NIGHT LASER – Call Me What You Want

Trackliste:

01. Bittersweet Dreams
02. Way To The Thrill
03. No More Changes
04. Don’t Call Me Hero
05. Law Of The Vulture
06. Laser Train
07. Travelers In Time
08. Captain Punishment
09. Fiddler On The Roof
10. Thin Ice (Bonus Track)
11. Über-Alman (Bonus Track)

Spielzeit: 52:16 min – Genre: Glam / Sleaze Rock – Label: Steamhammer/SPV – VÖ: 24.05.2024 – Page: www.facebook.com/nightlaserofficial/

 

Nachdem ich NIGHT LASER als Vorband von FREEDOM CALL Live sehen konnte dachte ich mir passt da ich deren neues Album „Call Me What You Want“ reviewen werde. Live waren die Jungs nicht übel, allerdings nur mit einer Gitarre auf der Bühne, durch diesen Umstand fehlte ein wenig Druck im Sound, ansonsten war es ein anständiger Auftritt. Eines vorweg ich kannte NIGHT LASER bis zur Live Show nur vom Namen, irgendwie bin ich nie dazu gekommen mir die Mucke von den Hamburgern anzuhören. Im Mai kam es zum unausweichlichen Date zwischen NIGHT LASER und mir.

Zu NIGHT LASER gehören Benno Hankers am Mikrofon, Felipe Zapata und Vincent Hadeler an den Gitarren, Robert Hankers am Bass und Ingemar Oswald an den Drums. Bei der Liveshow in München die ich sehen konnte kam mir Bennos Stimme arg dünn vor, hier auf Konserve macht er eine bei weitem besser Figur, aber die hohen Screams sollte er lieber dem King of Screams der 80er Jahre Ron Keel, Micha Kieske oder Justin Hawkins von THE DARKNESS überlassen die kommen weiter hoch und da klingt es nicht so schräg wie bei Benno, in manchen Momenten gibt es eine Ähnlichkeit zu Micha Kieske. Ansonsten wenn er nicht soweit hoch geht hört sich die Sache amtlich an. Am wohlsten fühlt er sich in den tiefen und mittleren Lagen und da gibt es keinen Anlass zu mosern. Die beiden Gitarren gehen aufs Ganze obwohl auf Konserve hören sich die Jungs softer und braver an als Live. Nicht vom Stil sondern die Gitarren kommen auf Konserve dezenter eingesetzt und nicht so auf dicke Hose wie Live. Der Bass haut voll durch und spielt das halbstarke Stinktier auf Stänker Tour. Der Drummer gibt alles was die Sticks und Felle zulassen aber dies dezenter als andere Vertreter der Zunft.

Da ich die Vorgänger nicht kenne kann ich nur für dieses Album sprechen und da geht die Mucke in Richtung WINGER der 80er, RATT, CINDERALLA, KEEL, POISON, W.A.S.P., MÄDHOUSE, ein wenig DAD und wie sie sich alle nennen oder nannten. Mal vorlauter dann wieder gemäßigter aber immer voll auf die Glocke. Mit viel Melodie geht die Band ihren Weg der irgendwo zwischen Melodic / Glam / Sleaze und Hard Rock liegt und gelegentlich die Grenze zum Metal überschreitet. Dann kommen noch effektvoll eingesetzte Oooohooohhoooos zum Einsatz die das Ganze mit fetten Backroundvocals runder machen. NIGHT LASER scheuen sich auch nicht davor jedes altbekannte Klischee zu bedienen und so einen Blick auf die Erfolge der 80er zu werfen. Die Kompositionen sind auf jeden Fall auf Nummer sicher gestaltet, was ja auch nicht verkehrt sein muss, mit den Klischees die bedient werden lässt die Band die Vergangenheit nochmal aufleben. Da meint man im Jahre 2024 der 1980er Jahre Drops ist schon dermaßen ausgelutscht da kommt dann NIGHT LASER ums Eck und haut einem die volle Salve 80er ins Gebälk.

Als Fazit kann man den Jungs ein gutes bis sehr gutes Zeugnis ausstellen, allerdings mit einem kleinen aber, die hohen Screams wollen nicht so recht, dafür der Rest umso mehr.

„Bittersweet Dreams“ ein Song der neugierig macht, ganz nett mit einer coolen Bridge und Refrain in den Strophen harkt es ein wenig, „Way To The Thrill“ kann als Highlight bezeichnet werden, der Song hat alles was es braucht um zu zünden. „No More Changes“ in den Strophen sehr gutes Mittelmaß im Refrain steigt die Qualität wieder hörbar an, „Don’t Call Me Hero“ klingt deutlich besser als der Vorgänger. „Law Of The Vulture“ hier kommen epische Metalelemente zum Einsatz, „Laser Train“ irgendwo zwischen genial und kitsch angesiedelt mit Bluesriffing im Solo. „Travelers In Time“ eine Ballade die erst zum Schluss hin Fahrt aufnimmt, „Captain Punishment“ verwischt wieder die Grenze zwischen Hard Rock und Metal. „Fiddler On The Roof“ ein 9 Minuten Song der fast zu lang geraten ist und irgendwie an IRON MAIDEN erinnert, „Thin Ice (Bonus Track)“ geht als ausgewachsener Hard Rocker mit eingängigem Refrain durch, „Über-Alman (Bonus Track)“ was das Ding soll weiß nur die Band, hier werden die HOSEN und ÄRZTE mit Blues Note zitiert.

