RAVENSTINE – 2024

Trackliste:

01. Black ist the brightest Color
02. Easy Come Easy Go
03.Fly Eagle Fly
04. Sign by the Roadside
05. In the Light
06. A Long Way Home
07. Killing Spree
08. When I`m Dead and Gone
09. Freedom Day (Live Version, Bonus Track)

 

 

Spielzeit: 44:41 min – Genre: Heavy Rock – Label: Massacre Records – VÖ: 12.01.2024 – Page: www.ravenstine.com

 

Manchmal stolpert man unbewusst über eine Band und ihrer neuen Veröffentlichung und denkt sich Moment mal, warum kommt mir die Truppe bekannt vor und warum ist sie mir bis dato durch die Lappen gegangen!
So erging es mir als ich nochmal durch die aktuellen Promos stöberte die uns erreicht haben und mein Ohr auf die neue RAVENSTINE Scheibe „2024“ fiel.
Das Album hat mich sofort begeistert und mir dämmerte es das mir das selbstbetitelte Debütalbum aus dem letzten Jahr in der Veröffentlichungsflut unterging und ich das mittlerweile sehr bereue! Daher gibt es am Ende meiner Rezi nochmal ein kleines Kurzfazit zur ersten VÖ, sorry liebe Leser wird etwas länger dieses Mal ; )

Aber wer sind RAVENSTINE eigentlich? Nun eine Heavy Rock Multikultitruppe aus Kroatien, Irland und Deutschland die sich während der Corona Pademie gründete und die von Martin Sosna und John A.B.C Smith (GOD`S ARMY) gegründet wurden. Die weitere Besetzung setzt sich aus Zanil Tataj-Zak, Ian O Sullivan und Hanno Kerstan (MYSTIC PROPHECY) zusammen.
War die Band auf ihrem ersten Album noch etwas düsterer und dreckiger unterwegs, ist man auf dem neuen Album etwas experimentierfreudiger und abwechslungsreicher unterwegs.
Als Hauptsongwriter war dieses Mal John am Start und für das großartig gezeichnete Cover war Frank Fiedler verantwortlich. Warum erwähne ich letzteres so separat, nun tragischerweise hat Frank die Veröffentlichung nicht mehr miterlebt und ist kurz vorher seinem Krebsleiden erlegen, RIP!

So, ganz viele Infos vorab, jetzt wenden wir uns aber endlich der Musik zu, beginnend mit dem Albumopener „Black ist the brightest Color“. Ein tolles Basssolo erklingt direkt und es übernehmen ziemlich schnell die Gitarrenriffs die Oberhand. Beides super flott und lädt sofort zum Mitgehen ein. Sänger Zanil klingt in manchen Passagen echt nach Bruce Dickinson, gefällt mir echt gut. Geiler, starker Beginn mit dem ein oder anderen deutschsprachigen Teil!
„Easy Come Easy Go“ beginnt dann erstmal etwas ruhiger und es entwickelt sich ein rhythmischer Midtempotrack der ordentlich Melodic und Eingängigkeit besitzt.
Danach folgt mit „Fly Eagle Fly“ noch ein absoluter Heavy Rock Hit mit einem absoluten Ohrwurmchorus, geil!
Der nächste Überhit findet sich im Mittelteil des Albums und heißt „In the Light“. Auch hier haben wir einen Sahne Ohrwurmchorus, der das gute Stück mega eingängig macht.
Und es geht weiter Schlag auf Schlag, „A Long Way Home“ beginnt recht verhalten entwickelt sich dann aber zu einer epischen Heavy Rock Nummer mit Suchtpotenzial speziell im Refrain. Klassischer Heavy Rock ist dann das Markenzeichen von „Killing Spree“.
Die Ballade des Albums heißt „When I`m Dead and Gone“. Sie bietet Southern Rock Feeling, kann aber ansonsten nicht weiter Punkten im Vergleich zu den bisherigen Album Hits.
Als Abschluss gibt es dann noch eine Liveversion von „Freedom Day“ vom letzten Album, welche eine gute Ergänzung ist und das Album gut abrundet.

Wow, da wäre mir ja tatsächlich die erste Heavy Rock Perle des Jahres beinahe durch die Lappen gegangen!
Erst nicht richtig reingehört, dann nochmal detaillierter und auf einmal zündete der Diskus aber so dermaßen durch das es ein wahrer Ohrenschmaus der Kreativität geworden ist.
Und ich kann hier gar nicht anders als in unseren Topbereich zu gehen, auch wenn die Produktion etwas mehr Schmackes vertragen könnte, obwohl vielleicht wollte man genau das Ergebnis haben so wie es ist, und die Spielzeit etwas höher hätten ausfallen können.
Ich bin sehr gespannt auf die weitere Entwicklung der Band und hoffe sie bleiben so mutig wie bisher!

 

Nehmen wir jetzt zum Vergleich das Debütalbum „Ravenstine“ als Kurzfazit so sind hier die Unterschiede schnell ausgemacht, denn es geht dort düsterer und dreckiger zur Sache, wie schon gesagt und die hervorstechenden Songs sind hier ganz klar „Ravenstine“,Lady Luck“ „Freedom Day“ sowie „Bluelight“ Es sind aber auch erste experimentelle Ansätze erkennbar zum Beispiel bei „Still Alive“ mit Bläsern. Ein starkes Debüt, was, das wissen wir ja jetzt, nur der Auftakt war zu einem noch geileren Nachfolgealbum!

 

 

Julian

 

 

 

METAL DE FACTO – Land Of The Rising Sun Pt. I

Trackliste:

01. Rise Amaterasu
02. Code Of The Samurai
03. Heavier Than A Mountain
04. Slave To The Power
05. Divine Wind
06. To Tame The Steel
07. Superstars
08. 47 Ronin

 

 

Spielzeit: 45:48 min – Genre: Power Metal – Label: Rockshots Records – VÖ: 09.02.2024 – Page: www.facebook.com/metaldefacto

 

Die finnischen Metaller von METAL DE FACTO beehren den Hörer mit ihrem zweiten Album. Die erste gravierende Veränderung besteht darin das der Sänger Mika Salo vom Debütalbum seit 2022 nicht mehr Teil der Band ist. Mika wurde durch Aitor Arrastia aus Spanien ersetzt, Aitor macht einen verdammt guten Job aber Mika ist mir noch bestens mit einer noch stärkeren Darbietung im Ohr. Immer noch zum Bandgefüge seit dem Debüt gehören die Gitarristen Esa Orjatsalo und Mika Salovaara, Bassist Sami Hinkka, Keyboarder Benji Klingt-Connelly und Schlagzeuger Atte Marttinen.

Zweite Änderung gegenüber dem Debüt, drehte sich das Debüt um das römische Imperium, so geht es auf Album #2 sehr weit nach Osten ins Land der aufgehenden Sonne nach Japan in die Zeit der Samurai. Im Vergleich zum Debüt wurde das Tempo leicht gedrosselt, die Gitarren machen aber immer noch die Front unsicher. Die Keysboardabteilung bildet mit den Riffakrobaten ein solides und starkes Fundament, welches vom Bass der sich nicht wirklich im Hintergrund halten kann kompletiert. Die Drummachine beackert die Felle mit seinen Sticks das es kein Wunder wäre wenn diese durch Ermüdungserscheinungen und der schier rohen Gewalt mit der sie behandelt werden reißen würden.

Die Produktion wirkt für mich steril und mir kommt es in manchen Momenten so vor als wenn es der Mann an den Reglern mit dem Hall ein klein wenig zu gut meinte, und dass es sich nur um acht Songs handelt sind meine einzigen Kritikpunkte wenn ich penibel bin und objektiv bewerte. Trotz der nur acht Songs kommt das Album auf eine stattliche Spielzeit von über 45 Minuten und kann so die fehlenden Titel ein wenig kompensieren.

