THE GROUND SHAKER – Rogue Asylum

Trackliste:

01. 88 Strong As A Lion
02. Mask Of Insanity
03. A World Wich Only I Can See
04. I Wonder Why
05. Dragon In The Sky
06. King Without A Crown
07. Ride On Me
08. Demons In My Dreams
09. Onna Bugeisha
10. Eternal Cycle
11. Lone Wolf
12. Out Of Silence
13. Day Of Sin

Spielzeit: 45:27 min – Genre: Modern Hard Rock – Label: Fastball Music – VÖ: 19.05.2023 – Page: www.facebook.com/thegroundshakermusic

 

Nachdem ich die Modern Rocker von THOSE DAMN CROWS mit Höchstpunkte bewertet habe, das neue Werk von POP EVIL eine Achterbahnfahrt der Gefühle darstellte kommt nun das zweite Album der aus Laussane, Schweiz stammenden THE GROUND SHAKER dran.

Zur Band gehören Giro Reign an Gesang und Gitarre, Dav Elgins ebenfalls Gitarre, Vortex Ram am Bass und Bat Ducoras an den Drumsticks. Normal gehe ich bei zu modern angehauchter Rock Mucke in Deckung und komme erst wieder hervor wenn die modernen Klänge verstummt sind. Aber es gibt auch ein paar Bands die ich mir anhören kann und die mich doch mit sehr guter Mucke überraschen. Zu denen Bands wie DYMYTRY, THOSE DAMN CROWS, NICKELBACK, VOLBEAT, POP EVIL, LINKIN PARK und noch ein paar wenige mehr zählen. THE GROUND SHAKER macht da keine Ausnahme, die Musik ist nicht nur Modern, nein sie ist auch eingängig zwar nicht so gut ins Ohr gehend wie von THOSE DAMN CROWS oder NICKELBACK aber die Band befindet sich in der Nähe in einem ausgewogenen Maß zwischen Modern und Eingängig.

Die Stimme von Giro ist rau und kräftig und kann Akzente setzen, mich stört nur wenn die geile Stimme mit Effekten verzerrt wird. Die Gitarren kommen hart, modern und teils sehr tief gestimmt aber immer noch im Rahmen das es gut bis sehr gut klingt. Der Bass haut einem die Noten aus den Boxen und das Schlagzeug prügelt einem jeglichen Schwachsinn aus der Oberstube. Die Produktion hat Dampf und besitzt Majorlabel Qualität.

Der Band gelingt der perfekte Spagat zwischen Hard Rock mit viel Melodie und Alternative Rock, modern und mit viel Dampf kommen die Songs aus der Anlage gebügelt. Die Songs sind sehr melodisch und teilweise mit geilem und eingängigem Refrain ausgestattet. Die Stimme von Giro hat ein besonderes Timbre das sehr gut mit dem Modernen Heavy Rock harmoniert und beide somit eine sehr gute Vorstellung abliefern. Vergleichen kann man mit den oben erwähnten Künstlern THOSE DAMN CROWS, NICKELBACK, melodische POP EVIL, , GREEN DAY, sehr eingängige THE OFFSPRING mit einem Ausflug in den Melodic Hard Rock und softere DYMYTRY, mit einem sehr guten Mix aus Tradition und Moderne. Ein Album das mit jedem Durchgang wächst und wächst und an Qualität zunimmt.

Eine insgesamt sehr gute Vorstellung der Band und wieder einmal geht das Riffgewitter von der Schweiz aus und überzeugt mit einem fast durchgehend hohem Niveau.

„88 Strong As A Lion“ ein bockstarker Einstieg mit eingängigem und mehrstimmigen Refrain, nur stört mich die Verzerrung der Stimme in den Strophen, „Mask Of Insanity“ ein Rocker der voll nach vorne geht mit göttlichem Refrain. „A World Wich Only I Can See“ in den Strophen Vollgas im Refrain melodisch mit viel Drama, „I Wonder Why“ ein Hit vor dem Herrn besser geht Modern Heavy Rock fast nicht. „Dragon In The Sky“ der rote Faden geht weiter, coole Strophen mit genialem Refrain, „King Without A Crown“ in den Strophen brachial Rocker und im Refrain intensiv. „Ride On Me“ weiter geht der Faden bis in den Refrain, „Demons In My Dreams“ eine vernünftige, nicht zu schmalzige Ballade. „Onna Bugeisha“ geht in die THE OFFSPRING Ecke, „Eternal Cycle“ hier geht die Luft ein wenig aus. „Lone Wolf“ der Hit des Albums ein starker Rocker und bestes Futter für die Top Ten, „Out Of Silence“ leider mit Breaks die für mich nicht wirklich passen, „Day Of Sin“ entschädigt zum Abschluss für die beiden Vorgänger die qualitativ abfallen.

Balle

KNEIPENTERRORISTEN – Infiziert

Trackliste:

01. Intro
02. Infiziert
03. Komm mit uns
04. Hamburger Nächte
05. Die Zeit ist ein Dieb
06. Der Alkohol
07. Politik und Religion
08. Lebenselixier
09. Gossenpoet
10. Mit Vollgas vor die Wand
11. Dia De Los Muertos
12. Pissgesicht
13. Obszöne neue Welt
14. Outro

Trackliste Bonus CD „Alte Tage – neu vertont – Teil 2“

01. Damien (Version 2022)
02. Pornostar (Version 2022)
03. Ketten und Leder (Version 2022)
04. Endlich wieder Wochenende (Version 2022)
05. Hamburg wir steh’n zu dir (Version 2022)

Spielzeit: 68:13 min – Genre: Dicke Eier Deutsch Rock – Label: Rude Records – VÖ: 12.05.2023 – Page: www.facebook.com/KneipenTerroristen

 

Die KNEIPENTERRORISTEN, ich machte bis jetzt immer einen weiten Bogen um die Jungs und umfuhr diese so weiträumig es ging. Aber jetzt nach den Vorstellungen von VIVA und VOTWECHSEL dachte ich mir die Zeit ist Reif um über die BÖHSEN ONNKELZ, TOTEN HOSEN, DIMPLE MINDS und DIE ÄRZTE hinaus zu sehen. Also verschaffe ich mir einen Überblick über die momentan agierenden Bands mit deutschem Dicke Hosen Testosteron Anabolika Rock und da kommen mir die Tresendauerbesetzer gerade recht.

Einen Pluspunkt können die Jungs schon mal für sich verbuchen, ein Blick auf das Bandfoto verrät das sich die Tresencamper mit einer Ausnahme in etwa in meinem Alter befinden. Also da ich jetzt mal jungfräulich an die Sache rangehe Kopfhörer mit neutralem Klangbild aufgesetzt, Lautstärke auf eine ideale Einstellung die nicht zu Laut oder Leise ist genau richtig ohne Verzerrungen zu verursachen und zurückgelehnt. Harren der Dinge die da kommen, war es ein Fehler oder wird es ein Volltreffer wie bei VIVA und VOLTWECHSEL.