Balle

SKULLBOOGEY – Dirty Bones Rolling

Trackliste:

01. Solution
02. Wrong Card
03. Lonsome Tonight
04. Punchline
05. This Ain’t No Blues
06. 2000 Miles From Hell
07. Graveyard Blues
08. Downward Mentality
09. Dirty Bones Rolling
10. Eve Of Decay
11. Selfpity
12. Stone In My Head
13. Candyshop

Spielzeit: 49:04 min – Genre: Rock N Hard Roll – Label: Delicious Releases – VÖ: 14.06.2024 – Page: www.facebook.com/Skullboogey/

 

SKULLBOOGEY veröffentlichten dieser Tage ihr fünftes Album, wenn ich mir das Material anhöre denke ich das ich mit den Vorgängeralben die ich nicht kenne etwas verpasst habe. Denn was die vier Haudrauf Rocker hier bieten hat es faustdick hinter den Ohren. Die Krawalltruppe besteht aus Stefan Wendlings (Gesang, Gitarre), Jens Urban (Gitarre), Christian Zickmann (Bass) und Janis Heftrich.

SKULLBOOGEY besteht seit 2001, ich schlimmer ich das ich die Band bis jetzt noch nicht auf dem Schirm hatte. Als Jungspunde gehen die Jungs nicht mehr wirklich durch, ich schätze anhand des Bandfotos das Alter im Schnitt auf Mitte 40 oder älter. Das ist weder ein Vorwurf noch ein Kritikpunkt, den wie die Vergangenheit eindrucksvoll zeigte haben es Musiker die nicht mehr so jung zu sein scheinen einfach drauf faszinierende Mucke zu produzieren. Allein die beiden Songs „Solution“ und „Lonesome Tonight“ zeigen Eindrucksvoll das beherzter und sehr guter Heavy Rock mit Blues und Southern Rock Feeling nicht unbedingt aus dem Ausland kommen muss. Nein man findet auch hier zu Lande das eine oder andere Juwel wie hier im Fall von SKULLBOOGEY. Die Vier rocken sich durch ihr Album und machen dabei eine mehr als anständige Figur.

Vor zwei Jahren sah ich das erste Mal die Band HEADSTONE aus dem Landkreis Mühldorf in Oberbayern und mir gefiel das Trio Live so gut das ich deren damalig frisch aus der Presse gekommenes Album reviewte, warum erwähne ich HEADSTONE? Ganz einfach SKULLBOOGEY gehen genau in diese Richtung wie auch HEADSTONE gehen, riffgeschwängerter Rock N Hard Roll mit mal mehr oder weniger Blues und Southern Anteil im Sound. Das hört sich einfach geil an, wenn Stefan mit seinem Reibeisenorgan anfängt die Texte zu shouten und dann die Gitarren und der Bass dazu für Alarm sorgen und der Stickakrobat zum Schlachtfest treibt. Aber nicht nur HEADSTONE ziehe ich als Vergleich sondern auch AC DC, AIRBOURNE, RHINO BUCKET und eine meiner Lieblinge THE BRANDOS heran. Aber auch ein wenig was von GUN, DAUGHTRY, KRIS BARRAS BAND und THOSE DAMN CROWS nur mit dreckigem Blues. Wer auf diese Art Mucke steht wird mit dem Album „Dirty Bones Rolling“ bestens bedient. Denn der Titel ist Programm, es wird dreckig drauf los gerockt und die rotzig raue Stimme von Stefan schmiert noch mehr Dreck, Staub und Sand ins Soundgetriebe der Band. Gibt es was Besseres, ich kann es nicht für jeden beantworten, aber für mich selber und da kommt in dieser warmen Jahreszeit diese Art Mucke gerade recht.

Mich versetzt es bei diese Art Musik in die Zeit zurück als in Bayern in meiner Region noch alle 20 bis 30 Kilometer einmal pro Jahr entweder eine große Freiluftsause, ich meine damit keine Volksfeste, oder Motorrad Treffen existierte, waren das damals noch Zeiten und genau solche Mucke wie SKULLBOOGEY hier abliefern sorgte auf solchen Festen und Treffen für beste Stimmung und Umsatzsteigerungen an den Bars und Ausschänken.

Abschließend bleibt mir die Vorstellung das SKULLBOOGEY mit HEADSTONE als Co-Headliner auf große Tour gehen, bei mir vor der Haustüre einen Halt für eine Sause einlegen, die Bühnen abfackeln und dabei unter Beweis stellen das coole Rockmucke aus Deutschland kommen kann

