FOLKSHILFE am 23.05.2025 im Silo 1 in Töging am Inn

Vor einiger Zeit sah ich das Video „Owa vom Gas“ des österreichischen Austro-Pop-Rock Trios FOLKSHILFE und dachte mir das ist mal was Ganz anderes was ich sonst so höre, reviewe oder Live ansehe. Als ich mitbekam das die Truppe bei mir in der Gegend, im Silo 1 in Töging am Inn ein Konzert geben war es eigentlich perfekt mir die Musiker mal Live anzusehen und anzutesten ob sie genau das bieten was ich anhand des Videos vermutete. Ich vermutete das es sich um entspannte und lässige Mucke im Austro-Pop-Rock Stil handelt und was soll ich schreiben, das war es dann auch.

Zur Unterstützung war der aus Münsing aus dem Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen, stammende Mundart Liedermacher JAN WANNEMACHER dabei. JAN stand alleine mit Akustikgitarre und Mikrofonständer auf der Bühne, leider kamen die restlichen Instrumente wie Keyboard, E-Gitarre, Bass und Schlagzeug vom Band. Wie er selber sagte bedient er mit dem Fuß eine Loopstation, was schade ist da die Songs sich im Singer Songwriter Stil bewegen und da einige echten Instrumente mehr auf der Bühne gut getan hätten. Textlich geht es um alltägliches, sein Heuschnupfen oder die immerwährende Partnersuche, die er teils mit mehreren Augenzwinkern geschrieben und komponiert hat. Ganz nach Reinhard Mey und Fredl Fesl spielte Jan sein Set durch und hinterließ einen fast ganz überzeugenden Eindruck. Ganz überzeugt hätte er mit zwei bis drei Musikern mehr auf der Bühne, so blieb ein kleines Fragezeichen zurück.

www.facebook.com/janhanwan/

Nach der Umbaupause und dem finalen Soundcheck kam das Trio FOLKSHILFE auf die Bühne die ihren Stil als „Quetschn-Synthi-Pop“ bezeichnet, durch den gleichberechtigten Einsatz von Ziehharmonika und Akustik- und Elektrogitarre kommen die Titel auch rockiger rüber um als Pop-Rock durchzugehen, und Austro kommt durch den Dialekt zustande in dem die Band die Texte schreibt und auch verwendet. Das Trio hatte ab den ersten Takten die Zuschauer im fast überfüllten Silo 1 in Töging in der Hand. Mit viel vergnügen, Spielfreude und auch ein wenig Österreicher Schmäh bot das Trio das noch mit Schlagzeuger auf die Bühne kam eine sehr interessante Live Show deren Charme man sich nicht wirklich entziehen konnte. Die Drei bewegen sich von ihren Songs her irgendwo zwischen zwischen dem Volksrocker ANDREAS GABALIER, STS, WOLFGANG AMBROS und SEILER UND SPEER, die alle im deutschsprachigen Raum Erfolge feiern konnten oder immer noch können. Da ich unweit der österreichischen Grenze lebe, dort auch mal öfters unterwegs bin, des oberbayerischen Dialektes fähig bin ist das Verstehen der Texte in Mundart für Problem mich kein Problem, allerdings je weiter die Band in Richtung Norden kommt um so schwerer wird es die Texte zu verstehen. Die Texte sind teils kritisch, emotional oder auch mal von froher Natur, egal wie der Song nun textlich ausfällt die Drei haben sowohl ihr Instrument als auch die Texte voll im Griff und schaffen es mühelos eine Bombenstimmung in einen Konzertsaal zu zaubern. Wer die Möglichkeit hat sich selber mal von der Qualität des Trios zu überzeugen, nicht zögern selber einen Überblick über das Schaffen der Band machen und von den dreien verzaubern lassen. Ich für meinen Teil habe mit FOLKSHILFE einen kleinen Rohdiamanten entdeckt den es lohnt genauer betrachtet zu werden.

www.facebook.com/folkshilfe

Setlist

Kummama
Najo eh
Weit weg
Verliebt
Hau di her
Owa vom Gas
Maria Dolores
Ohne di
Therapie
Mir laungts
Schritt für Schritt
Simone
Schena Mensch
Alles in Me
Klassik Medley SAPT/K&R
Weit weg

Text und Bilder: Balle

 

INGLORIOUS – V

Trackliste:

01. Testify
02. Eat You Alive
03. Devil Inside
04. Say What You Wanna Say
05. Believe
06. Stand
07. In Your Eyes
08. Silent
09. End Of The Road
10. Power Of Truth

 

Spielzeit: 39:09 min – Genre: Hard Rock – Label: Frontiers Music Srl – VÖ: 06.06.2025 – Page: www.facebook.com/weareinglorious

 