Zur Band gehören aktuell Jörn als Mikrofonschwinger, Martin und Günny an den Klampfen, Rohbert (nicht Blondie Geiss) am Bass und der jüngste im Fünfergespann Jason an der Schießbude. Dann lese ich noch bevor ich auf Play drücke die Infos die da verkündet „… legitime deutsche Antwort auf MOTÖRHEAD, AC DC oder ROSE TATTOO“ Boooaahhh das ist eine Hausnummer die den Beweis antreten muss ob dem wirklich so ist. Das Cover verspricht zumindest mal, ein Gelbes Warnviereck mit Gasmasken Biohazzard Kopf drauf und in leuchtenden Buchstaben den Bandnamen darüber, ein gesundes Maß an Selbstvertrauen und Dicke Eier.

So nun kommt es knüppeldick auf mich zu, von TORRENTIAL THRILL zu den Tresencampern gewechselt und was ich da höre geht mit viel Alkohol auf die Nuss. Der Opener geht dann auch sowas von in die ONKELZ Ecke egal ob es die Mucke oder Stimme ist man könnte meinen die ONKELZ sind zurück. Die Jungs überzeugen ohne zu versagen, hier kommt Dicke Eier Deutsch Rock aus dem Äther, die Mucke ist bestes Biker Treffen, Rock Disco oder einfach nur Party Futter. Jede Kneipe in der dieses Album zur Hintergrundbeschallung läuft sollte einen schwunghaften Anstieg des Umsatzes verbuchen können. Die Vocals von Jörn könnten nicht dreckiger sein als das Geraunze was hier abgeht, wie ein Marktschreier haut er Strophe nach Strophe raus. Die Gitarren spielen mit Riffgewittern die Gehörgänge und Grauen Zellen schwindelig, der Bass treibt und die Drums hauen alles zu Brei was vor die Lauscher springt. An der Produktion gibt es nichts zu meckern, die bläst mit einem Sound aus der Anlage.

Die Texte beschäftigen sich mit aktuellen Themen, Feiern und den Folgen von extrem exzessiven Feiern, Mobbing und Probleme die jeden Treffen können.

Ein cooler Vollgas Rocker Jagd den Vorgänger durch die Bude, für Leute die sich durch aggressive Musik beim Autofahren Nachteilig beeinflussen lassen ist von dem Genuss des Albums während der Fahrt dringend abzuraten. Denn dies könnte sich negativ auf den Geldbeuten, dass Punktekonto auswirken und könnte so für eine längere Zeit zu Fuß verantwortlich sein. Die Dicke Hosen Party wird mal durch den Einsatz einer Ballade unterbrochen um gleich danach mit voller Macht wieder Fahrt aufzunehmen.

Zur Ankündigung im Infosheet, für AC DC und ROSE TATTOO sind die Hamburger Jungs fast schon zu aggressiv, bei MOTÖRHEAD könnte man mitgehen nur mit anderen Vocals. Ich ziehe als Vergleiche, da ich die Vorgängeralben nicht kenne, die ONKELZ, TOTEN HOSEN, DIMPLE MINDS, VOLTWECHSEL und VIVA heran da ich die damals Anfang der 1990er von meiner damaligen Freundin eingetrichtert bekam.

Ein mehr als nur solider Anschlag auf die Trommelfelle der Tresendauercamper! Allerdings konnten VIVA und VOLTWECHSEL bei mir noch mehr punkten, aber Kackegal Hauptsache auf die Nuss und Gut ist.

Balle

WONDERS – Beyond The Mirage

Trackliste:

01. One Million Miles
02. Breaking The Chains
03. Here I Go Again
04. Hold Me, Save Me
05. Once Upon A Time
06. In & Out Of Time
07. Coming Home
08. All My Dreams
09. Into The Light
10. The Time Of Your Life
11. Come On (Bonus Track)

Spielzeit: 49:16 min – Genre: Melodic Power Metal – Label: Limb Music – VÖ: 16.06.2023 – Page: www.facebook.com/wondersfragment

 

Wochenende, T-Shirt-Wetter, Power Metal rezensieren. Könnte schlimmer sein – insbesondere, wenn man „Beyond The Mirage“, das zweite Album von WONDERS rezensiert. Das italienisch/griechische Quintett hat sich klassischem Power Metal mit ein paar moderneren Elementen verschrieben, mit vier Mitgliedern, die EVER-FLOW-Fans von EVER FLOW kennen dürften (Marco Pastorino, Lucas Negro, Giorgio und Pietro Paolo Lunesu), und dem One and Only Bob Katsionis an den Keyboards, der gefühlt bei einem Großteil aller existierenden melodischen Metalbands schonmal die Tasten gedrückt hat. Produziert hat der das Album auch, und das hat er gut gemacht. Lediglich bei ganz schnellen Tracks wie „Coming Home“ mit seinem schnellen Synth-Geshredde wird es manchmal etwas überladen, ansonsten ist der Sound klar und fett.
Marco Pastorino macht einen guten Job an den Vocals, die angenehm unpoliert wirken können. Zu Bobs Künsten muss man nichts weiter sagen und Pietro an den Gitarren hat ein hervorragendes Händchen für tolle melodische Gitarrenmotive, die am Songanfang in den Track einführen und einwandfrei vom Chorus in die nächste Strophe überleiten. Wo die Gitarre das nicht übernimmt, sind es die Keyboards, mit nicht weniger Erfolg.
Musikalisch ist „Beyond The Mirage“ primär klassischer Power Metal, der den Standard-Wendungen des Genres aber meistens etwas eigenes hinzuzufügen hat. Und während Power Metal das Genre-Fundament ist, finden sich doch erfreulich ausgeprägte Einflüsse von AOR, Progressive Metal, „Modern Metal“, Hard Rock und Heavy Metal auf der Platte, die je nach Song unterschiedlich stark vertreten sind. „Breaking The Chains“ packt die AOR-Vibes aus, „Hold Me, Save Me“ den MAIDEN-Galopp, „All My Dreams“ das Gänsehaut-Powerballaden-Feeling. „Coming Home“ und „The Time Of My Life“ lassen geschwindigkeitstechnisch alle Hemmungen fallen, was ja auch mal sein muss. Generell ist das Album Uptempo-lastig, nimmt sich aber immer die Zeit, wenn sich denn mal ein runtergebrochener Part oder Hard-Rock-Midtempo anbietet – sehr organische Mischung insgesamt.
Die Soloparts sind zu guter Letzt häufig interessant, demonstrieren Skills auf der einen Seite, lassen aber auch Soli zu, die primär melodisch und weniger anspruchsvoll sind, dafür aber eben sehr schön.

Fazit:
Alles in allem also: Ist doch alles bestens! „Beyond The Mirage“ hat kompetente Musiker, die eine hohen Anspruch an ihr Werk haben und den auch zu erfüllen vermögen. Bedeutet: eine Dreiviertelstunde gute Zeit für alle, die Power Metal der etwas älteren Schule mit Keyboards und transparenten Scheuklappen mögen!

