GAIABETA – Gate of GaiaBeta

Trackliste:

01. The Pharaoh`s Return
02. Get your Freedom
03. Second Flame
04. Hands of Revenge
05. Innocent Land
06. The Chains of the Ghosts (The Rebellion)
07. A Sad Story
08. Victory is Coming
09. The Last Warriors
10. Ashes from the Stars
11. Back to the Past (Nevermore)

Spielzeit: 59:13 min – Genre: Heavy Metal – Label: Pitchblack Records – VÖ: 16.05.2025 – Page: www.facebook.com/gaiabeta

 

Die brasilanischen Heavy Metaller von GAIABETA wurde 2017 durch Sänger Marcos Diantoni gegründet.
In ihrer Heimat sind sie schon recht bekannt und traten auf den größten Metalfestivals Brasiliens auf. Nun ist man aber bereit für den großen Schritt in die breite Metalwelt mit dem Debütalbum „Gate of Gaiabeta“ welches über das griechisches Traditionslabel Pitch Black Records veröffentlicht wird.
Auf diesem findet man klassischen Heavy Metal der sich an so Größen wie DIO, BLACK SABBATH, HELLOWEEN oder IRON MAIDEN immer wieder anlehnt.
Auf dem Album befinden sich als Bonustracks auch aller bisherigen Singles die man vor dem gesamten Album bislang veröffentlicht hat. Ein netter Zusatz auf jeden Fall!

So, dann schauen wir mal wie die Jungs so tönen und starten mit dem Albumopener „The Pharaoh`s Return“. Ein etwas mystischer Beginn der gut zum Thema und zur klassischen Metalmucke passt. Fronter Marcos ist bestens bei Stimme, meistert sowohl die mittlere als auch die hohe Tonlage ohne Probleme.
Eine erdige, fast schon schleppende Nummer die aber wunderbar zu den Referenzen BLACK SABBATH oder IRON MAIDEN passt. Ein sehr überzeugender Beginn!
Was zuvor an Geschwindigkeit gefehlt hat holt man nun bei „Get your Freedom“ nach. Die Nummer ballert sich schön im Midtempo mit Doublebass Drumming durch die Boxen und erzeugt so richtig schön Druck! Sänger Marco geht richtig steil und hoch, sehr beeindruckend.
Eine flotte, melodische Nummer die direkt zum mitgehen einlädt, auch sehr schön!
„Second Flame“ sowie „Hands of Revenge“ sind dann stark episch angehaucht und lassen nicht umsonst Querverweise auf die großen IRON MAIDEN zu.
Nachdem etwas wenig aussagekräftigen „Innocent Land“ geht es in die zweite Albumhälfte wo das knackige „The Chains of the Ghost“ schön zum mitbangen und mitgehen einlädt.
Nach einem etwas verhaltenen Start entwickelt sich „A Sad Story“ zu einem fünfminütigen Epicstück was auch ganz ordentlich reinläuft.
Das sehr kurze, instrumentale „Victory is Coming“ bietet dann klassischen Heavy Metal der leider viel zu schnell vorbei ist.
Als Abschluss der CD Version gibt es dann noch wie angesprochen die drei Vorab Singles als Bonustracks, die wie ich finde das Album extrem aufwerten und abrunden. Hier ist von Epic bis klassischen Heavy Metal wieder alles dabei was einem auch zuvor schon gut gefallen hat, der stärkste Track ist hier auf jeden Fall das über 6 Minuten lange „The Last Warriors“.

Ich mag brasilianische Bands einfach! Die Art und Weise wie die Bewohner dort den Metal leben und zelebrieren ist irgendwie nochmal eine ganze eigene Art. Und das merkt man auch hier beim Debüt der Jungs von GAIABETA.
Wer Innovationen sucht ist hier definitiv falsch, wer aber auf ordentlich gemachte Metalmucke irgendwo zwischen BLACK SABBATH, HELLOWEEN und IRON MAIDEN sucht ist hier genau richtig!
Klare Kaufempfehlung von meiner Seite, besorgt euch am Besten die CD mit den tollen Bonustracks!

Julian

 

HAREM SCAREM – Chasing Euphoria

Trackliste:

01. Chasing Euphoria
02. Better The Devil You Know
03. Slow Burn
04. Gotta Keep Your Head Up
05. World On Fire
06. In A Bad Way
07. Reliving History
08. A Falling Knife
09. Understand It All
10. Wasted Years

 

Spielzeit: 37:11 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Frontiers Music srl – VÖ: 25.04.2025 – Page: www.facebook.com/harem.scarem.band

 

HAREM SCAREM sind mit neuem Album zurück, leider fällt gleich zu Anfang etwas negativ auf, die Laufzeit beträgt gerade Mal knapp über 37 Minuten für zehn Songs, das konnte MARTY gerade besser der kommt mit seinen zehn Songs auf über 50 Minuten. Nachdem es fünf Jahre seit dem letzten Album recht Stil um HAREM SCAREM war kommen die Jungs nicht nur mit einen neuen Album über den großen Teich sondern waren auch für ein paar Shows in Deutschland.

Also lassen wir mal Hören ob sich etwas im Hause HAREM SCAREM geändert hat, waren die Kanadier in der Vergangenheit für ihren starken Melodic Rock bekannt und viele Bands und Künstler wurden mit HAREM SCAREM verglichen obwohl sie unvergleichlich sind. Das Bandfoto verrät das die Jungs mittlerweile gereift sind und nicht mehr so knackig aussehen wie noch vor fünf Jahren, aber an keinem geht die Zeit spurlos vorüber. Zu HAREM SCAREM gehören immer noch Harry Hess an Mikrofon und Keyboards, Pete Lesperance an Gitarre und Bass, Creighton Doane an den Drums und Darren Smith an Lead und Backing Vocals.

So nun aber schleunigst von MARTY AND THE BAD PUNCH auf HAREM SCAREM umgeswitcht, und dem neuen HAREM SCAREM Album gelauscht. Die Kanadier konnten mich damals mit ihrem letzten Album noch überzeugen und brachten es immerhin auf einen Laufzeit von 44 Minuten allerdings mit einem Song mehr. Mensch Leute wir sind im Digialalter angekommen, da gibt es kaum Grenzen wie bei Vinyl LPs die aus diesem Grund alle um die 35 Minuten kurz waren. Aber egal hier geht es nicht um Vinyl oder Laufzeit zumindest nicht direkt sondern ob die Band auf ihrem 16. Album mit dem Titel „Chasing Euphoria“ noch für Euphorie sorgen und überzeugen kann.