Bevor wir zur ziemlich expliziten Lobeshymne auf die neue Platte von INGLORIOUS kommen, haben wir kurz Spaß mit ihren Albumtiteln. Debütalbum: „Inglorious“. Zweites Album: „Inglorious 2“. Man kann demnach nun als Nachfolgeralbum „Inglorious 3“, „Inglorious – Die Rückkehr“, „Inglorious in Space“ oder „Inglorious – Tokyo Drift“ erwarten, bekommt aber „Ride To Nowhere“ (ach dahin geht also die Ride), gefolgt von „We Will Ride“ (Nein, Ihr seid bereits geridet, to Nowhere nämlich, erinnert Ihr Euch?).
Und jetzt kommt Album Nr. 5 namens – Trommelwirbel – „V“. Das ist nämlich eine lateinische 5, hat noch niemand so gemacht. Spaß. Laut den Metal Archives bereits 989 Bands alleine in härteren Genres.
Kritik Ende, Junge Junge, das ist mal ein gutes „V“ geworden! Der Sound ist, wie so häufig bei Frontiers, sehr gut, saftig, voll und breit. Dazu kommen Vocals von Nathan James, für die so manche Hard-Rock-Band ihre letzte Cowbell geben würde, und den man nicht zuletzt schon bei dicken Musicalproduktionen und TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA bestaunen konnte. Dazu unter anderem Richard Shaw an der Gitarre. Ja, der Richard Shaw von CRADLE OF FILTH. Merkt man aber nicht, außer an der Qualität seines Spiels.
Wer jetzt Frontiers und Hard Rock liest, mag sich fragen: Ist „V“ sehr radiokompatibel? Nein. Das Ding ist kein AOR, nicht weichgespült, braucht auch nicht bei jedem Song einen eingängig-poppigeren Chorus. „V“ packt die guten Riffs aus, knallt und entertaint über seine kurze Laufzeit durchgängig, in hochprofessionellem Gewand. Also wirklich auf einem Level, wo nicht eine Sekunde lang der unangenehme „Oh, das war gerade irgendwie komisch“-Gedanke aufkommt.
So richtig krass wird es – und bleibt es – ab Track 4. „Say What You Wanna Say“ treibt, hat ’nen coolen Vocalfilter in der Strophe und einen eingängigen Chorus, und geht „Believe“ voran, der als einziger Song über V Minuten der längste Song auf „V“ und eine richtig fette Ballade ist. Darauf dann mit „Stand“ das exakte Gegenteil: der kürzeste Track auf „V“, der absolut keine fette Ballade ist; dann ein übelst starker Chorus (und Einstieg in selbigen“ bei „In Your Eyes“ und so wechselbar und hochqualitativ geht’s weiter. Merkt sich ja irgendwann eh keiner mehr beim Lesen.
Kritik an der Musik: eigentlich nicht. Ist halt einfach gut, das Album.

Fazit:
„V“ ist purer vielseitiger Hard Rock, stark gemacht und mit Kreativität, nach allen Regeln der Kunst. Den Rock-Garage-Leser, der das Teil mit „Joah, war jetzt nicht so meins“ beurteilt, möge man mir noch zeigen.

Anspieltipps:
„In Your Eyes“, „Believe“, „Silent“ und „Stand“, aber eigentlich auch der Rest der Songs

Jannis

GARY O‘ – Strange Behavior

Trackliste:

01. Get It While You Can
02. Just Another Pretty Boy
03. Call Of The Wild
04. Lonely Was The Night
05. What Are Friends For
06. She’s Just One Of The Boys
07. Watching You
08. Shade Of ’45
09. Young Love

 

 

Spielzeit: 42:38 min – Genre: AOR – Label: RCA – VÖ: 1984 – Page:

Ich weiß nicht mehr genau wann das war aber irgendwann Ende der 1980er lief mal eine Highschool Klamotte im TV ich glaube sogar im ORF mit dem Titel „Sommerferien Total Verrückt“ im Original „Meatballs III: Summer Job“ in dem kein geringerer als Patrick Dempsey noch als blutjunger Jüngeling als „Salamischwanz Rudi“ in wohl einer seiner ersten Rollen zu sehen war. In der Klomatte gabs reichlich Gags aber am meisten viel mir damals der Film wegen einiger starker Songs auf, diese Songs waren reinrassiger AOR und wie ich einige Jahre später in Erfahrung bringen konnte stammten drei Songs von dem Kanadier GARY O‘. Bei den erwähnten Songs handelte es sich um „Get It While You Can“, „Shade Of ’45“ und „Young Love“ vom 84er Album „Strange Behavior“ von GARY O‘. Kann auch sein das noch die Songs „She’s Just One Of The Boys“ und der Disco Hit „Watching You“ auf dem Soundtrack des Films zu hören waren. Die drei ersten vielen mir am meisten auf und ich verbrachte einige Zeit damit den Interpreten herauszufinden und die starken Songs auf irgend einem Tonträger ergattern zu können. Der Zufall half mir irgendwann zwischen den Jahren ab Ende ’91 bis ’93 als ich mal ein paar Exemplare der allseits beliebten „Munich City Nights“, „Rock Forever“ und „Bavaria’s Best“ semioffiziellen Sampler in die Hand bekam, nur um dort genau zwei der Songs von diesem Film zu finden. Den dritten fand ich auf einer Sampler Reihe aus den USA mit dem Titel „Heard It On The Radio“ also war mir ab da der Künstler bekannt, irgendwann trieb ich dann das Album „Strange Behavior“ als Vinyl auf und beim ersten Hören bekam ich ganz große Ohren was sich da für genialer AOR Stoff drauf befand.

GARY O‘ zeichnete sich damals für Lead Vocals, Gitarre, Bass und Synthy Bass und Keyboards verantwortlich, als zusätzliche Musiker waren Brian Bell und Lonnie Glass am Bass und Gary McCracken an den Drums zu hören. Die Backing Vocals kamen von GARY O‘, Brian Bell, Jim Campell, Stephen Glass und Doug Graham.

Die Vocals von GARY O‘ sind sehr markant und stark ausgeführt, er bewegt dabei in den mittleren bis in die halbhohen Lagen, ohne ganz oben zu nerven. Die Backing Vocals geben keinen Anlass auch nur einer negativen Bemerkung aufkeimen zu lassen. GARY wurde wenn es die Situation erforderte im Backround unterstützt. Die Gitarren haben Schmackes und Biss obwohl es sich beim Stil um sehr verspielten AOR handelt. Nur ist dieser verspielte AOR von einer sehr hohen Qualität und eine typische Mitte der 80er Jahre Scheiblette. Den Bass kann man nicht unterscheiden ob es sich nun um ein echten handelt oder doch aus dem Baukasten stammt, der ist gut da und kommt auch öfter mal richtig durch. Die Keyboards sind genau so wie man es von den 80ern erwartet sehr verspielt mal Fanfarenhaft, mal fast im Hammond Stil, als Piano oder einfach nur Keys aus dieser Zeit. Das einzige was ein wenig negativ auffällt ist das Schlagzeug, das klingt voll nach elektronischer Spielerei, verhindert allerdings auch nicht das die qualitativ hochwertigen Songs dadurch irgendwie schlechter oder unattraktiver klingen würden. Es fällt nur beim zweiten Hördurchgang auf wenn man mal mehr auf Details der Songs achtet.

