WRATHCHILD AMERICA – Climbin‘ the Walls (Re-Release)

wrathchildus_walls_sleeveBand: Wrathchild America
Album: Climbin' the Walls (Re-Release)
Spielzeit: 43:44 min
Stilrichtung: Thrash Metal, Power Metal, Heavy Metal
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: 02.09.2016
Homepage: www.rockcandyrecords.com

Ein feines Cover Artwork von Ed Repka (u.a. Death, Megadeth), gleich das Debüt beim Branchenriesen Atlantic Records und an den Tonreglern der erfahrene Mark Dearnley (AC/DC, Krokus) – die Zeichen standen auf Sturm, als WRATHCHILD AMERICA ihre erste Platte 1989 auf die hungrige Metal Szene los liessen. War die Band ursprünglich eher im Heavy Metal verortet, so hatten neue Thrash Bands wie z.B. Metallica, mit Ihren heftigen Sounds einen bleibenden auf das Quartett aus Baltimore in Maryland hinterlassen. Nach einigen Besetzungswechseln konzentrierte sich die Truppe um den singenden Bassisten Brad Divens darauf den mittlerweile etablierten Thrash Acts etwas Gehaltvolles entgegen zu setzen. Aus heutiger Sicht fällt es schwer nachzuvollziehen warum "Climbin' the Walls" nicht den Erfolg hatte, den es fraglos verdient gehabt hätte: WRATHCHILD AMERICA hatten handwerkliche Einiges zu bieten (die Gitarrenarbeit ist erstklassig), die Produktion ist top (auch wenn die Classic Rock Vergangenheit von Dearnley klar herauszuhören ist) und die Songs hatten allesamt Substanz.

Bereits das Eröffnungsdoppel aus den beiden speedigen "Climbin' the Walls" und "Hell's Gate" macht keine Gefangenen und funktioniert auch heute noch ganz hervorragend. Neben weiteren hochwertigen, schmissigen Thrash Metal Tracks wie "Candy from a Madman" oder "No Deposit, No Return" gibt es mit "Hernia" ein feines Instrumental und mit "Time" eine gar gelungene Pink Floyd Coverversion auf die Ohren. Letzterer Track, ebenso wie das deutlich im Powermetal verwurzelte "Day of the Thunder" lassen dann auch die Vergangenheit der Band erahnen, die sich in unzähligen Clubgigs als Coverband Ihre Hörner abgestossen, ihr ganz eigenes Profil hart erarbeitet haben und auf ihrem Debüt als ernstzunehmender Gegner in den Ring gestiegen sind. Warum aus der ganz grossen Karriere dann leider doch nichts geworden ist, kann man in den gewohnt guten Linernotes nachlesen. Und als i-Tüpfelchen gibt es noch ein gutes Re-Mastering obendrauf.

"Climbin' the Walls" kann sich jeder Metal Jünger völlig zweifelsfrei ins Regal stellen. WRATHCHILD AMERICA stellten tatsächlich so was wie eine Konsens-Band dar, die das beste aus dem klassischen Metal als auch den (damals) nuern und extremeren Spielarten wie Thrash vereinten. Da das nun vorliegenden Rundum-Sorglos Packet aus dem Hause Rock Candy Records das Album in einer wertigen Neuausgabe umso interessanter macht ist persönliches Antesten dringend empfohlen.

WERTUNG:

8

 

 

Trackliste

01. Climbin' the Walls
02. Hell's Gate
03. No Deposit, No Return
04. Hernia
05. London After Midnight
06. Candy from a Madman
07. Silent Darkness (Smothered Life)
08. Time
09. Day of the Thunder

Mario

POLTERGEIST – Back to Haunt

cover-poltergeist_back-to-haunt-highBand: Poltergeist
Album: Back to Haunt
Spielzeit: 52:42 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records  
Veröffentlichung: 21.10.2016
Homepage: www.facebook.com/poltergeist.official

Eines der sensationellsten Comebacks der letzten Jahre dürfte für Freunde des technischen Thrashs Metal sicherlich die Rückkehr der Schweizer POLTERGEIST gewesen sein.
Mit Alben wie „Depression“ (1989) und „Nothing Lasts Forever“ (1993) haben die Mannen um Mainman V.O. Pulver (Gitarre) und André Grieder (Vocals) Klassiker
des Genres vorgelegt, die noch heute als Referenzwerke herangezogen werden.
Nun kehren sie 22 Jahre nach der Auflösung mit ihrem lang erwarteten, vierten Studioalbum zurück, das über Pure Steel Records nun veröffentlicht wird.
Technischer Thrash Metal mit melodischen Vocals, anspruchsvollem Songwriting und einer fetten Produktion ziehen sich konsequent durch die zehn neuen Tracks und sollten den Genrefans auf jeden Fall schmecken.
Direkt mit dem Titelstück „Back to Haunt“ wird das Album eröffnet und es geht gleich flott und druckvoll zur Sache. Hier kann man gleich schön die Matte kreisen lassen und der knackige Chorus dürfte bei den nächsten Liveshows schnell aus hundert Kehlen erklingen! Ein guter, rundum gelungener Opener.
Leider kann gegen diesen Opener das anschließende „Gone and Forgotten“ nicht wirklich anstinken, besser kommen da schon „Patterns in the Sky“ und auch „And so it has begun“ aus den Boxen. Der eine schnell und eingängig, der andere eher etwas stampfend, atmosphärischer aber nicht mindernd eingängiger. Sehr gut, es geht doch Jungs!
Was man sich aber beim absolut einfallslosen und runtergebretterten „When the Ships arrive“ gedacht hat weiß ich nicht, das Ding reißt einen auf jeden Fall nicht wirklich mit, und auch „The Pillars of Creation“ wirkt etwas blutleer und zahnlos.
Ab geht’s in den letzten Abschnitt der Scheibe der von „Faith is Gone“ auch leider eher mittelmäßig eröffnet wird und mit dem überlangen „Beyond the Realms of Time“ beschlossen wird. Dazwischen gibt es leider erneut nur mittelmäßige Standardkost zu hören, die auf Dauer nicht komplett überzeugen kann.

Anspieltipps:

Hier lege ich euch dieses Mal “Back to Haunt”, “Patterns in the Sky”, “And so it has begun” sowie “Beyond the Realms of Time” ans Herz.

Fazit :

Merkwürdig! Für eine Thrash Metal Band machen POLTERGEIST in den langsameren Midtempostücken eine doch sehr gute Figur. Insgesamt ist dann aber zu wenig richtig packendes dabei um sich hier großartig von andere Genre Bands bzw. deren Veröffentlichungen abzusetzen. Eher eine durchschnittliche Scheibe halt.

WERTUNG:

55

 

 

Trackliste:

01. Back to Haunt
02. Gone and Forgotten
03. Patterns in the Sky
04. And so it has begun
05. When the Ships arrive
06. The Pillars of Creation
07. Faith is gone
08. Flee from Today
09. Shell Beach
10. Beyond the Realms of Time

Julian