Anspieltipps:
„Hold Me, Save Me“, „In & Out Of Time“, „Into The Light“ und „Breaking The Chains“

Jannis

PRYDAIN – The Gates Of Aramore

Trackliste:

01. Sword & Sorcery
02. The Gates Of Aramore
03. Lands Beyond
04. Sail The Seas
05. Quest Of The Fallen
06. Way Of The Forest
07. Ancient Whispers
08. Blessed & Divine
09. Kingdom Fury
10. Magic & Mystery
11. I Come Undone (Bonus Track)

Spielzeit: 50:36 min – Genre: Power Metal – Label: Limb Music – VÖ: 02.06.2023 – Page: www.facebook.com/prydainofficial

 

Der heutige Tag gestaltet sich als vielseitig. Erst mit WONDERS‘ „Beyond The Mirage“ Power Metal von Limb Music mit Beteiligung von Bob Katsionis rezensieren (10 Tracks und ein Bonustrack, Gesamtspieldauer ca. 50 Minuten), danach mit PRYDAINs „The Gates Of Aramore“ Power Metal von Limb Music mit Beteiligung von Bob Katsionis rezensieren (10 Tracks und ein Bonustrack, Gesamtspieldauer ca. 50 Minuten). Beide mit Orchester und sonstigen Synth-Klängen dabei. Sind aber unterschiedliche Alben, versprochen.
PRYDAINs Power Metal ist oldschool und sehr Orchester-lastig, mit einem Orchester, das ein bisschen cheesy unecht anmutet, aber auf eine nostalgisch-liebenswerte Weise. Die Art von Power Metal, die gerne mal nach Fantasy-Rollenspiel-Soundtrack klingt, über Warriors und Kings, Good und Evil berichtet, immer noch einen an Gänsehaut draufsetzt, mit hohen Gesangspassagen, einem Erzähler, der nicht ganz Christopher Lee ist, viel Pathos und großen Emotionen.
Produktion und Mix kommen wieder von Bob, der einen verlässlich guten Job gemacht hat, wobei das Orchester jetzt nicht ganz so knallt, wie es beispielsweise bei DIMMU BORGIR der Fall wäre.
Musikalisch erinnert mich die Sache mit ihren leichten Folk-Anklängen an GRIMGOTTS, denen ich immer eine naiv-fröhliche Begeisterung unterstelle, wenn sie merken, wie geil viel Bombast man doch in seine Musik packen kann. Und genau so fühlt sich PRYDAIN an, mit Mastermind Austin Dixon, der nach Jahren der Suche anderer Power-Metal-Fanatiker in seiner Heimat in Utah während Corona nun endlich seine Zeit gekommen sah, mit Mitte 30 seinen Traum von einem eigenen Symphonic-Power-Metal-Projekt zu verwirklichen. Mit dabei ein paar Solo-Features von EDGUY- und FALCONER-Mitgliedern und Mike Livas von u.a. TIMO TOLKKI an den Vocals, der manchmal ein bisschen zu sehr pressen muss, normal aber sehr gut zur Band passt.
Austin hatte offenkundig richtig Bock und der sprüht nun aus jedem Ton von „The Gates Of Aramore“. Das wirkt. Auch wenn sich einige Songs doch ähneln mögen und nicht der ganz große Hit dabei sein mag (wobei „Way Of The Forest“ schlicht pure Feierlichkeit feiert und keine Hemmungen hat, maximum Gänsehaut zu liefern), ist die Platte eine von denen, bei denen man sich als Hörer über jeden geilen Part mit Austin mitfreut und stolz auf ihn ist, dass es nach all den Jahren des Planens nun ein derartiges gelungenes Werk rausgehauen hat, das genau so klingt und funktioniert, wie es soll.

Fazit:
Kurz und knapp: Man werfe einen Blick auf das Albumcover und kann dann ziemlich genau sagen, wohin die Reise bestenfalls geht. Und dahin geht sie bei PRYDAINs „The Gates Of Aramore“. Im mindesten guter nostalgisch-verspielter Bombast, und gerne auch mehr als das!

Anspieltipps:
„Way Of The Forest“, „Sail The Seas“ und „The Gates Of Aramore“

Jannis

HEAVENS EDGE – Get It Right

Trackliste:

01. Had Enough
02. Gone Gone Gone
03. Nothing Left But Goodbye
04. What Could´ve Been
05. When The Lights Go Down
06. Raise ´Em up
07. 9 Lives (My Immortal Life)
08. Dirty Little Secrets
09. Beautiful Disguise
10. I´m Not The One

 

Spielzeit: 41:12 min – Genre: Hardrock – Label: Frontiers Records – VÖ: 12.05.2023 – Page: www.facebook.com/heavensedgeband

 

In Melodic-Rock-Kreisen ist es ein mit äußerster Spannung erwartetes Comebackalbum. Zu genial war ihr 1990er Debüt, das sich mit zahlreichen Hits des amerikanischen Hardrocks in die Herzen der Fans tätowiert hat. Songs wie „Play Dirty“, „Skin To Skin“, „Find Another Way“, „Bad Reputation“ oder „Come Play The Game“ haben alles was es braucht, um mit Größen wie BON JOVI und Konsorten mithalten zu können. Aber es kann nun mal nicht nur BON JOVIs auf dieser Welt geben, zumal dahinter in den Achtzigern meist gigantische Mechanismen aus Plattenfirmen und Konzertveranstaltern standen, die nicht nur einmal bestimmt haben, was die Masse gut finden sollte. Bei HEAVENS EDGE aus Philadelphia stand mit Columbia Records immerhin ein mächtiger Partner an der Seite von Mark Evans (vocals), Reggie Wu (guitars), David Rath (drums), Steven Parry (guitars) und George G. G. Guidott (bass). So ganz ging die Rechnung aller Beteiligten leider nicht auf – an ihrem selbstbetitelten Erstling kann es nicht gelegen haben. Dieser musste aber für einige Zeit auf Eis gelegt werden, als ein Verrückter mit einer Knarre während eines Konzerts um sich schoss und Bassist G. G. verletzte. Nach längerer Genesung ging man mit einiger Verspätung endlich ins Studio.

Der Rest ist Geschichte, die Musiklandschaft veränderte sich und so blieb es vorerst bei diesem einen Album, die Band löste sich 1993 auf. Erst 1998 wurde eine Compilation aus Demos und unveröffentlichten Songs auf den Markt geworfen. In Europa übernahm das MTM, für die USA Perris Records. Auch diese Liedersammlung konnte überzeugen und war natürlich nicht so gebügelt unterwegs wie noch das Debüt. Dennoch war das ausgehende Jahrtausend nicht die optimale Zeit, um mit klassischem Achtziger-Hardrock auch nur einen Blumentopf zu gewinnen. Und so gingen die Jahre ins Land, erst 2013 gab es im Rahmen des Firefest in Nottingham eine offizielle Re-Union. 2019 dann ein weiterer Schicksalsschlag, bei Bassist G. G. Wurde Lungenkrebs diagnostiziert, kurz darauf verstarb er. Erst 2022 wagten die verbliebenen Mitglieder einen Neuanfang, der jetzt mit diesem 10-Tracker gekrönt wird.