Der Stil ist typischer Arena Rock nordamerikanischer Prägung, mit einem leichten Hang hin poppige Elemente in den Sound zu mischen, in den 1980er wurden sehr viele Filme mit dieser Art Mucke oder auch rockiger ausgestattet. Viele sehr starke Songs schafften es weder auf ein Album noch wurde der Soundtrack je veröffentlicht. Ich bin immer noch auf der Suche nach Soundtracks von Filmen wie „Madrid Connection“, „3:15 Die Stunde der Cobras“, „Monstertruck“ und dem Horror Slasher „Slaughterhouse“ die mit verdammt geilen Songs ausgestattet waren die man leider niergendwo finden kann, wer weiß ob die Interpreten überhaupt noch unter den lebenden weilen. Und genau hier baut GARY mit seinem Album eine Brücke auf die sich irgendwo zwischen RUSS BALLARD, PRISM, SURVIVOR, JOURNEY, WHITE VISION, BRYAN ADAMS, JOHN MELLENCAMP und DALBELLO befindet. Die ersten stehen für die Gitarren und Songs DALBELLO steht für den Pop Anteil, wobei die Songs immer noch reiner AOR sind und jedem Fan und Anhänger von 1980er Keyboard geschwängerten AORs schmecken sollte. Mal das elektronische Schlagzeug nicht beachten und einfach die Songs geniessen die mit vielen Details aufwarten können.

Ich besitze das Album jetzt etwa um die 30 Jahre und es wird nie langweilig wenn es mal wieder einen Spin auf meinem Plattenteller bekommt, die Mucke ist zeitlos und geht sofort ins Blut und Ohren um sich dann in den Synapsen auf Dauerschleife für sehr lange Zeit aufzuhalten. Das Album schreit förmlich „Veröffentlicht mich mit vernünftigen Mastering ohne das Vinyl Flair zu verlieren auf CD“! Es befindet sich leider kein einziger Ausfall oder Rohrkrepierer auf „Strange Behavior“, so dass ich nur die eine Aussage tätigen kann: „Leider Geil – unbedingt kaufen – das Ding ist es Wert!“ Noch dazu kann das Vinyl mit einem extra Punkt dem analog Bonus glänzen. Wenn ich bewerten würde wäre es eine 12 von 10!

„Get It While You Can“ was für ein Song, das Ding fängt sehr soft nur mit Keyboard und Gesang an bis die erste Bridge kommt da geht die Stimme hoch und ab dem ersten Refrain haut die Elektroaxt zu und das Dingens geht voll auf die Zwölf. „Just Another Pretty Boy“ hier wird es leicht poppiger, aber immer noch mit genügend E-Gitarre um als AORler durch zu gehen. „Call Of The Wild“ hier zeigt sich das Talent und die Wandlungsfähigkeit von GARY die Gitarren rücken in den Hintergrund und überlassen den Keys den Vortritt. „Lonely Was The Night“ hier fällt das Synthy Schlagedöns am meisten auf, der Song kommt mit einem geilen Rock N Roll Vibe. „What Are Friends For“ hier wird es wieder flotter und rockt wieder richtig los, „She’s Just One Of The Boys“ und hier gibt es wieder eingängige AOR von GARY mit herrlichem georgel an der Tastenfraktion. „Watching You“ den sollte jeder kennen der ab Anfang der 90er Jahre in anständige Rock Discos ging, der sorgte jedes mal für volle Tanzflächen. „Shade Of ’45“ ein Hit, besser geht es nicht, starker Gesang, Gitarren zum träumen, eine Melodie und das als Gesamtwerk ein Highlight ergibt. „Young Love“ das nächste Highlight hat sich GARY für den Schluss aufgehoben, wenn im flehenden Refrain die Gitti ihr Veto einwirft ist schon sehr großes Mucken-Kino der Extraklasse.

Balle

THE RINN – Stories of the Green Fairy

Trackliste:

01. Symphony of Light
02. Forgotten Dream
03. Mirror
04. Green Fairy
05. Voices
06. Into the Dark
07. Sleep
08. Winter Night
09. Secrets of the Universe
10. The Way
11. Destiny Calls
12. I Will Awake
13. Obduze sie (Bonus Track)
14. What is Love (Cover, CD Bonus Track)
15. Moonlight Shadow (Cover CD Bonus Track)

Spielzeit: 47:19 min – Genre: Melodic Metal – Label: Lions Pride Music – VÖ: 30.05.2025 – Page: www.facebook.com/therinn

 

Das Label Lions Pride Music ist bekannt dafür schon einige Perlen (wieder) entdeckt zu haben und dann zu veröffentlichen. Größtenteils eher im Melodic Rock und AOR Sektor unterwegs hat man nun aber auch mal im Metalsektor gewildert und veröffentlicht das Debütalbum „Stories of the Green Fairy“ der St. Petersburger Melodic Power Meltband THE RINN, welches 2017 von der Band selbst veröffentlicht wurde, nun erneut. Dieses Mal weltweit und ergänzt wird diese Veröffentlichung mit Bonus Tracks.
Die Truppe hat sich 2013 gegründet und hat 2 Sänger im Gepäck. Einmal weiblich mit Veronica Barbutskaya und einmal männlich mit Nikolai Barbutsky. Die weiteren Bandmitglieder sind Gitarrist Vasily Kukuta, Schlagzeuger Peter Janssen sowie Bassist Roman Yanko.
Man zockt Melodic Metal der irgendwo zwischen Power und Folk Metal dümpelt und lyrisch ist man schwer in der Fantasy Welt unterwegs voller Mythen und Träume.
Auf dem Album sind noch viele lokale Musikergäste zu finden, die größtenteils für den Folkpart zuständig sind und so Sachen wie Flöten, Geigen oder Dudelsäcke beisteuern.

