PRESTIGE – Reveal the Ravage

Band: Prestige
Album: Reveal The Ravage
Spielzeit: 43:16 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 13.08.2021
Homepage: www.prestige.fi

Tervetuloa takaisin (willkommen zurück) PRESTIGE. Eine der dienstältesten Thrash Metal Bands Finnlands meldet sich mit ihrem neuen Album zurück. Die Jungs um Aku Kytölä (v.b.), Ari Tapani Karppinen (g.), Jan „Örkki“ Yrlund (g.) und Matti Johansson (d.) treiben bereits seit 1987 ihr Unwesen in der Szene. Das coole Artwork wurde vom Gitarristen Örkki entworfen. Gemischt hat das Ganze Samu Oittinen im Fantom Studio. Und der Sound ist rau, aber dennoch zeitgemäß ausgefallen. Anlage auf und los.

Und wie es losgeht, „Innocent“ ballert gleich mächtig aus den Boxen. Brutaler Thrash Metal Song mit Backing-Vocals, ein sehr gelungener Start. „Burn My Eyes“ ist ein fetter Stampfer, der im Midtempo-Bereich abläuft. Der Refrain bleibt gut hängen und die Back-Shouts passen perfekt. Auf „Blessed Be“ wird richtig Gas gegeben. Der Drummer gibt alles, die Riffs sitzen, der Bass wummert und die Vocals werden schön dreckig rausgegrölt. Die Tempiwechsel sind raffiniert gemacht. Auf „Pick Your Poison“ werden etwas melodischere Riffs rausgezaubert. Gefällt mir gut, absolut Headbanger-tauglich. „Exit“ fängt ähnlich wie Metallica („Sanitarium“) an, ballert dann aber heftig los. Die Gangshouts kommen geil rüber und dieser Song wird live einschlagen wie Bombe. Oh ja, „Weep“ ist ein Hit. Hey, hey, hey Shouts zu Beginn, dann wird der Circle Pit eröffnet. Fiese Vocals und das volle Thrash Metal Brett. Mir fällt gleich der Schädel ab beim Mitbangen. Ihr wollt es noch schneller? Bitteschön, „In Remains“ lässt in Sachen Tempo keine Wünsche offen. Hier wird jedes Stop Schild absichtlich überfahren. „Ready?“ erinnert mich leicht an Silius. Und das ist ja bei mir bekanntlich doch was Gutes. Schönes Solo im Mittelpart und die wiederholten Shouts der Gitarristen runden das Stück ab. Auch „Self Destruct“ macht einfach nur Laune. Man glaubt, die Nummer zwar schon von irgendwo her zu kennen, aber so klasse vorgetragen, stört das keine Sekunde. „Prime Time“ fängt herrlich verträumt mit der akustischen Einleitung an und wird dann Stück um Stück zu einem würdigen Abschluss.

Fazit: PRESTIGE können auf ganzer Linie überzeugen und liefern hier ein starkes Comeback Album nach 19 Jahren ab. Hier sollte jeder Thrasher seinen Spaß daran haben und live werden die Songs zu 100% zünden. Vahva 9 pistettä

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Innocent
02. Burn My Eyes
03. Blessed Be
04. Pick Your Poison
05. Exit
06. You Weep
07. In Remains
08. Ready?
09. Self Destruct
10. Prime Time

Sturmi

GODSLAVE – Positive Aggressive

Band: Godslave
Album: Positive Aggressive
Spielzeit: 43:39 min
Stilrichtung: Heavy/Thrash Metal
Plattenfirma: Metalville Records
Veröffentlichung: 23.07.2021
Homepage: www.godslave.de

GODSLAVE kommen aus dem Saarland und haben mit der neuen Scheibe nun schon sieben Alben veröffentlicht. Thomas Pickard (v.), Bernhard Lorig (g.), Manuel Zewe (g.), Michael Koch (b.) und Tobias Huwig (d.) hätten fast nicht weitergemacht. Und das wäre ein herber Verlust für die Szene gewesen. Denn musikalisch und auch live haben GODSLAVE einiges zu sagen. Heute will ich aber gar nicht lange rumreden (schreiben), lasst uns sofort reinhören.

