LEGIONS OF THE NIGHT – Darkness

Trackliste:

01. No Control
02. Rebirth
03. Darkness
04. Hate
05. One Moment
06. Another Devil
07. Let The River Flow
08. Better Men
09. The Witches Are Burning
10. Leave Me
11. I Don’t See The Light
12. Tonight He Grins Again

Spielzeit: 55:44 min – Genre: Power Metal – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 12.07.2024 – Page: www.facebook.com/Legions-of-the-Night-102006271677428

 

Es ist hoffentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis LEGIONS OF THE NIGHT auf den großen Festivalbühnen des Landes stehen. Die Deutschen haben 2020 bereits mit ihrem Debüt bewiesen, dass sie auf einem extrem hohen Level unterwegs sind und das Potenzial haben, frischen Wind in die deutsche Power-Metal-Szene zu bringen, die viel von ihren Klassikern lebt, aber in Sachen Nachwuchs mehr zu bieten haben könnte. Obwohl, vielleicht hat sie das auch, und die ganzen guten neuen Bands laufen nur ähnlich sträflich unter dem Radar wie eben LOTN.
Frischer Wind ist dabei vielleicht missverständlich. Mit SAVATAGE verbindet das Trio um METALIUM-Sänger Henning Basse weit mehr als nur das starke Cover von „Tonight He Grins Again“, das sein neustes und drittes Album „Darkness“ abschließt. Viel Klavier, vertreten in einem großen Teil der Songs, eine wandelbare und hervorragende Gesangsleistung von Henning, der sowohl leicht opernhaft, als auch rau, kreischend, ruhig und „klassisch“ metallisch einen super Job macht, einiges an Orchester und ein Hang zur Theatralik erinnern an die Legende, ohne dass LOTN mehr als inspiriert davon wirken würden.
Tatsächlich ist es faszinierend angesichts all der Bands, die mal einen Takt skippen und sich dann „Progressive“ vor’s Genre schreiben, dass ausgerechnet LEGIONS OF THE NIGHT darauf verzichten. Gut, auf Ebene komplexer Taktarten sind sie es auch nur selten, aber eben auf kompositorischer. Unterschiedliche Parts mit unterschiedlichen Vibes aneinanderhängen kann jeder, aber bei LEGIONS quillt das Wissen um effektives, kluges Songwriting aus jedem Songteil und vermittelt das Gefühl, man höre ein metallisches Ein-Sänger-Musical. Zumeist mit düsterer, teils tragischer, gerne auch mal wütender Grundstimmung und dem gelegentlichen Funken Hoffnung dabei. Das alles kommt auch praktisch null prätentiös daher. „Darkness“ ist durchaus leicht verdaulich, aber gleichzeitig echt reich an musikalischen Nährstoffen.
Und das zündet. Der Ohrwurm-Chorus ist tatsächlich ein Ohrwurm, der biestige Part ist wirklich biestig, der ruhige davor oder danach wirklich ruhig, aber nur in seltenen Fällen wirkt das Aufeinanderfolgen dieser Parts nicht stimmig.
LEGIONS OF THE NIGHT wissen auf kompositorischer Ebene bestens eine Geschichte zu erzählen, den Hörer im Griff zu haben wie bei Telefonaten.
Da macht es dann auch nichts, dass zum Beispiel „Let The River Flow“ in ironischer Referenz seines Namens eher so dahinplätschert und ein „One Moment“ dann doch etwas auf seinem „hör mal wie ruhig das ist ABER DAFÜR IST ES JETZT RICHTIG HEAVY“ herumreitet.

Fazit:
Denn zu einem beeindruckenden Großteil seiner Laufzeit ist „Darkness“ so gut geschrieben – und nicht zu vergessen: gespielt, gesungen, arrangiert und produziert – dass Power-Metal-Fans, die von ihrer Musik mehr erwarten als die immer gleichen Wendungen sowie Swords und Glory, auch vom neusten Werk von LEGIONS OF THE NIGHT viel mehr bekommen, als sie erwarten dürften.

Anspieltipps:
Start bei Track 1, und dann einfach mal weiter!

Jannis

HUMAN ZOO – Echoes Beyond

Trackliste:

01. Gun 4 A While
02. In My Dreams
03. To The Ground
04. Ghost In Me
05. Daddy You’re A Star
06. Hello! Hello!
07. Echo
08. Heartache
09. Forget About The Past
10. Waiting ‘Til The Dawn
11. Ready 2 Rock
12. Forget The Past (Acoustic Version)

Spielzeit: 45:50 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Fastball Music – VÖ: 14.06.2024 – Page: www.facebook.com/HumanZooOfficial

 

20 Jahre und HUMAN ZOO sind mit ihrem fünften Album kein bisschen leise, ich bin jetzt nicht wirklich mit den Alben der Band vertraut und dachte mir mal das ich mich doch wieder auf Melodic Rock aus Deutschland einlassen könnte. Zu HUMAN ZOO gehören Thomas Seeburger an Mikrofon, Ingolf Engler an Gitarre, Zarko Mestrovic am Keyboard, Ralf Grespan an Bass, Boris Matakovic am Saxophon und Matthials Amann spielt den Arschtreter.

Für das erste richtige Date zwischen HUMAN ZOO und mir, ich höre das erste Mal ein Album im Ganzen von der Band, muss ich zugeben das ich diese Jungs bis jetzt übersehen habe ohne genauer hingehört zu haben. Dieser Umstand ändert sich ab jetzt, ich werde mir die Vorgängeralben auch mal genauer ansehen. Ist mir schleierhaft das die ZOO Alben bis jetzt irgendwie an mir vorbei gerauscht sind. Denn was sich hier auf dem Rundling befindet ist ganz großes Rock Kino das verdammt gut schmeckt und auch leicht verdaulich ist. Die Songs bestechen ausnahmslos aus unwiderstehlichen Melodien und fast schon im Perfektionswahn inszenierten Bögen die einen einlullen und mit einem Charme umgarnen der einfach nur als Burner bezeichnet werden kann. Die Stimme von Thomas erinnert mich an einen Klon der die Gene von MEAT LOAF, OLIVER HARTMANN, TOBIAS SAMMET, NICK WORKMAN ein wenig BOB CATLEY in einem kleinen Magier vereint. Die Stimme wird sehr oft und gerne mit fetten Chören unterstützt um so noch besser zu Geltung gebracht zu werden. Die Gitarren zünden sofort beim ersten Durchgang und überzeugen auf ganzer Linie, die Tastenabteilung haut genau in eben diese und erzeugt mit den Gitarren ein Bühne um mit der Unterstützung der anderen Darsteller wie Bass und Saxophon eine Runde Sache daraus werden zu lassen. Das Schlagzeug kommt richtig auffällig auf seine Kosten um einen Akzent nach dem anderen setzten zu können.

