PRIMAL FEAR – Code Red

Trackliste:

01. Another Hero
02. Bring That Noise
03. Deep in the Night
04. Cancel Culture
05. Play A Song
06. The World is on Fire
07. Their Gods have Failed
08. Steelmelter
09. Raged by Pain
10. Forever
11. Fearless

Spielzeit: 58:01 min – Genre: Power Metal – Label: Atomic Fire Records – VÖ: 01.09.2023 – Page: www.primalfear.de

 

PRIMAL FEAR mussten leider eine Zwangspause einlegen zuletzt. Und das ganze 2 Jahre. Grund dafür war die leider ernste Erkrankung (Impfschaden) von Mastermind Matt Sinner. Dieser musste relativ viel neu lernen und man sieht ihm aktuell den langen, beschwerlichen Weg zurück auch noch an!
Aber Gott Sei Dank ist er wieder zurück und ist noch unter uns und nun gibt es auch endlich wieder neues Futter für die Power Metalfans unter uns.
Die letzte Platte „Metal Commando“ war ein Brett und so war es schwierig daran anzuschließen oder sogar zu übertreffen.
Aber, so viel sei gesagt, man hat es geschafft, „Code Red“ ist erneut bärenstark geworden und ist, laut eigener Aussage, wieder ein Schritt in die Normalität von Matt. Er hat das einfach gebraucht.
Matt meint auch das Sänger Ralf Scheepers hier seine bislang beste Gesangsleistung abliefert, das mag man glauben oder nicht, er hat ja schon richtig viel gemacht, aber wir horchen einfach mal genauer in die Scheibe rein!

Als Opener wird uns die Vorabsingle „Another Hero“ vor den Latz geknallt denn nach ein paar einleitenden Keyboardklängen dreschen einem die Riffs so richtig auf die Zwölf.
Mit einem Mordsschrei steigt Sänger Ralf ein und der nackenbrechende Groover nimmt seinen Lauf.
Die so schon volle Livelsetliste dürfte hier einen würdigen neuen Kandidaten gefunden haben geht die Nummer doch mächtig nach vorne, zusätzlich mit einem Mörderchorus.
Ein bisschen verschnaufen kann man dann beim anschließenden „Bring That Noise“ der nicht ganz so brachial aus den Boxen tönt, zieht man den Chorus mal ab.
Auf den Spuren des Openers wandelt dann aber ganz klar „Deep in the Night“. Groovend drückt die Nummer aus den Boxen inklusive des geilen Chorus. Passt, wackelt und hat Luft!
Schnell und episch so könnte man das dem Mittelteil einleitende „Cancel Culture“ recht schnell zusammenfassen. Erstklassig ist es noch dazu.
Nachdem „Play A Song“ nur ein laues Lüftchen ist, ballern die epischen „The World is On Fire“ und „Their Gods have Failed“ umso mehr los. Und vor allem letztgenannter Song ist wieder ein richtiges Brett geworden wo Sänger Ralf mal wieder zeigen kann was in ihm steckt!
„Steelmelter“ ist dann ein typischer PRIMAL FEAR Nackenbrecher der das letzte Drittel mit der Gänsehautballade „Forever“ und dem abschließende klassischen „Fearless“ gut einleitet.
Abschließend muss gesagt werden das auf dem gesamten Album eine gewissen Düsternis und Voll auf die Fresse Mentalität vorherrscht. Bei den ganzen Begleiterscheinungen im Vorfeld vermutlich nicht verwunderlich.

So ein bisschen ertappe ich mich gerade dabei hier das Haar in der Suppe zu suchen und den ein oder andere hier vorhandenen Standardmetaltrack zu hoch ins Gewicht fallen zu lassen.
Das würde aber den übrigen Knallersongs absolut nicht gerecht werden!
Denn PRIMAL FEAR hauen hier erneut ein absolutes Meister und Referenzwerk des Power Metals raus und das verbunden mit der schwierigen Vorgeschichte muss auf jeden Fall entsprechend hoch bepunktet werden, fertig!
Fast die Höchstnote, absolut verdient!

Julian

 

SKAGARACK – Heart And Soul

Trackliste:

01. Give It
02. Peace Of Mind (To Have A Good Time)
03. A Cool Damn Car
04. Heart And Soul
05. Talkin‘ Bout Jesus
06. Changing
07. Cool To Be Old School
08. Be With You Forever
09. Where Have You Been
10. Ain’t Got Nothing To Lose
11. So Right
12. Anymore

Spielzeit: 52:56 min – Genre: Melodic Rock – Label: Thunderstruck – VÖ: 25.08.2023 – Page: www.facebook.com/Skagarack

 

Es war knapp 30 Jahre sehr still um SKAGARACK, die Band lag auf Eis. Von 1986 bis 1993 wurden vier starke Alben veröffentlicht und dann war erst mal Schluss. 2020 spielten SKAGARACK einige Gigs die sich als sehr gelungen herausstellten und von den Fans sehr gut aufgenommen wurden. Als die Band zu Proben für die Gigs zusammenkam und es nicht lange dauerte bis die alten Songs wie früher klangen, wurde Torben Schmidt von diesen Dingen inspirierten neue Songs zu schreiben.

