STARGAZER – Life Will Never Be The Same

Trackliste:

01. Can You Conceive It
02. Live My Dream
03. Rock The Sky
04. Live Today
05. Don’t Kill
06. Will I Come To Heaven
07. Heartbroken
08. Turn Off The Light
09. Beyond The Moon
10. Take Me Home
11. Push Me

Spielzeit: 52:30 min – Genre: Hard Rock – Label: Mighty Music – VÖ: 03.03.2023 – Page: www.facebook.com/stargazertheband

 

STARGAZER aus Norwegen sind mit ihrem dritten Album im Gepäck zurück und wollen ein Wort im Rockbiz mitreden. Ob dieses Unterfangen gelingen wird zeigen die nächsten 52 Minuten. Die momentane Besetzung besteht aus den beiden seit Anfang an dabei Tore Andre Helgemo am Mikro und Gitarre sowie William Ernstsen ebenfalls Gitarre. Neu dabei sind Sondre Bjerkset an Keyboard Jomar Johansen und Svend Skogheim an den Drums.

Die Stimme von Tore ist gegenüber den Vorgängeralben unverändert und bewegt sich auf hohem Niveau, wenn er sich in den Tiefen befindet fallen mir Sänger wie Knut Erik Ostgard von RETURN, Odd Rene Andersen von DREAM POLICE oder Bjorn Lodin von BALTIMOORE ein. In den Tiefen hat seine Stimme einen sehr rauen, rauchigen Ton mit einem Hauch Dreck. Die Gitarren fahren volles Brett und bilden eine fette Grundlage am meisten Ähnlichkeit weisen diese mit DREAM POLICE auf, die Keys unterstützen dabe dezent zurückhaltend. Der Bass geht in die Vollen und die Drums hauen einen nach dem anderen raus wie en Nordmann aus der Wikingerzeit auf Beutezug im Blutrausch. Die Produktion haut selbst im MP3 Format mit 320 kbps voll rein und drückt ohne Gnade aus den Lautsprechern.

Der Stil bewegt sich im Hard Rock und dabei im Fahrwasser der beiden Vorgänger und irgendwo zwischen sehr viel DREAM POLICE, DIO, DOKKEN, SCORPIONS, DEEP PURPLE und BLACK SABBATH auf einem Skandi Trip, T.N.T., härtere mit weniger Keyboards ausgeführte TREAT, EUROPE, ein wenig 220 VOLT und LEVITICUS hier mit der Eingängigkeit von Diezel Dahl’s TINDRUM in einer härteren Version. Und fertig ist das Soundgewand von STARGAZER, man hört die skandinavischen Wurzeln heraus aber auch einen gewissen Einfluss der oben genannten ganz Großen aus dem Hard Rock Bereich. Der Sound ist weder Kopie noch Klon sondern vielmehr werden die Einflüsse obercool mit skandinavischer Art und Weise vermengt um so einen irgendwie Bekannten und trotzdem Fremden Sound zu kreieren. Manche würden jetzt behaupten das dies in die Hose gehen könnte, dass kann auf manche zutreffen aber nicht bei STARGAZER der Rundling rockt ohne Ende unaufhaltsam in die Trommelfelle.

Ein gelungenes drittes Album, kein krachender Überflieger aber eine mehr als sehr Gut verdiente und würdige 8 in der Bewertung.

„Can You Conceive It“ flott, vorlaut, melodiös ein Vorzeigerocker mit Flitzefinger Solo, „Live My Dream“ ein ausgewachsener Hard Rocker der gut ins Ohr geht. „Rock The Sky“ erinnert mich an eine Mischung aus DREAM POLICE und SINNER zur „Comin‘ Out Fighting“ Zeit, „Live Today“ eine coole Skandi Ballade, „Don’t Kill“ eine Abgehnummer und raubt einem die Luft. „Will I Come To Heaven“ erinnert mich irgendwie an T.N.T., „Heartbroken“ eine Herz zerreißende Ballade mit kräftigen Refrain. „Turn Off The Light“ irgendwo vom Riffing im Metal angesiedelt aber auch wieder einfach nur ein Hard Rocker, beim Instrumental „Beyond The Moon“ fallen mir irgendwie die SCORPIONS ein. „Take Me Home“ eine gefühlvolle Powerballade mit vielen Oohhoohoos und geiler Melodieführung, „Push Me“ kommt mit leichter Blues und Boogie Note hört sich irgendwie verdammt schräg aber Geil an.

Balle

MÄRVEL – Double Decade

Trackliste:

01. The Hills Have Eyes
02. Remember
03. The Effort
04. Thunderblood Heart
05. A Killing View
06. Bring It On
07. I Wanna Know You (Just A Little Bit Better)
08. Five Smell City
09. Danish Rush
10. All Over The News
11. T.N.H.
12. Goddess On The Loose
13. Catch 22
14. Son Of A Gypsy
15. Ambassador Of Fantastic
16. Ain’t Gonna Last
17. Spider
18. Turn The Page
19. The Devil Stole The Beat From The Lord
20. Pyrrhic Victory
21. Eight Arms To Hold You
22. Motherfucker
23. These Boots Are Made For Flying

Spielzeit: 78:07 min – Genre: Rock N Roll – Label: The Sign Records – VÖ: 24.02.2023 – Page: www.facebook.com/marveltheband

Ohne Wertung

Seit ich im April letzten Jahres das neunte Album reviewt habe, sind mir die drei positiv durchgeknallten Schweden richtig ans Herz gewachsen. Also versteht es sich das ich diese Zusammenstellung von Lieblingssongs der Band und auch rares Material unter die Lupe nehme.