Vergleichen kann man ein wenig mit SUBWAY, CRAAFT, HARTMANN eine kleine Prise AMMUNITION, ANGELINE aber auch VEGA ohne diese kopieren zu wollen. Durch die Hinzunahme des Saxophons kommen oft parallelen zu härteren QUARTERFLASH, den ollen Italo Discorockern von STAGE, dem Soundtrack zum Film The Lost Boys und GERRY RAFFERTYs „Baker Street“ zu Stande. Das aberwitzige dabei ist das das Saxophon weder deplatziert noch als Fremdkörper wirkt sondern sich sehr gut im Sound und Bandgefüge macht. Die Produktion ist auf Hochglanz poliert, in Verbindung mit dem Saxophon hätte der Charme eines Röhrenverstärkers einen Volltreffer ergeben können, aber die Produktion drückt, böllert und kracht an allen Ecken und Enden und hat Dampf in allen Frequenzen.

Ein Sahneschnittchen aus Deutschland, mal sehen ob es bei der EM mit der Nationalmannschaft auch so eine Punktlandung mit dem Titel wird wie mit diesem Album. HUMAN ZOO zeigen hier ein eindrucksvolles Beispiel für geile Rock Mucke Made in Germany. Jungs ich habe Euch ab jetzt auf meinem Radar!

„Gun 4 A While“ geht gleich mal locker und flockig ins Gehör und bleibt mit seiner Melodie sehr lange Zeit im Gedächtnis und durch den Einsatz des Saxophons ein cooler Kontrastpunkt entsteht, „In My Dreams“ kommt mit einer zuckersüßen Melodieführung. „To The Ground“ kommt mit Hymnencharakter, dem nicht als Fremdkörper wirkenden Saxophon zudem kommt durch die Backing Vocals epische Stimmung auf, „Ghost In Me“ in den Strophen fast schon bedenklich ruhig und im Refrain auf dicke Eier machend. „Daddy You’re A Star“ eine energiegeladene Ballade, „Hello! Hello!“ geht mit einer Sirene los um einen dann mit voller Wucht und Glamfaktor zu überfahren. „Echo“ ein abgeh Rocker oder auch Obersahneschnitte, „Heartache“ ein flotter Rocker wie er nicht besser sein könnte. „Forget About The Past“ wildert im AOR aber leider Geil, „Waiting ‘Til The Dawn“ geilo wie die Gittis hier volles Brett fahren und im Southern Rock wildern was der Peacemaker hergibt. „Ready 2 Rock“ haut einem noch mal alles um die Ohren was geht, „Forget The Past (Acoustic Version)“ ich kann nicht beantworten welche Version besser ist, gestromt oder stromlos.

Balle

SNOWY WHITE – Unfinished Business

Trackliste:

01. Unfinished Business
02. Evening Blues
03. Alone With Me
04. Overaland And See
05. Long Time
06. Endless Green, Deepest Blue
07. White Cloud
08. Sweet Little Secret
09. All The Way Home

 

 

Spielzeit: 49:51 min – Genre: Blues Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 14.06.2024 – Page: www.facebook.com/white.snowy

 

SNOWY WHITE meldet sich nach zwei Jahren Pause mit dem Album „Unfinished Business“ zurück, mal sehen wie das unfertige Business klingt. Gleich der Opener und Titeltrack macht klar, hier ist nichts mit nebenbei hören, nicht weil die Mucke schwer verdaulich wäre, nein ganz einfach um durch bewusstes zuhören alle Facetten mit zu bekommen. Das Album ist viel zu schade um nur nebenbei gehört zu werden. Wow der Titeltrack erinnert mich sowas von an die guten alten end 60er bis in die Mitte der 70er Jahre Blues Rocker von der großen Kanalinsel in der Nordsee um dann ab Song #2 an den US Blues Rock zu erinnern. Egal ob nun europäisch oder amerikanisch angehaucht, SNOWY haut einen nach dem anderen raus. Allein schon sein gefühlvolles Gitarrenspiel macht auf sich aufmerksam, ich hörte vor kurzem das neue ALASATAIR GREENE Album und da kam die Gitarre viel dreckiger und vorlauter zum Einsatz. SNOWY geht in der Beziehung einen anderen Weg der nicht so ich sage jetzt mal sumpfig und morastig ist wie der Südstaaten Blues den man bei ALASTAIR hört. Bei SNOWY kommt die Gitarre feiner, definierter wenn nicht sogar zurückhaltender und somit ruhiger nicht so auf Krawall gebürstet rüber. Die Stimme von SNOWY wirkt filigran und zerbrechlich passt aber gerade deshalb perfekt zum Blues Rock den SNOWY auf diesem Album bietet.