Von der Original Besetzung sind nur noch Torben Schmidt an Gesang und Gitarre sowie Jan Petersen ebenfalls Gitarre dabei. Noch mit an Board sind Ken Rai Smith an Keyboards, Rasmus Matthiesen am Bass und Dennis Pedersen am Schlagzeug.

Können die Dänen nach 30-Jahren Pause an die alten Erfolge anknüpfen und besitzt Torbens Stimme immer noch die Faszination von damals? Torbens Stimme hat in den 30 Jahren nichts eingebüßt, sie hört sich sogar noch besser an als damals wie ein lange im Eichenfass gereifter Single Malt der Premium Klasse. Vergleichen kann man die Stimme von der Färbung ein wenig mit Steve Overland von FM, diese besitzt zu jeder Zeit Kraft und Ausdrucksstärke ohne dabei einzuknicken. Bei Song #10 meint man das JOE LYNN TURNER den Song eingesungen hat. Die Gitarren rücken sehr weit in den Vordergrund ohne dabei zu aufgesetzt zu wirken, die Riffs kommen stark und punktgenau mit leichter Blues Note versehen. Die Keys halten sich dezent und unterstützend zurück ohne zu nerven, der Bass geht voll auf die Glocke. Die Drums sind sehr auffällig und brachial ausgeführt. Das Gesamtbild wirkt harmonisch und kann punkten.

Die Kompositionen sind wie bei SKAGARACK gewohnt mit feinen Melodien ausgestattet und mit den Instrumenten sowie Torbens Stimme bestens in Szene gesetzt und zeigen ganz großes Musikkino. Torben beweist das er selbst nach 30 Jahren Pause noch starke Songs schreiben kann und auch in der Lage ist musikalisch zu überzeugen. Hier geben sich sehr gute Rocker und Highlights regelrecht die Klinke in die Hand und wechseln sich stetig ab. Der Sound wandelt gekonnt irgendwo zwischen Classic, Melodic Rock und Blues Rock ohne dabei in eines der drei Genre abzudriften, sondern vielmehr alle drei sehr stark in jedem Song kombiniert. Man meint zwar so vieles schon mal wo anders gehört zu haben, dass Gefühl stört aber nicht wirklich da es zu stark ist und fast einem perfekten Album entspricht. Vergleichen kann man bedingt mit den vier Vorwerken plus Blues, den Solowerken von Peo Pettersson, STAGGERWING und einer bluesigeren Version von 220 VOLT mit ihren Alben „Eye To Eye“ und „ Leathal Illusion“, ein wenig ZZ TOP ähnliche Riffeinlagen und einfach geil gemachte Rockmucke die überzeugt. Am Riffing merkt man eine deutliche Weiterentwicklung zu den vier Vorgänger Alben, das ist ausgefeilter, weiter in den Vordergrund gerückt und wird mit einer dezent-feinen Blues Note aufgewertet. Torbens Stimme zeigt sich auch mit einer Strahlkraft und deutlichen Gereift Heit zu damals, mir persönlich gefällt dieser neue SKARACK Look fast noch eine Spur besser als der von damals. Für mich eine kleine Sensation dafür das ich SKAGARACK schon für immer abgeschrieben habe können sie doch nach fast ewig langer Pause mehr als nur überzeugen.

Einmal mehr beweisen Musiker aus Skandinavien das sie es drauf haben geile Songs zu produzieren und sich dabei von der breiten Masse sehr weit abheben.

„Give It“ legt gleich mal ein sauberes Pfund vor, kräftig mit leichtem Bluesriffing. „Peace Of Mind (To Have A Good Time)“ ein saugeiler Midtempo Rocker, „A Cool Damn Car“ geht voll durch die Wand, ein Highlight, erinnert ein wenig an ZZ TOP. „Heart And Soul“ ein gefühlvoller Rocker und darf zu den Band Highlights seit Beginn gezählt werden, mit traumhafter Melodieführung. „Talkin‘ Bout Jesus“ glänzt mit starken Orgel und 80er Pomp Keyeinlagen auch wieder ein Highlight, „Changing“ der nächste Gefühlsrocker der nicht von der Stange stammt. „Cool To Be Old School“ kommt mit geilem Hammond Orgelsound und zeigt sich so von einer Klassik Seite, „Be With You Forever“ ein schwerer Rocker der schleppend daherkommt, wieder mit geilen Hammond Sounds. „Where Have You Been“ göttliche Melodieführung trifft auf Torben in Bestform = Top Hit. „Ain’t Got Nothing To Lose“ geht voll in die Classic Blues Ecke und ist dabei verdammt Geil geworden, „So Right“ fällt unspektakulär aber sehr gut aus, „Anymore“ gibt ein perfektes Schlusslicht ab.

