RETERNITY – Cosmic Dreams

Trackliste:

01. Building Better Worlds
02. Untamed Hearts
03. Depths of Nothingness
04. Cosmic Dreams
05. Astronaut
06. Blitzwerfer Blues
07. Seemingly
08. Only Scars Remain
09. Wonderful Life
10. The Narrow Sleep
11. My Reternity

Spielzeit: 44:44 min – Genre: Melodic Metal – Label: MDD Records – VÖ: 15.07.2022 – Page: www.facebook.com/reternityband

 

RETERNITY rund und Gitarrist Carsten Sauter und Sänger Stefan Zörner (Ex Spitefuel) legen gut zwei Jahre nach ihrem letzten Album „A Test of Shadows“ schon wieder nach!
Im Gepäck haben sie ihr neues Album „Cosmic Dreams“ und zwei neue Bandmitglieder an Bass und Schlagzeug.
Auch neu ist die Abkehr vom Thrash Metal, welcher noch auf dem letzten Album ziemlich dominiert hat, hin zu etwas mehr komplexeren und aufwändig arrangierten Songs die erstmal auch ordentlich Keyboardunterstützung erhalten.
Die Jungs waren ja schon immer sehr experimentierfreudig, breit aufgestellt und haben sich noch nie in eine Genreschublade stecken lassen, das bleibt auch auf dem neuen Album so!

Horchen wir also direkt mal in den Albumopener „Building Better Worlds“ rein. Hier werden direkt schnell die neuen Keyboards hörbar und nach einer kurzen cinematischen Einleitung steigt Sänger Stefan ordentlich ein.
Es entsteht ein interessanter Track der als Opener perfekt geeignet und ein schöner Melodic Metaltrack ist, der einfach nur gut hörbar ist und mit vielen modernen Spielereien aufwarten kann.
Das anschließende „Untarmed Hearts“ war die erste Vorabsingle und dementsprechend ist das gute Stück schon gut bekannt. Hier haben wir einen groovenden, leicht episch angehauchte Metaltrack der vor allem Stefan gesanglich voll fordert und zeigt welch toller Sänger er geworden ist! Vielseitig und abwechslungsreich, wie das ganze Album.
Das folgende „Depths of Nothingness” ist dann guter Standard geworden, nicht mehr, aber auch nicht weniger!
Im Titeltrack „Cosmic Dreams“ geht es dann härtetechnisch erstmal recht ordentlich zur Sache, aber man vergisst hier nie die Melodic und Eingängkeit von daher ist das gute Stück ein würdiger Titeltrack, der auch mit einigen modernen Einflüssen punkten kann.
Das folgende „Astronaut“ ist nur ein atmosphärisches Zwischenstück geworden, welches die Brücke schlägt zum anschließenden „Blitzwerfer Blues“. So ungewöhnlich der Name ist, so ungewöhnlich ist auch der Song!
Man pendelt zwischen Groove und Melodic Metal her, zeigt eine ordentliche Leistung, die aber irgendwie nicht so recht ins Gesamtbild passen will! Aber das kennt man ja schon von den Vorgängeralben der Band ; )
In der Folge halten sich Hits und Standardmetalsongs gut die Waage, zu ersten Kategorie gehören auf jeden Fall noch „Seemingly“ und „Wonderful Life“.
Beim Rest verzettelt man sich manchmal etwas und kommt nicht so recht auf den Punkt.

Trotz meiner Kritik am Ende ist das neue Album von RETERNITY auf jeden Fall ein Schritt nach vorne und vor allem der richtige Schritt nach vorne!
Die Band scherrt sich nach wie vor nicht um irgendwelche Vorgaben und Genregrenzen und das ist gut so.
Zusätzlich schafft man hier mit den tollen Keyboards den Twist hin zu mehr Melodic was der Truppe definitiv besser zu Gesicht steht als der Thrasheinschlag der noch auf dem letzten Album vorherrschte!
Solide, starke Leistung, bitte weiter so!