Der Opener spricht dafür das bei HAREM SCAREM alles beim alten ist, alle Trademarks sind noch vorhanden und zeigen das sich immer noch viele Bands an HAREM SCAREM messen müssen. In ihrem ureigenen Stil zelebrieren die Kanadier ihre Art des Melodic Hard Rock der ihre Fans seit dem ersten Album begleitet. Harrys Stimme hat nichts von ihrer Faszination verloren, ganz im Gegenteil die kann immer noch Höhepunkte setzen genau wie die mehrstimmigen Chöre für die HAREM SCAREM bekannt sind sind auch da. Die Gitarren von Pete setzen ihre eignen Maßstäbe. Der Riffakrobat zeigt eindrucksvoll das er es auch noch voll drauf hat die Elektro-Axt zu schwingen. Der Bass kommt nicht ganz so deutlich durch, die Drums machen einen auf Steroide. Einzig die Produktion hinkt ein wenig hinterher, allerdings weiß ich nicht ob es an den MP3 Promos liegt oder bei der Ausführung ein Schnitzer passiert ist.

Wie ich 2020 schon schrieb sind HAREM SCAREM unvergleichlich und machen ihre eigne Art von Melodic Rock der es einfach kann und überzeugt. Egal welchen Song man aus der langen Karriere nimmt, es ist zu 90% ein Treffer der gefallen findet „Chasing Euphoria“ bildet da keine Ausnahme, es ist alles auf dem Album für das HAREM SCAREM stehen, starke Stimme, messerscharfe Gitarren und eine kraftvolle Instrumentierung. Und so rocken sich die Vier auf gewohnt hohem Niveau durch die zehn Songs. Allerdings ziehe ich einen halben Punkt ab, da mir die Laufzeit mit 37 Minuten einfach zu wenig ist.

„Chasing Euphoria“ ein typischer Einstieg in ein HAREM SCAREM Album, „Better The Devil You Know“ die nächste Perle aus der Feder der Band. „Slow Burn“ der nächste Harem Scarem Songs der nur so von dieser Band stammen kann, „Gotta Keep Your Head Up“ bei diesem coolen Rocker gibt es Darrens Vocals, ein Highlight „World On Fire“ Harry hat das Mikrofon wieder in fester Hand und gibt diesem gefühlvollen Song die richtige Stimme, „In A Bad Way“ sie können es noch Highlights abliefern und das nicht nur einmal. „Reliving History“ ein Sachmachtfetzen ohne dabei eine Ballade zu sein, „A Falling Knife“ kommt mit versteckten Rock N Roll Vibes. „Understand It All“ hier wird in den Strophen Drama groß geschrieben und im Refrain geliefert, „Wasted Years“ zum Abschluss noch ein eindrucksvoller HAREM SCAREM ab geh Rocker.

Balle

MARTY AND THE BAD PUNCH – Marty And The Bad Punch

Trackliste:

01. The Time Is Now
02. Keep Pushin‘ On
03. Dream In The Dark
04. Have Faith
05. Heart Attack
06. Deadwood
07. In Deep Water
08. Don’t Bother Me
09. The Little Things
10. Streets Of Belfast

 

Spielzeit: 51:03 min – Genre: Classic Hard Rock – Label: Enghard Media / Bad Punch Records – VÖ: 14.03.2025 – Page: www.facebook.com/martyandthebadpunch

 

Als ich am 01. Mai vor dem RUSS BALLARD Konzert in München an der Abendkasse anstand kam ich mit einem jünger aussehenden Mann ins Gespräch. Im Laufe des Gespräches kam auf das es sich um MARTY PUNCH von MARTY AND THE BAD PUNCH handelt und er gerade vorher ein Interview mit Herrn BALLARD gemacht hatte. Als sich aufgeklärt hat das ich als Redakteur für Magazine arbeite verriet mir MARTY das er Mitte März sein drittes Album veröffentlicht hat. Also fragte er mich ob ich nicht Lust hätte eine Rezi über das gleichnamige Album schreiben wolle, ich sagte natürlich zu und so bin ich bei MARTY und seiner Truppe die aus einigen Namhaften Musikern besteht gelandet.

MARTY ist ein Gitarrist und Songschreiber aus meiner Landeshauptstadt München, und zeichnet sich für die Songs und das Gitarrenspiel auf diesem Album aus, unterstützt wurde er auf dem Album von Dan Byrne am Mikro, Tommy Denander an Gitarre und Keyboards, Tony Franklin an Bass und Josh Devine am Schlagzeug. Keine wirklich unbekannten Namen die MARTY für sich gewinnen konnte, Live ist der Gitarrenhero Frank Panè mit an Board. Diese Namen sprechen eine deutliche Sprache und die hört auf Erfolg. Kleine Erfolge konnte er schon mit Preisen einheimsen, wenn ich mir die Mucke so anhöre auch zu Recht. Das was MARTY da auf dem dritten Album am Start hat ist feine Rock Mucke. Ich muss zu meiner Schande zugeben das mir der Name vorher zwar bekannt war aber ich MARTY und seine Musik irgendwie nicht auf dem Radar hatte. Aber wie der Zufall einem so oft in die Quere kommt so musste ich am 01. Mai einfach mit MARTY ins Gespräch kommen, für beide Seiten ein Gewinn, ich schreibe eine Rezi über das Album und ich lerne die Musik eines talentierten Musikers und Songwriters kennen.

Dan hat eine sehr feine und gefühlvolle Stimme die trotz der höheren Lage auch nach längerem Hören nicht nervig wird, in etwa so wie die von Richard Andemyr von RIAN ohne den Dreck in der Stimme oder Sebastian Ross von MISS BEHAVIOUR und kann dabei überzeugen. Die beiden Gitarristen feuern im Dienst der Songs ihre Riffs ab ohne dabei zu aufdringlich oder dezent zu wirken. Irgendwie in einer richtigen Dosis die gefallen findet und dabei voll und ganz im Sinne der Songs sind ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen. Der Bass von Tony versteckt sich nicht im Hintergrund, sondern macht sehr deutlich auf sich aufmerksam. Die Tastenabteilung ist im 80er Jahre Stil oder auch mal als Piano ausgeführt, dass ohne auch nur einmal zu verspielt oder als KlimBim zu wirken. Die Drums gehen voll auf die Zwöif und können dementsprechend ihre Wirkung voll entfalten. Die Produktion hört sich amtlich und mit Druck an, einzig die Becken erscheinen mir ein wenig kraftlos, ansonsten ist alles im grünen Bereich.

