NANOWAR OF STEEL – Dislike To False Metal

Trackliste:

01. Sober
02. Winterstorm In The Night
03. Disco Metal
04. Muscle Memories
05. Chupacabra Cadabra
06. Pasadena 1994
07. Metal Boomer Battalion
08. Dimmu Boogie
09. Protocols (Of The Elders Of Zion) Of Love
10. The Power Of Imodium

 

Spielzeit: 48:21 min – Genre: Truest Metal – Label: Napalm Records – VÖ: 10.03.2023 – Page: www.facebook.com/nanowarofsteel

 

Manchmal passieren Dinge auf der Welt, die auch den Abgeklärtesten unter uns daran zweifeln lassen, dass es nicht etwas Höheres gibt, außer unserer Macht und jenseits unserer Vorstellungskraft. Etwas, das uneingeschränkt Gutes in die Wege zu leiten vermag. Ich meine, wie könnte es sonst sein, dass von allen Leuten, die sich überlegen könnten, ihre Zeit und Kraft dem liebevollen Parodieren von Metal zu widmen, diese Leute gerade NANOWAR OF STEEL sind, die a) hervorragende Musiker b) untergenre-unabhängig hochbegabte Songschreiber und c) talentierte überkreative Texter mit d) einem so treffsicheren, eigenen und witzigen Humor sind?
Gottesbeweis abgeschlossen, auf zur Rezension.
„Dislike To False Metal“ ist das fünfte Album der Italiener und führt konsequent weiter, was aus der Truppe in den letzten Jahren geworden ist. Von einer kleinen unbekannten Band zum viralen Hit mit „Norwegian Reggaeton“ haben NANOWAR einen steilen Karriereaufstieg hingelegt, und „Dislike To False Metal“ sollte dem weiteren nicht im Wege stehen. Das Erfolgsrezept ist exakt das alte, so gut funktionierende. Mach ernstzunehmend geschriebene und gespielte Musik, reichere sie an mit diversen witzigen Einfällen, füge kurze populäre Musikzitate ein und pack absolut bescheuerte, höchst kreative Texte über abstruse aber funktionierende Themen drauf, die eine beeindruckend hohe Witz-Trefferquote haben und perfekt zur Musik passen.
Das einzig Traurige im Vergleich zum grandiosen Vorgänger: Die kleinen Zwischentracks fehlen dieses Mal, und die boten nochmal ihren ganz eigenen Charme. Aber sonst sind NANOWAR weiterhin in Höchstform und mit Herz und Stahl bei der Sache. Gut, die beiden ersten Tracks (ein Pirate-Metal-Track über enthaltsame Piraten und ein Symphonic-Metal-Track über Schuppen) sind musikalisch verhältnismäßig witzlos wenngleich absolut authentisch und gut komponiert. Sie ziehen ihren Humor eher aus den Texten. „Disco Metal“ ist, nun, genau das, was man erwartet, und „Muscle Memories“ eine kraftvolle Gänsehautballade über Gym-Abhängigkeit.
„Chupacabra Cadabra“ kommt dann unerwartet als neunminütiges Epos reingebrochen, das klingt, als würden RHAPSODY OF FIRE einen ihrer monumentalen Endtracks bringen, wären dabei aber Mexikaner (wahnsinniges Ding), und „Pasadena 1994“ holt SABATONs Joakim Brodén ans Mic, für die kraftvolle SABATONsche Nacherzählung eines… Fußballspiels.
„Dimmu Boogie“ ist partytauglicher Heavy Boogie und „Protocols (Of The Elders Of Zion) Of Love“ ist ein absolut fantastischer Love-Popsong, geschrieben aus der Sicht eines Verschwörungstheoretikers. Mit „The Power Of Imodium“ findet die Platte ihr musikalisch höchst würdiges, episches Ende. Hab ich erwähnt, dass Imodium gegen Durchfall eingesetzt wird?

Fazit:
Die besorgte Frage, ob NANOWAR OF STEEL das Niveau des Vorgänger-Albums halten können, hat sich auf textlicher wie musikalischer Ebene bejaht. Diese Band scheint ein nie versiegender Quell aus geilen Ideen zu sein, der ohne Zweifel den Thron des Parody Metal sein Eigen nennen kann und bei all dem Qualitäts-Blödsinn nie respektlos gegenüber dem ist, was er parodiert. Gebt „Dislike To False Metal“ eine Chance, wenn Ihr ansatzweise was mit Metal anfangen könnt – und am besten bei parallelem Lesen der Texte. Und dann ab auf die Party-Playlist damit.

