DUST & DENIM – No Country For Old Men

Trackliste:

01. Door To The Kookoo Bin
02. Strange Woman Blues
03. I Guess It Is Too Late
04. Stand Up Southern Guy
05. The Bottle
06. Life Staring You In The Face
07. High Up The Ladder
08. Golden Fields Of Corn

 

 

Spielzeit: 27:57 min – Genre: Country (Rock) – Label: Rock Company – VÖ: 10.04.2025 – Page: www.dustdenim.bandcamp.com

 

DUST & DENIM wersn datt, kennt die jemand, ich auf jeden Fall bis jetzt nicht. Bei den ersten Takten wird klar das es sich um einen Exoten handelt der im Country rockt und warum nicht mal zur Abwechslung mal Country Rock. Ich höre gerne mal Künstler wie CORY MARKS, KIP MOORE, BRANTLEY GILBERT oder JACOB BRYANT. So eine Art Musik ist mal was ganz anderes und zeigt wie man Gitarrenlastige Mucke gemühtlich präsentieren kann ohne das man Hektik aufkommen zu lässt.

Bei DUST & DENIM handelt es sich um eine brandneue Band, nach eigenen Angaben aus den Südstaaten stammtend und die Fahne der Südstaaten hoch halten. Country Musik schon mit der Muttermilch inhaliert zu haben und jetzt genau diesen Musikstil zu neuen Höhenflügen verhelfen, genau das ist wofür DUST & DENIM stehen. Zu den Musikern gehören Nick Scargo am Mikrofon, Amos Summers und Darron Watkins an den Gitarren, Eton Saint John an Keyboards und Violine, Adrian Connor am Bass und Claude Chatel an den Drumsticks.

Die Stimme ist genau richtig für Country, Country Rock, Southern Rock oder würde sich auch im Blues Rock wohl fühlen. Besser kann man mit so einer Stimme fast nicht matchen. Die Gitarren sind allgegenwärtig und schweben nach der Stimme am lautesten über den Songs. Die Tastenabteilung ist einige Millimeter dahinter, der Bass macht auf sich aufmerksam und die Drums sorgen für den Takt. Die Tasten kommen mal weiter nach vorne wenn sie als Piano ausgeführt sind, ansonsten sind sie im Zwischenraum von erster und zweiter Reihe. Der Einsatz der Violine macht sich im Country Rock sehr gut und wirkt nicht deplatziert.

Der Stil von DUST & DENIM bewegt sich im Country Stil bis in den Country Rock, mal softer oder mal rockiger geben die sechs mal mehr oder weniger Gas. Vergleichen kann man mit typischen Country Rock wie ihn die oben von mir aufgeführten Künstler auch machen mit einer Tendenz hin zu DOLLY PARTON. Ich kenne jetzt nicht soviel Country Stars aber DOLLY PARTON ist mir ein Begriff und die von mir erwähnten Künstler da ich die von Zeit zu Zeit höre. DUST & DENIM könnten bald dazu gehören, die bei mir öfters mal Gehör bekommen. Leider wird es das Album laut Promo Info nur digital geben, wer gerne ein Booklet so wie ich beim Hören zur Hand hat geht leer aus. Aber das sollte kein Hinderungsgrund sein DUST & DENIM nicht von Zeit zu Zeit Gehör zu schenken. Diese gute Laune Mucke ist nicht nur für die älteren Hörer geeignet.

Bei aller Euphorie muss ich leider zwei Minuspunkte angeben, ein Album mit nur acht Songs kommen auf eine magere Laufzeit von nicht Mal 28 Minuten, dass ist für das Jahr 2025 entschieden zu wenig, schon allein der Umstand das das Album nur digital veröffentlicht wird hätte mehr zulassen können.

Dafür gibt es Punktabzug da bin ich rigoros, wenn ich bei SANDNESS und in der Vergangenheit wegen einer Laufzeit Punkte abgezogen habe wird DUST & DENIM keine Ausnahme bilden. Schade da das Gesamte Album echt Charme hat und gefallen kann, verschenkt die Band Punkte wegen zu wenig Songs und Spielzeit. Ich habe gerade gesehen das auf der Bandcamp Seite der Band mehr Songs auf dem Album sind, warum dann nur acht, Schiebung gibt nochmals einen halben Punkt Abzug. Sorry die Wertung hätte höher ausfallen können, fehlende Songs sind daran Schuld das ich Punkte abziehe.

„Door To The Kookoo Bin“ eine stimmige Abgenummer nach Maß, „Strange Woman Blues“ genauso stellt man sich Country (Rock) vor. „I Guess It Is Too Late“ wow hier passiert viel von Violine über Piano ist alles da und glänzt neben der Stimme und Gitarren, „Stand Up Southern Guy“ hier geht es Richtung rockig auf die 12, ein cooler Rocker der Potential hat. „The Bottle“ ein verträumter Country Song mit Tiefgang, „Life Staring You In The Face“ ein flotter und froher Line Dance Song. „High Up The Ladder“ geht es wieder langsamer an, „Golden Fields Of Corn“ eine stimmige Ballade mit Akustikgitarren und Piano Einlagen

Balle

RUSS BALLARD – Songs From The Warehouse + The Hits Rewired

Trackliste:

CD 1

01. Resurrection
02. Courageous
03. Journey Man
04. The One Who Breathes Me
05. The Wild
06. Charlatan
07. Soul Music
08. Sleepwalking
09. Last Man Standing
10. Make Believe World
11. The Family Way
12. Fearless
13. The Last Amen

CD 2

01. Since You’ve Been Gone (RUSS BALLARD / RAINBOW uwm.)
02. Winning (RUSS BALLARD / SANTANA)
03. God Gave Rock And Roll To You (ARGENT / KISS)
04. Voices (RUSS BALLARD)
05. New York Groove (HELLO / ACE FREHLEY)
06. You Can Do Magic (AMERICA)
07. Liar (THREE DOG NIGHT / GRAHAM BONNET)
08. I Know There’s Something Going On (FRIDA (ex ABBA))
09. I Surrender (RAINBOW / HEAD EAST)
10. No More The Fool (ELKIE BROOKS)
11. So You Win Again (HOT CHOCOLATE)
12. Free Me (ROGER DALTREY)
13. On The Rebound (RUSS BALLARD / URIAH HEEP)

Spielzeit: 98:58 min – Genre: Rock – Label: Frontiers Music – VÖ: 25.04.2025 – Page: www.facebook.com/RussBallardMusicOfficial

 