Der Opener „How About NO?“ knallt von Sekunde eins an. Harte Riffs geben dem Thrash Metal Song die Richtung vor. Ein klasse Solo und die Background Vocals von Britta Görtz runden den gelungenen Einstieg ab. Mit „Positive Aggressive“ hat man den wohl schnellsten Track am Start. Geiles Riffing, tightes Drumming und auch aufgrund der Vocals fühlt man sich an gute alte Overkill Tage erinnert. Erzeugt schon mal die ersten Nacken-Verspannungen. „Straight Fire Zone“ bietet ein Hammer Intro, ganz viel Groove und ein wenig Accept Feeling. Geht direkt ins Ohr und wurde zurecht auch als Video Output gewählt. Wächst mit mehreren Durchläufen immer mehr. So lange es Songs wie „From Driven“ gibt, wird der Heavy Metal nicht aussterben. Richtig Fettes Teil mit Drum- und Bass Solo am Start. Ein Mix aus Pantera und Rage irgendwie. „Flap Of A Wing“ klingt anders. Und das meine ich durchaus positiv. Strukturen die man sonst von Bands wie Symphony X kennt, paaren Melodie und Härte geschickt miteinander. „King Kortex“ geht mehr in die Power Metal Richtung, aber es klingt ganz natürlich und komplett nach GODSLAVE. „Show Me Your Scars“ beschreibt all die Narben, die jeder in seinem Leben abbekommt und stellt den persönlichsten Song von Bernie dar. Etwas düsterer gehalten und mit einem Gänsehaut-Cello-Moment versehen ist es ein echtes Highlight. Auf „I Am What Is“ spielt Damir Eskic (Destruction) ein Gastsolo. Eine Midtempo Nummer, die aber ein wenig zum Rest abfällt. „See Me In A Crown“ gefällt mir sehr gut. Hier wird gerifft, gegrowlt und soliert. Abwechslung pur einfach. Und schon sind wir am Schluss mit „Final Chapters First“ angekommen. Dieses Stück klingt trotz des harten Riffings extrem motivierend und positiv. Man wird hier mit einem guten Gefühl verabschiedet.

Fazit: sehr gelungene und abwechslungsreiche Scheibe, die Freunden von Overkill, Rage bis hin zu Blind Guardian Spaß machen sollte. Da haben Metalville mit GODSLAVE und Eradicator zwei heiße Eisen im Feuer.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. How About NO?
02. Positive Aggressive
03. Straight Fire Zone
04. From Driven
05. Flap Of A Wing
06. King Kortex
07. Show Me Your Scars
08. I Am What Is
09. See Me In A Crown
10. Final Chapters First

Sturmi

ERADICATOR – Influence Denied

Band: Eradicator
Album: Influence Denied
Spielzeit: 48:00 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Metalville Records
Veröffentlichung: 23.07.2021
Homepage: www.eradicator.de

Aus dem Hause Metalville stehen ERADICATOR vor der Türe und bitten vehement um Einlass. Na dann rein mit euch, damit ich euch auch vorstellen kann. Die Band, bestehend aus Sebastian „Seba“ Stöber (v.g.), Sebastian Zoppe (b.), Jans-Peter „Pitti“ Stöber (d.) und Robert „Robb“ Wied (g.) veröffentlichen seit ihrer Gründung 2004 nun ihr viertes Werk „Influence Denied“. Geboten wird abwechslungsreicher Thrash Metal mit viel Dynamik und ohne Scheuklappen. Produziert, gemixt und gemastert wurden die neuen Kompositionen von Orden Organ Mastermind Sebastian „Seeb“ Levermann. Und Seeb, der auch für Asphyx und Brainstorm tätig ist, hat ERADICATOR einen fetten und klaren Sound zusammengebastelt. Und auf mehr als 200 Gigs weltweit konnten die Jungs auch live auf voller Linie überzeugen. Das gelungene Coverartwork stammt von Mario López. Na dann, CD eingeworfen, Anlage aufgedreht und ab geht’s.

Bevor es losgeht, muss ich gleich mal die Stimme von Seba erwähnen. Ich mag die Klangfarbe und die Art wie er die Texte betont sehr, das ist schon mal eine super Grundlage. Der Opener „Drive By Illusion“ startet direkt flott und kraftvoll. Fette treibende Riffs und ein geiles Drumming eingeschlossen. In der Mitte gibt es einen ruhigen Zwischenpart der mich an eine bekannte Band erinnert, aber ich komm‘ wirklich nicht drauf. Das Solo ist top und hinten raus wird wieder Gas gegeben. „Hate Preach“ steht dem in nicht nach und knallt mal richtig. Sehr eingängig mit hohem Wiedererkennungswert. Auf „Echo Chamber“ kann man den Faible für die Bay Area á la Testament heraushören. Klasse Songaufbau, der die Matte fliegen lässt. Die Mischung zwischen Härte und Melodie sitzt. Der Titeltrack „Influence Denied“ ist ein Brecher. Die hörbare Spielfreude und die Nähe zu Kreator stecken umgehend an voll abzugehen. Cleverer Break bei Minute drei, um am Ende nochmal zu beschleunigen. „5-0-1“ ist richtig stark. Seba singt hier wirklich sehr stark. Immer wieder tauchen Metallica Riffs („One“) auf und der Refrain ist top. Bei „Jackals To Chains“ prügelt sich Pitti die Seele aus dem Leib. Harte, schnelle Thrash Metal Nummer. „Mondays For Murder“ wurde als erster Video Output gewählt. Zurecht, denn hier hauen ERADICATOR einen echten Nackenbrecher raus. Intelligenter Text gepaart mit groovenden Thrash, da kann nichts schiefgehen. Das wird ’ne live Hymne. Luft holen ist nicht, „Hypocrite“ gibt ordentlich Gas und tritt Arsch. Jetzt muss ich den Zoppe am Bass auch mal lobend erwähnen. Bei jedem einzelnen Song gibt der alles. „Descent Into Darkness“ ist von der Grundstimmung her dunkler als die anderen Stücke. Mehr im Midtempo gehalten, aber trotzdem voller Power haut die Nummer richtig rein. Und schon kommt der Rauswerfer „Anthropocence“. Etliche Tempowechsel, Härte, Soli, alles dabei. Sehr gelungener Abschluss, der den Nacken nochmal extrem beansprucht.