Anspieltipps:
„Chupacabra Cadabra“, „ Protocols (Of The Elders Of Zion) Of Love“, „Pasadena 1994“ und „The Power Of Imodium“

Jannis

NARNIA – Ghost Town

Trackliste:

01. Rebel
02. Thief
03. Hold On
04. Glory Daze
05. Descension
06. Ghost Town
07. Alive
08. Modern Day Pharisees
09. Out of the Silence
10. Wake Up Call

 

Spielzeit: 47:04 min – Genre: Melodic Metal – Label: Narnia Songs – VÖ: 17.03.2023 – Page: https://narniatheband.com/

 

27 Jahre Karriere, das ist eine Zahl, die man auch erstmal erreichen muss! Die schwedischen Melodic Metaller NARNIA sind ein Urgestein der Szene und haben eine bewegte Bandkarriere hinter sich, inklusive einer Auflösung und Pause von 2010 bis 2014.
In den letzten Jahren war die Band rund um Mastermind und Gitarrist CJ Grimmark sowie Sänger Christian Liljegren, der ja wieder zurückgekehrt ist, sehr fleißig und war häufig Gast bei uns in der Rock-Garage!
Nun steht uns das neunte Album der Band ins Haus mit dem aussagekräftigen Titel „Ghost Town“ welches laut eigener Aussage wohl ein musikalischer Querschnitt der bisherigen Alben sein soll, eine runde Mischung aus neoklassischen Metal mit Power und Progressive Metal Elementen.

Na, schauen wir mal wie das klingt und starten den Albumopener und Videosingle „Rebel“. Eine recht klassische NARNIA Nummer irgendwie die aber schon mal frohlocken lässt, weil ich ja beim letzten Album mit den Jungs ziemlich hart ins Gericht gegangen bin, Rezi findet ihr hier bei uns.
Abwechslungsreich und mit der notwendigen Härte zockt man sich ziemlich routiniert durch die Nummer und kommt dann anschließend zu „Thief“ .
Eingeleitet mit Keyboardklängen und mit einem interessanten und abwechslungsreichen Aufbau hebt die Nummer sich schön ab und klingt im ersten Moment so gar nicht nach der Band, im weiteren Verlauf fallen dann aber doch einige typische Trademarks auf und somit gibt es hier auch beide Daumen nach oben!
So untypisch letzterer Song klang, so absolut typisch und voll nach NARNIA klingt dann „Hold On“. Hier dürften sich alte Bandfans direkt wieder heimisch fühlen.
Also bis jetzt muss ich sagen stimmt die vollmundige Vorankündigung das man einen musikalischen Querschnitt des gesamten Bandschaffens uns hier präsentieren wollte, sehr schön!
Über das ebenfalls wieder sehr starke „Glory Daze“ geht es dann in den Mittelteil wo wir dann das etwas ruhigere, epische „Descension“, den Titeltrack „Ghost Town“ sowie den Groover „Alive“ vorfinden. Alles reiht sich hier schön in die bisherigen starken Songs ein und weiß direkt ohne Anlaufschwierigkeiten zu gefallen.
Einen richtigen Stinker gibt es dann auch im letzten Abschnitt nicht zu entdecken, etwas hervorstechen tut hier mit Sicherheit das abschließende und schön flotte „Wake Up Call“.

Na also, es geht doch! Nachdem ich beim letzten Album „From Darkness to Light“ die mangelnde gleichbleibenden Songqualität bemängelt habe ist auf dem neusten Output wieder alles in Butter und wir bekommen fast durchgängig gehobene Songqualität geboten!
Das letzte Drittel ist nicht mehr ganz so stark wie die Songs zuvor, aber ansonsten gibt es hier wenig zu meckern.
Die Vorschusslorbeeren waren absolut gerechtfertigt und NARNIA sind so wieder zurück, wie die Fans sie lieben!

Julian

 

 

 

BENEATH MY FEET – In Parts, Together

Trackliste:

01. Caught In A Hurricane
02. Dig My Grave
03. When Both Our Worlds Collide
04. Dead Equal
05. One More Time
06. Sink To The Bottom or Swim For The Shore
07. Is This Really You
08. Far From Home
09. The Uprising
10. Departure
11. Roads (Bonus)
12. Vindicta (Bonus)
13. Lost Sailors Grave (Bonus)

Spielzeit: 46:41 min – Genre: Metalcore – Label: Noble Demon – : 03.03.2023 – Page: www.facebook.com/Beneathmyfeet

 