Fünf Jahre war es still um RUSS BALLARD, nachdem ich RUSS vor etwa zwei bis zweieinhalb Jahren Live in München gesehen habe und er der Held meiner Jugend ist kehrt er mit neuem Album zurück. Warum er mein Held war und irgendwie noch ist, Songs wie „Since You’re Been Gone“, „Voices“, „The Fire Still Burns“, „Dream On“, „A Woman Like You“, „I Can’t Hear You No More“, „In The Night“, „On The Rebound“ und den Oberburner mit seinem geilen Anfang „Searching“ begleiteten mich ab den frühen 1980ern bis jetzt. Ich höre diese Songs immer noch gerne und wenn ich alleine bin lasse ich meine Endstufe bei diesen Songs gehörig unter Last ausatmen. Aber nicht nur die Songs die er selber veröffentlicht hat können überzeugen, auch die zahlreichen Songs die er für anderen Künstler geschrieben hat und oder er selbst mit seiner Band ARGENT, Solo oder von anderen auf Kunststoff gepresst wurden beweisen das sehr große Talent von RUSS BALLARD. Egal wie man zu ihm steht muss man neidlos anerkennen das er es drauf hat Hits zu liefern. Nur hatte er selber nicht den riesigen Erfolg wie Songs die von anderen veröffentlicht wurden. Trotzdem gehört RUSS zu den besten Rock Musikern die es gibt und in Zukunft geben wird. Wenn RUSS mal die Notenblätter an den Nagel hängen wird hinterlässt er eine gewaltige Lücke die nicht zu füllen ist. Dies nur zum Schaffen von RUSS BALLARD falls ihn bis jetzt jemand noch nicht kennen sollte. Sein Disco Renner „Voices“ kam sogar in den 80ern in der Yuppie Serie Miami Vice zum Einsatz. Und ja ich habe mir RUSS am 01.05.2025 in München nochmals angesehen, denn der Musiker wird dieses Jahr 80 Jahre alt und wer weiß ob es ihm in Zukunft nochmal möglich ist auf Tour zu gehen – ein Konzertbericht folgt nächste Woche.

Wer die Trackliste aufmerksam gelesen hat, hat bestimmt einige bekannte Namen in Klammern auf CD 2 lesen können, für diese Künstler hat er diese Songs geschrieben, oder an diese ausgeliehen, denn manche hat er mit ARGENT oder Solo auch veröffentlicht. Darunter befinden sich große Namen die mit diesen Songs Hits landen konnten, ich weiß ehrlich gesagt nicht ob er selber mal einen Hit hatte, die Qualität hätte die Mehrzahl der Songs auf jeden Fall. In den 80er war RUSS in Bayern ein gerne gesehener Gast im Radio oder besetzte sehr oft den Plattenspieler der Discos.

Wenn man das Gesamtbild des BALLARD Sounds ansieht hat sich ab seinem Comeback im Jahr 2006 mit dem Album „Book Of Love“ der Sound ein wenig modernisiert. Ich sage jetzt nicht verschlechtert, aber da RUSS ein Multitalent an den Instrumenten ist und er sehr viel selber einspielt, und die Drums sich verdächtig nach Computer anhören liegt der Verdacht nahe das er die selbst mit einer Soundmaschine ein gezimmert hat. Dies ist aber auch der einzige Kritikpunkt den ich anführen kann, dass die Drums sich künstlich und nach Blechkasten anhören, sonst hat Balle nichts zu motzen.

Am Mikrofon liefert RUSS immer noch eine tadellose Leistung, an der Gitarre war er schon immer ein unüberwindbare Wand die zu überzeugen wusste. Wer ihn auf dem Album unterstützt hat ist in der Info nicht ersichtlich aber der Bass kommt sehr gut durch, die Keys sind wie bei RUSS gewohnt immer Songdienlich eingesetzt. Das einzige das wie ein Fremdkörper wirkt ist das künstlich klingende Schlagzeug. Die Produktion ist auf einem sehr hohen Niveau und lässt keine Wünsche offen.

Die Bewertung bezieht sich nur auf CD 1, CD 2 bleibt außen vor da es sich um eine Art Best Of handelt, die allerdings auch verdammt gut geraten ist, mit einer Ausnahme wenn die Stimme durch den Verzerrer gejagt wurde.

Die neuen Songs haben immer noch ein hohes Maß an Attraktivität, und die beiden Haupteigenschaften ziehen sich wie ein Roter Faden durch die Diskographie von RUSS und das sind die Stimme mit einem sehr hohen Wiedererkennungsfaktor und das starke Gitarrenspiel von RUSS. Ich habe sieben Alben ab der 1979er Veröffentlichung „Barnet Dogs“ in meiner Tonträgerkollektion und wurde bis jetzt auf keinem von RUSS enttäuscht. Sicher befinden sich mal mehr oder weniger Hits auf den Alben von RUSS aber ist das nicht bei anderen Künstlern genauso das sich mal mehr oder weniger gute Songs auf den Tonträgern befinden. Nur ist ein nicht so guter BALLARD Song immer noch für eine vordere Platzierung in den Top Ten geeignet was man von vielen anderen nicht behaupten kann. Und dieser Umstand zieht sich genauso wie alle anderen Eigenschaften durch die von BALLARD veröffentlichten Tonträger. Egal welchen Song man jetzt nimmt, dass Ding rockt wie Sau und kann überzeugen, ob nun besser oder von der Qualität leicht abfallend, der Song besitzt BALLARDs Trademarks die unüberhörbar sind.

Vergleichen kann man BALLARD mit niemanden sonst, da er einzigartig ist und dies auch ewig bleiben wird. Der Stil ist einfach mehr oder wenig tanzbarer Rock der ins Herz geht und für gute Laune sorgt. Ob es nochmal so einen talentierten Musiker wie RUSS geben wird kann niemand beantworten, zumindest in den letzten 40 Jahren ist mir nichts vergleichbares untergekommen.

Auf der zweiten CD befinden sich Songs aus der Feder von BALLARD, und auf dieser CD hat er seine Songs auch zu seinen gemacht, teils leicht umarrangiert, anders instrumentiert oder die Betonung auf ein andere Tonart oder Instrument gelegt. Dieses Album bietet einen RUSS BALLARD der die Vergangenheit mit seinen Songs geprägt hat wie kaum ein anderer und auf der anderen Seite den neuen und modernen RUSS. Ich kann mit beiden Leben, wie es beim Hörer aussieht muss jeder für sich alleine entscheiden. Keine vernünftigen Tonträgerkollektion kommt ohne BALLARD aus, egal ob alt oder neu. Der Mann weiß einfach was er tut, und kann nebenbei auf ein erfülltes Musikerleben seit den späten 1960ern ohne reue zurückblicken.

