JIMMY DAVIS & JUNCTION – Kick The Wall (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Catch My Heart
02. Just A Little Bit
03. Kick The Wall
04. Labor Of Love
05. Shoe Shine Man
06. Are We Rockin‘ Yet
07. Why The West Was Won
08. Don’t Hold Back The Night
09. Just Having Touched
10. Over The Top

 

Spielzeit: 36:26 min – Genre: Mainstream Rock / AOR – Label: Chrisalis Records / Melodic Rock Records – VÖ: 1987 / 2017 – Page:

Man schrieb das Jahr 1987 Balle war noch jung, und ein auf dem Albumcover noch blutjung aussehender JIMMY DAVIS hat mit JUNCTION das Debütalbum „Kick The Wall“ veröffentlicht. Damals neben JIMMY am Mikro dabei waren Tommy Burroughs an den Gitarren, John Scott an Keyboards und Piano und Chuck Reynolds an den Drums. Dank Melodic Rock Records aus Australien kam das Album 2017 auf CD zu neuen Ehren.

Melodic Rock Records veröffentlichte ebenfalls von JIMMY DAVIS & JUNCTION das bis dahin unveröffentlichte zweite Album mit dem Titel „Going The Distance“ mit einer obercoolen Coverversion von GARY O’s „Get While You Can“ (welches bisher nur in der GARY O‘ Version auf diversen dunkelgrau Pressungen mit Titeln wie „Munich City Nights“ oder ähnlich auf CD gebrannt wurde und bei der Klamotte „Meatballs III: Summer Job“ einem der ersten Filme von Patrick Dempsey zum Einsatz kam). Beide Alben besitzen eine sehr hohe Qualität und bieten reinen Mainstream AOR der zweiten Hälfte der 1980er nordamerikanischer Prägung. Zeitweise werden auch ordentlich Rock N Rollige Klänge angeschlagen die mit viel Piano aus den Boxen rauschen.

Das bedeutet jeder Song wäre bestes Radiofutter, mancher Song würde jede Tanzfläche füllen und ausnahmslos jeder Song wäre 80er Jahre High-School Klamotten tauglich und würde sich dort sehr gut machen und puddelwohl fühlen. Doch leider sieht die Realität völlig anders aus, JIMMY DAVIS & JUNCTION sind mehr oder weniger ein Geheimtipp obwohl die Jungs damals starke Songs am Start hatten. Diese Songs haben keinen Grund sich hinter den damals angesagten Rock Acts zu verstecken.

Man kann Vergleiche mit den folgenden Künstlern heranziehen. 8084, BRYAN ADAMS, ADRENALIN, BEAU GESTE, BECKETT, BOULEVARD, BRICKLIN, CARSON COLE & RU4, TOM DELUCA, DIVING FOR PEARLS, MELISSA ETEHRIDGE, GARY O‘, LOU GRAMM, HARLEQUIN, THE HOOTERS, JOHN KILZER, TOM KIMMEL, JOE LAMONT, BENNY MARDONES, MICHAEL MORALES, NEW FRONTIER, JEFF PARIS, REFUGEE, ARLEN SALTE und BRUCE SPRINGSTEEN.

Die Vocals von Jimmy sind sehr gut und erinnern öfters mal an Myles Hunter oder Monty Byrom, die Gitarren sind immer präsent mal mehr oder weniger genauso wie die Keyboards oder Pianos. Es bekommt jeder der Drei seine Bühne um in den Vordergrund zu rücken. Der Bass zieht auffällig seine coolen Runden und das Schlagzeug haut alles kurz und klein. Die Produktion könnte ein wenig mehr Kraft vertragen geht aber in Ordnung. Als Gesamtwerk betrachtet haben die US-Boys alles richtig gemacht und mit „Kick The Wall“ einen echten Klassiker eingespielt, wenn man Album #2 dazu nimmt haben sie sogar zwei Klassiker am Start die sich in keiner Weise vor den damals groß oder auch nicht im Geschäft befindlichen Künstlern und Bands verstecken müssen.

