ENBOUND – Set it free

Trackliste:

01. Assaulted Taste
02. Maximize
03. Set it Free
04. Invicible
05. Actors (feat. Lee Hunter)
06. You Never Walk Alone
07. The Foresight Bleeding in your Heart
08. Extreme
09. Black
10. Overload
11. Leave them to the Night (feat. Kevin Moore)

Spielzeit: 49:47 min – Genre: Melodic Metal – Label: Embrace the Fear – VÖ: 21.02.2025 – Page: www.enbound.rocks

 

Wow ENBOUND begleiten mich auch schon seit ihrem Debütalbum 2011 „And she says Gold“. Damals haben mich die Melodic Metaller, die von Schlagzeuger Mike Cameron Force 2006 gegründet wurden, echt überzeugt und auch der damals noch recht unbekannte Sänger Lee Hunter machte mächtig Eindruck. 2016 gab es dann noch in derselben Formation den Nachfolger „The Blackened Heart“ bevor man eine längere Pause machte.
In dieser stiegen dann Gitarrist Marvin und Sänger Lee aus, man ist aber noch freundschaftlich verbunden, was z.B. das Mitwirken von Lee auf dem neuen Diskus zeigt. Konstant dabei ist neben Gründer Mike noch Bassist Swede.
Ersatz für die Ausgestiegenen wurde mittlerweile in Tourgitarrist Andy sowie dem ARCTIC RAIN Sänger Toby gefunden. Und mit dieser Mannschaft präsentiert man uns dieser Tage das neue Album „Set it Free“ auf dem man 11 neue typische ENBOUND Melodic Metaltracks versammelt hat.

Der erste davon nennt sich „Assaulted Taste“. Nach einer kurzen Einleitung legt die Band direkt los und der neue Sänger Toby erklingt direkt. Der Gute passt auf jeden Fall mit seinem glasklaren Gesang absolut zur Band und Mucke das kann man sofort festhalten.
Die Nummer ist ein Midtempotrack der als Opener gut gewählt ist.
Noch eine Spur zackiger geht es dann bei „Maximize“ zur Sache. Schöne Melodien und ein toller Chorus sind hier die Hauptpluspunkte der Nummer.
Den Titelsong „Set if Free” gibt es als nächstes auf die Ohren. Mit einer düsteren Grundstimmung und einem schönen Chorus zockt man sich hier recht routiniert durch das Ganze. Sehr fein!
Bei den beiden nächsten Songs „Invicible“ sowie „Actors“, hier gibt es einen Gastauftritt vom „alten“ Sänger Lee Hunter, ziehen wir das Qualitätslevel mal schön an und es gibt die bislang besten Tracks der Scheibe auf die Ohren. Bärenstark was man hier abliefert. Ein Fest für Melodic Metalanhänger.
Die Ballade des Albums folgt mit „You Never Walk Alone“ als Nächstes. Toby zeigt natürlich, was er mit seiner Stimme umsetzen kann, und ist natürlich absolut passend mit seinem klaren, kraftvollen Organ. Sehr schön zum dahinträumen!
Im letzten Albumdrittel bewegt man sich auch sehr zielsicher und qualitativ ordentlich im gewohnten, abwechslungsreichen Melodic Metalsoundgewand. Die großen Hits bleiben hier aber aus, mit am besten kommen das abwechslungsreiche „Black“ sowie das schön nach vorne gehende „Overload“ aus den Boxen.
Mit der abschließenden Powerballade „Leave them to the Night“ wird ein ordentliches neues ENBOUND Album gut abgeschlossen.

Einfach schöner, abwechslungsreicher Melodic Metal. Das ist das, was man bekommt, wenn man sich „Set if Free“ näher reinzieht.
Der neue Sänger Toby passt perfekt zur Band und zur Mucke, daher gehen auch hier beide Daumen nach oben.
Es fehlen hier vielleicht insgesamt etwas die absoluten Kracherhits, aber richtige Ausreißer nach unten gibt es auch nicht wirklich!
Von daher gibt es gute 8 Punkte und die klare Kaufempfehlung für die Melodic Metalanhänger unter uns.

Julian

 

RAY OF LIGHT – Salute

Trackliste:

01. Falling To Pieces
02. Ray Of Light
03. Alive
04. City Of Angels
05. Stand Up
06. Best Of Me
07. Fallin From Grace
08. Frontline
09. Last Day
10. How Long

 

Spielzeit: 42:21 min – Genre: Hard Rock – Label: Baysis Media – VÖ: 14.02.2025 – Page: www.facebook.com/RayOfLight

 

So nach dem schwedischen Metal Brecher von DYNAZTY erst mal durchatmen und den Fuß mit RAY OF LIGHT vom Gas nehmen. RAY OF LIGHT werden im Promotext als neuer Stern am Himmel angekündigt, boah das sind starke Worte die den Beweis antreten müssen. Also wird sich zeigen ob es ein neuer Stern am Firmament wird der hell strahlt oder nur eine kleine Schnuppe die schnell verglüht.

Zu RAY OF LIGHT gehören Gregg Cormack am Mikro, Jörg Wartmann an Gitarre, Thomas Bauer an Bass und Stephan Bayerlein spielt den Stickschwinger. Robby Boebel war damals als Mitgründer von RAY OF LIGHT ein Teil der Band bis er schwer erkrankte und kurze Zeit später dann verstarb. Ein Schicksalsschlag für die neue Band der erst mal verdaut werden musst und mit dem Gitarristen und Produzenten Jörg Wartmann, dem weiterbestehen von RAY OF LIGHT steht das Debütalbum im Andenken von Robby bereit. Um sich seinen Namen in der Szene zu machen und als heller Stern am Himmel zu leuchten und somit Robby noch ein Stück näher zu sein. FRONTLINE also ist der gemeinsame Nenner von RAY OF LIGHT, da bin ich ja mal gespannt wie sich RAY OF LIGHT präsentieren werden, also auf Play des Players gedrückt und aufmerksam zugehört.

