AEON EMPIRE – Aeon Empire

Trackliste:

01. All your Dreams
02. Sittting on a Wall
03. Waiting in the Rain
04. Push the Clouds Away
05. Once in a Lifetime
06. Stallion
07. Waiting to Feel Good
08. Gloom
09. Liars and Fools
10. Fell in Love
11. Set Aflame this Cold World

Spielzeit: 45:41 min – Genre: Melodic Rock – Label: Eigenveröffentichung – VÖ: 28.03.2025 – Page: https://aeonempire.net

 

Mit ihrem selbst betitelten Debütalbum betreten AEON EMPIRE die Musikbühne und die Personen die uns hier entgegentreten sind wahrlich keine unbekannten im Musik Business. Schließlich besteht über die Hälfte der Truppe aus SIGNUM REGIS Musikern. Mit Namen sind das Mastermind und Bassist Ronnie König, Sänger Jota Fortinho und Gitarrist Filip Kolus. Dazu kommen mit Jimi Cimbala an der Gitarre sowie Radim Vecera am Schlagzeug mir noch zwei unbekannte Musiker.
Was das nun für die Melodic Metaller von SIGNUM REGIS heißt wird die Zeit zeigen. Nun ist erstmal eher klassisch orientierer Melodic Rock an der Reihe.
Gemastert von niemand geringeren als Jacob Hansen verspricht das Debütalbum schon mal so einiges.

Mit dem Opener und der Videosingle „All your Dreams“ wird die Scheibe schon mal sehr amtlich eröffnet. Flotte Rockklänge erwarten uns zu Beginn. Sänger Jota ist bestens bei Stimme, so wie wir es auch von SIGNUM REGIS gewohnt sind. Melodisch und rhythmisch bahnt sich die Nummer den Weg aus den Boxen und lässt den Fuß schön im Takt mit wippen, ein starker Start!
Und die nächste Videosingle mit „Sitting on a Wall“ folgt direkt als Nächstes. Auch hier sind wir eher im Melodic Rock unterwegs. Gerade im Refrain schweift man aber auch ein wenig in die AOR Ecke ab was dem Ganzen aber gut zu Gesicht steht.
Als drittes folgt dann mit „Waiting in the Rain“ die bislang letzte Videosingle. Wesentlich ruhiger als zuvor und mit ordentlichem AOR Einschlag entfaltet sich die Nummer und somit ist schon mit den ersten drei Tracks ordentlich Abwechslung geboten.
Melodisch geht es dann auch bei „Push the Clouds Away“ zur Sache, auch hier wieder mit einigen AOR Vibes.
Etwas mehr wieder in die eher rockige Richtung geht dann der Albumteiler „Stallion“.“Waiting to Feel Good“ ist passend zum Titel eine Nummer mit eher positiven Touch.
Über das erdige „Gloom“ geht es in das letzte Drittel der Scheibe welches mit dem Melodic Rocker „Liars and Fools“, dem Gute Laune Song „Fell in Love“ sowie der abschließenden Ballade „Set Aflame this Cold World“ ordentlich besetzt ist.

Hier macht die zweite Band bzw. das zweite Standbein von Mastermind Ronnie König aber mal so absolut Sinn! In Bezug auf die Stilrichtung Rock tobt man sich hier aber mal so richtig aus und das passt wahrlich nicht so den Melodic Metallern von SIGNUM REGIS.
Man bewegt sich hier schön in der Schnittmenge zwischen Melodic Rock und AOR und hat mit Sänger Jota eine echte Geheimwaffe im Gepäck.
Nicht jeder Song hat hier absolutes Hitpotential, aber manchmal braucht es das gar nicht um eine gute Zeit zu haben über knapp 45 Minuten!
Genrefans sollten hier auf jeden Fall mal rein hören und den Newcomer unterstützen.

Julian

 

TWISTED ROSE – Escape

Trackliste:

01. Broken Glass
02. My Rock
03. Smiling Upside Down
04. Paradise
05. Confusion
06. Escape
07. Addict
08. Mute
09. Tattoo
10. Arms In The Mud
11. Coming Back
12. No Fear
13. Play Me Some Rock
14. Always Me

Spielzeit: 51:12 min – Genre: Hard Rock – Label: 7hard – VÖ: 28.02.2025 – Page: www.facebook.com/TwistedRoseofficial

 

Album #1 ist am frühen Morgen im Kasten, kommt jetzt das zweite Album dran und muss sich meinem kritischen Auge oder auch Ohr stellen. Dann mal ab damit und TWISTED ROSE durch die Mangel drehen. Bei „Escape“ handelt es sich bereits um das dritte Album von TWISTED ROSE, da habe ich ja auch schon wieder zwei verpasst.

Zu den aus Unterfranken stammenden TWISTED ROSE zählen Caro am Mikrofon, Chris Bones der Axtschwinger, AlfRed dem Meister des Tieftons und den Stickschwingenden Sitzarbeiter Luggy.

Wow das nenne ich mal Schreiber freundlich, die Audiofiles liegen im Wave Format mit einer Abtastrate von 48khz vor, besser geht es kaum, ein Nachteil hat die Detailfülle im Sound, es fällt jeder noch so kleine Schnitzer in der Produktion auf. Da gibt es nur einen Negativpunkt, die Becken hören sich künstlich an, so kommen die Live niemals außer vom Band. Ansonsten gibt es nur Druck ohne Ende von den Tiefen bis in die Hohen Frequenzen ist alles da wo es sich befinden soll. Da hat die Verdrehte Rose mal fast alles richtig gemacht. Den Umstand mit den Becken legen wir mal als Schönheitsfehler bei Seite.