Fazit: ERADICATOR werden von Album zu Album besser. Das spielerische Können der ganzen Truppe in Kombination mit dem Gespür für große Songs, müsste die Herzen der Thrash Metal Fans höher schlagen lassen. Wer was mit Testament, Death Angel und Kreator anfangen kann, sollte der Band auf jeden Fall eine Chance geben.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Driven By Illusion
02. Hate Preach
03. Echo Chamber
04. Influence Denied
05. 5-0-1
06. Jackals To Chains
07. Mondays For Murder
08. Hypocrite
09. Descent Into Darkness
10. Anthropocence

Sturmi

RAVAGER – The Third Attack

Band: Ravager
Album: The Third Attack
Spielzeit: 42:00 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Iron Shield Records
Veröffentlichung: 18.06.2021
Homepage: www.ravager-thrash.de

Das beschauliche Walsrode in Niedersachsen hat bei seinen 30.000 Einwohnern zwei ganz besondere Dinge zu bieten. Das ist zum Ersten der weltweit größte Vogelpark und zum Zweiten RAVAGER, die mit ihrem dritten Longplayer um die Ecke kommen und ihrer Stadt und sich selber zu noch mehr Popularität verhelfen könnten. Die Jungs mit der aktuellen Besetzung Marcel Lehr (g.), Philip Herbst (v.), Dario Rosenberg (g.), Justus Mahler (b.) und André Sawade (d.) gibt es nun schon seit 2014 und veröffentlichen ihre Alben bei Iron Shield Records. Das Cover Artwork wurde wieder einmal von Timon Kokott entworfen und ist vorzüglich gelungen. Mit dabei ist auch wieder der coole Thrashzilla namens Keule darauf. Genug, jetzt heißt es Attacke, it’s time for some Thrash Metal.

„Intruders“ ist ein rein instrumental gehaltener Opener, der atmosphärisch beginnt und richtig heroisch abgeht. Ich glaube hier wird man direkt auf die Schlacht vorbereitet. Auf „Planet Hate“ fliegt uns Old School Teutonen Thrash um die Ohren. Das Stück ist aggro as fuck und hat zugleich einen satten Groove. Die Gangshouts passen auch wie Arsch auf Eimer und das Gitarrensolo fetzt. Hey Tankard, seid ihr es auf „Back To The Real World“? Nein, natürlich nicht. Aber eine gewisse Ähnlichkeit kann man diesem Kracher nicht absprechen. Stört keine Sekunde wenn es so authentisch und frisch rübergebracht wird. Und irgendwie bekomme ich Lust auf Bier, muss wohl am Text liegen. Frontsau Philip singt so herrlich derbe auf „Priest Of Torment“, ein Genuss. Diese Vollgasnummer wird einen heftigen Moshpit auslösen, so viel steht fest. Wer jetzt noch stehen kann, sieht sich „A Plague Is Born“ gegenüber stehen. Eine fette Midtemponummer die in der Mitte aber immer mehr an Fahrt aufnimmt und sehr eingängig erscheint. Bei „The Third Attack“ werden keine Gefangenen gemacht und es wird eine wilde Schlacht dargestellt. Knapp über zwei Minuten lang gibt es Thrash Metal auf höchstem Niveau. „Beyond Reality“ fängt düster und bedrohlich an, nur um dann wie ein wild gewordener Hornissenschwarm auf dich loszugehen. Meine Fresse, auch hier werden sich die Leute im Pit zerlegen. „My Own Worst Enemy“ ist ein wahrer Hochgenuss. Hier wird die volle Thrash Metal Keule ausgepackt und einem auf die Birne geschlagen. Nach einem cleveren Break in der Mitte grooved es wie Sau und man muss die Nackenwirbel strapazieren. Holla, da ist aber jemand angepisst auf „King Of Kings“. Hier knallt und scheppert es an allen Ecken und Enden und die ganze Mannschaft von RAVAGER ist in Höchstform. Ich werde es nicht müde zu sagen, der letzte Song muss ein Killer sein damit man sofort wieder die Repeat Taste drückt. RAVAGER haben mich erhört und liefern mit „Destroyer“ ihren längsten und besten Track ab. Hier gibt es da volle Programm. Metallica, Iron Maiden, geile Soli und Riffs, alles dabei. Respekt Leute, so ein Teil muss man erstmal raushauen. Mit einem herzlichen Fuck You endet es und ich muss mich kurz wieder sammeln.