Unterstützt wird die Stimme und Gitarre von einer alten herrlich antiken und kaum noch zum Einsatz kommenden Hammond Orgel oder Piano klängen. Der Bass ist als gleichberechtigter Partner der Gitarre und Tasten zu hören. Das Schlagzeug hört sich genau wie die Orgel einfach nur noch göttlich antik und retro an das man meint eine Zeitmaschine hat den Hörer nur für dieses eine Album in die Vergangenheit katapultiert um dem Retro Rock Tribut zu zollen. SNOWY schafft hier gekonnt den Spagat zwischen Euro Blues der Vergangenheit und US Blues ohne dabei einen als Favoriten heraushören zu lassen. Vergleichen kann man mit na mit wem wohl, eben SNOWY selbst, GARY MOORE, ALASTAIR GREENE und The One and Only JOE BONAMASSA. Egal wenn man von den genannten nimmt, oder auch SNOWY selbst halten die Fahne des Blues Rock nach oben, eine Musikrichtung die leider zu wenig anklang findet und die Künstler die sich diesem Stil verschrieben haben sind nicht so zahlreich wie die aus dem Rock, Hard Rock, und Metal Bereich.

Für mich ein Album das gehört werden sollte, egal ob man jetzt Blues Rock Fan ist oder nicht, den WHITE hat auf diesem Album einiges an Gefühlen auszudrücken.

„Unfinished Business“ genau so sollte anständiger Blues Rock klingen, „Evening Blues“ hier kommt der US Blues zum Zug. „Alone With Me“ sehr langsam, melancholisch und schwer dabei cool umgesetzt, „Overaland And See“ das Instrumental könnte problemlos aus einem Sergio Leone Italo Western stammen. „Long Time“ hier zeigt SNOWY seine Balladen Seite, „Endless Green, Deepest Blue“ boah eh man jetzt wirklich, ich werde in die 70er Jahre versetzt als diese Art Mucke noch überall im Radio lief, beim Solo bekommt man voll auf die Lauscher. „White Cloud“ hier wird Blues mit Americana und Mariachi Musik gekreuzt, „Sweet Little Secret“ hier geht es wieder verdammt cool zu Sache, „All The Way Home“ und wieder High Noon in einem John Wayne Western kurz vor dem Showdown in Dodge City.

Balle

NESTOR – Teenage Rebel

Tracklist

01. The Law Of Jante
02. We Come Alive
03. Teenage Rebel
04. Last To Know
05. Victorious
06. Caroline
07. The One That Got Away
08. Addicted To Your Love
09. 21
10. Unchain My Heart
11. Daughter

Spielzeit: 45:39 min – Genre: Melodic Rock– Label: Napalm Records VÖ: 27.05.2024 – Page: https://www.nestortheband.com/

 

Nach ihrem gefeierten Debüt-Album, legt uns die schwedische Formation Nestor nun ihr Zweit-Werk mit Namen „Teenage Rebel“ vor. Kaum ein Album wurde heuer mit mehr Spannung in diesem Sektor erwartet.
Auch auf Rundling Nummer zwei, ist ein stark 80er Jahre-geprägter Sound zu vernehmen.
Jede Menge „Catchy-Hooklines“ erfreuen den geneigten Hörer. Als Beispiele dürfen Titel wie „Victorius“, „Caroline“ oder auch „Last To Know“ genannt werden. Auch mit ruhigen Klängen wie beim Abschlusstitel „Daughter“ weiß man zu überzeugen.
Wer mit dem ersten Album etwas anfangen konnte, wird auch hier nicht enttäuscht.
Man darf die Entwicklung von Nestor weiter mit Spannung verfolgen und erfreut sich aktuell an einem „Saison-Highlight“ mit Namen „Teenage Rebel“.

Bonne

ORDEN OGAN – The Order Of Fear

Trackliste:

01. Kings Of The Underworld
02. The Order Of Fear
03. Moon Fire
04. Conquest
05. Blind Man
06. Prince Of Sorrow
07. Dread Lord
08. My Worst Enemy
09. Anthem To The Darkside
10. The Journey Thus Far
11. The Long Darkness

Spielzeit: 48:11 min – Genre: Power Metal – Label: Reigning Phoenix Music – VÖ: 05.07.2024 – Page: www.facebook.com/ORDENOGAN

 

01. Juli, drei Uhr morgens. Der Wecker von Patrick Star klingelt, um ihn für seinen nächtlichen Krabbenburger zu wecken. Doch nicht nur seiner. Tausende Power-Metaller im gesamten deutschsprachigen Raum wachen auf und öffnen ihre Browser, um pünktlich um vier zum Erscheinen der Rock-Garage-Rezension zu ORDEN OGANs neuem Album „The Order Of Fear“ online zu sein und endlich Gewissheit zu haben, ob das neuste Ding der Deutschen gut geworden ist, nachdem in der Vergangenheit die Alben der Band ja doch – durchgängig geil waren. Man kann sich da ja nie so sicher sein.
Ja, Leute, geht wieder schlafen. Ist geil geworden. Überraschung. Wir alle kennen die Trademarks von ORDEN OGAN (oder ORN OUNG, einfach weil mich die Schreibweise amüsiert): Fettester Power Metal, toll von Sänger Seeb produziert, individueller Sound, individuelle, große Melodielines, zeitweise echt anständiges Gebretter, bisschen düster, Chöre, etwas Orchester, Sorrow, irgendwer ist blind – und bei alldem doch allermeistens genug Eigenständigkeits-Argumente in den einzelnen Songs, um auch dem neusten Release immer erwartungsfroh entgegenzuschauen. Und was soll ich sagen? Genau das ist „The Order Of Fear“. Tendenziell ein bisschen düsterer und härter als die Vorgänger, aber ansonsten genau das, was OO-Fans wollen und die einzige Kritik richtet sich an zwei, drei Songs, die ein paar weniger der besagten Eigenständigkeits-Argumente zu bieten haben. Was herzlichst irrelevant ist im Vergleich mit anderen wichtigen Power-Metal-Bands, bei denen das inzwischen über 90% ihrer Songs gesagt werden kann.
So. Damit ist eigentlich alles bis auf die Kauf/Hörempfehlung bereits ausgesprochen. Kauft/Hört das Album!
Und jetzt einfach noch ein paar ungeordnete Worte zu Songs und Umständen. Fun Fact Nummer 1: Drei der Songs hat man tatsächlich mit Hilfe geschrieben. Von wem? Von einem YouTuber aus Uruguay, der der Band durch seine Coverversionen ihrer Songs auffiel und die Songwriting-Blockade am Anfang des Prozesses zu überwinden half. Coole Sache. Fun Fact Nummer 2: Die einzigen beiden Songs, die über fünf Minuten lang sind (dann aber auch direkt sieben oder acht Minuten überschreiten), entstanden aus älteren Ideen. „Anthem To The Darkside“s Wurzeln liegen gar in der Schulzeit der Band. Das hört man durchaus, aber ist ja nice, mal ein bisschen stilistische Abwechslung und ein paar Frühe-ORDEN-OGAN-Vibes zu haben. Apropos Abwechslung: Irgendwas ist mehr Party an „Prince Of Sorrow“, als ich erwartet habe, und der Song ist absolut großartig. Zu guter letzt: „Moon Fire. Moon Fire! Fire of the Moon Fire! Fire of the Moon Fire. Moon Fire! Fire of the Moon Fire! Fire of the Moon.“ ist unironisch der komplette Refrain von „Blind Man“. Spaß, von „Moon Fire“. Die Meme-Vorlage liegt vor unser aller Augen. Machen wir was draus!