Coras Stimme hat einen gewissen Charme der sehr gut rüberkommt, das Volumen der Stimme und deren Färbung sind äußerst interessant – und nein nicht wie bei Bio, wenn der was als Interessant betitelte war es grottig, die Stimme passt sehr gut zum Hochprozentigen Vollgas Hard Rock. Die Gitarren hauen einem mit ihren Riffsalven den Gips aus den Backen und wenn der sich komplett verabschiedet hat kommt die Sülze aus der Oberstube gelaufen und geht aus Angst in Deckung, so haut die Band auf den Putz. Der Bass haut einem die letzten verbliebenen Haar von der Platte und das Schlagzeug sorgt dafür das der Rest des Hörers über den Jordan wandert. Nein so schlimm ist es nicht, die Mucke ist weder zum sterben grottig noch schön, einfach nur was zum genießen. Und das kann man bei „Escape“ sehr gut, das Gedankenkarussell ausschalten, zurücklehnen und einfach nur mal abschalten und sich von TWISTED ROSE besäuseln und einlullen lassen. Denn das kann man mit dem Band-Sound sehr gut tun, aber nicht nur das, auch auf Bikertreffen wäre das Album ein Volltreffer. Manche Songs haben sehr viel Potential fürs Radio und Discos, aber leider gibt es keinen öffentlich-rechtlichen Sender der diese Mucke spielen wird, da kein Plattenfirmenboss das bestimmen würde und Rockdiscos sind auch seit Corona Mangelware geworden, falls sie nicht schon davor die Segel gestrichen hatten.

Die Mucke von TWISTED ROSE ist wie eine Marke aus AC DC, GOD’S GIFT, RHINO BUCKET, AIRBOURNE, KROKUS, GOTTHARD und wie sie alle heißen. Mit sehr vielen Riffattacken geht die Band mit einem Rotzlöffel Charme auf den Hörer los der es in sich hat. Die Mucke hat nichts mit Innovation zu tun, wird dafür auch keinen Preis oder Titel abräumen aber gute Laune verbreitet sie trotzdem, egal ob jetzt mit oder ohne Innovation. Wer sich nicht scheut das eine oder andere schon mal wo gehört zu haben kommt mit der Party Mucke von TWISTED ROSE voll auf seine Kosten und wird sehr viel Spaß daran haben.

„Broken Glass“ legt mit viel Tempo und Spielwitz einen vor, „My Rock“ hätte sehr viel Potential für Radio und Disco. „Smiling Upside Down“ wow was für ein rotzfrecher Rocker – auf einem Bikertreff wäre der ein Umsatzbeschleuniger, „Paradise“ baut in der Bridge einen Spannungsbogen auf der im Refrain perfekt abgebaut wird. „Confusion“ hier wird am Anfang Coras Stimme verzerrt was nicht sein müsste, der Rocker ist zu gut für solche Spielerein, „Escape“ ein langsamer und schwerer Blues Rocker. „Addict“ ein flotter Hard Rocker zum Pogen bestens geeignet. „Mute“ geht ein wenig vom Gas und überzeugt dabei, „Tattoo“ glänzt mit einer unterschwelligen Blues Note. „Arms In The Mud“ ein Hit für die Tanzfläche, „Coming Back“ hier ist sie die Ballade auf die man immer wartet. „No Fear“ braucht sehr lange um zu sitzen „Play Me Some Rock“ hier wird wieder mit der Lichthupe die Linke Spur besetzt „Always Me“ noch ein schwerer Blues Rotzer zum Schluß.

Balle

RICK PIERCE GROUP – Brick By Brick

Trackliste:

01. Tick Tock
02. Brick By Brick
03. Only
04. Remember The Bataclan
05. Can You Feel It
06. Love Hate
07. A Storm Is Coming

 

 

 

Spielzeit: 29:02 min – Genre: Hard Rock – Label: Golden Robot Records – VÖ: 21.02.2025 – Page: www.facebook.com/RickPierceGroup

 

Die RICK PIERCE GROUP veröffentlicht ihr Debütalbum mit dem Titel „Brick By Brick“. RICK PIERCE woher kommt mir der Name so bekannt vor, Oha ach ja da war doch mal eine Band mit nur zwei Zeichen die sich im Hard N Heavy Sektor in den 1980ern einen verdammt guten Namen gemacht hat. Die Rede ist von keinem geringerem als Q5 die mit „Steel The Light“ und „When The Mirror Cracks“ zwei obergeile Scheiben am Start hatten und dann 2016 einen zaghaften Versuch eines Comebacks wagten der aber nicht an die Glanztaten heran reichte. RICK war damals an diesen Alben beteiligt aber nicht nur bei Q5 war er zu hören, er war auch ein Gründungsmitglied der USA Hard Rocker von TKO. Und genau dieser Herr PIERCE an den Gitarren steckt hinter dieser Truppe. Unterstützt wird er von Chris James am Mikrofon, Izzy Rehaume (ROTTWEILER, PRESTO BALLET, RONNY MUNROE PROJECT) am Bass und Frankie Rongo (Q5, NIGHTSHADE, THOR) an den Drums.

Im Promotext wird die RICK PIERCE GROUP mit folgenden Worten: „Hard Rock and Metal Fans, get ready“, das ist doch mal ein Spruch der den Beweis anzutreten hat. Ich bin mir aber nicht sicher ob ich meine Erwartungen, wenn ich an „Steel The Light“ und „When The Mirror Cracks“ denke, nicht zu hoch ansetze. Also mal alles aus der Oberstube gewischt und versucht unvoreingenommen an die nur sieben Songs rangegangen.