Anspieltipps: 1-10

Fazit: Hier trifft Westcoast Thrash auf deutschen Thrash. Wer auf Death Angel, Exodus, Kreator, Tankard, Sodom und Destruction steht, kommt an diesem Brecher 2021 und in Zukunft nicht vorbei. Da haben die Niedersachsen ein absolutes Highlight vom Stapel gelassen. Da wird die Konkurrenz und die vorhin genannten Bands ganz schön große Augen machen. Jetzt dann noch die richtige Tour (hoffentlich bald) dazu und es wird einen enormen Karriereschub geben.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Intruders
02. Planet Hate
03. Back To The Real World
04. Priest Of Torment
05. A Plague Is Born
06. The Third Attack
07. Beyond Reality
08. My Own Worst Enemy
09. King Of Kings
10. Destroyer

Sturmi

LEACH – Lovely Light of Life

Band: Leach
Album: Lovely Light Of Life
Spielzeit: 47:00 min
Stilrichtung: Thrash’n‘Roll
Plattenfirma: Brutal Records
Veröffentlichung: 21.05.2021
Homepage: www.leachswe.com

Wenn der Chefredakteur dir schreibt und meint: „Hör‘ da mal rein, dass gefällt dir bestimmt“! Jawoll Chef, wird gemacht. LEACH aus Schweden stehen auf dem Programm. Das Trio rund um Anders Nordlander (b.), Joachim Dahlström (d.) und Markus Wikander (v.g.) bieten einen Mix aus Hardcore, Thrash, Punk und Rock’n’Roll. LEACH gibt es schon seit 2003 und veröffentlichen ihr aktuelles Album nun bei Brutal Records. Dann lasst uns mal loslegen.

Track eins ist ein kurzes Intro, dass fließend in „Serenade“ übergeht. Und hier werden gleich keine Gefangenen gemacht. Es knallt an allen Ecken und Enden. Die Riffs grooven wie Sau und lassen die Matte kreisen. Hat definitiv einen Silius und Pantera Einschlag. „Carry The Stigma“ steht dem in nichts nach. Hardcore Gesang trifft auf Thrash Metal. Cooler Break mitten im Song um dann gleich wieder alles zu überrollen. Live wird die Meute ausflippen. Moshpit Alarm pur. Maschinengewehr Salven gibt es zu Beginn auf „Trench Walk“. Doch dann wird es melodischer und eingängig. Trotz allem gibt es hier voll auf die Fresse. Bam, bam, bam, „Scorched Earth Tactics“ schlägt dir voll in die Magengrube. Brachiale Bass und Drums zwingen einen förmlich zum Abgehen. Auf „Aniara“ geht es mehr in die Hardcore Ecke. Zwar immer noch eine gute Nummer, aber im Gegensatz zu den restlichen Tracks ein bisschen hinterher. „True North“ ist ein Uptempo Hass Batzen. Der Sänger klingt mächtig angepisst. Starke Aggro Attacke. Pure, rohe Energie gibt es auf „Down For Counting“. Hier bleibt kein Fuß ruhig stehen und zum Ende hin muss man ganz heftig stampfen. Vollgas? Alles klar, „Vultures“ ist dann genau richtig. Ein War-Machine Stück, dass kompromisslos über seine Feinde drüberfährt und verbrannte Asche hinterlässt. Auf „Gaslighting“ wird der Rock’n’Roll Faktor hochgefahren. Der Schweiß tropft von der Decke und es riecht nach Bier und Zigaretten. Yes, yes und nochmal yes. „Sweet Blasphemy“ fängt verhalten an und steigert sich dann immer mehr. Die treibenden Riffs sind perfekt um sich Auszutoben. Kommen wir nun zum Bonustrack „D.O.D.“ Und der hat es in sich. Kein geringerer als Björn „Speed“ Strid ist hier vertreten. Der Song bietet eine gesunde Mischung aus Härte und Melodie. Ein echter Banger das Teil. Und die erste Hälfte des Stückes klingt voll nach Sodom.

Fazit: Alles richtig gemacht. Die Produktion von Christian Silver (Arch Enemy, Kreator, Soilwork) knallt ordentlich und verleiht dem Ganzen den richtigen Punch. Ein bis zwei kleine Durchhänger schmälern das Hörvergnügen aber überhaupt nicht. Ein Album das definitiv Spaß macht und die Anhänger jubeln lassen sollte. Starke 8 Punkte.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Prelude
02. Serenade
03. Carry The Stigma
04. Trench Walk
05. Scorched Earth Tactics
06. Aniara
07. True North
08. Down For Counting
09. Vultures
10. Gaslighting
11. Sweet Blasphemy
12. D.O.D (Bonustrack)

Sturmi

SLAVES TO FASHION – The History Of Heavy Metal

Band: Slaves To Fashion
Album: The History Of Heavy Metal
Spielzeit: 59:33 min
Stilrichtung: Omni Metal
Plattenfirma: Eigenveröffentlichung
Veröffentlichung: 13.02.2021
Homepage: www.facebook.com/slavestofashion