„Resurrection“ kommt in der ersten Strophe mit viel Drama um im Refrain regelrecht zu explodieren, „Courageous“ besitzt in den Strophen auch wieder dieses dramatische Feeling das RUSS auszeichnet. „Journey Man“ kommt mit einer verzerrten Gitarre am Anfang die Orient Flair besitzt – hoffentlich ist die Reise von RUSS noch lange nicht zu Ende – der Refrain ist ein typischer BALLARD, besser geht es nicht. „The One Who Breathes Me“ ein düsterer Rocker der mich an sein gleichnamiges Album und den Song „Voices“ erinnert, „The Wild“ ein modernisierter BALLARD mit typischer Old School Gitarre und seinen Trademarks. „Charlatan“ mit Piano und Akustikgitarren sehr dramatisch inszeniert. „Soul Music“ ein Song der sofort hängen bleibt und geht mit seinern Hammond Sound in die Classic Ecke „Sleepwalking“ reiht sich nahtlos in die Klassiker ein. „Last Man Standing“ dieser Song hätte sich mit normalem Schlagzeug auch gut auf „Barnet Dogs“ gemacht „Make Believe World“ ein sehr guter Rocker der vom Riffing her auffällt. „The Family Way“ hier treibt RUSS das Drama auf die Spitze, „Fearless“ es geht wieder in die Vergangenheit von RUSS zurück, „The Last Amen“ hier bekommt das Wort Drama eine neue Bezeichnung die mit RUSS beginnt und auf BALLARD endet.

Balle

SANDNESS – Vertigo

Trackliste:

01. Per Aspera Ad Astra (vc. Robby Luckets)
02. The Match (vc. Mark Denkley)
03. Draw The Line (vc. Robby Luckets)
04. From Zero To Hero (vc. Mark Denkley)
05. Back For More (vc. Mark Denkley)
06. Midnight Dance (vc. Robby Luckets)
07. Rock N‘ Roll High (vc. Mark Denkley)
08. Not Your Dog
09. Neverending Road (vc. Robby Luckets)
10. Train Of Time (vc. Mark Denkley)

 

Spielzeit: 34:28 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Rockshots Records – VÖ: 16.05.2025 – Page: www.facebook.com/Sandnessband/

 

Das Warten hat ein Ende, am 16. Mai veröffentlichen die drei sympathischen Italo Melodic Rocker von SANDNESS ihr fünftes Album mit dem Titel „Vertigo“. Dies ist das dritte Album das ich von SANDNESS reviewen darf, im Laufe der Zeit traf ich die Musiker ein paar mal und muss gestehen das es sehr nette und sympathische Leute sind. Sie stammen aus der Gardasee Region und haben mit jedem Album einer Steigerung erkennen lassen. Mal sehen ob sich dieser positive Trend bei „Vertigo“ fortsetzt.

Zur Band gehören immer noch Robby Luckets Lead Vocals und Gitarre, Mark Denkley ebenfalls Lead Vocals und Bass sowie Meetyou ToMeetYou an den Drums. Produziert wurde das Album vom ehemaligen Haus und Hof Produzenten von Frontiers Music Alessandro Del Vecchio, der dem Album einen dynamischen Sound verpasst hat.

„Vertigo“ markiert ein neues Kapitel von SANDNESS, geschrieben wurde das Album während einer Phase des Wandels. In der sich die Band weit entfernt hat, es geht nicht um die Freundschaft der Drei sondern Sänger und Gitarrist Robby zog nach Deutschland um sich hier eine Existenz aufzubauen, aus diesem Grund musste die Band sich überlegen wie das Songschreiben und auch der Austausch von statten gehen soll, gemeinsame Abende im Übungsraum zum jammen waren damit nicht mehr so einfach zu bewerkstelligen. Trotz dieses Umstandes schaffte es das Trio ein Album mit 10 frischen und neuen Songs zu schreiben.

Eines der Markenzeichen von SANDNESS ist das sich mit Robby und Mark zwei starke Stimmen in der Band befinden. Beide wissen zu überzeugen und machen aus den Songs ein Erlebnis. Während Robby stimmlich eher der brave Schuljunge ist allerdings an der Gitarre die Sau rauslässt, so ist Mark für die dreckigen und rauen Töne verantwortlich. Im Grunde ist es egal wer von den Beiden die Leadvocals ausgeführt hat, beide agieren auf ihre Art und Weise perfekt und können mehr als nur ihre Instrumente spielen. Dieses Markenzeichen zieht sich wie ein roter Faden durch die Alben und steigerte sich im Laufe der Jahre zu einem Niveau das sich hinter niemanden verstecken muss. Vielmehr schafft es das Trio mühelos melodische und catchy Songs zu schreiben und auch auf eine charmante Weise auf Tonträger zu brignen. Ein weiteres Markenzeichen sind die hypermelodischen Songs seit Album #3 mit dem Titel „Unchained“, mit zuckersüßen Melodien gehen die Titel sofort ins Ohr um sich dort für sehr lange Zeit festzusetzen. Das Gitarrenspiel von Robby kann sich auch hören lassen und zeigen das Talent der Musiker, am Bass ist Mark eine Wand die man nicht so einfach überwinden kann. Meety an den Drumsticks gibt alles und spielt den Antreiber auf einer Galeere auf Kriegspfad. Wenn es die Situation im Song erfordert werden mehrstimmige Chöre angestimmt um die Leadvocals auf sehr gute Weise zu unterstützen. Alessandro hat bei Produktion, Mix und Mastering alles richtig gemacht und gibt keinen Grund auch nur ein kritisches Wort abzulassen.

SANDNESS haben es mit „Vertigo“ geschafft ein Album trotz räumlicher Trennung aufzunehmen das wie aus einem Guss klingt. Ohne Zwänge haben die Drei ihren Gefühlen freien Lauf gelassen und herausgekommen ist „Vertigo“. Das Album kann SANDNESS ihrer Vita als Highlight hinzufügen und bestätigt das verdammt hohe Level des Vorgängeralbums „Play Your Part“. Vergleichen lassen sich SANDNESS nicht so gut, aber man kann als groben Querschnitt BLACK DIAMONDS, ECLIPSE, CRAZY LIXX und von der Wildheit ein wenig D-A-D nehmen. Von den Vocals her kann man auch ein wenig BEATTLES, SWEET, SMOKIE und SLADE Harmonien hören.

