LOSING GRAVITY – All In

Trackliste:

01. All In
02. Wasting Time
03. Saturday Night
04. Foundations
05. Another Day
06. Soul Inside
07. Outside
08. Let’s Ride
09. Moments
10. Rolling Stone
11. Kind Of Human

Spielzeit: 41:23 min – Genre: Rock N Hard Roll – Label: Rock Attack / Cargo – VÖ: 06.09.2024 – Page: https: www.facebook.com/LosingGravityOfficial

 

So nach der schwedischen Dampframme von EYES (SE) geht es jetzt nach Frankfurt zu den Jungs von LOSING GRAVITY die ihr meines Wissens zweites Album an den Start bringen. Aufgefallen sind mir die Boys als Vorband der Southern Rock Legende Molly Hatchet letzten Dezember in München. Die Hessen konnten bei mir sehr viele Punkte machen das ich mir, ihr ich denke mal Debütalbum am Merchstand sicherte. Als ich die Songs Zuhause noch mal Revue passieren ließ gefiel mir die Mucke richtig gut. Als ich gelesen habe das LOSING GRAVITY ein neues Album veröffentlichen wollen setzte ich sofort den Garagen Boss darauf an und siehe da schon landete die Promo auf meinem Rechner.

LOSING GRAVITY besteht aus dem Texaner am Mikrofon und Gitarre Chase Wilborn, Gitarrist Julian Lapp, Keyboarder Lucas Urner, Bassist Lars Palenzatis und Drummer Max Friedrich. Und auf die Lauscher gibt es eine gehörige Portion Rock N Hard Roll der gleich ohne Umwege ins Ohr geht und nicht mehr so schnell weichen will.

Die Stimme von Chase ist rau und befindet sich in einer sehr angenehmen Range. Die Stimme erinnert mich an die Rockröhren von Jimmy Barnes (Solo und COLD CHISEL), David Kinkaid (Solo und THE BRANDOS), Timmy Rough von THE NEW ROSES und keinem geringeren als BRYAN ADAMS, diese Stimme besitzt eine sehr hohe Dosis an Dreck und Ausdrucksstärke die nach mehr Erfolg schreit. Die Gitarren sind in der Richtigen Dosis vorhanden ohne dabei zu Tough zu wirken, sondern einfach die richtige Dosis damit ein Rocker glücklich wird und ein Metaller sagt „mir zu SOFT“! Die Keys kommen im typischen Rock N Hard Roll Stil und sehr oft und gerne als Piano und Southern Rock Like ausgeführt. Der Bass macht mächtig auf dicke Eier im Gemächt und die Drums gehen sowas von nach Vorne als wenn eine Herde wilder Mustangs hinter der Band her wäre. Die Produktion klingt Furztrocken und passt perfekt zur Mucke.

Den Sound kann man am besten mit den Worten „Rock N Hard Roll“ beschreiben, die Band Rockt und Rollt auf einem Niveau, welches bei einem Biker Treffen für einen Umsatzaufschwung von 1000% sorgen könnte. Es gibt aber auch Bands die man als groben Vergleich heranziehen kann, dazu gehören THE NEW ROSES, THE BRANDOS, meine Lokalheroes HEADSTONE, BRYAN ADAMS zu seinen Anfängen, JOHN MELLENCAMP mit mehr Hummeln im Hintern, THE QUIREBOYS, SKULLBOGEY und eine kleine Portion von Wersternromantik, Southern und Saloon Rock Musik trifft es am besten. Schöne Melodien treffen auf die raue Stimme von Chase und coolen Rock N Hard Roll. Mucke die für ein Biker Treffen, Fahrt im Caprio oder Sommer BBQ Sause der ideale Soundtrack ist. Wer neugierig geworden ist einfach mal auf den Streaming Anbietern antesten und bei gefallen mit dem Kauf der CD die Band unterstützen. Zudem ist die Band Live ein echter Burner und Arschaufreißer.

Es wird höchste Zeit das LOSING GRAVITY aus dem Schatten der vorderen Reihen hervortreten und in den erlauchten Kreis der bekannteren Vertreter vorstoßen. Verdient haben sie es genau wie viele andere Bands und Künstler die leider zu Unrecht ignoriert werden.

Sorry Jungs aber wo holt ihr die Songs her, die Bewertung habt ihr selbst zu verantworten. Wie wäre es mit einer Tour als Gleichberechtigte Rock N Hard Roller bestehend aus LOSING GRAVITY, HEADSTONE und THE NEW ROSES. Das wäre doch ein Traum.

„All In“ geht mit einem coolen Rock N Roll Vibe sofort ins Ohr, „Wasting Time“ ein Groove Rocker mit Piano klängen. „Saturday Night“ ein Vollgas Rocker im Saloon Stil, „Foundations“ ein starker Rocker der Potential hat. „Another Day“ ein Highlight und bestes Radiofutter, Tanzflächen wären auch ein dankbarer Abnehmer, „Soul Inside“ in den 80ern hätte das Teil die #1 der Top Tens für Monate blockiert. „Outside“ noch so ein verdammt geiler Song, ich frage mich langsam warum die Band nicht zu den Megasellern gehört – das Potential haben sie 100%, „Let’s Ride“ der Big Block läuft auf vollen Touren beim rumgeheize auf dem Highway. „Moments“ der Rocker mit sehr viel Gefühl, „Rolling Stone“ ein Traum der Song, „Kind Of Human“ zum Abschluss gibt es noch ein Highlight das es zu was bringen könnte.

Balle

EYES (SE) – Auto-Magic

Trackliste:

01. Soldier Of Love
02. Mysterious Ways
03. Until The End Of Time
04. What Money Can’t Buy
05. Innocent Dreamer
06. Through The Night
07. Sailing Ships Across The Ocean
08. Don’t Stop The Night
09. Any Way You Dream
10. Auto-Magic

 

Spielzeit: 51:32 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: GMR Music – VÖ: 06.09.2024 – Page: www.facebook.com/onlyeyes4u

 

Nach ihrem Debütalbum „Perfect Vision 20/20“ aus dem Jahr 2021 gibt es nun nach drei Jahren eine Fortsetzung. Die schwedischen Gentlemen wie sie sich selbst scherzhaft nennen hauen einen zehn Tracker raus der es auf stolze 51:30 Minuten Laufzeit bringt. EYES (SE) besteht immer noch unverändert aus Sänger Peter Andersson, Joakim Sandberg an Gitarren, Ake David Rickard an den Tasten, Anders Sellborn am Bass und Björn H. Lindbäck an der Schießbude.