Zur Band gehören immer noch The King an Mikro und Gitarren, The Burgher an Bass und The Vicar an den Drums. Und das Trio bringt eine Energie mit die seines Gleichen sucht. Die Drei rocken was die Instrumente hergeben.

Was zeichnet das Trio aus? Tja ganz einfach erklärt, man höre die Songs der Drei an und man weiß wo der Hammer hängt. Vergleichen kann man mit den BEATLES, älteren KISS, ein wenig URIAH HEEP, STARMEN, eine kleine Prise JANINA JADE, ganz viel THE HELLACOPTERS, eine leichte Punk Note und fertig ist das Soundgewitter von MÄRVEL. All dieses mit dem lockeren Feeling, dass skandinavische Bands und Künstler auszeichnet, eben mit dem richtigen Gespür für Hooks, Melodien und Harmonien. Die Gitarre wird auch mal mit Psychedelic Riffs angespielt was aber nicht im Geringsten als Störfaktor zu sehen ist sondern vielmehr Abwechslung in den Sound bringt.

Die Produktion klingt auf Retro gemacht was sehr gut zu dem Sound passt und somit ideal zum Gesamtbild. Manchmal ist die Produktion nicht auf dem gleichen Stand und es fehlt ein wenig die Transparenz geht aber dann auch noch in Ordnung. Ganz egal ob mit Elektro- oder Akustikgitarre es rockt ohne Ende und Gnade. Der Bass und die Drums treten sowas von in die Mittelpartie der Körperrückseite das jegliches Schuhwerk in dieser Mittelpartie hängen bleibt.

Die Schweden hauen einen nach dem anderen raus und können dabei ganz leicht und unbeschwert verdammt gute Laune verbreiten. Egal ob mit viel Energie oder Gefühl es sitz alles und hat Hand und Fuß. Die Songs kommen lässig und ober cool aus den Lautsprechern und sollten auf jeder vernünftige Rock oder Biker Party für beste Stimmung sorgen können. Leider muss ich angeben dass man Aussetzer hier vergeblich sucht.

Als Fazit kann man diese Zusammenstellung jedem empfehlen der auf gepflegten in den Allerwertesten tretenden Rock N Roll steht. Denn genau das ist der Inhalt dieser Konserve und bestens für Partys geeignet. Dieser Rundling gibt einen sehr gut ausgesuchten Überblick der Glanztaten des Trios.

Balle

AIR RAID – Fatal Encounter

Trackliste:

01. Thunderblood
02. Lionheart
03. In Solitude
04. See The Light
05. Sinfonia
06. Edge Of A Dream
07. Let The Kingdom Burn
08. One By One
09. Pegasus Fantasy

 

 

Spielzeit: 37:29 min – Genre: Melodic / Heavy Metal – Label: High Roller Records/Soulfood – VÖ: 24.02.2023 – Page: www.facebook.com/AirRaidOfficial

 

Um ehrlich zu sein konnte ich bis jetzt nicht viel mit der Kombo aus Göteborg anfangen. Ich habe die Alben gehört und es war für mich bis jetzt guter Durchschnitt, nicht mehr und auch nicht weniger. Dann kam das hier vorliegende vierte Album und es hat Boom gemacht, schon der erste Song haut rein wie eine Furie auf Kriegsfuß. „Thunderblood“ hat mich derart beeindruckt das ich mich für dieses Album gemeldet habe und nun kommt es ganz dick auf mich zu.

Zur aktuellen Besetzung zählen Fredrik Werner am Mikro, die Gitarren werden von Andreas Johansson und Magnus Mild bedient. Den Bass zupft Jan Ekberg und den Antreiber spielt William Seidl.

Das Album besteht aus einer Mixtur von Melodic und Heavy Metal die sich im Mid- oder Uptempo bewegt ohne in den Speed Metal zu geraten. Die Kompositionen besitzen ausnahmslos typische Skandi Trademarks wie Melodie, einzigartige Atmosphäre, coole Instrumentierung, einen obercoolen Shouter und als Bonus einen Wikinger im Berserker Modus an den Drumsticks. Was kann also schief gehen, ich behaupte jetzt mal leichtsinnig „Nichts“ geht schief. Der Fünfer haut einen nach dem Anderen raus und kann dabei begeistern.

Im Fahrwasser von Acts wie IRON MAIDEN, SAXON, JUDAS PRIEST, RUNNiNG WILD auf dem Skandi Tripp, STEELWING, STARBLIND und ein wenig ACCEPT Pathos. Das Riffing erinnert mich öfters an das von RUNNING WILD. Die Stimme von Fredrik hört sich ein wenig an wie eine Mischung aus Peo Pettersson (LEVITICUS) und Jocke Lundholm (220 Volt) ebenfalls aus Schweden stammend, die Gitarren kommen brachial, brutal nach Schweiß anhörend und ohne Gnade aus den Boxen. Der Bass ist zu jeder Zeit präsent und die Drums könnten nicht auffälliger sein können die hören sich an als ob ein Wikinger im Blutrausch mit den Sticks fuhrwerkt. Alles als Gesamtbild gesehen ergibt eine imposantes Erscheinungsbild und haut rein wie eine Tonnen schwere Bombe.

Die Produktion klingt zwar ein wenig steril erzeugt dabei aber einen Druck das bei höherer Lautstärke der Putz von der Wand bröckelt.