Auf „Vertigo“ gibt es nicht viel zu motzen, einzig die magere Spielzeit von nicht mal 35 Minuten wirkt sich ein wenig auf die Bewertung aus und bringt einen halben Punkt Abzug. Ansonsten haben SANDNESS alles richtig gemacht und ein weiteres Highlight des melodischen Hard Rocks abgeliefert.

„Per Aspera Ad Astra“ fängt sehr kräftig mit Robbys Gesang an und zeigt die Marschrichtung für das Album – die steht voll auf Rock mit Bock, „The Match“ ein echtes Sahneteil mit uhuuus und einem catchy Refrain. „Draw The Line“ ein Melodic Rocker der es in den 1980ern sehr weit hätte bringen können, „From Zero To Hero“ ein flotter Gewalt Rocker mit Rock N Roll Feeling. „Back For More“ wird durch Marks Stimme in den Strophen mit einer leichten Sleaze Note versehen während im Refrain Robby voll loslegt – kommt auch mit Rock N Roll Vibes und Piano Parts, „Midnight Dance“ ein weiterer Ohrwurm, ich hoffe das der Song in die Live Setlist aufgenommen wird. „Rock N‘ Roll High“ hier holt Mark den richtigen Dreck aus seiner Stimme – das Ding Rockt alles um was vor die Flinte kommt, „Not Your Dog“ hier teilen sich Robby und Mark die Vocals, ich muss an D-A-D denken „Neverending Road“ ein verdammt geiler Rocker dessen Refrain einfach hängen bleibt, „Train Of Time“ der Song baut ein 1980er Feeling auf und kommt mit fast poppigen Klängen im Refrain.

Balle

TALENTSCHMIEDE: TNT

Band:
TNT

Gegründet:
An einem sonnigen Nachmittag vor zehn Jahren

Herkunft:
Jena im schönen Thüringen

Mitglieder:
Johann (Gesang & Gitarre), Konrad (Gitarre), Georg (Bass) und Paul (Schlagzeug)

Stil:
Heavy Metal

Veröffentlichungen:
Wir haben 2019 und 2021 unsere ersten beiden Alben rausgebracht. Jetzt ist unsere neue EP „Feed the Rats“ endlich da.

Einflüsse:
Alles, was Gitarren, Schlagzeug und Lautstärke vereint. Nicht unsere Einflüsse: Deutschpop und ernst gemeinter Schlager.

Was wir die nächsten fünf Jahre erreichen möchten:
Na Wacken natürlich, keine Frage.

Was als nächstes kommt:
Nach der ganzen Veröffentlichungsarbeit endlich wieder unter die Leute kommen. Musik im Kopfhörer ist ja ganz nett, aber richtig geil wird’s erst live.

Unsere beste Erfahrung bis jetzt:
Wenn ihr zu Weihnachten mal in der Region seid, geht zum Trallalla im Kassa in Jena!

Unser peinlichster Moment:
Ersparen wir euch lieber.

Mit wem wir gerne ein Bierchen trinken würden und warum:
Wenn du kein Arschloch bist, komm vorbei!

Wenn wir uns eine Band aussuchen könnten, mit der wir auf Tour gehen dürfen:
Rainer Rock

Das Beste daran, in einer Band zu spielen:
Die Energie. Wenn du weißt, du bewegst deine Finger um ein paar Zentimeter und das kriegt gleich die ganze Innenstadt mit. Und ab und zu gibt’s sogar kostenlos was zu essen.

Das Schlimmste daran, in einer Band zu spielen:
Nervige Autokinobesitzer, die irgendwas von gestörten Frequenzen erzählen. Ne Spaß, da gibt’s nichts. Geht raus! Gründet eure eigene Band! Macht was kaputt.

Online:
Bandcamp: www.tntdieband.bandcamp.com
Instagram: www.instagram.com/tnt_dieband
Facebook: www.facebook.com/TNTDieBand.Jena

Musik:
Spotify: www.open.spotify.com/intl-de/artist/7IjdX5pQLGk1kx91jgPo6B
Youtube: www.youtube.com/@tntdieband

Live-Dates:
16.08.25 Halle
09.05.26 Zella-Mehlis

THE FLOWER KINGS – Love

Trackliste:

01. We Claim The Moon
02. The Elder
03. How Can You Leave Us Now!?
04. World Spinning
05. Burning Both Edges
06. The Rubble
07. Kaiser Razor
08. The Phoenix
09. The Promise
10. Love Is
11. Walls Of Shame
12. Considerations

Spielzeit: 71:42 min – Genre: Progressive Rock – Label: InsideOutMusic – VÖ: 02.05.2025 – Page: www.facebook.com/TheFlowerKings

 

Bei allem, was momentan so in der Welt abgeht, ist es doch keine schlechte Idee, sich ein bisschen schwedischer Liebe zu widmen. „Love“, so heißt das nunmehr 17. Album von THE FLOWER KINGS und wer von dieser Band noch nie gehört hat, sollte sich anhand des Bandnamens und Albumtitels dennoch ein ganz gutes Bild davon machen können, welches Genre das Quintett bedient.
„Love“ ist astreiner 60er und 70er Prog Rock mit so einigen Jazz-Einflüssen. Und obgleich das Ding 2025 erscheint, ist es das mit Leib und Seele. Da mag der Start des Openers „We Claim The Moon“ noch recht straight und „leer“ wirken; keine drei Minuten später haben wir das wunderbare FLOWER-KINGS-Gesamtpaket mit Percussion, Orgel, Synths, Orchesterelementen, mehrstimmigen Vocals, Klavier und, und, und. Das ist erstens sehr gut produziert, klingt oldschool aber voll, definiert und weit. Das ist zweitens hervorragend gespielt und gesungen. Und das ist drittens auch noch bestens geschrieben.
Der musikalische Grundspirit von „Love“ ist verträumt, positiv, teils malerisch, teils nachdenklich, gefühlvoll, mal verspielt, mal ernster, und für jeden Fall von Prog Rock der alten Schule ein absolutes Fest. Heavy ist das Ganze natürlich überhaupt nicht, im Gegenteil. Viele der Songs sind explizit ruhig, Ausbrüche ins Feierliche, gekonnt Unkonventionelle oder „düstere“ aber in angenehmem Maße vorhanden.
Beim Vorgänger „Look At You Now“ war das Hauptproblem eine Überfüllung der Komposition, mit Instrumenten, die sich gegenseitig zu wenig Platz ließen – kurz: mit zu vielen Tönen pro Song. Das ist auf „Love“ gar nicht mehr der Fall. Man lässt jedem Instrument seinen nötigen Raum, lässt auch mal Sachen weg, die man hätte dazupacken können, aber nicht müssen, gibt Ideen eine gute Menge an Zeit. Dazu ist auch die Melodiearbeit der KINGS auf einem gefühlt höheren Niveau als beim Vorgänger (im Sinne von „Die Melodien sind einfach nicer“).
Ja, nicht jeder Song hat einen unglaublich eigenen Charakter auf dieser Platte, aber „Love“ will zweifelsohne meditativ in seiner Gesamtheit gehört werden. Und das hat es absolut verdient.

