert sie ein wenig an Amy Lee, wenn es opernhaft wird erinnert sie an TARJA und bei den Growls an Britta Görtz oder Steffi Stuber wenn die richtig loslegen. Die Gitarren kommen meist sehr tief runter gestimmt mit voller Breitseite auf den Hörer geprügelt. Die Tasten sind mal sehr tief, normal poppig allerdings mit viel elektronischer Spielerei. Die Drums hören sich lieder künstlich aus dem Blechkasten an und geben alles.

Der Stil ist da schon spezieller, durch den ausufernden Einsatz von Elektronik Schnick Schnack ist die Auslegung sehr modern, moderner wie meine Wohlfühlzone. Auf der einen Seite ist der Elektronik Einsatz sehr hoch, dafür wird damit auf der anderen Seite aber sehr viel Atmosphäre erzeugt und das Wechselspiel von gefühlvollen Strophen und heftigen Refrains wird so deutlich hervorgehoben. Es kommen sogar mal orientalische Einflüsse in den Sound rein, nur erschwert dies deutlich die Eingängigkeit.

Durch die Stimme von Zaneb kommt beim Gesang Abwechslung rein. Als groben Vergleich beim Stil kann man EVANESCENCE, nicht ganz so harte EISBRECHER, RAMMSTEIN oder DYMYTRY nehmen. Das Tempo der Songs befindet sich im Mittempobereich, und wird nie zu schnell. Die Songs besitzen alle eines hohes Maß an Melodien, die Refrains sind auch nicht übel und gehen meistens voll in Ordnung, einzig der zu viele Einsatz von elektronischen Sperenzchen und das nach Blechkasten klingende Schlagzeug trüben den Genuss des Albums mehr oder weniger. Wer mit Modern Rock nichts anfangen kann sollte um LINX einen weiten Bogen machen, wer sehr weit über den Tellerrand blickt sollte dem Album einen Probelauf gönnen.

Ein durchaus interessantes Album mit Höhen und Tiefen, sehr guten Ansätzen und einer sehr guten Umsetzung, mit nur zwei Kritikpunkten. Der ausufernde Elektronik Einsatz und die nach Blech klingenden Drums.

„The Prey“ ein spaciges Intro, „The Hunter“ kommt mit schweren Keyboard Einsatz und düsteren Klängen. „Crystal Jellyfish“ der zündet nicht wirklich – kommt mit Orient Vibes, „Lost In Between“ hier kommen in den Strophen Growls ohne Ende, im Refrain kommt normaler Gesang und hebt so den Song auf eine höhere Stufe. „Li3“ das nächste Intro mit Elektronik Einsatz, „Periodic Dance“ erinnert von den Tasten her an einen Mix aus Trance und Italo Pop der 80er, mit leichtem Orient Flair. „Fox N‘ Crow“ könnte als Highlight durchgehen, „Dream Watcher“ es wird abenteuerlich in den Gehörgängen. „Dead“ hier muss ich an „Der Mussolini“ denken, „One Step“ hier fallen mir bei den Keyboards OMD auf dem Industrial Trip mit BLONDIE Vibes ein, „Love Virus“ geht sofort ins Ohr und markiert auch ein Highlight, „Them“ die Elektronik hat den Gipfel erreicht, „11“ die Atmosphäre wird bei diesem Instrumental auf die Spitze getrieben

Balle

9MM HEADSHOT – Sex, Bier Und Assi Rock

Trackliste:

01. Vier Assis trumpfen auf
02. Don Juan
03. Der Abend war es wert
04. Zeig dein Arschloch
05. Internetrambo
06. Bier und Wein
07. Spritztour
08. Weiterdreh’n
09. Drauf sein
10. Kobra Kai
11. Jozin Z Bazin

Spielzeit: 37:18 min – Genre: Deutsch Rock – Label: Metalville – VÖ: 03.10.2025 – Page: www.facebook.com/9mmheadshot

 

9MM HEADSHOT, der Name war mir nicht geläufig, obwohl die Band schon seit den 2000ern unterwegs ist. Allerdings habe ich bis etwa in die 2020er den Deutsch Rock vernachlässigt und dieses Genre irgendwie nicht beachtet. Mit dem Albumtitel „Sex, Bier Und Assi Rock“ trifft das Quartett genau mein Motto das ich heute Nacht habe. Also ab mit dem Kopfschuss und mal sehen was die Vier so drauf haben.