„Solution“ legt gleich mal die Latte sehr hoch, der Song für eine nette Grillfeier, „Wrong Card“ fängt ungewohnt progressive an und hat ein paar moderne Prog Elemente im Song verteilt. „Lonsome Tonight“ ein Rock N Hard Roll Song wie er nicht besser gemacht werden kann, von keiner Band auf diesem Planeten, „Punchline“ ein Song der jedes Biker Treffen bereichern würde. „This Ain’t No Blues“ ein vorlauter und schwermütiger Blues Rotzer, „2000 Miles From Hell“ Blues trift gekonnt auf Modern Rock. „Graveyard Blues“ ein cooler Rocker entweder habe ich einen Hörfehler und meine einen anderen Sänger zu hören oder Stefan ist flexibler und wandlungsfähiger als ich denke, dass Solo wenn nicht sogar der gesamte Song könnte aus einem Mariachi Film von Tarantino stammen. „Downward Mentality“ sehr melancholisch und schwer aber nicht schlecht dabei, „Dirty Bones Rolling“ kommt teilweise mit echt schrägen Klängen die aber irgendwie perfekt zu SKULLBOOGEY passen. „Eve Of Decay“ erinnert mich an AC DC meets ROXTON meets DOC HOLLIDAY mit viel Heavy Blues, „Selfpity“ wer bis jetzt noch nicht überzeugt ist, spätestens ab jetzt sollte der Punkt erreicht sein, coole Melodieführung, genialer Refrain und geiles Solo, einfach ein Hit. „Stone In My Head“ RHINO BUCKET trifft auf KING KING für einen One Night Stand und zeugt dabei einen Junior DOC HOLLIDAY, „Candyshop“ Boogie Woogie Stimmung der Marke SKULLBOOGEY einfach was zum ollen Knochen rollen, wie knollig drollig das von der Hand geht.

Balle

SUNBURST – Manifesto

Trackliste:

01. The Flood
02. Hollow Lies
03. Samaritan
04. Perpetual Descent
05. Inimicus Intus
06. From The Cradle To The Grave
07. Manifesto
08. Nocturne

 

 

Spielzeit: 50:46 min – Genre: Progressive Metal – Label: Inner Wound Recordings – VÖ: 14.06.2024 – Page: www.facebook.com/sunburstofficial

 

Griechische Metalband, melodisch, mit Keyboards, waaaaaarte… Macht Bob Katsionis die Keys? Kurz gecheckt, jawoll. Und damit kann SUNBURSTs zweites Album „Manifesto“ schonmal nicht so schlecht sein, denn wo der Mann mitmacht, sind auf jeden Fall die Keyboards stabil und er hat ja auch ein gutes Talent, sich die richtigen Bands auszusuchen.
Spannungsarmer Rezensionsaufbau, aber nun, so sieht es aus. SUNBURST gibt es seit 2010 und jetzt erst ist ihr zweites Album draußen. Da lässt sich offenbar jemand Zeit, aber das rechnet sich ja auch gerne mal.
Progressive Metal steht auf dem Programm, laut Promotext der Marke DREAM THEATER, SYMPHONY X etc. Alles unter einem guten Stern, kann man sagen. Weil Sänger Vasilis Georgiou klingt wie eine Mischung aus Michael Kiske und Roy Khan, mit schönem Vibrato, leicht belegt, sehr gut darin, Emotionen zu transportieren. Und die finden sich in dem oft melancholisch anmutenden Album in hohem Maße. Dazu kommt eine hervorragende Instrumentalfraktion, aus der insbesondere Gus Drax an den Gitarren hervorsticht. Der sorgt dafür, dass trotz der Gefühl-Anteils im Songmaterial jeder Track doch angemessen Metal bleibt, mit einem Händchen für gute Riffs und auch mal schnelles Gefrickel.
Apropos schnelles Gefrickel: „Manifesto“ ist eindeutig Progressive Metal und genehmigt sich auch das ein oder andere halsbrecherische Solo und den ein oder anderen komplexeren Takt, verliert sich aber nicht in musikwissenschaftlicher Selbstbefriedigung. Eine ruhige Strophe im 4/4tel-Takt darf ebenso sein, wie ein unprogressiver, dafür schöner Chorus. Und diese Parts werden mit den technischeren, komplexeren bestens verwoben. Kein Übergang in einen anderen Modus, der erzwungen oder holprig wirken würde.
All das wird dann noch ergänzt durch hochwertige Orchestersounds, die genau so sinnhaft eingefügt sind wie besagte Keyboards. „Manifesto“ hat damit einen hohen „Klingt, als müsste das so“-Faktor, was eines der höchsten der Gefühle ist, wenn ein Album gut sein soll.
Und nochmal zurück zu Roy Khan: KAMELOT hätten sich in der „Für Fans von“-Liste bestens gemacht. Orchester, musikalische Virtuosität, die Vocals und die melancholische Grundstimmung der Platte erinnern sehr an die Band, wobei guten Gewissens gesagt werden kann, dass das wirklich in einem „Für Fans von“- und nicht in einem „abgekupfert von“-Sinne passiert.
Nette Produktion außerdem, gerne mal ziemlich dicht und intensiv, generell ein klein wenig höhenarm, und ein Minimum an Definiertheit hätte noch sein dürfen, aber daran hat man sich schnell gewöhnt.

Fazit:
Womit „Manifesto“ ein intuitiv anmutender Leckerbissen für Fans von melodischem, orchestralem Progressive Metal mit Seele ist, der mit Kopf, Talent und Herz gemacht wurde, ohne bemüht intelligent wirken zu wollen.