Julian

 

MIDAS – Midas

Trackliste:

01. Slaves To The Night
02. Nobody Gets Out Alive
03. Hellfire
04. Break The Chains
05. Eyes In The Cold
06. Hell Has Frozen Over
07. Running Scared
08. Golden Chariots

 

 

Spielzeit: 33:15 min – Genre: Melodic Metal – Label: No Remorse Records – VÖ: 29.04.2022 – Page: www.facebook.com/MidasDetroit

 

MIDAS aus Detroit formte sich aus Überresten von Hard Rock Bands aus Michigan. Bestehend aus Joe Kupiec an Mikrofon und Gitarre, Casey O’Ryan an Gitarre, Anthony Franchina an Bass und Breck Crandell an den Drums. Die Vier taten sich zusammen um den Spirit und die Magie aus Ende der 70er bis Anfang der 80er Jahre einzufangen und auf Kunststoff zu pressen. Dies gelingt ohne Probleme die Vier machen ein Retro Fass auf das jede Party in Schwung bringen sollte.

Die Stimme von Joe ist rau und passt perfekt zu dem Retrosound der für das Album angewendet wurde, die Gitarren kommen melodisch und hart aus der Anlage. Der Bass geht in Ordnung und die Drums treiben wie Sau. Die Produktion ist im Retrostyle gehalten und passt sehr gut zu dem Rauen Heavy Sound der US-Boys.

Beeinflusst wurde MIDAS von Szene Größen wie JUDAS PRIEST, SAXON, IRON MAIDEN, RIOT, ALIEN FORCE, ein kleiner Schuss Euro Hard Rock aus den frühen 80ern. Das Riffing hat an manchen Stellen eine Ähnlichkeit mit der von RUNNING WILD oder SAXON im US Heavy Rock Stil. Hier wird nicht kopiert sondern Roher US Sound mit Euro Heavy Rock zu einem harmonischen Mix zusammengeführt, und dieser hört sich nicht mal schlecht an, ich würde sogar sagen der hört sich spitze an und überzeugt.

Acht Songs und 33 Minuten sind heutzutage nicht mehr Zeitgemäß. Bei zwei bis drei Songs mehr und längerer Spieldauer hätte ich einen halben Stern mehr vergeben so bleibt trotzdem noch eine anständige Wertung für eine coole Scheibe.

„Slaves To The Night“ ein cooler Einstieg mit geiler Melodieführung erinnert ein wenig an SAXON auf US-Art und Weise, „Nobody Gets Out Alive“ noch cooler wie der Einstieg mit endgeiler Melodie und Highlight. „Hellfire“ ein Highoktan Rocker, mit „Break The Chains“ folgt das nächste Highlight und kommt wieder mit starken Melodien aus dem Quark. „Eyes In The Cold“ ein auf seine Art und Weise geiler Stampfer mit IRON MAIDEN ähnlichem Riffing, „Hell Has Frozen Over“ US Metal mit Melodie und Groove. „Running Scared“ zündet die Speedrakete, „Golden Chariots“ geht mit melodischem Riffing wieder voll in Ohr.

Balle

EVERGREY – A Heartless Portrait (The Orphean Testament)

Trackliste:

1. Save Us
2. Midwinter Calls
3. Ominous
4. Call Out the Dark
5. The Orphean Testament
6. Reawakening
7. The Great Unwashed
8. Heartless
9. Blindfolded
10. Wildfires

 

Spielzeit: 50:15 min – Genre: Melodic Progressive Metal – Label: Napalm Records – VÖ: 20.05.2022 – Page: www.facebook.com/Evergrey

 

