D-A-D am 28.11.2024 in München / Backstage Werk

Am 28. November holte ich das nach was schon seit 40 Jahren ansteht. D-A-D kamen nach München ins Backstage und ich war dabei. Viel zu lange schob ich dieses Date vor mich hin, um genauer zu sein seit nunmehr 40 Jahren, solange ist die Band schon im Geschäft. Ein Jahr vor Gründung von D-A-D wurde ich mit dem Hard N Heavy Virus infiziert und staun(t)e seit dem Bauklötze immer dann wenn ein neues Album der dänischen Haudrauf Truppe erscheint. Der Abend stand ganz im Zeichen des 40-jährigen Jubiläums von D-A-D die zur Unterstützung die Mädelsband THE HOT DAMN aus Großbritannien dabei hatten. Bei der D-A-D Show in Mailand waren meine Kumpels von SANDNESS als Special Guest geladen und die wären die bessere Wahl als Vorband gewesen. Aber was nicht ist kann noch werden.

Den Abend eröffneten die vier Mädels Truppe THE HOT DAMN und hinterließ bei mir einige Fragezeichen. Schlecht war das nicht was die Band geboten hatte nur mit einem Aber. Mir kam alles verdammt bekannt vor, ich hatte alles schon mal so oder in ähnlicher Form von anderen Künstlern gehört. Ich wurde an die Rock Musiker der 70er und frühen 80er Jahre erinnert, die auf Namen wie SLADE, SMOKIE, SWEET, GIRLSCHOOL, THE RUNAWAYS, SUZIE QUATRO, JOAN JETT und HELEN SCHNEIDER. Irgendwie waren die Songs von genau diesen Künstlern inspiriert und zeigten nicht viel Innovation oder Eigenständigkeit. Gut war das was auf der Bühne ablief schon irgendwie nur eben ohne eigenen Stempel der nicht ansatzweise erkennbar war. Als ich vor Beginn das Bühnenbild von THE HOT DAMN sah wurde mir ganz unwohl in der Magengrube. Es befanden sich Schlagzeug und Mikrofonständer auf der Bühne und ein großes aufblasbares Einhorn, dass bei mir die schlimmsten Bilder hervorrief, diese Bilder bekomme ich bestimmt nicht mehr aus dem Kopf.

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Als der Alptraum mit dem Einhorn vorbei war enterten D-A-D nach der Umbauphase die Bühne, und wie soll es anders sein schon bei der ersten Ansage von Jesper in Deutsch hatte die Band das Publikum in der Hand. Es folgten noch einige kurze Ansagen in Deutsch die das Jubiläum, die Freude in München Live auf der Bühne zu stehen, wie der Abend gestaltet ist und welcher Song als nächste drankommt betrafen. Und es nervte nicht eine Unterbrechung mit Ansage, die Rocker kamen so sympathisch rüber das es egal war ob jetzt ein Song gespielt oder mit dem Publikum geredet wurde. Der Abend stand im Zeichen der langen Karriere von D-A-D und war voll mit Bandklassikern wie „Jihad“, „Sleeping My Day Away“, „Laugh N A ½“, „It’s After Dark“, „Point Of View“ und noch ein Paar mehr, sowie neue Songs vom aktuellen Album „Speed Of Darkness“. Jeder Song war ein Volltreffer, wurde vom Publikum bei bester Stimmung abgefeiert und zeigte der Band das die Leute immer noch scharf darauf sind D-A-D Live und auf Konserve zu hören. Jesper Binzer war gut bei Stimme genau wie Bassist Stig Pedersen wenn er den Leadgesang bei einigen Songs übernahm. Die Band hatte einen jungen Drummer dabei der sein Handwerk verstand, mein Fotograf und ich wurden von zwei Musikern aus meiner Lokalen Szene begleitet die meinten obwohl er so jung ist hat er die klassische Spielweise der End 60er und frühen 70er. Stig hat sowieso einen an der Klatsche, mit ganzen 10 Bässen kam er auf die Bühne, jeder anders gestaltet und die Mehrzahl mit nur zwei Saiten einen habe ich mit drei Saiten gesehen. Ich kann jetzt nicht mal aussagen ob es mit zwei Saiten schwerer ist als einen vier- oder fünfsaitigen Bass zu spielen. Wenn ich nicht THE DEAD DAISIES gesehen hätte die das perfekte Konzert gespielt haben würde ich behaupten das D-A-D sehr nahe dran waren an der perfekten Show. Die Songauswahl war sowas von perfekt wie auch der Sound und gaben keinen Anlass irgendetwas zu erwähnen was vermisst wurde. Nur die Hose von Stig war wirklich nicht sexy und zeigte mehr an der Verlängerung des Rückrades als wahrscheinlich gedacht wird. Aber wenn man diesen Umstand nicht beachtet war es eine Endgeile Show die D-A-D im doch eher kleine Backstage ablieferten. Ihre Karriere, Name im Geschäft und Songs die im Laufe der Jahre zusammengekommen sind würden für eine viel größere Lokation sprechen und diese wahrscheinlich auch fast ausverkaufen. Wer die Chaostruppe mit einem Raketenbass noch nicht Live gesehen hat, hat etwas ganz Großes ohne Starallüren verpasst und sollte dies bei nächster Gelegenheit nachholen. Mehr Rock N Roll bieten Keiner, die selbe Portion allerdings einige.

www.facebook.com/d.landafterdark/

Setlist D-A-D

Jihad
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Evil Twin
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1st, 2nd & 3rd
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Rim Of Hell
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Point Of View
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The Ghost
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Grow Or Pay
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Jonnie
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Riding With Sue
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Speed Of Darkness
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Keep That Mother Down
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Reconstrucdead
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Everything Glows
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Monster Philosophy
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Bad Craziness
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God Prays To Man
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Sleeping My Day Away
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Laugh ‚N‘ A ½
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It’s After Dark