Anspieltipps:
„The Flood“, „From The Cradle To The Grave“ und „Manifesto“

Jannis

ATLANTIS DRIVE – Atlantis Drive

Trackliste:

01. Way Back When
02. Medusa Smile
03. Living for the Moment
04. Brand New Start
05. United
06. Curtain Falls
07. Faith
08. Time
09. Farewell to a Friend
10. Heroes

 

Spielzeit: 49:26 min – Genre: Melodic Rock – Label: Pride & Joy – VÖ: 14.06.2024 – Page: www.facebook.com/atlantisdrivemusic

 

Die Melodic Rock Band ATLANTIS DRIVE ist das neue musikalische Baby von LAZARUS DREAM und BARNABAS SKY Mastermind Markus Pfeffer. Zusammen mit Sänger Mark Boals (RING OF FIRE, SHINING BLACK), Keyboarder Jorris Guilbaud (DEVOID, HEART LINE) und Schlagzeuger Markus Kullmann (SINNER, VOODOO CIRCLE). Mit Fokus auf die Keys und den Gesang von Mark wird auf dem selbst betitelten Debütalbum ein schöner 80iger Jahre orientierter Melodic Rock Sound geschaffen, der vor lauter Hooklines nur so wimmeln sollte!
Besonders auf die Rock Performance vom eher Metal orientierten Sänger Mark Boals war ich sehr gespannt.

Die Vorabsingle „Way Back When” verschafft uns dann schon mal direkt einen guten Einblick wie das Ganze klingt denn hier gibt es direkt die erste richtige 80iger Vollbedienung.
Mark Boals ist wunderbar melodisch unterwegs und zeigt was er auch bei dieser Art Mucke so drauf hat. Eine perfekte Besetzung für mich! Ein toller Opener der vor allem bei den Gitarrensolis zum Ende hin richtig aufdreht!
„Medusas Smile“ im Anschluss bietet dann etwas PINK FLOYD Feeling irgendwie und ist natürlich auch unglaublich melodisch unterwegs. Tolle Synthies die uns hier an jeder Ecke begegnen und einen etwas zum träumen und dahin schwelgen einladen.
Die beiden anschließenden „Living for the Moment“ und „Brand New Start“ bieten beiden andere Einflüsse und tolle Instrumentalisierungen. Mal klassisch synthetisch, mal mit Akustikgitarre versetzt. Im ersten Moment fallen dieses Stücke etwas ab im Vergleich zum bisher gehörten, aber gebt ihnen eine Chance, die steigern sich!
Der Plattenteiler „United“ kommt etwas härter aus den Startlöchern entwickelt sich dann aber zu einem tollen Groover der die Füße und Hände zum schwingen bringt.
Über das, zumindestens im Text melancholische, „Curtain Falls“ geht es in den letzten Plattenabschnitt wo man vor allem mit der Powerballade „Fareweel to a Friend“ sowie dem abschließenden Longtrack „Heroes“ ordentlich punkten kann! Bei letzteren sollte man ein extra Augenmerk auf den Text legen.

Ach was für ein schöner Flashback in die glorreichen 80iger Jahre die auch ein Stück weit meine Kindheit war! Mastermind Markus schafft es hier das Konzept was er sich für das Album auferlegt hat mit seinen tollen Mitstreitern, ein genialer Schachzug Mark Boals und Jorris Guibaud mit an Bord zu holen, vom ersten bis zum letzten Ton umzusetzen!
Dazu ein geiler Gesang, tolle Texte und einfach mitreißende Melodien die einen immer wieder verzaubern.
Es sei hier noch mein Interview mit Markus erwähnt und drauf verwiesen, wo er einige spannende Einblicke in das Album wie auch seine anderen, nächsten Veröffentlichungen gibt.
Insgesamt kann ich hier nicht anders, auch wenn nicht alle Songs die gleiche Hitqualität haben, als für das Gesamtkunstwerk eine ganze starke 9 zu zücken!

Julian

 

 

AXEL RUDI PELL – Risen Symbol

Trackliste:

01. The Resurrection (Intro)
02. Forever Strong
03. Guardian Angel
04. Immigrant Song x LZ Cover
05. Darkest Hour
06. Ankhaia x LZ Song
07. Hell`s On Fire
08. Crying in Pain
09. Right on Track
10. Taken by Storm

 

Spielzeit: 57:17 min – Genre: Melodic Rock/Metal – Label: Steamhammer/SPV – VÖ: 14.06.2024 – Page: www.axel-rudi-pell.de

 

21. Studioalben und kein bisschen leise! Die Rede ist natürlich von AXEL RUDI PELL und seinen Mannen die dieser Tage logischerweise dann ihr 22. Album mit dem Titel „Risen Symbol“ in die Läden hieven.
Personell seit x Jahren unverändert geht die Band auf „Risen Symbol“ ihrem typischen Sound nach, aber immer mal wieder scheinen auch die Einflüsse von LED ZEPPLIN oder BLACK SABBATH durch, so Mastermind Axel in den Vorabinfos.
Bevor wir herausfinden, wie das genau klingt, sei noch das tolle Cover erwähnt, welches von Axel selbst stammt und, Kenner werden das bemerkt haben, sich am Album „Black Moon Pyramid“ orientiert.