Wie schon erwähnt sind die Jungs minimal mit dem Fuß vom Gas gegangen, der Power Metal hat dadurch nichts von seiner Intensität und Faszination verloren, vielmehr kommen die dadurch generierten epischen Momente für mich besser an als noch auf dem Debütalbum. Die Melodien die ich vom Debüt noch im Gehör habe finden sich auch auf dem zweiten Rundling wieder, und ziehen sich mit den erzählten Storys wie ein roter Faden durch die acht Songs. Wenn man übersieht, ihn aber immer noch im Ohr hat, könnte man fast Mika vergessen, aber nur fast. Seine Leistung auf dem Debüt und THY ROW ist zu stark und hat sich bei mir in den Gehörgängen eingefräst. Aitor hat für mich seinen Job geil und fehlerlos abgeliefert, aber der Stempel von Mika ist eine Hausnummer die erstmal erreicht werden muss.

Als Fazit ein verdammt, fast schon geniales Album das die mit dem Debüt sehr hoch angesetzte Latte auf jeden Fall erreichen kann, wenn auch die Vocals ungewohnt erscheinen. Vergleichen kann man einfach mit dem bockstarken Debütalbum mit minimal gedrosseltem Gasfuß. Hier bewahrheitet sich das Skandinavien eine nie endende Song-, Band- und/oder Künstlerschmiede bereit hält die es verstehen fesselnde Musik im Rock bis Metal Sektor zu kreieren. Diese schafft es mühelos und auf Anhieb ohne Umwege in den Windungen des Gehirns für Alarm zu sorgen und man die Melodien für eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr vergessen kann.

„Rise Amaterasu“ ein fulminanter Einstieg in das Album, flott, intensiv mit viel Melodie, „Code Of The Samurai“ geht noch besser ins Ohr wie der Vorgänger und kann als kleiner Hit bezeichnet werden, da er eingängiger und verdaulicher ist. „Heavier Than A Mountain“ ein echter Kracher der sofort zündet und nicht mehr aus dem Gedächtnis zu vertreiben ist mit geilen epischen Momenten die überzeugen, „Slave To The Power“ hier haut einem der Bass den Draht aus der Mütze sehr flott mit genialen Bassläufen. „Divine Wind“ haut einem wie der Vorgänger sämtliche Grauen auf links, „To Tame The Steel“ der nächste Hit der das Zeug hätte etwas zu reißen. „Superstars“ so sollte anständiger Power Metal mit Melodie und Epic klingen, hier haben die Finnen einen echten geilen Ohrwurm aus der Zauberkiste gesimsalabimmelt, „47 Ronin“ gibt zum Abschluss nochmal alles was geht, mit Highspeed geht es auf das nahende Finale zu.

Balle

GOTUS – Gotus

Trackliste:

01. Take Me To The Mountain
02. Beware Of The Fire
03. Love Will Find Its Way
04. Undercover
05. Weekend Warriors
06. Children Of The Night
07. When The Rain Comes
08. Without Your Love
09. What Comes Around Goes Around
10. Reason To Live
11. On The Dawn Of Tomorrow

Spielzeit: 50:41 min – Genre: Hard Rock – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 19.01.2024 – Page: www.facebook.com/gotusmusic

 

GOTUS werden vom Label Frontiers Music als Rock Sensation angekündigt, das will erstmal bestätigt werden. Also gleich mal reingehört und selbst ein Bild von der Sensation gemacht. GOTUS wurde ursprünglich als Live Projekt von Mandy Meyer Gitarre (KROKUS, GOTTHARD und STORACE) und Pat Aeby Drums ins Leben gerufen. Vor ca. drei Jahren schwirrten eine Handvoll Videos von GOTUS auf YouTube rum, darunter befand sich auch ein offizielles Video zu „Souls Alive“ damals mit Dino Jelusick als Frontmann. Wie so viele andere Künstler wurden GOTUS durch die Pandemie eingebremst und formierten sich 2022 neu. Komplettiert wurde GOTUS damals noch von Alain Guy an Keyboards und Tony Castell (KROKUS, CRYSTAL BALL) am Bass. Nur befindet sich Anno 2024 auf dem Debütalbum nicht mehr Dino an der Front von GOTUS sondern kein geringerer als Ronnie Romero hat den Posten am Mikro übernommen. Als ich die Trackliste das erste Mal betrachtete dachte ich mir das es sich vielleicht um ein Coveralbum handelt, weil mit die Songs bekannt vorkamen. Wie „Weekend Warriors“ kenne ich als Titel von der US Band SKIN DIVER, „Reason To Live“ stammt von GOTTHARD, „When The Rain Comes“ kenne ich einen fast mit ähnlichem Titel von ANDY TAYLOR. Aber es befinden sich nur zwei Cover auf dem Album das ist zum einen „When The Rain Comes“ von KATMANDU und „Reason To Live“ von GOTTHARD. Der noch von mir angesprochene Song ist kein Cover.

Als erstes fällt die kraftvolle Produktion auf, die haut einem sämtlich Flausen aus der Birne, hat Bumms und Dampf in allen Lagen. Wo ordnen sich GOTUS ein, welchen Stil kann der Hörer erwarten. Ich traue es mich gar nicht auszusprechen, wer bei Musikern aus der Schweiz Weichspüler Mucker erwartet ist hier fehl am Platz. Die Männer hauen einen Raus, in bester Tradition von KROKUS, GOTTHARD, STORACE, SIDEBURN und SHAKRA rocken sich die Musiker mit viel Schweiß und harter Arbeit den Allerwertesten auf.

Wäre der Stil schon mal abgesteckt, kommt nun die Umsetzung des Stils in Hörbare Töne. Ronnie ist ohne Zweifel einer der besten Sänger der Neuzeit oder der vorsichtig wiederaufblühenden Rockszene, mal hört er sich an wie der leider viel zu Früh verstorbene und niemals vergessene Steve Lee, ich erwähnte ja schon öfter das Ronnie für mich die ideale Besetzung für GOTTHARD am Mikro wäre, oder er raunzt wie Johnny Gioeli oder DIO ins Mikro. Der Mann ist einfach eine Macht, mit seiner Stimme veredelt er jedes Album bei dem er mitwirkt. Die Gitarren sind über jeden Zweifel mehr als erhaben, der Umgang mit Geiz in Sachen Riffs ist ein Fremdwort für Mandy, die Gittis schreien und kreischen das jedem Rocker die Freudentränen kullern müssten, die Keyboards kommen auf der Retroschiene, teilweise auch im Orgel oder mit starker Hammondbetonung ums Eck. Der Bass zieht auffällig seine Bannen und behauptet sich problemlos im Haifischbecken, die Drums machen Druck als wie wenn es das letzte Lebenszeichen wäre und man nochmal alle Kraft für diesen einen Moment gesammelt hat.

Sorry GOTTHARD, aber so wie GOTUS habt ihr mal geklungen, ich habe euch seit „Firebirth“ aus den Augen verloren. Bei GOTUS bin ich wieder hellhörig und voll bei der Sache, auf so ein geiles Retro fast schon Vintage Hard Rock Album habe ich fast ewige Zeiten gewartet.

Mandy Meyer und Ronnie Romero, natürlich auch der Rest von GOTUS kann man als Unheilige Allianz bezeichnen die absolut alles Richtig gemacht haben und ein Album auf die Beine gestellt haben das sich vor niemanden, weder der Schweiz noch Australien verstecken muss, nein die Boys können mit erhobenen Haupt auf Augenhöhe mit grinsen. Ein weiteres Highlight in der Frontiers Vita, dass das Potential zum kommenden Klassiker hat. Und den Überflieger zu Jahresbeginn spielt, man hab ich so Mucke vermisst.

„Take Me To The Mountain” ein typisch Schweizer Riffmonster in der Tradition der bekannten Riffbetonten Bands, “Beware Of The Fire” spielt den Ohrwurm, was für ein Rocker besser kanns leider keiner. “Love Will Find Its Way” diese Ballade hätten die Anderen auch nicht besser hinbekommen, “Undercover” ein weiteres Riffmonster das an die Anfangstage von GOTTHARD erinnert. “Weekend Warriors” nicht der Song von SKIN DIVER, eine Spur besser als das meiste das ich in letzter Zeit aus dem Sektor auf die Lauscher bekam, “Children Of The Night” erinnert mich von der Gitarre an WHITE LIONs „When The Children Cry“ eine richtig gelungene Ballade. “When The Rain Comes” wer sagt es nun befinden sich die Mannen im Classic Rock mit viel Hammond Sound, “Without Your Love” ein verträumter Rocker mit viel Drama. “What Comes Around Goes Around” warum muss ich hier nur an die GOTTHARD Hits “Mountain Mama” oder “Sister Moon” denken, ein Schelm der jetzt böses Denken vermag, “Reason To Live” hier wird viel Gefühl geboten, “On The Dawn Of Tomorrow” ein würdiger Abschluss für ein perfektes Album dem es an nichts fehlt.