Doch kann das erste neue Album in 25 Jahren an die alten Zeiten anknüpfen? Wir schreiben nun mal nicht mehr 1989, und so klingt „Get It Right“ nur in Teilen nach den altbekannten HEAVENS EDGE und schon gar nicht retro. Schon der erste Appetithappen „Had Enough“ ist ein moderner Rocksong – zugegebenermaßen mit cooler Gitarrenarbeit. Und sicher nicht das, was viele Fans vielleicht erwartet hätten. „Gone Gone Gone“ ist etwas melodiöser gestrickt und mit größerem Refrain. Lässiges Bottleneck-Riffing a´la CINDERELLA hat „Nothing Left But Goodbye“ zu bieten. Die Ballade „What Could´ve Been“ braucht ein paar Durchläufe, ist dann aber nicht mehr aus dem Ohr zu kriegen. Mit „When The Light Go Down“ haben die Amis sogar einen ziemlich poppigen Song im Gepäck. Bisher alles andere als enttäuschend, aber doch überraschend. Weitaus mehr Schmackes hat „Raise ´Em Up“ und „9 Lives (My Immortal Life)“, bevor „Dirty Little Secrets“ zumindest teilweise den Bogen in die Vergangenheit spannt. „Beatiful Disguise“ und „I´m Not The One“ schließen gut vierzig kurzweilige Minuten, die doch völlig anders ausgefallen sind, wie man es sich vielleicht bei der Ankündigung dieser Re-Union-Platte vorgestellt hätte.

„Get It Right“ löst unter den Fans der ersten Stunde vielleicht nicht von Anfang an die größte Verzückung aus, ist bei näherem Hinhören dennoch unmissverständlich der Band HEAVENS EDGE zuzuordnen. Wir schreiben immerhin das Jahr 2023. Speziell die erste Hälfte der Platte ist wirklich stark und es ist ein tolles Gefühl, diese großartige Band mit herausragenden Musikern wie Gitarrist Reggie Wu oder Mark Evans mit seiner charismatischen Stimme wieder unter uns zu wissen.

Stefan

STAGE DOLLS – Stage Dolls (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Still In Love
02. Wings Of Steel
03. Lorraine
04. Waitin‘ For You
05. Love Cries
06. Mystery
07. Don’t Stop Believin‘
08. Hanoi Waters
09. Ammunition

 

 

Spielzeit: 33:39 min – Genre: Melodic Rock – Label: Polydor – VÖ: 1988 – Page: www.facebook.com/stagedollsmusic

Nach meinem letzten Ausflug in der RG Zeitmaschine ins Jahr 1995 geht es heute wieder weiter zurück ins Jahr 1988. In diesem Jahrzehnt war anständige Rockmucke in Südost Bayern Salonfähig und aus Medien, Radiostationen und Discos kaum wegzudenken. Stehen die 80er doch als das Jahrzehnt in dem Bands wie AC DC, RETURN, DEF LEPPARD, SAXON, WHITESNAKE, SCORPIONS, DOKKEN, DIO, RAINBOW, IRON MAIDEN, BONFIRE, BON JOVI, JUDAS PRIEST und noch viele mehr ihre größten Erfolge feierten und aber Millionen Tonträger verkauften. Genau in diesem Jahrzehnt versuchte eine junge norwegische Band mit Namen STAGE DOLLS ihren Siegeszug zu starten. Leider gelang das nicht so wie bei den oben erwähnten Megasellern, aber die STAGE DOLLS konnten sich doch eine beachtliche Fanbase sichern allerdings weit weg von den Erfolgen der erwähnten Bands und Künstler. Ich kam sehr spät mit STAGE DOLLS in Berührung, viel zu lange übersah ich dieses talentierte Trio das damals mit Torstein Flakne an Mikrofon und Gitarre, Terje Storli an Bass und Steinar Krokstad an den Drums besetzt war. Und genau mit diesem selbstbetitelten dritten Album war auch mein erster Berührungspunkt irgendwann in den frühen 2000ern und es war Liebe auf den ersten Ton, denn ich kannte die beiden Songs „Still In Love“ und „Wings Of Steel“ vom hören ohne vorher zu wissen das die von den STAGE DOLLS stammten. Sicher waren mir damals in den frühen 90ern die sehr sehr sehr Dunkel Grauen Sampler der Munichs Reihe bekannt auf denen die STAGE DOLLS mit einigen Songs vertreten waren aber damals habe ich noch nicht wirklich viel Wert auf Wer ist das jetzt oder Boah ist das Schweinegeil gelegt! Man hatte als Rock DJ die gängigsten Alben im Gepäck, damals wurden noch Platten- und CD Koffer zum auflegen mitgenommen und keine Laptops mit Playlisten und 1000enden von Songs und so nahm ich die STAGE DOLLS für lange Zeit nicht wahr.

In den früheren gedruckten Katalogen des Mailordershops von Hang Loose Records in Raisting in der Nähe von Weilheim wurden die STAGE DOLLS mit ihren ersten drei Alben als absolute Pflichtscheiben und als Highlights betitelt. Dies habe ich für sehr lange Zeit immer überlesen, irgendwann kam ich in einen Plattenladen bei mir in der Umgebung und fand dieses Album auf Vinyl und da mir der Bandname ein Begriff war griff ich zu. Als ich dem Album den ersten Spin gönnte musste ich staunen und war schlichtweg geflasht, hatte dieses Album alles was es für ein Hit Album brauchte. Torstein hat eine feine und doch raue Stimme und erinnert öfter mal an den ebenfalls in den 80ern am erfolgreichsten agierenden BRYAN ADAMS. Manchmal klingt die Stimme auch zerbrechlich um im nächsten Moment das genaue Gegenteil zu beweisen um mit voller Kraft die Songs zu veredeln. Gitarren waren auch vorhanden und die genau in der Richtigen Dosis, weder kitschig, noch übertrieben hart, einfach geile Melodic Rock Mucke. Die Riffs sind gut gesetzt und unterstützen die Wirkung der Songs ungemein. Das Keyboard legte bei jedem Song seinen dezenten Teppich auf die Songs ohne aufdringlich zu werden. Der Bass könnte nicht besser gespielt sein und die Drums hauen einem die Flausen aus der Mütze.