Mit dem Opener „Symphony of Light“ wird die Scheibe gestartet. Die schon genannte Genreunterteilung passt hier direkt ganz gut. Schöner Wechselgesang von Nikolai und Veronica und auch melodisch ist hier alles in Butter was den Opener direkt gut konsumierbar macht.
Ordentlich Synthieunterstützung gibt es dann bei den beiden anschließenden Tracks „Forgotten Dream“ sowie „Mirror“ wobei letzterer hier ganz klar die stärkere Nummer ist die sich relativ schnell im Gehörgang festsetzt.
Der quasi Titeltrack „Green Fairy“ geht dann in die Symphonic/Folk Ecke und ist wesentlich ruhiger als die Songs zuvor. Mal eine ganz andere Seite die ich sogar noch ein Ticken stärker finde als das zuvor gehörte. Man merkt das die Truppe sich hier sehr wohl fühlt!
Das schön eingängige „Voices“ nimmt dann den metallischen Faden wieder auf und leitet in den Mittelteil ein wo der klare Gewinner das wieder eher nach Folkmetal tönende „Winter Night“ ist.
Auch im letzten Drittel der Scheibe hat man dann noch dein ein oder anderen ordentlichen Track in der Hinterhand, klarer Gewinner ist hier das symphonische „Secrets of the Universe“ oder das abschließende und abwechslungsreiche, modernere „I will Awake“.
Die Bonus Tracks liegen mir nicht vor zu Rezensionszwecken, daher kann ich zu diesen nichts sagen.

Melodic Metal mit einigen symphonischen sowie Folkelementen der mal mehr mal weniger eingängiger daherkommt. Das ist die Kurzzusammenfassung vom gerade gehörten.
Das Ganze ist mal mehr mal weniger gut gelungen und sticht leider nicht immer aus der breiten Masse hervor!
Die zwei Gesangsstimmen passen ganz gut und lockern die Songs auf jeden Fall toll auf.
Insgesamt also eine solide Leistung, zwar mit vielen Standardsongs aber auch interessanten Entdeckungen und Ansätzen!

Julian

 

LORD VIGO – Walk The Shadows

Trackliste:

01. A Morbid Realm
02. Walk The Shadows
03. Through A Glass Darkly
04. We Shall Not
05. Killing Hearts And Endless Nights
06. Servant Of The Darkness
07. The Triumph Of The Killing Heart
08. El Hakim

 

 

Spielzeit: 47:47 min – Genre: ??? – Label: High Roller Records – VÖ: 30.05.2025 – Page: www.facebook.com/LordVigo666

 

Eines vor weg, ich kannte LORD VIGO vorher nicht, eines Abends bekam ich vom Garagen Oberhaupt Julian eine Was Isn Nachricht ob mir LORD VIGO bekannt wären. Als ich verneinte meinte er das es was für mich sein könnte da er einen Hang hin zu THE SISTERS OF MERCY im Sound ausmachen könne. Also schickte er mir den Link zum Video von „Walk The Shadows“ und nun ist die Promo bei mir gelandet. So schnell geht es etwas neues zu entdecken.

Zu LORD VIGO gehören Vinz Clortho an Mikrofon, Synthesizer und Studio Drums, Volguus Zildrohar und Tony Scoleri beide an Gitarre und Bass, Zuul an Live Bass und Ivo Shandor an den Live Drums. Nicht von den Namen täuschen lassen es handelt sich um eine deutsche Band die sich laut Promo Info dem Epic Doom Metal verschrieben haben. Das kann ich so nicht ganz stehen lassen, wie die fünf Vorgängeralben ausgesehen haben weiß ich nicht aber auf diesem Album geht das Dingens für mich eher in die Dark Rock / Metal Ecke mit leichten Anspielungen von Electronic Spielerei und vielleicht ein wenig Epic, Doom würde ich jetzt verneinen aber da zieht jeder seine eigene Grenze in den unterschiedlichen Subgenres. So sehe ich die Beschreibung des Musikstils sollte ich damit total auf dem Holzweg sein, bitte ich durch die Band oder Label um Aufklärung. Das wäre dann mal geklärt, habe erst Mal fertig.

Vinz besitzt ein angenehm klingende Stimme ohne auch nur einen Moment den Nervfaktor zu treffen, ich würde sogar sagen fast zu brav für diese Art Mucke. Trotzdem macht er eine verdammt gute Figur am Mikrofon und überzeugt. Mich erinnert die Tonlage an jemanden nur will mir der einfach nicht einfallen, der stammt aus dem Pop-Bereich. Von der Ausführung nur des Gesangs muss ich an Ian Astbury von THE CULT, Andrew Eldritch von den SISTERS, Dave Gahan von DEPECHE MODE, Andy McCluskey von OMD und Franco Masala von STAGE denken. Das soll nicht als Fehler sondern mehr als Kompliment gemeint sein, da einige zu den besten ihres Faches und Genres gehören. Die Gitarren kommen mit Schmackes, sehr akzentuiert und als Wohltat für die Ohren. Trotz der Wohltat besitzen die Gitarren Biss ohne Ende und fressen sich ohne Umwege in die Gehörgänge. Der Synthesizer wird sehr oft und deutlich eingesetzt und bildet so den Gegenpart der den Gitarren die Stirn bietet. So landen die Gedanken oft beim Pop der 1980er Jahre bis einem ein gewaltiges Riffbrett wieder aus der Zeitschleife holt. Der Bass kommt hier und da mal sehr verspielt und als Hauptdarsteller, sonst bewegt er sich im Mittelfeld. Jetzt kommen die Drums dran, die nicht ganz so positiv rüberkommen, das liegt zum einen daran das sich die Becken sehr gedämpft anhören und nicht klar wie man es gewohnt ist klingen. Zum zweiten hört es sich nicht nach echtem Schlagzeug an sondern nach im Computer erzeugtem Instrument. Das sind die einzigen zwei Kritikpunkte die ich ausmachen konnte. Wenn man sich an die Drums gewohnt hat passt das Gesamtbild der Produktion.