Balle

Dymytry News

Die geheimnisvollen DYMYTRY kommen 2024 wieder auf Tour, um ihr neues Album „Five Angry Men“ vorzustellen. Nach beeindruckenden Supporttourneen mit Pantera, Hämatom und Lordi werden sie dieses Mal ihre erste Headlinertour in Deutschland und der Schweiz spielen. Lasst euch DYMYTRY und ihre fulminante Bühnenshow nicht entgehen!

26.01.24 DE – Frankfurt / Nachtleben (Release Show)

01.03.24 DE – Essen / Don’t Panic

02.03.24 DE – Dresden / Beatpol

08.03.24 CH – Pratteln / Z7

09.03.24 DE – München / Backstage Club

15.03.24 DE – Leipzig / Hellraiser (Club)

16.03.24 DE – Berlin / Hole44 (neu)

22.03.24 DE – Saarbrücken / Garage (Club)

23.03.24 DE – Hamburg / Bahnhof Pauli

NOBODY´S FOOL – Time

Trackliste:

01. Cherrie
02. So Wrong
03. Time
04. Eye For An Eye
05. Call It Love
06. One More Lie
07. Cry For Me
08. Free
09. On The Road
10. Smoke And Mirrors
11. You´ve Got Another Thing Comin´

Spielzeit: 42:55 min – Genre: Hardrock – Label: Battlegod Productions – VÖ: 12.01.2024 – Page: www.facebook.com/nobodysfoolrock

 

Heute gibt es ein neues Kapitel unserer Serie „Was macht eigentlich…?“. Denn satte 18 Jahre sind seit dem letzten Album der australischen Hardrocker NOBODY´S FOOL ins Land gezogen. Anfang der 2000er waren sie äußerst produktiv und haben 2 EP´s und 3 Alben veröffentlicht, das letzte davon 2006. Seitdem war es still im Lager der Band aus Sydney um Sänger Milosz – zumindest was neues Songmaterial anging. Mit dem Tod von Drummer Steve hatten NOBODY´S FOOL auch ganz persönliche Schläge zu verdauen, jetzt sind sie aber wieder zurück und fokussieren sich ganz auf die Band, wie Sänger und Sprachrohr Milosz unlängst in einem Interview kundgetan hat. Mit neuem Deal in der Tasche sollte das auch gelingen, denn mit Battlegod Productions haben sie ein Label im Rücken, das auch gute Kontakte nach Europa hat. Und das ist auch das erklärte Ziel der Band, endlich hier Fuß fassen zu können. Vielleicht sogar mit ein paar Live-Gigs, aber wollen wir uns erst einmal um das neue Album kümmern.

„Time“ heißt es und es gibt 11 neue Songs zu hören. Was ab der ersten Note auffällt ist der gesteigerte Härtegrad. Außerdem klingt das Material auf „Time“ moderner und ist nicht mehr ganz so auf die Achtziger fixiert. Dennoch gehören NOBODY´S FOOL nach wie vor in die Rubrik „Old School Hardrock“. Auch die Herangehensweise bei den Aufnahmen beschreibt Sänger Milosz als old school – ganz ohne technischen Schnick Schnack und Tricksereien. „Wenn Du es live nicht singen kannst, sollte es nicht aufgenommen werden“ ist das Credo der Australier.

Das krachende „Cherrie“ eröffnet den Reigen, das dreckige „So Wrong“ folgt auf dem Fuß. Beides sind äußerst gelungene Stücke, die die Bandbreite der neuen Platte perfekt abstecken. Mal moderner und knallhart, mal mit etwas mehr Fokus in die guten alten Achtziger schielend. „Time“ ist ein weiterer harter Rockbrocken – und so könnten wir weiter jeden einzelnen Song unter die Lupe nehmen. Aber das neue Album der Australier funktioniert eben auch als Album recht gut. Du kannst das Ding von vorne bis hinten super durchhören und es macht einfach Spaß!

Auf „Time“ bekommt Ihr keine auf Hochglanz polierten Sicherheits-Hit-Songs, sondern echten Hardrock mit Ecken und Kanten, der ehrlich und echt ist. Alles geliefert von einer Band aus Down Under, die mit neuem Schwung einen weiteren Anlauf nimmt, um auch den Fans in Europa zu zeigen, dass die Musikszene in Australien nicht nur aus den altbekannten Megasellern a´la AC/DC besteht sondern auch der Untergrund ein ganz lebendiger ist. Gebt den Jungs eine Chance!

Stefan

Bruce Dickinson News

BRUCE DICKINSON: „Rain On The Graves“ Brandneue Videosingle aus „The Mandrake Project“
„The Mandrake Project“-Comic Vol.1 jetzt erhältlich
Soloalbum erscheint am 1. März und vorbestellbar + Aktualisierte Tourdaten!

„Rain On The Graves“ ist die zweite Singleauskopplung aus Bruce Dickinsons kommendem Soloalbum „The Mandrake Project“, das am 1. März über BMG erscheinen wird. Mit einem gewaltigen Gitarrenriff, dramatischen Keyboards und einer souveränen Gesangsleistung versehen, wurde der Song von einem verregneten Besuch am Grab des romantischen Dichters William Wordsworth im Lake District inspiriert. Das Stück wuchs zu einem Nachdenken über die Natur der Sterblichkeit und den Deal mit dem Teufel heran, zu dem Künstler sich gezwungen sehen, seit dies sich für Robert Johnson in den 1930er-Jahren so sehr lohnte.

„Ich hatte den Text des Refrains, seit ich Grasmere für eine Hochzeit im Jahr 2012 besuchte“, erklärt Bruce, „und es war auch Jahre später nicht schwer, den Rest des Liedes zu schreiben, mit einer solch reichhaltigen Symbolik in meinem Kopf!“ Es handelt sich um eine klassische Dickinson/Roy-Z-Kollaboration; ein eingängiges, aber schweres Stück: Voller Melodie schält es einen teilweisen Sprechgesang auf fast poetische Weise aus den Strophen heraus – vielleicht eine weitere Ode an den großen Wortschmied, der den Titel inspirierte und mit einer Musik verbunden, die geeignet ist, den Geist von Robert Johnson an seinem metaphorischen Scheideweg heraufzubeschwören.

Jetzt auf YouTube ansehen:

Im Video, das komplett im winterlichen Cornwall gedreht wurde – wieder unter der Regie von Ryan Mackfall – sehen wir Bruce, den Schauspieler und Prediger, wie er seinen eigenen Pakt mit dem Teufel schließt und darin seine „Hauskapelle aus der Hölle“ mit einbezieht.

„Rain On The Graves“, die Nachfolgesingle des hochgelobten Tracks „Afterglow Of Ragnarok“, zeigt den einfallsreichen, ausladenden und faszinierenden Charakter von „The Mandrake Project“.
Klanglich schwer und reich an musikalischen Texturen, erweckt Bruce mit diesem Album eine musikalische Vision zum Leben, an der er lange Zeit getüftelt hat. Zusammen mit Co-Autor und Produzent Roy Z hat er eines der wegweisenden Rockalben des Jahres 2024 geschaffen.

„The Mandrake Project“ ist jedoch nicht nur ein Album. Der gleichnamige Comic ist eine düstere, erwachsene Geschichte über Macht, Missbrauch und das Ringen um Identität, die vor dem Hintergrund wissenschaftlicher und okkulter Genialität erzählt wird. Die von Bruce Dickinson für Z2 Comics geschaffene Reihe besteht aus Graphic Novels, die von Tony Lee (Dr. Who) geschrieben, von Staz Johnson (2000AD) atemberaubend illustriert und vom Branchenschwergewicht Bill Sienkiewicz mit Covern versehen wurden. Sie wird in zwölf vierteljährlichen Ausgaben herausgebracht, die zu drei jährlichen Graphic Novels zusammengefasst werden, von denen die erste Ende 2024 erscheinen wird. Der erste Einzelband kam am 17. Januar in die Comicläden und die spezielle Collectors‘ Edition war innerhalb von 48 Stunden nach Veröffentlichung ausverkauft.