Ich freue mich ja immer, wenn mal wieder was in „meiner“ bevorzugten Musikrichtung eintrudelt, da hab ich doch gleich mal zugegriffen und mir BENEATH MY FEET geschnappt. Und das Schönste dabei ist, die Jungens sind bisher komplett an mir vorbeigegangen. Dabei haben die Schweden eine solche Missachtung meinerseits in keinster Weise verdient. Aber das ändert sich jetzt ja 😉
Mit BENEATH MY FEET gibt sich eine weitere „Swedencore“-Band die Ehre. Mit einer Mischung aus Metalcore in der poppig-elektrischen Variante und leichtem Melodic-Death-Metal Einschlag reihen sich die Jungs aus dem hohen Norden problemlos in die Liste bekannter schwedischer Core-Bands ein (z.B. DEAD BY APRIL, AMARANTHE, …). Die Schwierigkeit besteht – wie immer im Metalcore – nicht zu alt und damit komplett abgenudelt und nicht wie der Rest der breiigen Masse zu klingen.
Vorneweg, BENEATH MY FEET geben sich da große Mühe, aber so ganz reicht es im Moment noch nicht für die Spitze im Metalcore Olymp. Mit „In Parts, Together“ hauen die Schweden erst ihren zweiten Longplayer nach der 2014er Veröffentlichung „Origins“ raus, da kann noch größeres erwartet werden. Und das tue ich, denn Potenzial ist da, es muss nur ausgeschöpft werden.
Tatsächlich startet „In Parts, Together“ absolut überzeugend mit dem Doppelkracher „Caught In A Hurricane“ und „Dig My Grave“. Ohne Intro und Geschnörkel krachen uns die Metalcore-typischen Lines um die Ohren. Klargesang in den Refrains, tiefe, brüllende und aggressive Shouts lassen einen wohlig erschauern. Hier ist man als Metalcore-Fan richtig aufgehoben. Mitsing- und Mitmosh-Garantie par excellence.
Ganz gut zu Gesicht steht den Songs auch die dezenten elektronischen Spielereien, die im Gegensatz zu „ELECTRIC CALLBOY“ die Songs nicht dominieren und ins Nervige abdriften lassen, sondern diese geschickt untermalen wie z.B. in „Dead Equal“. Auch „ruhigere“ Stücke finden sich auf „In Parts, Together“. So startet „Far From Home“ leichtfüßig und flüssig ohne den typisch balladesken Schmalz, den man befürchten könnte. Trotzdem ein emotionaler Song, der gegen Ende nochmal richtig aufdreht und mit einem imposanten Finale endet. Technisch anspruchsvoll und absolut ein Highlight des Albums. Ein Song, bei dem man erkennt, dass die Schweden wirklich was drauf haben.
BENEATH MY FEET, die sich 2010 in Lulea im Norden Schwedens gegründet haben, hauen mit „In Parts, Together“ wie bereits erwähnt erst ihren zweiten Longplayer raus, aber die Hände in den Schoß gelegt haben die Jungs die letzten Jahre definitiv nicht. Nach einigen Stellungswechseln steht die Combo seit 2012 im Line-up stabil da. Zu den beiden Sängern Marcus Garbom und Sebastian Kagström, die sich nebenbei bemerkt mehr als perfekt ergänzen, gesellen sich noch Emil Näsvall (g.), Mattias Lindblom (b.) und Axel Moe (d.). Die Zeit zwischen den Veröffentlichungen haben die Schweden intensiv zum europaweiten Touren genutzt. Als Supporter für Bands wie DEAD BY APRIL, THE UNGUIDED und noch einige mehr hat sich BENEATH MY FEET einen mehr als wohlverdienten Namen gemacht. Einziges Manko für mich ist das Metalcore Problem. Viele Veröffentlichungen klingen gleich und austauschbar. Auch „In Parts, Together“ hat stellenweise das Problem. Einige Sachen kommen einem einfach zu bekannt vor, der eigene von den anderen abgrenzende Stil fehlt noch in einige Teilen. Musikalisch fühle ich mich absolut abgeholt, Metalcore ist drin, das ist nicht das Thema. Auch textlich weiß das Album zu überzeugen. Und dass die Jungs wissen, was sie tun, hört man absolut in „Far From Home“. Wenn BENEATH MY FEET dieses Können in die Zukunft mitnehmen und ihr eigenes Ding draus machen, werden sie nicht mehr die Supporter sein, sondern als Headliner durch Europa touren. Das Zeug dazu haben sie auf alle Fälle und ich werde da nicht nur ein Auge draufhaben.

Tänski

Mosh it up \m/

 

 

 

TRENCH DOGS – Stockholmiana

Trackliste:

01. A Little Overdressed
02. Skulldug And Headsick
03. Bridges
04. Wine Stained Eyes
05. Pumpkin Soup
06. Georgian Red
07. Colorful
08. Silver (You´ll Be Gold)
09. Flatliners
10. Maroon
11. Shapeshifter

Spielzeit: 40:51 min – Genre: Glam, Sleaze – Label: Wild Kingdom – VÖ: 03.03.2023 – Page: www.facebook.com/trenchdogs

 

Bereits die 2015 veröffentlichte EP „Fashionably Late“ schlug in der Szene hohe Wellen. Mit ihrem Mix aus HANOI ROCKS, FASTER PUSSYCAT, ENUFF Z´NUFF und den DOGS D´AMOUR waren die TRENCH DOGS aus Stockholm zwar nicht sonderlich eigenständig unterwegs, dennoch wurden die Schweden mit offenen Armen von den Fans empfangen. Immerhin sind die alten Ikonen oft nicht mehr oder in kuriosen Besetzungen samt noch kurioseren neuen Alben unterwegs. Die TRENCH DOGS indes brachten frischen Wind in den zugegebenermaßen etwas eingerosteten Sleaze Rock der alten Helden. 2018 erschien mit „Year Of The Dog“ ihr langersehntes Debütalbum. Lange fünf Jahre mussten die Fans (auch pandemiebedingt) auf ein zweites Langeisen warten. Selbiges steht nun in Form von „Stockholmiana“ endlich in den Läden.