Fazit:
Album hören. Album hören! Hören von dem Album hören! Hören von dem Album hören. Album hören! Hören von dem Album hören! Hören von dem Album.

Anspieltipps:
„Prince Of Sorrow“, „Conquest“, „Kings Of The Underworld“ und „The Order Of Fear“

 

Jannis

BEAU NASTY – Dirty, But Well Dressed (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Shake It
02. Goodbye Rosie
03. Gimme Lovin’
04. Paradise In The Sand
05. Dirty, But Well Dressed
06. Love To The Bone
07. Gemini
08. Piece Of The Action
09. Make A Wish
10. Love Potion #9

 

Spielzeit: 40:21 min – Genre: Hard Rock – Label: CBS/WTG – VÖ: 1989 – Page:

Man schrieb das letzte Jahr meines Lieblings Jahrzehnts in Zahlen ausgedrückt 1989 und eine unbekannte Band zog aus um die Welt im Sturm zu erobern. Leider misslang dieses Unterfangen und BEAU NASTY fristen mit ihrem einzigen Album „Dirty, But Well Dressed“ ein Schattendasein als Geheimtipp, wenn man sich die Preisentwicklung des Albums in der Vergangenheit ansieht ging die steil nach oben, bis das französische Label Bad Reputation 2022 auf die Idee kam dem Album einen Release zu spendieren. Ob die Bad Reputation Veröffentlichung besser klingt kann ich nicht bewerten da ich nur die original CD von damals im Schrank stehen habe, die Tracklisten unterscheiden sich jedenfalls nicht.

Zur Band gehörten Anno 1989 Mark Anthony Fretz am Mikro, George Bernhardt und Brian Young an den Gitarren, Doug Baker am Bass und kein geringerer als das Biest Mike Terrana an den Drums. Was macht also BEAU NASTY mit diesem Album zum Klassiker der es Wert ist in die Zeitmaschine zu kommen. Ich sage mal so, hier wird dem Hörer einfach der Hintern nach Strich und Faden versohlt das er vier Wochen nicht sitzen kann. Will heißen die Jungs rockten das die Schwarte krachte, in bester nordamerikanischer Art und Weise wurde im 80er Stil voll auf die Glocke gezielt und dabei auch mehr als ins Schwarze getroffen.

Die stimme von Mark klingt sowas von kaputt, kaputter geht fast nicht mehr außer man heißt Lemmy The Kilmister, aber diese Stimme ist schon mehr als nur kaputt, passt aber gerade deshalb ideal zum Dirty Hard Rock von BEAU NASTY. Die Stimme liegt irgendwo zwischen Lemmy, Brad Sinsel (TKO, WAR BABIES), Tom Kiefer (CINDERELLA), Vicki James Wright (JOHNNY CRASH) und mit Kreide benetzte Stimmbänder eines Schweins das sich laut quiekend beschwert. Und genau aus dieser Mixtur besteht Marks markante und einzigartige Stimme, vorlaut und frech singt, schreit, raunzt und was weiß ich was sonst noch, sich Mark durch die Songs ohne dabei auch nur ein Dezibel an Kraft zu verlieren. Die Gitarren hauen die Riffs raus, ohne Gnade wird Riff auf Riff aus den Boxen gejagt um sämtliches Ungeziefer aus der Bude zu vertreiben, ein Kammerjäger wird bei solcher Mucke überflüssig, es sei denn man hat Kutten tragende Headbanger unter den Untermietern. Der Bass hat kraft und gibt bestimmend den Takt vor, Mike war damals schon ein Biest an den Sticks und verhaut die Felle mit einer Intensität die nicht viele Schlagzeuger aufweisen können.

Mit sehr viel Energie und auch der nötigen Melodie geht Song um Song sofort als zündende Pershing Rakete ins Gehör um dort eine gewaltige Klangexplosion zu erzeugen. Am besten passt ein Vergleich von BEAU NASTY mit WAR BABIES, CINDERELLE, SAINTS & SINNERS, JESSE STRANGE, JOHNNY CRASH die neueren Alben von RON KEEL und dem Debüt von ASPAHALT BALLET. Als Klon oder Kopie der genannten Bands kann man BEAU NASTY auf keinen Fall bezeichnen dafür ist Marks Stimme zu auffällig und die Band einfach zu stark. Die Songs bekommen durch eben Marks Stimme einen sehr dreckigen und versauten Anstrich der auch auf jedem Motorrad, US-Car Treffen, in Rockdiscos und auf 80er Partys für die beste Stimmung sorgen würde. Für mich der ideale Soundtrack für eine Grillparty unter Rockmaniacs und Beispiel was die 80er Außergewöhnliches zu bieten hatten.

Als Fazit kann man nur bedauern das BEAU NASTY nach dem Debütalbum nichts mehr veröffentlicht haben, wer weiß zu welchen Glanztaten die Jungs noch fähig gewesen wären. Kleiner Tipp, nicht auf das total beknackte Cover reinfallen!