Mit was kann man den Sound am besten umschreiben, ich sag jetzt mal mit geilem Skandi Rock mit coolen Vibes und einem Ohr in Richtung US Markt der 80er ohne es irgendwie zu übertreiben. Das Nachfolgewerk „Stripped“ von 1991 ging mehr in die US Stadion Rock Ecke. So war hier noch sehr viel und starker Skandi Sound enthalten für den sich Bands aus dem hohen Norden auszeichneten. Man kann STAGE DOLLS mit 220 VOLT zu „Eye To Eye“ Zeiten, EUROPE, RETURN, DREAM POLICE, DALTON, TINDRUM, ACES HIGH, ALFONZETTI, BAI BANG neuere Vertreter der Zunft EYES (SE), GATHERING OF KINGS, KENT HILLI, PERFECT PLAN, ARCTIC RAIN, RIAN, SEVENTH CRYSTAL und noch viele Bands mehr aus Skandinavien grob vergleichen die ihre eigene Art und Weise besitzen Songs zu schreiben und einzuspielen. Die Hauptcharaktereigenschaften liegen in der besonderen Art der Melodieführungen und Harmonien ich sage jetzt mal Skandinavisch Cool mit allem was ein Hit Album ausmacht, geile Röhre, ebenso geile Gitarren und Melodien bis zum nächsten Morgen, einfach ein Hit Album.

Dieses Album verkörpert und steht für die 80er und zeigt was für talentierte Bands in diesem Jahrzehnt am Start waren. Heute sind auch noch genug Fabelhafte, sehr gute, gute oder durchschnittliche Bands am Start wie damals auch nur haben die 80er für mich etwas besonderes im Sound das ich schlecht beschreiben kann, ich weiß auch nicht ob man es verstehen kann wenn man die 80er nicht erlebt hat. Aber versucht es mal mit diesem Album vielleicht macht es ja beim einen oder anderen Klick und es wird Liebe auf die erste Note. So bleibt abschließend nur zu sagen das es sich hier um einen der stärkeren Vertreter des 80er Melodic Rock handelt und um ein Pflicht Album für jede vernünftigen Rocksammlung darstellt. Leider gibt es zwei kurze Haare in der Suppe, nur 9 Titel und nur knapp über 33,5 Minuten Laufzeit, denn die Party ist leider viel zu früh vorbei, zum Glück das es die Repeat Taste am Player gibt. Ich besitze alle offiziellen sieben Studioalben, plus die beiden Best Of Zusammenstellungen und es befindet sich weder ein schlechter Song noch Rohrkrepierer auf den Alben, sondern nur Killer. Einzig das Hitverdächtige „5 Minutes Of Fame“ fehlt mir als physischer Tonträger oder Wavefile. Also Jungs wie wäre es mit Album #8 und als Opener „5 Minutes Of Fame“?!?

„Still In Love“ ein guter Laune Rocker der das gewaltige Potential und die Genialität des Trios zeigt, „Wings Of Steel“ ein Highlight, wenn es im Rockzirkus gerecht zu gehen würde hätte dieser Song die #1 der Charts dieser Welt für sehr lange Zeit blockiert und bestes Tanzflächen Futter. „Lorraine“ ein weiteres Highlight, dass macht drei in Folge, „Waitin‘ For You“ eine vor Tränen triefende Ballade. „Love Cries“ noch ein Highlight und #1 Hit Anwärter, „Mystery“ der nächste Hit, im richtigen Tempo. „Don’t Stop Believin’“ ein eingängiger Rocker wie er sein sollte mit göttlichem Refrain, „Hanoi Waters“ ein Song wie für einen Gott geschrieben, so muss Rock klingen, „Ammunition“ regt vom Feeling her zum Nachdenken an.

Balle

MYSTIC PROPHECY – Hellriot

Trackliste:

01. Hellriot
02. Unholy Hell
03. Demons of the Night
04. Metal Attack
05. Paranoia
06. Revenge and Fire
07. Rising with the Storm
08. Road to Babylon
09. Azrael
10. Cross the Line
11. World on Fire

Spielzeit: 43:25 min – Genre: Power Metal – Label: ROAR! – VÖ: 19.05.2023 – Page: www.mysticprophecy.net

 

MYSTIC PROPHECY sind aus der modernen Metalszene eigentlich nicht mehr wegzudenken! Die Band rund um Fronter und Mastermind Lia haben allerspätestens, für mich schon früher, mit ihrem letzten Album „Metal Divion“ das volle Scheinwerferlicht auf sich. Das zeigte auch der 20.Platz in den Charts!
3 Jahre später ist man endlich wieder zurück mit neuem Material und präsentiert uns das 12! Album „Hellriot“.
Und die Fans wird freuen zu hören das auch das neue Album ganz im Geiste der letzten Werke ist und einfach knallharten teutonischen Heavy/Power Metal erster Güte bietet!

Da macht der Titeltrack „Hellriot“ direkt den Anfang! Satte Gitarrenriffs ein wie entfesselt losstürmender/lossingender Lia und ein einprägsamer Refrain das sind die Hauptpunkte und Merkmale des direkt hitverdächtigen Openers.
Gleich im Anschluss nimmt dann der düstere Groover „Unholy Hell“ den Faden direkt auf und ballert sich auch direkt in das geneigte Fan Herz und Hirn!
Melodischer geht dann „Demons of the Night“ zur Sache bevor bei „Metal Attack“ die Geschwindigkeit und Heavyness umgehend wieder erhöht werden.
Ihr merkt, bis jetzt sind eigentlich nur Hits zu vermelden, und, ich nehme das mal vorweg, das bleibt auch in der nächsten Zeit eigentlich so!
Beklemmende Atmosphäre gibt es dann bei „Paranoia“, Vollspeed dann bei „Revenge and Fire“ und klassischer Heavy/Power Metal bei „Rising with the Storm“. Hier werden schon erste Gesangsausbrüche von Lia sichtbar, was ich damit meine kommt später noch ; )
Erstmal gibt es noch den melodische Groover „Road to Babylon“ zu bestaunen der sich in die bisherigen Hits 1 A einreiht und das letzte Drittel der Scheibe einläutet.
Jetzt kommen wir wieder zu den Gesangsausbrüchen von Lia denn bei „Azrael“, welcher vielleicht einer der härtesten Songs der letzten Bandjahre ist, gibt es mal richtig heftigen, keifenden und growligen Gesang von Lia zu hören. Wahnsinn, was der Mann aus seinem Gesangsorgan mittlerweile herausholt, sehr beeindruckend!
Auch bei den beiden letzten Tracks „Cross the Line“ und „World on Fire“ ist kein Nachlassen zu bemerken und somit geht das neue MYSTIC PROPHECY Album mit „only Killer no Filler“ durch die Ziellinie!

Mein lieber Scholli! Da hauen uns Lia und Co aber mal so richtig einen vor den Latz! Das letzte Album „Metal Division“ war schon geil, aber „Hellriot“ toppt das Ganze nochmal und auf dem neuen Diskus ist absolut kein einziger schlechter Song vorhanden!
Der Diskus ist ein wahres Fest für Heavy/Power Anhänger und für Band Fans sowieso!
Da wird es endlich und absolut mal Zeit für unsere Höchstnote mit Sternchen…aber so was von verdient!