Mit „The Resurrection“ erwartet uns das obligatorische Intro bevor uns mit „Forever Strong“ der ersten richtige, neue Song erwartet der auch direkt loslegt wie die Feuerwehr! Flotte, kraftvolle Drums und Bass paaren sich mit den bekannten Riffs von Meister Pell, dazu kommt dann natürlich noch der starke Gesang von Johnny. Ein weitere Midtempo Hit den man hier direkt an den Anfang gesetzt hat, ein sehr starker Einstieg!
„Guardian Angel“ klingt dann doch recht stark nach schon bekannten ARP Songs irgendwie. Ist ganz okay, reißt einen aber nicht komplett vom Hocker.
Bei „Immigrant Song“ handelt es sich um ein tolles Cover des gleichnamigen LED ZEPPELIN Song. Toll umgesetzt, ein schöner Farbtupfer mit geilem Gesang von Johnny der der Urfassung aller Ehre macht.
Eine epische Nummer die ein bisschen an die alten „The Masquerade Ball“ Sachen erinnert ist dann „Darkest Hour“. Tönt auf jeden Fall gut aus den Boxen und lässt einen schön mitgehen.
Die schon genannten LED ZEPPLIN standen dann auch Pate für das folgende „Ankhaia“, es klingt tatsächlich wie ein moderner LZ Song irgendwie. Tolle orientalische Vipes bei diesem 10 Minuten Klopper!
„Hell´s On Fire“ ist dann eine gute Überleitung in das letzte Plattendrittel wo man mit dem Midtemoohrwurm „Right on Track“ sowie dem abschließenden, überlangen und epischen „Taken by Storm“ nochmal richtig punkten kann.

Wenn AXEL RUDI PELL eine neue Platte raus bringen sollte jedem klar sein was einen erwartet, so auch hier! Es gibt wenig Überraschungen auch wenn es einige tolle, noch nicht dagewesene Farbtupfer gibt.
Für mich als Die Hard ARP Fan fehlt mir aber irgendwie das gewisse Etwas oder der absolute Überhit den ich auf den Vorgängeralben immer finden konnte. Ja und ich war sogar irgendwie ein klein wenig enttäuscht nach dem ersten Hören…
Ganz nach oben geht es daher für mich dieses Mal nicht, richtig schlechte Songs sucht man aber auch hier vergebens, daher ist trotzdem noch eine Bewertung im Topbereich fällig, wenn auch etwas geringer als zuletzt.
Klare Kaufempfehlung natürlich für den geneigten Fan, das versteht sich von selbst!

Julian

 

ROCKROAD – Never Too Late

Trackliste:

01. Same Old Ways
02. I Love You When I’m Drunk
03. To Be Me
04. Last Call
05. Anything For Love
06. Song For A Lifetime
07. Insanity
08. Guardian Angel
09. Rock ‘N’ Road
10. We Are One

 

Spielzeit: 41:15 min – Genre: AOR – Label: Lions Pride Music – VÖ: 29.04.2024 – Page: www.facebook.com/RockRoad

 

Es besteht mal wieder Exotenalarm, ROCKROAD stammen von den Philippinen. Das Land mit den vielen Inseln im Westpazifik ist nicht gerade durch eine Vielzahl an Rockbands bekannt. Ich kenne eigentlich nur noch THE BARDOGS das wars dann mit meinem Wissen zur philippinischen Rockszene. Also mal überraschen lassen was den Hörer bei ROCKROAD erwartet und ob die Band im Vergleich zu den anderen Bands anderer Nationen mithalten kann.

Zur Band gehören Johnel Fortaleza am Mikrofon, Kevin Espeleta an den Gitarren, Paulo Al Jesro Malijan an den Tasten, Daniel Alcala an Bass und Roger Ortaliz am Schlagzeug. Alles unbeschriebene Blätter für mich und völlig unbekannt. Die Laufzeit ist bei 10 Songs mit über 41 Minuten erfreulich auf keinen Fall zu kurz geraten.

Gleich der Opener „Same Old Ways” kommt mir sehr vertraut vor, ohne dass ich diesen Song kennen würde. Die Vertrautheit basiert auf den 1980er Vibes die der Song versprüt, hier wird in bester 80er Manier drauf los gerockt und im AOR gewildert was jedem Anhänger dieser Stilrichtung schmecken sollte. Allein vom Musikstil auf die Herkunft den Philippinen zu schließen ist unmöglich, da hier AOR nordamerikanischer Prägung geboten wird. Die Melodien sind zuckersüß, fast schon zu süß gehen die Songs runter wie warmes Öl.

Das Album bietet alles was das AOR Herz begehrt, angefangen bei Rockern bis hin zur Ballade, und das auf einem sehr hohen Niveau. Die zwei schielenden Augen in Richtung Nordamerika könnte man als Kritikpunkt anführen wenn man kleinlich ist. So bleibt nur ein kleiner Kritikpunkt und der betrifft die Produktion die hört sich dumpf an als ob man unter einer Haube wäre und die Becken kommen unsauber. Die Stimme hört sich arg Mittel lastig und nach viel Hall an, kann aber angehört werden ohne dabei zu nerven.

Mit wem oder was kann man ROCKROAD am besten vergleichen, ich schrieb schon das der Blick in Richtung Nordamerika gerichtet wurde, und da liegt der beste Schnittpunkt bei den aus Kanada stammenden RENEGADE, den US Boys von BOYSTOWN, RONNY LEE, 8084, ALIAS, DAKOTA, SHOOTING STAR aber auch ein wenig JOURNEY und SURVIVOR. Das trifft es wohl am besten, in dasselbe Rohr blasen ROCKROAD und geben dabei eine mehr als anständige Figur ab.