„Shake It“ verpasst einem gleich am Anfang einen Magenschwinger der gesessen hat, „Goodbye Rosie“ spielt den zweiten Hinternaufreißer. „Gimme Lovin’“ macht mit den Tritten in den Hintern gleich mal weiter, „Paradise In The Sand“ eine starke Powerballade mit allem was dazu gehört. „Dirty, But Well Dressed“ rotzfrecher Hard Rock voll auf die Nuss gehend, „Love To The Bone“ cooler geht fast nicht, hätten CINDERELLA auch nicht besser hinbekommen. „Gemini“ was für eine Bombe die sofort im Gehör in die Luft geht und jede Skala sprengt, ein Hit, Tanzflächenfüller einfach ein Aushängeschild für Hard Rock aus den 80ern, „Piece Of The Action“ kein bisschen schlechter als der direkte Vorgänger. „Make A Wish“ eine sehr coole Ballade, wurde 1992 von JESSE STRANGE auf deren Debütalbum erneut veröffentlicht, „Love Potion #9“ haut dem Hörer noch mal alles entgegen was die Band aufzubieten hat.

Balle

CRYSTAL VIPER – The Silver Key

Trackliste:

01. Return to Providence
02. Fever of the Gods
03. Old House in the Mist
04. The Key is Lost
05. Heading Kadath
06. Book of the Dead
07. The Silver Key
08. Wayfaring Dreamer
09. Escape from Yaddith
10. Cosmic Forces Overtake
11. Gods of Thunder of Wind and of Rain (CD Bonus Track)
12. Scream! (LP Bonus Track)

Spielzeit: 46:45 min – Genre: Heavy Metal – Label: Listenable Records – VÖ: 28.06.2024 – Page: www.facebook.com/crystalviperofficial

 

Die polnischen Heavy Metaller von CRYSTAL VIPER sind 2 Jahre nach ihrem letzten Album „The Cult“ mit ihrem neuen Album „The Silver Key“ wieder zurück auf der Bildfläche, mein letztes Album von der Band was ich auf dem Tisch hatte, war „Tales of Fire“ welches bei AFM Records 2019 erschien.
Seitdem hat sich personell einiges bei der Band getan, was sich nicht verändert hat ist die Ausrichtung die nach wie vor zwischen Heavy und Power Metal der härteren Gangart angesiedelt ist.
Lyrisch hat man sich auf dem neuen Album wieder in die Horror Welt von Howard H.P Lovercraft begeben.
Produziert und gemischt wurde der neue Diskus von Frontfrau Marta Gabriel`s, die übrigens seit Neustem die tiefen Saiten bedient, Ehemann Bart.

So, mit dem Opener „Return to Providence”, der aber nur ein stimmungsvolles instrumentales Intro mit ordentliche Synthieeinsatz ist, startet das neue Album.
Mit der Vorabsingle und dem vielleicht härtesten Track der Scheibe „Fever of the Gods“ geht es weiter. Schnell und kraftvoll ja fast schon brachial ballert man sich hier durch die Nummer hat aber trotz allem einen melodischen Chorus im Gepäck der das Ganze gut abrundet.
Mit „Old House in the Mist” fährt man dann den ersten Überhit auf und hat einen richtigen Ohrwum im Gepäck der einen schon nach kurzem nicht mehr loslässt!
Melodisch und erdig geht es dann auch bei „The Key is Lost“ zur Sache bevor man bei „Heading Kadath“ die Bremse wieder löst und ordentlich Geschwindigkeit hinzugibt.
Der Mittelteil der Scheibe hat dann wieder den ein oder anderen Hit im Gepäck. Zu nennen ist hier auf jeden Fall, dass schmissige „Book of the Dead“ der Titeltrack „The Silver Key“, mit das Stärkste, was wir auf der Scheibe insgesamt hören werden, und das klassische „Escape from Yaddith“.
Die dazwischen liegende Powerballade „Wayfaring Dreamer“ kommt leider nicht über Standardmetal hinaus.
Mit „Cosmic Forces Overtake“ gibt es nochmal einen ordentlichen, schnelle Metalbanger auf die Ohren zum offiziellen Abschluss der Scheibe, danach folgen noch zwei Bonustracks die es entweder auf der CD oder der LP Version gibt, die ich hier aber nicht großartig in die Bewertung einfließen lassen kann, weil sie eben nicht allen vorliegen (mir übrigens bei der Promo auch nicht).

Klassischer Heavy Metalstoff mit weiblichem Gesang. Wer darauf steht war bei CRYSTAL VIPER noch nie verkehrt! Das bleibt auch auf dem neuen Album so.
Insgesamt fehlt es auf dem neuen Album etwas an den ganz großen Überhits, dass ein oder andere Zuckerstück lässt sich hier aber doch noch entdecken!
So bleibt es insgesamt bei einer starken Leistung, der ganz große Sprung in die vorderen Punktränge bleibt einem aber dieses Mal verwehrt.

Julian

 

CLEAR BLUE SKY – Here And Now

Trackliste:

01. Here And Now
02. Road To Nowhere
03. Alive
04. Shining
05. A Light In The Dark

 

 

 

 

Spielzeit: 19:29 min – Genre: Modern Hard / Alternative Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 23.06.2024 – Page: www.facebook.com/clearblueskyde

 

CLEAR BLUE SKY upps wasn das, kenne ich nicht, will mich aber gerne überraschen lassen was da auf mich zukommt. Die Band stammt aus dem Raum München und Augsburg, fast bei mir in der Nachbarschaft nennt sich CLEAR BLUE SKY und macht nach eigenen Angaben Alternative Rock, normal nicht meine Baustelle aber da ich öfter mal über meine Wohlfühlzone hinaus schaue gehe ich auch mal Material an das mir nicht so liegt. Dann mal ab damit und CLEAR BLUE SKY an testen und den wie Skater aussehenden Jungspunden eine Chance geben.