Hm. Nehme ich die Rezension von der letzten EVERGREY-Platte einfach nochmal, da sie einfach optimal auch auf „A Heartless Portrait (The Orphean Testament)“ passen würde? Die Versuchung ist groß, aber dafür werde ich schließlich nicht bezahlt, also werfen wir mal ein Ohr in das 13. Album der Schweden um den mächtigen Tom S. Englund. Und das ist, wie gewohnt, Anlass zu Melancholie (im positiven Sinne), denn die Truppe hat erneut ein Werk geschaffen, das Härte, durchaus böses Riffing und skandinavische düstere Schönheit – Ihr wisst, die mit den hallenden weichen Klaviersounds – kombiniert, um progressive Elemente und gut gewählte Synthesizer ergänzt und ein paar eher Alternative-Rockige Melodiewendungen mit Hang zur Poppigkeit hinzugefügt und im Sinne des Genres rekontextualisiert. Das Ganze wird dann verpackt in 50 Minuten brillianter Produktion und fertig ist die Kiste. Jaaah, ein paar Kritikpunkte gibt es, die aber mehr oder minder subjektiv gehalten sind: Allen voran die Ballade „Wildfires“ auf Clean-Gitarren-Basis, bei der man nicht genau sagen kann, ob sie besser oder schlechter gewesen wäre, wenn man zumindest den letzten Chorus in voller Bandaufstellungs-Fettheit gebracht hätte. Hat man nicht. Ist dann so.
Die poppigen Ausflüge in Kopfstimme, die Englund ab und an unternimmt, bleiben ebenso Geschmackssache und „Heartless“ ist durchaus ein Kandidat für den nächsten schwedischen Beitrag für den ESC (was nicht schlecht aber auch nicht uneingeschränkt gut ist), aber zu diesem Zeitpunkt könnte man auch einfach in dem Komplimente-Part übergehen und nochmal klar verkünden, dass „AHP(TOT)“ ein astreiner Beitrag zum Melodic Metal ist, der in den meisten Songs praktisch fehlerfrei ausfällt. „Save Us“ stellt ohne lästiges Intro direkt mal klar, wohin die Reise geht und dass man sich sowohl auf große, im spezifisch EVRGREYschen Stil melancholische Melodien als auch auf eine gesunde Portion Härte freuen darf. Bei „Midwinter Calls hat man kurzerhand bei Konzerten aufgenommene Fangesänge integriert, was sehr gut und kraftvoll kommt, sowie ein paar elektronische Elemente. Takttechnisch progressiv wird’s das erste Mal bei „Ominous“ und „Call Out Of The Dark“ liefert dann endlich die lang ersehnten Club-Synths und ist trotz leicht redundantem Refrain ein ordentlicher Brecher. „Blindfolded“, der Song nach „Heartless“, ist genau das Richtige für alle, denen der Vortrack ein bisschen zu Radio war – sowohl Gitarren als auch Gesangsmelodie kommen hier vergleichsweise unmelancholisch und biestig und schaffen einen angenehmen Kontrast zum Rest der Platte.

Fazit:
So gut wie der Vorgänger? Nicht ganz, aber eben auch nur minimal darunter. Und damit bleibt „AHP(TOT)“ ein absolut starkes Album für Fans der Band, von sauberst intoniertem und technisch gut durchdachtem Metal mit Melodien, Härte und Seele.

Anspieltipps:
„Save Us“, „Call Out Of The Dark“, „Reawakening“ und „Blindfolded“

Jannis

 

 

SAINTS N SINNERS – Rise of the Alchemist

Trackliste:

01. As Above so Below
02. Sign of Things to Come
03. Sacred Ground
04. Saviour of the Damned
05. Dreamer
06. Death Comes in Winter
07. Queen of the Nile
08. Ivory Tower
09. Rise of the Alchemist
10. Catch 22

 

Spielzeit: 61:50 min – Genre: Melodic Metal – Label: SNS Records – VÖ: 08.04.2022 – Page: www.thesaintsnsinners.com

 

Manchmal kann man unseren Job (eigentlichi ist es ja nur ein Hobby) einfach nur lieben! Nichts ahnend stöbert man durch die neusten Promomails und dann entdeckt man die neue Promo der Melodic Metalband SAINTS N SINNERS die einen dann beim ersten Hören einfach nur aus dem Sessel bläst!
Die Band war mir zwar vom Namen her ein Begriff, aber das selbstbetitelte Debütalbum von 2013 ist irgendwie an mir vorbei gegangen.
Aber nun wird diese Wissenslücken geschlossen, nämlich mit dem neuen Album „Rise of the Alchemist“ was laut Bandaussage ein Quantensprung im Vergleich zum Debüt darstellen soll!
Das Album wurde in Istanbul, München und Kiew aufgenommen und von Gründer und Gitarrist Deniz Tuncer produziert sowie vom Max Morton (MORTON) gemischt.