Eine coole AOR Scheibe aus Südostasien die gute Stimmung verbreitet.

Balle

INTELLIGENT MUSIC PROJECT – VIII Miracles Beyond

Trackliste:

01. Intro
02. Thunder
03. Days Rollin’
04. For You
05. Real
06. Expecting You
07. Miracles Beyond
08. Then I Knew
09. Anyway
10. Right I Said
11. Believe In Love
12. A New Day
13. Walls
14. Shine For You

Spielzeit: 53:43 min – Genre: AOR / Hard Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 15.05.2024 – Page: www.facebook.com/IntelligentMusicProject

 

Das INTELLIGENT MUSIC PROJECT kommt mit Album #8 mit dem Titel „VIII – Miracles Beyond“ aus dem Studio und will sich Gehör verschaffen. Das aus Bulgarien stammende von Milen Vrabevski gegründete Musikprojekt ist zu einer festen Größe im Rockgeschäft herangewachsen, acht Alben wollen erst mal mit guter Mucke gefüllt werden, damit hat das INTELLIGENT MUSIK PROJECT absolut keine Mühe, denn alle acht Alben haben es in sich und wandeln zwischen AOR und Hard Rock. Millen hat es auch geschafft etablierte Musiker aus dem Bereichen des AOR und Hard Rock für sein Projekt zu gewinnen, alle Musiker tragen zum positiven Gesamtbild und Erfolg des Musik Projekts bei.

Diesmal mit dabei sind Joseph Williams, John Payne, Carl Santance, Richard Grisman und Slavin Slavchev an den Vocals. Biser Ivanov an den Gitarren, Ernest Tibbs am Bass, für die Tasteninstrumente waren Ivo Stefanov, Yasen Velchev und Samuel Eftimov verantwortlich. Die Drums hat Simon Phillips übernommen und für das Orchesterfeeling sorgt das Intelligent Music Strings Orchestra via Quarto Quartet.

Wie schon auf den Vorgängeralben kommt sehr starker und abwechslungsreicher AOR bis Hard Rock aus den Boxen, vergleichen kann man mit den Vorgängern aber auch TOTO, ASIA, SURVIVOR, KANSAS meets RAINBOW, NAZARETH und URIAH HEEP. Nicht nur durch die Stimmen von Williams und Payne kommt die Ähnlichkeit zu TOTO und ASIA, auch der Sound geht phasenweise in die Richtung der beiden Bands nur ein wenig frischer und härter. Jeder der Sänger kann für sich Akzente setzten und überzeugen, ein weiterer Pluspunkt ist das oft verwendete Piano das sehr gut ins Gesamtbild passt, genau wie die Streicher die nicht nur im Hintergrund agieren sondern wenn es der Song erfordert voll da sind. Die Gitarren, Keyboards, Bass und Drums sind wie es sich für ein anständiges Musikprojekt gehört auch vorhanden und dass nicht zu knapp.

Beim INTELLIGENT MUSIC PROJECT gibt es nichts was es nicht gibt, AOR Hymnen oder Hard Rock Stampfer befinden sich auf einem gewohnt sehr hohem Niveau. Um ehrlich zu sein habe ich von diesem Project noch keine 0815- oder Durchschnittsnummern gehört. Sicher ist Musik Geschmackssache aber was das INTELLIGENT MUSIC PROJECT bietet ist schon sehr großes Kino und auf einem sehr hohen Level und man meint bei jedem Album das das Ende der Skala erreicht wäre. Aber das Musik Projekt überrascht auf jedem Album mit verdammt cooler Rockmucke die wirklich nicht alltäglich ist und unter allen Umständen genossen werden sollte.

Das INTELLIGENT MUSIC PROJECT beweist erneut das das INTELLIGENT nicht sinnlos und umsonst im Namen steht.

Balle

NIGHTMARE – Encrypted

Trackliste:

01. Nexus Inferis
02. The Blossom Of My Hate
03. Voices From The Other Side
04. Saviours Of The Damned
05. Wake The Night
06. Encrypted
07. Incandescent
08. White Lines
09. Borderlines
10. Eternal Winter (2023 Version)
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Spielzeit: 48:00 min – Genre: Heavy Metal – Label: AFM Records – VÖ: 07.07.2024 – Page: www.facebook.com/nightmare.france

 