Balle

ECLIPSE – Megalomanium

Trackliste:

01. The Hardest Part Is Losing You
02. Got It!
03. Anthem
04. Chrildren Of The Night
05. Hearts Collide
06. I Don´t Get It
07. The Broken
08. So Long Farewell Goodbye
09. High Road
10. One Step Closer To You
11. Forgiven

Spielzeit: 38:10 min – Genre: Hardrock – Label: Frontiers Records – VÖ: 01.09.2023 – Page: www.eclipsemania.com

 

Die gute Nachricht gleich vorneweg: wo ECLIPSE drauf steht, ist auch im Jahr 2023 ECLIPSE drin! Die Entwicklung, die Eric Martensson und seine Jungs seit ihrem Einstand „The Truth And A Little More“ in 2001 bis heute genommen haben, darf als phänomenal bezeichnet werden. Schon lange gehören die Schweden zur Speerspitze des skandinavischen respektive schwedischen Hardrocks der 2000er. Und doch haben sich in letzter Zeit ein paar Abnutzungserscheinungen hervorgetan. Was kann der Vierer also auf ihrem neunten Studioalbum „Megalomanium“ draufsetzen? Seit 2019 ist das Line-Up stabil geblieben. Seitdem zupft Victor Crusner den Bass, sein Bruder Philip bearbeitet bereits seit 2015 die Felle und komplettiert so die Besetzung um das Gründerduo Magnus Henriksson (guitars) und Erik Martensson (vocals, guitars), die ECLIPSE 1999 ins Leben riefen.

Auch auf „Megalomanium“ spielen die Schweden eine Mischung aus melodischem Hardrock, Punk und schwedischen Volksweisen, angereichert mit unwiderstehlichen Melodien und fetten Gangvocals, gegossen in einen dichten, fetten Sound. Mit „The Hardest Part Is Losing You“ beginnt das neue Album, wie viele seiner Vorgänger klangen. Ein mitreißender Hardrocker mit Henriksson´s prägnantem Gitarrenspiel und Melodielinien, wie sie wohl nur ECLIPSE zaubern können. Dennoch könnte das Stück auch auf einem ihrer letzten vier Platten stehen. Versteht mich nicht falsch, die Nummer ist absolut geil – hat man so ähnlich aber schon einige Male auf den Vorgängeralben gehört. Zum Glück ist „Got It!“ so ganz anders. Eine leicht überdrehte, hart rockende Punknummer, die Dich packt und nicht mehr los lässt. Das folgende „Anthem“ könnte nicht treffender betitelt sein. Eine majestätische Hymne der Marke „Battlegrounds“, nur mit noch mehr Pathos und bei weitem weniger metallisch angelegt. Wer den Song schon einmal live erleben durfte, weiß, was ich meine. „Children Of The Night“ ist ein schleppender Rocker, gefolgt vom bereits ausgekoppelten „Hearts Collide“, einem ECLIPSE-Stück mit all ihren Trademarks. Nach dem gutklassigen „I Don´t Get It“ wartet „The Broken“ mit einem Eingangsriff auf, das doch sehr an einen frühen Hit von GREEN DAY erinnert. Wer denkt, mit „So Long Farewell Goodbye“ ist der letzte Song der Platte angebrochen, wird eines besseren belehrt. Denn mit dem etwas an GHOST angelehnten „High Road“, „One Step Closer To You“ und dem Rausschmeißer „Forgiven“ gibt es noch drei weitere Songs auf die Lauscher.

ECLIPSE haben in ihrer Karriere schon so manchen Hit gezaubert. „Megalomanium“ könnte man als eine Art Best-Of aus neuen Songs verstehen. Die Mischung stimmt hier absolut und so sind die schwedischen Hardrocker auch über alle Zweifel erhaben. Stark wie immer – und vielleicht ein bisschen mehr!

Stefan

SINCE APRIL – Bury The Mask EP

Trackliste:

01. Bury The Mask
02. The Light
03. In The Dark
04. Not My Grave
05. Turn The Hourglass

 

 

 

 

Spielzeit: 21:08 min – Genre: Melodic Metal – Label: Superlife Promo – VÖ: 11.08.2023 – Page: www.facebook.com/sinceaprilofficial

 

Im Jahr 2017 begannen fünf junge Münchner Boys damit einen Feldzug in der Musikszene zu starten. Diese fünf Jungs sind Sänger Umut Uysaler, die Gitarristen Manu Satzger und Marin Kostek, Bassist Gonzalo Urgel Tendero und Drummer Robert Merkl. Nach drei Singles veröffentlichte die Band 2019 das Debütalbum mit dem Namen „Escape“ das sehr gute Resonanzen bekam. Die Ende 2019 Anfang 2020 aufkeimende Pandemie unterbrach den Feldzug von SINCE APRIL bis 2022 als sie einige Shows mit anderen Bands spielten. Im Frühjahr diesen Jahres als mit „The Light“ eine weitere Single veröffentlicht wurde und mir der Song ganz gut gefällt ist die Band auf meinem Radar aufgetaucht. Als sie dann im Frühjahr im Backstage in München mit BLOODRED HOURGLASS und dem ebenfalls aus Oberbayern stammenden MAX ROXTON einen verdammt geilen Set hinlegten und ich das Debütalbum von SINCE APRIL ergattern konnte kann ich das durchweg positive Feedback bestätigen. Die Band ist auf Konserve sowie Live eine energiegeladene Powermaschine die ihren Platz ohne viel Schnörkel gefunden hat.