Die Band setzt sich momentan mit Dougie am Mikro und Gitarre, Tobi Vintage an der Lead Gitarre, Johnny am Bass und Markus von Arnold an der Schießbude zusammen. Die Stimme von Dougie erinnert mich an eine kleine Version von Kevin Russell von den ONKELZ, passt so was von gut zum Assi Rock der Band. Mit einer Rauheit versehen shoutet sich Dougie wie ein Profi durch die Songs. Die Gitarren erzeugen eine sehr dichte Soundwand die unüberwindbar scheint und für das richtige Umfeld der Stimme sorgen können. Die Gittis befinden sich vom Riffing irgendwo zwischen Hard Rock und Metal, weder zu weit da oder dort hin, einfach voll in die Fresse. Der Bass kommt im Vergleich zu den Gitarren fast zu kurz, wenn man genauer hinhört kann man den Tieftöner lokalisieren. Für die Drums gilt das gleiche wie für die Klampfen, die zielen auch voll auf die Glocke. Die Produktion ist sehr gut geworden und gibt keinen Grund zum unken.

Der Stil haut extrem auf die Futterluke, mit der Wand die von den Gitarren ausgeht gibt es High Oktan auf die Lauscher. Als Vergleich kann man härtere von den alten und neuen Deutsch Rock Bands heranziehen. Vielleicht das sich das Riffing nicht nur im Hard Rock befindet sondern auch leicht metallische Ansätze zeigt ohne dabei zu sehr in den Metal abzudriften. So bewegt sich der Sound zwischen den ONKELZ und softe MANOWAR, wenn die Double-Bass-Drum zum Zug kommen leichte Punk Attitüden hervor. Wer auf ONKELZ, DIMPLE MINDS, DIE TOTEN HOSEN auf XTC und Co. steht wird mit „Sex, Bier Und Assi Rock“ voll auf seine Kosten kommen. Der Rundling könnte jeder festgefahrene Fete im Handumdrehen wieder auf Touren bringen. Schade nur das die Party nach knapp über 37 Minuten ihr Ende findet.

„Vier Assis trumpfen auf“ geht gleich mal voll nach vorne mit geilem Refrain, „Don Juan“ geht mit brutal geholze noch weiter nach vorne. „Der Abend war es wert“ erinnert mich an ein zu heftig geratenes Kinderlied – dabei aber nicht übel mit einem Refrain der es in sich hat, „Zeig dein Arschloch“ das Ding zwinkert nicht nur mit zwei Augen sondern auch mit jedem vorhandenen Hühnerauge – geiler Song „Internetrambo“ im Refrain geht der Speed durch die Decke, „Bier und Wein“ der Party Song zum besaufen – kommt mit TOTEN HOSEN Vibes. „Spritztour“ braucht ein paar Durchläufe damit da was rüber kommt, „Weiterdreh’n“ heftig geht es in die nächste Runde. „Drauf sein“ kommt wieder besser an, „Kobra Kai“ der will einfach nicht zünden, „Jozin Z Bazin“ ein Cover von Ivan Mladek – hört sich an wie ein Kinderlied für Erwachsene.

Balle

THEM – Psychedelic Enigma

Trackliste:

01. Ad Rem
02. Catatonia
03. EvilDeed
04. Reverie
05. Remember To Die
06. Silent Room
07. Psychonautic State
08. The Scarlett Remains
09. Electric Church
10. Echoes Of The Forgotten Realm
11. Troubled Minds
12. Delirium

Spielzeit: 56:45 min – Genre: Thrash/Power Metal – Label: Steamhammer/SPV – VÖ: 24.10.2025 – Page: www.facebook.com/thembandofficial

 