Jetzt kommt es knüppeldick für die Kombo, es geht um die Mucke, boah was schreibe ich da jetzt ohne mich dabei voll in die Brennneseln zu setzen? Es handelt sich um eine Art Mix aus Dark Rock / Metal wie oben schon bemerkt einem Anteil von Epic und durch Einsatz und die Ausführung des Synthesizers Wave und Pop Elementen. Ich muss zugeben das diese abgefahrene Umschreibung besser ist als es sich liest. Irgendwie kommen mir immer wieder STAGE in den Sinn, die haben in den 80ern mit „Voodoo Dance“ auch schon Synthesizer und E-Gitarren Riffs zu einem positiven Gesamtbild zusammen gebracht. Man kann wenn man damit vertraut ist THE SISTERS OF MERCY hören, aber auch Wave und Pop von DEPECHE MODE, OMD und NEW ORDER, allerdings auch ein wenig THE CULT und THE MISSION wahrnehmen. So umfangreich ist der Stilmix der sich sehr gut macht und irgendwie gefällt. Die Melodien sind sehr fein und eingängig ohne das man sich was verbiegen muss geht Song für Song in die Trommelfelle um dann sehr lange in der Oberstube zu verweilen ohne dabei auch nur ansatzweise zu nerven. Irgendwie schaffen es LORD VIGO mir ihrem Sound eine neue Definition von Dark Rock / Metal zu erschaffen die weder zu deprimierend noch melancholisch ist sondern mit den Melodien eine perfekte Partnerschaft eingeht.

„A Morbid Realm“ ein Intro – wenns sein muss, „Walk The Shadows“ das Ding sprengt die Synapsen im ersten Durchgang, wenn ich an die Mucke in den 80er Discos denke hätte der für volle Tanzflächen sorgen können (erst die SISTERS mit „More“ dann Stage mit „Voodoo Dance“ die Lasershow drauf dann dieser Song). „Through A Glass Darkly“ THE CULT trifft auf die DEPECHE im OMD SISTERS Modus – mit Eldritch Gesangseinlagen, „We Shall Not“ ein cooler Rocker der sich Luft verschafft. „Killing Hearts And Endless Nights“ wow OMD wildern jetzt im CULTigen SISTERRS Becken. „Servant Of The Darkness“ der harte DEPECHE MODE ist mit der Gitti als Hauptdarsteller auf On und geigt einem die Meinung. „The Triumph Of The Killing Heart“ OMD sind zurück und haben einen neuen Hit am Start bis eine Lady Namens Gitti kommt und ihr Veto einwirft, „El Hakim“ dieser 12-minütige Song hat viel zu bieten, wer nicht auf lange Schinken steht kann ja nochmal von vorne starten.

Balle

FLIGHT OF ICARUS – Terra Nova

Trackliste:

01. Icarus Rise
02. Terra Nova
03. Lost Highway
04. To The Sun (And Back Again)
05. Through Space And Time
06. Deus
07. God Bless
08. War Cry
09. Nangilima
10. Liberi
11. Flight Of Icarus (Iron Maiden Cover)

Spielzeit: 46:57 min – Genre: Pop Metal – Label: Battlegod Productions – VÖ: 13.06.2025 – Page: www.facebook.com/flightoficarusband

 

Manchmal passieren doch kleine Wunder. Da ist man ein Schwede namens Oskar Frantzén, hat mal in Undergroundbands wie MIASMIC THEORY und THE DELIVERANCE gespielt, sucht nun nach wem, der Gesang für sein neues Pop/Rock/Metal-Projekt übernehmen kann – und wird fündig in der besten Freundin der Ehefrau.
Sieben Jahre später releast man als FLIGHT OF ICARUS bereits das dritte Album namens „Terra Nova“, und das ist auf jeden Fall was Besonderes.
Soundtechnisch gut gemischt, wäre aber noch ein bisschen was drin gewesen. Ein bisschen Definiertheit, kleine Details wie minimal weniger herausstechende Vocals etc., aber jut, wie gesagt, der Sound ist ja in Ordnung.
Die Vocals von Sängerin Und Ehefrau-Freundin Elisabeth sind absolut korrekt, recht poppig und gerade heraus. Und damit sind sie sehr geeignet für das, was FLIGHT OF ICARUS nun machen. Und das ist sehr poppiger (Hard) Rock mit kleinen Metal-Einflüssen, durchweg klanglich sehr positiv, oft mit feierlich groß wirkenden optimistischen Melodien. Gute Vibes, bisschen Gänsehaut, schön. Und mit einem deftigen Einstieg. „Terra Nova“, der erste Song (nach dem Intro), kommt als ernster Midtempo-Track mit geilem Lead-Synth-Motiv, getragenen Melodien, tollem Wechselspiel zwischen Gesangs- und Synth-Melodie und ein wenig Eskalation zum Ende hin und ist ein echter Brecher. „Lost Highway“ geht anschließend in die poppigere Richtung, mit schönen Sounds, beschwingter, nicht harter Strophe, schön geschriebenem Chorus, ebenfalls sehr edel. Und in der Art von „Lost Highway“ geht es dann auch weiter. Oftmals ziemlich genau so, mal ein bisschen „härter“, mal ein bisschen bis ziemlich viel softer („Through Space And Time“ ist einfach eine Schlagerballade und mir persönlich echt eine Nummer zu drüber), mit malerisch-verträumten Melodien und Harmoniewendungen und großen Emotionen, die sich öfters dann doch ziemlich ähneln.
Was die Bedienung der Instrumente angeht, ist „Terra Nova“ vergleichsweise basic gehalten. Ein paar Details in Drums oder Gitarren hätten der Sache noch einen zusätzlichen Qualitätspush geben können. Und die Synths schwanken zwischen cool und etwas billig, lassen hier und dort ebenfalls etwas an Details im Sounddesign vermissen.
Das ist alles nicht besonders tragisch, denn man hört „Terra Nova“ wirklich oft an, wie viel Euphorie in die ganze Sache geflossen ist. Das Ding ist über weite Teile atmosphärisch dicht, hat seine eigene Vision und kann die auch rüberbringen.
Es gibt Alben, die sind nicht perfekt, weil sie handwerklich zwar makellos sind, dabei aber inhaltlich und charakterlich nichts zu bieten haben. „Terra Nova“ hat das allemal, ist eben handwerklich nicht makellos. Und so rum ist es doch wesentlich besser.