CLEAR BLUE SKY besteht aus Frontmann Simon, Lucas und Martin an der Klampfen, Daniel an den Tasten, Danny am Bass und Patrick bedient die Drumsticks. Und das auf ihrer EP mit einer kraftvollen Produktion, bei der die Becken sehr weit nach hinten gemischt wurden, ansonsten passt alles und befindet sich dort wo es sein sollte.

Die Band verbindet Modern Hard Rock, Alternative Rock, ein wenig Metalcore und Crossover zu einem sehr guten Gesamtkonzept das sowohl Härte als auch Melodie enthält. Ab und an wird sehr Modern Gas gegeben aber der Großteil bewegt sich in einem Rahmen der weder zu stark in das eine oder andere abdriftet.

Von den Keys her kommen bei mir Assoziationen fzu DYMYTRY, LINKIN PARK, und irgendwie JEREMIAH KANE mit Dancefloor Feeling. Die Gitarren fahren zwar volles Brett sind dabei aber nicht übermächtig um alles andere zu überfahren und zu bügeln. Die Gitarrenarbeit kann mit ROXTON verglichen werden. Der Bass wird leider ein wenig vernachlässigt und kann nur bei sehr Genauem Hinhören, oder wenn die Gitarren sich in den Hintergrund bewegen bewusst wahrgenommen werden. Die Drums sind für Modern bis Alternative typisch auffällig in Szene gesetzt. Die Stimme von Simon würde sich in mehreren Genres sehr wohl fühlen und ist von einer sehr angenehmen Art und Weise.

So das wären alle Fakten abgeharkt, was gibt es sonst noch zu CLEAR BLUE SKY, ich würde behaupten der Band einfach mal eine Chance geben ob es vielleicht ein Match gibt und ob sich eine langfristige Beziehung zwischen Hörer und Band entwickeln kann. Solche Songs wie „Here And Now“ und „Alive“ wachsen schließlich nicht auf jedem Baum oder sind auch nicht an der nächsten Straßenecke zu finden. So bleibt nur eins als Fazit, Deutschland hat einiges gerade im Rocksektor zu bieten ich denke jetzt nur mal an OLD MOON MADNESS, HEADSTONE, THE NEW ROSES, SKULLBOOGEY im klassischen Rock N Hard Roll und wenn es um Moderne Mucke geht CLEAR BLUE SKY, ROXTON und SURRENDER THE CROWN um nur einige zu nennen. Die Vielfalt ist als sehr positiv zu bewerten, ob es was an der Politik der öffentlich rechtlichen Radiostationen ändert kann ich nicht sagen aber es gibt ja zum Glück noch sehr viele Internetradiostationen – und auch Musikmagazine egal ob Print oder Online – die handgemachter Heavy Mucke immer noch die Stange halten und weit weg von sämtlichen Trends sind und sich nicht vorschreiben lassen was sie zu spielen – schreiben – haben. Bei der nächsten Grillparty mal CLEAR BLUE SKY einen Probelauf gönnen cooler Mucke Made in Bavaria lauschen.

„Here And Now“ holla die Waldfee da passiert einiges im Gehör, „Road To Nowhere“ schaurig schön und irgendwo zwischen Ballade und Haudrauf Testosteron Rocker und passend zum Frontcover mit einer sich durch eine menschliche Gestalt schlängelnden Straße – erinnert irgendwie an EVERLAST. „Alive“ ein Ehrlich gesagt verdammt viel Spaß machender – wäre bei vielen Anlässen geeignet – Brachialrocker mit hypermelodischen und obergeilem Refrain, „Shining“ in den Strophen geht das Gaspedal Richtung Bodenblech um im Refrain auf die Bremse zu treten, „A Light In The Dark“ und hier ist sie, darf ich vorstellen die Ballade.

Balle

GILLES ZEIMET – Suicide Pact Of Gods

Trackliste:

01. Elysium
02. My Land
03. Happyness Is A Lie
04. Little Big Heart
05. Place On The Moon
06. Be Somebody
07. The Killing List
08. New Day
09. Voodoo Circus
10. The King Is Dead
11. The Uninvited

Spielzeit: 44:28 min – Genre: Avantgarde Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 24.05.2024 – Page: www.facebook.com/gzeimet

 

GILLES ZEIMET ein für mich unbeschriebenes Blatt ist seit 35 Jahren als Songwriter und Gitarrist unterwegs und hat in diesem Zeitraum 50 Songs veröffentlicht, das ist eine sehr lange Zeit um sich seine Sporen zu verdienen. Nach dem Ende seiner letzten Band ALIEN PITCH CAT beschloss GILLES seine Solokarriere anzugehen und seitdem zwei Alben veröffentlichte steht nun das dritte Album an.

Laut Angaben in der Promoinfo soll das Album „Suicide Pact Of Gods“ eine elektrisierende, kraftvolle und fesselnde Verschmelzung aus Rock- und Popmusik sein, puh das ist eine Aufgabe die man auch ganz schön in den Sand setzen kann. Auf dem Album arbeitete GILLES mit Sängern aus der ganzen Welt zusammen um dem Ganzen Tiefe und Emotionen zu verleihen. Die Sänger sagen mir von den Namen her nichts und nennen sich Racoon 3eyes, Yo!fDrello, Lesperado, CelineN, Josh Paulino, Cameron Rendell, Ilya Mirashnichenka und Crowncamo, und das war es was ich auf die Schnelle in Erfahrung bringen konnte.

