GHOST – Impera

Trackliste:

01. Imperium
02. Kaisarion
03. Spillways
04. Call Me Little Sunshine
05. Hunter’s Moon
06. Watcher In The Sky
07. Dominion
08. Twenties
09. Dakness At The Heart Of My Love
10. Grift Wood
11. Bite Of Passage
12. Respire On The Spital Fields

Spielzeit: 46:21 min – Genre: Heavy Bombast Rock – Label: Loma Vista Records – VÖ: 11.03.2022 – Page: www.facebook.com/thebandghost/

 

GHOST sind bis jetzt fast spurlos an mir vorbei gegangen, bis auf den Song „Dance Macabre“ der einen echten Ohrwurm darstellt, zu dem es auch ein effektvolles Mashup Video aus Polanskis Tanz der Vampire und Blade gibt. Auf das Lineup gehe ich jetzt nicht wirklich ein bei all den Ghouls hier und da macht das wenig sind.

Mir war GHOST nur wegen „Dance Macabre“ bekannt ich kenne die Vorgänger zu „Prequelle“ nicht werde mir diese aber mal genauer anssehen. Die Infos die ich bis jetzt von GHOST hatte war das es sich um eine Bombast Theatralmetal Band handelt. Das trifft für mich bedingt zu, auf diesem Album gibt es einige Metalriffeinlagen der Rest ist leicht angeprogt entspannter Bombastrock der mal härter oder softer rüber komm.

Die Stimme vom Papa Emeritus ist kraftvoll und klar und prägt dadurch die Band entscheidend mit, die Gitarren sind ein Traum die Boys wissen was sie mit der Klampfe anstellen müssen. Die Keys, Orgeln und Fanfaren bilden bei alle dem Wiederspruch zu den Gitarren ein Fundament und große Bühne für den Papa. Bass und Schlagzeug machen Dampf wie ein Sklavenantreiber mit seiner Peitsche.

Der Sound ist brachiales großes Effektkino das einen von vorne bis hinten in eine andere Welt teleportiert, in eine Welt voll mit Einhörnern, Hobbitsen, Drachen, Leprechauns, Jasons, Freddy Krugers, sprechenden Kanickels, Drankensteins und Frankulas. Man meint gleich haut der Yeti den Rübezahl, Grendel jagt den Troll richtig toll und die Asbachuralt Mumie pfeift ohne Zähne Lapalomo vor einem Millionen Puplikum. Also das nenne ich mal innovativ und intelligent umgesetzt da steckt Kreativität und viel Liebe zum Detail drin. Es ist von allem etwas dabei sei es QUEEN, CATS IN SPACE, THE DARKNESS, METALLICA oder auch mal WHITESNAKE.

„Imperium“ wird effektvoll mit viel Drama als Intro in Szene gesetzt, „Kaisarion“ liegt irgendwo zwischen QUEEN und CATS IN SPACE. „Spillways“ ein melodischer Rocker und Highlight. „Call Me Little Sunshine“ das nächste Highlight ein Rocker der mich vom Riffing an METALLICA erinnert. „Hunter’s Moon“ haut mal eben einen raus das Ding rockt irgendwo zwischen Prog und THE DARKNESS, „Watcher In The Sky“ geiler Refrain mit Metalriffing. Mit „Dominion“ kommt das nächste dramatisch angehauchte Intro mit Kirchenorgel, „Twenties“ könnte die richtige Untermalung für einem Freitag der 13. Filme sein wenn sich Jason Voorhees an sein nächstes Opfer anschleicht und der Refrain erinnert an QUEEN mit Asiatouch für die 1960er Batman Realcomic Serie. „Dakness At The Heart Of My Love“ was für ein Kino eine Melodie zum Träumen, „Grift Wood“ Augen schließen und wie in meiner Schilderung weiter oben der Fantasie freien Lauf lassen ein Highlight. „Bite Of Passage“ das nächste Fantasiehorror Intro, „Respire On The Spital Fields“ erinnert an WHITESNAKEs „Still Of The Night“ mit THE DARKNESS, QUEEN und CATS IN SPACE Vibes.