Fazit:
Rock-Fundament, dicker Haufen Synthesizer-Zuckerguss und ganz viel schöne Melodien. „Terra Nova“ ist ein Album, bei dem sich beim Hören Eure Kutte im Kleiderschrank auflösen wird, und es wird okay für Euch sein.

Anspieltipps:
„Terra Nova“, „Lost Highway“ und „Nangilima“

Jannis

MOONLIGHT HAZE – Beyond

Trackliste:

01. Beyond
02. Tame the Storm
03. Crystallized
04. Chase the Light
05. Would you Dare?
06. L`Eco Del Silenzio
07. DNA
08. Untold
09. Time to Go
10. Awakening

 

Spielzeit: 40:05 min – Genre: Symphonic Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 23.05.2025 – Page: www.facebook.com/moonlighthazemetalband

 

Seit ihrer Gründung 2019 sind die italienischen Symphonic Metaller von MOONLIGHT HAZE ein gern gesehener Gast hier bei uns in der Rock-Garage und auf meinem Rezensionstisch!
So auch dieses Mal mit ihrem neuen, vierten Album „Beyond“. Nachdem beim letzten Album „Animus“ von 2022 wieder etwas mehr Heavyness Einzug in den Bandsound gehalten hat, hoffte ich das man diesen guten Misch aus Melodic, Symphonic aber auch Härte auf dem neuen Album erneut zu bieten hat.
Angepriesen wird es auf jeden Falls als solches, veredelt vom Produzenten Sascha Paeth und stimmlich nach wie vor vertont von Fronterin Chiara Tricarico die mittlerweile auch zur AVANTASIA Live Stammbesetzung gehört.

Na dann schauen wir mal ob wir hier auch wieder ordentlich Power zur Symphonic haben und starten direkt mit dem Titelsong „Beyond“. Warum man ein Intro als Titelsong aussucht wird sich mir auch nie ganz erschließen, ist aber gerade bei Symphonic Bands irgendwie Mode geworden. Somit also noch komplett nichtssagend der erste Eindruck.
Weiter geht es dann direkt mit „Tame the Storm“ welches dann schon wesentlich mehr Aussagekraft hat. Eine Midtemponummer die im Chorus mehrstimmig gehalten ist und schön schmissig und eingängig ist. Sehr fein.
Und auch bei den beiden folgenden Tracks „ Crystalized“ sowie „Chase the Light“ greift man melodisch absolut ins oberste Regal. Gerade erstere Nummer kann aber auch die Nähe zum Pop nicht komplett verleugnen was dem beinharten Metaller sicherlich etwas negativ aufstoßen wird.
Da kann das anschließende „Would you Dare?“ nicht ganz mithalten und auch das anschließende, auf italienisch, gesungene „L`Eco Del Silenzio“ ist zwar ganz nett, aber leider eher eine Standardballade.
„DNA“ geht dann eher wieder in Richtung der bisherigen Anspieltipps und leitet das letzte Drittel ordentlich ein.
Hier bewegt man sich insgesamt auch im recht ordentlichen Mittelfeld, der stärkste Track, der auch wieder richtiges Hitpotential aufweist, ist dann das abschließende „Awakening“ wozu es auch ein tolles Video gibt.

Symphonic Metal der auch immer mal wieder in Richtung Pop schielt, dieses Mal wieder mit gleichen Anteilen/Verhältnis. Dafür stehen seit ein paar Jahren auf jeden Fall MOONLIGHT HAZE. Die Alben bewegen sich alle bislang in einem ähnliche Qualitätslevel, mal einen Punkte bei uns rauf, mal runter. So auch dieses Mal.
Für den etwas schwächeren Mittelteil muss man ein paar Federn lassen, aber ansonsten kann die angesprochene Zielgruppe mit dem neuen Diskus nicht viel falsch machen und ein paar schöne Minuten haben.
NIGHTWISH, WITHIN TEMPTATION oder SONATA ARTICA Anhänger kommen hier auf ihre Kosten.
Ordentliche Leistung, mit Luft nach oben, nicht mehr aber auch nicht weniger!

Julian

 

UNANTASTBAR – Für immer wir

Trackliste:

01. Ich will nicht
02. Der Letzte macht das Licht aus
03. Für immer jung
04. Ich warte auf dich
05. Beautiful Day
06. Dein Leben, deine Wahl
07. Keiner kann mich ändern
08. Zuhause
09. Ich nehm dich mit
10. Alles wird gut
11. Dieser eine Moment
12. Neben mir
13. Immer wenn ich geh

Spielzeit: 44:43 min – Genre: Deutsch Rock – Label: Spinning Goblin – VÖ: 23.05.2025 – Page: www.facebook.com/unantastbar

 

Die Südtiroler Rocker von UNANTASTBAR kommen mit ihrem 10. Studioalbum „Für immer wir“ aus dem Studio, seit nunmehr 20 Jahren geistern UNANTASTBAR mit ihrem Sound herum. 20 Jahre UNANTASTBAR, das 10. Studioalbum das macht wenn man rechnet alle zwei Jahre ein Album, allerdings hat sich UNANTASTBAR nicht an diesen Rhythmus gehalten und die Alben veröffentlicht wann sie es wollten.

Da ich bis jetzt keine Berührungspunkte mit UNANTASTBAR hatte kenne ich weder die Vorgängeralben noch die Besetzungen falls es da mal zu wechseln kam. Zur Band im Jahr 2025 gehören an Mikrofon Joachim „Joggl“ Bergmeister, an den Gitarren Christian Heiss und Thomas „Tom“ Conrater, an Bass Mathias „Spitzi“ Speranza und am Schlagzeug Florian „Schkal“ Wieser. Die Band betont auf ihrer Homepage mit ihrer Klarstellung das UNANTASTBAR für Vielfalt und gegen politischen Extremismus steht. Und ihre Musik Mut machen, gute Zeiten, vielleicht bei der Bewältigung von Problemen helfen und Spaß machen soll. Die Band distanziert sich nicht nur von rechtsradikalen Ideologien sondern toleriert dies auf keinen Fall. Also ist der Punkt schon mal geklärt da Deutsch oder Punk Rock Bands gerne mal in eine extremistische Ecke eingeordnet werden.