Der Sound bewegt sich auf einer Gratwanderung zwischen Classic und Hard Rock ohne dabei in eines der beiden Genres abzudriften, die Beschreibung als Classic Hard Rock trifft es wohl am besten. Ich bin mal gespannt wie sich die Songs Live auf der Bühne machen wenn die Gang mal für eine Show in meiner Gegend vorbei kommt. Vergleichen kann man mit vielen ich wage jetzt mal vorsichtig eine Mixtur aus europäische THE BRANDOS, THIN LIZZY, WHITESNAKE, BAD COMPANY, AFTER HOURS, AIRKRAFT, STAGE DOLLS, GARY MOORE (pre Blues Phase) und ein wenig TRIUMPH. Nur um einen groben Anhaltspunkt zu setzten wer auf die erwähnten Bands kann wird mit MARTY AND THE BAD PUNCH sehr schnell warm und glücklich werden. Trotz der Vergleiche beweisen die Songs einen roten Faden der sich durch alle Songs zieht und der besteht aus feinsten Melodien und deren Umsetzung für die Aufnahmen. Irgendwie habe ich das Gefühl als wenn MARTY und mein Schweizer Kumpel BEN SOLLBERGER das selbe Feeling für Songs besitzen, immerhin sind die Beiden fast im selben Alter.

Balle vergibt hier das Prädikat besonders hörbar und eingängig. Wer einen talentierten Musiker im mittleren Alter unterstützen möchte einfach mal rein hören ob es ein Match ist. MARTY wenn die Tendenz so weiter geht dann freue ich mich schon auf dein nächstes Album. Schon alleine „Deadwood“ spricht für das gesamte Album obwohl das den Super-Hit auf dem Album darstellt – die Hinzunahme der Panflöte setzt einen extra geilen Kontrastpunkt der voll ins Schwarze trifft. Die Verneigung vor PHIL LYNOTT „Streets Of Belfast“ ist der zweite Hit der in den 80ern als es in Irland noch rundging auch eine Fiedens-Hymne ala „Sunday Bloody Sunday“ von U2 oder „Out In The Fields“ von GARY MOORE und PHIL LYNOTT hätte werden können. Wo nimmt MARTY nur diese Ideen her.

„The Time Is Now“ zeigt straight die Richtung an auf die man sich die nächsten 51 Minuten einstellen kann – ein flotter und cooler Rocker, „Keep Pushin‘ On“ geht voll in die Classic Schiene ohne dabei zu weit zurück zu blicken. „Dream In The Dark“ kommt mit geiler Melodie die sofort ins Ohr geht und da nicht mehr rauskommt, „Have Faith“ eine Ballade die diese Bezeichnung auch verdient und ihren Charme ausübt. „Heart Attack“ ein Rocker der durch die Gitarren überzeugt, „Deadwood“ lebt von Dans Stimme und der Melodieführung, die Flöte am Anfang hat ihren Reiz – in den 80ern hätte das eine Erfolgs-Single sein können. „In Deep Water“ kommt mit einer guten Portion Drama und leichtem westcoastigem Südstaaten Feeling aus der Ecke, „Don’t Bother Me“ erinnert mich an die STAGE DOLLS – das liegt nicht am Songtitel. „The Little Things“ ein weiterer Rocker der Potential besitzt, „Streets Of Belfast“ hier kann man das Gleiche wie bei „Deadwood“ anwenden, der Song hat einfach Gefühl, keltischen Klängen und ist ein glatte 11 aus 10!

Balle

MACHINE HEAD – UNATØNED

Trackliste:

01. Landscape øf Thørns
02. Atømic Revelatiøns
03. Unbøund
04. Øutsider
05. Nøt løng før this Wørld
06. These Scars wøn’t define us
07. Dustmaker
08. Bønescaper
09. Addicted tø Pain
10. Bleeding me dry
11. Shards øf Shattered Dreams
12. Scøorn

Spielzeit: 41:49 min – Genre: Groove Metal, Nu Metal, Thrash Metal – Label: Nuclear Blast Records – : 25.04.2025 – Page: www.facebook.com/MachineHead

 