Na schau mal einer an, THEM sind wieder da! Die Truppe begleite ich nun schon seit sieben Jahren, als sie mit „Manor Of The Se7en Gables“ mein KING-DIAMOND-Herz berührten. Sieben Jahre später bin ich immer noch am Start, auch wenn die Truppe sich von ihrem augenscheinlichen Idol immer weiter in eine eigene Richtung entwickelt hat. Mehr und mehr ist der Falsett-Gesang verschwunden, mehr und mehr hat man seinen eigenen Stil zwischen Thrash und Power Metal gefunden – und nun „Psychedelic Enigma“ in den Startlöchern.
Drei Jahre sind vergangen seit dem Vorgänger „Fear City“, der mit seinem 80er Setting ein wenig experimenteller (für THEM-Verhältnisse) ausfiel. Ein Jahr mehr, als THEM normal für ein Album benötigen. Ob das Auswirkungen hatte?
Hatte es. Die Produktion ist etwas besser als die des Vorgängers, was auch auf Randy Burns zurückzuführen ist, der am neusten Longplayer der Band geschraubt hat und sonst auch in MEGADETH-Booklets zu finden ist. Der Sound ist gut, nicht brutal herausragend, einfach stabil. Macht nix falsch, also alles gut, weiter geht’s.
Zur Musik an sich: Auf Synthesizer und Experimente verzichtet „Psychedelic Enigma“ vollkommen, setzt nur ganz selten mal ein paar Spooky Sounds und Orchester-Elemente ein, um ein wenig Horror-Atmosphäre zu generieren.
Stattdessen haben sich THEM augenscheinlich darauf fokussiert (und wie gesagt auch ein Jahr mehr Zeit dafür genommen), ihren eigenen Stil weiter auszuarbeiten, zu präzisieren und auf ein Level zu bringen, das absolut ernstzunehmend ist. Da gab es bislang immer einige unfreiwillig seltsame Momente auf THEM-Alben, aber die hat man auf „Psychedelic Enigma“ auf ein absolutes Minimum heruntergeschraubt.
Stattdessen gibt es eine einwandfreie Genremischung aus wirklich ordentlich knallendem melodischen Thrash Metal und Power-Metal-Melodien, die in ihren Kompositionsstrukturen nicht selten als progressiv bezeichnet werden kann – und die einfach funktioniert, mit guten Riffs, guten Übergängen zwischen oft sehr unterschiedlichen aber doch zueinander kompatiblen Parts, stark gespielt und gesungen. Zwischendurch kommen auch noch die KING-Melodien und -Falsettmomente durch, doch insgesamt sind THEM auf „Psychedelic Enigma“ so eigenständig und erwachsen wie nie zuvor.
Angenehm auch die Reihenfolge der Songs, die in der ersten Hälfte des Albums etwas erbarmungsloser ausfallen, bevor in der zweiten Hälfte dann die langen, etwas melodiefokussierteren Tracks mit dem ein oder anderen ruhigen Moment folgen dürfen.

Fazit:
Ihre Variante der Kombination von Thrash und Power Metal haben THEM stetig weiter perfektioniert und sind mit „Psychedelic Enigma“ möglicherweise endgültig in ihrem „eigenen“ Genre angekommen. Das Ding vereint Härte, Melodien und spannendes Songwriting und klingt dabei nicht wie alle anderen. Und das haben wir doch alle immer mal nötig!

Anspieltipps:
„Remember To Die“, „Silent Room“ und „Echoes Of The Forgotten Realm“

Jannis

MUD SLICK – Keep Crawlin In The Mud

Trackliste:

01. License To Touch
02. Girls Are On Fire
03. Manhunt
04. Slow Down
05. Little Girl Don´t Talk Too Much
06. Inside Pressure
07. Money
08. Back On Track
09. Blood Justice
10. Rain


Spielzeit:
45:12 min. – Genre: Hardrock – Label: Blue Martin Records / BrillJant – VÖ: 1993 / 26.09.2025 – Page: www.mudslick.com

 

Irgendwann kommen sie wieder! Nein, die Rede ist nicht von irgendwelchen Horrorgestalten, die in zahlreichen Fortsetzungen des Originalstreifens ihr Unwesen treiben. Heute dreht sich alles um die Re-Union der Schweizer Hardrocker MUD SLICK, die mit dem Re-Release ihres Debüts „Keep Crawlin In The Mud“ zwar reichlich spät dran sind – bereits vor zwei Jahren feierte die Platte ihr 30-jähriges Bestehen – die aber anscheinend auch Live wieder aktiv sind.