Julian

 

 

 

PONTILLO AND THE VINTAGE CREW – For The Love Of Blues

Trackliste:

01. For The Love Of Blues
02. City Of Gold
03. Long Time Gone
04. Between The Lines
05. Io Senza Te
06. Falling In Love
07. Sing The Blues
08. The Keeper
09. CC Song
10. Sound Of Hope

 

Spielzeit: 42:20 min – Genre: Rock / Blues Rock – Label: El Puerto Records/Edel – VÖ: 14.04.2023 – Page: www.facebook.com/pontilloandthevintagecrew

 

Langsam wird aus El Puerto Records ein ernst zu nehmendes Label und veröffentlich für mich Material von jemand mir nicht wirklich bekannten Gianni PONTILLO mit seiner VINTAGE CREW, beim Namen Pontillo macht es ganz leicht klick. Also mal nachgeforscht wo Gianni schon überall mal dabei war und ob mir etwas bekannt vorkommt. Und siehe da schon am Anfang kommen gleich mal die Hard Rocker von THE ORDER, dann folgt auch gleich mal PURE INC. die mir nur vom Namen geläufig sind und es kommt doch tatsächlich die letzte Veröffentlichung von VICTORY die ich mir bis zum heutigen Tag noch nicht angehört habe.

Check Punkt eins ist abgehakt, wer macht noch bei der Retro Rasselbande mit Mark Elliot und Chris Iakab an den Gitarren, Alain Schwaller am Bass und Reto Wild an den Drums. Von den Namen sagt mir das erst mal nichts also noch die anderen Fakten warum ich mich für das Album entschieden habe. Da wäre zunächst die Band stammt aus der Schweiz, ist die sehr kleine Schweiz doch ein Exportland für Gitarrengeschwängerte Mucke von Bands wie KROKUS, CHINA, GOTTHARD, SHAKRA, SATROX, TRANSIT, FIGHTER V, STEVE THOMSON, den Rocker BEN SOLLBERGER, Bens Project AGE OF DISCLOSURE, die Heavy Metaller um Adriano Troiano DISTANT PAST und die von mir in der Zeitmaschine vorgestellten BLUE 46, und noch viele mehr. Alle haben ein Vorliebe für E-Klampfen Mucke der härteren Art. Und der letzte Fakt warum ich mich entschieden habe war das Blues Rock als Gerne angegeben wurde, also genau das richtige für mich wenn ich die Fakten ansehe.

Dann mal der Mucke gelauscht und gleich bei den Vocals kommt mir ein Geraunze entgegen das sowas von ideal für Blues Rock ist. So eine Stimme ist einfach für härtere Mucke gemacht, man kann sich so ein Organ schwer in einem anderen Gerne vorstellen, aber auch das klappt wenn man mal MATTHIAS REIM im Schlager Gerne ansieht, Jürgen Drews hat auch etwas Dreck in der Stimme und NINO DE ANGELO könnte ich mir auch gut in der härteren Musik vorstellen. Die Gitarren kommen mit dreckigen Blues Licks um die Ecke und krallen sich sofort in die Gehörgänge um dort für Unfug zu sorgen. Ein Lick folgt auf des andere und man muss irgendwie an KROKUS, JOE BONAMASSA, THE WINERY DOGS, die frühen WHITESNAKE, THE DEAD DAISIES, aber es werden auch wenn es softer wird JOURNEY ähnliche Klänge angeschlagen und genau in dieser Schnittmenge bewegt sich auch die VINTAGE CREW. Mal ein wenig dezenter vom Härtegrad oder wie bei den beiden ersten Titeln ohne Gnade voll auf die 12. Dann kommt etwas für Nostalgiker, es kommt reichlich Hammond Sound oder dezentere Piano und Keyboard Klänge zum Einsatz, etwas was für mich zum Blues dazu gehört aber öfter nicht dabei ist. Der Bass ist kräftig vorhanden und wummert gewaltig drauf los. Die Drums sind gut zu vernehmen nur hören sich auf meinem zur Verfügung stehenden Promo Material die Becken komisch und im Clipping befindend an. Die Becken sind der einzige Kritikpunkt den ich finden kann, sonst hat die Retro CREW eigentlich alles Richtig gemacht und ein Album eingespielt welches Lust auf mehr macht und sehr gut gelungen ist. Eine sehr gute Vorstellung der VINTAGE CREW und wieder einmal beweisen Schweizer das sie mit zu den Besten im Rocksektor gehören.

„For The Love Of Blues“ ein cooler Rocker der für jede Grillparty geeignet wäre, „City Of Gold“ klingt dreckig, sumpfig und verdammt nach den Südstaaten mit allem was einen Blues Rock Song ausmacht. „Long Time Gone“ hier wird ein wenig Dampf raugenommen und man meint es mit einem bluesigen Song von JOURNEY zu tun zu haben, bei „Between The Lines“ wird es balladesk für mich ein wenig zu viel Schmalz. „Io Senza Te“ kommt auf Italienisch mit geilem Basslauf, die Romanischen Sprachen passen auch sehr gut zur Rockmucke erinnert irgendwie an die HEROES DEL SILENCIO. „Falling In Love“ fängt mit einer geilen Riffsalve an und mutiert im Verlauf zu einem Ohrwurm und coolen Blues Rocker der bestes Radiofutter wäre, „Sing The Blues“ spielt den Arschtreter, hier hört man KROKUS Gene. „The Keeper“ zeigt wieder viel Gefühl aber trotzdem sehr intensiv und dramatisch in Szene gesetzt. „CC Song“ ist für mich zu klischeehaft, „Sound Of Hope“ ein typischer gute Laune Radiosong mit geiler Akustikgitarre.

Balle

EVERMORE – In Memoriam

Trackliste:

01. Nova Aurora
02. Forevermore
03. Nightfire
04. I Am The Flame
05. Empire Within
06. Broken Free
07. In Memoriam
08. Parvus Rex
09. Queen Of Woe

 

Spielzeit: 42:09 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 21.04.2023 – Page: www.facebook.com/EvermoreMetal

 