So dann kann es mal mit der Mucke losgehen, und mal sehen wie hart der Dialekt ausfällt falls es einen geben sollte. Der Dialekt ist erfreulicher Weise kaum hörbar, ich meine hier und da einen Alpendialekt zu hören, der an das österreichische erinnert, da ich nicht weit weg von der Grenze zu Österreich lebe und dort öfter mal verkehre ist mir der Dialekt sehr vertraut, und man versteht sich ohne Dolmetscher. Dieser Punkt ist also auch schon abgearbeitet. Eines fällt sofort auf wenn man auf die Trackliste blickt, der längste Song dauert gerade mal 3:49 der Rest bewegt sich zwischen 3 Minuten bis zum längsten Track. Das spricht normal für eine punkige Note, in der Kürze liegt die Würze, aber das soll kein Nachteil sein da das Album mit 13 Titeln fast eine dreiviertel Stunde Laufzeit besitzt. Da ich gerne mal bei Laufzeiten unter 40 Minuten einen Punktabzug vornehme kann sich UNANTASTBAR beruhigt zurücklehnen und meine Verbaleskalation lesen, genießen, abfeiern oder auch behaupten was schreibt der den für einen Mist.

So nun aber ab mit meiner Verbalverunsicherung und UNANTASTBAR sprechen lassen. Joggl besitzt eine kräftige Stimme die sehr viel Dreck besitzt, kann aber auch sanft, zurückhaltend und dezent wenn es die Situation erfordert, für Deutsch oder Punk Rock die ideale Besetzung für den Posten am Mikro. Gerne werden die Vocals auch mit starken und mehrstimmigen Chören ausgeführt und wirken dadurch sehr rund und angenehm. Die Gitarren machen einen auf Testosteron gesteuerten Teenie der auf der Jagd nach Beute ist, die überzeugen auf ganzer Linie. Der Bass ist alles nur nicht der stille Nebendarsteller und die Drums geben alles und sorgen für den richtigen Arschtritt im Takt.

Ich werde bei UNANTASTBAR an die Deutsch Rock Künstler erinnert die ich schon reviewt habe, hat Deutsch Rock nun mal so an sich, da ein Exot im Rock. Bei allem qualitativ hochwertigen Deutsch Rock wird eine gehörige Portion Punk mit reingelegt ohne dabei komplett in den Punk zu driften. Es ist immer noch genug Rock Anteil um für alle nicht Punker interessant zu klingen. Ich vergleiche UNANTASTBAR jetzt mal mit ARTEFUCKT, EIZBRAND, GRENZENLOS, MAERZFELD, VOLTWECHSEL, BÖHSE ONKELZ und dazu werden DIE ÄRTZE und DIE TOTEN HOSEN gemixt um einen verdammt geilen Sound daraus zu machen. Egal wie man zu Deutsch Rock mit Punk Note steht, UNANTASTBAR machen daraus ein Highlight, dem man sich nicht entziehen kann und zeigen eindrucksvoll wie attraktiv harter Rock mit deutschen Texten sein und klingen kann. UNANTASTBAR haben auf „Für immer wir“ alles richtig gemacht, die ideale Laufzeit, Songs die ihren Charme sofort beim ersten hören hinterlassen und dabei sehr lange in den Synapsen nachhallen.

Jungs wir sehen uns im Herbst in München oder kommendes Frühjahr in Regensburg, mich interessiert ob ihr den Charme auch Live verbreiten könnt.

„Ich will nicht“ geht am Anfang gleich mal voll auf die Zwöif, „Der Letzte macht das Licht aus“ ein Happy Feel Good Song mit geiler Melodie und Refrain. „Für immer jung“ die Hymne für die ab 50er Abteilung bei der es überall in den Knochen zwickt, Scherz beiseite das Ding rockt wie Sau der Text erzählt einen Werdegang, „Ich warte auf dich“ ein flotter und starker Rocker mit Melodie und Potential für verschiedene Kanäle und Tanzflächen, „Beautiful Day“ Gemma, Gemma Burschn und hier kommt der Dialekt auf den man wartet, das Lied für jeden Prosit oder AVC Verein und deren Ehrenmitgliedern. „Dein Leben, deine Wahl“ der nächste Song für jeden Kanal der Band der aufhorchen lässt – ich sehe die Leute auf der Tanzfläche beim Pogen durch die Luft fliegen, „Keiner kann mich ändern“ erinnert mich mit dem Sprechteil in der Mitte an DIE ÄRTZE – ein Highlight. „Zuhause“ ein gefühlvoller Rocker (hier klingen die Becken leicht übersteuert), „Ich nehm dich mit“ ein Rocker mit Wechselspiel aus Haudrauf und Gefühl. „Alles wird gut“ hier trifft Gefühl auf ein bisschen Country Feeling und viele Ooohoohhooo, „Dieser eine Moment“ eine epische Hymne die mich an die ONKELZ erinnert. „Neben mir“ kommt mit leichter poppiger Note im Refrain aber geht trotzdem als Highlight durch, „Immer wenn ich geh“ ein weiterer eingängiger Rocker der mit mehrstimmigen Gesangsparts glänzt und überzeugenden Abschluss.

Balle

DERAPS – Viva Rock´n Roll

Trackliste:

01. Viva Rock´n Roll
02. Animal Eyes
03. The Legend Of Larrikin Laddie
04. Equinox
05. Last Fall
06. Solitaire
07. Setting Sun
08. Born To Die
09. Blindside
10. The Dawg Stomp
11. Black Sheep Boogie

Spielzeit: 48:20 min. – Genre: Hardrock – Label: Metalville – VÖ: 23.05.2025 – Page: www.derapsofficial.com

 

Jacob Deraps ist nicht nur bekennender VAN HALEN Nerd, sondern auch ein wahnsinnig guter Cover-Artist wenn es um seine Leidenschaft zum Werk von Eddie Van Halen geht. In zahlreichen Tutorials und Cover-Sessions gibt DERAPS sein Können zum Besten. Im Zuge dessen lernte er Josh Gallagher kennen, der ebenfalls dem VAN HALEN Virus verfallen ist und praktischerweise den Part von Alex Van Halen an den Drums übernimmt. Was für eine Konstellation. Kurzerhand bündelten die beiden ihre Kräfte um fortan gemeinsam zu zocken. Was früher aufgrund der Entfernung unmöglich erschien ist in der Gegenwart schon lange möglich. Immerhin liegen zwischen den beiden mehrere Tausend Kilometer. Deraps wohnt in Kanada, Gallagher in Australien.