MACHINE HEAD sind wieder da und hauen mit „Unatøned“ ihr mittlerweiles 11. Studioalbum in 33 Jahren raus. Eine lange und für Fans auch manchmal sehr harte Zeit. Doch auch trotz ihrer Auf und Abs (oder gerade deswegen) schaffen es MACHINE HEAD ihre Fans immer wieder zu verstören. Im positiven wie negativen Sinne. So wird auch „Unatøned“ seine Spuren hinterlassen und nicht jeder wird das Album so positiv wie ich aufnehmen.
Bereits die Anfänge der Band haben irgendwie polarisiert. Bereits 1991 im mehr oder weniger beschaulichen Oakland, Kalifornien gegründet, ist die Band aufgefallen. Irgendwie kein richtiger Thrash, irgendwie doch (also Neo-Thrash), irgendwie geil und irgendwie auch nicht. Dennoch konnte bereits das Debüt „Burn my Eyes“ die Kritiker überzeugen und seitdem ist die MACHINE HEAD Fangemeinde stetig angewachsen. Nach dem kontrovers aufgenommenen Album „Catharsis“ und personellen Umbrüchen bewiesen MACHINE HEAD mit „Øf Kingdøm And Crøwn“ omeback-Qualitäten. „Unatøned“ führt diese Entwicklung auf geniale (und typische) MACHINE HEAD-Manier weiter. Kein Konzeptalbum, aber fokussiert, kompromisslos und äußerst, wirklich äußerst kompakt. 42 Minuten sind schon echt kurz für die Band, was ein klein wenig schade ist.
Obwohl der Ursprung der Band eher im klassischen Thrash Metal angesiedelt ist, schaffen es MACHINE HEAD auch hier wieder mit Modern Metal Einschlägen, viel Abwechslung und atmosphärisch dichter Umsetzung zu überzeugen. Hier dürften sich sowohl Fans als auch Neulinge (denen ich „Unatøned“ wärmstens empfehle) abholen und glücklich machen.
Mit ihrem 11. Album zeigen die Jungs eine wirklich sehr breite Palette ihres Könnens. Neben dem bekannt aggressiven Thrash kommen auch hier wieder Industrial- und Nu-Metal-Passagen zum Zuge, die ihren Spagat zwischen Härte und Atmosphäre wunderbar meistern. Herrlich, dem zuzuhören.
Auch auf „Unatøned“ wird wieder mit einigen Retro-Elementen gespielt, aber diese klingen zeitgemäß und werden von der echt gelungenen Produktion perfekt unterstützt. Hier gibt es kein Schischi, sondern echtes MACHINE HEAD Feeling auf hohem Niveau.
Besonders an Herz legen möchte ich den Fans (und Neulingen natürlich) die Tracks „Atømic Revelatiøns“, „These Scars wøn’t define us“, „Bønescaper“ oder auch „Unbøund“, die irgendwie herausstechen und die Vielseitigkeit der Band zeigen. Zwischen brachial, groovig oder mitreißend melodisch ist alles vorhanden, was das Metalherz höher schlagen lässt. Auch die Gastbeiträge von u.a. Cristina Scabbia und Anders Fridén setzen kleine schöne Akzente. Kleiner Hinweis für Anders Fridèn: So geht Metal und nicht das, was du da gerade mit IN FLAMES produzierst.
Als Fazit bleibt mir jetzt nur noch zu sagen, „Unatøned“ ist ein wirklich geil starkes und modernes Metal-Album geworden. Es fehlt nicht an Tiefe und Power und ist kein 08/15 dahingehuddeltes Thrash Geschrammel. Es strotzt nur so von Energie und kann mit seinen vielen Facetten (wieder mal) überzeugen. Ein Muss für Fans und solche, die es noch werden wollen. Einzig die nervige Schreibweise der durchgestrichenen „O“s könnte nochmal überdacht werden… Aber das ist auch mein einziger Kritikpunkt und so schicke ich mal starke 9 Sterne über den großen Teich nach Kalifornien. Vielen Dank Robb Flynn, vielen Dank MACHINE HEAD.

Tänski

 

RUSS BALLARD am 01.05.2025 in der Muffathalle in München

RUSS BALLARD veröffentlichte für kurzem sein neues Album „Songs From The Warhouse“ als Doppel-Decker mit „The Hits Rewired“, aus diesem Anlass befindet sich RUSS BALLARD auf Tour. Die zahlreichen Hit die aus seiner Feder stammen kann man fast nicht aufzuzählen da diese den Rahmen eines Berichtes sprengen würden aber es sind so einige. Als Unterstützung war MICHAEL VOSS und VAN DE FORST dabei die den Abend eröffneten. Ich ließ mir diesen Live Abend nicht entgehen, da Mr. BALLARD im November seinen 80sten Geburtstag feiern darf und niemand wissen kann ob es ihm in der Zukunft noch möglich sein wird eine Tour zu machen. Und da er zahlreiche Hits und das Alter hat kann er beruhigt und mit stolz auf eine erfolgreiche Karriere seit ende der 60er Jahre zurück blicken.

MICHAEL VOSS und VAN DE FORST eröffneten mit ihrer Akustik Darbietung den Abend. MICHAEL VOSS ist bei weitem kein unbeschriebenes Blatt in der deutschen Musikszene, führte er die anfänglich als Metal Band in den frühen 1980ern gestarteten MAD MAX an und veröffentlichte einige großartige Alben mit MAD MAX. Es folgten dann in den 1990ern noch die Melodic Rock Truppen CASANOVA und DEMON DRIVE und nicht zuvergessen das reine Spaßprojekt HELTER SKELTER, WOLFPAKK, PHANTOM V, Solo Ausflüge und seine zahlreichen Gastauftritte bei Bands und Künstlern sowie seine sehr gute Arbeit als Produzent. Diese Vita spricht für Qualität und ein schier unerschöpfliches Repertoire an Songs, die sich während einer ebenfalls erfolgreiche Karriere angesammelt haben, zugegriffen werden kann. Und genau dieser Herr VOSS eröffnete mit VAN DE FORST den Abend für RUSS BALLARD. Durch den Einsatz von nur zwei Musikern die nur mit Akustikgitarre bewaffnet waren bewegte sich das Set dementsprechend eher im ruhigen Fahrwasser. Da ich MICHAEL schon mal Live mit CLAUS LESSMANN gesehen habe bei dem die Beiden auch die Akustikschiene fuhren und dabei eine verdammt gute Figur abgaben, kann man das in etwa vergleichen nur mit anderen Songs. Das Set der Beiden kam auch bei den Zuschauern gut an, wer natürlich auf Mucke mit E-Gitarren in allen Lagen steht sollte sich vorher mal erkundigen damit keine Enttäuschung droht. Leider viel zu schnell war das Set von einer handvoll Songs durch und MICHAEL und VAN räumten die Bühne für den Hauptakteur RUSS BALLARD.