Abermals in den Tilt Studios im schwedischen Strömstad zusammen mit Max Dahlby aufgenommen, von Harry Darling in der Schweiz gemischt und von Al Scott gemastert, gibt es elf neue Songs mit einer Spielzeit von gut vierzig Minuten zu entdecken. Haben die TRENCH DOGS ihr Debüt noch in Eigenregie auf den Markt geworfen, haben sie für diese Platte bei Wild Kingdom (Sound Pollution) unterschrieben.

Schon die erste Single „A Little Overdressed“ klingt hitverdächtig. Der in Australien geborene Sänger Andy Hekkandi hat seine Vorbilder mit Leib und Seele verinnerlicht, bringt aber genug eigenen Flair mit (checkt dazu gerne das Video weiter unten). Das spiegelt sich speziell in melancholischen Nummern wie „Maroon“ oder „Pumpin Soup“ wider, wie sie wohl nur skandinavische Bands schreiben können. Dem stehen straighte, teils schnoddrige Rock´n Roller wie „Skulldug And Headsick“, „Colorful“ oder eben „A Little Overdressed“ gegenüber. Mal Höhenflug und dekadente Partystimmung, mal zutiefst emotionale Momente – das ist „Stockholmiana“.

Der schwedische Fünfer hat mit seinem Zweitwerk gezeigt, dass sie keineswegs eine Eintagsfliege sind, auch wenn die Fans lange auf die neue Platte warten mussten. Freuen wir uns also auch auf hoffentlich zahlreich anstehende Live-Dates in Germany, vielleicht wieder im Package mit MICHAEL MONROE o.ä., denn mit einer Flasche Wein in der Hand und unmittelbar vor der Bühne lässt sich die Musik der TRENCH DOGS immer noch am besten feiern – bisher ist nur ein Date auf dem Hard Rock Hell Sleaze in Sheffield bestätigt.

Stefan

HAKEN – Fauna

Trackliste:

01. Taurus
02. Nightingale
03. The Alphabet Of Me
04. Sempiternal Beings
05. Beneath The White Rainbow
06. Island In The Clouds
07. Lovebite
08. Elephants Never Forget
09. Eyes Of Ebony

 


Spielzeit:
62:11 min – Genre: Progressive Rock/Metal – Label: InsideOut Music – VÖ: 03.03.2023 – Page: www.facebook.com/HakenOfficial

 

Ihr öffnet das Internet ohne Erwartungen und seht mit freudiger Überraschung: Oh, wie schön, eine neue Rock-Garage-Rezension. Das klingt zu gut, um wahr zu sein, wo ist also der HAKEN? Nun, er ist genau in diesem Internet-wieder-schließen-würdigen Wortwitz. Ab jetzt wird’s besser, versprochen.
HAKEN wir zunächst einmal die Rahmeninfos zu HAKENs siebtem Album „Fauna“ ab: neun Songs, jeder mit Bezug zu einem bestimmten Tier (Rätselfreunde finden alle auf dem Prototyp-Prog-Albumcover), eine Stunde Spieldauer, eine Produktion, die nicht klinisch klingt, aber in ihrer Umsetzung absolut auf der Höhe der Zeit ist und, was seit einiger Zeit immer häufiger der Fall ist, durch kleine Kniffe im Handwerk die Hörerfahrung hintergründig intensiviert. Damit einher geht ein hervorragendes ergänzendes Sounddesign, aber all das ist erwartbar, schließlich sind HAKEN-Alben generell absolut makellos auf handwerklicher Ebene, inklusive des Musiktheorie-Wissens und spielerischen/gesanglichen Könnens der sechs Briten.
Musikalisch gibt es durchaus Abwechslungsreichtum hinsichtlich der einzelnen Songs. Besonders stechen „The Alphabet Of Me“ mit seinen Club-Synth-Sounds und den MARC-FOSTNERschen „Die Chöre sing‘ für Dich“-Chören heraus (was nicht negativ ist, schließlich mag man HAKEN ja auch wegen ihrer kleinen exzentrischen Entscheidungen und unkonventionellen Song-Bestanteile wie den Acapella-Parts im „Cockroach King“), sowie „Elephants Never Forget“, ein Track, den sich in der Form wohl nur HAKEN und Elefanten merken können.
Ansonsten ist „Fauna“ ziemlich genau das, was man von HAKEN erwartet. Taktarbeit, die keine Sau versteht – gibt es überhaupt eine Stelle auf „Fauna“, bei der alle Bandmitglieder gleichzeitig normalen 4/4tel-Takt spielen? – und dabei majestätische große Parts, „kleine“ zurückhaltende, auf die ein oder andere Weise eskalierende Mittelteile, 190er-IQ-Kompositionen, kleine humorvolle Stellen (Grüße gehen unter anderem raus an das „Ohehoh“ in „Lovebite“ und den albernen einzelnen Clap in „Island In The Clouds“) schöne Melodien und Harmonien, düstere Parts, unterschiedliche ergänzende Instrumente und Synths, und all das oft in recht schnellem Wechsel.
Kritik: Für HAKEN-Fans der ersten Stunde (oder zumindest früher Stunden) gibt es auf „Fauna“ tatsächlich nicht allzu viel Überraschendes. Die ganz großen Wow-Momente, die ein „Celestial Elixir“ mit sich brachte, bleiben aus, tatsächlich auch weitestgehend solche Songs, die einfach mal in einer Stimmung über tatsächlich längere Zeit zu verbleiben vermögen. Und auch die Ohrwurmdichte hat gefühlt abgenommen, hier habt sich für mich bislang lediglich der Chorus von „Nightingale“ hervor, was ein wenig schade ist, da HAKEN eigentlich sowohl Technik, als auch intelligente eingängige Melodien perfekt beherrschen, letztere auf „Fauna“ aber zugunsten ersterer ein wenig zu vernachlässigen scheinen. Aber gut, nach dem 20sten Hören ist das vielleicht ganz anders.