Bandmaskottchen Virgil schmückt wieder das schöne Cover, lauschen wir jetzt aber endlich mal der Vorabsingle und Opener „As Above so Below“. Nach einer kleinen mystischen Einleitung beginnt die Nummer recht druckvoll und der geile, kraftvolle Gesang von Fronter Mehmet Kaya beginnt und man ist mittendrin im überlangen Opener der aber zu keiner Zeit langweilig wird.
Die Melodic Metalvipes sind komplett da und dürften direkt ein Fest für den geneigten Genre Fan sein!
Die nächste Nummer „Sign of Things to Come” hat einen klassischen Melodic Metal Aufbau und nicht nur einmal denke ich hier an GAMMA RAY oder HELLOWEEN. Inklusive ist hier natürlich wieder ein eingängiger Refrain, den man schon nach kurzem nicht mehr aus dem Kopf bekommt.
Das erdige „Sacred Ground“ schlägt dann die Brücke in den Mittelteil wo das schnelle „Saviour of the Damned“ den gekonnten Einstieg macht
Etwas sanftere Töne gibt es dann bei „Dreamer“ zu hören bevor „Death Comes in Winter“ die perfekte Überleitung ist für das epische „Queen of the Nile“ welches inklusive orientalischen Flair daherkommt.
Wer jetzt denkt, okay so langsam müsste der Band aber mal die Puste ausgehen der sieht sich getäuscht, denn im letzten Drittel haben wir eigentlich nur Hits versteckt! Egal ob es die beiden Videosingles „Ivory Tower“ und „Catch 22“ oder der fast 12-minütige Titelsong „Rise of the Alchemist“ ist, hier greift man komplett ins ganz oberste Qualitätsregal! Einfach nur geil!

Ich erwähnte es schon zu Beginn, mich hat das neue Album der Jungs von SAINTS N SINNERS direkt beim ersten Mal echt vom Stuhl gehauen! Dieser Eindruck festigte sich dann nur in jedem Hördurchlauf und mittlerweile kann ich mich eigentlich nur in den Arsch beißen das mir die Truppe nicht schon eher aufgefallen ist!
Eine geile Produktion, geile Melodic Metalsongs angelehnt an HELLOWEEN oder GAMMA RAY, Melodic Metal Fans finden hier definitiv eins der Genre Highlights des Jahres 2022 und eine dringende Kaufempfehlung!

Julian

 

FLAMES OF FIRE – Flames of Fire

Trackliste:

01. New Dawn
02. Gloria
03. Flames of Fire
04. Madness
05. I am
06. Time to Live
07. Solution
08. Soldiers of the King
09. End Theme

 

 

Spielzeit: 38:04 min – Genre: Melodic Metal – Label: Melodic Passion Records – VÖ: 18.03.2022 – Page: www.facebook.com/flamesoffireoffical

 

FLAMES OF FIRE ist eine neue Melodic Metalband die sich im letzten Jahr gründete. Die beiden Köpfe dahinter sind Christian Liljegren (NARNIA) und Mats-Ake Andersson (VENTURE).
Man kennt sich schon seit Jahrzehnten und plante immer mal etwas zusammen musikalisch zu machen!
Nun ist es also soweit und man präsentiert uns dieser Tage das selbstbetitelte Debütalbum. Als Produzent des selbigen konnte übrigens CJ Grimmark (Narnia) gewonnen werden.

Ich war sehr gespannt wie diese musikalische Verbindung der beiden klingt und startete somit erwartungsvoll den Albumopener „New Dawn“. Viel zu erwarten haben wir hier aber nicht, ist das Ganze nur ein instrumentales Cinematic Intro geworden.
Der erste richtige Song „Gloria“ knallt dann aber umso mehr durch die Boxen direkt in die Gehörgänge!
Schnelle Gitarrenläufe und satte Drums bahnen sich ihren Weg und über allen thront natürlich der unverkennbare Gesang von Fronter Christian Liljegren.
Ein toller (Fast)Opener der definitiv Lust auf mehr macht!
Der anschließende Titel und Bandtrack „Flames of Fire“ stillt diese Lust auf jeden Fall direkt und bietet ebenso wie der Vorgänger Melodic Metal der eingängigen Sorte der umgehend ins Ohr geht.
Das ebenfalls wieder sehr ordentliche gelungene „Madness“ leitet dann den Mittelteil der Scheibe gekonnt ein wo auf jeden Fall „Time to Live“ glänzen kann.
Leider sind wir dann schon fast am Ende der Scheibe angekommen, die Spielzeit ist mit knappen 38 Minuten doch recht mickrig, hier weiß noch „Soldiers of the King“ zu gefallen, obwohl auch das nicht wirklich an das erste bärenstarke Drittel herankommt!
Ich sprach die knappe Spielzeit schon an, wenn dabei dann noch ein Intro und nun noch das abschließende Outro „End Theme“ darin enthalten sind, muss man echt sagen sorry Jungs das ist ja dann fast nur eine EP!