Fazit:
Klarer Schritt nach oben im Vergleich zum ebenfalls schon starken Vorgänger. „Love“ ist ein tolles Retro-Prog-Rock-Album. Detailreich ohne Ende und in jeder Hinsicht sehr gut gemacht – und es steckt eine ganze Menge Liebe in dem Ding. Sehe ich deutlich in meinen Top 10 des Jahres!

Anspieltipps:
Track 1. Dann Track 2, dann 3, dann 4…

Jannis

POWER SURGE – Shadows Warning

Trackliste:

01. Shadows Warning
02. A Dream into a Nightmare
03. Breathe New Life
04. With the Dawning
05. No Turning Back
06. Calm Before the Storm
07. Carry On (feat. Dejana and Vlad Claymorean)
08. Last Man Standing
09. Burnout

 

 

Spielzeit: 42:07 min – Genre: Melodic Metal – Label: FHM Records – VÖ: 02.05.2025 – Page: www.facebook.com/powersurgeheavymetal

 

POWER SURGE sind eine neue Melodic Metalband die vom kroatischen Sänger Roko Nikolic und dem Gitarristen Srdjan Bilic gegründet wurde. Musikalisch ist man knietief in den 80iger unterwegs wo man den klassischen Metal mit einem Schuss AOR mixt.
Über das, für mich neue, deutsche Label FHM Records erscheint nun das Debütalbum „Shadows Warning“ welches auf dem renomierten Keep it True Festival exklusiv vorverkauft wird.
Mit Dejana und Vlad von CLAYMOREAN hat man noch zwei bekannte Gäste am Start, checkt übrigens unbedingt deren neues Album „Eternal Curse“ an, und somit sind glaube ich alle Grundlage gelegt für eine schöne melodische Metalsause. Die Vorab Singles hörten sich auf jeden Fall schon mal sehr vielversprechend an!

Gestartet wird direkt mit dem Titeltrack „Shadows Warning“. Ein klassischer Midtemposong der recht ordentlich aus den Boxen kommt und sofort zu begeistern weiß sowie die klare Marschrichtung der nächsten knapp 40 Minuten aufzeigt.
Eine ganze Ecke zackiger geht es beim anschließenden „A Dream into a Nightmare“ zur Sache. Rougher Gesang von Roko, krachenden Riffs und schon stehen keine Füße still sowie bleiben keine Fäuste unten.
Nach einer etwas längeren Einleitung legt auch „Breathe New Life“ so richtig los und es entwickelt sich der nun schon fast typische Melodic Metal Bandsound.
Das erste Mal so richtig den Fuß vom Gas nimmt man dann beim anschließenden Groover „With the Dawning“. Hier ist man schön erdig unterwegs und bereitet das Feld gut vor für den Mittelteil der Scheibe der mit dem Nackenbrecher „No Turning Back“ sowie dem etwas mehr nach Melodic Rock und AOR tönenden „Calm Before the Storm“ bestens ausgestattet ist!
Bislang alles also auf einem sehr ordentlichen Niveau, mal schauen ob das beim letzten Drittel auch so bleibt.
Oh ja, denn mit „Carry On“ haben wir einen geilen erdigen Banger der durch die beiden CLAYMOREAN Gäste absolut aufgewertet wird, „Last Man Standing“ ist dann Melodic Metal pur mit Ohrwurmgarantie und das abschließende „Burnout“ drückt nochmal schön das Gaspedal richtig durch!

Na guck mal, ich hatte zu erst gar nicht so viel von den Newcomern POWER SURGE erwartet! So kann man sich täuschen! Schöner Melodic Metal der viele Facetten zu bieten hat und auch mal etwas ruhiger daherkommt.
Ein rundherum gelungenes Debütalbum, mit tollen Songs, klasse Gästen und insgesamt auf jeden Fall eine starke Neuentdeckung für Fans des Genres!
Glasklare Kaufempfehlung von meiner Seite mit der entsprechenden Punktezahl, checkt die Scheibe auf jeden Fall mal an!

Julian

 

 

THE STORYTELLER – The Final Stand

Trackliste:

01. Another Chapter Begins (Intro)
02. It`s Storytime
03. That Eyes cannot See
04. Tower of Fear
05. This Time Tommorrow
06. Return of the Thieves
07. Fields of Blood and Steel
08. In the Shadows
09. Sweet Lullaby
10. By Oath and Blood (Bonus Track)
11. They will Fear our Battlecry
12. As the World Holds its Breath
13. Final Stand

Spielzeit: 50:34 min – Genre: Power Metal – Label: The Circle Music – VÖ: 25.04.2025 – Page: www.facebook.com/thestorytellersweden

 

Die schwedischen Power Metaller von THE STORYTELLER waren mir bis zum heutigen Tag auch vollkommen unbekannt! Und das obwohl die Truppe seit 1998 in der Metalszene unterwegs ist. Nun ja man kann nicht alles kennen!
Über das griechische Label The Circle Music bringt man dieser Tage bereits das 7. Album der Bandgeschichte mit Namen „The Final Stand“ raus.
Mastermind und Treiber der Band ist nach wie vor Sänger L-G Persson und dieses Mal hat er sich Unterstützung von dem Multiinstrumentalisten Cedrick Forsberg (BLAZON STONE) geholt der für die meisten Instrumente hier auf dem Album verantwortlich ist.
Mit Hendrik Olsson gibt es noch jemand für die Schießbude.
Musikalisch ist man hier im Power Metal unterwegs der einen ordentlichen epischen Touch abbekommen hat und ganz wie der Bandname viel Storytelling beinhaltet sowie mit allerlei Folk und nordischen Einflüssen ausgestattet ist.
Das klingt nicht nach Mucke die mal ebenso fürs nebenbei hören geeignet ist!
Daher legen wir jetzt mal musikalisch los.