„Thunderblood“ ein Titel der alles hat was man braucht, Melodie, Power und einen eingängigen mehrstimmigen mitgröhl Refrain. „Lionheart“ der nächste brachial Brecher mit coolem Riffing, „In Solitude“ ein melodisches Highlight und Hitanwärter. „See The Light“ geht auf Eroberung der Gehörgänge mit traumhaftem Refrain, „Sinfonia“ ein kurzes Klassik Intermezzo mit E-Gitarre. „Edge Of A Dream“ eine Uptempo Nummer die Laune macht, „Let The Kingdom Burn“ intensiv und schweißtreibend mit geiler Melodieführung ausgestattet. „One By One“ ein flotter Knaller, „Pegasus Fantasy“ ein Song für die Ewigkeit cool, flott, melodisch und einfach skandinavisch kühl.

Balle

BADD BOYZ – Badd Boyz Re-Release als No, No, Nikkie

Trackliste:

01. Leave It To The Law
02. No Time For Cryin‘
03. I Don’t Want To Hear Your Heart Break
04. Straight To My Heart
05. You’re Mine Tonight
06. This Must Be Love
07. Hard To Say Goodbye
08. Save Our Land
09. No, No, Nikkie (2021 Re-Release Bonus Track)
10. All Of My Life (2021 Re-Release Bonus Track)
11. King Of Thieves (2021 Re-Release Bonus Track)

Spielzeit: 44:47 min – Genre: Melodic Hard Rok – Label: Alfa // Demon Doll Records/Metal Legacy – VÖ: 1993 // 2021 – Page:

Man schrieb das Jahr 1993, ROUGH CUTT lagen auf Eis, Kevin DuBrow ist als Shouter zu QUIET RIOT zurückgekehrt also veröffentlichte Paul Shortino mit seinen Kumpels unter dem Banner BADD BOYZ das gleichnamige und gleichzeitig einzige offizielle Album von BADD BOYZ. Im gleichen Jahr nahm Paul Shortino unter seinen Namen zusammen mit JK Northrup das Album „Back On Track“ auf, welches im gleichen Fahrwasser wie ROUGH CUTT, QUIET RIOT und auch BADD BOYZ schipperte. Das Original Album von BADD BOYZ Album enthielt acht Songs, und diese Songs haben es gewaltig drauf.

Zu BADD BOYZ gehörten damals neben Paul am Mikro noch Mitch Perry ( u.a. auch bei KEEL, MCAULEY SCHENKER GROUP, HEAVEN, JAMES CHRISTIAN) und Michael Guy (SHARK ISLAND) an den Gitarren, Sean McNabb (u.a. auch bei GILBY CLARKE, DOKKEN, GREAT WHITE, HOUSE OF LORD, QUIET RIOT, XYZ) am Bass und Rich Carlton an den Drums. Außer an den Drums war die Besetzung mit Namhaften Leuten besetzt die in anderen bekannten Bands vor der BADD BOYZ Zeit oder danach aktiv waren.

Die fünf feuerten aus allen Rohren und präsentierten der Welt ein Album das aus purem Rock N Roll bestand und meines Wissens bis 2021 nur in Japan veröffentlicht wurde. Aus diesem Grund und der damaligen im vollen Gange befindlichen Grunge und Alternative Welle hält sich die Bekanntheit von BADD BOYZ in Grenzen. Der 2021er Re-Release von Demon Doll Records macht mehr als Sinn, da das Original Album von 1993 schwer oder besser gesagt nicht aufzutreiben war.

Die ersten fünf Songs und „No, No, Nikkie“ sowie „All Of My Life“ waren mir schon vom 1997er Album „All Of My Life“ unter dem Bandnamen SHORTINO von Pulse Records bekannt. Die 1997er Versionen der drei Bonus Tracks haben mehr Biss bei der Produktion, diese ist um eine gute Welt besser als die Demo Versionen auf dem Re-Release.

BADD BOYZ stellen stilistisch die logische Weiterführung von RUGH CUTT dar und genauso hört sich das Album an, Sehr kräftiger und intensiver Melodic Hard Rock mit leichtem Blues Unterton. Alle Songs bestehend aus einer Symbiose aus Energie, Härte, Melodie, Harmonie und Pauls rauer Stimme. Diese perfekte Kulisse wird durch eben diese Stimme, melodischen und harten Riffs, dem Bass und einem wildgewordenen Stier an den Drumsticks erzeugt. Und genau das ist es was auch schon ROUGH CUTT ausgezeichnet hat was hier bei BADD BOYZ weitergeführt wurde. Am besten ist der Vergleich außer mit ROUGH CUTT noch mit Bands wie XYZ, HOUSE OF LORDS, WHITESNAKE, GREAT WHITE und allem mit dem Namen SHORTINO zu sehen. Neben dem erwähnten Melodic Hard Rock und Blues Note wird auch noch eine fein dezente Glam Note mit in den Sound eingebunden.

Die Produktion könnte für meinen Geschmack ein wenig mehr Höhen vertragen geht aber vollkommen in Ordnung und drückt ganz schön aus den Boxen. Die drei Aussetzer am Ende sind nur schmückendes Beiwerk und nicht Bestandteil des Original Albums von 1993.