Wenn Gregg seine Stimme das erste mal hören lässt sind gemeinsame Nenner zu FRONTLINE erst mal vom Tisch, den diese Stimme hat nichts mit der von Stephan Kaemmerer zu tun, war Stephans Stimme sehr hoch und filigran so ist Greggs Stimme das genaue Gegenteil. Gregg verfügt über einen Touch der tiefer ist und dazu noch verdammt viel Rauheit und Dreck beinhaltet die an Larry Baud (RED DAWN), John Francis (AFTER HOURS und EDGE OF THE BLADE) und ein wenig an Kal Swan (LION, BAD MOON RISING und DOUG ALDRICH) erinnert. Die Gitarren kommen Hard Rock typisch aus den Boxen und können für Akzente sorgen, mal ein wenig moderner wie beim Opener angehaucht oder traditionell befindet sich alles im grünen Bereich. Die Gitarren kommen mit mehr Schmackes aus den Boxen, die befinden sich weiter im Vordergrund und wirken dadurch härter als bei FRONTLINE der Nenner ist auch futsch. Der Bass geht leider fast unter und spielt nur eine Nebenrolle. Die Drums sorgen dafür für den richtigen Antrieb von hinten und überzeugen wie die Stimme und Gitarren. Wer hier auf Keyboardteppiche wie bei FRONTLINE hofft wird nicht fündig werden, dieser Umstand macht aber rein gar nichts und sagt auch nichts über die Qualität von RAY OF LIGHT aus.

Im Pressetext steht als Vergleich FRONTLINE und PRETTY MAIDS, dem stimme ich so nicht zu, PRETTY MAIDS auf keinen Fall – dafür fehlt der Skandi Touch. Bei FRONTLINE kann man mit viel wohlwollen noch bedingt zustimmen, ich sehe allerdings mehr Parallelen nicht nur durch die Stimme sondern auch bei der Ausführung bei RED DAWN und AFTER HOURS. Wer schon immer auf ein zweites RED DAWN Album gewartet hat, hier ist es in Form von RAY OF LIGHT, ist schon echt krass das ich bei einer fest in deutscher Hand befindlichen Band denke ich habe ein zweites Album der US-Legende RED DAWN im Player. Das sollte jetzt normal fast ein Ritterschlag für RAY OF LIGHT sein, ob dies dann wirklich zutreffend ist soll jeder für sich selber entscheiden, auf jeden Fall ist das Dingens bestens für jeden Hard Rocker geeignet der nicht auf 0815 Hard Rock von der Stange steht. Denn davon sind RAY OF LIGHT um Lichtjahre entfernt und bieten echt sehr guten Hard Rock aus Deutschland.

Den Anfang haben RAY OF LIGHT schon in der Tasche, der Stern steht am Himmel, für das hell leuchten fehlen leider noch so um die 15-20%. Wenn die Band beim zweiten Album diese noch irgendwo raus quetschen und die Produktion dynamischer ausführen kann klappt es mit dem Stern der nicht nur hell strahlt sondern auch blendet wenn man in den Nachthimmel sieht. Ich sage nur Servus „Salute“ wo hast du dich so lange versteckt, dafür gibt es keinen Grund.

„Falling To Pieces“ macht gleich mal einen anständigen Eindruck zum Albumeinstieg „Ray Of Light“ ein cooler Hard Rocker mit viel Melodie und catchy Refrain. „Alive“ geht gleich mal ins Ohr hier kommt viel Feeling mit den Backing Vocals auf, „City Of Angels“ hier arbeiten die Jungs mit viel Drama. „Stand Up“ ein starker Rocker der im Refrain erst so richtig sein Potential entfaltet, „Best Of Me“ schweres Gitarrenbrett mit Greggs geilen Vocals ergibt ein weiteres Match, der Song ist ein Hit. „Fallin From Grace“ der bracht ein paar Anläufe bis er sitzt, „Frontline“ hier werfen die Jungs mit zuckersüßen Melodien um sich, befindet sich noch weit von der Kitschgrenze entfernt. „Last Day“ der passt nicht wirklich ins Bild der anderen Songs, beim Refrain stimmt alles nur in den Strophen klingt es nicht rund, „How Long“ oh welch Wunder, die Keyboards melden sich sehr laut zu Wort, ansonsten ein vernünftiger Rocker der was kann.

Balle

DYNAZTY – Game Of Faces

Trackliste:

01. Call Of The Night
02. Game Of Faces
03. Devilry Of Ecstasy
04. Die To Survive
05. Fire To Fight
06. Dark Angel
07. Fortune Favors The Brave
08. Sole Survivor
09. Phoenix
10. Dream Of Spring
11. Mystery

Spielzeit: 42:24 min – Genre: Power Metal – Label: Nuclear Blast Records – VÖ: 14.02.2025 – Page: www.facebook.com/dynaztyband

 

Die schwedischen Metaller, um den charismatischen Frontmann Nils Molin, DYNAZTY sind mit ihrem neunten Album zurück, ich bin mehr als gespannt ob sich neben dem Label noch etwas geändert hat. Vor über zwei Jahren konnten DYNAZTY mit ihrem damaligen Album „Final Advent“ bei mir volle Punktzahl abräumen, gelingt dieser Wurf nochmal, das wird die nächste knappe dreiviertel Stunde zeigen.