Balle

Konzertbericht: Ghost

GHOST – Live in Bochum Big Band Masquerade

Nach einem soliden Auftritt der schwedischen Doomkapelle „Candlemass“ geben sich die teils kultisch verehrten Ghost am 15. Februar im sehr gut gefüllten Bochumer Congresscentrum die Ehre. Leider steht das „A Pale Tour Named Death 2019“ Konzert erneut unter dem Zeichen, dass es nicht immer gelingt einen adäquaten Sound in die akustisch nicht einfache Halle zu bringen.
Als mit Beginn des Sets der Skandinavier der Vorhäng fällt, droht mir die kleine Asiatin, im Publikum neben mir stehend, mit ihrem fanatischen Begrüßungsaufschrei direkt das Trommelfell zu sprengen. Laut können sie, die optisch wie stilistisch bunt zusammengewürfelte Fan Base der Band. Alles was der Metal an unterschiedlichsten Gruppierungen aufzuweisen hat, streift sich für den heutigen Abend das GHOST Shirt über und erwartet nicht weniger, als die volle Ladung und die sollen sie bekommen.

Ghost stehen auf Intros, am besten lang und im tiefen Bassbereich wubbernd, bevor sie in den jeweiligen Song übergehen. Die achtköpfige Big Band, allesamt in neutral schwarz gekleidet und silberne Masken tragend, bringt soviel musikalischen Bombast auf die Bühne, dass selbst das gigantische Bühnenbild mit Kirchenfenster sowie die grandiose Lightshow erstmal nur Staffage spielt.
Als Opener werden „Ashes“ und „Rats“ in den Ring geworfen und bestätigen, was zu vermuten stand, Theatralik spielt keine unbedeutende Rolle heute abend. Aber bei Ghost wird diese nicht zum Zweck der Ablenkung eingesetzt, denn die Band weiß handwerklich komplett zu überzeugen. Hier sitz jeder Ton und alles ist dermaßen auf den Punkt. Der musikalische Stil lässt kaum eine Einordnung zu, die Band hat eine Nische gefunden, in der sie sich austoben kann. Ein bisschen Kiss hier, ein wenig Queen da und selbst Pink Floyd und Rammstein Facetten sind spärlich auszumachen, aber niemand würden Ghost des Plagiats bezichtigen. Die Ansammlung der Nameless Ghouls weiß mit diesem Gemenge gekonnt umzugehen und bringt die Crowd geschlossen hinter sich.


Natürlich schwebt über allem Tobias Forge, welches seiner zahlreichen Kostüme er auch gerade trägt, er überzeugt als Bischof ebenso wie als Mafiosi, alles mit dem nötigen Augenzwinkern vorgetragen. Mit seiner etwas gewöhnungsbedürftigen Stimmlage, schafft er es letztendlich doch, selbst seine Kritiker dazu zu bewegen, ihm zu Füssen zu liegen, alle anderen haben eh längst ihr Sparbuch an ihn überwiesen. Ein Entertainer vor dem Herren.


Nach fast drei Stunden unterhaltsamen Heavypop der ersten Güte, endet in Bochum ein außergewöhnliches Konzertspektakel und einige verlassen das Auditorium mehr als zufrieden.
Ein Ghost Konzert ist ein bisschen wie Bungeejumping, muss man nicht haben, aber wenn man es macht, hat man ein großartiges Gefühl.

Setlst Bochum:
1 Ashes
2 Rats
3 Absolution
4 Ritual
5 Con Clavi Con Dio
6 Per Aspera ad Inferi
7 Devil Church
8 Cirice
9 Miasma
10 Jigolo Har Megiddo
11 Pro Memoria
12 Witch Image
13 Life Eternal
Break
14 Spirit
15 From the Pinnacle to the Pit
16 Majesty
17 Satan Prayer
18 Faith
19 Year Zero
20 He is
21 Mummy Dust
22 If you have Ghosts
23 Dance Macabre
24 Square Hammer Encore
25 Monstrance Clock

Rüdiger König