Als erstes fällt die irgendwie komisch klingende Produktion auf, nicht schlecht aber irgendwie nicht dynamisch und die Becken kommen nicht wirklich natürlich aus den Boxen. Wenn man sich mal an die Produktion gewöhnt hat kommt die Mucke ganz gut rüber. Der erste Song wirkt noch sehr fremd, ab Song zwei stellt sich ein Gefühl der Bekanntheit ein, das klingt genau nach dem was ich erwartet habe. Hier hört man deutlich die Wurzeln von RICK heraus die bei TKO und Q5 liegen. Hier kann der Hörer einen Mix aus Metal Riffing und klassischem Hard Rock erwarten und das wird ab Song #2 nicht mal so schlecht geboten. Der Hauptkern der Mucke liegt bei den großen US Hard Rockern der 80er Jahre und eben den Bands in denen RICK seine Anfänge hatte und Gitarrenspiel aufhorchen ließ. Die Melodien sind allgegenwärtig und mit den Instrumenten stark umgesetzt, Chris‘ Stimme passt wie Eimer auf Arsch oder Auge auf Faust, da hat die Band soweit alles Richtig gemacht. Die Gitarren sind trocken und ohne Schnörkel allerdings zu oft im quakenden Ton unterwegs, der Bass zieht auffällig seine Runden und das Schlagzeug könnte mehr Frequenztiefe vertragen. Mit einer dynamischeren Produktion hätten die Songs noch mehr Druck in allen Lagen, die Gitarren nicht ganz so stark quaken würden, drei bis fünf Songs mehr und eine längere Laufzeit von über 40 Minuten hätte mehr Punkte eingefahren. So bleibt eine solide Leistung der RICK PIERCE GROUP und eben solcher Bewertung mit dem Blick nach vorne das sich beim nächsten Album die Schwachstellen abstellen lassen.

„Tick Tock“ legt gleich mal mit Metal Riffing los, „Brick By Brick“ erinnert an das Debütalbum von Q5 und die alten Alben von TKO. „Only“ vergurkt leider durch eine von den Gitarren zu überladene Produktion, da wäre weniger mehr gewesen – ansonsten ein cooler Song mit Fehlern in der B-Note. „Remember The Bataclan“ erinnert mich sogar ein wenig an die geile Oberhymne „Steel The Light“ von Q5, in der Mitte des Songs wird es mit dem Chor sogar episch, „Can You Feel It“ hier kommt der traditionelle Hard Rocker voll auf seine Kosten. „Love Hate“ ein Hard Rocker mit viel Drama durch die Stimme von Chris in Szene gesetzt, „A Storm Is Coming“ ein ebenfalls dramatischer und langsamer Gewalt Rocker bei dem Chris‘ Stimme nur auf dem rechten Kanals stattfindet und man meint das Echo liegt links, da wäre ein bessere Aufteilung vorteilhafter.

Balle

OVERDRIVERS – Glory Or Nothing

Trackliste:

01. Kings Of The Road
02. Overdrivers
03. Glory Or Nothing
04. My Girlfriend Is A Pornstar
05. Cobra Kai
06. Guitar Playboy
07. Bad Breath Girl
08. Meet The Monsters
09. Ready For The Rodeo
10. We Are One
11. Perfection Is My Name
12. In Fear, Blood And Fire

Spielzeit: 44:21 min. – Genre: Hardrock – Label: RPM/ROAR – VÖ: 07.03.2025 – Page: www.facebook.com/overdriversofficial

Was kann man eigentlich mit nur drei Akkorden so anstellen? Diese Frage beantworten uns AC/DC seit 1975. Auf nunmehr 17 Alben haben die Australier bewiesen, dass man mit nur drei Akkorden alles andere als eingeschränkt ist und massenweise Hits produzieren kann. Aber das ist natürlich nur die Spitze des Eisbergs. Denn im weiteren Verlauf der Rock-Geschichte fanden sich unzählige weitere Kapellen in den Studios dieser Welt ein, um den großen Vorbildern aus Down Under nachzueifern. Mal mit mehr, mal mit weniger eigener Soundnote und meist mit verhältnismäßig wenig Erfolg. Zumindest, wenn man das „Original“ als Gradmesser nimmt.

Aber warum erzähl ich Euch das alles? Klar, es liegt nahe, dass die hier vorliegende Platte im weitesten Sinne etwas mit Riff Rock zu tun hat. OK, die OVERDRIVERS sind nicht die erste und einzige Band aus Frankreich, die sich diesen Stil auf die Fahnen geschrieben hat (man denke nur an „“ etc.), aber dennoch dürfte das Quartett aus Béthune ganz im Norden Frankreichs einer der wenigen Vertreter dieser Zunft sein, die das auf derart hohem Niveau machen.

Seit der Gründung der Band im Jahr 2015 haben es die Jungs auf zwei Longplayer und eine EP gebracht. Speziell diese konnte mit Stücken wie „Factory“ hervorstechen, die Formkurve zeigte steil nach oben. Die Zeichen stehen also auf Sturm bei den OVERDRIVERS. Nun also Album Nr. 3 – mit 12 neuen Songs.

Dass das als erste Single ins Rennen geschickte „Guitar Playboy“ eine richtig geile Nummer geworden ist, ist unbestritten. Doch was kann der große Rest des Albums? Mit „Meet The Monsters“ haben die OVERDRIVERS eine echt gutklassige Nummer nachgelegt. Doch das Album legt mit „Kings Of The Road“ – der dritten Auskopplung – furios los. Auf den Fuß folgt mit „Overdrivers“ die quasi Bandhymne. Sie erinnert ein wenig an frühe SHAKRA – aber das ist ja nicht die schlechteste Referenz.