Ich habe mir im Vorfeld mit Absicht keine der veröffentlichten Singles angehört, der Grund ist ganz einfach, für mich stand fest wenn mir keiner die Rezi streitig macht das ich diese übernehmen werde und das sich kein Titel im Vorfeld in die Gehirnwindungen festkrallen kann den ich dann nicht mehr aus der Birne bring. Also höre ich jetzt das Album zum ersten mal.

Zu DYNAZTYs Line Up gehören immer noch Nils Molin der Stimme von DYNAZTY (aber auch AMARANTHE und NEW HORIZON), an den Gitarren Love Magnusson und Mikael Lavér, Jonathan Olsson am Bass und Georg Härnsten Egg an den Drums.

Nils singt und shoutet sich wie auf allen Vorgängern schon gehört und vorgeführt souverän durch das Album ohne sich auch nur einen Anfall von Schwäche an kennen zu lassen. Der Mann hat Gold in der Stimme und das nicht nur im Studio, Live kann Nils genauso mit seiner Stimme umgehen. Die beiden Gitarrenschwinger hauen die Riffs mit einer Leidenschaft unters freudig wartende Volk das es ein Wunder ist das beide nicht alle anderen bügeln. Der Bass wummert auch genussvoll vor sich her und die Drumfraktion haut die Felle und Trommeln zu Klump um dafür zu sorgen das alles und jeder vor dem Schlagzeug in Deckung geht.

Der Sound ist wie seit Jahren, seitdem DYNAZTY von Hard Rockern zu Power Metallern mutiert sind gewohnt catchy ohne dabei zu cheesy zu sein, mit sehr geilen Melodien und Akkorden, die so oder in ähnlicher Weise bestimmt schon 1000de Male bei anderen Verwendung fanden. Da ich kein Musiker bin kann ich da auch nicht soviel über die Akkordfolgen aussagen, ich kann nur sagen das mir das gebotene irgendwie aber auch wieder nicht bekannt vorkommt. Ob dies nun von einem Vorgängeralbum der Band ist oder schon in der Vergangenheit Verwendung fand kann ich nicht mit Sicherheit aussagen. Egal ob nun oder nicht, die Mucke haut rein und das auf eine sehr sympathische Art und Weise, wer DYNAZTY bis jetzt ignoriert hat sollte unbedingt mal Probe hören, denn was die Jungs auf ihren Alben zu bieten haben ist ein echtes Melodic Feuerwerk im Hard Rock zur Anfangszeit und Power Metal Bereich. Kann man es besser – ich beantworte es mit einem klaren nein, ähnlich und auf eine andere Art bestimmt ja, aber so rotzfrech wie DYNAZTY seit ihrem ersten Album 2009 Unterwegs sind ist schon einen Respekt wert.

Ich wäre für eine ausgedehnte Tour de Metal bestehend aus DYNAZTY, SACRED und SIX FOOT SIX, die Drei wären das ideale Ratpack für eine Tripple-Headliner Tour. DYNAZTY machen das was sie können einen Metalbrecher verbrechen der es auf eine Spitzenwertung bringt, ob nun das SACRED Debütalbum oder „Game Of Faces“ das Rennen am Jahresende um die höhere Platzierung in meinen Poll machen wird kann ich jetzt noch nicht beantworten, beide Alben sind verdammt stark und parade Beispiele für endgeilen Metal Made in Schweden.

„Call Of The Night“ steigt am Anfang dramatisch ein bis das kurze Intro vorbei ist – aber dann hauen die Schweden voll auf den Putz, „Game Of Faces“ versetzt den Hörer gleich mal eine saftige Stereowatschen der guten Laune, ein Brecher der nur aus Skandinavien stammen kann. „Devilry Of Ecstasy“ frisst sich gewohnt schnell und melodisch in die Trommelfelle, „Die To Survive“ hier zeigt die Band das sie auch epische Momente perfekt mit ihrem Sound zu einem Highlight verbinden können. Mit „Fire To Fight“ haut die Band das nächste Highlight raus, was für ein Song würde sich gut in den Discos machen, „Dark Angel“ hier gibt es Metal mit ABBA Vibes voll in die Fresse. „Fortune Favors The Brave“ hier kommt nochmal ein Hybrid aus Epic Melodic und Power Metal der als Hit durchgeht, „Sole Survivor“ hier muss ich ein wenig an SIX FOOT SIX denken, das Ding schlägt ein wie eine Atombombe. „Phoenix“ geht im vollen Galopp auf jede Synapse los die es nicht in Sicherheit schafft, „Dream Of Spring“ hiermit wird die Taschentuch benässende Gruppierung mit viel Drama bedient, „Mystery“ gibt nochmals ein Highlight zum Schluss ab.

Balle

CRAZY LIXX – Thrill Of The Bite

Trackliste:

01. Highway Hurricane
02. Who Said Rock´n Roll Is Dead
03. Little Miss Dangerous
04. Call Of The Wild
05. Recipe For Revolution
06. Run Run Wild
07. Midnight Rebels
08. Hunt For Danger
09. Final Warning
10. Stick It Out

 

Spielzeit: ? min. – Genre: Hardrock, Sleaze Metal – Label: Frontiers Records – VÖ: 14.02.2025 – Page: www.facebook.com/crazylixx

Es wird wieder Zeit, ein neues Album der Vorreiter der New Wave Of Swedish Sleaze Metal willkommen zu heißen. Letztmalig war das 2021 der Fall und es hörte auf den Namen „Street Lethal“. Na, dämmert es? Klar, die Rede ist von CRAZY LIXX. Im letzten Jahr durften sich die Fans über eine Art Best Of mit Neuaufnahmen sowie ein paar neuen Tracks freuen. Mit „Thrill Of The Bite“ stehen die Schweden um Sänger und Bandkopf Danny Rexon nun mit dem mittlerweile achten Studiowerk in den Startlöchern. Die Marschrichtung sollte klar sein: 100% Retro, 100% Melodie und Eingängigkeit und dieses Mal teilweise auch sehr nah an Werken wie ALICE COOPER´s „Trash“ oder anderen Megasellern, bei denen ein gewisser Desmond Child seine Finger im Spiel hatte.