Hier handelt es sich um das zweite Album der Band das laut Auskunft der Band als Zweiteiler in Form von zwei EPs veröffentlicht wird.

Den Hörer erwarten harte Riffs die ohne Gnade im Positiven auf einen einprügeln, die Riffs sind nicht sinnlos und mit Gewalt eingespielt nein vielmehr kommen sie mit sehr ausgefeilten und zuckersüßen Melodien aus den Boxen gezaubert. Die Stimme von Umut ist gefühlvoll und setzt mehr als nur Akzente, er hat richtig Gold in den Stimmbändern und erinnert mich entfernt an eine in höheren Lagen befindlichen Version von Jeff Scott Soto, zwar von der Färbung her höher aber genauso rau und dreckig. Einzig wenn die Stimme verzerrt wird ist nicht mein Fall, ansonsten kann Umut bei mir Punkten ohne Schwächen zu zeigen. Die beiden Gitarristen machen auch eine mehr als nur sehr gute Figur. Der Bass hört sich nicht wirklich nach Nebendarsteller an, der kommt voll durch und wummert voll drauf los. Die Drums treiben ohne Ende mit einer Gewalt wie die Schlachtentrommler die ihre Parteien noch härter anspornen.

Die Mucke liegt irgendwo zwischen coolem melodischem Hard Rock und geilem Melodic Metal mit einem leichten Hang zum Prog Metal ohne dabei den Hörer zu überfordern. Die Songs sind wie auch schon auf dem Debüt mit starken und prägnanten Melodien ausgestattet die sehr schnell ins Gehör gehen und dort sehr lange Zeit verweilen ohne Langeweile zu verbreiten oder abgedroschen zu klingen. Man kann SINCE APRIL sehr grob mit einer moderneren Version von SAVATAGE mit „GUTTER BALLET“, QUEENSRYCHE mit „Operation: Mindcrime“, ein wenig THE UNITY, TURBOKILL und AXEL RUDI PELL vergleichen. Der Metal wird modern geboten ohne dabei zu Modern zu klingen sondern man vereint gekonnt Tradition und Moderne zu einem sehr guten Gesamtbild das sich hinter niemandem verstecken muss, sondern mit den alten Hasen mithalten kann. Es ist einfach nur traumhaft wie Umuts tolle und genial melodische Stimme mit den Melodien und den Riffgewittern harmoniert.

Als Fazit kann ich nur sagen, weiter so ich will mehr davon hören, bei der Bewertung halte ich noch einen Punkt zurück weil es sich nur um eine EP mit fünf Titeln handelt.

Mit „Bury The Mask“ machem die Jungs gleich mal einen auf doppelt dicke Hose und ziehen mit Riffattacken in die Schlacht, „The Light“ ein melodisches Highlight voll mit Spannungsbögen. „In The Dark“ eine sehr gelungene Mischung aus Stampfer und Powerballade mal wird drauflos gerockt um sich mit gefühlvollen Passagen abzuwechseln, „Not My Grave“ ein ebenfalls sehr melodischer Song und kommt mit coolen Growls als Kontrastpunkt. „Turn The Hourglass“ ein sehr guter brachialer Nackenbrecher der nicht ganz das Niveau der Vorgänger halten kann.

Balle

INDUCTION – The Power Of Power (EP)

Trackliste:

01. Set You Free
02. A Call Beyond
03. Queen Of Light
04. At The Bottom
05. Order & Chaos
06. Pay The Price

 

 

 

Spielzeit: 30:26 min – Genre: Power Metal – Label: Atomic Fire Records – VÖ: 04.08.2023 – Page: www.facebook.com/inductionofficial

 