Mit „Leave It To The Law“ legen die Bösen Buben einen grandiosen Opener hin, hart, melodisch mit geilem Refrain. „No Time For Cryin‘“ mit einer ordentlichen Portion Blues und dezenten Glam Klängen bestens ins rechte Licht gerückt. „I Don’t Want To Hear Your Heart Break“ eine mehr als starke Ballade die normal ein Hit sein, und sich weit oben in den Top Tens tummeln, sollte. „Straight To My Heart“ hört sich nach einem ROUGH CUTT Song an der einfach einschlägt wie eine Bombe. „You’re Mine Tonight“ ein Paul mit flehenden Vocals, simpel aber stark und melodisch aufgebaut. Bei „This Must Be Love“ wird der Blues voll von der Kette gelassen und rasselt dabei mit allen Gliedern. „Hard To Say Goodbye“ hartes Blues Riffing trifft auf Whiskey und Zigarren geschwängerte Vocals und erzeugt eine eindrucksvolle Bühne. „Save Our Land“ ein Song der durch die Akustikgitarre zum Leben erweckt wird. „No, No, Nikkie“ war auf dem „All Of My Life“ Album klanglich besser als hier entweder als Rough Mix der Rough Demoversion ein cooler Song aber leider Sound mäßig sehr daneben. „All Of My Life“ auch ein obercooler Song ein wenig verändert leider auch vom Sound her eine Fehlgeburt. „King Of Thieves“ sehr hart und auch im Demostadium stehen geblieben.

Balle

Ankündigung ROCK N‘ LOC Festival im Mai

Rock n‘ Loc Festival 2023
am 20.05.2023 in Markt Wald (Unterallgäu)

11 hochwertige Band aus dem Bereich Melodic-Rock und Hardrock
5 ehemalige Mitglieder von Bonfire am Start!

Am Samstag, den 20.05.2023, öffnet das Rock n‘ Loc Festival wieder seine Pforten. Was im Jahr 2017 aus einer spontanen Firmenfeier der BBG Stauden mbH rund um den Initiator Hubert Teichmann begann, hat sich in den Folgejahren zu einem überregional und sogar international bekannten Rock-Festival entwickelt. Nachdem im Jahr 2022 nach der Corona-Pause bereits Ronnie Atkins (Pretty Maids) und Eclipse die Bühne in Markt Wald zum Beben brachten, legen die Veranstalter heuer noch ein paar Briketts nach. Mit den Headlinern VICTORY aus Hannover, HARDLINE aus den USA und CHINA aus der Schweiz warten echte Rockkracher, die man bereits aus den 80er Jahren kennt. Mit dem ehemaligen Sänger von Bonfire, CLAUS LESSMANN, betritt eine absolute Rockikone mit reichlich Charisma nach längerer Pause zusammen mit dem bekannten Produzenten MICHAEL VOSS endlich wieder die Bühne. Ferner sorgen die Bands VICE (München), MICHAEL BORMANN’S JADED HEART (Duisburg/Reutlingen), STORMWITCH (Heidenheim), GRAND DESIGN (Schweden), VERSUS (Frankfurt), POWERTRIP (München) und BUTTOM ROUGE (Augsburg) für gute Laune. Der inzwischen gegründete Rock n‘ Loc Festival e.V. versteht die Veranstaltung als Familienfest, bei dem sich alle Fans des gepflegten Rocks zuhause fühlen dürfen. Die hautnahe Begegnung mit den Musikern gehört dabei ebenso dazu wie die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Markt Wald, der Jungen Mannschaft sowie den Zusamfunken. Alle tragen gemeinsam zum Gelingen dieses Familienfests bei. „We are Rock n‘ Loc-Family“!

Einlass ist am 20.5.2023 bereits um 11 Uhr, Beginn um 12 Uhr. Die Staudenbahn pendelt zu diesem Anlass mehrmals von Augsburg Hbf direkt zum Veranstaltungsort, dem Bahnhof Markt Wald im Ortsteil Anhofen. Parkmöglichkeiten sind ausreichend ausgewiesen. Die Eintrittskarten können im Vorverkauf unter www.rocknloc-tickets.de erworben werden. Die Karten kosten im Vorverkauf 59 Euro plus Vorverkaufsgebühr, an der Tages-/Abendkasse 69 €.

Die Rock-Garage wünscht auf diesem Weg ein Gutes Gelingen und das reichlich rockende Besucher die Anstrengungen der Veranstalter und Künstler mit Beifall belohnen.

 

Balle

CHRIS ROSANDER – The Monster Inside

Trackliste:

01. The Monster Inside
02. Only Hearts Die Young
03. Nothing Last Forever
04. High In Love
05. The Labyrinth
06. This Isn’t New
07. Northern Lights
08. When I’m Gone
09. Broken Soul
10. Turn Your Heart To Stone
11. Little White Lines

Spielzeit: 49:47 min – Genre: AOR – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 17.02.2023 – Page: www.facebook.com/chrisrosanderofficial

 

CHRIS ROSANDER der schwedische One Man TOTO oder zweite TOMMY DENANDER kommt mit seinem zweiten Album aus dem Studio. Ich durfte 2020 das Debütalbum reviewen, mit diesem Debüt konnte Chris bei mir ordentlich Eindruck schinden. Mal sehen ob er diesem ersten Eindruck gerecht wird und bestätigen kann. Oder ob das Debüt ein One Hit Wonder war.