Ehrlich gesagt hat sich nicht viel gegenüber dem Debütalbum geändert, die Gentlemen knüpfen nahtlos am Debüt an und bringen ein Melodic Rock Sahneteil in den Player. Wie etwa 95% der schwedischen Künstler der harten Töne verstehen es auch EYES mit einer unwiderstehlichen Charmeoffensive, Gespür für Melodien, Eingängigkeit und skandinavischer Coolness ein Album zu kreieren das Spaß macht und sich vor niemanden verstecken brauch.

Hier gibt es alles was ein anständiges Rockalbum ausmacht, eine sehr lässige und raue Stimme von Peter, Gitarren ohne Ende von Joakim, die Keyboardteppiche von Ake die zum Träumen einladen, der wummernde Bass von Anders und die voll auf die Zwölf gehende Drum Arbeit von Björn. Gibt es bei Album #2 mit dem Titel „Auto-Magic“ einen Grund zum Meckern – nicht wirklich, außer vielleicht das die Melodien den Hörer umsäuseln, umgarnen, einlullen und zum mitwippen des Fußes verführen. Den das muss man unweigerlich beim Genuss von „Auto-Magic“, die Songs sind einfach super catchy, hooky und so simpel es auch klingt einfach nur starker Skandirock. Dieses Album ist vielleicht sogar noch einen Deut stärker ausgefallen und spielt ohne Zweifel in der Oberliga mit. Wenn den Schweden hiermit nicht ein großer Wurf gelingt weiß ich auch nicht was man als Band anstellen muss um im Musikzirkus Fuß fassen zu können.

Wer auf Mucke von 220 VOLT, SKAGARACK, BLACK PAISLEY, ACES HIGH, STAGGERWING, PEO, LEVITICUS steht, der hier und da mal mit feinen DEEP PURPLE oder US und Kanada Arena Rock Vibes angereichert wurde kommt hier aber sowas von voll auf seine Kosten und sollte ein Pflichtalbum für jeden sein der auf anständigen Schweden Hard Rock steht.

Es ist schon fast beängstigend was das Repertoire an sehr guten Bands die aus Skandinavien stammen betrifft.

„Soldier Of Love“ legt am Anfang mit einer Intensität und Speed gleich mal die Weichen auf Volldampf, „Mysterious Ways“ geht vom Gas und spielt ein Melodic Rock Schmankerl. „Until The End Of Time“ das nächste Highlight das mich an das Kind der Mädelsband VIXEN und EUROPEs „Open Your Heart“ denken lässt, „What Money Can’t Buy“ noch so ein typischer Schwedenhappen im DEEP PURPLE Gewand. „Innocent Dreamer“ kommt mit sehr viel Drama aus den Boxen gerauscht, „Through The Night“ hier wird ein wenig über den großen Teich geschielt im starken Refrain kommen die Schwedengene wieder zum Vorschein – ein Groovemonster. „Sailing Ships Across The Ocean“ eine sehr starke Powerballade mit Hammondsound, „Don’t Stop The Night“ hier geht es wieder mit dem Kopf durch die Wand egal ob aus Pappe oder Beton, kommt mit 80er Fanfaren. „Any Way You Dream“ hier trifft Gefühl auf Melodie und Eingänigkeit ein weiteres Highlight, „Auto-Magic“ hier geht es stürmisch mit leichter Blues Grundstimmung aber dabei verdammt cool ab.

Balle

FIGHTER – The Waiting (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Look Me In The Eye
02. Wishful Thinking
03. Shadows
04. Face To Face
05. Star One
06. Do What You Want
07. Running The Race
08. Nice Guy
09. The Waiting
10. Radio Man
11. Stop Look Listen

Spielzeit: 45:01 min – Genre: AOR / Melodic Rock – Label: Wonderland Records – VÖ: 1991 – Page: www.facebook.com/Fighter

Heute geht der Blick zurück in das Jahr 1991 und zum offiziellen Debütalbum der US Rocker von FIGHTER mit dem Titel „The Waiting“. Ich kam in den frühen 2000ern zu einem Soundfile das ein Cover des ALICE COOPER Hits „Mr. Nice Guy“, es stammte von FIGHTER und gefiel mir damals und auch heute noch besser als das Original und alle anderen Cover. Also begab ich mich auf die Suche nach dem Album, irgendwann in den 2010 nach vielen Stunden vergeblicher Suche fand ich ein gebrauchtes Exemplar. Mittlerweile wurde das Album 2019 vom US Label Girder Records neu aufgelegt. Ich denke mal das es so eine geringe Auflage war und vergriffen ist.

Zur Besetzung von FIGHTER gehörten die beiden Lead Stimmen Amy Wolter und Sean Murphy auch an den Drums zu finden, Billy Heller an den Gitarren, Mark Pence an den Keyboards und Jim Wolter am Bass. Beide Lead Stimmen ergänzen sich sehr gut und machen aus dem Album einen Genuss für die Ohren.

Amys Stimme liegt von der Tonlage irgendwo in der Nähe von Devay, Ruby Faith, Ann Wilson (HEART), Darby Mills (Solo, HEADPINS) und Janet Gardner (VIXEN), von keiner der Stimmen zu viel sondern irgendwo in der Range der Genannten und passt sehr gut zur Mucke von FIGHTER. Die Stimme vom männlichen Part Sean erinnert mich irgendwie an Gil Moore von TRIUMPH die auch einige verdammt geile Scheiben am Start hatten. Die Sänger*in wurden auch gerne und oft mit mehrstimmigen Chören die auf den Punkt gehen sehr effektvoll unterstützt. Die Gitarren können ganz schon Dampf machen wenn es der Song erlaubt in den softeren Momenten ist Arena Rock Riffing angesagt. Die Keyboards bilden mit den Gitarren eine Einheit und Fundament für eine dreiviertel Stunde geile Rock Mucke. Der Bass spielt im Hintergrund auf und die Drums gehen einem unter die Haut.