Fazit:
Wer immer bislang unter einem Stein lebte und HAKEN als Prog-Fan noch nicht kennt, wird an „Fauna“ wie an den anderen Releases der Band seine helle Freude haben. Das gilt ebenso für HAKEN-Fans, die gerne über das Können dieser Band staunen, sich mit Begeisterung eine Stunde lang in die ganz eigene Klangwelt dieser Band fallen lassen und sich von ihren Alben emotional durch die Songs treiben lassen. Das stärkste Album der Truppe ist es nicht, aber sie arbeitet halt auch auf einem Niveau, bei dem selbst Ihr schwächstes immer noch hervorragend ist.

Anspieltipps:
„Nightingale“, „The Alphabet Of Me“, „Beneath The White Rainbow“ und „Elephants Never Forget“

Jannis

STARGAZER – Life Will Never Be The Same

Trackliste:

01. Can You Conceive It
02. Live My Dream
03. Rock The Sky
04. Live Today
05. Don’t Kill
06. Will I Come To Heaven
07. Heartbroken
08. Turn Off The Light
09. Beyond The Moon
10. Take Me Home
11. Push Me

Spielzeit: 52:30 min – Genre: Hard Rock – Label: Mighty Music – VÖ: 03.03.2023 – Page: www.facebook.com/stargazertheband

 

STARGAZER aus Norwegen sind mit ihrem dritten Album im Gepäck zurück und wollen ein Wort im Rockbiz mitreden. Ob dieses Unterfangen gelingen wird zeigen die nächsten 52 Minuten. Die momentane Besetzung besteht aus den beiden seit Anfang an dabei Tore Andre Helgemo am Mikro und Gitarre sowie William Ernstsen ebenfalls Gitarre. Neu dabei sind Sondre Bjerkset an Keyboard Jomar Johansen und Svend Skogheim an den Drums.

Die Stimme von Tore ist gegenüber den Vorgängeralben unverändert und bewegt sich auf hohem Niveau, wenn er sich in den Tiefen befindet fallen mir Sänger wie Knut Erik Ostgard von RETURN, Odd Rene Andersen von DREAM POLICE oder Bjorn Lodin von BALTIMOORE ein. In den Tiefen hat seine Stimme einen sehr rauen, rauchigen Ton mit einem Hauch Dreck. Die Gitarren fahren volles Brett und bilden eine fette Grundlage am meisten Ähnlichkeit weisen diese mit DREAM POLICE auf, die Keys unterstützen dabe dezent zurückhaltend. Der Bass geht in die Vollen und die Drums hauen einen nach dem anderen raus wie en Nordmann aus der Wikingerzeit auf Beutezug im Blutrausch. Die Produktion haut selbst im MP3 Format mit 320 kbps voll rein und drückt ohne Gnade aus den Lautsprechern.

Der Stil bewegt sich im Hard Rock und dabei im Fahrwasser der beiden Vorgänger und irgendwo zwischen sehr viel DREAM POLICE, DIO, DOKKEN, SCORPIONS, DEEP PURPLE und BLACK SABBATH auf einem Skandi Trip, T.N.T., härtere mit weniger Keyboards ausgeführte TREAT, EUROPE, ein wenig 220 VOLT und LEVITICUS hier mit der Eingängigkeit von Diezel Dahl’s TINDRUM in einer härteren Version. Und fertig ist das Soundgewand von STARGAZER, man hört die skandinavischen Wurzeln heraus aber auch einen gewissen Einfluss der oben genannten ganz Großen aus dem Hard Rock Bereich. Der Sound ist weder Kopie noch Klon sondern vielmehr werden die Einflüsse obercool mit skandinavischer Art und Weise vermengt um so einen irgendwie Bekannten und trotzdem Fremden Sound zu kreieren. Manche würden jetzt behaupten das dies in die Hose gehen könnte, dass kann auf manche zutreffen aber nicht bei STARGAZER der Rundling rockt ohne Ende unaufhaltsam in die Trommelfelle.

Ein gelungenes drittes Album, kein krachender Überflieger aber eine mehr als sehr Gut verdiente und würdige 8 in der Bewertung.