Die verschiedenen Sänger bringen Abwechselung, allerdings erwecken sie auch den Anschein das man ein Projekt hört und nicht das Soloalbum von GILLES. Eines vorweg, die Sänger haben einen sehr guten Job abgeliefert da gibt es nichts dran zu kritisieren. GILLES schafft es auf diesem Album schon irgendwie poppige Grundstimmung mit Rock, Alternative und Crossover zu verbinden und entwickelte so seinen eigenen Stil der im Avantgarde Rock angesiedelt ist. Ob einem dies zusagt kann ich nicht beurteilen, ich empfehle auf jeden Fall wenn das Interesse geweckt ist ein genaues Probehören, am besten bei den Streaming Anbietern im Ganzen hören ohne Skip und Vorspulen. Allerdings brauchte das Album bei mir ein paar Anläufe bis ich nicht mehr behaupten konnte das es nicht meinem Geschmack entspricht. Ich habe schon mehrere Alben gehört auf denen Pop und Rock vereint wurde, in meinem Schrank steht ein Album des Künstlers REN der es schaffte die Energie von QUEEN mit Mainstream Rock und Pop zu vermischen das es nicht wie ein Fremdkörper im Rock oder Pop wirkt und hier ist die Größte Parallele zu finden. Denn genau an REN erinnert mich die Musik von GILLES. Aber ich werde auch an eine härtere Version von z.B. den STABALIZERS, 8084 und dem Debütalbum von BITE THE BULLET erinnert was ein Vorteil ist da die Bands sehr gute Mucke am Start haben. Nicht nur die erwähnten kommen zum Zug, im Verlauf des Albums kommt mal eine TOTO, CHICAGO, STARSHIP und CHAMPLIN WILLIAMS FRIESTEDT Stimmung auf. Oder man meint sich im Orient oder Indien zu befinden. Bis sich der Gipfel bei QUEEN aufbaut und ein Klangerlebnis schafft das man sich erst mal trauen muss, das ist dann sehr großes Kino.

Als Fazit gibt es von mir, nicht so leicht verdauliche Kost, die sich allerdings wenn man ihr die Chance gibt entwickeln kann, sie braucht nur länger als andere bis sie sich entfaltet hat. Interessant auf jeden Fall für alle Open Minded Hörer die hier einen kleinen Schatz finden können, wer 0815 Stangenware erwartet wird hier nicht glücklich.

Mit „Elysium“ legt das Album gleich mal einen harten Rocker vor, „My Land“ hier treffen die HEROES DEL SILENCIO auf H-BLOCKX. „Happyness Is A Lie“ ein starker Song wenn man von der eingearbeiteten Rap, Scratch und Hip Hop Einlagen absieht, „Little Big Heart“ hier geht es sehr seicht, melancholisch und richtig im Pop befindlich zu allerdings bei allem mit sehr viel Atmosphäre – bei ca. 3:30 Minuten kommen gewaltige Riffe und ein Solo zum Einsatz das der Anflug eines Pop Songs im Keim erstickt wird. „Place On The Moon“ kommt gut an, in den Strophen dezent bis zum Refrain wenn die Gitarren einsetzen sehr coole Ausführung. „Be Somebody“ AOR der Marke TOTO trifft auf CHICAGO meets STARSHIP, „The Killing List“ ein verdammt guter Song allerdings wurde entweder mit den Reglern und Effekten gespielt oder das Mastering ging in die Hose, dieser Umstand zieht den Song nach unten da wäre weniger mehr und songdienlicher gewesen. „New Day“ die Prog Seite von QUEEN trifft auf Modern Rock kommt sehr gut an bis die wie ein Fremdkörper wirkenden Scratch Einlagen kommen, „Voodoo Circus“ hier trifft der Orient auf sehr viele Einflüsse die nicht nur QUEEN betreffen. „The King Is Dead“ fängt cool an bis der Gesang mit Verzerrungen in den ersten Strophen einsetzt wenn die Stimme nicht verzerrt wurde geht der Titel voll in Ordnung, „The Uninvited“ die Ballade darf nicht fehlen geht schwer in die Celine Dion Ecke.

Balle

GOTTHARD, ECLIPSE und THE NEW ROSES auf dem Rock Antenne Open Air am 15.06.2024 in München

Am 15.06.2024 lud Rock Antenne zum Open Air in München auf dem Gelände des Showpalastes ein, im Angebot hatte die Radiostation keine geringeren als die Schweizer Rocker von GOTTHARD, die schwedischen Melodic Rocker von ECLIPSE und die deutschen Rock N Hard Roller von THE NEW ROSES. Das Gelände ist ideal für so eine Veranstaltung und bietet für eine normale Anzahl von Besuchern mehr als ausreichend Platz. Der Ticketpreis von 60,– Euro war in Ordnung, nur die Getränkepreise waren ein wenig bis gut drüber. Eine Goasn 0,4 Liter für 8,– Euro ist mehr als deutlich über den Oktoberfest Preisen. Auf die Preise der Imbisstände habe ich nicht geschaut und kann darüber weder Positiv noch Negativ berichten, aber 8,– Euro für eine 0,4er Goasn ist doch ein bisschen arg Hoch. Das war es eigentlich schon mit den Kritikpunkten. Ich traf mich auf dem Open Air mit den beiden Musikern Mark Denkley und Robby Luckets von den italienischen Rockern SANDNESS die meinten zu den Getränkepreisen das die in Italien in dieser Höhe bei Konzertveranstaltungen Standard sind. Der Sound war kraftvoll mit Druck um einem die Ohren durch zu blasen, für dieses Open Air war der Sound fast ideal dazu später mehr.

Den Auftakt machten die Schweden ECLIPSE die ich schon im September letzen Jahres auf ihrer Double Headliner Tour mit H.E.A.T. in München sehen konnte. Genau wie letztes Jahr hauten ECLIPSE dem Publikum mit ihrem Melodic Hard Rock sämtliche Flausen aus der Birne. Mit sehr guter Laune rockten sich Erik und Co durch ihren sehr gut gewählten Set und hatten damit das Publikum sofort in der Hand. Mit idealem Sound konnten ECLIPSE ihre Extraklasse unter Beweis stellen und konnten eindrucksvoll demonstrieren das sie in ihrer eigenen Liga spielen und unterwegs sind. Wie von den meisten schwedischen Acts gewohnt hat das Songmaterial ein gewisses Etwas und kann auf ganzer Linie sowohl im Studio wie auch Live überzeugen, und wenn man mit so einem Bombensound unterstützt wird macht das Ganze natürlich noch mehr Spaß. Mit sehr viel guter Laune bei der Band und den Zuschauern ging dieser Gig leider viel zu schnell zu Ende. Funfact am Rand während des GOTTHARD Auftritts begegnete mir Erik ganz allein auf der Suche nach seiner Band die im in München abhandengekommen war.