www.facebook.com/michael.voss

Da ich RUSS BALLARD vor ca. 1,5 Jahren schon in der Muffathalle gesehen habe wusste ich in etwa wie sein Live Set aussehen könnte, und genauso wie ich mir vorgestellt habe viel es auch aus. RUSS spielte einen groben Querschnitt seiner langen Karriere und ein paar Songs vom neuen Album. Wie damals auch schon interagierte RUSS mit dem Publikum und gab an wann er etwa die wichtigsten Songs für wen geschrieben hat. Der eine mag jetzt behaupten das es zu viel gewesen sei einem anderen gefiel es und das Publikum störte es nicht. Natürlich kamen auch so Gassenhauer wie „New York Groove“, „Dream On“, „On The Rebound“, „The Fire Still Burns“, „A Woman Like You“, „I Can’t Hear You No More“ und „Since You*ve Been Gone“ dran. Ich persönlich vermisste noch „Voices“, „I Know There’s Something Going On“ und „Searching“, die damals in den 80ern in den Discos auf Dauerrotation liefen. Trotz der fehlenden Songs bot RUSS eine Show auf gewohnt hohem BALLARD Niveau. An der Gitarre war und ist RUSS und wird es immer bleiben eine Wand aus Stahlbeton die sich durch nichts beeinflussen lässt. Einzig an der Stimme merkt man RUSS sein Alter langsam an, in den tiefen Lagen hat er immer noch Kraft und überzeugt, allerdings bei den hoheren Tönen merkt man ihm an das er keine 40 mehr ist. Dieser kleine Fehler störte aber nicht im geringsten, weil man Teil einer Show eines Stars der keine Allüren hat oder Berührungsängste besitzt war. Man merkte RUSS auch an das er sehr gerne nach Deutschland kommt um hier Live für eine gute Show zu sorgen, ich gehe sogar vorsichtig so weit das er als RUSS BALLARD in Deutschland erfolgreicher war als in seiner britischen Heimat. Ich habe in meinem Review zum neuen BALLARD Album bemerkt das sich das Schlagzeug nach Computer anhört, auf der Bühne befand sich ein Drummer und die neuen Songs kamen Live irgendwie besser zur Geltung als auf dem Album. Vielleicht ist das dem Umstand des Live Feelings zu verdanken oder der Einsatz eines echt klingenden Schlagzeugs. Die Setlist kann als perfekt bezeichnet werden, bei mir mit ein paar kleinen Lücken aber sonst gab es nichts zu beanstanden. Die Band besteht aus Roly Jones an der Gitarre, Marc Rapson an den Tasten, PJ Phillips am Bass und dem Drummer John Miller. Alle Musiker waren sehr gut drauf und leistete sich keine Schnitzer. Wer RUSS noch nie Live gesehen hat sollte dies bei der nächsten Gelegenheit unbedingt nachholen, den RUSS gehört zu den besten und talentiertesten Musikern der letzten 50 Jahre, allein die Anzahl der Hits die er für andere geschrieben hat zeigen deutlich die Genialität von RUSS BALLARD und wenn er mal in den Ruhestand geht wird er verdammt großes schwarzes Loch hinterlassen das nicht zu füllen sein wird. Es kam sogar noch kein geringerer als ROBERT HART auf die Bühne um mit RUSS eine Party zu feiern, ROBERT besitzt auch noch eine begnadete Stimme die ich bei Rock Meets Classic letztes Jahr länger genießen durfte wo auch RUSS ein Teil der Show war.

www.facebook.com/RussBallardMusicOfficial

Setlist

It’s Only Money
New York Groove
Playing With Fire
Dream On
In The Night
Resurrection
On The Rebound
The Fire Still Burns
Courageous
Liar
A Woman Like You
No More The Fool
Hold Your Head Up
Since You Been Gone
Voices
Two Silhouettes
I Can’t Hear You No More
God Gae Rock And Roll To You

Text und Bilder: Balle

WALTARI – Nations‘ Neurosis

Trackliste:

01. Nature Rules
02. Open The Gate
03. Do You Accept
04. Breakfast In Eiffel Tower
05. Diversity
06. Murder Plot
07. Sun
08. Kill For Sport
09. Flowin‘
10. Major Mistake
11. Step Back
12. Higher
13. Est
14. 7th Heaven
15. Last Chance

Spielzeit: 63:53 min – Genre: Rock/Metal – Label: Metalville – VÖ: 16.05.2025 – Page: www.facebook.com/waltariofficial

 

Wer auch nur ansatzweise mit dem Schaffen von WALTARI vertraut ist, weiß bereits jetzt: Langweilig ist „Nations‘ Neurosis“, das 16. Album der Band, nicht. Die in ihrem Heimatland durchaus in den Albumcharts vertretenen Finnen machen seit Anfang der 80er so eine Art Allesmusik. Basis ihres Stils ist Rock/Metal, und auf der tobt sich die Truppe auf ihren Alben durch unterschiedlichste Stile und Klangwelten.
Das ist bei „Nations‘ Neurosis“ nicht anders. 15 Songs, über eine Stunde Spieldauer, was aber im Gegenschluss bedeutet, dass die Songs im Schnitt gerade mal kompakte vier Minuten lang sind – und das trotz des alleine schon sieben Minuten langen „Step Back“. Aber gut, manchmal braucht es gar nicht mehr als 3,5 Minuten, und ja, „Nations‘ Neurosis“ ist ohne Zweifel verdammt kurzweilig.
Soundtechnisch ist die Kiste voll in Ordnung Bandleader Kärtsy überzeugt mal wieder mit seinen charakteristischen Vocals, der Rest der Truppe macht ebenfalls einen stabilen Job. Und musikalisch? Nun, mal so, mal so.
Sehr starker Einstieg mit „Nature Rules“, Mit E-Orgel, Synths, starkem Chorus, höchst unterhaltsam. Dann gibt es zwei okaye unter-4-Minüter, deren Haupt-Sellingpoint ist, dass sie eben unterschiedliche Stile bedienen. „Breakfast In Eiffel Tower“ packt dann die Party-Synthesizer aus. Wirkt zwar ein bisschen, als bestehe er aus Versatzstücken dreier unterschiedlicher Songs, aber die drei Songs sind eben auch cool.
„Diversity“ ist dann halt echt einfach ein Rapsong, was der ein oder andere Metaller nice finden mag, aber wer sonst auch gerne Rap hört, vermisst Flow im Text und in der Delivery. Dazu gibt es ein KI-Video. Immer spannend, wenn Künstler sowas für eine gute Idee halten. Gebt der Sache noch fünf Jahre und ich generier mir ein authentisches WALTARI-Album, und was macht Ihr dann?
Review ufert aus, zurück zum Thema. Da kommen noch richtige Knallersongs wie „Sun“, „Flowin’“ und „Major Mistake“, dazu noch ein paar weniger spektakuläre und/oder weniger gelungene. Ist schon die Frage, ob man nicht auf ein paar Songs hätte verzichten können, die auf dem Album gelandet sind, weil sie eben wieder stilistisch etwas anders machen, abseits davon aber nicht besonders viel zu sagen haben. Und ja, ein solches Album wird alleine aufgrund seiner Vielseitigkeit immer so seine Parts haben, die man als Hörer nicht braucht, wobei das bei jedem Hörer unterschiedliche Parts sind. Aber ich will Experimentierfreude nicht kritisieren. Bei anderen Bands ist das Problem, dass sie nie was wagen, bei WALTARI ist das Problem, dass sie so richtig was wagen und dann manchmal nicht so richtig treffen. Aber eben auch nur manchmal. Oft genug wird „Nations‘ Neurosis“ dem musikalisch offenen Rock/Metalfan so richtig Freude bereiten.