Stilecht wird die Scheibe mit einem Intro mit Namen „Another Chapter Begins“ eröffnet. Noch nicht viel Aussagekraft also, das ändert sich dann beim ersten richtigen Song „It`s Storytime“. Flotte Riffs und Drums eröffnen die Nummer bevor der angenehme Gesang von Sänger L-G das Zepter übernimmt.
Ein ordentlicher erster Song, der noch nicht der große Wurf ist, aber gut aus den Boxen kommt insgesamt.
Beim nächsten Song „That Eyes cannot See“ kommt im Chorus ordentlich BLIND GUARDIAN Feeling auf irgendwie. Tolle Nummer die Lust auf mehr macht!
„Tower of Fear“ ist dann der bisherige Höhepunkt der Scheibe. Schöne Tempowechsel, ein Ohrwurmchorus und auch ansonsten haben wir Power Metal aus dem obersten Regal. Sehr stark!
Und ähnlich stark geht es dann auch im Mittelteil weiter, „This Time Tomorrow“ ebnet schön den Weg, „Return of the Thieves“ hat dann einen ordentlich Schuss Folkmetal abbekommen rangiert aber auf der selben Qualittätsstufe wie „Tower of Fear“, und „Fields of Blood and Steel“ rundet den starken Mittelteil dann ordentlich ab.
„In the Shadows“ ist dann wieder eher klassischer Power Metal, „Sweet Lullaby“ dann die Quotenballade des Albums welche aber leider nicht besonders auffällt.
Über die Epic Ohrbombe „By Oath and Blood“ geht es dann in das letzte Drittel der Scheibe wo man mit dem Epic/Folk Experiment „They will Fear our Battlecry“, dem atmosphärischen Zwischenstück „As the World Holds its Breath“ sowie dem abschließenden Titelstück „The Final Stand“ nicht mehr ganz so zielsicher wie zuvor unterwegs ist.

THE STORYTELLER bieten auf ihrem neuen Album teilweise relativ klassischen Power Metal der immer mal wieder mit Folk und Epicelementen gewürzt wird und schon insgesamt in Ordnung geht! Der ganz große Wurf ist das Ganze nicht geworden, dazu fehlt ein bisschen die Zielstrebigkeit im letzten Drittel und die Qualität schwankt auch etwas was ein paar Längen verursacht.
Power Metalfans werden hier aber auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen!

Julian

 

GHOST – Skeletá

Trackliste:

01. Peacefield
02. Lachryma
03. Satanized
04. Guiding Lights
05. De Profundis Borealis
06. Cenotaph
07. Missilia Amori
08. Marks Of The Evil One
09. Umbra
10. Excelsis

 

Spielzeit: 46:49 min – Genre: Heavy Rock – Label: Loma Vista Recordings – VÖ: 25.04.2025 – Page: www.facebook.com/thebandghost

 

Da ich die letzten beiden Alben von GHOST „Impera“ 2022 und das Live-Album „Rite Here Rite Now“ 2024 reviewte war für mich klar das ich auch im Jahr 2025 den Live Bericht und das Album „Skeletá“ übernehmen werde. Nachdem ich GHOST am 24.04.2025 Live in der Olympiahalle in München gesehen habe war ich noch gespannter auf das neue Album „Skeletá“ des schwedischen Phänomens GHOST. Live kamen vier Songs vom neuen Album zum Einsatz, „Peacefield“, „Lachryma“, „Satanized“ und „Umbra“, die sich sehr gut in das Live Set einfügten. Bleibt die Frage ob Tobias Forge alias Papa Emeritus sich seines eingeschlagenen Weges treu bleibt oder etwas ändert. Damit meine ich den Stilwechsel weg vom harten Heavy Metal mehr in die Heavy Rock / Hard Rock Ecke hin. Ob er den noch weiter fortsetzt oder wieder in die Metalecke hinein driftet.

Der Weg führt Papa Emeritus in die Heavy Rock Ecke die im Grundton mal durch dunkle Riffsalven und Growls ein wenig heftiger werden kann, ansonsten wird im melodischen Heavy Rock auf sich aufmerksam gemacht. Balladen kommen auch mal zum Einsatz die sich im GHOST Gewand auch sehr gut anfühlen. Man kann zum Image des Satanismus und die unheiligen Texte stehen wie man will, aber GHOST ist da ein extremes Phänomen um das im laufe der Jahre ein regelrechter Hype entstanden ist, sie Füllen weltweit die größten Arenen und spielen dort vor zig tausenden von Leuten. Das selbe was sie Live auf der Bühne zeigen spiegelt sich auch irgendwie auf den Tonträgern. Es wird theatralisch mit viel Drama ein Album der Extraklasse eingetütet. Vergleichen lassen sich GHOST dabei schlecht da es bis jetzt nichts derartiges gegeben hat. Ich versuche mal eine vorsichtige Umschreibung von ABBA Grundtönen die mit dem Bombast von Queen zu einem eigenen Sound und dem Satan Image vermengt werden um so den Ureigenen GHOST Sound zu schaffen. Schade ist nur der Umstand das die Nameless Ghouls Namenlos bleiben und deren Identität so gut wie nicht bekannt gegeben werden, die aber auch zum großen Erfolg von GHOST beitragen. So hat Mainman Tobias weniger Probleme einen Musiker auszutauschen, da sowieso nicht viel bekannt ist.

Der Papa bietet am Mikrofon einen tadellosen Job und zeigt sich mit seiner gewohnt engelhaften Stimme in Bestform. Die Gitarren machen das was sie sollen, ein Riff nach dem anderen Abfeuern und mit der Tastenabteilung als ein bestens eingeöltes Team ein perfektes Umfeld für den Papa zu schaffen. Der Bass haut die Töne sehr laut raus und das Schlagzeug überzeugt auf ganzer Linie. Die Backing Vocals gehen wie bei GHOST immer voll auf 12. So zeigt sich der Papa mal wieder zur Welt Tour auf einem Niveau das so leicht nicht zu toppen sein wird außer von ihm selbst. Die Produktion befindet sich bei GHOST auch immer auf einem Top Level das es keinen Grund zum Motzen gibt.

Zum Abschluss kann man dem Papa ein Zeugnis mit der Gesamtnote sehr gut ausstellen, so kann es weiter gehen. Obwohl ein Überburner wie „Mary On A Cross“ oder „Dance Macabre“ fehlt überzeugen die Songs. Egal ob jetzt Überburner oder nicht GHOST Songs bestehen aus Hooks für die andere Morden oder einen Vertrag mit dem Höllenfürst persönlich mit Blut unterschreiben und damit ihre Seele Luzifer verkaufen würden.