www.facebook.com/EclipseSweden

Setlist ECLIPSE

Apocalypse Blues
Got It
Falling To My Knees
The Storm
The Hardest Part Is Lovsing You
Anthem
Saturday Night (Hallelujah)
Black Rain
Battlegrounds
The Downfall Of Eden
Runaways
Twilight
Viva La Victoria

Nach der Umbauphase kam das unausweichliche was schon seit vielen Jahren überfällig war, die Rock N Hard Roller THE NEW ROSES und ich trafen aufeinander. Und dieses Date war ein voller Erfolg, obwohl Timmy Rough ein wenig zu leise rüberkam war es wie schon bei ECLIPSE ein perfekter Auftritt. Auch hier ging die Setliste ohne Anlass zum Meckern voll in Ordnung und sollte jedem Anhänger dieser Spielart geschmeckt haben. THE NEW ROSES waren genau das was sie auf Konserve auch sind, rau, dreckig, rockig, rollig, einfach die perfekte Beschallung für eine Grillparty oder Motorrad Treffen. Mit dem Sound den der Tonmann aus der PA-Anlage zauberte, mit einer wirklich nur kleinen Beanstandung das Timmy ein wenig zu leise war, kam Live die Mucke von THE NEW ROSES noch dreckiger als auf Tonträger rüber und hat mich noch mehr überzeugt. Die Ideale Tour bestehend aus THE NEW ROSES, HEADSTONE und SKULLBOOGEY wäre ein Siegeszug für deutsche Rock N Hard Roll Bands und wären das Ideale für jeden Rocker.

www.facebook.com/TheNewRoses

Setlist The New Roses

Pretty Woman
The Usual Suspects
The Lion In You
It’s A Long Way
Nothing But Wild
All I Ever Needed
1st Time For Everything
Rockin’ In The Free World
Gimme Your Love
Glory Road
Warpaint
Forever Never Comes
Down By The River
Every Wild Heart
Thirsty

Danach kam auch meine erste Liveshow von GOTTHARD, ich habe früher immer irgendwie eine Ausrede dafür gefunden nicht zu einem GOTTHARD Konzert die in beiden Richtungen ca. 140 KM nach München oder Regensburg zu fahren. Es ist irgendwie schade das ich GOTTHARD niemals mit Steve Lee Live gesehen habe. So ist die Situation jetzt nun mal und GOTTHARD besteht weiterhin mit Nic Maeder am Mikrofon und er macht seinen Job wirklich hervorragend, obwohl ich immer noch auf die Stimme von Steve eingeschossen bin. Ich hatte immer das Gefühl Steve kommt gleich auf die Bühne und fängt ein Duett mit Nic an. Der Sound war auch bei den Schweizern aller erste Sahne, zielte einem mit voller Wucht voll auf die Glocke und man merkte allen drei Bands an diesem vom Wetter durchwachsenen Abend das sie verdammt viel Spaß hatten und das Publikum ab den ersten Noten voll im Griff hatten. Die Setlist war voll gespickt mit Klassikern die Live gleich mal sowas von krass waren das ich mir in den Hintern hätte beißen können GOTTHARD nicht schon viel früher zu einem Tänzchen gebeten habe. Aber so ist das mit der Zeit nun mal, einmal verpasst kann sie nicht mehr nachgeholt werden und man kann nur im hier und jetzt leben was die Zukunft bringt ist noch unklar. Kann man GOTTHARD ein schlechtes Zeugnis ausstellen, irgendwie mosern oder sonst etwas Negatives ablassen? Ich beantworte diese Frage mit einem sehr großen NEIN, denn die Jungs sind dafür zu lange im Musikzirkus unterwegs, haben Weltweit Konzerte gespielt und wer weiß wie viele Tonträger verkaufen können die generierten Streams auf den gängigen Plattformen, wenn GOTTHARD nicht den Begriff eines Rockstars definieren wer sonst. Es gibt natürlich noch andere Riffschwingende Künstler die immer noch mehr oder weniger erfolgreich unterwegs sind, die weltweit verteilten Fans von GOTTHARD sprechen für die Qualität der Band. Meine bessere Hälfte meinte nur sie hat sehr viele bekannte Songs gehört ohne vorher gewusst zu haben das sie von GOTTHARD stammen, die früher bei uns in den Discos liefen. Und so spielten sich GOTTHARD souverän, mit viel Freude und Lust durch ihre sehr lange und erfolgreiche Karriere die einfach zu Schweizer Riffrockern passt und auch Daseinsberechtigung hat. GOTTHARD bewiesen auch Live das sie Rocken können und nicht nur im Studio, Live mal Songs wie „Hush“, „Top Of The World“ „Remember It’s Me“, „Mountain Mama“, „Lift U Up“, „Anytime, Anywhere“ oder den Klassiker „The Mighty Quinn“ zu hören, dabei die Band agieren sehen ist schon ein Highlight und sollte von jedem Hard Rock Fan mal gesehen worden sein. Wenn man so etwas verpasst wie ich in den Jahren vorher, man kann es nicht mehr nachholen nachdem sich GOTTHARD in den Ruhestand begeben haben, was aber noch Jahre warten kann. So bleibt nur die Aussage über GOTTHARD, ein Erlebnis Live dabei gewesen zu sein.

www.facebook.com/Gotthard

Setlist Gotthard

Every Time I Die
Hush
Bang
Feel What I Feel
Top Of The World
What You Get
Master Of Illusion
Let It Rain
One Lie, One Soul
Remember It’s Me
Sweet Little Rock ‘N’ Roller
Starlight
Mountain Mama
Lift U Up
Heaven
Anytime, Anywhere
The Mighty Quinn

Text: Balle / Bilder: Fonse Demmelhuber