Die Mucke besteht aus einer Verbindung aus Arena Rock und Melodic Rock, wie er typisch ab Mitte der 1980er aus den USA und Kanada kam. Die beiden Stimmen bildeten damals ein Merkmal von FIGHTER, dass zweite Merkmal waren die Melodien und supereingängigen Songs und das Dritte das die Band es verstand coole Songs zu schreiben und auf Tonträger zu bringen. Vielleicht macht auch der Mix aus AOR und Melodic Rock den Reiz von FIGHTER aus, man kann der Band auf jeden Fall das Zeugnis ausstellen einen Kracher eingezimmert zu haben, nur eben zwei bis vier Jahre zu spät. Den wie der aufmerksame Rocker sicher weiß veränderte das Jahr 1991 die Musiklandschaft sehr gravierend und für traditionelle Bands nachteilig, da ein neuer Trend aus Seattle seinen Siegeszug antrat und gewann.

Vom Stil her kann man FIGHTER am besten mit HONEYMOON SUITE, LOVERBOY, HEADPINS, TRIUMPF, DEVAY, HEART, wuchtigere FOREIGNER und alle die damals so angesagte Heroes waren und verdammt geile Musik auf die Hörer losließen vergleichen. Einfacher ausgedrückt die Band rockte sich die Hintern mit ordentlich Klöten in der Hose blutig ohne das leider die breite Maße von der Qualität etwas mitbekam da diese Musik aus den Radiostationen verbannt wurde und immer noch ist. Die Texte sind eher von der christlichen und religiösen Seite, wenn dieser Fakt nicht stört wird mit FIGHTER ein Ü-Ei an starker Mucke erleben, die den genannten Vergleichen in nichts nachsteht.

Das zweite Album mit dem Titel „Bang The Drum“ nur ein Jahr später veröffentlicht fällt vielleicht wenn ich bewerten würde einen halben Punkt niedriger aus. Beide Alben sollten in jeder anständigen Sammlung stehen und von Zeit zu Zeit gehört werden um sich vor Augen zu führen was seit sehr vielen Jahren aus der Radiolandschaft und MTV verbannt ist und wie toll diese Musik ist.

„Look Me In The Eye“ geht in bester Arena Rock Manier los, „Wishful Thinking“ in den Strophen langsam und dramatisch, im Refrain gibt es Power auf die Lauscher. „Shadows“ hier machen die Gitarren einen auf dicke Hose und einen ausgewachsenen Melodic Rocker draus, „Face To Face“ ein gefühlvoller Rocker der als Highlight durchgeht. „Star One“ die obligatorische Ballade die auf keinem Album Fehlen sollte mit Pianopasagen, „Do What You Want“ ein sehr guter Uptempo Rocker. „Running The Race“ hier breitet sich Gänsehautfeeling aus, ein Hit der Song hat was Besonderes wenn die E-Gitarre voll reinbrettert, „Nice Guy“ einer der besten Coversongs die ich bis jetzt gehört habe, was für eine Energie mit beiden Stimmen ein Traum. „The Waiting“ kommt mit reichlich Drama aber eingängig, „Radio Man“ eine Ballade mit Druck von der Gitti, „Stop Look Listen“ hier gibt die Band nochmal Gas und zeigt ihr vorhanden gewesenes sehr hohes Potential.

Balle

ALL FOR METAL – Gods Of Metal

Trackliste:

01. Cry For Help (Intro)
02. Gods Of Metal
03. Year Of The Dragon
04. The Way Of The Samurai
05. Temple Of Silence
06. When Monsters Roar
07. Path Of The Brave
08. Like Thor And Loki
09. Valkyries In The Sky
10. Welcome
11. Who Wants To Live Forever
12. The Journey Will Not End (Outro)

Spielzeit: 40:35 min – Genre: Power Metal – Label: Reigning Phoenix Music – VÖ: 23.08.2024 – Page: www.facebook.com/allformetalofficial

 

ALL FOR METAL die letztes Jahr einschlugen wie eine Tonnen schwere Big Bomb, Live auf der Bühne sorgt die Multikulti Truppe auch für beste Stimmung. Mit einem Spektakel aus der Statur von Tetzel die schon was hermacht, dem geschminkten Toni, den Masken der Musiker und Power Metal ist ein Match das keiner Worte benötigt. ALL FOR METAL besteht aus den beiden Frontrecken Tim Tetzel Schmidt und Antonio Calanna, an den Gitarren Ursula Zanichelli und Jasmin Papst, Florian Toma am Bass und Leif Jensen bedient die Drumsticks.

Wie auch schon auf dem Debütalbum aus dem letzten Jahr sind die Songs auf Nummer sicher geschrieben, sie erzählen zwar Geschichten die schon tausendfach ausgenudelt wurden aber die Art wie sie erzählt werden hat schon was. Mit zuckersüßen Melodien, einer perfekten Instrumentierung und zwei Sängern die nicht unterschiedlicher sein könnten – sich aber aus diesem Grund perfekt ergänzen und aus jedem Album oder Liveshow ein Spektakel werden lassen. Die Stimmen bilden eine perfekte und unheilige Allianz die sich nach langer Suche gefunden haben. Die Gitarren fahren volles Brett das der Bass kaum eine Möglichkeit hat seine Qualität unter Beweis zu stellen und das Biest am Schlagzeug haut in die Felle als wenn es um sein Leben gehen würde.

Vergleichen kann man die Hymnen wie auch schon auf dem Debütalbum mit LORDI, DYNAZTY, EDGUY ein wenig von TURBOKILL, THE UNITY, NEW HORIZON unter anderem auch mit den alten Recken von damals DIO, MANOWAR, ACCEPT und WARLOCK. Das die Songs alle Hymnenfaktor besitzen ist auch dieses Album ein Paradebeispiel für coolen und geilen Power Metal Made von einer Multikulti Truppe. Egal welchen Song man sich rauspickt es geht jeder als Hymne durch, man kann das fast schon als Over The Top bezeichnen aber dabei mit sehr viel Charme, Power und Melodie.