Fazit:
Kein Song wie der andere, mal Miss, mal Hit. Aber bei der Albumlänge und Menge an Songs sind ein paar Lückenfüller jetzt auch kein Drama. Da ist schon einiges an Knallern dabei und viel viel Stoff für die nächste Party-Playlist!

Anspieltipps:
„Nature Rules“, „Sun“, „Flowin’“ und „Step Back“

Jannis

DELTA REBELS – Down In The Dirt

Trackliste:

01. Tatto Rosie
02. Kickin‘ Way Down The Night
03. Three Way Love Affair
04. The Girl’s Gone Western
05. Down In The Dirt
06. Darlene
07. Rock N Roll Women
08. Used Tires
09. Just Before Midnight
10. Howlin‘ At The Moon

 

Spielzeit: 44:52 min – Genre: Hard Rock – Label: Polydor – VÖ: 1989 – Page: ???

Man schrieb das Jahr 1989 und in den USA wurde das Debütalbum „Down In The Dirt“ von den DELTA REBELS veröffentlicht. Wie so oft trägt Hang Loose Records Schuld daran das ich mir den Tonträger zugelegt habe. In ihrem Katalog als cooler Southern / Hard Rock aufgeführt, also ließ ich mich nicht lumpen und besorgte mir den Tonträger.

So richtig viel lässt sich nicht zu den DELTA REBELS finden aber das Line Up wird mit R.T. Scott am Mikro, Steve Ingle und Eddy Shaver an den Gitarren, David Cochran an Bass und Greg Morrow an den Drums angegeben. Für die Richtigkeit übernehme ich keine Verantwortung da im Booklet keine Angaben zu finden sind.

R.T. besitzt die perfekte Stimme für diese Art Hard Rock und beweist dies auch eindrucksvoll, was der Knabe am Mikro abliefert ist ein cooles Ding, in manchen Momenten hat er Ähnlichkeit mit Brad Sinsel (TKO, WAR BABIES). Also hatten Hang Loose Records recht mit ihrer Angabe. Die Gitarren kommen furztrocken und Old School rüber das es einem die Freudentränen aus den Augen treibt. Den Bass kann man bei genauerem Hinhören wahrnehmen. Das Schlagzeug kommt so herrlich altbacken aus den Boxen das man sich sofort gedanklich in den 1980er befindet. Die Tasten sind auch schon mal schräg was sich aber als Kontrast sehr gut anhört. Die Produktion lässt absolut nichts vermissen, hat Dampf ohne das irgend eine Frequenz oder Instrument heraussticht. Dieses Album hat eigentlich alles was man von einem Album aus den 80ern erwartet, eine kraftvolle Produktion, Rock Mucke vom feinsten und diese Dosis Dreckigkeit im Sound, nicht wirklich Sleaze Rock sondern irgendwie dreckig.

Die DELTA REBELS machen Hard Rock dazu Einflüsse aus Blues und Southern Rock mit einer gehörigen Portion Südstaaten Sumpfdreck im Sound. Ich versuche mich mal mit einer Umschreibung aus Hard Rock von BAD MOON RISING, GUNS N ROSES, ASPHALT BALLET, BABYLON A.D., BLONZ, THE BUSHDOCTORS, JERUSALEM SLIM und WAR BABIES um nur einige zu nennen. Dazu gesellt sich dann der Southern Rock von ALLIGATOR STEW, DOC HOLLIDAY, MOLLY HATCHET und LYNYRD SKYNYRD, der Blues von BLACK STONE CHERRY, THE BRANDOS und ganz viel Eingängigkeit von THE DEAD DAISIES sowie der Swamp Rock Anteil von STRANGER und SWAMPDAWAMP. So Fertig ist die irrwitzige Umschreibung von DELTA REBELS, und diese Umschreibung hat es faustdick hinter den Ohren, auf einem Biker Treffen wäre das Album ein Burner der für Stimmung sorgt.

Geeignet ist das DELTA REBELS Debüt für alle die mit meinen Vergleichen etwas anfangen können oder wer auf altes georgel steht, einfach wenn sich die Gelegenheit ergibt mal Probehören.

„Tatto Rosie“ ein Rock N Roll lastiger Abgehrocker mit Pianoklängen, „Kickin‘ Way Down The Night“ richtisch goile Hammond Klänge und ein Rocker vor dem Herrn „Three Way Love Affair“ ein ultra-cooler Rocker der Spaß macht, „The Girl’s Gone Western“ kommt mit geiler Orgel und Riffs die reinhauen. „Down In The Dirt“ geht mit viel Drama sofort ins Ohr und bleibt lange drin, „Darlene“ ein flotter Rock N Roller für die Tanzfläche. „Rock N Roll Women“ der einzige Song der nicht sitzen möchte, erinnert an AEROSMITHs „Walk This Way“, „Used Tires“ ein geiler Rocker mit viel Southern Flair. „Just Before Midnight“ hier geht es wieder mit Vollgas auf die Linke Spur der Autobahn, „Howlin‘ At The Moon“ erinnert mich an DOC HATCHAT oder MOLLY HOLLIDAY und geht sofort ohne Umwege ins Ohr.