Als nächstes ist der Titeltrack „Glory Or Nothing“ dran. Mit seinem stampfenden Beat walzt er so ziemlich alles nieder und ebnet den Weg für das witzige und nicht minder gut gemachte „My Girlfriend Is A Pornstar“. Ist das folgende „Cobra Kai“ eine Huldigung der äußerst erfolgreichen Martial-Arts Serie auf Netflix oder doch eher eine Entlehnung des Themas? Man weiß es nicht, der Song ist auf jeden Fall cool. Mit „Guitar Playboy“ begann sozusagen die Reise dieses Albums, denn die Nummer war die erste Auskopplung. Und es war schlagartig klar, dass die Franzosen einen riesigen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben. Mächtig + donnernd + rhytmisch + gnadenlos melodisch = Hit! So „einfach“ geht das!

Zum Glück geht den Jungs danach nicht die Luft aus – im Gegenteil. Mit „Bad Breath Girl“ rocken Adrien Desquirez (vocals, guitars), Anthony Clay (lead guitars), Florian Morgano (drums) und Lion Das Neves (bass) amtlich nach vorne und mit „Meet The Monsters“ hat sich ein weiteres kleines Juwel versteckt. Speziell zum Schluss hin drückt der Vierer das Gaspedal noch einmal gut durch. „Perfection Is My Name“ geht gut ab und das abschließende „In Fear, Blood And Fire“ (der Name des Titels könnte auch von MANOWAR stammen) zeigen die Franzosen ein letztes Mal, was sie drauf haben.

Ein gewisses Maß an Augenzwinkern ist in den Texten nahezu immer zu finden. Das passt aber perfekt zur Mucke der Franzosen, denn die suggeriert nicht nur äußerst gute Laune, Spielfreude und Coolness – die Texte runden das Paket gekonnt ab. „Glory Or Nothing“ ist locker das bisher beste Album der OVERDRIVERS. Damit haben sie einen mächtigen Sprung aus dem Schatten sämtlicher Konkurrenz gemacht und wollen anscheinend in der ersten Liga der NewWaveOfRiffRock mitspielen. Der Titel ist also nicht willkürlich gewählt – die Zeichen stehen auf „Glory“!

Stefan

BLACK & DAMNED – Resurrection

Trackliste:

01. Silence Breaker
02. Ruthless Wrath
03. Red Heavens
04. Bound By The Moon
05. Circle Of Amnesia
06. Injustice
07. Searing Flames
08. Shadows
09. Reborn In Sloitude
10. Navigate Me To The Sun

 

Spielzeit: 43:50 min – Genre: Heavy Metal – Label: RPM / ROAR – VÖ: 14.03.2025 – Page: www.facebook.com/blackanddamned

 

„Aber war ja auch nicht alles schlecht während Corona“ – Stimmt, BLACK & DAMNED haben sich gegründet und bereichern seitdem die deutsche Metalszene mit einer sehr angenehm oldschool klingenden Mischung aus Heavy, Power und Teutonic Metal. Zwei Alben hat das Quintett aus Stuttguard seitdem veröffentlicht; drei, wenn man „Resurrection“ mit einrechnet, das am 14. März offiziell auf die Leute losgelassen wird.
Auch wenn die Band noch nicht lange existiert, besteht sie doch aus Mitgliedern mit Ahnung, Talent und Lebenserfahrung, was bedeutet, dass an der Bedienung der Instrumente und den reibigen Vocals von Roland „Bobbes“ Seidel (nicht das einzige, was bei BLACK & DAMNED an GRAVE DIGGER erinnert) nix auszusetzen ist. Da drauf kommen dann noch, wo nötig, fette Backing Vocals und recht gut klingende Streicher. Ja, die Produktion des Vorgängers war ein Stück besser, etwas definierter und mit weniger lauter Snare und biestigerer Bassdrum, aber fett kann sie die Songs nichtsdestotrotz machen. Was wichtig ist, denn so mancher Song von BLACK & DAMNED legt gegen Ende nochmal gut einen drauf. Durchhören lohnt.
Das war auf den Vorgängeralben so, das ist auch auf „Resurrection“ so. Auch die generell düstere Stimmung, die über dem Album liegt, „bösere“ straightere und melodischere Parts und eine kleine Prise Doom, kennt man so von den Vorgängern.
In Sachen Songwriting hat man hier im Vergleich leider ein wenig eingespart. Ja, viele der Songs haben ihren eigenen Charakter, aber doch etwas weniger ausgeprägt und mit weniger Wow-Momenten als Album #1 und #2 – melodietechnisch ist „Resurrection“ einfach ein bisschen normaler.
Das ist kein Drama. Da gibt es immer noch „Red Heavens“ mit seinem leichten orientalischen Touch und durchgehender Intensivierung, „Bound By The Moon“ mit seinem treibenden Groove und schön moll-lastigen Chorus, „Circle Of Amnesia“ mit seinen Glöckchensynthesizern, den coolen Drumrhythmus bei „Searing Flames“ und das hervorragende Arrangement von „Shadows“, nicht zu vergessen den fetten Endtrack „Navigate Me To The Sun“.
Es gibt nur halt auch die Refrains, die dann doch irgendwann redundant werden, wiederkehrende Schemata wie schnellere Strophen vor im Tempo halbierten Refrains und im Vergleich zu den Vorgängern mehr Melodien, die eher so Durchschnitt sind.
Gewinnen tun bei „Resurrection“ klar die positiven Faktoren, die Platte ist eben einfach nicht die stärkste von BLACK & DAMNED – wobei die Messlatte in der Sache aber auch verdammt hoch liegt.