So bleibt insgesamt festzuhalten, sehr stark angefangen, etwas abgeflacht und dann wieder etwas besser aber insgesamt doch etwas wenig Musik auf dem Debütalbum von FLAMES OF FIRE!
Da hatte vermutlich nicht nur ich mir etwas mehr erhofft!

Julian

 

 

SABATON – The War To End All Wars

Trackliste:

01. Sarajevo
02. Stormtroopers
03. Dreadrought
04. The Unkillable Soldier
05. Soldier Of Heaven
06. TWTEAW Hellfighters Master
07. Race To The Sea
08. Lady Of The Dark
09. The Valley Of Death
10. Christmas Truce
11. Versailles

Spielzeit: 45:22 min – Genre: Epic Melodic Bombast Power Metal – Label: Nuclear Blast – VÖ: 04.03.2022 – Page: www.facebook.com/sabaton

 

Die schwedischen Musiksöldner sind Back, und wie soll es anders sein drehen sich ihre Geschichten um reale Schlachten und Kriegshandlungen, erschreckend wenn man an die Lage in der Ukraine denkt. Die Kriegshandlungen sind nicht so weit von uns weg.

Mit dabei sind Oberberichterstatter Joakim Broden am Mikrofon und Keyboard, Chris Rörland und Tommy Johansson an Gitarren, Pär Sundström ist für Bass und Hannes Van Dahl für die Drumfeuerwerke verantwortlich.

Was kann man von SABATON erwarten, ehrlich jetzt, nicht im Ernst oder, nichts neues Voll auf die Nuschel mit Epic und Bombast garnierten Melodic Power Metal. Die Vocals von Joakim gewohnt mit einer Bestimmtheit serviert. Die Refrains sind zum Mitsingen bestens geeignet und von einer Eingängigkeit, und mit Chören ausgestattet, die sich manche nicht mal zu Wünschen in der Lage sind. Die Gitarren kommen mit Volldampf Bretthart aber auch melodisch aus dem Äther und sorgen mit den Keys für ein Fundament als wenn sie den Melodic Power Metal erfunden hätten. Bass und Powerdrums treten gewaltig in den Allerwertesten. Die analogen Nadel-VU-Meter meiner Endstufe tanzen im Takt der Mucke Rechts und Links hin und her wie der Belzebub in der Hexennacht.

Eigentlich haben die Jungs nichts falsch gemacht. Nur im Hinblick auf die Ereignisse in der Ukraine haben die Geschichten und Schilderungen einen faden Beigeschmack. Die Band kann nichts für die Entwicklungen am Schwarzen Meer aber eben vom Inhalt ihrer Geschichten die wie immer Opernhaft, mit viel Dramaturgie inszeniert wurden und sich auf Topniveau befinden unpassend. SABATON ist ein Aushängeschild für den Metal, dass ist auch gut so und soll es auch bleiben. Ich verurteile weder die Band noch deren Texte, Hintergründe der Geschichten aber sie sind im Momentan unpassend und die Veröffentlichung fällt mit einer Scheiß Weltpolitischen Lage zusammen.

SABATON ist einfach SABATON und lässt sich nicht verbiegen, Epic Melodic Power Metal der Spietzenklasse.

„Sarajevo“ haut als langes Intro gleich zu Anfang mal einen raus geniale Gitrarrenläufe mit den typischen SABATON Chor Einlagen. Mit „Stormtroopers“ geht es unter Volldampf in einem Melodiefeuerwerk richtig zur Sache, „Dreadnought“ ein Arschtreter erster Güte. Mit „The Unkillable Soldier“ zünden die Musiksöldner ein feines und melodiöses Feuerwerk wie ABBA auf XTC und Metal, „Soldier Of Heaven“ geht es ein bisschen gemächlicher an aber nicht minder melodisch und intensiv. „TWTEAW Hellfighters Master“ geht wieder voll auf die Glocke und bläst die Birne durch, melodisch, hart, episch, einfach geil. „Race To The Sea“ der nächste Midtempo Melodicbrecher mit einem Refrain ausgestattet das einem die Kinnlade bis zum Boden hängt. „Lady Of The Dark“ das nächste Highlight, hart mit einem Riffing endgeil. „The Valley Of Death“ kommt wieder mit Epic Momenten, mit „Christmas Truce“ kommt die obligatorische Heavy Power Ballade, mit „Versailes“ kommt noch ein stimmiges längeres Outro.

