01. The Freakshow
02. King For A Day
03. End Of The Road
04. Breaking The Silence
05. Summertime Blues
06. En Route To Babylon
07. Television Lullaby
08. No Disguise
09. Going Home
10. Higher
11. Your Life
12. Of Fools & Liars
13. Wasteland
14. End Of The Road Slight Return
Spielzeit: 52:17 min – Genre: (Hard) Rock – Label: SM Noise Records – VÖ: 07.02.2025 – Page: www.facebook.com/andy.susemihl
Der deutsche Gitarrenvirtuose ANDY SUSEMIHL treibt seit 1987 sein Unwesen in der Rock und Metalszene und war unter anderem im Laufe der Zeit schon für Größen wie SINNER, U.D.O., REECE, BANGALORE CHOIR und auch unbekannteren Bands wie etwa MR. PERFECT und seit 1995 Solo tätig. Mir ist der Name ANDY SUSEMIHL schon länger geläufig, allerdings habe ich es bis zu diesem hier vorliegenden Album nicht geschafft mir ANDY mal genauer anzuhören geschweige den die Zeit genommen einmal in das Material rein zuhören. Wenn ich mir „Mihlstones“ so anhöre keimt in mir der Verdacht auf das ich was verpasst haben könnte. Aus diesem Grund das ich jungfräulich an den Namen ANDY SUSEMIHL herangehe kann ich nicht aussagen ob sich was gegenüber den Vorgängern geändert hat. Ja und es gibt jetzt bestimmt Stimmen die behaupten werden das so was zur Recherche dazu gehört, sicher kann man das so sehen aber da dies ein reines Hobby ist und ich keinen Cent an meiner Schreiberei verdiene kann und will ich im Vorfeld einer Rezi nicht den gesamten Backkatalog eines Künstlers/Band durchackern. Anders sieht es aus wenn sich Alben unter meinen Tonträgern befinden und ich mir die nochmal kurz ins Gedächtnis rufe, nicht so bei ANDY, da lasse ich das ganze Geschehen ohne Vorurteil auf mich zukommen. Ja ich weiß das es seit dem es Streaming gibt sehr einfach ist Alben von Künstlern/Bands anzuhören, nur will ich dafür kein Geld ausgeben für etwas was mir nicht gehört und die Qualität des Sounds bei weitem nicht dem entspricht was man auf Tonträgern hören kann, egal ob MP3 oder HD Streaming, da bin ich Old School, will beim hören etwas in der Hand haben und im Booklet schmökern.
Während ANDY auf den Vorgängeralben mit Gastmusikern aus der Szene arbeitete, wurde „Mihlstones“ komplett von ANDY selbst in Eigenregie und als Personalunion eingetütet. An manchen Stellen gleicht das Album den beiden Soloalben meines Kumpels BEN SOLLBERGER und geht auch vom Sound in die Richtung der späten 1980er bis in die ganz frühen 1990er bis NIRVANA für den Absturz der traditionellen Rockmucke sorgte. Manche Melodiebögen oder Akkordfolgen die ANDY verwendet klingen sehr bekannt aber dabei nicht kopiert sondern irgendwie bekannt ohne genau definieren zu können von wem oder auf welchem Album man das so ähnlich schon gehört hat. Es kommt Songwriting der alten Schule der goldenen Zeit des Rock bis in den Heavy Metal der 1980er Jahre zum Einsatz das selbst den letzten Skeptiker, der meint „Rockmusic Is Dead“, überzeugen sollte. Mich hat das Album ab den ersten Takten in einen Bann gezogen, was kein Wunder ist da ich die 1980er in all seinen Facetten, kunterbunten Farben und allen Ups and Downs mit erleben durfte, und an das ich mich immer wieder gerne erinnere. ANDY schafft es mich über das gesamte Album gedanklich in die 1980er Jahren zu versetzen und das will was heißen, das muss erst mal ein Künstler/Band schaffen das man über 50 Minuten lang an die absolut geilste Zeit denkt die man erleben durfte. Das schaffen heute nicht mehr viele, wenn dann nur wenn ich einen der alten Tonträger oder meine Lieblingsradiostation „Munich’s Hardest Hits“ höre.
Die Einmann Armee ANDY SUSEMIHL hat die Produktion mit einem knackigen allerdings modern und sterilen Sound ausgestattet, dies ist aber der einzige Hinweis das es sich um ein Album der Gegenwart handelt. An den Instrumenten geht alles in Ordnung einzig die Drums hören sich nach Computer an, die Stimme erinnert in manchen Momenten an Fred Hendrix von TERRA NOVA. Den Stil kann man ohne schlechtes Gewissen als Rock über Melodic Hard Rock bis in den reinen Hard Rock bezeichnen. Dieser (Hard) Rock überzeugt ohne einen Anflug eines Zweifels aufkommen zu lassen und bewegt sich irgendwo zwischen deutschem Melodic Hard Rock der Vergangenheit und Bands wie SCORPIONS, SINNER bevor es metallisch wurde, den ersten DOMAIN Alben, ein wenig NL Einfluss von TERRA NOVA, US Einfluss von VAN HALEN, BANGALORE CHOIR da und UK Einfluss der Marke DEEP PURPLE und DEF LEPPARD da aber auch softeren Rock. Diese Einflüsse machen sich in ANDYs Gewand sehr gut und verdammt viel Spaß.
„The Freakshow“ ein intensiver Rocker mit ganz leichtem Prog Einschlag, „King For A Day“ eine Ballade mit sehr viel Gefühl fürs wesentliche. „End Of The Road“ auch mit sehr viel Gefühl und einer geilen und hypermelodischen Leadgitarre die sich während der Strophen im Halbfeld befindet und erst im Refrain etwas lauter wird, „Breaking The Silence“ erinnert mich an eine coole Mixtur aus SCORPIONS, SINNER, KHYMERA und BANGALORE CHOIR. „Summertime Blues“ hier läuft die Gitarre Gefahr der Stimme den Rang abzulaufen – die sechs Saiten hauen mit bekannten Bausteinen aber effektvoll durch bis in die letzte Ecke der Oberstube, „En Route To Babylon“ geht nicht baden wie die antike Stadt im Orient, ein cooler und wieder sehr gefühlvoller Rocker. „Television Lullaby“ ein verträumter Rocker der als Hybrid aus Rocker und Powerballade durchgeht, „No Disguise“ zieht seine auffälligen Bahnen irgendwo in der Stratosphäre. „Going Home“ wieder ein verträumter Rocker mit viel Drama inszeniert, „Higher“ regt zum Nachdenken an ob das alles Richtig ist was auf unserem Planeten und auch in Deutschland gerade abgeht. „Your Life“ ein gemütlicher Rocker der lässig aus der Anlage läuft, „Of Fools & Liars“ ein wenig Blues Riffing gepaart mit leichten Rock N Roll Vibes und ANDYs Charme bringt ein Match. „Wasteland“ hier meinte ANDY er muss den Hörer mit einem Hard Rocker aufwecken (aber ich habe ein Nachricht für ANDY: „Deine Mucke ist weder langweilig noch öde, und du musst den Hörer nicht aufwecken“), „End Of The Road Slight Return“ ein von der Stimmung dramatisches Instrumental – hätte gut zu einer Szene von Miami Vice oder einen Actionfilm in dem der Titelheld einen Heldentod stirbt gepasst.
Balle