Bruce Dickinson und seine phänomenale Band werden die Musik von „The Mandrake Project“ mit einer großen Headliner-Tour in diesem Frühjahr und Sommer zum Leben erwecken. Eine neu angekündigte Zusatzshow in Wolverhampton im renovierten The Halls am 16. Mai wird nächste Woche in den Vorverkauf gehen; Details zum Vorverkauf unter www.themandrakeproject.com.

Support in Großbritannien, Paris und Tilburg kommt von den neuseeländischen Nachwuchsrockern Black Smoke Trigger.

Bruce Dickinson – „The Mandrake Project“-Tour

18. April – Diana Theater, Guadalajara, MEXIKO
20. April – Pepsi Theatre, Mexico City, MEXIKO
24. April – Live Curitiba, Curitiba, BRASILIEN
25. April – Pepsi On Stage, Porto Alegre, BRASILIEN
27. April – Opera Hall, Brasilia, BRASILIEN
28. April – Arena Hall, Belo Horizonte, BRASILIEN
30. April – Qualistage, Rio De Janeiro, BRASILIEN
02. Mai – Quinta Linda, Ribeirao Preto, BRASILIEN
04. Mai – Vibra, Sao Paulo, BRASILIEN
16. Mai – The Halls, Wolverhampton, UK +
18. Mai – Barrowland Ballroom, Glasgow, UK
19. Mai – O2 Academy, Manchester, UK
21. Mai – Arena, Swansea, UK
23. Mai – Rock City, Nottingham, UK
24. Mai – O2 Forum Kentish Town, London, UK
26. Mai – L’Olympia, Paris, FRANKREICH
28. Mai – 013, Tilburg, NIEDERLANDE
29. Mai – De Oosterport, Groningen, NIEDERLANDE
01. Juni – Barba Negra, Budapest, UNGARN
03. Juni – Arenale Romane, Bukarest, RUMÄNIEN
06. Juni – Mystic Festival, Danzig, POLEN *
05. – 08. Juni – Sweden Rock Festival, Solvesborg, SCHWEDEN *
09. Juni – Rockefeller, Oslo, NORWEGEN
11. Juni – Grona Lund, Stockholm, SCHWEDEN
13. Juni – House Of Culture, Helsinki, FINNLAND
14. Juni – Noblessner Foundry, Tallinn, ESTLAND
16. Juni – Huxleys Neue Welt, Berlin, DEUTSCHLAND
17. Juni – Grosse Freiheit 36, Hamburg, DEUTSCHLAND
19. – 22. Juni – Copenhell, Kopenhagen, DÄNEMARK *
21. Juni – Graspop Metal Meeting, Dessel, BELGIEN *
22. Juni – Summerside Festival, Grenchen, SCHWEIZ *
24. Juni – Zeltfestival Rhein-Neckar, Mannheim, DEUTSCHLAND *
25. Juni – Circus Krone, München, DEUTSCHLAND
26. – 29. Juni – Resurrection Festival, Galicia, SPANIEN *+
27. – 30. Juni – Hellfest, Clisson, FRANKREICH *
30. Juni – Rockhal, Esch-Sur-Alzette, LUXEMBURG
03. – 06. Juli – Rockharz Open Air, Ballenstedt, DEUTSCHLAND *
05. Juli – Ippodrome Delle Capannelle, Rock In Roma, Rom, ITALIEN *
06. Juli – Bassano Del Grappa, Metal Park, Vincenza, ITALIEN *
09. Juli – E-Werk, Koln, DEUTSCHLAND
11. – 14. Juli – Masters Of Rock Festival, Vizovice, TSCHECHISCHE REPUBLIK *+
13. Juli – Hala, Zagreb, KROATIEN
16. Juli – Kolodrum Arena, Sofia, BULGARIEN
19. Juli – Kucukciftlik Park, Istanbul, TÜRKEI
21. Juli – Release, Athen, GRIECHENLAND *

* – Festivalauftritt
+ – Neu hinzugefügt

Alle Infos zur Tour und Tickets gibt es unter:

https://brucedickinson.lnk.to/tourPR

Alles rund um die neue Comic-Reihe lässt sich hier finden:

http://www.z2comics.com/

„The Mandrake Project“ wird Dickinsons siebtes Soloalbum. Es wird über BMG weltweit in mehreren Formaten erscheinen. Alles rund ums Album gibt es hier:

www.themandrakeproject.com

 

KINGS WINTER Interview

So langsam wurde es Zeit für mich mal genauer hinter die Kulissen des Studioprojektes KINGS WINTER zu blicken. Daher schnappte ich mir die Gründer Jule und Tobias Dahs um ihn etwas auf den Zahn zu fühlen.

J.P: Hallo Tobias und Jule, vielen Dank dass ihr mir ein paar Fragen zu euch und zu eurem neuen Album beantwortest. Zuerst, für die Leute, die euch vielleicht noch nicht so kennen, steltl euch und die Band doch einmal kurz vor und erzähle ein bisschen was zu eurem Werdegang?

Jule: Wir kommen tatsächlich dem Bandnamen nach aus Königswinter am Rhein. Der Bandname war schnell gefunden beim Blick auf das Ortsschild.
Bei mir ging das mit der Musik früh los, bereits im Kindergartenalter. Die erste Band habe ich so mit 14/15 gegründet aus einer Schülerband raus und so hat sich das weiterentwickelt. Meine ehemalige Band SKALIKA die es 10 Jahre gab, dann habe ich nach knapp 3 Jahren Pause bei LEVIATHAN und nachher bei LIVING ABYSS eingestiegen und dann ist KINGSWINTER bereits entstanden. Ich habe einige Nebenprojekte gemacht bzw. Gast-Vocals aber das waren so die Hauptprojekte.

Tobi: Ich habe so mit 15 angefangen Gitarre zu spielen, also eher ein Spätstarter. Dann war meine erste Band LEVIATHAN die dann später umbenannt werden musste, weil es Namensdoppelungen gab und wir dann eine Unterlassungsklage bekommen haben, netterweise. 2013 sind wir beide uns über den Weg gelaufen, dann bin ich zeitweise noch bei SKALIKA eingestiegen, habe so die letzten paar Monate bevor die Band sich aufgelöst hat und habe die Gitarre übernommen, weil ein Gitarrist fehlte. Dann war ich primär bei LIVING ABYSS aktiv, dann haben wir 2018 eigentlich erst als Nebenprojekt, für ein bisschen Spaß und um was anderen zu machen und um uns die Zeit zu vertreiben, weil die andere Band so ein bisschen brach lag, KINGS WINTER gegründet und inzwischen haben wir dann LIVING ABYSS verlassen, nachdem KINGS WINTER Fahrt aufgenommen und hat und konzentrieren uns komplett auf diese Band. Also komplett, d.h. ich habe noch ein anderes Projekt in der Pipeline für dieses Jahr aber KINGS WINTER ist die Hauptband.

J.P: 2 Alben und 2 EPs bislang. War euch das klar, dass ihr mehr veröffentlicht, wollt als ihr KINGS WINTER ins Leben gerufen habt?

Tobi: Das war tatsächlich erstmal so ein Off/off Ding, ich habe tatsächlich bei LIVING ABYSS vorher immer nur so Teile zu einem Song beigesteuert aber nie einen kompletten Song geschrieben, weil da unser anderer Gitarrist ziemlich besitzergreifend war, um das mal nett zu sagen. Deswegen war ich einfach super unsicher, ob ich als Songwriter funktioniere und habe dann auch ewig gerungen mit dem ersten Song, das war damals „Times running out“ der Opener unserer EP „Forging the Cataclysm“ damals. Das war der erste Song und da habe ich so ein halbes, dreiviertel Jahr vor dem halbfertigen Song gesessen, bis ich dann irgendwann den Sprung geschafft habe den Song fertig zu schreiben und dann dachte, ok jetzt ist einmal der Knoten geplatzt und dann haben wir so die ersten 4 bzw. 5 Songs, wenn man das Instrumentale dazu zählt, geschrieben, aber es war tatsächlich erst mal nur so die Idee den zu veröffentlichen und zu schauen was passiert. Es hätte ja auch passieren können, dass das eine Bleiente ist und sich niemand dafür interessiert und das Feedback schlecht ist.