„Peacefield“ der Opener des Albums und auch Liveshow, fängt mit Kirchenchor an und geht dann in einem Ohrwurm über, „Lachryma“ fängt mit düsterem Riffing an um einen typischen GHOST Rocker abzulassen, mit gelegentlichen Growls wirkt er bedrohlich bis der zuckersüße Refrain ein Highlight draus macht. „Satanized“ ein sehr guter Power Rocker allerdings mit unheiligem Text, „Guiding Lights“ eine sehr coole und melodische Ballade die Kuschelfeeling verbreitet. „De Profundis Borealis“ legt sehr bedacht und gefühlvoll mit Piano Klängen los bis die Gitarren und Drums volle Kanne rein Brettern ab da wird es ein ausgewachsener Gewalt Rocker mit geilen melodischen Gesangsparts, „Cenotaph“ ein cooler Rocker mit Rock N Roll ähnlichem Riffing. „Missilia Amori“ Amors Pfeil besticht mit einem satanistischen Refrain der alles überfährt, „Marks Of The Evil One“ hier werde ich von der Melodie her an FALCOs „Jeanny“ erinnert obwohl beide Songs nicht unterschiedlicher sein können – der Refrain ist endgeil, „Umbra“ der Schatten erhebt sich aus der Asche und wirkt sehr poppig und ebenfalls genialem Refrain, „Excelsis“ zum Schluss werden nochmal mit viel Dramatik die Taschentücher nass gemacht und hätte auch von ABBA zu deren besten Zeiten stammen können

Balle

THOSE DAMN CROWS – God Shaped Hole

Trackliste:

01. Dancing With The Enemy
02. Glass Heart
03. Fake
04. Dreaming
05. Let’s Go Psycho
06. No Surrender
07. The Night Train
08. Turn It Around
09. Spit & Choke
10. Still

 

Spielzeit: 40:23 min – Genre: Modern Hard Rock – Label: Earache Records / Edel – VÖ: 11.04.2025 – Page: www.facebook.com/thosedamncrows

 

THOSE DAMN CROWS aus dem British Empire sind mit ihrem vierten Studioalbum zurück auf der Spielwiese die sich Hard Rock nennt. Nachdem ich vor etwa zwei Jahren das dritte Album „Inhale / Exhale“ reviewte haben mich die verdammten Krähen so stark beeindruckt das ich mir alle Alben zugelegt habe, bei jedem war eine Steigerung zu hören. Mal sehen ob es da auch zwischen Album #3 und 4 auch wieder zu einer Steigerung kommt, die es nicht braucht waren die Briten auf dem Vorgänger schon verdammt stark aufgestellt aber man weiß ja nie.

Der Opener rast mit Lichtgeschwindigkeit in die Synapsen um sich dort als Dauerschleife einzunisten. Boah fängt das Teil stark an. Zur Band gehören die geile Stimme von Shane Greenhall, beide Gitarristen Ian Thomas, David Winchurch, Bassist Lloyd Wood und Drummer Ronnie Huxford. Das Cover zeigt sich düster farbenfroh und verbreitet eine Stimmung die sich schlecht beschreiben lässt.

Wenn es nach den ersten beiden Songs geht erwartet den Hörer ein Hit-Album, aber wir wissen alle das die Realität düsterer aussieht und THOSE DAMN CROWS nicht wirklich in den deutschen Mainstream-Medien zu finden sein werden. Aber der Umstand ist egal, es kann sich jeder den Tonträger besorgen oder THOSE DAMN CROWS auf den einschlägigen Streaming Plattformen anhören. Und dieser Umstand ist auch gut so, völlig schleierhaft ist allerdings warum diese Art Musik die einfach nur gute Laune verbreitet seit so vielen Jahren aus dem Mainstream verbannt ist. Der Grund ist doch total einfach, genau wie in der Politik nicht die Medien oder Politiker schaffen an sondern die Plattenriesen oder Konzerne und Berater im Hintergrund schaffen an und das ist wie uns die letzten dreißig bis vierzig Jahre gezeigt haben alles andere als ein positiver Zustand. Aber hier geht es nicht um Machtspielchen oder Politik sondern um das vierte Album von THOSE DAMN CROWS die sogar im Sommer für ein paar Shows zu uns kommen.

Und zum Glück hat sich nichts geändert, weder in die eine noch die andere Richtung, auf vom Vorgänger gewohnt hohem Niveau geht es bei den Krähen ab. Shane kann mit seiner geilen Stimme immer noch Akzente setzen und überzeugen. Die beiden Gitarren fahren volles Rohr auf und Watschen den Hörer regelrecht ab. Der Bass kann sich durchsetzen und die Drums sorgen für einen positiven Wirbelsturm.

Die Produktion bläst alles weg was nicht Niet- und Nagelfest ist, wenn ich meine Endstufe ausatmen lasse hüpfen die Standboxen im Takt.

Der Sound kann am besten mit NICKELBACK, 3 DOORS DOWN und VOLBEAT verglichen werden, dies allerdings mit einem gehörigen Anteil THOSE DAMN CROWS und vielleicht seit dem ich das Material von der KRIS BARRAS BAND kenne mit denen. Simpel gesagt grooviger modern angehauchter Hard Rock mit viel Drive und Melodie kommt aus den Lautsprechern und wenn man die Highlights ansieht die sehr hohes Potential für die Tanzflächen und Radio hätten aber dort wenig Abnehmer finden wird. Warum dies, weil anständige Rock Discos in Deutschland Mangelware geworden sind, und im Radio andere anschaffen nicht die Programmdirektoren oder Redakteure. Leider gibt es dieses Ungleichgewicht das weder für die Musik noch die Künstler Positiv ist. Aber zum Glück lassen sich so junge Wilde wie die von mir in dieser Rezi aufgeführten Künstler und auch die Krähen nicht entmutigen und machen verdammt geile Mucke die auf Anklang treffen und seine Fans finden sollte.

Auf einem Level mit dem Vorgänger mit einigen Knallerhits und einem Rest der andere weit in den Schatten stellt und weit hinter sich lässt.

„Dancing With The Enemy“ sprengt jeden Rahmen mit seiner eindringlichen Melodie und auch Refrain, „Glass Heart“ und sie haben es wieder getan, ein Highlight eingezimmert. „Fake“ braucht ein paar Durchgänge bis er sitzt, „Dreaming“ ein gefühlvoller fast schon Softrocker. „Let’s Go Psycho“ ein cooler Rocker der sich Luft macht. „No Surrender“ würde ohne Gitarren einen Pop Top Ten Hit darstellen. „The Night Train“ kommt mit einem Mix aus Orient und Southern Feeling ums Eck, „Turn It Around“ geht mit seinem Orient Charme sofort ins Ohr. „Spit & Choke“ will mit dem Kopf durch die dickste Betonwand, „Still“ eine abschließende Ballade die eine gewisse Anziehung versprüht.