„Can You Conceive It“ flott, vorlaut, melodiös ein Vorzeigerocker mit Flitzefinger Solo, „Live My Dream“ ein ausgewachsener Hard Rocker der gut ins Ohr geht. „Rock The Sky“ erinnert mich an eine Mischung aus DREAM POLICE und SINNER zur „Comin‘ Out Fighting“ Zeit, „Live Today“ eine coole Skandi Ballade, „Don’t Kill“ eine Abgehnummer und raubt einem die Luft. „Will I Come To Heaven“ erinnert mich irgendwie an T.N.T., „Heartbroken“ eine Herz zerreißende Ballade mit kräftigen Refrain. „Turn Off The Light“ irgendwo vom Riffing im Metal angesiedelt aber auch wieder einfach nur ein Hard Rocker, beim Instrumental „Beyond The Moon“ fallen mir irgendwie die SCORPIONS ein. „Take Me Home“ eine gefühlvolle Powerballade mit vielen Oohhoohoos und geiler Melodieführung, „Push Me“ kommt mit leichter Blues und Boogie Note hört sich irgendwie verdammt schräg aber Geil an.

Balle

ALL MY SHADOWS – All my Eerie Monsters

Trackliste:

01. Silent Waters
02. A Boy without a Name
03. Syrens
04. Lifeforms
05. Wolverinized
06. The Phantoms of the Dawn
07. Farewell
08. Devil`s Ride
09. All my Eerie Monsters

 

 

Spielzeit: 48:50 min – Genre: Melodic Rock – Label: Frontiers Music – VÖ: 17.02.2023 – Page: www.allmyshadows.de

 

Wenn man der Pandemie vielleicht etwas Gutes abgewinnen will, wobei das schon sehr hoch gestochen ist, eigentlich kann man da ja nix Gutes finden, dann ist es wohl höchstens die Tatsache das die gut 2 Jahre Stillstand zu zahlreichen neuen Bands geführt hat.
So ist auch die neue Melodic Rock Band ALL MY SHADOWS ein Produkt aus dieser Zeit. Ins Leben gerufen von den VANDEN PLAS Musikern Stephan Lill und Andy Kuntz.
Anders als bei VANDEN PLAS geht man hier nicht in die Prog sondern in die Rock Ecke und hat sich mit Keyboarder und Produzenten Urgestein Markus Teske, Bassist Franky R. und Stephans Bruder Andreas Lill bestens und perfekt verstärkt und komplettiert.
Ordentlich personelle Qualität also, was sich definitiv auch in den Songs widerspiegeln sollte.

Und mit dem vorab veröffentlichten „Silent Waters“ starten wir unseren Lauchangriff auf das Debütalbum. Zuerst erwarten uns sanfte Klänge, die den Song spannungstechnisch gut einleiten. Schon nach kurzem übernehmen aber satte Riffs und ein tierischer Groove das Zepter und direkt erkennbar ertönt die Stimme von Fronter Andy Kuntz.
Zu Beginn glaubt man zwar man ist in einem VANDEN PLAS Song, aber ziemlich schnell wird klar, dass man hier zwar etwas Bombast im Song hat, aber das Ganze wesentlich griffiger und somit eingängiger ist. Ein toller Song der hier eher in Richtung QUEEN geht.
Flott und ebenfalls ordentlich groovig kommt dann „A Boy without a Name“ daher. Die Riffs kommen hier noch eine Spur härter aus den Boxen, beim Refrain nimmt man dann schön etwas Gas weg und gestaltet die Nummer so schön interessant.
Opulent, eine Spur Prog und Bombast das sind die drei Worte, mit denen man das folgende „Syrens“ am besten beschreiben kann. Das erste absolute Highlight der Scheibe, auch wenn die Vorgängersongs beileibe kein Fallobst waren!
Über dem epischen Brecher „Lifeforms“ geht es in das schön proglastige „Wolverinized” welches aber wieder mit einem absoluten Ohrwurmchorus ausgestattet ist.
Den nächsten absoluten Hit haben wir dann mit dem ebenfalls wieder vorab veröffentlichten “The Phantoms of the Dawn”.
Himmel ist das geil, WAS EIN BRECHER! Hier kommt wieder richtig geiles QUEEN Feeling auf und wenn EIN Song bezeichnend ist für die Scheibe oder den Stil einer Band dann ist es diese! Affengeiler Song!
Mit “Farewell” haben wir dann DIE Ballade der Scheibe, ein wunderschönes Stück welches absolut Sinn macht und einen zum Träumen anregt, wieder mega!
Im Anschluss gibt es dann noch das wieder härtere “Devil`s Ride” und den abschließenden Titeltrack “All my Eerie Monsters” der wieder ordentlich auf die opulente und theatralische Kacke haut, schön unterlegt mit Orgelklängen.

Schon bei der Ankündigung habe ich mich auf die Scheibe gefreut! VANDEN PLAS zählen definitiv auch zu meinen Lieblingen, noch dazu ist die Band nicht weit von mir entfernt sesshaft und persönlich konnte ich sie ebenfalls schon kennenlernen.
Aber wäre das alles nicht vorhanden spricht hier ganz klar die Musik auf der Debütscheibe von ALL MY SHADOWS eine eindeutige und erstklassige Sprache!
Geiler, opulenter Melodic Rock, der immer mal wieder mit viel Bombast durch die Boxen kommt und Fans von vielen Genres gefallen sollte.
Definitiv eines der Highlights des Jahres, da bin ich mir sehr sicher! Anchecken und kaufen Leute!