Das macht ein Song wie „Little Miss Dangerous“ auf Anhieb klar, der als zweite Single ins Rennen geschickt wurde. Nicht nur der Song, auch das dazugehörige Video ist ganz klar von „Trash“ inspiriert. Für manchen mag dieses „Abkupfern“ ein No Go sein, wenn allerdings ein solch imposanter Song wie „Little Miss Dangerous“ dabei herauskommt, soll dem guten Danny noch mal verziehen sein. Außerdem sind wir doch alle (also zumindest Danny und ich) großer Fan der Achtziger und somit ist diese Hommage in jeglicher Hinsicht gelungen. Aber „Thrill Of The Bite“ hat natürlich noch mehr zu bieten. Neben dem musikalischen auch eine „kleine“ Änderung im Line-Up. Denn mit Joel Cirera hat ein weiteres Originalmitglied die Band verlassen, so dass nunmehr Danny Rexon der einzig verbliebene Mohikaner ist. Beim Blick auf den Drumstuhl blieb dann auch gleich das Herzelein kurz stehen, denn neuerdings schwingt niemand Geringeres als Robin Nilsson von THE CRUEL INTENTIONS die Stöcke. Eine Pressemitteilung hat aber gleich mit den Spekulationen aufgeräumt, Nilsson hätte seine alte Band verlassen. Also alles im Lack.

Kommen wir zurück zur Musik auf „Thrill Of The Bite“: „Highway Hurricane“ ist ein toller Opener, „Who Said Rock´n Roll Is Dead“ hat nicht nicht nur die richtige Message sondern auch alles, was ein CRAZY LIXX Song haben muss. Nach dem Überflieger „Little Miss Dangerous“ wird es natürlich schwer, einen drauf zu setzen. Aber muss das überhaupt sein? Nicht, wenn man Kracher wie „Call Of The Wild“, „Midnight Rebels“ oder „Hunt For Danger“ am Start hat.

„Thrill Of The Bite“ ist ein CRAZY LIXX Album wie aus dem Bilderbuch. Es gibt zwar nur marginale Unterschiede zu den Vorgängern, das Songmaterial ist aber erneut stark genug, um auch dieser Platte eine Daseinsberechtigung zu geben. Mit anderen Worten gesprochen: CRAZY LIXX wissen, was ihre Fans erwarten und liefern genau das ab – ein ums andere Mal.

Stefan

MIDLIFE CRISIS – 45 Turns 33

Trackliste:

01. Sick Of You
02. Centre Of Lies
03. The American In Me
04. Cranked Up Really High
05. Raggare
06. Vital Hours
07. I Need Nothing
08. Here I Go And Here I Am
09. Silver Son Johnnie
10. First Time Is The Best Time
11. Dark Yellow Easy Flow
12. Samma Sak
13. Shitty Shitty Bang Bang
14. Bye Bye Hey Hey HeyImminence of Judgement

Spielzeit: 32:34 min – Genre: Punk – Label: Wild Kingdom Records – : 07.02.2025 – Page: www.facebook.com/UrrkeMidlifeCrisis

 

Wer MIDLIFE CRISIS bisher als eine Phase der Unsicherheit und Unzufriedeneit von vornehmlich Männern im Alter zwischen 35. und 55. Lebensjahr gekannt hat, sollte jetzt dringend seinen Horizont erweitern. Ich spreche hier nämlich von der schwedischen Punkrock-Supergroup, und nicht von von zu alten Männern in zu sportlichen Autos mit viel zu jungen Damen (um das Klischee mal zu bedienen). Bereits im Jahr 2004 haben die auch hierzulande nicht ganz unbekannten (älteren) Herren (Hahahaha) die Köpfe zusammengesteckt und MIDLIFE CRISIS gegründet. Seitdem besteht die Band aus Urrke (Maryslim, Bizex-B), Dregen (Backyard Babies, The Hellacopters, Mike Monroe Band), Robban Eriksson (The Hellacopters, Strindbergs, Winnerbäck, Syl Sylvain), and Måns P Månsson (Crimson Shadows, Wrecks, Maggots). Ein Line-up, das sich sehen und hören lassen kann…
Im Gründungsjahr haben unsere fleißigen Punkrocker auch direkt die erste EP „Ask Not What You Can Do For Your Country“ gefolgt von „Cranked Up Really High“ (2008), „3rd Crisis“ (2011) und zu guter letzt „Samma Sak“ (2018). Mit „45 Turns 33“ haben MIDLIFE CRISIS nun alle Songs ihres Schaffens in einer Compilations zusammengefasst und auf die nichts ahnende Menschheit losgelassen. Zu diesen ahnungslosen Menschen gehöre ich auch, sind Punk und Punkrock nicht unbedingt mein Metier. Da ich der Musik dennoch sehr zugetan bin, habe ich bei MIDLIFE CRISIS und „45 Turns 33“ direkt zugeschlagen. Und ich bin sehr froh, dieses kleine Schmuckstück entdeckt zu haben.
Im Stil der 70er Jahre hauen die Jungs 14 knackige Songs raus, die mit einer Gesamtspielzeit von 32 Minuten ganz im Zeichen des Punk stehen.
Mit Songs wie „Sick Of You“, „Centre Of Lies“ und „The American In Me“ glänzen MIDLIFE CRISIS mit purem und absichtlich schlecht produziertem Punk-Rock-Glanz. Gepaart mit einem essentiellen Sinn für Ausschweifung, Spaß und einer umwerfend ehrlichen „Fuck off“-Attitüde bringt die Band die Elemente in ihrem Sound zum glänzen, die in den glorreichen Zeiten der Vergangenheit essentiell für das Genre waren. Die Songs haben allesamt ihre eigene Energie und laden zum wilden Gehopse ein. MIDLIFE CRISIS schaffen es, den Punk Rock der Vergangenheit hochleben zu lassen ohne ihn altbacken klingen zu lassen. „45 Turns 33“ ist eine erfrischend moderne Hommage an die 70er und vor alle eine klare Kaufempfehlung für alle jungen und junggebliebenen Punks.