Fazit:
Ohne Frage ist „Resurrection“ ein starkes Heavy/Power-Metal-Album und für Fans des Genres gibt es darauf eine ganze Menge zu entdecken. Und wer von der Platte nicht komplett abgeholt wird, der gebe einfach mal den ersten beiden BLACK-&-DAMNED-Alben eine Chance!

Anspieltipps:
„Bound By The Moon“, „Shadows“, „Red Heavens“ und „Navigate Me To The Sun“

Jannis

NACHTBLUT – Todschick

Trackliste:

01. Von Hass getrieben
02. Todschick
03. Nachtgeweiht
04. Das Leber der Anderen
05. Manchmal kommen sie wieder
06. Mein ist die Hölle
07. Götterstille
08. Kinder des Zorns
09. Stirb langsam
10. Schneller als der Tod

 

Spielzeit: 43:15 min. – Genre: Dark Metal – Label: Napalm Records – VÖ: 21.02.2025 – Page: www.nachtblut.com

NACHTBLUT sind mittlerweile eine Institution in der deutschen Dark-Metal-Szene. Ich muss allerdings gestehen, dass mich die Band um Frontmann Askeroth bisher nicht sonderlich fasziniert hat. Das hat sich schlagartig geändert, als mir zufällig bei Youtube einige aktuelle Videoclips der Band angezeigt wurden. Für ihr siebtes Album „Todschick“ fahren NACHTBLUT ein extrem breites Spektrum an Einflüssen und verschiedenen Musikstilen auf. Und einen perfekt produzierten, kraftvollen und epischen Sound. Soviel sei schon mal vorweg genommen.

Verantwortlich für die Produktion zeigt sich ein Mann namens Chris Harms, seines Zeichens Frontmann von LORD OF THE LOST. Vielleicht war sein Zutun das letzte Puzzleteil, um NACHTBLUT auf das nächste Level zu heben. Denn die zehn hier versammelten Stücke sind allesamt einfach großartig.

„Von Hass getrieben“ eröffnet den Reigen relativ verhalten, mit moderater Härte und epischer Grundstimmung. Ganz anders präsentiert sich der Titeltrack „Todschick“. Stampfend, rhythmisch und melodiös – mit Keyboards verfeinert wildert die Nummer irgendwo zwischen Bands wie MEGAHERZ und CREMATORY. Das wiederum mystische „Nachtgeweiht“ spielt mit sakralen Elementen und ist mit seiner düsteren Moll-Stimmung der perfekte Soundtrack für den nächsten Friedhofsbesuch an Vollmond. Mit „Das Leben der Anderen“ haben NACHTBLUT einen waschechten Hit geschaffen. Hier stellt Askeroth all seine Variabilität zur Schau. Ein melancholisches Meisterwerk, das sich am Schluss immer weiter steigert und in knüppelharten Doppelbass- und Gitarrensalven gipfelt. Die Kollegen von CREMATORY und EISREIGEN dürften neidisch auf dieses grandiose Stück schielen.

„Manchmal kommen sie wieder“ startet wie ein Synthie-Hit aus den Achtzigern, kann aber spätestens beim Refrain seine wahren Väter nicht leugnen. Weitere Beispiele für den Ideenreichtum des Quartetts folgen auf den Fuß. Nach dem rotzigen „Mein ist die Hölle“ folgt in „Götterstille“ ein relativ typischer NACHTBLUT-Song. Aber nur, um im Schlussdrittel noch einmal aus dem Vollen zu schöpfen. Das treibende „Kinder des Zorns“ ist ein sakraler, harter und gnadenloser Brocken während „Stirb langsam“ wie eine Kollaboration aus Kapellen wie SALTATIO MORTIS, IN EXTREMO und Konsorten wirkt. Allerdings nur oberflächlich, denn der Text hat durchaus mehr Tiefgang als man vermuten mag. Für den Abschluss ihres neuen Albums haben sich NACHTBLUT eine weitere Überraschung ausgedacht. „Schneller als der Tod“ ist eine Hommage an die epischen Western der Sechziger mit ebensolchen Soundtracks.

Krasser Scheiß – dieses neue Album von NACHTBLUT. Und zwar in seiner Gänze! Und für mich komplett überraschend, da ich die Band bisher absolut nicht zu meinen Faves gezählt hatte. Mit „Todschick“ aber haben mich Askeroth (vocals), Ablaz (bass), Skoll (drums) und Greif (guitars) absolut begeistert und mich in ihr mystisches und dunkles Reich verpflanzt. Ein Eintrag in die Bestenliste 2025 wurde bereits vorgenommen!

Stefan

ADAMANTIS – Reforged

Trackliste:

01. Ride for Ruin (feat. Jeff Loomis)
02. Steelclad
03. Funeral for a King
04. Reforged
05. The Sailor on the Seas of Fate
06. Time of Contempt
07. Gates of Miklagard
08. The Fall of Asterius (CD Bonus Track)

 

 

Spielzeit: 41:42 min – Genre: Epic Power Metal – Label: No Remorse Records – VÖ: 07.03.2025 – Page: www.facebook.com/adamantisband

 

Die amerikanischen Power Metaller von ADAMANTIS sind auch bei mir in den letzten Jahren echt hoch im Kurs gestiegen! Vor allem die letzte EP „The Daemon`s Strain“ aus dem Jahre 2022 hat mächtig Eindruck hinterlassen und hat zu Recht eine hohe Bewertung bei uns abgeräumt.
Nun kehrt man mit einem neuen, kompletten Album namens „Reforged“ zurück und bringt dieses passend zu ersten Europa Tour dieses Jahr unters Volk.
Darauf haben wir die schon bekannte musikalische Mischung aus Power und Epic Metal die lyrisch von so Schriftstellern wir J.R.R Tolkien, Michael Moorcock and Andrzej Sapkowski beeinflusst wurde.