Ein weiteres Hit Album und Highlight im Lebenslauf von ALL FOR METAL und dem Label Reigning Phoenix Music. Man darf gespannt sein was Album #3 bringt.

„Cry For Help (Intro)“ das Intro ist Programm, „Gods Of Metal“ fängt mit der markanten Stimme von Tetzel an und geht dann in eine Metal Hymne über. „Year Of The Dragon“ kommt mit Nippon Flair und macht sich sehr gut in der Band Vita, „The Way Of The Samurai“ der nächste Nippon Brecher hat auch wieder was. „Temple Of Silence“ der Anfang erinnert an die Filmmusik von RamboZambo 2 bis die Gitarren einsetzen und den Gedanken gleich mal den Mekong runterspülen, „When Monsters Roar“ hier wildert die Truppe im LORDI Becken ohne als Verlierer da zu stehen. „Path Of The Brave“ die Ballade die nicht fehlen darf, „Like Thor And Loki“ und wieder so eine coole Hymne die den Power Metal würdig vertritt. „Valkyries In The Sky“ und hier gleich die nächste Hymne mit göttlichem Refrain und den Gastmusikern Laura Guldemond und Tim Kanoa Hansen, „Welcome“ geht sowas von nach Vorne – cooles Dingens, „Who Wants To Live Forever“ befindet sich irgendwo zwischen Ballade und Power Metaller, „The Journey Will Not End (Outro)“ macht noch mal mit Worten das Licht aus.

Balle

SILVERNITE – Lost City

Trackliste:

01. The Dawn
02. Angels Eyes
03. Show Me The Way
04. Lost City
05. Last Stand
06. Come N’ Love Me
07. Boarding
08. Tafusam’s Rage
09. Yellow River
10. Road To Eternity
11. Free Now

Spielzeit: 45:09 min – Genre: Melodic Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 30.08.2024 – Page: www.facebook.com/silverniteofficial

 

Heute Nacht sind zwei Alben fällig und müssen sich dem Rock-Garage Prüfstand unterziehen. Zum einen dieses Album „Lost City“ der griechischen Band SILVERNITE und das zweite Album der Power Metaller von ALL FOR METAL. Ich habe mich bewusst für dieses Melodic Rock Album als erstes entschieden um nicht durch Headbanging meine Gehirnzellen durcheinander zu wirbeln. Laut Label nimmt SILVERNITE den Hörer auf eine Reise durch die Zeit und verschiedenen Klängen mit, klingt vielversprechend und will bestätigt werden. Die Reise von SILVERNITE begann mit der EP „So It Began“ im Jahr 2019, darauf folgte das selbstbetitelte Debütalbum 2021 und zum Jahresende 2021 hin die EP „Live in Thessaloniki“ ich gehe mal von einer Liveveröffentlichung aus.

SILVERNITE besteht aus Mari Angela am Mikrofon, Nash G. an den Gitarren, Strutter an den Tasten und Minas Chatziminas an den Drums. Mir ist keiner der Musiker bekannt und ich kannte SILVERNITE bis jetzt auch nicht, aber der Umstand das Lions Pride Music als Label in Erscheinung treten und Melodic Rock als Genre angegeben wurde waren Anreize für mich dieses Album zu übernehmen.

Die Band veranstaltet wirklich eine Reise durch Zeit und verschiedener Klangarten, für 80er Nostalgiker ein gefundenes Fressen, es werden durch die Synthesizer Klänge immer wieder Erinnerungen an die goldenen 80er geweckt, diese werden gekonnt mit E-Gitarren gekreuzt und mit einer starken weiblichen Stimme versehen. Herausgekommen ist ein Stil der schon irgendwie eine Zeitreise in die 80er darstellt.

Die Stimme von Mari erinnert ein wenig an einen Mix aus Issa Oversveen, Valerie Door und Rockröhre. Es folgen die Synthesizer die sehr ausufernd und effektvoll eingesetzt werden und so den größten Anteil der Zeitreise in die Italo Pop und Synthy Welle der 80er haben. Die Gitarren sind nicht so dominant wie bei anderen Rockbands aber besitzen trotzdem genug Biss um sich im Melodic Rock zu befinden. Der Bass ist sehr schwer auszumachen und die Drums hören sich auch ein wenig nach Drummachine und Elektrospielerei an.

Der Stil ist schwer in Worte zu fassen, irgendwie Melodic Rock auf der einen Seite und auch wieder nicht. Durch die Tastenfraktion kommt am besten die Umschreibung von „Tubular Bells“ in der Discoversion von KEYBOARDS AFFAIR, der Intromusik von Fernsehserien wie Knight Rider, Airwolf, Miami Vice und Magnum – aber auch DEPECHE MODE, DURAN, ULTRAVOX und KRAFTWERK, JEREMIAH KANE sowie Italo Pop Klängen hin. Und zu dem gesellt sich schnörkelloses 80er E-Gitti Riffing wie etwa bei BON JOVI, BONFIRE, DOKKEN, härtere TOTO und all die Gitarren Heroes der damaligen Zeit.

Ein echt interessantes Werk das verdient hat angehört zu werden. Für alle die damals wie ich in Discos ihr Unwesen trieben in denen es immer dreier Runden aus Fox, Pop und (Hard)Rock gab ist SILVERNITE einen Probelauf wert ob man mit der doch sehr ausufernden Synthesizer Fraktion klarkommt. Der Einsatz des Saxophons macht die Sache dann auch noch um einiges Interessanter und abwechslungsreicher.

„The Dawn“ ein futuristisches Intro das sofort in den Rocker „Angels Eyes“ übergeht der einen besonderen Charme versprüht. „Show Me The Way“ macht mit dezenten Gitarrenparts und Synthy Klängen wie in den 80ern zur Italo Pop Welle was her, „Lost City“ vereint Synthywave Klänge ala Captain Future mit Gitarren und starkem Gesang. „Last Stand“ ein Instrumental mit den beiden Hauptakteuren Synthesizer und Saxophon erinnert stark an den 80er Discotheken Smash Hit „Voodoo Dance“ von STAGE, „Come N’ Love Me“ geht als Party Hit durch. „Boarding“ das zweite Instrumental bei dem die Gitarren ordentlich laufen gelassen werden, „Tafusam’s Rage“ bei diesem Instrumental ist der Synthy klar der Hauptdarsteller. „Yellow River“ fängt sehr elektronisch an bis die Gitarren dazu kommen und alles wieder in Richtung Melodic Rock bringen, „Road To Eternity“ noch ein Instrumental Hybrid aus Synthy und E-Gitarren, „Free Now“ ein vor Dramatik sprühender Song der was hat.