„Catch My Heart“ ein braver Rocker mit leichtem Biss, „Just A Little Bit“ ein typisch cooler US oder Kanada Rocker. „Kick The Wall“ fängt mit den ersten Strophen sehr langsam, soft und nachdenklich an bis der erste Refrain kommt ab da ist das Dingens ein Monster und ausgewachsener Superhit, von den Eigenschaften am Anfang ist nichts mehr zu hören. Bei „Labor Of Love“ wird es wieder ein wenig ruhiger und softer, mit „Shoe Shine Man“ wird es Rock N Rollig. „Are We Rockin‘ Yet“ kommt mit geilen Retro Keys, Piano und Rock N Roll Note. „Why The West Was Won“ geht wieder flotter ab ein cooler Rocker, „Don’t Hold Back The Night“ sehr gefühlvoll mit traumhaften Vocalharmonien im Refrain. „Just Having Touched“ eine Herz-Schmerz-Tränen-Taschentuch Balladade, „Over The Top“ ein Highlight zum Abschluss.

Balle

CARSON COLE & RU4 – Mainstreet

Trackliste:

01. Mainstreet
02. Donna
03. Cheating
04. Hailstones
05. Fight
06. Kingdom Come
07. Bradley
08. Hollywood & God
09. Serenity
10. Emmanuel

 

Spielzeit: 41:06 min – Genre: Rock / AOR – Label: Frontline Records – VÖ: 1986 – Page:

ohne Wertung

Mir entging dieser Rohdiamant von den 80ern bis in die späten 2010er Jahre bis ich mal während des Hörens der Internetradiostation Munich’s Hardest Hits auf einen Song aufmerksam wurde. Nach einiger Zeit suchen wurde ich dann auch fündig und konnte irgendwo das Vinyl ergattern und später fand ich auch eine sehr gute Version von Vinyl gerippte Version auf CD die sehr kurz erhältlich war. Diese gerippte Version scheint eine offizielle Version zu sein da sie von Amazon angeboten wurde.

Zu CARSON COLE & RU4 gehörten damals Carson Cole an Mikrofon und Gitarre, Dean Stairs an Gitarre und Keyboards, Darren Reader an Bass und Martin Zinger an den Drums.

Meine Infos zu Carson und seiner Mannschaft halten sich leider in Grenzen und sind auf die Angaben des Covers beschränkt, da die Treffer bei Google nur auf Anbieter von Streamingdiensten, Discogs oder irgendwelche ominösen und ich schätze zum Teil illegale Downloadanbieter führen.

Das Album beinhaltet alle damals Mitte der 80er Jahre angesagten und typischen Eigenschaften. Egal ob mal coole Riffeinlagen, Fanfarenhafte Keyboardeinlagen, obercoole Vocals, Hymnenhafte Songs und vor allem eine Analoge nach Röhrenverstärker klingende Produktion. Diese hört sich zwar Altbacken an, hat aber gerade dadurch einen warmen und vertrauten Klang der an die gute alte Zeit ohne viele Sorgen und meine Jugend erinnert.

Die Songs bestehen aus einem ausgeglichenem Mix aus Gitarren egal ob akustisch, elektrisch, hart oder soft. Keyboardteppichen die entweder Fanfarenhaft oder dezent eingesetzt wurden. Einen auffällig spielenden Bass und ebenso in Erscheinung tretende Drums die sich auch mal nach Konserve anhören können. Dieses Album spiegelt das Feeling und Sound der 80er wider und kann dabei restlos überzeugen. Für mich stellt dieses Album eine Zeitreise in eine Zeit dar, in der es keine Sorgen gab, dass Leben bezahlbar war, man nicht beim Tankstopp diese gleich mitkaufte, ein Discobesuch nicht gleich den ganzen Monatslohn verschlang und vor allem Saugeile Mucke in den Discos gespielt wurde. In meinem Teil Bayerns gehörte damals Rock in den Discos und im Radio bei B3 noch zum guten Ton. An genau diese Zeit werde ich beim schließen der Augen und lauschen der Klänge von Carson Cole und seinen Jungs erinnert.