Tänski

ANDY SUSEMIHL – Mihlstones

Trackliste:

01. The Freakshow
02. King For A Day
03. End Of The Road
04. Breaking The Silence
05. Summertime Blues
06. En Route To Babylon
07. Television Lullaby
08. No Disguise
09. Going Home
10. Higher
11. Your Life
12. Of Fools & Liars
13. Wasteland
14. End Of The Road Slight Return

Spielzeit: 52:17 min – Genre: (Hard) Rock – Label: SM Noise Records – VÖ: 07.02.2025 – Page: www.facebook.com/andy.susemihl

 

Der deutsche Gitarrenvirtuose ANDY SUSEMIHL treibt seit 1987 sein Unwesen in der Rock und Metalszene und war unter anderem im Laufe der Zeit schon für Größen wie SINNER, U.D.O., REECE, BANGALORE CHOIR und auch unbekannteren Bands wie etwa MR. PERFECT und seit 1995 Solo tätig. Mir ist der Name ANDY SUSEMIHL schon länger geläufig, allerdings habe ich es bis zu diesem hier vorliegenden Album nicht geschafft mir ANDY mal genauer anzuhören geschweige den die Zeit genommen einmal in das Material rein zuhören. Wenn ich mir „Mihlstones“ so anhöre keimt in mir der Verdacht auf das ich was verpasst haben könnte. Aus diesem Grund das ich jungfräulich an den Namen ANDY SUSEMIHL herangehe kann ich nicht aussagen ob sich was gegenüber den Vorgängern geändert hat. Ja und es gibt jetzt bestimmt Stimmen die behaupten werden das so was zur Recherche dazu gehört, sicher kann man das so sehen aber da dies ein reines Hobby ist und ich keinen Cent an meiner Schreiberei verdiene kann und will ich im Vorfeld einer Rezi nicht den gesamten Backkatalog eines Künstlers/Band durchackern. Anders sieht es aus wenn sich Alben unter meinen Tonträgern befinden und ich mir die nochmal kurz ins Gedächtnis rufe, nicht so bei ANDY, da lasse ich das ganze Geschehen ohne Vorurteil auf mich zukommen. Ja ich weiß das es seit dem es Streaming gibt sehr einfach ist Alben von Künstlern/Bands anzuhören, nur will ich dafür kein Geld ausgeben für etwas was mir nicht gehört und die Qualität des Sounds bei weitem nicht dem entspricht was man auf Tonträgern hören kann, egal ob MP3 oder HD Streaming, da bin ich Old School, will beim hören etwas in der Hand haben und im Booklet schmökern.

Während ANDY auf den Vorgängeralben mit Gastmusikern aus der Szene arbeitete, wurde „Mihlstones“ komplett von ANDY selbst in Eigenregie und als Personalunion eingetütet. An manchen Stellen gleicht das Album den beiden Soloalben meines Kumpels BEN SOLLBERGER und geht auch vom Sound in die Richtung der späten 1980er bis in die ganz frühen 1990er bis NIRVANA für den Absturz der traditionellen Rockmucke sorgte. Manche Melodiebögen oder Akkordfolgen die ANDY verwendet klingen sehr bekannt aber dabei nicht kopiert sondern irgendwie bekannt ohne genau definieren zu können von wem oder auf welchem Album man das so ähnlich schon gehört hat. Es kommt Songwriting der alten Schule der goldenen Zeit des Rock bis in den Heavy Metal der 1980er Jahre zum Einsatz das selbst den letzten Skeptiker, der meint „Rockmusic Is Dead“, überzeugen sollte. Mich hat das Album ab den ersten Takten in einen Bann gezogen, was kein Wunder ist da ich die 1980er in all seinen Facetten, kunterbunten Farben und allen Ups and Downs mit erleben durfte, und an das ich mich immer wieder gerne erinnere. ANDY schafft es mich über das gesamte Album gedanklich in die 1980er Jahren zu versetzen und das will was heißen, das muss erst mal ein Künstler/Band schaffen das man über 50 Minuten lang an die absolut geilste Zeit denkt die man erleben durfte. Das schaffen heute nicht mehr viele, wenn dann nur wenn ich einen der alten Tonträger oder meine Lieblingsradiostation „Munich’s Hardest Hits“ höre.