Balle

PAINTED SCARS – Kintsugi

Trackliste:

01. Freedom
02. Glow In The Dark
03. Knock Knock
04. Life And Alive Liquid Gold
05. Won’t Give Up

 

 

 

 

Spielzeit: 24:01 min – Genre: Heavy Rock – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 16.08.2024 – Page: https://www.facebook.com/PaintedScars

 

PAINTED SCARS eine 2023 formierte neue und junge Heavy Rock Band aus Belgien will mit ihrer EP „Kintsugi“ ein Wort im Haifischbecken das sich Rockzirkus nennt mitreden. Zur Band gehören Sängerin Jassy „Hyacien“ Blue, Kevind De Brauwer und Yannick Rottiers an den Gitarren, Jens Van Geel an Bass und Bram Vermeir am Schlagzeug. Nachdem die Mehrzahl Songs schon im Vorfeld veröffentlicht wurden folgt nun die EP, also wird es Zeit PAINTED SCARS mal zu versuchen ob die Belgier*in schmecken. Erfreulicher Weise liegen die Songs als MP3 mit 128 kbps vor die alles andere als sauber und gut klingen, und als Wave die sich normal anhören.

Die Stimme von Jassy hat was, und befindet sich in einer angenehmen Tonlage, die Gitarren brüllen volles Rohr aus den Boxen, der Bass befindet sich im hörbaren Hintergrund und die Drums hauen alles zu Brei. Ein gewisses Maß an Aggressivität kann man ab Song #1 hören, Der Song haut eine Kerbe in die Trommelfelle und hinterlässt eine gewaltige Spur. Die Produktion ist kein hochgezüchtetes steril Anabolika Monster sondern zeigt noch Kanten geht dabei aber in Ordnung.

Die Mucke ist schon etwas schwerer zu verdauen, nicht schlecht dabei aber es kommen Hard Rock Songs auf den Tisch die teils mit harten Metal Riffs ausgestattet wurden sich aber bei der Härte nach Hard Rock anhören. Irgendwie schafft es die Band einen Hybriden aus Hard Rock und Groove Metal zu schaffen der beide Fanlager ansprechen sollte und auf Anklang treffen sollte. Vergleichen kann man mit einer moderneren nicht ganz so melodischen Version von ADRENALINE RUSH, MAVERICK mit Frontfrau und HALESTORM auf dem Groovetrip. Eine chaotische Umschreibung die sich um eine Welt besser anhört als sie sich liest. Das Cover Artwork ist eine Mischung aus John Sinclair Roman, Pacific Rim, Batman und Tomb Raider Femme Fatale und passt eigentlich sehr getroffen zur Mucke. Keine schlechte Vorstellung der Band aus Belgien.

“Freedom” geht die EP sehr flott an, „Glow In The Dark“ ein sehr aggressiver Rocker. “Knock Knock” marschiert auch voll nach vorne und kann dabei was, “Life And Alive” befindet sich irgendwo im Mittelfeld zwischen Hard Rock und Groove Metal mit coolem Refrain, “Won’t Give Up” hier schimmert der Groove Metal mit Growls im Hintergrund durch.

Balle

RANDALE – Feuerkäfer

Trackliste:

01. Hände hoch
02. Ja Ja Ja
03. Feuerkäfer
04. Die Mumie
05. Und wir Tanzen
06. Fahrrad
07. Pommes
08. Anton geh zum Friseur
09. HASI/DC
10. Solidarität
11. Der Vampir
12. ABC Alarm
13. Volker das Faultier
14. Wir passen aufeinander auf

Spielzeit: 49:00 min – Genre: Deutsch Rock – Label: Cargo Records – VÖ: 16.08.2024 – Page: www.facebook.com/Randale

 

RANDALE war mir bis jetzt so gar kein Begriff, der Umstand das in der Promoinfo folgendes geschrieben steht: „2004 – 2024 20 Jahre RANDALE als ob DIE ÄRZTE gemeinsam mit den RAMONES und IGGY POP Kindermusik machen würden. Gebt den Kinder HASI/DC ! … das wird der Soundtrack des Jahres“ veranlasste mich dazu RANDALE mal genau anzusehen. RANDALE sind Jochen Vahle Gesang und Mundharmonika; Marc Jürgen an Gitarre, Christian Keller an Bass und Garrelt Riepelmeier am Schlagzeug. Und ja RANDALE wollen Rock Musik für Kinder mit ebensolchen Texten machen, nur mit einem Nachteil, hier werden die Erwachsenen ausgenommen, denn auch für die ist die Mucke geeignet. Nicht nur Kinder sollten hier hinhören sondern auch deren Eltern oder Erwachsene die auf Deutsch Rock mit einer Punk Note und jede Schandtat stehen.

Die Stimme von Jochen passt sowas von zur Mucke der Randalierer, die Gitarren hauen dem Hörer die Riffs um die Ohren, der Bass ist alles andere als ein Leisetreter und der Drummer stellt Dinge mit den Sticks an die zu einer randalierenden Chaostruppe passt.

Die Texte sind kindergerecht Drogen, Gewalt und Sex frei, ohne große Anspielungen sondern einfach auf ihre Art und Weise witzig und interessant. Dadurch das die Texte mit Reggae, Rock N Roll, Deutsch Rock und Punk vertont wurden ist fast ein Volltreffer. Auf mancher Party könnte es der Burner sein oder einfach fast schon ideal als Hintergrundbeschallung einer Rockkneipe.

Mit viel Charme und ohne jegliche Angst abzukacken hauen die vier gestandenen Musiker ihre Possen raus und machen dabei noch eine sehr gute Figur. Auf dem Album wird alles im positiven Sinn durch den Kakao gezogen, angefangen bei rockigem Reggae und Deutsch Gepunkten Rock N Roll mit einer Abwandlung von THE CURE Wave. So richtig chaotisch aber dennoch sehr gut hörbar und mit den Texten einfach unwiderstehlich für Jung und Alt.