Es ist für eine talentierte Band nicht allzu schwer, ein uninteressantes Standard-Symphonic-Power-Metal-Album aufzunehmen. Man kennt all die Harmonie-Wendungen und klassischen Melodie-Bögen, die die durchschnittlichen Alben dieses Genres wieder und wieder aneinanderhängen, dann kommen noch ein paar semi-realistische Streicherfundamente mit dabei und fertig ist das Ding. INDUCTION sind eine talentierte Band, die allerdings die Leistung vollbringt, genau das nicht zu tun und im Jahr 2023 noch Symphonic Power Metal zu releasen, der frisch wirkt und all das beinhaltet, was die Wirkung des Genres ausmacht.
„The Power Of Power“ (NANOWAR lassen grüßen) ist die neue Sechs-Song-EP der Truppe um Kai-Hansen-Sohn Tim, und mit ihren 30 Minuten Spieldauer eigentlich fast schon ein Album. Eines, an dem praktisch alles stimmt. Der Sound ist fett, die Bandleistung durch die Bank äußerst stark. Die orchestralen Elemente klingen angenehm realistisch und bombastisch, insbesondere die Hörner braten ordentlich. Die Geschwindigkeits-Level der einzelnen Songs passen ebenfalls, von Midtempo bis Fullspeed ist alles vorhanden, lediglich Balladen-Fans könnten enttäuscht werden.
Bis dahin schonmal alles top. Jetzt steht und fällt die Sache eigentlich nur noch mit dem Songwriting, und das ist auf „The Power Of Power“ auf äußerst hohem Level. Keiner der Tracks fühlt sich so an, als hätte man ihn auch auf einem X-beliebigen 08/15-Symphonice-Power-Metal-Album finden können. Die Kompositionen sind durchdacht und ausgereift, passen jederzeit zum Genre, haben dabei aber durchweg Wiedererkennungswert. Bewährte Bausteine kunstvoll und mit eigener Vision zusammengesetzt. Klar, der HANSEN-Spirit kommt gerne mal durch („Set You Free“ versprüht im Chorus einige „Land Of The Free“-Vibes), aber INDUCTION machen damit ihr eigenes Ding.
Was die Sache dann komplettiert, ist, dass offensichtlich nicht nur einiges an Zeit und Arbeit ins Songwriting gesteckt wurde, sondern auch in den Studio-Aufenthalt. Die Liebe zum Detail, die alleine in der Orchester-Programmierung steckt, drückt den Entertainment-Wert der Platte um einiges nach oben und macht sich absolut bezahlt.

Fazit:
Man lehnt sich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man INDUCTION eine steile Karriere voraussagt. Die Truppe macht Symphonic Power Metal auf einem Niveau, dass man heutzutage nur noch selten findet. Und „The Power Of Power“ ist der beste Beweis dafür, und ein absoluter Leckerbissen für jeden Fan des Genres.

Anspieltipps:
„Set You Free“, „Queen Of The Light“ und „At The Bottom“

Jannis

ICON OF SIN – Legends

Trackliste:

01. Cimmerian
02. Night Force
03. The Scarlet Gospels
04. In the Mouth of Madness
05. Heart of the Wolf
06. Bare Knuckle
07. Wheels of Vengeance
08. Clouds over Gotham Pt.2 – The Arkham Night
09. Terror Games
10. Black Sails and Dark Waters

 

Spielzeit: 56:07 min – Genre: Heavy Metal – Label: Frontiers Music – VÖ: 04.08.2023 – Page: https://www.facebook.com/IconOfSinMusic/

 

Vor 2 Jahren widmete sich noch unser geschätzter Kollege Balle dem neuen Bandprojekt ICON OF SIN aus dem Hause Frontiers. Da Balle aktuell krankheitsbedingt pausiert musste ich mir doch auch mal anhören, wie das Ganze so tönt und widmete mich mit Freuden dem zweiten Album „Legends“.
Herzstück der Truppe ist nach wie vor der brasilianische Sänger Raphael Mendes der mit Youtube Coversongs bekannt wurde und einem gewissen Bruce Dickinson stimmlich doch recht ähnelt.
Musikalisch bleibt eigentlich alles beim Alten und man bewegt sich zwischen, Heavy, True sowie NOWBHM und bezieht sich lyrisch auf unterschiedliche Fantasy oder historischen Themen.

Gestartet wird das neue Album von „Cimmerian“ mit kraftvollen Riffs und Drums. Es entwickelt sich ein flotter Midtemposong über dem der erstklassige Gesang von Fronter Raphael thront. Ein sehr ordentlicher Einstieg!
Das anschließende „Night Force“ ist dann nicht ganz so druckvoll wie der Opener, besticht aber mit seiner Eingängigkeit und seiner Melodic vor allem im Refrain sehr stark.
„The Scarlet Gospels“ ist ein erdiger Groover bei dem Nacken, Arme und Füßen wunderbar mitgehen können und der einen schönen epischen Touch sowie ebenfalls wieder einen sehr starken Refrain besitzt.
Hier erinnert man ganz klar an die, wahrscheinlich, großen Vorbilder IRON MAIDEN!
Über den Midtemporocker „In the Mouth of Madness” geht es dann in den Mittelteil der Scheibe, wo man ein klein wenig durchhängt und nicht mehr ganz das Niveau des ersten Drittels hinbekommt.
Klarer Glanzpunkt ist hier das klassische „Wheels of Vengeance“.
Im letzten Drittel kann man sich aber wieder steigern und man bewegt sich qualitativ wieder im oberen Regal.
Egal ob es das epische „Clouds over Gotham Pt.2 – The Arkham Night”, inklusive Möderchorus, der hymnische Midtempokracher „Terror Games“ oder der überlange epische Abschlusskracher „Black Sails and Dark Waters“ ist.
Alles hier sind absolute Hits und zünden sofort!