Die Einmann Armee ANDY SUSEMIHL hat die Produktion mit einem knackigen allerdings modern und sterilen Sound ausgestattet, dies ist aber der einzige Hinweis das es sich um ein Album der Gegenwart handelt. An den Instrumenten geht alles in Ordnung einzig die Drums hören sich nach Computer an, die Stimme erinnert in manchen Momenten an Fred Hendrix von TERRA NOVA. Den Stil kann man ohne schlechtes Gewissen als Rock über Melodic Hard Rock bis in den reinen Hard Rock bezeichnen. Dieser (Hard) Rock überzeugt ohne einen Anflug eines Zweifels aufkommen zu lassen und bewegt sich irgendwo zwischen deutschem Melodic Hard Rock der Vergangenheit und Bands wie SCORPIONS, SINNER bevor es metallisch wurde, den ersten DOMAIN Alben, ein wenig NL Einfluss von TERRA NOVA, US Einfluss von VAN HALEN, BANGALORE CHOIR da und UK Einfluss der Marke DEEP PURPLE und DEF LEPPARD da aber auch softeren Rock. Diese Einflüsse machen sich in ANDYs Gewand sehr gut und verdammt viel Spaß.

„The Freakshow“ ein intensiver Rocker mit ganz leichtem Prog Einschlag, „King For A Day“ eine Ballade mit sehr viel Gefühl fürs wesentliche. „End Of The Road“ auch mit sehr viel Gefühl und einer geilen und hypermelodischen Leadgitarre die sich während der Strophen im Halbfeld befindet und erst im Refrain etwas lauter wird, „Breaking The Silence“ erinnert mich an eine coole Mixtur aus SCORPIONS, SINNER, KHYMERA und BANGALORE CHOIR. „Summertime Blues“ hier läuft die Gitarre Gefahr der Stimme den Rang abzulaufen – die sechs Saiten hauen mit bekannten Bausteinen aber effektvoll durch bis in die letzte Ecke der Oberstube, „En Route To Babylon“ geht nicht baden wie die antike Stadt im Orient, ein cooler und wieder sehr gefühlvoller Rocker. „Television Lullaby“ ein verträumter Rocker der als Hybrid aus Rocker und Powerballade durchgeht, „No Disguise“ zieht seine auffälligen Bahnen irgendwo in der Stratosphäre. „Going Home“ wieder ein verträumter Rocker mit viel Drama inszeniert, „Higher“ regt zum Nachdenken an ob das alles Richtig ist was auf unserem Planeten und auch in Deutschland gerade abgeht. „Your Life“ ein gemütlicher Rocker der lässig aus der Anlage läuft, „Of Fools & Liars“ ein wenig Blues Riffing gepaart mit leichten Rock N Roll Vibes und ANDYs Charme bringt ein Match. „Wasteland“ hier meinte ANDY er muss den Hörer mit einem Hard Rocker aufwecken (aber ich habe ein Nachricht für ANDY: „Deine Mucke ist weder langweilig noch öde, und du musst den Hörer nicht aufwecken“), „End Of The Road Slight Return“ ein von der Stimmung dramatisches Instrumental – hätte gut zu einer Szene von Miami Vice oder einen Actionfilm in dem der Titelheld einen Heldentod stirbt gepasst.

Balle

TWINS CREW – Chapter IV

Trackliste:

01. Choose your God
02. Never Stop Believing
03. Living in a Dream
04. Warrior of North
05. Fire
06. Without You
07. Order 69
08. Fighting for the World

 

 

Spielzeit: 39:51 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 21.02.2025 – Page: www.twinscrewband.com

 

Ah, die schwedischen Melodic Power Metaller von TWINS CREW waren auch einige Zeit von der Bildfläche verschwunden! Ihr letztes Album „Veni Vidi Vici“ erschien 2016 und nun knapp 9 Jahre später erscheint der Nachfolger mit dem neuen Album „Chapter IV“.
Und ob ihr es glaubt oder nicht, ich hatte die Truppe schon ein paar Mal auf dem Rezensionstisch in der Vergangenheit habe aber erst dieses Mal gecheckt das der Bandname daher stammt das die beiden Gitarristen Dennis und David Zwillinge sind…Sachen gibt es : ).
Fans von so Bands wie MANOWAR oder ACCEPT sollten dann jetzt mal etwas genauer aufpassen.

Die wilde Fahrt ins neue Album beginnt mit dem Openersong „Choose your God“. Wobei wild ist es erstmal nicht, die Nummer ist ziemlich erdig und groovig gehalten. Ein waschechter Banger der seelige ACCEPT Zeiten heraufbeschwört und direkt mal die erste starke Duftmarke hinterlässt.
Umso schneller geht man dann beim anschließende „Never Stop Believing“ zur Sache. Ein flotter Midtempotrack der auch sofort hängen bleibt und zu begeistern weiß.
Die anschließende Videosingle „Living in a Dream“ ist uns schon bestens bekannt und ist ein wahrer Melodicmetalohrenschmaus geworden. Ein starker Track!
Ein Wort noch zu Sänger Andreas Larsson. Dieser ist wie gewohnt bestens bei hoher Stimme, meistert alle Stufen perfekt und seit Jahren ein starker Rückhalt der Band.
Über den flotten Midtempometaller „Warrior of North“ geht es zum nächsten absoluten Highlight mit „Fire“.
Mit diesem Stampfer sind wir wieder knietief im ACCEPT Matsch und die Nummer lädt sofort ein richtig mitzugehen. Ein geiler Refrain der einen schon nach kurzem nicht mehr aus dem Kopf geht rundet diese Ohrbombe super ab. Hier wird mal so richtig der Staub aus euren Boxen gedrückt!
Danach gibt es dann mit „Without You“ einen schönen Break und sehr ruhige sowie gefühlvolle Töne. Ebenfalls eine richtig geile Nummer, die vor allem auch Sänger Andreas mal in einen ganz anderen Stil zeigt. Mega!
So wer bei „Order 69“ direkt an STAR WARS denkt hat gut aufgepasst und sich direkt als Fan geoutet : ) Die Nummer reiht sich perfekt ein in die bisherige Hitriege.
Mit dem überlangen, epischen „Fighting for the World“ findet ein bärenstarkes neues TWINS CREW Album seinen klasse Abschluss.