Unterstützt wurde Chris neben ihm an Mikro, Gitarren und Keyboards von P-O Sedin am Bass, Rasmus Fors und Johan Sjödin an Keyboards, Magnus Grunstöm an den Drums. Hat sich was gegenüber dem Debüt geändert? Ein klares Nein. Die Stimme von Chris klingt fein und zart, fast schon zerbrechlich aber dennoch kraftvoll genug.
Die Produktion ist auch hier sehr gut geworden. Die Gitarren sind Westcoast like ausgeführt, die Keys stehen mit der Stimme von Chris im Vordergrund und kommen schon mal als Piano oder Hammond aus den Boxen. Der Bass kommt manchmal mehr oder weniger deutlich zu Geltung, die Drums kommen mehr aus den Puschen und treiben ohne Gnade!

Wie ich oben schon schrieb der schwedische One Man TOTO ist zurück der Sound geht in Richtung AOR, TOTO, WORK OF ART, RADIOACTIVE, TOMMY DENANDER hier, und PRIDE OF LIONS, softe ALIEN, ARKADO dort drüben und fertig ist der Sound von CHRIS ROSANDER mit einem leichten TOTO Übergewicht. All das ohne diese ab zu Kupfern. Eine sehr gute zweite Vorstellung des doch noch recht jungen CHRIS ROSANDER die ebenso überzeugen kann wie das Debüt. Hier kommt sehr guter AOR auf den Tisch, das Cover lässt deutlich düsterere Depri oder Prog Mucke vermuten.

„The Monster Inside“ ein flotter AOR Song teilweise mit Hammond ähnlichen Passagen, „Only Hearts Die Young“ TOTO mit Funkelementen lassen grüßen. „Nothing Last Forever“ ein AOR Song mit spacigen Key Einlagen, „High In Love“ ein eingängiger Rock Song. „The Labyrinth“ ein Highlight, „This Isn’t New“ ein flotter und sehr guter Song erinnert an PRIDE OF LIONS. „Northern Lights“ kommt mit leichtem Blues Unterton rüber, „When I’m Gone“ eine Ballade für die Stunden zu zweit. „Broken Soul“ ein cooler Rocker der bestens ins Ohr geht, „Turn Your Heart To Stone“ AOR wie er sein soll geht auch wieder gut ins Gehör, „Little White Lines“ für alle Nostalgiker hier prügelt die Hammond die Gehirnzellen windelweich.

Balle

MISS BEHAVIOUR – Heart Of Midwinter

Trackliste:

01. The Shine
02. Precious Time
03. Dreams Are Cursed
04. Midwinter Sleeps
05. Circles
06. Make It Your Own Way
07. Runaway Man
08. One Heart In Divide
09. New Horizon

 

 

Spielzeit: 41:16 min – Genre: Melodic Rock – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 17.02.2023 – Page: www.facebook.com/Missbehaviourofficial/

 

Das Debütalbum der Schweden MISS BEHAVIOUR mit dem Titel „Heart Of Midwinter“ aus dem Jahr 2006 wird von Pride & Joy Music in einer limitierten Auflage von 500 Stück erneut für die breite Masse zugänglich gemacht. Dieser Re-Release macht mehr als nur Sinn, ich suchte das Album sehr lange vergeblich, als ich auf die Band aufmerksam wurde war dieses Debüt schon rar und schwer zu bekommen. Wer mit dem Gedanken spielt sich das Debüt noch für einen erschwinglichen Preis zu zulegen, sollte man nicht all zu lange warten sonst ist diese Neuauflage vergriffen und das Ding steigt im Preis wieder in utopische Regionen.

Zur damaligen Besetzung gehörten Mattias Wetterhall am Mikrofon, Erik Heikne an Gitarre, Henrik Sproge an den Keys und die Drums bediente Hampus Landin. Mattias wurde auf dem zweiten Album durch Sebastian Roos ersetzt, den Posten am Bass hat Nicky Bloom und am Schlagzeug sitzt nun Magnum Jacobs. Ich finde das Mattias und die anderen Beiden Männer ihre Sache mehr als nur Gut gemacht haben. Mattias hat eine sehr gute Stimme die ein wenig tiefer ist als die von Sebastian Roos der seinen Job auch sehr gut macht, aber Mattias passt für meinen Geschmack durch seine Stimmfärbung besser zum Sound.

Was zeichnet diese Band aus? Ganz einfach beantwortet locker und lässig aus dem Ärmel geschüttelte Songs mit viel Melodie die sich im Melodic Rock bewegen. Wie von anderen schwedischen Acts gewohnt kommen die Songs mit einzigartigen Melodien und skandinavischen Charme aus der Anlage. Auf diesem Debüt geht die Band die Sache mit mehr Biss an, auf den Nachfolgern wurde der Sound ein wenig Softer mehr in Richtung AOR ausgelegt. Hier zeigen die Gitarren mehr Zähne und geben mit den Keyboards die mal als Piano oder Majestätisch ausgeführt sind ein geniales gleichberechtigtes (Ehe)Paar ab. Der Bass hält sich vornehm im Hintergrund und spielt in den ruhigeren Momenten mal eine kurze One Man Show. Die Drums hauen ohne groß auf Stunk zu machen trotz Zurückhaltung auf den Putz. Die Produktion kann als gelungen und ausgewogen bezeichnet werden, eine Produktion die Bumms und Druck besitzt.