Balle

JOE BONAMASSA am 30.04.205 in der Olympiahalle in München

Der gegenwärtige Blues Rock Superstar JOE BONAMASSA war am 30.05.2025 Live in der Münchner Olympiahalle zu sehen. Unterstützt wurde er vom Gitarristen Josh Smith, Bassisten Calvin Turner, Drummer Lamar Carter, Keyboarder Reese Wynans und den beiden Backroundsängerinen Jade McCray und Danielle De Andrea. Als das Konzert begann kam JOE nach allen anderen im Dämmerlicht auf die Bühne und schickte kurz einen Gruß in die Zuschauer. Nach dem Gruß legte er sofort los und verbreitete eine sehr gute Stimmung unter dem Publikum. Er wirkte nicht wie der Superstar unter den Blues Rockern, sondern eher wie der freundliche Musiker von nebenan der zu einer Jamsession vorbei schaute. Über das können mit seiner Stimme oder an der Gitarre gibt es rein nichts zu meckern. JOE war sehr gut bei Stimme und an der Gitarre macht ihm so schnell keiner etwas vor. In seinem schwarzen Anzug sah JOE aus wie ein Schuljunge aus der letzten Bank bei seiner Firmung, aber wehe man gibt ihm ein Mikro und Gitarre in die Hand. Dann erwacht der Dämon in ihm und er zeigt was er drauf hat ohne dabei den großen Macker raus hängen zu lassen. Die Stimme klingt zart und sanft, das Riffing sitzt und zündet sofort im Ohr. Egal welche Gitarre JOE gerade nutzte Gibson Les Pauls, EG oder ES, Fender Stratocaster oder Telecaster kein Griff ging daneben. Der Mann hat einfach Gold in den Fingern. Ich habe im Vorfeld ein wenig das Internet durchforstet und nicht nur positive Stimmen gelesen, ich konnte nur einen Kritikpunkt ausmachen und der lag darin das die sanften und ruhigen Töne in der Überzahl waren, die rockigen kamen fast zu kurz. Schlecht war kein Song aber die ruhigen Momente über wiegten. Zur Bühnen Show selber saß alles, angefangen bei der Beleuchtung, dem Druckvollen Sound, ab und an dröhnte es mal wenn JOE die Gitarre zu stark verzerrte was allerdings nicht groß störte. Beide Backroundsängerinen hatten eine verdammt gute Stimme und machten manchmal eine kleine einstudierte Choreographieeinlage. Der zweite Gitarrist war auch ohne Fehler und tadellos unterwegs, bekam wie alle Mal eine Metime im Spotlight mit einem Solo. Der Bassist machte sehr aufsehenerregend mit seinem Instrument auf sich aufmerksam, der war über das gesamte Konzert voll da ohne dabei in den Hintergrund zu verschwinden. Reese Wynans an den Tasten merkte man sein Alter nicht an, während seiner Solos ging er ab als wenn er einen Chilieinlauf bekommen hätte, man musst befürchten das er jeden Moment umkippt. An den Tasten konnte er neben JOE am meisten Highlights setzten. Am besten kam allerdings der Hammond Sound an wenn es so richtig klassisch klang. Der Drummer zeigte sich auch auffällig und sorgte für einige Ohamomente. Der zweite Gitarrist und Bassist waren mehr auf ihre Plätze konzentriert, JOE zeigte sich auf jeder Bühnenseite. Einzig der Umstand das es mehr sanftere und dezente Songs als Rocker gab ist ein kleiner Kritikpunkt. Wer einen der größten Blues Rock Musiker unserer Zeit ohne Allüren Live erleben möchte sollte sich JOE BONAMASSA ansehen, den so gut ist kaum jemand, schön das es solche Musiker wie JOE gibt die den Blues Rock am Leben erhalten. Sicher gibt es mehrere Künstler die auch Blues Rock machen, nur hat keiner von denen einen Namen wie JOE BONAMASSA. So ging dann eine Show bei fast gefüllter Olympiahalle zu ende die ich nicht um alles in der Welt verpasst haben möchte. Egal wie viel Geld mir jemand geboten hätte, ich hätte das Angebot ausgeschlagen.

www.facebook.com/JoeBonamassa

Setlist

Hope You Realize It
24 Hour Blues
Done Got Over It
Self Inflicted Wounds
Shout About It
Last Matador Of Bayonne
Pack It Up
Heart That Never Waits
Is It Safe To Go Home
Hard But It’s Fair
How Many More Times
Sloe Gin

Text: Balle / Bilder: Fonse Demmelhuber

UNDER RUINS – Age of the Void

Trackliste:

01. MDCCCXVI
02. Eigtheen Hundred and Froze to Death
03. Lost Amidst the Unfathomable Abyss
04. Moonlit Requiem
05. Whispered Curses, Woe Unleashed
06. Crimson Seas of Courage
07. Great Downing of Men
08. Fanfares

 

 

Spielzeit: 45:40 min – Genre: Epic Metal – Label: FHM Records – VÖ: 02.05.2025 – Page: https://underruins.com

 

UNDER RUINS ist eine neue Epic Metalband die sich 2023 aus ehemaligen Mitgliedern von THEM und LANFEAR gegründet hat.
Zusammen möchten sie ihre Version des Epic Metal voll mit kraftvollen Riffs, epischen und melodischen Chören auf die Metalwelt loslassen.
Dazu hat man nun einen Vertrag beim deutschen Label FHM Records unterschrieben, nachdem man die ersten Albumvorabsingles noch im Alleingang ,mit weit über 30.000 Views, veröffentlichte.
Die Jungs sind auch schon live unterwegs gewesen, nun heißt es aber erstmal volle Konzentration auf ihr Debütalbum „Age of the Void“.

Mit dem Opener „MDCCCXVI“ beginnt die epische Reise. Ein Cinematic ähnliches Intro welches instrumental gut einleitet.
Beim ersten richtigen Track „Eigtheen Hundred and Froze to Death“ geht es dann direkt in die epischen Vollen und es entwickelt sich ein sehr riffbetonter Track der sich gut in die Gehörgänge gräbt trotz seiner beachtlichen Länge von über 7 Minuten!
Und auch mit der der nächsten Nummer „Lost Amidst the Unfathomable Abyss“ kratzt man direkt wieder an der 7 Minuten Marke. Auch ansonsten ist man ziemlich ähnlich wie beim Vorgänger unterwegs, auch wenn es hier etwas „fröhlicher“ zu geht.
Mit „Moonlit Requiem“ haben wir dann DIE Ballade des Albums. Alles in einem tollen epischen Gewand gekleidet lädt der Song auf jeden Fall zum länger verweilen und träumen ein!
Ein Wort zu Sänger Nuno Miguel de Barros Fernandes. Dieser gefiel mir bei LANFEAR auch schon sehr gut, hat nichts verlernt und ist mit seiner angenehmen Stimmfarbe eine gute Wahl für die stimmliche Vertonung der Songs.
Bei „Whispered Curses, Woe Unleashed“ wird viel Wert auf die Rhythmik gesetzt und irgendwie hat das Ganze einen sakralen Touch der vor allem zum Ende des Songs zur Geltung kommt. Eine coole Nummer irgendwie die tolle Wendungen enthält die man so nicht erwartet.
Die vielleicht griffigste und eingängigste Nummer ist dann „Crimson Seas of Courage“was an der Melodic vor allem im Chorus liegt und auch ansonsten wird hier viel Wert auf die Zugänglichkeit gelegt. Geht ein bisschen in Richtung Epic Power Metal hier würde ich sagen.
Etwas mehr in die düstere Ecke geht es dann bei „Great Downing of Men“. Irgendwie hat man die ganze Zeit ein etwas bedrückendes Gefühl da kann ich mir nicht helfen.
Als instrumentales Outro gibt es dann noch das etwas theatralische „Fanfares“. Passt zum Gesamten auf jeden Fall und schließt den Diskus gut ab!