Ganz selten habe ich Alben zum Rezensieren auf dem Tisch, bei denen ich auf seltsame und sehr positive Weise richtig emotional werde, weil sich beim Hören unweigerlich das Gefühl einstellt, hier hat eine kleinere, unbekannte Band nicht nur absolut unnormale Mengen an Arbeit und Herzblut investiert, sondern auch etwas verdammt Großes geschaffen. Ein Gefühl, das wohl am besten als das hundertprozentige der Band den Stolz und die positive Resonanz Gönnen beschrieben werden kann, den/die die entsprechende Band aufgrund ihres Werkes hoffentlich verspürt und erfährt. Die Eigenveröffentlichung “The History Of Heavy Metal” von SLAVES OF FASHION ist so ein Album.
Das Konzept der Platte der Norweger: Jeder Song ein anderes Untergenre, zum Teil mit mehreren Unter-Untergenres, eine metallene Wundertüte sozusagen. Das ist erstmal ambitioniert, insbesondere wenn man bedenkt, dass auch die Produktion der einzelnen Songs auf das jeweilige Genre abgestimmt wurde (was auch den einzigen kleinen Kritikpunkt mit sich bringt, dass einige wenige Song(part)s produktionstechnisch etwas schwächer als andere ausfallen und etwas anstrengender zu hören sind, beispielsweise der sehr höhenlastige True-Norwegian-Black-Metal-Part in “Expressions Of Extremity” – das beläuft sich aber auf nicht mehr als ca. sechs Minuten des Albums).
Natürlich läuft man bei einem solchen Projekt Gefahr, sich dann an Genres abzuarbeiten, das jedoch auf Kosten der Substanz der einzelnen Songs. Konzept vor Inhalt, sozusagen. Doch das passiert auf “The History Of Heavy Metal schlicht nicht. Um alle relevanten Punkte im Rahmen einer Rezension anzusprechen, hier in kurz und knapp:
– Johannes Støle ist ein großartiger und wandelbarer Sänger und wurde um diverse Gastsänger und eine Sängerin ergänzt, um ein authentisches Resultat zu gewährleisten. Die Vocals sind durchgängig auf sehr hohem Niveau, ebenso die Leistung der Instrumentalfraktion.
– Es gibt zu jedem Track ein eigenes Albumcover (!) – So viel Investition ins Booklet wird heutzutage immer seltener.
– Die Genreauswahl beschränkt sich nicht, wie man bei einer Heavy-Metal-Band erwarten könnte, auf die klassischeren Untergenres. Jesus, es gibt einen (großartigen) Nu/Emo-Metal Song (“The New Wine”), einen über 13 Minuten langen Progressive-Track (“The Evergrowing Tree”, eine wahnsinniges Tour de Force durch Prog-Metal-Subgenres), Alternative Metal (“Garden Of Chains”, auch großartig) und ganz viele andere Genres.
– Die Songs für sich sind tatsächlich einfach gute Songs, die den Spirit, den sie vermitteln wollen, absolut vermitteln und auch außerhalb des Albumkontextes wirklich Spaß machen.
– Die Kontraste zwischen den einzelnen Songs (und auch innerhalb der einzelnen Songs) sind hochgradig unterhaltsam. Der Metal ist die Grenze, aber innerhalb dieser Grenze gibt es keinerlei Einschränkungen.
– Das Songwriting ist absolut authentisch aber nichtsdestotrotz kreativ und intelligent. Sollte auch erwähnt werden.

Fazit:
Im Ernst, ich bin lange nicht mehr so gut unterhalten worden, von einem Album, das einerseits eine Liebeserklärung an das Genre ist, andererseits aber auch ein höchst ernstzunehmendes und auf skurrile Weise komplexes Gesamtkunstwerk, mit einem hörbaren Augenzwinkern und unendlicher Liebe zum Detail. Man kann “The History Of Heavy Metal“ nicht ausdrücklich genug empfehlen und die Platte wird mit absoluter Sicherheit weit oben auf der Liste meiner Lieblingsalben des Jahres landen. Trotz kleiner Kritik an Teilen des Sounds volle Punktzahl, mehr als verdient.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. MCMLXX
02. The Priest Of Maidenhead
03. Sex, Drugs & Rock ’n‘ Roll
04. Thrash Of The Titans
05. Expressions Of Extremity
06. Garden Of Chains
07. The Evergrowing Tree
08. The Power Of Metal
09. The Nu Wine
10. Too Close (To See Clearly)

Jannis

CRYPTOSIS – Bionic Swarm

Band: Cryptosis
Album: Bionic Swarm
Spielzeit: 37:13 min
Stilrichtung: Technical Thrash Metal
Plattenfirma: Century Media
Veröffentlichung: 26.03.2021
Homepage: www.cryptosis.net

Evolution ist essenziell zum Überleben. Das dachten wohl auch Distillator und änderten ihren Bandnamen in CRYPTOSIS. Gleichzeitig gingen die Niederländer Laurens Houvast (v.g), Frank Te Riet (b.) und Marco Prij (d.) einher und wechselten von Old School Thrash hin zu einem moderneren Heavy Sound. Hier wird progressiver Thrash Metal mit Symphonic Metal und auch etwas Death/Black gemischt. Wie sich dass anhört, erfahrt ihr gleich.