Den Sound kann man als typischen Skandi Rock bezeichnen in etwa wie bei EUROPE, H.E.A.T., PERFECT PLAN, ALIEN, BAI BANG, EYES (SE), MAD INVASION und härtere BAD HABIT mit mehr Power. Es ist kein Abklatsch oder Kopie der Vergleiche vielmehr eine Richtung die MISS BEHAVIOUR auf dem Debüt einschlagen. Diese Richtung ziehen die Wikinger ohne einen Deut davon ab zu weichen durch und können dabei problemlos überzeugen. Es passt hier alles, sei es die Vocalarbeit, die sich duellierenden Gitarren und Keys, der im Hintergrund agierende Bass der mal mehr oder weniger in Erscheinung tritt und die dezent in den Hintern tretenden Drums. Alles steht wie eine perfekte Einheit im Raum und füllt diesen mit Bravour aus. Das Einzige was es zu meckern gibt ist das nach neun Titeln und knapp über 41 Minuten der Spuk vorbei ist. So macht Musik hören Spaß und sollte jemand die Frage stellen: „Was ist Melodic Rock?“ Tja einfach diese Scheiblette eingelegt und gesagt: „That’s It!!!“

„The Shine“ legt kräftig und energisch los, ein Rocker wie er sein soll, „Precious Time“ ein Highlight irgendwo zwischen geilem AOR und Melodic Rock. „Dreams Are Cursed“ fängt vorsichtig an und mutiert nach den ersten Versen zum ausgewachsenen Melodic Rocker mit auffälligem Bassläufen, „Midwinter Sleeps“ geht auf eine starke Art in die AOR Ecke mit Piano Passagen, im Refrain und Mittelteil geben die Gitarren Vollgas. „Circles“ eine Powerballade die von den Gesangsstrukturen irgendwie an IRON MAIDEN erinnern, „Make It Your Own Way“ mit 80er Keys und Riffing sehr flott gehalten wie ein unaufhaltsamer Bolide auf der Rennstrecke im Refrain wird das Ding eingängig wie Sau. „Runaway Man“ noch so ein eingängiger Rocker der fast nicht besser auszuführen ist, „One Heart In Divide“ ein cooles Highlight und das Schlagzeug gibt eine gewaltige Duftmarke ab, „New Horizon“ eine weitere geile Powerballade.

Balle

MOTIVE BLACK – Auburn

Trackliste:

01. Lift Me Up
02. Broken
03. Let Down
04. Bloodsport
05. Caged
06. Purge
07. Cellophane
08. Bad Decisions
09. Fake
10. Fight Alone
11. Auburn

Spielzeit: 40:26 min – Genre: Alternative Heavy Rock – Label: AFM Records – VÖ: 10.02.2023 – Page: www.facebook.com/MotiveBlack/

 

MOTIVE BLACK kommen diesen Monat mit ihrem Debütalbum von Übersee. Zu MOTIVE BLACK gehören momentan Elana Justin am Mikrofon, Marco Curiel an Gitarren und Ray Luzier an den Drums. Eines gleich vorweg die Drei hauen auf die Pauke das man meinen könnte eine Kombo aus mindestens 10 Leuten sorgen für Alarm an der Front.

Als Debüt kein schlechter Wurf der überzeugt, obwohl jetzt die Moderne oder Alternative Spielwiese nicht unbedingt zu meiner Wohlfühlzone gehört. Es gibt auch Bands der Modernen Art die mir richtig gut gefallen und überzeugen, darunter befinden sich Namen wie NICKELBACK, HINDER, HYDROGYN und HALESTORM und genau in diese Richtung bewegen sich auch MOTIVE BLACK ab und zu mal mit Orient Touch, heftigen Punkattacken oder auch mal NIRVANA Vibes aber immer im Rahmen des erträglichen und songdienlich gehalten. Manchmal werden so erfolgreichen Damen der späten 70er oder frühen 80er wie KIM CARNES oder BLONDIE zitiert. Alle Songs kommen mit der richtigen Portion Melodie und Harmonie daher. Die Härte der Klampfe ist sicher Geschmackssache und variiert auf dem Album von soft bis heftig, bewegt sich jedoch meistens im mittleren Bereich.

Die Stimme von Elana ist dominant und kraftvoll und wenn es mal richtig wild zur Sache geht erinnert die Gute schon mal an Sandra Nasić von den GUANO APES und gibt keinen Grund zur Beanstandung. Die Gitarren sind dunkel und bedrohlich ausgeführt aber nicht so auf Depri geschminkt wie bei NIRVANA und Co. Der Bass macht einen riesigen Aufriss von Hinten und die Drums gehen mit Gewalt nach vorne in die Gehörgänge.

„Lift Me Up“ legt einen vor, aggressives Riffing mit Orient Touch kommt cool rüber, „Broken“ in den Strophen fast sanftmütig im Refrain ausgewachsener Krawallbruder. „Let Down“ geht ab wie eine Horde Wildschweine auf Stunk, „Bloodsport“ kommt locker flockig sehr melodisch und eingängig, hat das Zeug zum Top Ten Hit. „Caged“ kommt lässig und erinnert mich irgendwie an eine Mischung aus KIM CARNES und BLONDIE auf einen NIRVANA Trip, „Purge“ mit starken Bassläufen und ausgefallenen Riffing. „Cellophane“ geht mächtig böse und gewaltig ab. „Bad Decisions“ geht behutsam mit spacigem Keyborad los und mutiert im Refrain zum Brachialrocker, „Fake“ sehr flott und aggressiv. „Fight Alone“ geht es wieder eingängiger und langsamer an ein weiteres Highlight mit viel Melodie, „Auburn“ ein Zwischending aus Powerballade und Rocker stark gemacht.