Gestartet wird das neue Album durch „Ride for Ruin“ auf dem Gitarrist Jeff Loomis als Gast auftritt. Amerikanischer Power Metal mit einer leichten epischen Note so kann der Opener eigentlich gut zusammengefasst werden. Dazu packt man einen schönen Chorus der einen schon nach kurzen nicht mehr loslässt. Ein sehr ordentlicher Beginn würde ich also sagen.
Die Epic wird dann beim anschließenden „Steelclad“ mehr in den Vordergrund gerückt. Dass die Jungs auch diese Spielart bestens beherrschen haben sie schon auf ihrer letzten EP gezeigt, und genau in diese Kerbe haut die Nummer auch voll rein was mich ja besonders freut habe ich die EP doch mega abgefeiert : )
„Funeral for King“ im Anschluss ist nur ein instrumentaler Zwischentrack den ich jetzt nicht unbedingt gebraucht hätte. Ist vermutlich für den Gesamthörgenuss nicht unwichtig.
Direkt im Anschluss nimmt dann der Titeltrack „Reforged“ sofort Fahrt auf. Ähnlich wie der Opener ist man hier eher im Power Metal beheimatet, aber immer mit dem gewissen Extra an Epic so wie wir es von der Band bestens gewohnt sind. Ein würdiger Titeltrack.
Wieder wesentlich mehr in Richtung Epic geht es dann bei „The Sailor on the Seas of Fate“. Auf über 6 Minuten betreibt man hier großes Storytelling.
Zwischendurch noch ein Wort zu Sänger Jeff Stark. Die perfekte Stimme für diese Art Mucke der völlig zu Unrecht voll unter dem Radar schwebt in der Sängerlandschaft.
Mit „Time of Contempt“ wird dann schon das letzte Drittel der Scheibe mit der schon bekannten Mischung aus Power und Epic Metal eingeläutet.
Und ganze im Stile vom Vorvorgängersong hat man mit „Gates of Miklagard“ wieder ein epischen Monstertrack mit über 7 Minuten Spielzeit wo man wieder richtig tief in die Storytelling Trickkiste greift.
Zum Abschluss gibt es als CD Bonus Track mit „The Fall of Asterius“ noch eine schneller wieder mehr Power Metallastige Nummer die aber auch mit 6 Minuten Spielzeit aufwarten kann.

Tja, so in die ganz großen Jubelstürme wie auf der letzten EP verfalle ich dieses Mal nicht, das habt ihr bestimmt schon gemerkt. Das liegt nicht unbedingt an der Qualität der Songs, wo wir keinen wirklichen Ausfall zu verzeichnen haben, sondern eher in der Tatsache das die richtigen Ausreißer nach oben, also die absoluten Hits hier fehlen.
Alles ist auf einem gleichbleibenden ordentlichen Niveau und dementsprechend gibt es die Punkte dafür.
Genrefans sollten aber insgesamt auf jeden Fall zufrieden sein!

Julian

 

KILLSWITCH ENGAGE – This Consequence

Trackliste:

01. Abandon Us
02. Discordant Nation
03. Aftermath
04. Forever Aligned
05. I Believe
06. Where It Dies
07. Collusion
08. The Fall of Us
09. Broken Glass
10. Requiem

 

Spielzeit: 35:06 min – Genre: Metalcore – Label: Metal Blade Records – : 21.02.2025 – Page: www.facebook.com/killswitchengage

 