Text: Balle / Bilder: Fonse Demmelhuber

D-A-D – Speed Of Darkness

Trackliste:

01. God Prays To Man
02. 1st, 2nd & 3rd
03. The Ghost
04. Speed Of Darkness
05. Head Over Heels
06. Live By Fire
07. Crazy Wings
08. Keep That MF Down
09. Strange Terrain
10. In My Hands
11. Everything Is Gone Now
12. Automatic Survival
13. Waiting Is The Way
14. I’m Still Here

Spielzeit: 54:01 min – Genre: Hard Rock – Label: AFM Records – VÖ: 04.10.2024 – Page: www.facebook.com/d.landafterdark/

 

Zum 40. Bestehen der Dänischen Hard Rock Dampfwalze kommt mit ein wenig Verspätung das 13. Album „Speed Of Darkness“ in den Handel. Wow das ist eine Hausnummer die erst mal getoppt werden will, was die Riffakrobaten ablassen ist reines dänisches Dynamit. Zu den Sprengstoffexperten gehören Aushängeschild und Sänger Jesper Binzer am Mikrofon und Gitarre, Jacob Binzer ebenfalls Gitarre, Stig Pedersen am Bass und Laust Sonne an den Drums.

Hat sich was an D-A-D geändert, oder gar was Negatives im Sound verändert? Ich antworte mit einem klaren NEIN, es hat sich nichts geändert. Die Dänen hauen immer noch mit den Gitarren um sich, mal intensiver, mal zurückhaltender geht die Stromaxt um. Die Stimme von Jesper ist das Aushängeschild mit einem sehr hohen Widererkennungsfaktor die man unter tausenden Stimmen heraushören kann. Der Bass geht auffällig um und die Drums machen das was sie sollen einem den Hintern versohlen.

Genau das macht einen Teil des Sounds von D-A-D aus, ein weiterer ist das rotzfreche kokettieren mit den Gitarren die in manchen Momenten an AC DC, JOHNNY CRASH oder auch an BEGGARS & THIEVES oder mal an die Versautheit von HARDCORE SUPERSTAR und schieß mich Tot erinnern. Nur wird diese Ähnlichkeit zu AC DC mit einer sehr großen frechen Portion Skandi auf die Zwölf Rock angereichert und genau das ist es was den Sound von D-A-D ausmacht. Einfach nur Krawallrock der eingängig und sehr gut hörbar ist ohne dabei einen Deut von seinem Weg abzuweichen. Mal auf Stänker Tour ein anderes Mal mit Gefühl und zurückhaltend gehen D-A-D ihre vor 40 Jahren eingeschlagene Richtung bis zum Ende und beweisen einmal mehr das mit ihnen jederzeit zu rechnen sein MUSS. Nur steht dieses MUSS für Qualität Made bei D-A-D, hier wird das nächste starke Album für die Vita abgeliefert. Wer schon immer auf D-A-D konnte wird nicht enttäuscht, wer noch nie mit der Band warm wurde schafft es mit „Speed Of Darkness“ auch auf keinen Fall.

Mir waren D-A-D über viele Jahre suspekt und ich konnte nie viel mit den Jungs aus dem Nachbarland im Norden anfangen. Irgendwann besorgte ich mir aus reiner Neugier eine Best Of Zusammenstellung und hörte mal genauer hin, und ich entdeckte sehr viel Gutes. Ich sah dann mehr als nur den Disco Hit „Sleeping My Day Away“ der damals in meiner wilden Zeit in den Discos rauf und runter gespielt wurde. Auf einmal machte es Boom und ich erkannte was für ein Potential in der dänischen Hard Rock Band mit dem Kürzel D-A-D steckt. Man muss sich nur die Zeit nehmen um alles auf sich wirken zu lassen, dann klappt es auch mal mit eine(r)m Künstler / Band mit der man vorher nichts anfangen konnte. Für mich stellte D-A-D solch eine Band dar, aber nur bis ich mal genauer hingehört habe, seitdem sind wir fast schon Buddys in Crime.

„God Prays To Man“ ein typischer Rotz hau in Weg Rocker der Dänen, „1st, 2nd & 3rd“ richtig schön dänisch hingerotzt wie eine Bande Pubertiere beim Klingelputzen. „The Ghost“ Gefühl trifft auf bluesiges Riffing mit der Stimme von Jesper, einmalig und ein Highlight, „Speed Of Darkness“ frei nach FALCO „drah di net um da Kommissar gäht um“!!! „Head Over Heels“ der nächste Gefühlsrocker ohne Schnörkel aus dem Ärmel gezaubert, „Live By Fire“ ein unbeschwerter Rocker der sich während des ersten Hörens zum Killersong entwickelt. „Crazy Wings“ Jesper trifft auf Drama trifft auf Gefühl und D-A-D Gitarrenspiel, „Keep That MF Down“ kommt mit einem geilen Riff am Anfang und entwickelt sich zu einem Hit. „Strange Terrain“ erinnert mich an BEGGARS & THIEVES ab deren zweitem Album, „In My Hands“ es rotzt wieder mit Blues um die Ecke. „Everything Is Gone Now“ hier wildern D-A-D bei GUN meets THE OFFSPRING, „Automatic Survival“ ein melodisches Schmankerl und Highlight. „Waiting Is The Way“ Dänen Chaos trifft auf Skandi Hard Rock, „I’m Still Here“ eine gefühlvolle Ballade mit viel Drama.

Balle