Dennoch hatten die beiden nicht nur den Anspruch, Coverversionen zu machen sondern auch eigene Musik aufzunehmen. Mit klarem VAN HALEN Einschlag versteht sich – immerhin haben sich DERAPS auf die Fahnen geschrieben, die Energie und den Sound der frühen VAN HALEN weiterleben zu lassen. Dass das zwar das größte stilprägende Element im Sound des Duos darstellt, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie auch weitere Einflüsse aus den Siebzigern und frühen Achtzigern in ihren Sound einbinden.

Das wird bei Songs wie dem treibenden „The Legend Of Larrikin Laddie“ deutlich, wo sie anfangs mit LED ZEPPELIN´s „Rock And Roll“ kokketieren nur um dann ordentlich saftigen Aussie-Rock zu zelebrieren. Das kurze Instrumental „Equinox“ stimmt ein auf einen weiteren Hit des Albums: „Last Fall“ ist eine gelungene Mischung aus VAN HALEN und Bands wie BOSTON oder WHITE LION. Der Opener „Viva Rock´n Roll“ ist wohl der schnellste und spektakulärste Song, den VAN HALEN nie geschrieben haben. Zieht Euch außerdem das lockere „Animal Eyes“ oder das megacoole „The Dawg Stomp“ rein.

Nach dem 2022er Debüt haben die Jungs noch einmal einen enormen Sprung nach vorne gemacht. Alleine der Sound ist auf „Viva Rock´n Roll“ um Welten besser. Und dass die beiden absolute Könner an ihren Instrumenten sind, steht sowieso außer Frage. Cooles Album weitab vom Mainstream, für Fans von VH ein Muss – und weitaus besser als der Einheitsbrei diverser großer AOR/Melodic Rock Labels da draußen.

Stefan

STATEMENT – Sinister Thing

Trackliste:

01. Sinister Thing
02. The World Is Fading
03. The Hive
04. Set My Anger Free
05. No More Words
06. Empty Eyes
07. Slowly Kill My Dreams
08. Raised In Hell
09. My Last Goodbye
10. A Right Kind Of Love

 

Spielzeit: 44:36 min – Genre: Heavy Metal – Label: Mighty Music – VÖ: 09.05.2025 – Page: www.facebook.com/StatementDK

 

Von Statement durfte ich 2022 bereits das Album „Dreams From The Darkest Side“ rezensieren und hatte eine sehr gute Zeit dabei. Also immer her mit dessen Nachfolger „Sinister Thing“, dem nunmehr fünften Album der Dänen. Als „Heavy Metal / Hard Rock“ bezeichnet man die Geschichte im Promosheet nach wie vor, wobei die Reise seit der letzten Platte doch noch einmal echt deutlich Richtung Metal gegangen ist. Denn ja, „Sinister Thing“ ist ein vergleichsweise düsteres Ding. Sänger Jannick Brochdorf hat in den letzten Jahren ein Faible für härtere, unmelodischere Vocals entwickelt, die er auf „Sinister Thing“ gerne zum besten gibt. Sie sind tatsächlich auf einem Großteil der Songs vertreten, auf dem letzten Album kaum.
Kann er aber gut, genau wie auch der Rest der Band seine Instrumente weiterhin beherrscht.
Auch sonst ist man musikalisch ein Stück düsterer geworden. Das bedeutet zwar nicht, dass man nicht bei jedem Song im Chorus dann doch melodisch-eingängiger wird. Fällt mal unspektakulär aus, wie bei „Raised In Hell“, mal richtig geil, so beim getragenen Refrain von „My Last Goodbye“, mal was dazwischen. Und, beispielsweise bei „Empty Eyes“, finden STATEMENT auch mal Zeit für ein paar ruhige Töne. Der Normalfall ist aber gesunde Härte in verschiedenen Geschwindigkeiten. Mal angepisst stampfend bei „The World Is Healing“, dessen Strophenmelodie-Rhythmus den Kenner an den Chorus von TAYLOR SWIFTs „Look What You Made Me Do“ erinnern wird, mal pressend bei „Set My Anger Free“, praktisch immer gut groovy. Wobei sich in Sachen Geschwindigkeit im Verlaufe der Songs auch immer mal noch was ändert.
Und damit ähneln sich viele Songs auf „Sinister Thing“ zumindest insofern, dass sie auf ähnliche Bestandteile runtergebrochen werden können. Geschwindigkeit a, aber auch Geschwindigkeit b, bisschen unklarere Vocals, mehr Eingängigkeit im Chorus. Und gerade die Heavysierung auf Vocal-Ebene wäre gar nicht unbedingt nötig gewesen. Okay, jetzt gibt es halt weniger von den nicen Melodien, die STATEMENT eigentlich so gut können. Der Ein oder Andere wird sich dafür vielleicht über mehr Düsterkeit und Härte freuen, die ohne Frage gut umgesetzt sind. Aber die in meinen Augen größten Stärken von STATEMENT kommen auf dem Album doch weniger zur Geltung als auf dem Vorgänger.

Fazit:
An den Vorgänger „ Dreams From The Darkest Side“ kommt das Ding nicht ran. Amtlicher Heavy Metal mit Rock-Einflüssen und durchweg starken Leistungen ist „Sinister Thing“ aber ohne Frage.

Anspieltipps:
„My Last Goodbye“, „The Hive“ und „Set My Anger Free“

Jannis