Julian

 

MÄRVEL – Double Decade

Trackliste:

01. The Hills Have Eyes
02. Remember
03. The Effort
04. Thunderblood Heart
05. A Killing View
06. Bring It On
07. I Wanna Know You (Just A Little Bit Better)
08. Five Smell City
09. Danish Rush
10. All Over The News
11. T.N.H.
12. Goddess On The Loose
13. Catch 22
14. Son Of A Gypsy
15. Ambassador Of Fantastic
16. Ain’t Gonna Last
17. Spider
18. Turn The Page
19. The Devil Stole The Beat From The Lord
20. Pyrrhic Victory
21. Eight Arms To Hold You
22. Motherfucker
23. These Boots Are Made For Flying

Spielzeit: 78:07 min – Genre: Rock N Roll – Label: The Sign Records – VÖ: 24.02.2023 – Page: www.facebook.com/marveltheband

Ohne Wertung

Seit ich im April letzten Jahres das neunte Album reviewt habe, sind mir die drei positiv durchgeknallten Schweden richtig ans Herz gewachsen. Also versteht es sich das ich diese Zusammenstellung von Lieblingssongs der Band und auch rares Material unter die Lupe nehme.

Zur Band gehören immer noch The King an Mikro und Gitarren, The Burgher an Bass und The Vicar an den Drums. Und das Trio bringt eine Energie mit die seines Gleichen sucht. Die Drei rocken was die Instrumente hergeben.

Was zeichnet das Trio aus? Tja ganz einfach erklärt, man höre die Songs der Drei an und man weiß wo der Hammer hängt. Vergleichen kann man mit den BEATLES, älteren KISS, ein wenig URIAH HEEP, STARMEN, eine kleine Prise JANINA JADE, ganz viel THE HELLACOPTERS, eine leichte Punk Note und fertig ist das Soundgewitter von MÄRVEL. All dieses mit dem lockeren Feeling, dass skandinavische Bands und Künstler auszeichnet, eben mit dem richtigen Gespür für Hooks, Melodien und Harmonien. Die Gitarre wird auch mal mit Psychedelic Riffs angespielt was aber nicht im Geringsten als Störfaktor zu sehen ist sondern vielmehr Abwechslung in den Sound bringt.

Die Produktion klingt auf Retro gemacht was sehr gut zu dem Sound passt und somit ideal zum Gesamtbild. Manchmal ist die Produktion nicht auf dem gleichen Stand und es fehlt ein wenig die Transparenz geht aber dann auch noch in Ordnung. Ganz egal ob mit Elektro- oder Akustikgitarre es rockt ohne Ende und Gnade. Der Bass und die Drums treten sowas von in die Mittelpartie der Körperrückseite das jegliches Schuhwerk in dieser Mittelpartie hängen bleibt.

Die Schweden hauen einen nach dem anderen raus und können dabei ganz leicht und unbeschwert verdammt gute Laune verbreiten. Egal ob mit viel Energie oder Gefühl es sitz alles und hat Hand und Fuß. Die Songs kommen lässig und ober cool aus den Lautsprechern und sollten auf jeder vernünftige Rock oder Biker Party für beste Stimmung sorgen können. Leider muss ich angeben dass man Aussetzer hier vergeblich sucht.

Als Fazit kann man diese Zusammenstellung jedem empfehlen der auf gepflegten in den Allerwertesten tretenden Rock N Roll steht. Denn genau das ist der Inhalt dieser Konserve und bestens für Partys geeignet. Dieser Rundling gibt einen sehr gut ausgesuchten Überblick der Glanztaten des Trios.

Balle

TOMMY LONDON – Emotional Fuse

Trackliste:

01. Runaround
02. Boom Boom Boom
03. Sugar Red
04. Wicked Ways
05. Make You Love Me
06. Love Overdose
07. Vampira
08. You Belong To Me
09. Infatuation
10. Say Whoa

 

Spielzeit: 32:42 min – Genre: Rock/Pop – Label: x – VÖ: 31.01.2023 – Page: www.tommylondon.com/

 

„Who The Fuck Is Tommy London?“ Diese Frage taucht seit Anfang 2018 unweigerlich auf. Da erschien die Debüt-Single „Sugar Red“. Ein grandioser Power Pop Song, geschrieben von einem Mann aus New York City, der DJ, Musiker, Sänger, Songschreiber sowie vielseitiger Entertainer ist und mit Größen wie dem Jazzmusiker Brian Newman oder der Pop-Diva Lady Gaga regelmäßig die Bühne teilt. Er nennt es liebevoll „Modern Rat Pack, Baby!“. Aber auch seine Band DIRTY PEARLS soll nicht ungenannt bleiben, mit der er 2012 das Album „Whether You Like It Or Not“ aufgenommen hat.