„Hände hoch“ Hilfe!!! RANDALE kommen mit einem Punküberfall, „Ja Ja Ja“ die Hymne für Zusammenhalt und Vertrauen könnte auch von den ÄRZTEn stammen. „Feuerkäfer“ ein Käfer der es krachen lässt Punk trifft auf Rock N Roll, „Die Mumie“ eine miefende Mumie trifft auf Reggae. „Und wir Tanzen“ hier muss ich an THE CURE mit MARIUS MÜLLER WESTERNHAGEN denken, „Fahrrad“ der Drahtesel kommt mit ONKELZ Genen. „Pommes“ in der Imbissbude geht der Rockrandalierer um also dreh dich nicht um sonst ist die Portion rot/weiß weg, „Anton geh zum Friseur“ hier läuft der Klon von MEN AT WORK und INXS im Radio. „HASI/DC“ der Titel ist Programm, AC DC rules auf Deutsch, geht gegen Leistungsdruck. „Solidarität“ mit diesem Thema kann man nicht früh genug anfangen dies zu lehren, „Der Vampir“ ein zahnloser Blutsauger im Spanienurlaub. „ABC Alarm“ coole Idee die Sesamstraße im neuen Gewand, „Volker das Faultier“ er will Folger heißen und kommt im BOSS HOSS Style, „Wir passen aufeinander auf“ nun kommt es doch noch ein Kinderschwank.

Balle

TANZWUT – Achtung Mensch

Trackliste:

01. Achtung Mensch
02. Alles klar
03. Feuer in der Nacht
04. Hexenweib
05. Leichen im Keller
06. Loch in der Mauer
07. Neues Spiel, neues Glück
08. Noch eine Flasche Wein
09. Roter Mohn
10. Wenn Du betrunken bist
11. Wir sehen uns wieder
12. Zauberland

Spielzeit: 45:47 min – Genre: Mittelalter Folk Rock / Metal – Label: NoCut Music – VÖ: 09.08.2024 – Page: www.facebook.com/TANZWUTOfficial

 

TANZWUT laden mich zum ersten Tanz ein, viel zu lange habe ich diese Band mit Nichtachtung gewürdigt, also ist „Achtung Mensch“ mein erstes Date mit den TANZWÜTigen. Ich habe mir im Vorfeld mit Absicht kein älteres Material der Band angehört um wirklich ohne irgendeine Kenntnis und Vorurteil an das Album zu gehen. Der Stil wird oft mit Mittelalter Rock angegeben, darüber kann man sicher streiten aber ich würde es als Neue Deutsche Härte mit Mittelalter / Folk Einschlag bezeichnen. In der Info steht für Fans von IN EXTREMO, SUBWAY TO SALLY, RAMMSTEIN und EISBRECHER, tja mit RAMMSTEIN und EISBRECHER stehe ich auf Kriegsfuß, ich habe zwar das erste Album der Anführer der NDH RAMMSTEIN, die stammt noch aus meiner Zeit als DJ in den 90ern sonst kann ich nichts mit deren Mucke anfangen, dito bei EISBRECHER. Beide haben mir nichts getan aber das matcht nicht mit uns. Bei IN EXTREMO und SUBWAY TO SALLY gehe ich mit, da gibt es weder Tabus noch Berührungsverbot, darauf kann man. Und nun wage ich mich an TANTWUT und die ersten vier Songs schmecken für meine Verhältnisse sehr gut und gehen runter wie Öl.

Auf „Achtung Mensch“ passt sehr viel zusammen wie das Uhrwerk eines zertifizierten Schweizer Chronometer Werkes greift ein Rad in das Andere und wirkt wie aus einem Guss. Egal ob die Band Vollgas gibt oder langsam, nachdenklich und ruhig agiert es passt alles was passen soll. Dazu kommt noch der Mittelalter und Folk Anteil im Sound der einen Charme versprüht dem man sich irgendwie nicht entziehen kann. Aber nicht nur der Stil, die Instrumentierung das Ambiente, die Inszenierung sondern auch die Geile Stimme vom ober Tanzwichtel geht aber sowas von ins Ohr das es mir schleierhaft ist das ich TANZWUT so lange nicht beachtet habe. Allein schon die Melodien die ihre Spannungsbögen effektvoll aufbauen, die eigentlich untypischen Instrumente für harte Musik wie schon vorher erwähnt ein Rad greift in das Andere und fügt sich zu einem gut geölten Uhrwerk zusammen das aber auch keine Schwächen zeigt. Ich muss zugeben das der Erfolg von Bands wie TANZWUT, IN EXTREMO, SUBWAY TO SALLY, SCHANDMAUL, FEUERSCHWANZ und SALTATIO MORTIS ihnen Recht gibt in dem was sie auf die Beine stellen. Wenn so die NDH und deren Zukunft aussieht braucht sich der Fan keine Gedanken machen denn es gibt immer noch neues Futter für die Lauschlappen und das ist auch gut so.

Eine mehr als starke Vorstellung der Berliner Band mit einem ganz eignen Charme und Wirkungsgrad dem man nicht wirklich widerstehen kann. Egal welchen Song man von „Achtung Mensch“ nimmt, hier trifft jeder ins Schwarze. Krasser kann der Gegensatz nicht sein, vorher kam das SNARM Album dran und jetzt TANZWUT, was für eine Achterbahnfahrt aber so macht Mucke richtig Spaß. Die Stimme von ober Tanzwüterich hat ein Timbre genau wie der Graf von UNHEILIG, beide haben etwas besonderes in der Stimme die einen nicht so schnell loslässt, wenn man sich im Netz der Harmonien verfangen hat kommt man nicht mehr los und ist nur noch ein Opfer das wehrlos zuhören muss.