Jule: Vor allem auch erst mal nur als Studioprojekt. Das war für uns so von Anfang an der Gedanke, wir machen hier bei uns zuhause zu zweit ein Studioprojekt und mehr nicht.

Tobi: Aber die Reaktionen waren so gut, egal ob Presse oder wir haben auch so viele EP‘s verkauft, dass wir relativ schnell die Unkosten wieder drin hatten, und dann dachte ich, es macht Spaß, es ist genau das, was ich machen möchte, und dann war relativ schnell klar, dass das auch weitergehen soll.

J.P: Eure Selfpromotion ist super, alles da was man benötigt, habt ihr aber nicht doch Interesse mit einem Label zusammen zu arbeiten?

Tobi: Tatsächlich ist ein Label natürlich ein Traum und natürlich öffnet ein Labelname auch ein paar Türen. Aber viele Magazine freuen sich tatsächlich, auch wenn sie direkt von den Künstlern bemustert werden.
Wir wollten auf jeden Fall regelmäßig veröffentlichen, weil man als kleine Band schon permanent beim Fan präsent sein muss meiner Meinung nach, um einfach nicht in Vergessenheit zu geraten. Und da ist manchmal halt der Labelprozess zu lange. Unsere EP war im September im letzten Jahr fertig und wenn man dann erst noch ein Label finden will und dann noch in deren Veröffentlichungszyklus sind rein quetschen muss, das ist dann sehr lange und dann sind das manchmal ein halbes Jahr von der fertigen CD bis zur Veröffentlichung dann. Wir haben auch das Glück, das wir eine sehr treue Fanbasis haben auf die wir uns verlassen können und die uns dann in die Lage versetzen das wir bei der Produktion und dem Ganzen nicht drauflegen mussten bis jetzt. Also es ging auch ohne Label bis jetzt ganz gut.

J.P: Wie sind denn die Aufnahmen zu der Platte abgelaufen? Wann habt ihr damit angefangen und wie ist sie entstanden?

Tobi: Also tatsächlich entsteht alles immer primär bei mir, d.h. ich schreiben den Song und programmiere mir dann die Drums und alles, was ich sonst so brauche, dazu. Danach kommen dann der Text und die Gesangsaufnahmen. Letztes Jahr im Januar haben wir mit dem Songwriting begonnen bis Sommer und dann hat Chris unser neuer Gitarrist seine Gitarren noch dazu beigesteuert und den Bass eingespielt. Die Gesangsaufnahmen werden immer zwischendurch gemacht, quasi immer, wenn ein Song fertig ist. Wir haben halt nicht die Möglichkeiten uns 3 Monate im Studio am Stück einzuschließen.

J.P: Jule schreibst du eigentlich die Texte?

Jule: Nein, also das macht tatsächlich auch Tobi, weil es die Erfahrung gezeigt hat das ich nicht so arbeiten kann das ich einen fertigen Song bekomme und dann die Texte dazu schreibe, was ich früher so gemacht habe. Es gibt sicher Songwriter, die das gut können, aber für mich geht das nicht, zumindestens nicht, wenn es auf einen reinen auf Gitarren basierten Song passieren muss. Deswegen sind wir dazu übergangen das Tobi den kompletten Song inklusive Texte alleine schreibt. Er singt dann auch eine „Drecksspur“ ein, die dann als kleine Vorgabe für mich dient, auch wenn dann manchmal etwas komplett anderes rauskommt zum Schluss, weil seine Ideen manchmal gesanglich nicht umsetzbar sind, z.B. bezüglich Atempausen etc.

J.P: Hattest du eigentlich Gesangunterricht Jule?

Jule: Also ich habe mit anderen Instrumenten angefangen, vor allem Akkordeon. Das war bei uns in der Familie so Tradition und ich habe dann auch in einem Orchester angefangen zu spielen so ab 9 Jahre. Und so mit 14 Jahren wollte ich dann zur Gitarre wechseln, aber da ich sehr klein bin und dann auch sehr kleine Hände habe war das halt sehr schwierig mit dem Greifen und dem Wechseln. Das funktionierte dann also nicht und man verliert dann natürlich auch die Lust. Ich habe aber immer schon nebenher gesungen und als dann die erste Bandgründung anstand bin ich dann auch direkt beim Gesang gelandet. Dann habe ich auch gesagt okay ich will da jetzt etwas professionelleren Input haben und war da in Köln an der Music Academy. Aber eine richtig klassische Gesangsausbildung habe ich nicht. 2 Jahre war ich dort, es war dann teilweise aber auch etwas schwierig, weil meine Gesangslehrerin eher dem Jazz zugewandt war und ich dann eher Rock und Metal orientiert da ankam.

J.P: In den Infos zum Album steht, dass du Jule sehr mit Covid zu kämpfen hattest und dass dies großen Einfluss auf die Entstehung des Albums hatte, wie und warum genau? Wie hat sich deine Gesangsstil verändert?

Jule: Über 6 bis 8 Wochen hatte ich ganz extrem Husten das war schon echt heftig. Als es dann nach gut 2 Monaten mit Medikamenten wieder besser wurde habe ich aber gemerkt okay das ist noch nicht ganz wieder gut irgendetwas ist da noch. Als wir dann mal wieder nur so für uns proben wollten ging auf einmal gar nix mehr! Ich konnte keine Töne mehr halten, die Stimme ist weggebrochen, die Tonlage stimmte nicht mehr und ich kam gar nicht mehr in die Höhen. Daraufhin war ich dann beim HNO-Arzt der dann auch tatsächlich Schäden an den Stimmbändern festgestellt hat.
Daraufhin hatte ich dann 1 ganzes Jahr Stimmtherapie und die Stimmtherapeutin musste mir tatsächlich Sachen wieder austrainieren die ich mir in der Gesangsausbildung angeeignet hatte, weil die einfach die Stimme geschädigt haben. Falsche Herangehensweise halt. Außerdem musste ich halt alles von Grund auf neu lernen, Atemtechnik und einfach alle Grundlagen, weil meine Stimme nun einfach 1 ganzen Ton tiefer ist als vorher. Für eine Frau ist meine Singstimme jetzt sehr tief. Growls gehen z.B. gar nicht mehr, das habe ich tatsächlich verboten bekommen. Man hat das auch direkt gemerkt, wenn ich es dann doch mal probiert habe, war sofort die Stimme angegriffen. Vieles ist dabei Training, aber es geht einfach nicht mehr und ist vielleicht für immer verloren gegangen. Die Zeit wird es zeigen. Ich bin auf jeden Fall erstmal froh, dass meine Stimme überhaupt wieder einigermaßen fit ist und auch wir das Album machen konnten, woran ja zum Anfang gar nicht zu denken war und die Hoffnung gar nicht da war! Auch wenn uns der neue Gesang fast schon besser gefällt als zuvor war der Weg dahin echt steinig und hart!

J.P: Apropos Jule, wie können wir uns eure Zusammenarbeit vorstellen? Gerade als Ehepaar ist man dann ja quasi 24/7 miteinander und teilt dann sogar ein Stück Beruf(ung), kann das nicht auch mal zu Reibereien führen?

Beide: Also eigentlich ist es sehr harmonisch, es macht vieles einfacher. Man muss einfach gut kommunizieren können, das war uns auch bei den neuen Bandmitgliedern sehr wichtig! Und das ist ja bei Ehepaaren eigentlich vorhanden, von daher macht es natürlich auch die Aufnahmen und alles einfacher. Wichtig ist dann natürlich persönliches zu trennen, also wenn man was musikalisch kritisiert wird, dann ist das nur darauf bezogen nicht privat oder persönlich! Das Einzige, was halt ist, für Proben oder Gigs sind wir halt immer beide mit am Start, d.h. wir brauchen privat dann für unsere Tochter immer einen Babysitter. Das ist dann natürlich der Nachteile, was uns auch etwas einschränkt bzw. wir einfach mehr planen müssen. Es ist halt auch irgendwie cool das am Küchentisch dann auch manchmal direkt Bandsachen besprochen werden können und auch unsere Tochter so langsam begreift, was wir da eigentlich machen und die Musikalität auch bei ihr erkennbar ist! Sie hat ein altes Funkmikro von mir mit dem sie aktuell durch die Gegend rennt und unsere Songs singt, natürlich als Kauderwelsch, aber es ist echt toll zu sehen. Die Band ist im Familienleben schon stark verankert was aber auch echt ein Vorteil ist. Wenn man Partner hat die so gar nichts mit Musik zu tun haben oder anfangen können kann es schon manchmal echt schwieriger oder streitbarer werden. Denn man muss ja viel Zeit und auch Geld in die Musik stecken.