Balle

GHOST am 24.04.2025 in der Olympiahalle in München

GHOST machten am 24.04.2025 auf ihrer Skeletá Welttour 2025 in der Olympiahalle in München halt. Ich höre mir gerade nebenbei das neue Album von GHOST an und kann nur wieder bestätigen das GHOST ein Phänomen sind. Egal ob auf Tonträger oder auch Live liefern die Schweden um Papa Emeritus ab. Wenn man GHOST Live gesehen hat erklärt sich auch auf der einen Art wie sie es schaffen Hallen zu füllen obwohl diese Art Musik aus dem Mainstream Radio verbannt zu sein scheint. Auf der anderen Seite schaffen es GHOST mühelos poppige Grundtöne mit harten Gitarren zu verbinden wie keine andere momentan existente Band. Man nehme nur mal die beiden Dauerbrenner „Mary On A Cross“ oder „Dance Macabre“ die ohne Gitarren im Pop sämtliche vorderen Plätze der Charts anführen oder geführt hätten. Und genau dieses Bild zeigt sich auch Live, den Kult den Tobias Forge um Papa Emeritus aufgebaut hat kann man schon als strategischen und genialen Schachzug bezeichnen. Dieser Kult wird mit dem Image des Satanismus und dem diabolischen Bühnenbild noch auf eine andere Ebene gehoben die es versteht zu überzeugen. Unter den Zuschauern befanden sich sehr viele die ihre Gesichter geschminkt hatten wie es beim Papa immer zum Einsatz kommt. Oder manche Leute waren verkleidet und kamen in Mönchskutte, als Gothic Braut oder Nonne zum Konzert. Daran kann man sehen das selbst Bands die abseits des Mainstreams sehr viel Einfluss auf Fans haben kann ohne dabei in den täglichen Mainstream Medien aufzutauchen.

Über der Bühne prangte ein übergroßes umgedrehtes Kreuz das bei Bedarf für die richtige Szenebeleuchtung sorgte. Die diabolische Kathedrale mit ihren unheiligen Fenstermotiven wurde erst ab Song fünf oder sechs eingeblendet. Ab da hatte das Konzert einen Flair als wenn man sich auf einer schwarzen Messe befinden würde. Als der Papa als dunkler unheiliger Papst verkleidet bei „Call Me Little Sunshine“ hinter dem Drummer auf einem Podest stand hatte den Anschein das er schweben würde. Das hat schon irgendwie Wirkung und wird von der Band zelebriert.

Vor „Rats“ konnte man sehen wie das Bühnenbild zerschmettert wurde und in lauter kleinen Glassplittern zu Boden fiel. Bei „Rats“ wurde dann eine dunkle Höllenlandschaft mit fast schwarzem Hintergrund und einem felsigem Untergrund mit Feuerstellen und glühenden Stellen am Boden eingeblendet. Während des Songs wurden der Papa und Bandmitglieder auf den dunklen Hintergrund projiziert um so noch mehr Mystik zu erzeugen. Nach dem Trip in die Hölle wurde wieder eine Kathedrale mit neuen teuflischen Fenstermotiven eingesetzt.

Musikalisch gibt es keinen Grund auch nur einmalig den Meckerstifft anzusetzen, der Papa war gut bei Stimme. Die Nameless Ghouls waren auch sehr gut drauf, beide Gitarristen waren eine Bank obwohl einer der Beiden den linken Fuss in einer Schiene hatte. Der Bassist und zweite Gitarrist boten neben dem beackern der Instrumente auch eine Bühnenaction bei der beide mindestens fünf Kilo ausgeschwitzt haben. Kostümtechnisch war das Motto des Albums „Skeletá“ angesagt, alle außer Tobias Forge kamen als Skelett verkleidet auf die Bühne oder die beiden Keyboarderinnen und Backgroundsängerin als Skelett Nonnen. Das Kostüm der Backgroundsängerin hatte Fledermausartige Flügel wenn sie die Arme ausbreitete. So eine Show hat schon ein besonderes Feeling und erklärt auch irgendwie den Erfolg von GHOST.

Der Papa selbst verschwand öfter hinter der Bühne, wanderte und rannte so wie man das von Live Videos auf YouTube von ihm kennt rum. Egal ob als dunkler Skelett Chef oder als unheiliger diabolischer Papst war er eine Wucht. Die Stimme gab keinen Anlass zum mosern genau wie die Nameless Ghouls auch boten GHOST eine perfekt inszenierte Show die in einer fast ausverkauften Olympiahalle statt fand. Wenn man dieses Gesamtbild von harter Musik, dem Bühnenbild und den Kult um die Ghouls oder den Papa Live gesehen hat, kann man nachvollziehen wieso GHOST einen derartigen Erfolg haben und dafür sorgen das die harte Rock Musik noch nicht Tot ist sondern weiterlebt. Egal wie man zum Thema Satanismus, schwarze Messen, umgedrehtes Kreuz oder die Erwähnung des Wortes Satan in den Songtexten steht, GHOST machen daraus eine charmante Show die es Wert ist angesehen zu werden.

Ein genereller Hinweis an alle Konzert Veranstalter, leider werden Menschen mit Behinderung nicht mit Ermäßigungen bedacht – die einzige Ausnahme bilden hier zu Recht Rollstuhlfahrer – leider gibt es noch sehr viel andere Menschen mit schweren Behinderungen die aus diesem Grund nicht erwerbsfähig sind und immer noch zu Unrecht ausgegrenzt werden, leider betrifft dieser Umstand auch Rentner. Beide Bevölkerungsgruppen bekommen von Veranstaltern keinerlei Beachtung geschenkt. Dieser Umstand ist sehr schade und sollte von allen deutschen Veranstaltern mal gründlich überdacht werden diese Bevölkerungsgruppen nicht von solchen Konzerten auszugrenzen.

www.facebook.com/thebandghost/

Setlist:

Peacefield
Lachryma
Spirit
Frome The Pinnacle To The Pit
Call Me Little Sunshine
The Furture Is A Foreign Land
Devil Church
Cirice
Darkness At The Heart Of My Love
Satanized
Ritual
Umbra
Year Zero
He Is
Rats
Kiss The Go-Goat
Mummy Dust
Monstrance Clock
Mary On A Cross
Dance Macabre
Square Hammer