Balle

CZAKAN – State Of Confusion (Re-Release)

Trackliste:

01. State Of Confusion
02. Tears
03. Run With The Wind
04. King Of Temptation
05. High Speeder
06. So Cold
07. Eyes Of The Gods
08. Rock Will Survive
09. Thunder And Lightning
10. Too High To Touch
11. Heartbreak Savage

Spielzeit: 46:55 min – Genre: Hard Rock – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 17.02.2023 – Page: www.facebook.com/CZAKAN

 

CZAKAN ein Klassiker der Deutschen Rock Geschichte kommt als Re-Release 33 Jahre nach Veröffentlichung zu neuen Ehren. Pride & Joy Music hat sich dieses Klassikers der deutschen Rock Geschichte angenommen und beglückt die Fans dieser Musikrichtung mit einem Re-Release der mehr als nur Sinn macht den dieses Juwel war mittlerweile nur sehr schwer und falls doch für einen Haufen Asche aufzutreiben. Selbst gebrauchte Exemplare gingen preislich durch die Decke. Also bekommt die rare Scheiblette durch Pride & Joy einen Re-Release. Das bedeutet Zugreifen solange der Silberling für einen Normaltarif zu bekommen ist.

Damals zur Band gehörten Michael Schennach die Stimme, Oliver Güttinger an Gitarren, Tom Fein an Keyboards, Frank Schraff am Bass und Randy Arcachon an der Schießbude.

Was erwartet den Hörer wenn er sich auf CZAKAN einlässt? Ich würde sagen ein starkes Stück deutscher Hard Rock Geschichte. Die Stimme klingt rau und versaut dreckig und passt perfekt zu der Art des Hard Rocks, die Gitarren geizen nicht mit Riffs und kommen so was von trocken aus dem Äther das einem die Freudentränen kommen. Die Keys sind wie für die End 80er typisch mal Hammond ähnlich, Fanfaren like oder phasenweise sehr dezent im Hintergrund ausgeführt. Der Bass zieht im Hintergrund unauffälig seine Runden und die Drums brechen mit brutaler Gewalt aus dem Hintergrund vor.

Den Stil kann man am besten von den Keyboards mit CRAAFT und EUROPE, TRANS AM von der Energie und Eingängigkeit, einen Schuss melodische KROKUS und einen leichten Touch von 80er TRANCE und SINNER Riffing vergleichen. Der Hard Rock ist typisch teutonisch mit einem schielenden Auge in Richtung Internationalität. Überzeugen können CZAKAN mit jeder Note die aus den Boxen kommen und stellt so einen echten Klassiker der deutschen Rockszene dar.

Über das Re-Mastering kann ich keine Angaben machen, da das MP3 Promo Material welches mir zur Verfügung steht, deutlich schlechter klingt als meine Version der original CD von damals. Die original CD klingt typisch 80s Like, mit allen Stärken und Schwächen der damaligen Zeit. Ich gehe jetzt mal davon aus das das Re-Mastering gut und amtlich ausgefallen ist.

Das Label gibt folgende Infos zu CZAKAN:

„Danach verlor sich die Spur dieser genialen Band leider im Sand der Zeit…
…bis heute… denn CZAKAN ist wieder da! Mit einem grandiosen Remaster von „State Of Confusion“ in den Koffern und viel Neuigkeiten für das Fruhjahr 2023!“

Also warten wir gespannt der Dinge die auf uns zukommen.

Mit „State Of Confusion“ legen die Jungs einen Stampfer vor, cool und in typischer German Hard Rock Manier, „Tears“ haut mit sehr viel eingängiger Energie voll einen raus. „Run With The Wind“ cool, cooler einfach am coolsten, „King Of Temptation“ kräftig und ungezähmt zieht der Song eine Schneise der Verwüstung in die Gehörgänge. „High Speed“ die Titelgebung ist Programm das Ding gibt Vollgas, „So Cold“ ein Highlight mit starken Kontrasteinlagen vom Keyboard. „Eyes Of The Gods“ legt ein Brett vor das sich gewaschen hat, „Survive“ ein geiler Stampfer. „Thunder And Lightning“ macht deutlich wo das schwere Unwetter war im Studio bei den Aufnahmen zum Song, „Too High To Touch“ in den Strophen balladesk im Refrain eingängig und fast metallisch, „Heartbreak Savage“ zum Schluss kommt noch ein Glanzstück das Laune auf mehr macht aber leider war nach dem Song Schluss mit Lustig und CZAKAN, bis jetzt.

Balle

VARJO-ORKESTERI – Seremonia

Trackliste:

01. Suunnistaja
02. Palvojat
03. Sinisiipi
04. Viherkylki
05. Käpälämäkeen
06. Ilmestymätön
07. Kiitäjä
08. Yheden Miehen Keitos
09. Kaavanmurtaja
10. Sarastus
11. Korpiveisu

Spielzeit: 56:46 min – Genre: Melodic Progressive Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 20.01.2023 – Page: www.facebook.com/VarjoOrkesteri/

 

Wie immer im Leben spielte hier mal wieder Meister Zufall die Hauptrolle, ich kam durch Zufall auf dieses kleine Juwel. Zufällig stieß ich bei Bandcamp auf das VARJO-ORKESTERI eine mir bis jetzt völlig fremde Band. Als ich das Album hörte war für mich als Liebhaber von Exoten klar den Cheffe wegen der Promo und Infos anzuschreiben damit er für mich und diese talentierten Musiker auf Raubzug geht.