Nicht nur an die glorreichen 80er werde ich erinnert sondern auch die damalige Mucke, denn diese ist am ehesten mit den Folgenden Topacts vergleichbar, es kommen Zeiten in den Sinn als BRYAN ADAMS mit seinem „Summer Of 69“ oder „Run To You“, BRUCE SPRINGSTEEN mit „Dancing In The Dark“ oder „Downbound Train“, JOHN MELLENCAMP mit „Jack & Diane“ oder „Small Town“ dumm und dämlich gespielt wurden. GARY O‘ mit seinem Album „Strange Behavior“, die AUSTRALIAN CRAWLs, AVIATOR, BEAU COUP, BILLIE SATELLITE, BITE THE BULLET, BOULEVARD, BRICKLIN, BUGZY, STAN BUSH, JOHN CAFFERTY, NEW FRONTIER uva. mehr hatten verdammt gute Songs produziert und haben ihren Fußabdruck in der Musiklandschaft hinterlassen. Auch auf hunderten Soundtracks von Action Filmen oder Highschool Klamotten waren solche auffälligen und eingängige Songs enthalten.

Mehr oder weniger erfolgreich aber dennoch geil und immer noch sehr gut hörbar und bestens für die Tanzflächen dieses Planeten geeignet.

CARSON COLE & RU4 haben auch einen gewaltig großen und tiefen Fußabdruck hinterlassen, der zwar für die Meisten noch unter einer extrem dicken Staubschicht verborgen ist aber trotzdem vorhanden. Als Fazit kann ich beide Daumen hoch, als ultimatives Pflichtalbum der 80er Jahre oder auch „Unknown Gem“ für diese immer noch frisch klingende Mucke attestieren.

Mit „Mainstreet“ haut Carson gleich mal ein Pfund raus, geiles Riffing mit auffälligem Bassläufen, „Donna“ besitzt ein Flair das sich schlecht beschreiben lässt. „Cheating“ kommt mit viel Drama, schwermütig und leichten Bluestönen aus den Boxen, „Hailstones“ ein cooler Rocker mit allem was ein Song braucht. „Fight“ geht voll nach vorne ein brachial Rocker, „Kingdom Come“ ein typischer Kanadarocker. „Bradley“ fängt mit einem dramatischen und kurzen Keyboardintro an, geht dann in ein geiles Gitarrenriff über, der Song besitzt viele dramatische Momente, hat dadurch ein besonderes Flair und hätte damals weltweit an der Spitze der Charts stehen müssen. „Hollywood & God“ könnte als bestes Beispiel für die Leichtigkeit des Seins durchgehen, „Serenity“ irgendwo zwischen Ballade und Dramarocker. „Emmanuel“ erinnert an eine rockende Gospelballade.

Balle

EYE – Anthology

Trackliste:

CD 1:

01. Back Up Slow Down
02. Broadway Hollywood
03. Taylor Made
04. Lost And Confused
05. Romance (Version 3)
06. Just a Game
07. You’ve Got Nerve
08. Don’t Wait
09. Back Up (Alternative Version)
10. All I Need
11. Need Somebody
12. Presence
13. In A Hole
14. Eye Will Watch You
15. All Too Well
16. You’ve Got Nerve (Alternative Version)

CD 2:

01. I’m After You
02. The Hero Is Dead
03. Big Boy
04. Under The Weather
05. Baby Lady
06. Honestly Lovely
07. I Might Rain
08. Nuclear Affair
09. You Don’t Know Me
10. Right Time
11. Reddi Freddi
12. Baby Lady (Alternative Version)
13. Honestly Lovely (Alternative Version)
14. Time’s Got A Way
15. Baby Lady (Unplugged)
16. Grab A Seat – Reddi Freddi (Alternative Version)