Ich bin ja kein Freund der Veröffentlichungsflut und der Bandprojekte aus dem Hause Frontiers. Aber hier haben wir es auf jeden Fall mit einem besseren dieser Gattung zu tun!
ICON OF SIN halten auch auf ihren zweiten Album die Fahne des NWOBHM hoch, fahren dieses Mal aber auch häufig eher im klassischen Heavy Metal Gewässer.
Im Mittelteil lässt man zwar etwas Federn, aber die restlichen Songs sind sehr ordentlich geraten und jeder Fan von IRON MAIDEN und Co sollte hier viel Freude dran haben.
Klare Kaufempfehlung also!

Julian

 

 

 

HEIMDALL – Hephaestus

Trackliste:

01. Hephaestus
02. Masquerade
03. King
04. The Runes
05. Till the End of Time
06. Power
07. We are One
08. Spellcaster
09. The Show Must Go On

 

 

Spielzeit: 41:10 min – Genre: Power Metal – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 25.08.2023 – Page: www.facebook.com/heimdallofficial

 

Mal wieder eine italienische Power Metalband, die es schon seit geraumer Zeit gibt und die ich nicht kenne…die Rede ist von den Jungs von HEIMDALL die seit 1994 existieren und dieser Tage ihr 6. Album mit dem Titel „Hephaestus“ in die Läden hieven!
Das letzte Album „Aeneid“ ist gute 10 Jahre her, da sind mir die Jungs wohl echt durchgerutscht.
In all ihren Jahren hat man schon einige Line Up Wechsel durch, Konstante waren bislang nur die beiden Gründungsmitglieder Fabio Calluori (Gitarre) und Nicolas Calluori (Schlagzeug). Gitarrist Carmelo Claps ist auch schon seit Ende der 90iger dabei.
Man widmet sich lyrisch wohl einigen Fantasythemen, was man auch schon am Album und den Songtiteln feststellt. Musikalisch soll man wohl irgendwo in der Schnittmenge, HAMMERFALL, STRATOVARIUS oder GAMMA RAY liegen…na schauen wir mal!

So genug geschwafelt, wir werfen direkt mal ein Ohr auf den Openertrack „Hephaestus“ der nach einem kurzen Intro direkt loslegt. Mythisch geht es hier zur Sache aber man bewegt sich hier voll im italienischen Power Metal.
Sänger Gandolf Ferro macht eine gute Figur, hat ein ordentliches Organ und ist im absolut angenehmen Bereich unterwegs.
Mit etwas Folkmetal gewürzt schafft es der Tiiteltrack und Opener sofort in die Gehörgänge und so soll es doch sein, oder?
Flott und genauso eingänglich ist man dann beim anschließenden „Masquerade“ unterwegs, bevor es mit „King“ eine ganze Spur zackiger zur Sache geht.
Und auch hier zeigen die Jungs wieder das sie es absolut verstehen eingängige Songs zu schreiben, denn inklusive Refrain bekommt man die Nummer ebenfalls nicht mehr so schnell aus dem Kopf.
Im Mittelteil zeigen dann das folkgeschwängerte und epische „The Runes“ sowie die Powerballade „Till the End of Time“ was sie können bevor bei „The Power“ ganz titelgerecht ordentlich Gas und Schmackes gegeben wird.
Auch wenn man immer eine ähnliche Grundstruktur hat, komplett gleich klingt keiner der bisherigen Songs und das ist auch nicht immer so gegeben. Schon mal ein absoluter Pluspunkt!
Perfektes Futter für die epischen Power Metalfreaks bietet dann auch wieder „We are One“ bevor man mit „Spellcaster“ einen waschechten Bombastmetalbomber auf die geneigte Hörerschaft loslässt.
Zum Abschluss huldigt man noch QUEEN mit deren Gassenhauer „The Show Must Go On“. Ist ganz nett, aber hätte jetzt für mich nicht sein müssen. Bei Majestäts Covern kann man meistens leider nur verlieren. Dann lieber noch einen eigenen Song des bisherigen Kalibers!

Power Metal Fans die ein Faible für italienische Bands haben kommen hier auf jeden Fall voll auf ihre Kosten!
Man hat einen ordentlichen Sänger, der nicht zu hoch singt, was ja fast schon eine Seltenheit ist in dem Genre, und auch vom Songwriting her ist man sehr ordentlich unterwegs.
Insgesamt also eine gute, empfehlenswerte Vorstellung und Comeback!

Julian

 

 

 

HELL IN THE CLUB – F.U.B.A.R.