Als ich vor ein paar Tagen das Album zum ersten mal gehört habe, stutzte ich erst wegen der für mich komischen Songtitel aber als ich finnische Rocker gelesen habe war klar die Band hat Texte auf Suomi. Dann kamen als nächstes Gedanken an vielleicht ähnlich wie BROTHER FIRETRIBE, ZERO NINE, BOYCOTT, IMPERIUM oder doch die härtere Gangart wie LEVERAGE, BATTLE BEAST, BEAST IN BLACK, MEMOREMAINS, NIGHTWISH etc..

Also mal meine Vorkenntnisse zur finnischen Musikszene und deren Bands beiseitegeschoben und einfach der Mucke gelauscht. Was erwartet den Hörer, beim ersten hören vielen mir die Schweizer PILOTS OF THE DAYDREAMS ein die Anfangs aber sperriger waren und bei jedem Durchgang an Intensität und Qualität hinzu gewinnen konnten. Jetzt krebsen die Eidgenossen bei einer Bewertung von 9 bis 9,5 rum. Bei VARJO-ORKESTERI verhält es sich anders, man ist ab den ersten Takten gefesselt und gespannt was als nächstes kommt. Die Band beweist ein hohes Maß an Kreativität und Qualität. Die Songstrukturen sind nie zu verspielt sondern jederzeit auch für nicht Prog Fans nachvollziehbar und gehen sofort ins Ohr und Gedächtnis. Die Prog Einflüsse halten sich für mich in Grenzen und sind dezent und wohldosiert eingesetzt, ohne sich in Spielerein und in endlosen Verschachtelungen zu verlieren wird auf diesem zweiten Album eher ein Art Melodic Hard Rock mit leichten Prog Elementen geboten.

Zur Band selber gibt es folgende Infos. Die Mitglieder des VARJO-ORKESTERI sind auch in Bands wie OMNIUM GATHERUM, TOTAL, DEVASTATION, MANITOU, KAIHORO, RETURN TO VOID, DEMONIC DEATH JUDGE usw. zu finden. Markku Pihlaja am Mikro, Saku Hakuli an Gitarre, Pasi Hakuli an Bass und Jarmo Pikka an den Drumsticks.

Die Band kommentiert das Album:
„Wenn eine Nachricht von der anderen Seite kommt, beginnt das Balancieren im Chaos. Als zerbrechliche, aber reale Wesen reisen wir in der Zeitlosigkeit. Faszinierend, unwiderstehlich, dass zweite Album des VARJO-ORKESTERI, „Seremonia“, interpretiert Sternkarten, Urmaterie und bietet Einblicke in die Vergänglichkeit. Es tritt aus dem Rand heraus. Auf die andere Seite, zu etwas Neuem. Wenn du es wagst, dich seiner Reise zu ergeben?“

Wer jetzt in Bezug auf finnische Texte die Haare rauft und skeptisch ist, den kann ich beruhigen, finnisch passt sehr gut zu Rock Mucke besonders wenn diese so stark vorgetragen wird. Finnisch hat für mich einen ähnlichen Klang wie spanisch oder italienisch und passt durch die Lautgebung perfekt zu Rockmucke. Schade ist eigentlich nur das mir keine englische Übersetzung der Texte vorliegt, man weiß dadurch leider nicht um was es in den Songs geht. Dies ist der einzige Kritikpunkt den es zu bemerken gibt.

Vergleichen kann man das Album am besten mit einer Version südländischer HEROES DE SILENCIO und NIAGARA Leichtigkeit des Seins, diese gemischt mit der skandinavischen obercoolness von BOYCOTT und ZERO NINE, obendrauf noch MIDNIGHT OIL Spuren im Sand und der unvergessene RONNIE JAMES DIO und BLACK SABBATH haben auch den einen oder anderen Fußabdruck hinterlassen. Die Stimme hört sich nach einer Kreuzung aus Kepa Salmirinne (ZERO NINE), Tommi Läntinen (BOYCOTT), Enrique Bunbury (Heroes De Silencio) und Zucchero an und überzeugt in allen Punkten der Anklage. Die Gitarren erinnern an eine skandinavische Ausführung der HEROES DE SILENCIO mit BOYCOTT und ZERO NINE Genen auf DIOschen und SABBATHschen Pfaden. Die Riffs sind immer genau richtig platziert und kommen furztrocken aus dem Äther, der Bass bügelt voll nach vorne und die Drums hauen einem den Gips aus der Birne. Die Produktion klingt leicht steril aber dennoch mit Druck.

Mit „Suunnistaja“ geht es vom Sound sehr froh in das Album, ein cooler und geiler Melodic Rocker, „Palvojat“ hört sich um eine Spur schärfer an mit dezent aber deutlicher Prog Note. „Sinisiipi“ der nächste Hit mit Melodie, Härte und den zurückhaltenden Prog Spielereien, „Viherkylki“ was für ein Kracher, das Ding zieht seine Bahn unaufhaltsam in die Trommelfelle. „Käpälämäkeen“ ein Melodic Highlight mit viel Drive, „Ilmestymätön“ eine Nummer zum träumen geil gemacht. „Kiitäjä“ skandinavisch geil mit starkem Basslauf und Riffing. „Yheden Miehen Keitos“ erinnert mich an die spanisch/finnisch Connection mit MIDNIGHT OIL DNA angereichert und dabei verdammt geil, „Kaavanmurtaja“ schräges und intensives Riffing. „Sarastus“ kommt sehr gut mit spacig orientalischen Flair und Melodic Rock Riffs, „Korpiveisu“ zeigt zum Schluß nochmal eindrucksvoll was VARJO-ORKESTERI drauf haben ein Highlight mit DIO und SABBATH Lines.

Balle