„Overture 2149“ hat passend zum Titel und Konzept eine futuristische Note und bereitet uns direkt auf „Decypher“ vor. Wie würde Vin Diesel in Riddick sagen: „Es gibt nur ein Tempo und das ist meins“. Und es ist ein sehr hohes Tempo, auf technisch hohem Niveau und auch progressiv. Demolition Hammer meets Nocturnus und mit sehr starkem Gitarren Solo. Auf „Death Technology“ geht es gut weiter. Der Sänger klingt richtig böse und schlecht gelaunt. Die Hintermannschaft ackert sich durch den Thrash Metal Song, der eine Mischung aus Coroner und Voivod in hart darstellt. „Prospect Of Immortality“ wird die Fangemeinde ein wenig spalten. Ein hypnotisch wirkendes Midtempo Stück, dass mit abwechslungsreichem Drumming und ordentlichen Riffs überzeugen kann. Durch die Länge von 6:21 kann das Spannungslevel aber nicht voll gehalten werden. Da ist „Transcendence“ eine ganz andere Hausnummer. Ein absolut fettes Thrash Metal Brett im Stile von Slayer und Vektor. Das Aggro-Level hier ist sogar in den groovigen Parts mächtig hoch. „Perpetual Motion“ ist ein kurzes Zwischenspiel mit spacigen All-Klängen und leitet „Conjuring The Egoist“ ein. Hier passiert wirklich viel, es werden eine Menge Ideen verarbeitet. Ein vertracktes, progressives Stück, dass aber das Wesentliche nicht aus den Augen verliert. „Game Of Souls“ ist ein sehr abwechslungsreicher Banger geworden. Der Song schiebt richtig an und macht Laune. Auf „Mindscape“ gibt es ein wenig andere Kunst zu hören. Ein gewisser Death Metal Touch ist dem Ganzen nicht abzusprechen. Die eingestreuten Black Metal Riffs passen hervorragend. Erinnert mich an alte Samael. Bei der letzen Nummer „Flux Divergence“ ballern die Jungs noch mal heftig einen raus. Das Riffing und auch der Gesang ist sehr stark an Slayer orientiert, dass aber auf eine beeindruckende Weise. Prima Abschluss.

Anspieltipps: „Decypher“, „Death Technology“, „Transcendence“, „Mind Scape“ und „Flux Divergence“

Fazit: CRYPTOSIS haben es trotz ihrer technischen Spielereien geschafft, den Hörer nicht zu überfordern und die Stücke fließen zu lassen. Wer auf Slayer, Vektor, Demolition Hammer und Into Eternity steht, sollte dem Trio mal eine Chance geben.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Overture 2149
02. Decypher
03. Death Technology
04. Prospect Of Immortality
05. Transcendence
06. Perpetual Motion
07. Conjuring The Egoist
08. Game Of Souls
09. Mindscape
10. Flux Divergence

Sturmi

NECRONOMICON – The Final Chapter

Band: Necronomicon
Album: The Final Chapter
Spielzeit: 37:50 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: El Puerto Records
Veröffentlichung: 26.03.2021
Homepage: www.necronomicon.eu

Totgesagte leben länger. Dass kann man bei NECRONOMICON auf alle Fälle so stehen lassen. Bereits 1986 brachte man das gleichnamige Debüt „Necronomicon“ auf den Markt. Es folgten zwei weitere Alben, ehe das Chaos seinen Lauf nahm. Insolvenz des Labels, Geldunterschlagung, Einbrüche, Brände und der Lizenzverlust des Namens. Viele Bands hätten da schon hingeschmissen, aber nicht so NECRONOMICON. Vollattacke war angesagt. Es folgten einige erfolgreiche Releases, ehe wir das Jahr 2021 schreiben und Album Nr.10 ansteht. Die Scheibe erscheint auf El Puerto Records, die ein erstklassiges Händchen für Bands haben und immer tolle Arbeit leisten. Für den Sound war Achim Köhler zuständig und hat einen klasse Job gemacht.

Doch genug jetzt, es geht direkt rein in „Das finale Kapitel“. Der Titel „I Am The Violence“ ist beim Opener dann auch gleich Programm. Aggressive Riffs treffen auf knallharte Drums. Cooler Break in der Mitte, bevor wieder Vollgas gegeben wird. Der Titeltrack „The Final Chapter“ ist auch ein echter Genickbrecher geworden. Erinnert mich voll an Metallica der Song. Mir gefällt vor allem, wie der Sänger hier seine Stimme einsetzt. „Wall Of Pain“ bereitet keine Schmerzen, sonder vielmehr Thrash Metal Freude. Die Nummer wird durch seine wechselnden Riff Auflockerungen niemals langweilig. „Purgatory“ startet mit einem Spoken Words Intro ehe es Iron Maiden mäßig los geht. Das Stück beinhaltet ganz viel Groove und Melodie, ohne die Härte zu verlieren. „The Fury“ ist eine klasse Komposition geworden, die sich in sich selbst immer mehr steigert. Aber jetzt kommt mit „Spilling Blood“ ein echter Hit. Der Aufbau hier ist sehr stark. Es gibt immer wieder clevere Tempowechsel und auch Iron Maiden Mitsing-Parts. Da kann „Selling Nightmares“ nicht mithalten. Ist ganz ok, aber nicht so der Reißer. Da ist „World On Fire“ gleich ein anderes Kaliber. Echt schöne, thrashige Nummer mit genügend Melodie in sich. Das wird bestimmt live der Knaller. „The Devil’s Tears“ ist eigentlich auch irgendwie gut, zündet bei mir aber leider nicht richtig. Dafür ist „The Unnamed“ ein Pfund Heavy Metal pur. Die Drums peitschen, die Gitarren quietschen und der Rhythmus nimmt einen sofort gefangen. Hell yeah, auf „Me Against You“ gibt es feinsten Thrash Metal im Stile von Onslaught. Geile Riffs, der Bass pumpt und das Ganze passt einfach super hier. Die Abschlußnummer „The Stormreaper“ beginnt gefühlvoll und ruhig bevor dann Fahrt aufgenommen wird. Hat auf jeden Fall was von alten Metallica und ist ein gelungener Track zum Ende hin.