Balle

SERIOUS BLACK – Vengeance is Mine

Trackliste:

01. Rock with us tonight
02. Out of the Ashes
03. Fallen Hero
04. Senso Della Vita
05. Ray of Light
06. Soul Divider
07. Tonight I`m Ready to Fight
08. Just for You
09. Soldiers of Eternal Light
10. The Story
11. Queen of Lies
12. Album of our Life
13. Alea lacta Est

Spielzeit: 52:41 min – Genre: Melodic Metal – Label: AFM Records – VÖ: 25.02.2022 – Page: www.serious-black.com

 

„Nur“ 2 Jahre liegen zwischen der letzten Veröffentlichung der Melodic Power Metaller SERIOUS BLACK und ihrem neuen Album „Vengeance is Mine“! In diesen 2 Jahren ist aber so einiges passiert bei den Jungs, darunter natürlich die ganze Coronasituation die die Album Veröffentlichung torpediert hat, aber auch das Ausscheiden des Stammfronters Urban Breed!
Dieser verließ die Band ziemlich überraschend, während der Songwriting Phase und so musste zeitnahe, guter Ersatz her.
Nach mehreren Auditions wurde mit Nikola Milljc (EDEN`S CURSE) ein geeigneter Sänge gefunden der von nun an Teil der SERIOUS BLACK Familie rund um Mastermind Mario Lochert (Bass), Rami Ali (Schlagzeug), Dominik Sebastian und Bob Katsionis (beide Gitarre) ist.
Laut Labelinfo ist das neue Album ein sehr persönliches geworden, wo vor allem Mario ziemlich viel Mist aus der letzten Zeit verarbeitet, daher wohl auch der bedeutsame Titel!

Mal schauen, wie sich diese turbulente Zeit auf das Album ausgewirkt hat, wir starten mal direkt mit der Vorabvideosingle „Rock with us tonight“. Und hier geht es direkt zur Sache liebe Leute! Treibende Bass und Gitarrenläufe sind sofort am Start und schon nach kurzem ertönt die Stimme des neuen Sängers Nikola. Und ich muss sagen, er passt perfekt zum Melodic Metal der Jungs und lässt den alten Sänger Urban relativ schnell vergessen!
Eine Nummer, die sofort in die Gehörgänge geht und einen so schnell nicht mehr los lässt. So muss ein perfekter Opener sein.
Und es geht direkt erstklassig weiter, denn auch die nächste Vorabsingle „Out of the Ashes“ stößt in eine ähnliche Kerbe vor und begeistert vom ersten bis zum letzten Ton. Wenn man genau auf die Lyrics hört, ist das gute Stück sehr persönlich!
Ein weiterer Knaller folgt fast auf dem Fuße, denn auch auch „Senso Della Vita“ ist Melodic Metal erster Güte und dürfte sofort jedem Genrefans mehr als zusagen, ganz laut aufdrehen ist hier angesagt!
Aber es wird nicht immer nur Vollgas gegeben, nein es gibt auch ruhigere Stücke auf der Scheibe. Hierzu zählen ganz klar „Ray of Light“ und „The Story“ wo natürlich vor allem Sänger Nikola beweisen kann das er genau der richtige Mann am richtigen Ort ist. Geil, einfach nur geil!

Geil trifft aber auch auf so gut wie jedem der 12 Songs zu! Absolute Glanzstücke sind mit Sicherheit in der Folge noch „Tonight I`m Ready to Fight”, “Soldiers of Eternal Light” oder “ Album of our Life”. Fillersongs oder Ausfälle sucht man hier definitiv vergeblich!

So schwer die letzte Zeit sowohl persönlich als auch für die Band insgesamt war, man kehrt sowas von gestärkt daraus hervor und liefert hier einfach ein Prachtexemplar des Melodic Metal ab was in diesem Jahr definitiv seines Gleichen suchen wird!
Dazu hat man einen tollen neuen Sänger am Start, der, wie schon erwähnt, wie Arsch auf Eimer passt. Sorry für die Wortwahl!
Hier ist es also definitiv mal wieder Zeit für unsere Höchstnote und ein Großer Applaus ist fällig an die Jungs!