Lang ist das neue Album der Jungs von TWINS CREW nicht, aber dafür umso überzeugender! Ja man macht hier nicht viel Neues, aber Altbewährtes was richtig gut rüberkommt und jedem Power Metal Fan sofort zusagen sollte!
Bärenstarkes Comeback der Truppe welches von mir absolut verdient in unsere vordersten Punkteränge platziert wird.
Absolute Kaufempfehlung für die Genreanhänger!

Julian

 

THE 7TH GUILD – Triumviro

Trackliste:

01. Holy Land
02. The 7th Guild
03. Glorious
04. La Promessa Cremisi
05. In Nomine Patris
06. Time
07. Guardians of Eternity
08. The Metal Charade
09. Fairy Tale

 

 

Spielzeit: 47:51 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 21.02.2025 – Page: www.facebook.com/the 7thguild

 

Die Power Metal Formation THE 7TH GUILD basiert auf einer Vision des SKELETOON Fronters Tomi Fooler von einer metalischen Version der THREE TENORS.
So schnappte er sich RHAPSODY OF FIRE Sänger Giacomo Voli sowie Ex VISION DIVINE Sänger Ivan Giannini um Power Metal Songs mit Opern und klassischen Orchestereinflüssen zu kreieren.
Herausgekommen sind 9 Songs auf dem Debütalbum „Triumviro“ dessen Zielgruppe mit Fans von ANGRA, RHAPSODY OF FIRE oder AVANTASIA relativ schnell abgesteckt sein sollte.

Als Opener fungiert die Vorabsingle „Holy Land“. Sofort sind die Genrefans im Thema drin. Hier wird sich nicht lange Zeit gelassen für irgendwelche Intros sondern es gibt direkt den ersten Hit auf die Ohren! Die drei Sänger sind natürlich über jeden Zweifel erhaben und machen das Ganze direkt zu einem echten Hörerlebnis! Hört euch nur mal die Chöre an : )
Der Bandtrack „The 7th Guild” folgt direkt als Nächstes. Tja was soll man hier groß sagen? Bombast Power Metal as its Best. Inklusive natürlich wieder dieser tollen, mehrstimmigen Chöre.
Mit „Glorious“ und „La Promessa Cremisi“ geht man etwas mehr in die epische Ecke was ebenfalls super gelungen ist und eine schöne Abgrenzung zum vorherigen Gehörten darstellt!
Das sich in der Mitte befindliche „In Nomine Patris“ fällt im Vergleich zu den vorherigen Ohrbomben etwas ab und auch das ruhige „Time“ ist jetzt irgendwie nichts Besonderes und hat man schon x Mal woanders so gehört.
Aber im letzten Drittel geben die Jungs nochmal so richtig Gas und hauen Hit um Hit raus. „Guardians of Eternity“ atmet ganz klar den Geist der ersten Songs der Platte, „The Metal Charade“ ist dann wieder ein wahre Bombast Power Metal Monster geworden und beim abschließenden „Fairy Tale“ gibt es nochmal etwas ruhigere, epische Töne, die das Album wunderbar abschließen.

Soooo viel hatte ich jetzt eigentlich nicht von dieser Bandzusammenstellung erwartet! Aber THE 7TH GUILD haben mich ganz klar eines Besseren belehrt und präsentieren uns hier ein Debütalbum welches Fans von Symphonic/Bombast Power Metal auf jeden Fall sofort zusagen sollte und einige Hits beinhaltet. Ich glaube auf dem nächsten Album geht da aber noch mehr.
Als Sahnehäubchen gibt es dann natürlich noch die drei Sänger, die mit zu den besten ihrer Zunft in diesem Genre gehören.
Fanherz was will man mehr!

Julian

 

SABER – Lost In Flames

Trackliste:

01. Lost In Flames
02. Phoenix Rising
03. Madam Dangerous
04. Shattered Dreams
05. Time Tells All
06. Shadow Of You
07. On The Hunt
08. Steel Breaker

 

 

Spielzeit: 28:46 min. – Genre: Heavy Metal – Label: RPM/ROAR – VÖ: 07.02.2025 – Page: www.facebook.com/SaberHeavyMetal

Die Retro-Heavy-Metal-Szene ist ja sein einiger Zeit regelrecht am explodieren. Schwer, sich dort zurecht zu finden und noch schwieriger, die Juwele heraus zu picken. Da heißt es nicht selten sehr tief zu graben, was in den Weiten des WWW nicht einfach ist. Manchmal übernimmt diesen Job aber auch eine Plattenfirma. Was früher zu 98% der Fall war (ohne Plattendeal keine Erfolgschancen) hat sich anno 2025 natürlich schon längst gewandelt. Die Kanäle der Eigenvermarktung sind mannigfaltig. Und doch haben Rock Of Angels Records eine Band neu im Portfolio, die ursprünglich von Trevor William Church höchstselbst entdeckt wurde. Der Sänger und Gitarrist von HAUNT respektive BEASTMAKER ist nicht nur in den USA eine Koryphäe der New Wave Of Traditional Heavy Metal (NWOTHM) und hat auf seinem Label Church Recordings neben seinen zahlreichen eigenen Veröffentlichungen einige vielversprechende andere Formationen zu bieten. Eine davon ist SABER, eine Band aus Los Angeles, die jetzt auch das Aufsehen der Verantwortlichen bei RPM/ROAR erregt haben.