„Achtung Mensch“ ein kräftiger und harter Song mit Charme, „Alles klar“ besticht mit einem schönen Refrain. „Feuer in der Nacht“ was für ein Song, da werde ich sogar zum Fan der NDH mit Mittelaltereinschlag, „Hexenweib“ hier wird das Henkersbeil ausgegraben und sehr weit in der Zeit zurück gegangen, dass Ding haut rein wie eine Abrissbirne im vollen Schwung. „Leichen im Keller“ was für ein Text, mit der Instrumentierung wird ein Machtwerk daraus, „Loch in der Mauer“ sehr cool mit einem Text der ein Statement darstellt. „Neues Spiel, neues Glück“ ein Highlight mit sehr einprägenden Melodie, „Noch eine Flasche Wein“ pinkelt keinen ans Bein und ich bin bei der Flasche dabei. „Roter Mohn“ ein weiteres Highlight, geht es noch, die spinnen die Wüteriche, „Wenn Du betrunken bist“ wie wahr, wie wahr der Text trifft so ziemlich des Pudels Kern. „Wir sehen uns wieder“ Minnegesang trifft auf harte Gitarrenriffs, „Zauberland“ zum Abschluss holen die Wüteriche nochmal die grobe Kelle raus, was für ein Highlight Song, vergesst PUR mit dem „Abenteuerland“ wenn die Wut mit dem „Zauberland“ um mehr als drei Welt besser und faszinierender ist.

Balle

SNARM – Till The End

Trackliste:

01. Intro
02. Someday Somewhere
03. Rarest Of Pearl
04. Till The End
05. No Rain Can Wash Away
06. Sky High
07. This Rock N Roll Ride
08. Rain And Thunder
09. Reignite
10. One More Lonely Night

 

Spielzeit: 48:39 min – Genre: Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 29.07.2024 – Page: www.facebook.com/SNARMofficial

 

SNARM was für ein Name für eine Band, dies und die beiden Umstände das es sich um Hard Rock handeln soll und Lions Pride Music als Label in der Liste angegeben waren veranlasste mich dazu dieses Album von SNARM zu übernehmen. Lions Pride Music sind in der Vergangenheit damit aufgefallen das sie das eine oder andere Sahneteil ausgegraben und veröffentlicht haben. Ich denke da an Alben von IAN WILDE, DESERTA, ADELLAIDE, GIRISH AND THE CHRONICLES, HIDEAWAY, WILD SOULS, ODYSSEY DESPERADO, WILD ROSE, COLD DROP, COUNTERLINE und 7HARD YEARS um nur einige von denen zu erwähnen die verdammt coole Alben am Start haben/hatten. Also entschied ich mich für dieses Album von SNARM, schon allein aus diesem Grund das ich mich gerne überraschen lasse und damit immer wieder für mich neues und sehr gutes entdecken kann.

SNARM stammen aus Indien, dies erklärt vielleicht auch den ungewöhnlichen Bandnamen und bringt Licht ins dunkle. Also aus Indien aus der Ecke kommen auch GIRISH und die machen sehr laut und auffällig auf sich aufmerksam. Also mal sehen ob SNARM da mithalten können und der nächste India Export vor der Tür steht. Ein Unterschied zu GIRISH fällt auch gleich am Anfang auf, die Produktion ist nicht so laut ausgefallen, während sich bei GIRISH während der Aufnahme sämtliche Regler am rechten Anschlag befinden ist die von SNARM dezenter und angenehmer für die Ohren. Damit wäre der größte Unterschied der beiden Südasien Exporte geklärt. Der Opener nach dem Intro macht verdammt neugierig auf das was noch folgt.

SNARM gehen den Stil anders an wie die Landsmänner, der Hard Rock wird hier noch mit einer sehr feinen und dezenten Prog Note aufgewertet ohne die Songs zu verkomplizieren, es bleibt alles im grünen Bereich, sehr gut hör- und nachvollziehbar ohne das sich die Gehirnwindungen verbiegen müssen. Die Stimme von Prachurja Goswami ist eine Wohltat für die Trommelfelle und hat einiges zu bieten. Mich erinnert diese Stimme mal an einen Junior Jon Bon Jovi oder kleinen Bruder von Ronnie Atkins wenn er normal singt, aber auch Kent Hilli kommt mir manchmal in den Sinn. Ich weiß ließt sich wie ein Totalausfall oder -schaden, dem ist nicht so, der Junge hat Gold in den Stimmbändern. Die Gitarren von Shihan Bhuyan knallen sowas von in die Fresse das jeder Hard Rocker meint er sei auf Wolke 7 und feiert mit Steve Lee, Dio und Lemmy eine AVC Party vom Feinsten mit geiler Mucke. Der Bass von Anurag Gogoi ist leider nicht so auffällig und im Vordergrund zu orten wie die Gitarren, wenn man allerdings genau hinhört ist der auch sehr gut vorhanden. Dann kommt das Schlagtier, oder auch Stickschwingerein Arju Begum die sowas von brachial am werken ist das man meint die Bespannung der Trommeln hängen nur noch in Fetzen.

So nun zur Stilrichtung von SNARM, es kommt Hard Rock aus den Boxen, der sehr stark in den 80ern wurzelt und deshalb auch für Nostalgiker geeignet ist. In dem Rock der 80er Jahre werden die ganz Großen von früher zitiert. Aber damit nicht genug, es wird auch eine kleine Nuance Glam Rock mit rein gewurstelt und die feine Prog Note nicht zu vergessen die alles noch eine Nummer interessanter macht. Egal ob man jetzt auf KISS, DOKKEN, VAN HALEN, WINGER, WARRANT und schieß mich Tot wen noch alles steht kommt hier voll auf seine Kosten. Leider ist in der Promoinfo nicht ersichtlich ob es schon Veröffentlichungen von SNARM gibt.

Echt sehr großes Rock Kino, fast schon ein Spektakel was SNARM und Lions Pride Music hier auf den Hörer loslassen. Die Produktion ist als gelungen zu bezeichnen, und hilft so das ohnehin schon äußerst positive Gesamtbild noch um ein Mü zu steigern. Zum heißen Sommer werfen die Inder ein glühendes Eisen in den Ofen und stellen damit einen potentiellen Anwärter für Platz #1 im Jahrespol dar. Als Begründung kann ich nur nochmal die feinen Prog Elemente erwähnen die mit viel Gefühl und wohldosiert mit geilem Hard Rock zum Einsatz kommen.