Ein Hinweis noch in eigener Sache, ich lege euch noch mein Interview mit Mario Lochert im Zuge der Veröffentlichung welches ihr hier bei uns an anderer Stelle findet ans Herz.

Julian

 

CRYSTAL BALL – Crysteria

Tracklist

01. What Part Of No
02. You Lit My Fire
03. Call Of The Wild
04. I Am Rock
05. Undying
06. Crysteria
07. Make My Day
08. No Limits
09. Draw The Line
10. Loins On Fire
11. Sole Conviction
12. Crystal Heart
13. Till We Meet Again

Spielzeit: 54:04 min – Genre: Melodic Metal – Label: Massacre Records – VÖ: 28.01.2022 – Page: www.crystal-ball.ch

 

Seit Ende der neunziger Jahre veröffentlichen die Eidgenossen von CRYSTAL BALL in schöner Regelmäßigkeit gute Alben.
Langrille Nummer 11 nennt sich „Crysteria“, produziert von Top Produzent Stefan Kaufmann (Accept), der auch instrumentale Parts beisteuerte.
Als Gäste agierten zudem JADED HEART Sänger Johan Fahlberg und Ronnie Romero (The Ferryman).
Mit „What Part Of No“ und „You Lit My Fire“ beginnt dieser Silberling sehr amtlich. Respektive der Opener setzt sich gleich in den Gehörgängen fest. Zugleich lässt sich hier ein roter Faden erkennen, da CRYSTAL BALL jederzeit in der Lage sind das Tempo in den 11 regulären Tracks anzupassen, was diese Scheibe zu einem sehr abwechslungsreichen Werk macht. Gleichwohl sehr lohnenswert erscheinen die Bonus-Titel „Crystal Heart“ und „Till You Meet Again“, einer Ballade bei der Sänger Steven Mageney gesanglich glänzt, was aber auch für seine Gesamtleistung am Micro gilt. Hervorzuheben sei noch die sehr druckvolle Produktion, in Szene gesetzt von besagtem Stefan Kaufmann, einer deutschen Metal-Legende.
Mit diesem Werk werden die Schweizer am Ende des Jahres in vielen Polls einen der obersten Plätze belegen, ganz sicher. Anhänger melodischer Klänge mit einer guten Portion Härte sollten hier zugreifen.

Bonne

 

 

 

THE FERRYMEN – One More River To Cross

Trackliste:

01. One Word
02. The Last Wave
03. Shut It Out
04. City Of Hate
05. One More River To Cross
06. Morning Star
07. Hunt Me To The End Of The World
08. Bringers Of The Dark
09. The Other Side
10. The Last Ship
11. The Passenger

Spielzeit: 56:26 min – Genre: Melodic Metal – Label: Frontiers Music srl – VÖ: 21.01.2022 – Page: www.facebook.com/TheFerrymenofficial

 

Die drei Fährmänner Ronnie Romero (v.), Magnus Karlsson (g.) und Mike Terrana (d.) setzten zur dritten Überfahrt an. Was gibt es über THE FERRYMEN zu berichten? Sie bestehen hauptsächlich aus den drei genannten Protagonisten, einer der momentan besten Hard Rock und Metal Shouter steht am Mikro, einer der besten Metal Gitarristen steht an der Klampfe, und einer der wohl besten Drummer Mike sitzt an den Sticks.

Was lässt sich über den Sound berichten? Die dritte Runde ist angesagt und auch hier gibt es eine feine Dosis Melodic Metal mit viel Melodie. Vergleichbar in etwa mit den Vorgängern, DIO, LORDS OF BLACK, AXEL RUDI PELL, härtere GOTTHARD und SHAKRA. Ebenso zu finden gibt es feine Vocallines von Ronnie der einmal mehr den Beweis erbringt das er zu den Besten seines Faches gehört. Magnus Karlsson zaubert auf der Klampfe rum als ob er dies im Schlaf beherrschen würde. Mike das Biest Terrana treibt und treibt wie Sau mit einer Macht das man jederzeit das Gefühl hat er möchte die Felle der Drums zum Platzen bringen.

Was lässt sich zur Produktion berichten? Das Ding kommt mit Macht und Dampf aus den Lautsprechern und bildet eine Wand aus Beton vor dem Hörer. Es ist alles da was da sein soll. Angefangen beim Bass aus der zweiten Reihe, den Keyboardteppichen, das biestige Schlagzeug, geile Gitarren und die Bombenstimme von Ronnie. Produktionstechnisch wurde hier alles richtig gemacht das Ding bläst einem das Hirn raus, wenn man mit der Lautstärke übertreibt. Der Mix ist so wie er sein sollte, powervoll und transparent.