Okay krass. Mir war schon irgendwie bewusst, dass es eine etabliertere Band namens NIGHTMARE gibt, bin aber bei dieser Rezension erstmal spontan davon ausgegangen, dass ich hier das Album einer anderen gleichnamigen Band bespreche. Das zwölfte Album der 1979 gegründeten Truppe klingt schlicht und ergreifend, als habe man es mit einer jungen, ca. 2017 gegründeten Melodic-Metal-Band zu tun, die auf der Höhe der Zeit agiert.
„Encrypted“ hat dazu alle Bestandteile. Teils technisches Drumming, dezente Chöre, Streicher und die immer willkommenen taktisch platzierten Glocken. Vocals von einer Sängerin, die den Spagat zwischen Rock und leichten Pop-Vibes perfekt bewältigt, eine Kombination aus mehrheitlich melodischen und einigen gegrowlten Parts, die wirklich gut hart ausfallen, mit biestiger Gitarrenarbeit und zwischendurch sogar mal ein paar Blastbeats.
All das dann einmal durch den gute-Produktions-Wolf gedreht (jap, das Ding knallt ordentlich), und fertig sind die neuen alten Shooting Stars von AFM Records. Ich bin beeindruckt.
Modern ist auch das Songwriting. Jetzt nicht ultramodern, die Breakdowns, Bassdrops und Core-Elemente bleiben uns erspart, aber in den Melodien und Arrangements doch sehr zeitgemäß. Die Grundstimmung ist düster, Dur ist hier nicht gerne gesehen, wenn es melodisch wird (also meistens), aber auch ziemlich eingängig.
Wobei: Eingängig ist die Platte im Ohrwurmsinne nicht wirklich, obwohl ihre Melodien erstmal danach klingen. Der Wiedererkennungswert der Melodien ist vergleichsweise gering, was ein bisschen schade ist, weil ein solches Album eigentlich prädestiniert dazu wäre, sich im Mindesten mit den Refrains unnachgiebig im Gehirn festzufressen. Das passiert jedoch selten, und zusammen mit dem Konzept, schnelle und langsame Parts, Growls und Klargesang in ähnlichen Verhältnissen in jedem Song anzuwenden, verschwimmen die Songs etwas zu sehr im Gedächtnis. Wird besonders deutlich daran, dass die 2023er Version von „Eternal Winter“ als eine neue Version eines früheren Songs mit anderen Songwriting-Prioritäten einer von denen ist, die am meisten im Gedächtnis bleiben.

Fazit:
Handwerklich und technisch ist „Encrypted“ makellos. In Sachen Songwriting ist es gut, meist auf ähnlichem Niveau, was es schwer macht, die Hits des Albums zu bestimmen, was andererseits aber auch keine Tiefpunkte zulässt. Wer mit Metal der oben beschriebenen Art aber was anfangen kann, wird trotzdem gut bedient. Und mal auschecken lohnt sich alleine schon, um davon begeistert zu werden, wie frisch NIGHTMARE 45 Jahre nach ihrer Gründung immer noch klingen!

Anspieltipps:
„The Blossom Of My Hate“, „Wake The Night“ und „Saviours Of The Damned“

Jannis

FOOL THE MASSES – It’s All Lost

Trackliste:

01. It’s All Lost
02. Into The Void
03. Shape Me
04. Dream Talker
05. Just A Silhouette
06. I Fall Apart
07. Confessions
08. Black Soul
09. God Has left Us
10. Seven
11. W.S.T.N.O.F.
12. Death Or Me

Spielzeit: 41:59 min – Genre: Industrial Metalcore – Label: Dr. Music Records – : 07.06.2024 – Page: www.facebook.com/FoolTheMasses

 

Jorp… Industrial Metalcore ist ein Begriff, der mir bisher auch noch nicht so wirklich untergekommen ist. Zumindest kann ich mir darunter etwas vorstellen und ich muss sagen, irgendwie passt der Begriff zu FOOL THE MASSES, die am heutigen Freitag ihren zweiten Longplayer „It’s All Lost“ veröffentlichen.
Die fünfköpfige Band aus dem Ruhrgebiet, um exakt zu sein aus Duisburg, ist mit dem nicht gerade kleinen Ziel angetreten, jenseits von Genregrenzen ihren eigenen Sound zu kreieren und zu verbreiten. Ich lege nicht meine Hand ins Feuer, dass ihnen das mit „It’s All Lost“ schon perfekt gelingt, aber FOOL THE MASSES sind herrlich erfrischend in dem ausgelutschten Genre und mit ein paar Jährchen mehr Erfahrung wird das schon was.

FOOL THE MASSES haben sich im Jahr 2020 im Ruhrgebiet gegründet und bestehen aktuell aus Niklas Ratsch (v), Raphael Moujou (g,v), Lea Karla (g) und Lucas Grünke (b). Abgerundet wird die Mucke mit Mitglied #5, DJ Vornax, der dem Sound mit seinen Beats und Synthesizern den letzten Anstrich verpasst und in dieser Kombi einen Drummer überflüssig macht. Alle Fans von Double Bass werden jetzt kurz aufschreien, aber tatsächlich fällt der fehlende Drummer in diesem Konstrukt nicht allzu viel ins Gewicht. Zum Stil der Band passt die Kombi mit DJ Vornax jedenfalls perfekt und wenn man sich die Songs anhört, kann man es sich auch gar nicht anders vorstellen.

Das Album selbst besticht mit seiner dystopischen Atmosphäre, die uns in den 12 Songs sowohl musikalisch als auch textlich in eine düstere Welt entführen. Songs wie „Into The Void“, die sich mit der eigenen Sterblichkeit befassen oder „Dream Talker“, der überzeugend lebhafte Albträume beschreibt, verdeutlichen dies nochmal eindrucksvoll. „Black Soul“ reiht sich nahtlos, der Eindruck verstärkt sich durch das in einer Kirche gedrehte Video nochmal deutlich. Highlight der Gitarreneinsatz von Lea, mega. Mit „Death Of Me“ endet „It’s All Lost“ nach knapp 42 Minuten und der Song haut nochmal so richtig rein. Es groovt, growlt und screamt und nimmt einen mit auf der Suche nach Zugehörigkeit und Wahrheit. Perfekter Abschluss.

Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Auch FOOL THE MASSES machen bei ihrem zweiten Album (noch) nicht alles perfekt. Die Cleanvocals sind nicht ganz so geil wie die gescreamten und gegrowlten Parts und Songs, wie „Confessions“ oder „Seven“ zünden aufgrund ihrer Struktur nicht sofort und lassen einen etwas orientierungslos zurück. Aber hey, wir reden hier von Album #2. Alles in allem haben FOOL THE MASSES ein wirklich starkes Teil abgeliefert und klingen definitiv nicht wie jeder x-beliebige Metalcore-Einheitsbrei. Industrial Metalcore passt als Beschreibung perfekt zum Sound der Band und die paar Wermutstropfen auf „It’s All Lost“ fallen hier so gut wie gar nicht ins Gewicht. Das Album ist abwechslungsreich und lässt keinen unberührt zurück. Eine absolute Kaufempfehlung für alle Fans von Individualität und Leuten, die genug vom Random-Metalcore haben und auf der Suche nach neuen und frischen Ideen sind. Ich freue mich auf die nächsten Ergüsse von FOOL THE MASSES und hoffe auf weiterhin unverbrauchte Frische.

Tänski

KRIS BARRAS BAND – Halo Effect

Trackliste:

01. Hourglass
02. Unbreakable
03. With You
04. Savages
05. Fall To Fly
06. Waste Away With Me
07. Reflections
08. Secrets
09. Landslide
10. Fear Of Letting Go
11. Apocalypse

Spielzeit: 38:50 min – Genre: Modern Hard / Alternative Rock – Label: Earache – VÖ: 12.04.2024 – Page: www.facebook.com/krisbarrasband

 

Mir ist schleierhaft wie mir die KRIS BARRAS BAND bis jetzt entgehen konnte und die Band um Namensgeber KRIS BARRAS es schaffte sich vor mir zu verstecken. Da in Bayern der Name Barras für ein sehr bekanntes Umgangswort für Bundeswehr steht. Schon der Opener in Form von „Hourglass“ macht deutlich da weiß jemand wo es langgehen soll. Handelt es sich bei „Halo Effect“ um das sechste Album der KRIS BARRAS BAND, diese Angabe ist nicht bestätigt und könnte unter umständen nicht korrekt sein. Zur vierköpfigen Band gehören Kris Barras Gesang und Gitarre, Josiah J. Manning ebenfalls Gitarre, Frazer Kerslake an Bass und Billy Hammett an den Drums.

Was die Britten hier abliefern ist ein gewaltiges Brett das sehr viel Spaß macht und zu den besseren Vertretern des Modernen Hard Rock gezählt werden darf. Die Produktion bläst alles vom Tisch was nicht beschwert wurde. Und genau wie die Produktion so gibt auch die Band alles, es wird eingängig gerockt und dabei mit einer spielerischen Leichtigkeit ein Album kreiert das auf ganzer Linie überzeugen kann. Egal ob bei Songs wie „Hourglass“, „With You“ oder der Granate „Savages“ um nur drei zu nennen beweisen die vier Jungs wie man coolen und sehr geilen Hard Rock der Moderne einspielt.

Die Stimme von Kris ist sehr gefühlvoll, man könnte meinen das die in der Popmusik besser aufgehoben wäre, doch falsch gemeint. Die Stimme hat in allen Lagen Kraft und Dynamik ohne dabei einen Einbruch zu zeigen. Einzig die Spielerein mit den Verzerrungen der Stimme sind nicht nach meinem Geschmack. Die Gitarren gehen in die Vollen und geizen nicht mit Griffbrettbearbeitung, der Bass kommt immer auf seine Kosten und die Drums, die sich leider an manchen Stellen nach Drum Maschine anhören, hauen einen nach dem Anderen raus.

Vergleichen lässt sich der Modern Hard Rock mit den Landsmännern von THOSE DAMN CROWS, THE GROUND SHAKER, den deutschen Rockern um Max ROXTON oder auch ALL GOOD THINGS der voll auf die Zwölf gezielt und genau in diesem Zentrum einschlägt. Die Mucke klingt auf jeden Fall besser als das Cover vermuten lässt.

Sehr geiler Modern Hard Rock von der KRIS BARRAS BAND, so kann es und sollte es auch unter allen Umständen bei der Band weitergehen. Wenn die Verzerrungen der Stimme nicht wäre hätte ich volle Punkte gegeben, es bleibt trotzdem eine in den höheren Regionen die mehr als gerechtfertigt ist.

„Hourglass“ der perfekte Einstieg in ein Album das Spaß macht, „Unbreakable“ ist keinen Deut schlechter als der Opener. „With You“ hat mehr als nur Potential, „Savages“ ein Gigant der Melodie und Moderne zu einer unbesiegbaren Einheit vereint. „Fall To Fly“ erinnert miche in wenig an die BEASTY BOYS, „Waste Away With Me“ sehr hart, flott und modern. „Reflections“ geht wieder beser runter, wie ein sehr guter Whiskey, „Secrets“ entwickelt sich zum Highlight. „Landslide“ hier wird Melancholie großgeschrieben und mit Melodie in Szene gesetzt, „Fear Of Letting Go“ macht in den Strophen auf Softi und im Refrain auf Halbstark, „Apocalypse“ moderne Riffattacken bis der Arzt kommt.

Balle