J.P: Kommen wir jetzt mal zum Album selbst. Was macht es aus eurer Sicht nach aus? Wie unterscheidet es sich vom letzten Album? Einzelne Songs fielen mir recht schwer herauszupicken. Wovon handelt eure Lyrics denn so?

Tobi: Also wir glauben das das neue Album so bis jetzt die beste Umsetzung ist was wir uns für KINGS OF WINTER vorgestellt haben. Einfach auch weil wir uns jetzt an die Melodic Death Sachen eher rangetraut haben als Beispiel. Zum Anfang wollten wir da noch nicht so hin, weil wir LIVING ABYSS und KINGS WINTER klar trennen wollten. Jetzt sind wir ja bei LIVING ABYSS raus und können auch wieder mehr in die Richtung gehen, die wir uns vielleicht von Anfang an vorgestellt haben. Harter Metal mit klarem Gesang.
Unsere Lyrics handeln von allem, was mich oder uns so beschäftigen. Lyrics sollten schon etwas sein was einen zu denken gibt, denn nur dann sind sie irgendwie authentisch.“Tyrants Fall“ ist zum Beispiel entstanden in den ersten Tagen des Ukraine Krieges, „Destroyer of Worlds“ dreht sich um die 1. Atombombe, aus angelehnt etwas an den Film Oppenheimer. . Der Albumtitel basiert z.B. auf einem Zitat von George Adaire, welches ich auf der Facebook Timeline eines Freundes gesehen hatte und einfach toll fand! Über klassische Fantasythemen handeln die Texte eher weniger, das würden sie wenn Jule die Lyrics schreiben würden : )

J.P: Und apropos neues Album, ihr habt euch ja personell verstärkt. Christian Schmitz ist nun Teil der Band. Was war der Grund dafür, woher kanntet ihr ihn, was bringt er mit und habt ihr noch weitere Zugänge geplant?

Tobi: Chris war eigentlich eine lustige Geschichte, ich habe die letzte Platte seiner Ex Band gereviewt und weil die Rezi ganz gut war und die Platte auch toll haben wir uns auf FB befreundet und sind danach in Kontakt geblieben. Und als Alexi Laiho gestorben ist haben wir uns dazu entschieden einen Tributesong aufzunehmen, nämlich „Midnight Madness“. Chris hat dazu die Gitarrensoli eingespielt und ich glaube ihm ist da einfach in Erinnerung geblieben das die Zusammenarbeit sehr gut war. Wir haben dann unsere erste Liveanfrage gehabt, was wir uns dann auch zugetraut haben, aber es dann schlussendlich doch nicht geklappt hat eben wegen der Corona Pandemie, und da haben wir dann natürlich einen zweiten Gitarristen gesucht und Chris hat direkt gesagt er hätte Bock mitzumachen und hat sogar ein richtiges Bewerbungsvideo geschickt, wo er einen Song von uns gecovert hat. Passt auf jeden Fall mega weil er ein unglaublich guter Gitarrist ist, noch dazu Songs schreiben kann, „Sonic Thunderstorm“ ist ja von ihm, und die Chemie stimmt einfach. Sowohl persönlich als auch musikalisch was ja zwischen den Gitarristen schon recht wichtig ist. Es erschließen sich jetzt einfach auch mehr Möglichkeiten mit zwei Gitarren und wie gesagt er bringt auf einfach ganz tolle Ideen mit ein!
Und ein weiterer Vorteil natürlich, Chris kann growlen, was ja durch Wegfall von Jule ein echter Glückstreffer war. Wird dachten schon „Hey Scheisse keine Growls auf der Platte“ und dann kam Chris relativ spät damit um die Ecke das er das auch könne weil er mal etwas Unterricht bei Britta Görtz.(Ex CRIPPER) hatte.

Jule: Und bezüglich weiterer Neuzugänge, also wir haben ja vor ein paar Tagen Hendrik Franke als neuen Bassisten vorgestellt. Der uns ja auch schon eine gewisse Zeit, 11 Jahre mittlerweile, begleitet hat. Erst wollten wir ihn gar nicht fragen, weil wir ja dann nicht die gesamte LIVING ABYSS Besetzung auf einmal bei KINGS OF WINTER haben wollten, aber nach ein paar Pleiten bei Vorspielen haben wir ihn dann doch kontaktiert und er hat direkt zugesagt.
Wir haben vor kurzem auch das erste Mal mit der vollen Bandbesetzung geprobt und es hat direkt funktioniert und fühlte sich unglaublich gut an! Auch einen Schlagzeuger haben wir nun endlich gefunden, wir dürfen ihn aber noch nicht offiziell verkünden, weil er noch mit seiner anderen Band sprechen muss. Wir sind jetzt endlich komplett und haben im September auch den ersten Livegig zusammen, den wir aber auch noch nicht offiziell verkünden können, weil auch das noch nicht komplett final bzw. bekanntgegeben ist.

J.P: Anschlussfrage dazu, mir scheint als entwickele sich KINGS WINTER von einem Studioprojekt hin zu einer richtigen Liveband oder täusche ich mich da?

Jule: Also eigentlich wurde das ja regelrecht eingefordert, weil es immer wieder viele Anfragen gab, wann spielt ihr denn endlich mal live. Daraufhin haben wir überlegt es doch nicht bei einem Studioprojekt zu belassen. Dann kam ja die erste Festivalanfrage und seitdem gab es ja schlussendlich kein Zurück mehr!

Tobi: Außerdem freuen wir uns darauf die Songs endlich mal live zu performen, Live spielen ist halt einfach immer noch das Größte! Nichts gegen Studioprojekte, aber es ist doch einfach etwas ganz anderes!

J.P: Wenn ich nicht komplett falsch liege, bist du Tobi nicht nur Musiker sondern auch Schreiber so wie ich, ist das richtig? Wie kam es dazu bzw. führt das nicht zu Schwierigkeiten?

Tobi: Ja ich schreibe bei Powermetal.de. Ich kann das aber auch ganz gut trennen glaube ich. Wenn ich da unterwegs bin, bin ich klar Fan. Logisch höre ich als Musiker etwas anders hin und analysiere mehr die Songs und hole mir manchmal vielleicht auch die ein oder andere Inspiration, aber wenn ich einfach Musik konsumieren will, dann konsumiere ich einfach. Ich versuche aber Bands hier aus dem näheren Umfeld/Underground zu vermeiden, weil ich bin, ehrlich bei meinen Rezis und schreibe auch wenn mal was nicht so gut ist. Das sollte dann kein böses Blut geben im direkten Umfeld. Man darf bei allem auch nicht vergessen, eine Rezension ist immer subjektiv, Tagesform abhängig und immer nur EINE Meinung.
Ich schreibe schon seit 2010 und da hat man natürlich auch eine gewisse Stammleserschaft und seinen Stil. Zum Schreiben bin ich einfach gekommen weil für ein anderes Magazin (The Pit) gesucht wurde und ich fand das damals interessant vor allem die Sachen im Vorfeld zu bekommen fand ich damals cool : )

J.P: Vielleicht auch interessant für die Leser, wenn ich hier schon mal ein Ehepaar im Interview habe ; ). Ihr seid Metalmusiker, Eltern und Berufstätig. Wie kann man sich das im Alltag vorstellen? Seid ihr eigentlich eine ganz normale Familie und man stellt sich da nur immer was besonders drunter vor?