Fazit: Die zwei Lieder die mir nicht so gefallen, fallen gar nicht ins Gewicht. Die Platte macht viel zu viel Spaß und bietet eine Menge Unterhaltung. Starke 8,5 Punkte für dieses Werk. Daumen hoch.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. I Am The Violence
02. The Final Chapter
03. Wall Of Pain
04. Purgatory
05. Burning The Fury
06. Spilling Blood
07. Selling Nightmares
08. World On Fire
09. The Devil’s Tears
10. The Unnamed
11. Me Against You
12. The Stormreaper

Sturmi

ENFORCED – Kill Grid

Band: Enforced
Album: Kill Grid
Spielzeit: 41:04 min
Stilrichtung: Crossover Thrash Metal
Plattenfirma: Century Media
Veröffentlichung: 12.03.2021
Homepage: www.facebook.com/enforcedrva

Crossover Thrash Metal Fans aufgehorcht, hier kommen ENFORCED aus Virginia. Erst 2017 gegründet, können die Amerikaner schon ihr zweites Album „Kill Grid“ vorweisen. Die Jungs rund um Knox Colby (v.), Will Wagstaff (g.), Zach Monahan (g.), Ethan Gensurowsky (b.) und Alex Bishop (d.) konnten einen Deal mit Century Media einfahren und sollten dadurch noch mehr an Popularität gewinnen. Waren ENFORCED auf ihrem Debüt noch Hardcore-lastiger unterwegs, so gibt es nun mehr Thrash und Death zu hören. Das Coverartwork, dass von Joe Petagno (Motörhead) entworfen wurde, zeigt schon mal diese Richtung vor. Und der exzellente Sound, für den Bob Quirk (Iron Reagan) und Arthur Rizk (Power Trip) zuständig waren, ist lässt die Kompositionen noch besser zur Geltung kommen. Dann lasst uns mal reinhören, was ENFORCED zu bieten haben.

„The Doctrine“ eröffnet die Platte schon mal sehr vielversprechend. Brutaler Groove und brutale Riffs prägen dieses Geschoss. Gitarren Soli dürfen auch nicht fehlen und das Tempo ist hoch. Mehr davon. Auf „UXO“ geht es richtig heftig weiter. Aggressive Vocals treffen auf harte Riffgewitter und auch der Bass und die Drums überzeugen auf ganzer Linie. Absoluter Headbanger, der zwischendrin auch was von Morbid Angel hat. Vollgas ist auf „Beneath Me“ angesagt. Wow, hier wird so stark geprügelt, dass es eine wahre Freude ist. Bei „Malignance“ wird die volle Thrash Metal Keule ausgepackt. Geiler Break in der Mitte mit viel Groove, ehe es am Ende wieder schön ballert. Der Titeltrack ist mit sieben Minuten die längste Nummer auf dem Album. Er startet düster und langsam wie bei Slayer („Seasons In The Abyss“) und wird dann zu einem wahren Riffmonster. Hier klingen auch Sepultura („Dead Embryonic Cells“) durch, aber ohne dass es eine Kopie darstellt. „Curtain Fire“ ist auch ein fetter Banger geworden. Hier wird das Gaspedal nicht voll durchgetreten, was dem
Song zugute kommt. Mein Genick ist auf jeden Fall in Dauerrotation. Wow, das Stück „Hemorrhage“ ist so intensiv und Heavy. Erinnert von der Stimme her an Max Cavalera und auch die Instrumentierung klingt nach Sepultura („Arise“). Voll geil, ein echtes Highlight. Auch die Moshpit Nummer „Blood Ribnon“ macht keine Gefangenen. Groove, Tempowechsel, Doublebass. Alles drin was man als Fan so braucht. Wie, gleich ist Schluss? Ich will mehr! Wenigstens tröstet mich „Trespasser“ ein wenig. Richtig gutes Teil am Ende. Hier holen ENFORCED noch mal alles aus mir heraus. Mit einem Lächeln im Gesicht gehe ich zurück zum Anfang und genieße den Longplayer gleich noch einmal.