CD 3:

01. Don’t Cry
02. Rumble
03. No Man’s Land
04. Witchin‘ Time
05. Night Scope
06. Eye 4 An Eye
07. You’ve Gotta Have It
08. Partyin‘ Angel
09. Change The Channel MPH
10. Chase The Blues Away
11. Here I Am
12. I Know What I’m Looking For
13. Ready Or Not
14. I Can’t Complain
15. I Know A Way
16. Birthday Part One

Spielzeit: 189:57 min – Genre: AOR – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 20.01.2023 – Page:

Ohne Wertung

Pride & Joy Music hauen hier einen Dreierpack raus, von der US Band EYE mit dem Titel „Anthology“, was Sinn ergibt da das Album auf CD 2 enthalten ist, schwer erhältlich war und teilweise für einen großen Batzen Euronen den Bestizer wechselte. „Anthology“ kommt mit rarem Bildmaterial, 24-seitigem Booklet und Linernotes in einer limitierten Auflage von 500 St..

EYE sind mir seit Ende der 1990er oder ganz frühe 2000er ein Begriff (so genau weiß ich nicht mehr wann ich mir die CD zugelegt habe), da bestellte ich mir eine Empfehlung eines Mailordershops mit dem Titel „It Might Rain“ von EYE aus dem Jahr 1989 als Import. Damals kam die CD ohne Backcover, einfach nur Juwelcase und die CD mit einem einfachen Booklet. Das Album „It Might Rain“ ist als CD 2 in dem Dreierpack mit Bonustracks enthalten. Zudem kommen Songs aus den Archiven zum Einsatz und fertig ist der Dreidecker von EYE.

Damals war ich beim ersten hören enttäuscht, die Mucke bewegt sich im typischen Oldschool US AOR mit viel Keyboards von Anfang bis Mitte der 1980er. Die Produktion war/ist kraft- und saftlos, die Stimmen von John Harrison und Peter Penhallow trafen zu der Zeit irgendwie nicht meinen Geschmack. Die saftlose Produktion half nicht wirklich um mir die Mucke schmackhaft zu machen. Das war mein Eindruck damals zu der Zeit als ich mir die CD zugelegt habe. Mittlerweile gefällt mir das Album weitaus besser als damals aber die maue Produktion bleibt nach wie vor der größten Schwachpunkt von EYE. Leider trübt diese den Hörgenuss sehr stark.

Mit wem kann man EYE am besten vergleichen, ich versuche es mal mit 707, ein wenig TOTO, 8084, BITE THE BULLET, ALLIED NATION, THE AUTOMATIX, BOULEVARD, CHEATER, DUKE JUPITER, HIT THE GROUND RUNNING und STYX, EYE liegen irgendwo in der Mitte der Vergleiche.

Die sanfte Stimme gefällt mir zum jetzigen Zeitpunkt sehr gut und kann überzeugen. Die wieteren Trademarks bestehen aus ausuferndem Keyboardeinsatz ala ASIA und TOTO, manchmal auch sehr spacig oder im Hammondstil ausgeführt. Dazu gibt es meist sanfte Gitarrenläufe, der Bass lässt sich nur erahnen und die Drums besitzen leider keine Kraft. Mit einer besseren Produktion könnten EYE bei weitem mehr reißen, so befindet sich der Sound auf Demoniveau. Man kann es hier nicht auf MP3 Promomaterial schieben da mir die Songs im Wave Format vorliegen. Wer neugierig geworden ist sollte sich vorher beim Streamingdienst seines Vertrauens einen Probelauf genehmigen ob man mit den Abstrichen beim Sound leben kann. Die Mucke hat es verdient angehört zu werden. Von den Songs und der Musik her können EYE überzeugen und stellen einen echten Geheimtipp der entdeckt werden will dar.