Ich hatte tatsächlich schon das Vergnügen, KILLSWITCH ENGAGE das eine oder andere Mal live zu erleben und ich war immer begeistert. So richtig weggeblasen hat mich ihr Set beim Summer Breeze 2024. Und dennoch… ich habe mich nie wirklich mit den Jungs aus Massachusetts beschäftigt. Eigentlich ein fataler und unverzeihlicher Fehler, aber genau dieser Fehler ermöglicht mir jetzt auch einen völlig unbefangenen Blick auf das neue Album „This Consequence“ ohne das übliche Gejammere, dass früher ja alles besser war 😉
Tatsächlich gibt es KILLSWITCH ENGAGE schon seit 25 Jahren. Bereits im Jahr 1999 haben sich die Jungs in Massachusetts zusammengetan und schießen mit „This Consequence“ Album Nummer 9 (wenn ich korrekt gezählt habe) locker flockig aus der Hüfte. In den vergangenen Jahren hat sich das Quintett mit ihrer knackigen Mischung aus Metalcore und Modern Metal in die Herzen ihrer Fans gespielt. Auch mit ihrer neuesten Scheibe sollte die Fanbase mehr als zufrieden sein. Ich als quasi Neuhörer bin es auf jeden Fall.
Aktuell besteht das relativ beständige Line-up aus Adam Dutkiewicz (g.), Joel Stroetzel (g.), Mike D’Antonio (b.), Justin Foley (d.) und Jesse Leach (v.). Es gab bisher nur kleine Wechseleien und das merkt man dem Album auch irgendwie an. Hier spielt nicht nur eine Band zusammen, hier spielen Freunde, die sich blind aufeinander verlassen können. Die langen gemeinsamen Jahre machen sich auch auf „This Consequence“ bemerkbar und auch wenn ich die Vergangenheit der Jungs nicht wirklich kenne, spürt man die Vertrautheit in jedem Song und jedem Riff.
Das Album selbst kann mit einer gewissen Düsternis in den Songs und offen aggressiven Melodien überzeugen und damit zaubern KILLSWITCH ENGAGE ein grimmiges Lächeln in die Gesichter geneigter Zuhörer. Schon der Opener „Abandon Us“ startet laut und wütend und zeigt, wohin die Reisen noch gehen wird. Songs wie „Discordant Nation“, „Forever Aligned“ oder „The Fall Of Us“ knallen regelrecht aus den Boxen und man will sich ordentlich im Schubsetanz üben. Auch die melodischeren Teile in „I Believe“ oder „Aftermath“ tun dem Spaß keinen Abbruch, im Gegenteil. KILLSWITCH ENGAGE zeigen auf „This Consequence“ deutlich, was Metalcore ausmacht und warum das Genre noch lange nicht tot ist. Auch wenn die Jungs das Rad nicht neu erfinden, machen Sie einfach Spaß und „This Consequence“ lädt durchaus zum mehrfach nacheinander hören ein. Auch der erhobende Zeigefinger darf nicht fehlen und so werden die uns alle bewegenden Themen wie Faschismus, Propaganda oder auch fehlende Gerechtigkeit in allen Facetten besungen, beschrieen und begrowlt. Auch die persönlichen Themen wie Depression oder Liebe und Freundschaft fehlen nicht und geben einen tiefen Einblick in das eine oder andere Seelenleben der Bandmitglieder. „This Consequence“ ist ein in sich stimmiges Gesamtpaket und ich ärgere mich schon ein wenig, dass ich mich bisher einfach zu wenig mit Massachusetts-Fünfer beschäftigt habe. Verdient hätten sie es auf alle Fälle und zukünftig werde ich das mit Sicherheit auch tun.

Tänski

Kleiner Vorgeschmack gefällig? Dann hört hier mal rein:c

THE VICE – A Great Unrest (EP)

Trackliste:

01. A Great Unrest
02. From The Barricades
03. Tropic Of Coal
04. 1 Sun
05. Welcome The Storm (Z Edit)

 

 

 

 

Spielzeit: 18:51 min – Genre: Dark Metal – Label: Noble Demon – VÖ: 07.03.2025 – Page: www.facebook.com/TheViceOfficial

 

Ist schon spät, also kommt es sehr gelegen, dass „A Great Unrest“ von THE VICE als nächstes auf meiner Liste steht und sich überraschend als EP mit unter 20 Minuten Laufzeit entpuppt (ja, der Redakteur hat offensichtlich keine vorherige Recherche betrieben, Schande über sein Haupt). Sollte also fix gehen. Aber nix da, ich habe Gedanken.
Der zweite Release der Schweden ist knackige fünf Tracks groß, darunter ein Cover und eine rearrangierte Version eines Tracks. Als Dark Metal beschreibt man den Stil, und das passt soweit. Dabei bedient man sich in Teilen auch an Gothic, Post Rock, Modern Metal, Black Metal, Cinematic Music etc., aber erfreulicherweise nicht auf eine Art, die die Sache unrund erscheinen lässt, im Gegenteil. „A Great Unrest“ zieht schlicht in seinen Bann. Gutes Songwriting bereits beim Opener und Titeltrack, dessen redundante kleine Gitarrenline hypnotisches Flair entfaltet und mich beim Brainstorming Begriffe wie unruhig, schön, tragisch und düster auf mein imaginäres Whiteboard (Blackboard, hehe) schreiben lässt. Die Vocals von Rickard (Ja, einfach Rickard) variieren fließend zwischen Growls, Flüstern, klaren und nahezu klaren Vocals, klingt sehr gut, auch auf dem Rest des Albums.
„From The Barricades“ traut sich anschließend einen Snare-getriebenen Build-Up, den man normal eher aus elektronischer Club Music kennt. Das ist innovativ und sehr geil, ebenso der dicht-treibende Chorus mit dem leichten Vocal-Effekt. Krasses Teil für gerade einmal 2,5 Minuten Spieldauer.
„Tropic Of Coal“ macht ebenfalls sein eigenes Ding, weiß gefühlt aber etwas weniger als seine Vorgänger, was es eigentlich (sein) will. Schwächster Song der EP, aber immer noch interessant.
Und dann kommen wir zum MILEY-CYRUS-Cover „1 Sun“. Der Track eignet sich perfekt für ein Cover in diesem Stil, und THE VICE haben die Chance zurecht gesehen und genutzt. Und mit „Welcome The Storm“ gibt es dann die besagte rearrangierte Version eines Tracks vom ersten Album der Band, der ganz ruhig beginnt und sich mit der Zeit wunderbar intensiviert, mit kleinen Cinematic-Einflüssen, starker Gastsängerin (Hallo Linn!) und gut eingestreuten kalkulierten Dissonanzen.
Elemente wie das hallende Piano, kleine elektronische Einsprengsel und etwas mehr Effektarbeit hätten diese EP noch einmal auf ein ganz anderes Level heben können. Ebenso eine etwas bessere Produktion. Schlecht ist sie nicht, wie sie ist, aber Finetuning hätte hier echt nicht geschadet. Aber abgesehen davon ist „A Great Unrest“ ein wirklich vereinnahmendes, unkonventionelles kleines Werk geworden, und ein perfekter meditativ-kraftvoller Absacker für spät abends bei schummerigem Licht!