Fazit: Richtig gute Scheibe die garantiert keine Langeweile aufkommen lässt. Wer auf Sepultura, Slayer und Power Trip steht, kann hier bedenkenlos zugreifen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. The Doctrine
02. UXO
03. Beneath Me
04. Malignance
05. Kill Grid
06. Curtain Fire
07. Hemorrhage
08. Blood Ribbon
09. Trespasser

Sturmi

ANGELUS APATRIDA – Angelus Apatrida

Band: Angelus Apatrida
Album: Angelus Apatrida
Spielzeit: 46:37 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Century Media Records
Veröffentlichung: 05.02.2021
Homepage: www.angelusapatrida.com

ANGELUS APATRIDA gibt es nun schon seit 20 Jahren und das neue Werk stellt Album Nr.7 dar. Und ich muss gestehen, dass mir die Spanier auf mysteriöse Art und Weise irgendwie durch die Finger gerutscht sind. Erst als mir Anfang letzten Jahres mein Kumpel Chris Steffek sagte, ich müsse mir die Jungs unbedingt anhören, wurde ich hellhörig. Denn wenn Chris Empfehlungen gibt, dann sind es nur Hörenswerte. Und ANGELUS APATRIDA können auf all ihren Alben voll überzeugen. Das Coverartwork wurde von Gyula Havancsák (Annihilator, Destruction) entworfen und Christopher Harris (Rob Zombie, Overkill) war für den Mix und das Mastering verantwortlich. Und beide haben einen exzellenten Job abgeliefert. Ob auch die Musiker um Guillermo Izquierdo (v.g.), David G. Álvarez (g.), José J. Izquierdo (b.) und Victor Valera (d.) ihre Aufgabe erfüllt haben, erfahrt ihr sofort.

Wow, was für ein Brett auf „Indoctrinate“. Hier gibt es voll auf die Zwölf und klingt richtig aggro. Vom Stil her hört es sich nach Silius vs. Pantera an. Zwischendrin noch ein Flitzefinger Solo, bevor nochmal Speed gegeben wird. „Bleed The Crown“ steht dem in nichts nach. Harte Riffs, Doublebass-Attacken und Vocals die an Testament (zu „Low“ Zeiten) erinnern. Headbangen ist Pflicht zu diesem Killer. Oh mann ist das gut auf „The Age Of Disinformation“. Oldschool Thrash Metal der Marke Overkill auf höchstem Niveau. Das Grinsen in meinem Gesicht wird immer größer und die Nackenwirbel beginnen zu knacken. Hier gibt es keine Pause. „Rise And Fall“ klingt wild, angepisst und kennt nur ein Tempo: Vollgas. Die Riffs sind einfach genau so wie man es sich auf einem Thrash Metal Album wünscht. Weiter so bitte. „Childhood’s End“ hört sich nach The Exploited („Beat The Bastards“) während des Songs an. Beim Refrain hört man dann die Megadeth Einflüsse heraus. Tolle Mischung aus Härte und Melodie. Auf „Disposable Liberty“ wird das Tempo ein wenig heruntergefahren. Das Stück grooved sehr schön und hat wieder Testament Vibes in sich. Dafür wird es auf „We Stand Alone“ umso heftiger. Fette Moshpit-Nummer mit Gangshouts und einem geilen Break bei Minute 1:40. Spätestens jetzt fallen die Wirbel raus und der Kopf fliegt weg. Hier wird gerifft ohne Ende auf diesem Knallbonbon. „Through The Glass“ ballert und grooved zugleich und versucht sich in die Gehirnrinde reinzufräsen. Trotzdem hinkt es ein klein wenig hinter den restlichen Tracks her. Aber immer noch gut und wächst noch bei mehrmaligem Hören. „Empire Of Shame“ ist wahrlich keine Schande, sondern eine echte Granate. Der Drummer ist ein Tier und Frontmann Guillermo scheint wütend zu sein. Meine Wärmepflaster im Nacken helfen auch nichts mehr. Ist auch egal, ab geht es zum großen Finale. Auf „Into The Well“ wird die gesamte Palette dieses Genres geboten. Von rasend schnell, über melodisch treibend, bis hin zu leicht vertrackt ist alles dabei. Fuck yeah, was für ein perfekter Abschluss.

Fazit: ANGELUS APATRIDA vereinen Oldschool- mit Newschool Thrash auf ihre ganz eigene Weise. Die komplette Mannschaft haut hier Kompositionen auf höchstem Niveau raus. Ganz klar das beste Album bis jetzt. Die „großen“ Acts müssen sich ganz schön strecken dieses Jahr, um diese Scheibe toppen zu können. Wer auf Silius, Pantera, Testament und Overkill steht, muss hier unbedingt zugreifen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Indoctrinate
02. Bleed The Crown
03. The Age Of Disinformation
04. Rise Or Fall
05. Childhood’s End
06. Disposable Liberty
07. We Stand Alone
08. Through The Glass
09. Empire Of Shame
10. Into The Well

Sturmi