Zwei Mitglieder aus alten Tagen sind mit Gitarrist Serge Christen und Drummer Heinz Baumann auch 2025 noch am Start. Zusammen mit Bassist Daniel Schmid und Sänger Fabio Chiodi bilden sie die neuen MUD SLICK. Ob es neue Musik des Quartetts geben wird ist indes noch nicht bekannt. Für „Keep Crawlin In The Mud“ von 1993 aber gilt immer noch folgendes:
Für powervollen Heavyrock scheinen unsere Nachbarn in der Schweiz einen besonderen Schlüssel zu haben, denn es gibt wohl kaum Bands, die einen ähnlichen Stil spielen, jedoch nicht aus der Schweiz kommen. Leider gibt es nicht nur Big Player wie GOTTHARD sondern auch viele Beispiele, die leider in Vergessenheit geraten sind. Eine solche Band sind MUD SLICK, die 1993 mit ihrem Debüt „Keep Crawlin In The Mud“ ein unbändig geiles Album auf die Beine gestellt haben, das seinerzeit viel zu wenig Anerkennung erhielt.
Und für klassischen Hardrock mit Metalanstrich war im Jahr 2 nach dem großen Durchbruch von Karohemden-Kurt wohl der denkbar schlechteste Zeitpunkt. Sogar die großen Rockbands überall auf der Welt mussten die Segel streichen, die Musiklandschaft hatte sich komplett geändert – zumindest was den Rockbereich anging. Für GOTTHARD z.B. hat sich das Durchhalten gelohnt, sie begannen nur ein Jahr zuvor mit ihrem selbstbetitelten Debüt und legten ein Jahr später mit „Dial Hard“ eine ähnliche Granate vor. In ähnlichem Fahrwasser bewegen sich auch ihre Landsmänner MUD SLICK, ohne die bluesige Gitarrenarbeit von Leo Leoni zu kopieren. Hier gehen die Riffs eher in die Metal-Ecke. Die Drums klingen, als wären sie in einem Flugzeughangar aufgenommen worden. Unglaublich wuchtig ist aber auch der Gitarrensound und die Basslines auf „Keep Crawlin In The Mud“. Unterstrichen wird alles von einem äußerst dreckigen Gesang von Ronnie Fontana, der manchmal an Sammy Hagar erinnert, während Serge Christen (guitars), Dan Lee alias Dan Lehmann (bass) und Buddy Knox alias Heinz Baumann (drums) die Band komplettieren.

Aufgenommen wurde das Album in Los Angeles, wo Gitarrist Serge vorher 2 Jahre Gitarre studierte und für GOTTHARD einige Gitarrenspuren des Debüts einspielte. Eine Dreiviertel Stunde lang rocken uns die Jungs direkt durch die Hölle und wieder zurück, das alles verteilt auf 10 Songs.
Schon das eröffnende „Licence To Touch“ macht keine Gefangenen. Streng nach vorne marschierend groovt sich der Song ganz tief nicht nur in die Gehörgänge. „Girls Are On Fire“ ist ähnlich gestrickt und nicht weniger geil. Mit dem sich bedrohlich aufbauenden „Manhunt“ folgt gleich noch einmal ein dickes Highlight. Und wer denkt, „Slow Down“ wäre eine Verschnaufpause, der irrt gewaltig. Hier ist abermals Power Hardrock vom Feinsten angesagt. Das Intro zu „Little Girl Don´t Talk Too Much“ hat wohl jeder schon mal von seiner Liebsten zu hören bekommen, wenn der abendliche Ausgang mit den Kumpels mal wieder zu lange gedauert hat und das Bier zu gut geschmeckt hat. 🙂 Der Song ist erneut erste Sahne. „Inside Pressure“ nimmt das erste Mal Tempo aus der Achterbahnfahrt heraus. Diese Schweizer können auch Balladen. „Money“ rüstet aber gleich wieder auf in Sachen Härte und wird flankiert von dem Doublebass Monster „Back On Track“ – HELLOWEEN lassen schön grüßen. Bei „Blood Justice“ ist man aber wieder in gewohnten Gewässern unterwegs. Kick Ass Rock´n Roll at its best, genau wie der letzte Song der Platte. Bei „Rain“ wird es etwas rock´n rolliger – ein schöner Abschluß!