Seit 2018 ist der kultige New Yorker also auch Solo unterwegs. Seine erste Single „Sugar Red“ war dann auch gleich ein kleiner Hit, der vor allem eines hat: Ohrwurmmelodien und einen megacoolen Groove. Mit einem solchen Appetizer lässt sich gut auf Stimmenfang gehen. Leider tröpfelten weitere neue Songs nur sehr langsam nach, allerdings in Form von z.B. „Make You Love Me“ wirklich grandios. „Boom Boom Boom“ als nächste Single war eher im Pop zu verorten während „You Belong To Me“ in Teilen an BILLY IDOL´s „Rebel Yell“ angelehnt ist.

Angekündigt bereits 2018 ist es jetzt endlich so weit: das Album „Emotional Fuse“ steht in den Läden. Und mit ihm die aktuelle Auskopplung „Vampira“. Ein schöner Popsong, der ins Jahr 2023 passt und durchaus bei den Hit-Stations laufen könnte. Während TOMMY LONDON also als DJ bei SiriusXM´s Hair Nation mit Sendungen wie „Ozzy´s Boneyard“ oder „Classic Rewind“ eher in Erinnerungen schwelgt, bewegt sich der Künstler TOMMY LONDON im Hier und Jetzt. Seine Mischung auf „Emotional Fuse“ ist überhaupt nicht nostalgisch, sondern frisch und jung. Coole Platte!

Stefan

AIR RAID – Fatal Encounter

Trackliste:

01. Thunderblood
02. Lionheart
03. In Solitude
04. See The Light
05. Sinfonia
06. Edge Of A Dream
07. Let The Kingdom Burn
08. One By One
09. Pegasus Fantasy

 

 

Spielzeit: 37:29 min – Genre: Melodic / Heavy Metal – Label: High Roller Records/Soulfood – VÖ: 24.02.2023 – Page: www.facebook.com/AirRaidOfficial

 

Um ehrlich zu sein konnte ich bis jetzt nicht viel mit der Kombo aus Göteborg anfangen. Ich habe die Alben gehört und es war für mich bis jetzt guter Durchschnitt, nicht mehr und auch nicht weniger. Dann kam das hier vorliegende vierte Album und es hat Boom gemacht, schon der erste Song haut rein wie eine Furie auf Kriegsfuß. „Thunderblood“ hat mich derart beeindruckt das ich mich für dieses Album gemeldet habe und nun kommt es ganz dick auf mich zu.

Zur aktuellen Besetzung zählen Fredrik Werner am Mikro, die Gitarren werden von Andreas Johansson und Magnus Mild bedient. Den Bass zupft Jan Ekberg und den Antreiber spielt William Seidl.

Das Album besteht aus einer Mixtur von Melodic und Heavy Metal die sich im Mid- oder Uptempo bewegt ohne in den Speed Metal zu geraten. Die Kompositionen besitzen ausnahmslos typische Skandi Trademarks wie Melodie, einzigartige Atmosphäre, coole Instrumentierung, einen obercoolen Shouter und als Bonus einen Wikinger im Berserker Modus an den Drumsticks. Was kann also schief gehen, ich behaupte jetzt mal leichtsinnig „Nichts“ geht schief. Der Fünfer haut einen nach dem Anderen raus und kann dabei begeistern.

Im Fahrwasser von Acts wie IRON MAIDEN, SAXON, JUDAS PRIEST, RUNNiNG WILD auf dem Skandi Tripp, STEELWING, STARBLIND und ein wenig ACCEPT Pathos. Das Riffing erinnert mich öfters an das von RUNNING WILD. Die Stimme von Fredrik hört sich ein wenig an wie eine Mischung aus Peo Pettersson (LEVITICUS) und Jocke Lundholm (220 Volt) ebenfalls aus Schweden stammend, die Gitarren kommen brachial, brutal nach Schweiß anhörend und ohne Gnade aus den Boxen. Der Bass ist zu jeder Zeit präsent und die Drums könnten nicht auffälliger sein können die hören sich an als ob ein Wikinger im Blutrausch mit den Sticks fuhrwerkt. Alles als Gesamtbild gesehen ergibt eine imposantes Erscheinungsbild und haut rein wie eine Tonnen schwere Bombe.

Die Produktion klingt zwar ein wenig steril erzeugt dabei aber einen Druck das bei höherer Lautstärke der Putz von der Wand bröckelt.

„Thunderblood“ ein Titel der alles hat was man braucht, Melodie, Power und einen eingängigen mehrstimmigen mitgröhl Refrain. „Lionheart“ der nächste brachial Brecher mit coolem Riffing, „In Solitude“ ein melodisches Highlight und Hitanwärter. „See The Light“ geht auf Eroberung der Gehörgänge mit traumhaftem Refrain, „Sinfonia“ ein kurzes Klassik Intermezzo mit E-Gitarre. „Edge Of A Dream“ eine Uptempo Nummer die Laune macht, „Let The Kingdom Burn“ intensiv und schweißtreibend mit geiler Melodieführung ausgestattet. „One By One“ ein flotter Knaller, „Pegasus Fantasy“ ein Song für die Ewigkeit cool, flott, melodisch und einfach skandinavisch kühl.

Balle