Ups, was hab ich denn da gemacht? Scheine ich beim Lesen des Namens EVERMORE wohl gedacht zu haben, dass ich die Truppe kenne, was aber auch nicht so richtig verwunderlich ist angesichts der zahlreichen Bands, die mit „Ever“ anfangen oder mit „More“ aufhören. Cool, dann eben was Neues, ist ja Power Metal und damit kann ich arbeiten. EVERMORE haben 2021 ihr erstes Album rausgebracht, nun mit „In Memoriam“ ihr zweites, und sind davor personell noch nicht wirklich in der Metallandschaft in Erscheinung getreten. Das Trio macht klassischen Cheese-Eingängigkeits-Symphonic-Power-Metal – ein Blick auf das Cover und die Setlist sollte Euch endgültig sagen, welchen genau ich meine.
Produziert ist das Ganze okay. Hätte man schon etwas definierter und ausgeglichener machen können, aber an den letztendlich bestehenden Sound kann man sich doch recht schnell gewöhnen. Vielleicht soll die Platte auch explizit oldschool produziert klingen, man hat sich auf jeden Fall dafür entschieden, ein Gitarrensolo eher mit kleinen Makeln zu belassen, als es am PC nachträglich auf die Millisekunde zu korrigieren, was ja auch mal wieder angenehm ist.
Musikalisch bewegen EVERMORE sich natürlich auf schwierigem Gelände, denn gefühlt Millionen von Bands bedienen dieses Genre und man muss irgendwie herausstechen oder zumindest sehr krass sein. EVERMORE legen daher Wert auf einen vergleichsweise harten Sound und scheuen auch nicht vor biestigeren Heavy-Metal-Facetten zurück, so zu hören im priestigen „Parvus Rex“. Aber natürlich werden auch alle musikalischen Klischees des Genres aufgefahren, dicke Orchester, Orgel, lateinische Chöre, folkige Passagen, hohe Vocals, fixe Uptempo-Basedrum-Malträtierung – und die klassischen bekannten Wendungen, aus denen Melodien in diesem Genre meist bestehen. Der Opener „Forevermore“ macht nach einem klassischen orchestralen Intro tatsächlich kaum mehr als das und senkt die Erwartungen, aber schleichend steigt die Qualität der Songs, bis man bei Track fünf, sechs und sieben dann souverän drei echt geile Tracks abliefert, bei denen man Konventionen weit genug ausdehnt, ohne sie aus dem Fenster zu werfen. Nach wie vor sind die altbekannten Wendungen präsent, aber zu diesem Zeitpunkt des Albums trauen sich EVERMORE offensichtlich mehr und fallen nur immer wieder in diese Wendungen zurück. Für einiges an guten, weniger konventionellen Melodien reicht das aber locker und man kann der Band halt auch nicht vorwerfen, dass sie Regeln ihres Genres einhält. Man könnte sie nur etwas mehr ausschöpfen.
Wo genau das passiert: In Solopart. Viele der geilsten Momente von „In Memoriam“ finden sich in den Mittelteilen, die aus verschiedenen, teils sehr unterschiedlichen Parts bestehen und oftmals einer kleinen Achterbahnfahrt gleichen. Und das ist viel wert, wenn man an die eine Minute Langeweile denkt, die so einige Bands pro Song produzieren, weil zu einem Metalsong „halt ein Solopart gehört, den wir einfach auf die Harmonien vom Chorus legen können“.

Fazit:
Genrelimitierungen sind im Power Metal häufig eher Fluch als Segen. EVERMORE dehnen einige von ihnen im positiven aus, fallen aber auch gerne mal zurück in die Standards. Das macht ihr zweites Album trotz leichter Sound-Einschränkungen aber nicht zu einem schwachen Werk. Etwas mehr Mut an Stellen, an denen man ihn bislang noch nicht hat, aber auch ganz viel „Weiter so“, und das Trio kann sich in großer Konkurrenz eine eigene Nische schaffen. Als Power Metal, der eine gänsehautig epische gute Zeit machen soll und oftmals auch mehr als das vollbringt, funktioniert ihre Musik bereits jetzt.

Anspieltipps:
„Empire Within“, „Broken Free“ und „In Memoriam“

Jannis

Scorpions News

BMG legt mit „Scorpions – Colours of Rock“ die bewegte Bandgeschichte der Hard-Rock-Legenden farbenprächtig auf.

Die exklusive Neuauflage erscheint am 05.05.2023 und umfasst zwölf Albumhighlights ihrer Karriere auf verschiedenfarbig koloriertem Vinyl.

Mit dabei sind auch vier legendäre Alben, die erstmalig von den Originalbändern remastert wurden.

 Das Video zu „Rock You Like A Hurricane“ jetzt erstmals in HD

 

Zu behaupten, dass die Scorpions auf eine bewegte Bandgeschichte zurückblicken können, wäre untertrieben. Diese wird nun auf neue, farbenfrohe Weise erlebbar: Mit „Scorpions – Colours of Rock“ kündigt BMG die Neuauflage von zwölf prägenden Albumhighlights der legendären deutschen Hard-Rock-Band auf koloriertem Vinyl an. Neben erstmalig remasterten Versionen von „Fly To The Rainbow“, „In Trance“„Virgin Killer“ und „Humanity (Hour 1)“ zählen zu den weiteren ausgewählten Glanzstücken „Savage Amusement“„World Wide Live“„Love at First Sting“„Blackout“„Animal Magnetism“„Lovedrive“„Tokyo Tapes“ und „Taken By Force“. Ab dem 02.03.2023 können die Neuauflagen exklusiv hier unter Scorpions.ArtoftheAlbum.Store vorbestellt werden. Sie erscheinen am 05.05.2023, nur wenige Tage bevor sich die Scorpions auf den europäischen Teil ihrer „Rock Believer Tour“ begeben, die sie in den ersten Monaten des Jahres bereits nach Südamerika, von El Salvador über Kolumbien, Brasilien und Argentinien bis nach Chile führte.

Stetig wachsende Erfolge, musikalische Weiterentwicklung, und weltweite Triumphe – so bunt und vielfältig, wie es der Karriereweg der größten deutschen Rockband war und ist, so facettenreich sind auch die gewählten Vinyl-Farben der zwölf Neuauflagen. Die Kolorierung der Vinyl-Versionen spiegelt dabei nicht nur die irisierende Bandgeschichte wider, sondern erfolgte in Anlehnung an die jeweiligen Original-Artworks.

Ein besonderes Augenmerk eingefleischter Scorpions-Fans dürfte auf den vier Alben liegen, die zum ersten Mal in der Geschichte remastert wurden:

 

 „Fly To The Rainbow“ von 1974, das zweite Studioalbum der Scorpions, weicht stilistisch stark von ihrem Debüt „Lonesome Crow“ ab. Obwohl es sich eher in eine experimentelle Richtung bewegte, zeigte es schon starke Hard-Rock-Einflüsse und ließ bereits erahnen, wohin sich die Band später musikalisch begeben sollte. Es ist das erste Album der Scorpions, an dem sie selbst die Produktion verantworteten. Für die Neuauflage erscheint es auf transparentem violettem Vinyl.

 

„In Trance“, das darauffolgende dritte Scorpions-Studioalbum, sorgte für ihren Durchbruch in Japan. Zum titelgebenden Hit gesellt sich auf dem Album mit „Night Lights“ auch erstmalig ein Instrumentalstück der Band. Es ist das erste Werk der Scorpions, das gemeinsam mit dem Produzenten Dieter Dierks, einem langjährigen Wegbegleiter, aufgenommen wurde. Das transparente Vinyl der neuen Fassung weckt Erinnerungen an das legendäre Original-Artwork vom Fotografen Michael von Gimbut.