Bis zum Split der Band im Jahr 2000 veröffentlichten sie noch eine EP („Mud Slick“ 1995) und ein zweites Album („Into The Nowhere“ 1998). Danach kehrte für knapp ein viertel Jahrhundert Ruhe ein im Lager von MUD SLICK.
Wer auf die ersten beiden Scheiben von GOTTHARD steht, frühen SHAKRA nicht abgeneigt ist und eine Prise SINNER verträgt, für den ist „Keep Crawlin In The Mud“ ein Festmahl – und zwar von vorne bis hinten. 10 Powersongs lang geben MUD SLICK alles. Mit dem Re-Release (CD, LP und digital) wühlen die Schweizer also immer noch oder wieder ganz tief im Dreck, der sich Hardrock erster Güte nennt. Das vielleicht geilste Hardrockalbum aus der Schweiz. 

Stefan

AEDAN SKY – The Universal Realm

Trackliste:

01. Opening
02. Call of the Universe
03. A Kingdom to the Stars
04. Gate of Skies
05. Beyond the Vortex of Time
06. From the Ashes to the Light
07. Land of Paradise
08. Interlude
09. Ilumination
10. The Universal Realm

 

Spielzeit: 36:38 min – Genre: Power Metal – Label: Rockshots Records – VÖ: 12.09.2025 – Page: www.facebook.com/AedanskyOfficial

 

AEDAN SKY ist ein neues Bandprojekt des französischen Musikers Sebastien Chabot den Szenekennern bestens von GALDERIA oder KINGCROWN bekannt sein sollte.
Mit der neuen Band lebt Sebastien seine komplette Kreativität aus und nimmt uns mit auf eine sehr persönliche Reise in die Spiritualität und Emotionalität der menschlichen Seele verwoben in eine komplexe Story.
Vom Charakter her wird man hier an die frühen AVANTASIA Alben erinnert. Passenderweise gibt es auch drei Sänger die unterschiedliche Rollen einnehmen.
Namentlich sind das Sebastien selbst, sowie Bob Saliba (KINGCROWN) sowie Thomas Schmitt (GALDERIA).
Die drei übernehmen dann auch parallel die meistens Instrumente auf dem Album.
Musikalisch sind als Paten am Ehesten STRATOVARIUS, HELLOWEEN oder eben AVANTASIA anzusehen.

Mit dem passend bezeichneten „Opening“ beginnt das Debütalbum „The Universal Realm“. Ein bisschen stimmungsvoll wird es, dann ist das kurze Stück auch schon wieder vorbei und „Call of the Universe“ übernimmt das Ruder. Eine schnelle Doublebass Nummer, die vor allem im Chorus ihre ganze Klasse ausspielt und somit ordentliches Futter für die geneigte Fanschar darstellt.
Ähnlich schnell ist man dann bei „A Kingdom to the Stars“ unterwegs. Hier kommt man ohne großen Chorus aus, dafür packt man ordentlich Epic im selbigen in die Nummer.
„Gate of Skies” welches den Mittelteil einleitet hat einen ruhigeren Beginn, bevor wir wieder voll im Melodic Power Metal unterwegs sind. Geschwindigkeitstechnisch geht es nicht so fix zur Sache wie zuvor, was der Nummer und dem Hörerlebnis definitiv gut tut!
Mit Vollgas geht es dann durch „Beyond the Vortex of Time“ bevor wir mit „From the Ashes to the Light” eine schön melodisch groovende Nummer haben, die mächtig gut ins Ohr geht.
“Land of Paradise” hat dann ebenfalls einen schönen Groove bevor es über das Zwischenstück „Interlude“ zu den letzten beiden Tracks geht wo vor allem das abschließende Titelstück „The Universal Realm“ mit seinem ruhigen Metal Opera Vipe schön punkten kann.
Das Debütalbum des Metal Opera Projektes AEDAN SKY ist auf jeden Fall ein solides Werk geworden, welches ohne Problem vom Zielpublikum konsumiert und ordentlich ankommen wird. Leider krankt das Album doch etwas an der recht ähnliche Songstruktur und der häufig sehr hohen Geschwindigkeit. Hier wäre etwas mehr Abwechslung gut gewesen. Lässt sich dann auch besser hören.
Musikalisch sowie gesanglich gibt es natürlich absolut nichts auszusetzen.
Eine insgesamt starke Vorstellung also, mit auf jeden Fall den richtigen Ansätzen und Luft nach oben.

Julian