Epic Metal ist ja ein Genre was breit gefächert ist. Es gibt die Bands die eher auch Richtung Melodic und Eingängigkeit gehen und es gibt die Bands die sich voll auf die epische Ausgestaltung der Songs konzentrieren was das Ganze dann etwas komplexer, weniger griffiger und in Richtung Geschichtenerzählung tendieren lässt.
Zu letzterer Gruppe gehören auf jeden Fall UNDER RUINS, was bei der Herkunft der Bandmitglieder ja dann auch kein Wunder ist!
So oder so, gut gemacht ist das Ganze und Epic Metalfans kommen hier auf jeden Fall voll auf ihre Kosten.
Eine starke Leistung, die dementsprechend bei uns benotet wird!

Julian

 

DUST & DENIM – No Country For Old Men

Trackliste:

01. Door To The Kookoo Bin
02. Strange Woman Blues
03. I Guess It Is Too Late
04. Stand Up Southern Guy
05. The Bottle
06. Life Staring You In The Face
07. High Up The Ladder
08. Golden Fields Of Corn

 

 

Spielzeit: 27:57 min – Genre: Country (Rock) – Label: Rock Company – VÖ: 10.04.2025 – Page: www.dustdenim.bandcamp.com

 

DUST & DENIM wersn datt, kennt die jemand, ich auf jeden Fall bis jetzt nicht. Bei den ersten Takten wird klar das es sich um einen Exoten handelt der im Country rockt und warum nicht mal zur Abwechslung mal Country Rock. Ich höre gerne mal Künstler wie CORY MARKS, KIP MOORE, BRANTLEY GILBERT oder JACOB BRYANT. So eine Art Musik ist mal was ganz anderes und zeigt wie man Gitarrenlastige Mucke gemühtlich präsentieren kann ohne das man Hektik aufkommen zu lässt.

Bei DUST & DENIM handelt es sich um eine brandneue Band, nach eigenen Angaben aus den Südstaaten stammtend und die Fahne der Südstaaten hoch halten. Country Musik schon mit der Muttermilch inhaliert zu haben und jetzt genau diesen Musikstil zu neuen Höhenflügen verhelfen, genau das ist wofür DUST & DENIM stehen. Zu den Musikern gehören Nick Scargo am Mikrofon, Amos Summers und Darron Watkins an den Gitarren, Eton Saint John an Keyboards und Violine, Adrian Connor am Bass und Claude Chatel an den Drumsticks.

Die Stimme ist genau richtig für Country, Country Rock, Southern Rock oder würde sich auch im Blues Rock wohl fühlen. Besser kann man mit so einer Stimme fast nicht matchen. Die Gitarren sind allgegenwärtig und schweben nach der Stimme am lautesten über den Songs. Die Tastenabteilung ist einige Millimeter dahinter, der Bass macht auf sich aufmerksam und die Drums sorgen für den Takt. Die Tasten kommen mal weiter nach vorne wenn sie als Piano ausgeführt sind, ansonsten sind sie im Zwischenraum von erster und zweiter Reihe. Der Einsatz der Violine macht sich im Country Rock sehr gut und wirkt nicht deplatziert.

Der Stil von DUST & DENIM bewegt sich im Country Stil bis in den Country Rock, mal softer oder mal rockiger geben die sechs mal mehr oder weniger Gas. Vergleichen kann man mit typischen Country Rock wie ihn die oben von mir aufgeführten Künstler auch machen mit einer Tendenz hin zu DOLLY PARTON. Ich kenne jetzt nicht soviel Country Stars aber DOLLY PARTON ist mir ein Begriff und die von mir erwähnten Künstler da ich die von Zeit zu Zeit höre. DUST & DENIM könnten bald dazu gehören, die bei mir öfters mal Gehör bekommen. Leider wird es das Album laut Promo Info nur digital geben, wer gerne ein Booklet so wie ich beim Hören zur Hand hat geht leer aus. Aber das sollte kein Hinderungsgrund sein DUST & DENIM nicht von Zeit zu Zeit Gehör zu schenken. Diese gute Laune Mucke ist nicht nur für die älteren Hörer geeignet.

Bei aller Euphorie muss ich leider zwei Minuspunkte angeben, ein Album mit nur acht Songs kommen auf eine magere Laufzeit von nicht Mal 28 Minuten, dass ist für das Jahr 2025 entschieden zu wenig, schon allein der Umstand das das Album nur digital veröffentlicht wird hätte mehr zulassen können.

Dafür gibt es Punktabzug da bin ich rigoros, wenn ich bei SANDNESS und in der Vergangenheit wegen einer Laufzeit Punkte abgezogen habe wird DUST & DENIM keine Ausnahme bilden. Schade da das Gesamte Album echt Charme hat und gefallen kann, verschenkt die Band Punkte wegen zu wenig Songs und Spielzeit. Ich habe gerade gesehen das auf der Bandcamp Seite der Band mehr Songs auf dem Album sind, warum dann nur acht, Schiebung gibt nochmals einen halben Punkt Abzug. Sorry die Wertung hätte höher ausfallen können, fehlende Songs sind daran Schuld das ich Punkte abziehe.

„Door To The Kookoo Bin“ eine stimmige Abgenummer nach Maß, „Strange Woman Blues“ genauso stellt man sich Country (Rock) vor. „I Guess It Is Too Late“ wow hier passiert viel von Violine über Piano ist alles da und glänzt neben der Stimme und Gitarren, „Stand Up Southern Guy“ hier geht es Richtung rockig auf die 12, ein cooler Rocker der Potential hat. „The Bottle“ ein verträumter Country Song mit Tiefgang, „Life Staring You In The Face“ ein flotter und froher Line Dance Song. „High Up The Ladder“ geht es wieder langsamer an, „Golden Fields Of Corn“ eine stimmige Ballade mit Akustikgitarren und Piano Einlagen

Balle