Trackliste:

01. Sidonie
02. The Arrival
03. Total Disaster
04. The Kid
05. Best Way Of Life
06. Cimitero Vivente
07. Sleepless
08. The End Of All
09. Undertaker
10. Tainted Sky
11. Embrace The Sacrifice

Spielzeit: 41:54 min – Genre: Hardrock – Label: Frontiers Records – VÖ: 11.08.2023 – Page: www.hellintheclub.com

 

Vor knapp 15 Jahren betrat eine italienische Hardrockband die Bühnenbretter, die sich den Namen HELL IN THE CLUB gab. Schon ihr Debüt von 2011, das auf den Namen „Let The Games Begin“ hört, ließ aufhorchen, so richtig amtlich wurde es dann 2014 mit „Devil On My Shoulder“ und dem gleichnamigen Single-Hit. In den folgenden Jahren wurde der Sound etwas düsterer, aber spätestens mit der letztjährigen EP „Kamikaze“ ist die alte Leichtigkeit zurück im Bandsound. Nicht vergessen sollten wir ein mehr als gelungenes Cover von ALICE COOPER´s „He´s Back“, das der gleichen EP entstammt. Jetzt stehen Davide „Dave“ Moras (vocals, ELVENKING), Andrea „Andy“ Buratto (bass), Marco Lazzarini (drums, beide u.a. SECRET SPHERE) und Andrea „Picco“ Piccardi (guitars, z.B. Ex-WRATHCHILD) mit Album Nummero sechs unterm Arm, das auf das Kürzel „F.U.B.A.R.“ getauft wurde.

Mit „Sidonie“ startet der Longplayer äußerst hitverdächtig. Das stampfende „The Arrival“ folgt dem starken Opener – abermals ausgestattet mit Ohrwurmelodien. „Total Disaster“ macht das Eingangstrio perfekt und es wird eines klar: die Schweden DYNAZTY haben mächtig Konkurrenz bekommen. Wer mit dem neueren Material von Nils Molin und seinen Mitstreitern konform geht, wird im Laufe der gut 40 Minuten von „F.U.B.A.R.“ gehörig mit der Zunge schnalzen. Schon das folgende „The Kid“ ist ein weiteres Highlight. Danach geht den Italiern etwas die Puste aus. Zwar kann das knackige „Best Way Of Life“ gefallen und das mit gleichem Rhythmus ausgestattete „Cimitero Vivente“ (, was übersetzt „lebendiger Friedhof“ bedeutet) ebenfalls, die Klasse der ersten vier bis fünf Nummern erreichen HELL IN THE CLUB aber nicht mehr. Auch nicht beim funkigen „Sleepless“ oder dem straighten Rocker „Tainted Sky“.

Dennoch haben HELL IN THE CLUB ihr bisher wohl stärkstes Material auf „F.U.B.A.R.“ versammelt, wovon sicher einige Songs in zukünftigen Live-Setlists oder einer vielleicht irgendwann folgenden Best-Of-Platte stehen werden.

Stefan

The Unity – The Hellsh Joyride

Trackliste:
01. One World
02. Masterpiece
03. The Hellish Joyride
04. Only The Good Die Young
05. Saints And Sinners
06. Something Good
07. Always Two Ways To Play
08. Awakening
09. Golden Sun
10. Stay The Fool
11. Never Surrender
12. You’re Not Forced To Stay

Spielzeit: 49:32 min – Genre: Power Metal – Label: Steamhammer/SPV – VÖ: 25.08.2023 – Page: www.facebook.com/unityrocksofficial

 

Eine der besten aktiven Hamburger Power-Metal-Bands kommt aus Dortmund, wenn man der Encyclopaedia Metallum Glauben schenken möchte. Mehr Sinn ergibt dies, wenn man erwähnt, dass es sich bei dieser Band um THE UNITY handelt, bei der mit Michael Ehré und Henjo Richter gleich zwei GAMMA-RAY-Mitglieder an Bord sind (und dazu mit EDGUY-Bassist Tobias Exxel noch ein halbes, spielte er doch immerhin schon live mit den Nordmännern). Das illustre Sextett wird komplettiert durch Sascha Onnen (Ex-MOB RULES, erklärt auch das Songwriting bei „Golden Sun“), Stefan Ellerhorst und Jan Manenti.
Und während die RAYs doch schmerzlich lange auf sich warten lassen, servieren uns THE UNITY den fröhlichen, optimistischen, unmodernen Power Metal, den man so nötig hat. Mit eigenem Charakter aber Ehrés und Richters hörbarer musikalischer Sozialisierung, mal rockiger, mal metallischer und immer wieder versehen mit diesen kleinen Einflüssen aus Genres wie Klassik, Musical und Classic Rock. Kurz: Hier haben wir es mit einem Album zu tun, wie sie heute immer seltener werden, fokussiert sich Power Metal doch aktuell auf cinematisch-orchestralen Bombast, Synthesizer-Overkill, dramatische Atmophäre – oder auf cheesy DRAGONFORCE/STRATOVARIUS-Spielarten.
Und ja, musikalisch ist „The Hellish Joyride“ ziemlich genau eine ebensolche Ride, wenn auch mit ziemlich wenig Hell.
Die Rock-Abteilung wird von Songs wie „Stay The Fool“ und „ Always Two Ways To Play“ abgedeckt, die Uptempoparty von „Saints And Sinners“, und „Something Good“ und „You’re Not Forced To Stay“ drücken verstärkt den Gänsehaut-Knopf. All das wird getragen von vielen guten Melodien, von denen man teils auch an die ein oder andere bereits existierende erinnert werden dürfte. Aber nicht in dramatischem Umfang (und ein bisschen braucht man das ja auch, um sich wohl zu fühlen), da gibt es noch ordentlich Parts, die kreativ und unverbraucht daherkommen. Nicht zuletzt liegt das an dem Extramaß an Detailreichtum. Eine zweite Strophe, die unerwartet anders instrumentiert beginnt, als die erste, kommt bei vielen Bands beispielsweise einfach nicht vor, obwohl ein solcher Kniff direkt den Entertainment-Faktor hochdreht. Auf „The Hellish Joyride“ macht man sich die Mühe, oder man fügt einfach mal am Ende vom Chorus die zwei Extra-Takte ein, packt irgendwo einen humorvollen Gitarren-Move rein, oder ein Räuspern am Ende des Soloparts (hehe).
Und wenn all das jetzt noch gut gesungen/gespielt und produziert ist – was es ist – dann…