Nach einem futuristischen Intro passend zum Cover Artwork geht es mit„Someday Somewhere“ gleich mal im sehr guten Hard Rock mit hyper catchy Refrain los, „Rarest Of Pearl“ ein Riffmonster das von Anfang an überzeugt. „Till The End“ hier wird mit Drama und feinen Breaks gearbeitet, dieses Drama macht den Song echt attraktiv, „No Rain Can Wash Away“ eine effektvolle Ballade mit QUEEN und PINK FLOYD Touch. „Sky High“ fängt langsam mit Piano an bis zur Minute 1:04, ab da bekommt man den Arsch vom Schlagzeug gegeigt und das Dingens mutiert zum Raubtier mit Krallen und Reißzähnen, im Mittelteil kommt spanische Flamenco Stimmung auf, „This Rock N Roll Ride“ der Titel ist hier Programm die Jungs rocken sich den Hintern wund und machen eine anständige Figur dabei. „Rain And Thunder“ ein anständiger Hard Rocker mit leichten epischen Momenten, „Reignite“ eine starke Ballade die Akustik Rock mit ABBA zusammenbringt, „One More Lonely Night“ erinnert vom Riffing an STEVE JONES, und mit einem weiteren Highlight geht die für mich neben COLD DROP die größte Entdeckung von Lions Pride Music seit ich für Musikmagazine arbeite zu Ende.

Balle

WARUMPI BAND – Too Much Humbug (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Wayathul
02. Stompin Ground
03. Makes You Feel
04. Never Change
05. Djulpan
06. Stars
07. Cold Weather
08. Marrayilyil
09. Joining My Life
10. Koori Man
11. Holdin You In My Arms
12. We Shall Cry
13. Blackfella Whitefella

Spielzeit: 59:29 min – Genre: Aussie Rock – Label: Caama – VÖ: 1996 – Page:

Das dieses Album der australischen Band WARUMPI BAND in meinen Besitz gelangte war wie so oft die Schuld von Hang Loose Records. Auf einem Demotape mit kurzen Schnipseln von ultimativen Pflichtkauftipps von den beiden Inhabern von Hang Loose Records befand sich der Titel „Blackfella Whitefella“ oder „Wayathul“, dieser Song konnte bei mir Eindruck schinden das ich dieses dritte Album der Band mit dem Titel „Too Much Humbug“ bestellt habe. Den Kauf habe ich in all den Jahren niemals bereut, das Album findet immer wieder den Weg in meinen Player.

Die Band setzte sich aus Aboriginals und dem bekannten australischen Musiker Neil Murray zusammen. Der Einfluss der australischen Ureinwohner mit ihren traditionellen Instrumenten und ich denke mal Art klingt zwar seltsam aber auch cool.

Der Stil den die Band als Ausrufezeichen nutzt ist schlecht zu beschreiben, er liegt irgendwo zwischen AUSTRALIAN CRAWL, MIDNIGHT OIL, MEN AT WORKS, DIRE STRAITS, TRACY CHAPMAN und australischer Ureinwohner und Folk Rock Mucke. Die Stimme von Frontmann George Rrurrambu Burarrwanga hat einen sehr eigentümlichen Touch der mich an Peter Garrett von MIDNIGHT OIL und Colin Hay von MEN AT WORK erinnert, nicht schlechter oder besser sondern auf seine Art und Weise mehr als interessant. Die Aussprache hat was Faszinierendes an sich und stellt somit ein Merkmal mancher Bands aus Down Under dar. Die Gitarren sind furztrocken und sitzen bei jedem Riff. Die Keyboards halten sich vornehm zurück, sind aber auch voll da. Der Bass kommt sehr gut von Hinten durch um sich Gehör zu verschaffen. Die Drums spielen die Abrissbirne und hauen alles zu Brei was nicht aus dem Weg geht, teilweise erinnern diese an INXS. Es kommen auch traditionelle australische Instrumente wie das Didgeridoo zum Einsatz, vielleicht macht gerade die Verwendung dieses Instrumentes den Sound der Band aus der was besonderes ist. Oder einfach das Zusammenspiel der Instrumente und die markante Stimme des Shouters, all diese Merkmale findet man sonst bei keiner anderen Band, mir ist keine weitere Band bekannt die so einen Sound verwendet. Richtig abgehoben wird es dann wenn das Didgeridoo in den Vordergrund rückt und einen auf dicke Eier macht oder ich gehe mal von traditioneller Aboriginal Musik mit einfließen.

So hat es die Band geschafft ein Album zu kreieren welches ein Höchstmaß an Faszination ausstrahlt und mehr als interessant für jeden ist der auf ungewöhnliche Soundkreationen steht die man nicht jeden Tag hört. Die Band spielt nicht sondern sie ackert richtig und verbreitet dabei ein sehr angenehmes Gefühl.

„Wayathul“ der Anfang einer Achterbahnfahrt der Gefühle, ein nachdenklich-melancholischer Rocker mit Chören, „Stompin Ground“ ein harter und starker Rocker. „Makes You Feel“ ein sehr cooler Song mit Drama, Spannungsbogen und göttlichem Refrain, ein Highlight. „Never Change“ ein Softrocker der durch die Stimme und Akustikgitarre getragen und bestimmt wird, „Djulpan“ hier werden E-Gitarre und Aboriginal Gesang in einem Song vereint der fremd wirkt aber stark ist, die Gitarre erinnert hier an Italo Western Musik der 60 und 70er Jahre. „Stars“ die E-Keule haut einem hier alles durcheinander geht als Highlight durch, „Cold Weather“ ein Midtempo Rocker der nach Vorne geht. „Marrayilyil“ einfach ein toller Song nicht mehr oder weniger, „Joining My Life“ kommt mit Reggae Feeling mit Hammond Sound. „Koori Man“ es Rockt und Rollt bis die Säue fliegen, „Holdin You In My Arms“ der sehr eigenständige Sound der WARUMPI BAND wird mit Country Rock angereichert. „We Shall Cry“ die Tränen triefende Ballade mit starken Chören, „Blackfella Whitefella“ zum Abschluss wird noch mal gewaltig gerockt bis der Arzt kommt, war auch schon auf dem 1985er Debütalbum der Band zu finden.

Balle