Traditioneller als der Opener „Lost In Flames“ kannst Du auch nicht starten. Dass dieser Retro-Hammer über die komplette Spielzeit von knapp einer halben Stunde weiter geschwungen wird, sollte keine Überraschung sein. Keine Gefangenen, hier gibt es eine satte Mischung aus JUDAS PRIEST, RIOT, CRIMSON GLORY gepaart mit Old School Speed Metal auf die Lauscher. Das ist natürlich nicht neu, aber verdammt gut gemacht. Ein Riffgewitter folgt dem nächsten und ehe man sich versieht, sind die knapp 29 Minuten runtergerotzt. Highlights dabei sind neben dem Titeltrack (siehe auch Video weiter unten) das coole „On The Hunt“, das melodiöse „Madam Dangerous“ oder die Abrissbirne „Steel Breaker“. Immerhin die Hälfte der kompletten Platte.

SABER sind mal wieder so ne Band, wo einfach alles passt. Die Songs, der Look, die Videos, das Artwork und auch der Sound. Hätten wir 1985, würden diese Jungs aus dem Underground heraus sicher die Massen erreichen. Was anno 2025 passiert, bleibt abzuwarten. „Lost In Flames“ ist ein amtliches Oldschool-Brett!

Stefan

MAJESTICA – Power Train

Trackliste:

01. Power Train
02. No Pain, No Gain
03. Battle Cry
04. Megatrue
05. My Epic Dragon
06. Thunder Power
07. A Story In The Night
08. Go Higher
09. Victorious
10. Alliance Anthem

 

Spielzeit: 47:01 min – Genre: Power Metal – Label: Nuclear Blast Records – VÖ: 07.02.2025 – Page: www.facebook.com/Majesticametal

 

Power Metal bei Nuclear Blast – keine Frage, hier kann man mit gewissen Mindesterwartungen rangehen. Es geht um MAJESTICA, die vier Jahre nach ihrem Weihnachtsalbum „A Christmas Carol“ mit einem neuen Album um die Ecke kommen. „Power Train“ heißt das gute Stück, das Musiker-Lineup besteht nach wie vor aus einer illustren Riege von VEONITY-, THERION-, SABATON- und TWILIGHT-FORCE-erfahrenen Leuten, und ihr könnt Euch denken, was das bedeutet.
Korrekt, das bedeutet einmal Power-Metal-Vollbedienung. Es gibt eine äußerst knallend-gute Produktion, aufgenommen im eigenen Studio und gemixt von Jonas Kjellgren, der sonst auch beispielsweise beim Sound von AMORPHIS und SABATON seine Finger im Spiel hatte.
Die Vocals von Tommy ReinXeed passen wunderbar, klassischer Power-Metal-Tenor, der sich auch in ganz hohen Sphären mühelos zurechtfindet. Und natürlich gibt’s dabei eine gute Menge an tendenziell tiefer gehaltenen Chören. Plus Cembalo, Orgel, Orchester, Synthesizer und eine Bierdose. Die Schweden müssen sich trotz ihrer kurzen, erst fünf Jahre währenden Bestehenszeit vor der Konkurrenz nicht mehr verstecken.
Viel Uptempo findet sich auf „Power Train“, dazu der ein oder andere ruhigere Part, etwas Midtempo, und wenn man Glück hat, der eigentlich schnelle aber für das Ende feierlich auf halbe Geschwindigkeit runtergebrochene Chorus, ein verlässlich zündendes Stilmittel.
Und lange nicht das einzige. Die komplette Truppe hat Power Metal einmal durchgespielt und wenn man sie dann zusammensetzt und auf ein Album loslässt, kann man davon ausgehen, dass ein Ergebnis zum Wohlfühlen dabei rauskommt. Verlangt man nach einem Midtempo-Part, kann man davon ausgehen, dass er auch kommt. Wünscht man sich jetzt mal etwas Orchester oder ein knackiges Arpeggio-Synthesizer – bitteschön, hier ist es.
Was „Power Train“ nicht liefert, ist Innovation. Die „Higher, Fire, Desire“-Texte sind so klassisch, wie sie nur sein können, und die Main-Melodie-Komposition weitestgehend auch. Das ist sie normal – wer hätte es gedacht? – auf einem stabilen Niveau, aber die traditionellen Power-Metal-Wendungen sind doch ganz klar das Grundgerüst der Komposition, und beispielsweise bei „Go Higher“ auch mal ein Faktor, der einen durch die Frage ablenkt, wo man diese Chorus-Melodie schonmal gehört hat. In der Dramatik bleibt das aber eher die Ausnahme und genug Songs überzeugen dann doch mit dem eigenen Etwas. Allen voran der mit 6:30 Minuten längste Track „My Epic Dragon“ (subtiler Titel, Jungs), der die komplexeren, musicalesceren Anleihen von MAJESTICA am meisten bedient, und „Victorious“ mit seinem coolen Synth-Riff und dem Ende zum Reinlegen.

Fazit:
Keine großen Überraschungen, aber abgesehen davon alles, was man von einer Band aus Musikern mit diesen Vergangenheiten erwartet. Fett, fröhlich, feierlich und professionell as fuck. Es braucht keinen Musikwissenschaftler, um herauszufinden, warum Nuclear Blast bei den Schweden nicht nein gesagt hat!

Anspieltipps:
„No Pain, No Gain“, „My Epic Dragon“ und „Victorious“

Jannis