Fazit:
… findet der Freund des zeitlosen norddeutschen Power Metal mit THE UNITYs „The Hellish Joyride“ ein absolutes Wohlfühlalbum vor. Lehnen Sie sich zurück und heben Sie die Pommesgabeln. Die Bügel schließen automatisch. Genießen Sie die Fahrt!

Anspieltipps:
„The Hellish Joyride“, „ Only The Good Die Young“, „Golden Sun“ und „You’re Not Forced To Stay“

Jannis

U.D.O. – Touchdown

Trackliste:

01. Isolation Man
02. The Flood
03. The Double Dealer’s Club
04. Fight For The Right
05. Forever Free
06. Punchline
07. Sad Man’s Show
08. The Betrayer
09. Heroes Of Freedom
10. Better Start To Run
11. The Battle Understood
12. Living Hell
13. Touchdown

Spielzeit: 53:59 min – Genre: Heavy Metal – Label: Atomic Fire Records – VÖ: 25.08.2023 – Page: www.facebook.com/udoonline

 

Man muss sich wirklich fragen, ob man in der Zeit, in der man die Rezension zu einem neuen U.D.O.-Album liest, nicht mit der Lektüre von irgendwas anderem zu mehr Erkenntnisgewinn gelangen kann. Und ja, da ist schon was dran. Umso mehr Dank an dieser Stelle allen Lesern, die dranbleiben! Das 19. Studioalbum des deutschen Metal-Botschafters mit der legendär-kreischigen Stimme (ACCEPT-Alben natürlich nicht eingerechnet) nennt sich „Touchdown“, kommt erneut mit Udos Sohn Sven an den Drums und anderen erfahrenen Musikern daher und hat einen erwartungsgemäß saftig-knackigen Sound, bei dem man, wie schon beim Vorgänger, die Vocals an einigen Stellen ein klein wenig lauter hätte drehen dürfen.
Die Platte ist eine Viertelstunde kürzer als das 2021er „Game Over“, was gut ist, denn nach 50 Minuten ist die Luft dann auch irgendwann raus.
Der geneigte U.D.O.-Fan kann an dieser Stelle schonmal aufatmen, Bedürfnisse werden befriedigt. Da ist mit „Forever Free“ der ganz melodische Song, mit „The Betrayer“ der ganz aggressive, und ansonsten ganz viel dazwischen – inklusive kleinem Klassik-Solo, dieses Mal in Form von MOZARTs Rondo Alla Turca, was natürlich eine absolut exquisite Wahl ist (ne, „Metal Heart“, looking at you!).
Das klassische abgespeckte Midtempo, das wir alle von U.D.O./ACCEPT so lieben, ist ebenfalls ordentlich vertreten, dazu aber auch eine gute Menge an schnelleren Songs/Parts, die gefühlt etwas generischer ausfallen und ihren U.D.O.-Bezug primär durch die charakteristischen Vocals behalten.
Ansonsten macht „Touchdown“ im Vergleich zu seinen Vorgängern in Sachen Riff-Qualität und Coolness-Faktor leichte Abstriche. Nicht falsch verstehen, Andrey und Fabian machen an der Gitarre einen hervorragend souverän-intuitiv wirkenden Job und beispielsweise der Chorus von „Punchline“ lässt jeden nicken, der sich über den Besitz von Nackenwirbeln freuen kann. Aber ganz erreicht man dann eben doch nicht die Menge an Spirit der letzten Releases.

Fazit:
Kann halt auch nicht jedes neue Album das beste der Band sein. Aber Jesus, Udo kann kein schlechtes Album rausbringen. Das ist eine von wenigen universellen Wahrheiten und sie hat sich auf „Touchdown“ ein weiteres Mal bestätigt! Jetzt erstmal Mozart hören. Und dann nochmal „The Battle Understood“!

Anspieltipps:
„Fight For The Right“, „The Battle Understood“, „Punchline“ und „The Betrayer“

Jannis