Jule: Also eigentlich sind wir eine ganz normale Familie glaube ich. Teilweise hören wir sogar aus dem Freundeskreis boah seid ihr Spießer : ) Wir sind sehr familiär aufgewachsen und sind bis heute so. Unsere Tochter trägt gerne bunt, aber auch mittlerweile viele Bandshirts. Sie greift da auch tatsächlich selbst zu und sucht sich aus was sie will! Sie bekommt natürlich schon mit wie wir sind und wie wir aussehen. Im Auto läuft dann halt eher härtere Musik, das kennt sie auch nur so und das findet sie auch toll. Ihr aktuelles Lieblingslied ist z.B. die letzte ROLLING STONES Single „Angry“. Das hört sie aktuell rauf und runter! Sie mag auch Eddy von IRON MAIDEN, der hängt bei uns an vielen Wänden, das finden andere Kinder wenn die zu Besuch sind eher verstörend, sie liebt ihn : )
Der Alltag ist eigentlich ganz normal, außer dass wir natürlich schauen müssen das wir unsere Musik also das Hobby darin integrieren müssen und dann Proben oder Arbeiten am Album eher in den Abendstunden stattfinden, wenn die Kleine im Bett ist.

J.P: Ein kurzer Schwenk zu euren bisherigen Bands und Projekten. Bei LIVING ABYSS seid ihr ja ausgestiegen richtig? Was waren die Gründe dafür und seid ihr noch aktuell woanders aktiv oder konzentriert ihr euch gerade voll auf KINGS WINTER?

Tobi: Also ich habe noch ein weiteres Projekt in der Pipelin, ein Melodic Death Metal Projekt, wo schon 5 Songs geschrieben sind. Das wird ungefähr Herbst werden bis da etwas Vorzeigbares präsentiert werden kann. LIVING ABYSS war im Endeffekt wie so häufig, dass es unterschiedliche Vorstellungen gab wie es weitergehen sollte und ein bisschen hat da auch KINGS WINTER mit reingespielt, weil wir da auf einmal ganz andere Möglichkeiten hatten dies auch in unseren Lebensalltag mitzuintegrieren. Das ging bei LIVING ABYSS nicht so gut zum Schluss, vor allem, was dann Proben und so anging. Es gab auch einfach keine neuen Songs, und das ist ja das, was ich so liebe, im Studio an neuen Songs zu arbeiten und einfach etwas entstehen zu lassen. Das war bei LIVING ABYSS nicht mehr so möglich. Wir verstehen uns aber nach wie vor gut, haben privat auch noch Kontakt, aber auf der Arbeitsebene hat es einfach nicht mehr funktioniert!

J.P: Wie geht es denn aktuell und in der nächsten Zeit nun für KINGS WINTER an? Gibt es vielleicht schon Livepläne?

Jule: Also wir können natürlich aufgrund der Familie und unserer Tochter jetzt keine großen Tourplänen oder ausgedehnte Touren machen. Das ginge auch bei den anderen Mitgliedern nicht, weil die einfach auch alle ihre anderen (musikalischen) Verpflichtungen haben. Aber natürlich haben wir schon den ein oder anderen ausgewählten Slot, den wir sehr gerne wieder belegen würden oder wir gerne spielen würden. Zu nennen wäre da auf jeden Fall das Field Invetion Festival im Westerwald da haben wir mit LIVING ABYSS schon gespielt und das war sehr cool und super organisiert! Es muss also einfach Sinn machen was auch vielleicht nicht zu weit weg ist. Wir sind da auf jeden Fall offen, es muss halt einfach für uns passen! Ein Traum wäre es nochmal beim Summer Breeze zu spielen, dort haben wir auch mit LIVING ABYSS mal gespielt.

JP: Was sind denn so eure musikalischen Einflüsse und/oder Lieblingsbands? Ich habe gelesen das ihr großes BLIND GUARDIAN Fans seid, das bin ich übrigens auch, Zeit zum Fachsimpeln ; )

Jule: Also ich komme klar aus der Melodic Death Ecke, so CHILDREN OF BODDOM haben mich da absolut geprägt. Aber auch ebenso Sachen wie BLIND GUARDIAN, NIGHTWISH finde ich gut. In der letzten Zeit haben mich THE HALO EFFECT oder auch das letzte IN FLAMES total gecatcht. In der Jugend habe ich aber auch viel Viking Metal gehört, als so Sachen wie AMON AMARTH.

Tobi: Meine Einflüsse sind wirklich sehr breit gefächert, ich beschränke mich jetzt mal nur auf den Rock und Metal Kram, angefangen von ROLLING STONES, PINK FLOYD über GENESIS bis hin dann zum Nu Metal also LINKING PARK oder KORN. Da hat es dann bei mir so richtig gezündet metaltechnisch! Melodic Death Metal ähnlich wie bei Jule und ganz klar sind bei mir auch BLIND GUARIDIAN und IRON MAIDEN meine Alltime Faves!
Als Gitarrist ist mein Haupteinfluss tatsächlich Michael Schenker. Das sieht man auch daran das ich nur Flying V Gitarren spiele.

JP: Tobias du spielst ja nicht nur Gitarre sondern auch Bass. Beides richtig gelernt oder selbst beigebracht und was spielst du lieber?

Tobi: Gitarrenunterricht hatte ich tatsächlich nur 1 Jahr und danach habe ich mir alles selbstbeigebracht auf Basis von Youtube Videos etc. Ich bin nur ein Notfallbassist, als Rockbassist tauge ich was, für mehr reicht es dann nicht, es war damals einfach einfacher nicht noch jemand dazu zu holen bei den ersten Alben als das ich fix zum Bass greife. Da haben wir jetzt mit Chris und auch Hendrik fähigere Leute in der Band die z.B. auch den Bass mit Fingern spielen können, bei mir reicht es da nur zum Pik

J.P: Abschlussfrage, wie seht ihr die heutige Musiklandschaft nach Corona? Was hat sich verändert, was meint ihr wie sieht die Zukunft aus?

Beide: Also es ist auf jeden Fall eine Spaltung im Livesektor da! Es gibt die richtig großen Bands, wo die Konzerte mega schnell ausverkauft sind, und dann gibt es die kleinen Bands und Clubshows wo man dann vor einem fast leeren Laden spielt. Klar die Preise haben sich erhört und ich glaube die Leute geben dann lieber einmal Geld aus, um eine richtig große Band zu sehen als viele kleinere Sachen, obwohl das ja echt schade ist! Es gab glaube ich noch nie so viele Abendkassentickets wie in der letzten Zeit, das war auch definitiv mal anders! Für KINGS WINTER war die Situation nicht so schwer, weil wir uns ja nicht mit der Band unser Leben finanzieren müssen. Aber für die vielen Berufsmusiker war das schon ein sehr harter Schlag! Und komischerweise gab es auch mehr Interesse bei uns vielleicht generell für neue Musik, weil ja keine Livekonzerte möglich war.
Auch für die Festival ist und war das ganze natürlich ein Desaster! So viele Absagen oder Festivalsterben aufgrund von schlechten Vorverkäufen. Die Musiklandschaft hat sich auf lange Sicht verändert und die kleinen Festivals und Konzerte werden auf Dauer definitiv weniger werden und fehlen!

J.P: Vielen Dank Jule und Tobias für eure Zeit und die interessanten Antworten! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft. Die letzten Worte an die Fans da draußen gehören natürlich euch.

Beide.: Erstmal vielen Dank für das Interview! Es ist mal schön ein Gesicht zu den ganzen Emails zu haben : ) Ein ganz großes Dankeschön an unsere Fans und die Stammbesteller, eine Riesen große Unterstützung. Wir hoffen das wir uns alle demnächst mal bei einem Konzert sehen können!