„One Word“ eröffnet die Überfahrt, „The Last Wave“ ein Highlight. „Shut It Out“ das nächste Highlight, „City Of Hate“ ein kräftiger Metal Song. „One More River To Cross“ ein richtig geiler Epic Groover geht bestens ins Ohr und bleibt ewig drin und will einen nicht mehr loslassen. „Morning Star“ erinnert an DIO von der „Holly Diver“ bis zur „Dream Evil“ Phase. „Hunt Me To The End Of The World“ noch so ein Highlight Kracher, „Bringers Of The Dark“ geht wieder heftiger ab. „The Other Side“ geht es wieder ein wenig langsamer an bester Melodic Metal. „The Last Ship“ ein Groover, „The Passenger“ lässt mich irgendwie kalt, nicht mehr die Qualität wie die 10 Vorgängersongs.

Balle

THE UNITY – The Devil You Know Live

Band: The Unity
Album: The Devil You Know Live
Spielzeit: 60:04 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Steamhammer / SPV
Veröffentlichung: 12.11.2021
Homepage: www.facebook.com/unityrocksofficial

 

Endlich wieder Live Feeling, endlich wieder Live Atmosphäre leider nur auf Tonträger aber immerhin mal wieder Liveklänge. Die Aufnahmen stammen von Konzerten aus 2017 bis 2020 in Deutschland und Europa. Drei Studioalben, eine vielzahl an Konzerten und eine beachtliche Fanbase die die Jungs erspielt haben. Corona verseuchte Zeiten und das Gegenmittel eine Liveplatte von THE UNITY. Wer gehört zu THE UNITY der Vocalakrobat Gianbattista Manenti, Henjo Richter und Stef E an Giararren, Jogi Sweers an Bass, Sascha Onnen an Keys und Michael Ehre an den Drums.

Was kann man von dem Livemitschnitt erwarten, geilen Melodic Metal der nicht zu Hochglanz poliert wurde, man hört den Livesound. Die Band war bei den Aufnahmen bestens drauf und Gianbattista gut bei Stimme, die Girarren sind Bretthart wie das Konifahrwerk in meinem Ollen RS, die Solos zünden ein Feuerwerk, die Keys legen einen Teppich unter die Gitarren. Der Bass und vor allem der Berserker an den Sticks macht einen Job, diese Energie und Intensität, eine wahre Freude.

Ich wurde damals durch den Song “The Storm” auf die Truppe aufmerksam, als ich die CD dann hatte war ich mehr als beeindruckt von der schieren Power und Melodie das ich mir nach dem zweiten Album auch das Erste und auch letzte zugelegt habe.

Die Songauswahl kann als Gelungen bezeichnet werden eine Art Best Of im Livegewand. Es macht einfach nur Spaß die Songs zu hören, die Reaktionen und Interaktion von Publikum und Band. So simpel es auch klingt aber da stimmt die Chemie zwischen Band und den Besuchern der Konzerte, die Band versteht es gute Laune zu verbreiten und das Publikum damit anzustecken. Schade das ich nicht bei einem der Konzerte dabei war, aber vielleicht ist der ganze Coronadreck bald vorbei damit die Veranstaltungsbranche wieder mit Konzerten und Festivals loslegen kann.

Bei den Songs “Last Betrayal”, “No More Lies”, “Welcome Home”, “Firesign”, “The Storm”, “The Willow Tree” ach was solls bei allen Songs merkt man wenn man nicht dabei war das man etwas verpasst hat und eine Lücke im Leben hat.

Fazit:

Geile Auftritte von den Jungs, ich bin fast schon ein wenig neidisch auf die Leute die dabei waren. So kann die Geraliaconnection meinetwegen weiter machen, ich bin dabei und für jede Schandtat zu haben.

WERTUNG: —

Trackliste:

01. Revenge (Intro)
02. Last Betrayal
03. No Hero
04. No More Lies
05. Welcome Home
06. Firesign
07. The Storm
08. We Don’t Need Them Here
09. The Willow Tree
10. You Got Me Wrong
11. Close To Crazy
12. Never Forget

Balle