Fazit:
Ihr habt von dieser Band noch nie gehört, aber für Dark-Metal-Interessenten ist das hier ein echter kleiner Geheimtipp. Wenige Schwächen und wirklich stimmungsvoll, mit weniger als 250 Facebook-Fans. Diese Kombi ist schon ein Grund zum Reinhören. THE VICE sind genau eine dieser spannenden Sachen, die man nur, und nur durch Zufall, im Untergrund findet und dann eine wirklich gute Zeit mit ihnen hat.

Anspieltipps:
Nun, „Tropic Of Coal“ einfach am ehesten nicht.

Jannis

HARTLIGHT – The Triumph of Metal

Trackliste:

01. The Triumph of Metal
02. Polymorphia
03. The Scales of Rebis
04. Midnight
05. The City of Tears
06. Mind`s Arboretum
07. As my Will to Power is Seen
08. A Song of Blood and Steel

 

 

Spielzeit: 54:59 min – Genre: Symphonic Metal – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 28.02.2025 – Page: www.hartlight.fr

 

2024 entdeckte ich die Band HARTLIGHT die mich vom ersten Augenblick ihres damals neuen Albums „As Above, So Below“ in den Bann gezogen hatten. Die Truppe rund um die beiden Gründer Noemie Marie (Gesang) und Adrien Djouadou (Gitarre) ziehen einem mit ihrem Symphonic Metal rein in ihre Welt und begeisterten mich damals ungemein! Die Rezi dazu findet ihr natürlich hier bei uns.
Jetzt knapp 1 Jahr später gibt es endlich neues Futter für so Fans wie mich, und zwar mit dem neuem Album „The Triumph of Metal“.
Dieses basiert lyrisch auf dem Alchemie Buch von Basile Valentin „The Triumphal Chariot of Antimony“ und lädt ein zu einer Reise zwischen der Weisheit der europäischen Alchemie und der Kraft der Natur.
Interessanter Titel dann für so ein Album, aber man wird sich schon was dabei gedacht haben : )
Auf jedem Fall macht man musikalisch da weiter wo man aufgehört hat mit dem letzten Album und serviert uns erneut Symphonic Metal der anspruchsvollen Sorte mit orchestralen und progressiven Elementen.

Mit dem Titeltrack „The Triumph of Metal” steigen wir direkt ins neue Album ein. Ein Schrei von Noemie und erstmal sind die Instrumente am Drücker. Der Titeltrack direkt zu Beginn zeigt sofort, dass man sich im Vergleich zum Debüt nochmal ordentlich gesteigert hat. Und das in allen Belangen! Sei es gesanglich, also auch vom Songwriting her. Hier wird dem geneigten Fan definitiv einiges geboten. Aber Vorsicht, nichts zum nebenbei hören. Hier gibt es viel zu entdecken.
„Polymorphia” ist dann etwas langsamer und epischer angelehnt, kann auf über 6 Minuten aber komplett begeistern und überzeugen.
Bei „The Scales of Rebis” mixt man dann noch eine ordentliche Spur Modern Metal mit rein was zeigt das die Band auch offen gegenüber anderen Stilen ist. Melodisch kommt man hier auch vor allem im Refrain voll auf den Punkt. Von daher können wir auch hier relativ schnell den Hitcheck dahinter machen!
Ein Zwischenwort zum großartigen Cover. Wunderschön gezeichnet, fast schon wie ein Gemälde zieht, es einen sofort in den Bann und hat auch mich sofort mächtig angezogen. Klasse.
Der Albumteiler hört auf den Namen „Midnight“ und besitzt einen ordentlich Schuss Gothic Metal der vor allem in den Strophen gut zur Geltung kommt. Dazwischen thront aber ein Refrain, den man schon nach kurzem nicht mehr aus dem Ohr bekommt.
Zusätzlich gibt es hier interessante Tempo und Stilwechsel, die einen absolut aufhorchen lassen!
Die Powerballade des Albums hört dann auf den Namen „The City of Tears“. Hier schafft man es dem Hörer eine tolle Atmosphäre und orchestrale Ergriffenheit zu vermitteln das es eine wahre Freude ist hier zuzuhören.
Über das etwas mehr in Richtung Symphonic Power Metal schielende „Mind`s Arboretum“ sowie der Folkballade „As my Will to Power is Seen“ geht es zum Abschluss nochmal in eines der Highlights der Scheibe.
Mit dem über 11 minütigen „A Song of Blood and Steel” welches die Geschichte der Samurai Tomoe Gozen erzählt, dass musikalisch auch an Soundtracks von so Filmen wie „Tiger & Dragon“ oder „Hero“ erinnert. Symphonic Power Metal der Oberklasse wird hier geboten wo die Band nochmal zur absoluten Hochleistung auffährt und alle Register zieht!

Wow! Schon das Debütalbum gefiel mir ausgesprochen gut! Mit dem neuen Album legt die Band aber nochmal eine Schippe drauf und steigert sich nochmal eigentlich in allen Belangen, was man gar nicht für möglich gehalten hätte nach dem schon geilen Debüt.
Und wenn man hier bedenkt das das alles in Eigenregie passiert und kein großes Label dahinter steht muss man da noch viel mehr den Hut vorziehen!
Aber auch hier heißt es wieder, gehobener Symphonic Metal der nicht zum mal nebenbei hören geeignet ist, sondern ordentlich Aufmerksamkeit erfordert.
Dann aber zeigen die neuen Kompositionen ihre gesamte Stärke und gehören definitiv jetzt schon zu den absoluten Highlights in diesem Jahr in diesem Genre!
Holt euch am besten dieses Sahneteil direkt über die Bandcamp Seite der Band!

Julian