Julian

KINGS WINTER – The other Side of Fear

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Trackliste:

01. The other Side of Fear
02. When Tyrants Fall
03. The Lost Art of Grey
04. Shadow of the Cross
05. Destroyer of Worlds
06. Sonic Thunderstorm
07. Revolution`s Name
08. The Darkness Within

 

 

 

 

Spielzeit: 39:04 min – Genre: Heavy Metal – Label: Eigenvertrieb – VÖ: 28.01.2024 – Page: www.kingswinter-music.com

 

Das Ehepaar Dahs begeistert uns mit ihrer Band KINGS WINTER nun auch schon seit 2019 und nun steht das neue Album „The Other Side of Fear“ in den Startlöchern.
Auf diesem gibt es die ein oder andere Neuerung zu vermelden!
Nach wie vor zeichnen sich Tobias Dahs für die Gitarre und Jule Dahs für den Gesang verantwortlich aber mit „Christian Schmitz“ hat man nun einen zweiten Gitarristen der auch noch Growlen kann mit an Bord geholt, um den Sound zu erweitern. Zusätzlich soll es auch noch einen permanenten Schlagzeuger geben, dieser ist aber noch nicht bekannt.
Man wächst also von einem Studioprojekt zu einer größeren Band mit geplanten Liveaktivitäten!
Im Vorfeld des neuen Albums gab es aber einige schlechte Neuigkeiten zu vermelden. Viele geplante Musiker, die dann doch nicht zur Verfügung standen und Jules Covid Erkrankung, die sich leider nachhaltig auf die Stimmbänder ausgewirkt hat und somit eine Neuaufnahme von bereits fertigem Material unumgänglich machte.
Für mehr Details dazu empfehle ich euch mein ausführliches Interview zur VÖ welches ich mit dem sympathischen Ehepaar Dahs geführt hab.

Hier konzentrieren wir uns jetzt mal auf die neuen Songs der Scheibe, gestartet wird direkt mit dem Titelsong „The other Side of Fear“. Schöner 80iger inspirierter Heavy Metal erwartet uns hier, Jule singt etwas tiefer als auf den letzten VÖs, wie ja auch schon angesprochen, klingt dadurch aber noch mehr nach Doro Pesch, Lita Ford und Co. Sehr geiler Song wo auch sofort sichtbar wird das man nun mit 2 Gitarren unterwegs ist!
Ähnlich druckvoll geht man beim anschließenden „When Tyrants Fall“ zur Sache, tolle Lyrics die aktueller nicht sein könnten und auch ansonsten findet der Song sich schnell in den Gehörgängen wieder und verweilt da recht lange.
Bei „Shadow of the Cross” wird der Härtegrad nach oben geschraubt und hier haben wir ein paar Growls zu verzeichnen die von Neugitarrist Christian stammen und die der Nummer noch den richtigen Punch geben! Hier kam man 1 A die Nackenmuskeln schön kreisen lassen!
„Destroyer of the Worlds“ geht dann etwas in Richtung des tollen Openers und bietet mit seinen ruhigeren Bridgeparts einen interessanten Aufbau.
Das folgende „Sonic Thunderstorm“ ist von Christian geschrieben worden und ja das hört man, tönt das gute Stück doch etwas anders, was, aber nicht heißt das es nicht in die Songstruktur passt, im Gegenteil, hier gibt es geile Gitarrenarbeit mit großartigen Solis. Einfach ein runder Track der einem auch nicht mehr so schnell aus dem Kopf geht!
Mit dem abschließenden „The Darkness Wthin“ welches etwas ruhiger angelegt ist geht eine rund rum gelungene neue KINGS WINTER Scheibe zu Ende die eine Band zeigt, die sich stetig weiterentwickelt!

Es ist schön zu sehen, wie sich die Band entwickelt hat seit ihren Anfängen, die ich ja direkt mit begleitet habe!
Mit dem neuen Personal, vor kurzem stieß noch Bassist Hendrik Franke (LIVING ABYSS) dazu, wird man variabler und als Fan wird man es gar nicht erwarten können die Songs auch mal live zu sehen.
Tolle Melodie, geile Instrumentalisierung was will man mehr? Okay, etwas mehr Spielzeit vielleicht mit noch mehr geilen Songs!
Jules Gesang möchte ich ebenfalls hervorheben, gefällt mir nochmal eine Spur besser als auf den Vorgängern, auch wenn der Grund dafür ja kein besonders schöner ist!
Applaus Richtung Königswinter, jetzt geht es aber erst so richtig los oder? : )

Julian

 

DYMYTRY – Five Angry Men

Trackliste:

01. Enemy List
02. Everything Is Black
03. Wake Me Up (Before I Die)
04. Legends Never Die
05. Three Steps To Hell
06. In Death We Trust
07. Dead Living Dead
08. 1939
09. The Revenant
10. Five Angry Men

 

Spielzeit: 40:52 min – Genre: Psy-Core – Label: AFM Records – VÖ: 26.01.2024 – Page: www.facebook.com/dymytrycz

 

DYMYTRY sind mit ihrem siebten Album, und zweiten in englischer Sprache, zurück im CD Player. Normalerweise gehe ich bei Psy-Core oder ähnlichem Modernen gekloppe freiwillig in Deckung und komme erst wieder raus wenn die Mucke verstummt. Nicht so bei DYMYTRY, die Tschechen haben etwas das mich fasziniert und fesselt, hier bewahreitet sich das man nicht Stur auf einen Stil beharren sollte und öfters über den Tellerrand blicken und somit über seinen eigenen Schatten springen sollte. Den nur so entdeckt man immer wieder für sich Neues und faszinierendes.

Zur wütenden Truppe gehören A.L. an Mikrofon, Dymo und Gorgy an den Gitarren, R2R am Bass und Mildor an den Drums. Hat sich etwas im Leben von DYMYTRY geändert, ich sage mal nein. Das Album fängt so an wie „Revolt“ aufgehört hat, mit Riffschwangeren und harten Songs im typisch, eingängigen DYMYTRY Stil, manche der enthaltenden Titel wären auch für die Disco geeignet. Wer eine Modern Metal Party schmeißt kommt um die beiden Album „Revolt“ und „Five Angry Men“ nicht rum

Der Titel lautet „Five Angry Men“ mit diesem Titel nehmen die Jungs ihr wildes Image aufs Korn, wütend wirkt dabei nur die Gitarre, der Gesang ist wie schon auf „Revolt“ über jeden Zweifel erhaben. Die Gitarren bombardieren den Hörer mit Riffsalven und zeigt wo der Maurer die Kelle schwingt und den Mörtel in die Mauer donnert. Der Bass macht auch genügend Druck, aber der Drummer haut dermaßen in die Felle das die keinen einzigen Song überleben würden und nach jedem solchen gewechselt werden müssen. Die Produktion trägt zum positiven Gesamtbild, ohne sich zu blamieren, bei.

Wie auch schon auf „Revolt“ geizen die fünf Tschechen nicht mit ausgefeilten Melodiebögen, starkem Gesang und Instrumentierung. Als Vergleich kann ich nur „Revolt“ angeben, da ich im Gerne des Psy-Core nicht wirklich unterwegs bin und mir da nur DYMYTRY zusagen ohne dass ich dabei die Flucht ergreife. Die Jungs nehmen sich bei allem nicht wirklich selbst ernst, bleibt ab März nur abzuwarten ob DYMYTRY das auf Konserve gebotene auch auf die Bühne bringen können.

So können DYMYTRY erneut bei mir wie mit „Revolt“ punkten, das allerdings für mich einen Deut stärker ausgefallen ist als „Five Angry Men“. Ein Probelauf schadet keinem also tut Euch den Gefallen und gebt DYMYTRY mit „Five Angry Men“ als auch „Revolt“ einen Probelauf, es gibt sehr viel auf beiden Alben zu entdecken.

„Enemy List“ ein starkes Stück Musik, fängt da an wo das Vorgängeralbum aufgehört hat, „Everything Is Black“ eine Hymne für den Modernen Metal und stellt wie der Song davor einen Live Kracher dar. „Wake Me Up (Before I Die)“ ein chaotischer Metaller mit großartigem Refrain, „Legends Never Die“ ein Cover im Original von AGAINST THE CURRENT, wobei mir die DYMYTRYs Version ein gutes Stück besser gefällt. „Three Steps To Hell“ ein Song mit Ohrwurm Charakter, „In Death We Trust“ könnte in den Strophen verdaulicher sein, der Refrain ist cool und in der Bridge werden Gregorianische Choreinlagen eingesetzt. „Dead Living Dead“ erinnert mich an die Schweden von SIX FOOT SIX, „1939“ geht die Sache wie der Albumtitel sagt sehr wütend an. „The Revenant“ ein melancholicher und von Tränden triefender Schmachtfetzen, bei „Five Angry Men“ zeigen sich die Boys aus dem Nachbarland nochmal von einer experimentellen Seite und binden Rapeinlagen in die Strophen ein.

Balle