Eine remasterte Version auf himmelblauem Vinyl erscheint auch vom kürzesten Album der Scorpions – dem 35-minütigen „Virgin Killer“. Das vierte Studioalbum der Hannoveraner wurde 1976 veröffentlicht. Es ist ihr erstes Album, das in Japan mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurde. Mit ihm bewegte sich die Formation einen weiteren Schritt weg von psychedelischen Einflüssen und hin zum Hard Rock.

Komplettiert werden die remasterten Highlights vom 2007 erschienenen „Humanity (Hour 1)“. Das Konzeptalbum wurde in Los Angeles von den legendären Star-Produzenten Desmond Child und James Michael produziert. Klaus Meine verfolgte einen sehr modernen Sound, ohne dabei den Scorpions-Charakter zu verlieren. So verbindet er auf dieser Platte den Sound der frühen Scorpions mit der Produktion der späten Scorpions. Das 21. Studioalbum der legendären Hard-Rocker wurde für die neue Version auf goldenes Vinyl gepresst.

Zu den vier remasterten Alben gesellen sich acht weitere ausgewählte Klassiker:

Gepresst auf weißem Vinyl erscheint das 1977 veröffentlichte „Taken By Force“, mit Songs wie „Steamrock Fever“, „He’s A Woman – She’s A Man“ oder der Ballade „Born To Touch Your Feelings“. Es markiert das letzte Studioalbum mit Uli Jon Roth und das erste mit Schlagzeuger Herman Rarebell. Hinzu kommt mit „Tokyo Tapes“ (1978) ein grandioses Livealbum, das nun auf gelbem Vinyl wiederaufgelegt wird. Es bietet eine hervorragende Gelegenheit, die Musik wiederzuentdecken, die die Scorpions vor ihrem Dasein als Superstars geschrieben haben.

Das 1979 erschienene „Lovedrive“ markierte den Beginn einer neuen Ära in der Bandgeschichte und zeigt bereits alle Charakteristika, die ihre Musik für die kommenden Jahrzehnte auszeichnen sollte. Nun erscheint es auf transparentem rotem Vinyl. Um den Nachfolger „Animal Magnetism“ einzuspielen, gingen die Scorpions unter gehörigem Zeitdruck zwischen zwei Tourneen ins Studio. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb ist ihnen damit ein innovatives Meisterwerk gelungen. Der 1980 veröffentlichte Meilenstein, ihr erstes Platinalbum in den USA, wurde nun auf rotes Vinyl gepresst.

Im Jahr 1982 folgte mit „Blackout“ das achte Studioalbum der Scorpions und katapultierte die Formation endgültig in den Hard-Rock-Olymp. Was könnte für das legendäre Artwork des österreichischen Künstlers Gottfried Helnwein besser passen als kristallklares Vinyl? Bereits ein Jahr später folgte mit „Love at First Sting“ das erfolgreichste Album ihrer langen Karriere. Es brachte Hits wie „Still Loving You“ und „Rock You Like A Hurricane“ hervor. Das Album, dessen Cover Fotografen-Legende Helmut Newton schoss, enterte die Top 10 zahlreicher Länder und erreichte in den USA #6 der Charts. Nun erscheint es auf silbernem Vinyl.

Für „World Wide Live”, das 1985 erschien und nun auf transparentem orangenem Vinyl aufgelegt wird, folgte eine Filmcrew dem Bandtross durch die USA, Asien und Europa bis nach Südamerika. Die Aufnahmen fangen die elektrisierende Intensität ihrer Shows ein. Komplettiert wird die Neuauflage von „Savage Amusement“ aus dem Jahr 1988, nun gepresst auf transparentem hellblauem Vinyl. Für die Platte verbarrikadierten sie sich für beinahe drei Jahre im Studio, wo sie mit Produzent Dieter Dierks am Nachfolger ihrer Erfolgsalben tüftelten. Mit dem Ergebnis konnten sie nahtlos an die Erfolge der Vorgängeralben anknüpfen.

Zusammengefasst erscheinen unter dem Titel „Scorpions – Colours of Rock“ die folgenden zwölf Highlight-Alben von 1974 bis 2007:

  • „Fly To The Rainbow“ (1974): 180g 1LP, gepresst auf transparentem violettem Vinyl
  • „In Trance“ (1975): 180g 1LP, gepresst auf transparentem Vinyl
  • „Virgin Killer“ (1976): 180g 1LP, gepresst auf himmelblauem Vinyl
  • „Taken By Force“ (1977): 180g 1LP, gepresst auf weißem Vinyl
  • „Tokyo Tapes“ (1978): 180g Gatefold 2LP, gepresst auf gelbem Vinyl
  • „Lovedrive“ (1979): 180g 1LP, gepresst auf transparentem rotem Vinyl
  • „Animal Magnetism“ (1980): 180g 1LP, gepresst auf rotem Vinyl
  • „Blackout“ (1982): 180g 1LP, gepresst auf kristallklarem Vinyl
  • „Love at First Sting“ (1983): 180g 1LP, gepresst auf silbernem Vinyl
  • „World Wide Live” (1985): 180g Gatefold 2LP, gepresst auf transparentem orangenem Vinyl
  • „Savage Amusement“ (1988): 180g 1LP, gepresst auf transparentem hellblauem Vinyl
  • „Humanity (Hour 1) (2007): 180g Gatefold 2LP, gepresst auf goldenem Vinyl

 Die Scorpions gehören unbestritten zu den größten Rockbands aller Zeiten. Zur aktuellen Bandbesetzung zählen Sänger Klaus Meine, Scorpions Gründer Rudolf Schenker (Gitarre), Matthias Jabs (Lead-Gitarre) Pawel Maciwoda (Bass) und Mikkey Dee (Schlagzeug). Die unglaubliche Karriere der Hard-Rock-Titanen aus Hannover dauert bereits mehr als ein halbes Jahrhundert an. In ihrem Verlauf haben sie die Welt musikalisch erobert, mehr als 110 Millionen Einheiten verkauft, einen Rekord nach dem nächsten gebrochen, sich stetig weiterentwickelt und immer wieder neu erfunden. Erst im vergangenen Jahr zementierten sie ihren Legendenstatus mit dem neuen Album „Rock Believer“: #2 in Deutschland und der Schweiz, #4 in Österreich, Top 20 in Großbritannien, Top 60 in den USA. Nicht ohne Grund haben sich die Scorpions den Ruf als eine der besten Livebands aller Zeiten erspielt. Das stellen sie in diesem Jahr erneut unter Beweis: Im kommenden April startet ihre „Rock Believer Tour“ in Südamerika: Der zwanzig Termine umfassende europäische Teil der Tournee beginnt am 9. Mai 2023 im französischen Lille. Alle Infos zu den Tourterminen und Tickets gibt es unter: www.the-scorpions.com.