Balle

TALENTSCHMIEDE: Zygann

Band:
Zygann

Gegründet:
2022

Herkunft:
Pforzheim

Mitglieder:
Thomas Zigann (Gitarre, Gesang, Songwriting)
Uwe Spinler (Bass, Gesang)
Peter Ikert ( Gitarre, Gesang)
Sascha Ossmann (Schlagzeug, Gesang)
Aktuell suchen wir noch einen Keyboarder.

Stil:
Melodic Rock, AOR

Veröffentlichungen:
On my way home

Einflüsse:
Foreigner, Journey, Saga

Was wir die nächsten fünf Jahre erreichen möchten:
Viele Live-Gigs spielen, noch einige Songs und Videos veröffentlichen.

Was als nächstes kommt:
Geplant und in Vorbereitung ist eine EP.

Unsere beste Erfahrung bis jetzt:
Der Videodreh und die Veröffentlichung von „on my way home“.

Unser peinlichster Moment:
Den hatten wir noch nicht, zumindest nicht in dieser Band.

Mit wem wir gerne ein Bierchen trinken würden und warum:
Mit den Leuten die unsere Musik mögen und an uns glauben.

Wenn wir uns eine Band aussuchen könnten, mit der wir auf Tour gehen dürfen:
Thomas hatte ja bereits Gelegenheit und war in den Neunzigern mit seiner damaligen Band Mason mit Doro auf Tour. Vorstellbar ist für uns aktuell, als Support egal welcher Band dabei zu sein.

Das Beste daran, in einer Band zu spielen:
Immer noch live auf der Bühne zu stehen und das Publikum abholen und mitnehmen, auch wenn es heute auch andere Möglichkeiten gibt, sich zu präsentieren.

Das Schlimmste daran, in einer Band zu spielen:
Wenn´s für die Band super läuft, bleibt vielleicht privat so einiges auf der Strecke, hier die richtige Balance finden ist da, glauben wir, ganz wichtig.

Online:
Website: www.Zygann.com

Musik:
Spotify: www.open.spotify.com/artist/23mangMlQEIilgvFuAZmrv
Youtube: www.youtube.com/watch?v=Gfajo1j9mPM

Live-Dates:
Sind in Planung für 2023

 

JIM CAPALDI – Some Come Running (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Something So Strong
02. Love Used To Be A Friend Of Mine
03. Dancing On The Highway
04. Some Come Running
05. Voices In The Night
06. You Are The One
07. Take Me Home
08. Oh Lord, Why Lord

 

 

Spielzeit: 36:53 min – Genre: AOR – Label: Island Records – VÖ: 1988 – Page:

JIM CAPALDI ist den Meisten vor allem bekannt auf solchen semioffiziellen Samplern ala „Munich City Nights“ mit „Something So Strong“ und „Don’t Let Them Control You“ vertreten zu sein, oder wie sie alle hießen. Auf einem EAMS Sampler war er auch mit „I’ll Keep Holding On“ zu finden. Mir ist JIM CAPALDI aber schon lange vor den Samplern ein Begriff, in Bayern wurde Anfang und Mitte der 80er gerne mal der Song „Let The Thunder Cry“ von CAPALDI  in den Discos zum Besten gegeben, dieser Song war/ist der Burner und sorgte für gut gefüllte Tanzflächen. Sehr viele Jahre später entschloss ich mich mir einige Alben von Capaldi zu besorgen. Unter diesen Alben war neben „Let The Thunder Cry“ von 1981 auch „Fierce Heart“ von 1983, „Some Come Running“ von 1988, „Living On The Outside“ von 2001 und „Poor Boy Blue“ von 2004.

Bei „Some Come Running“ waren neben CAPALDI am Mikro und Drums, Steve Winwood an Gitarre und Keyboards. Mike Waters, Mick Palphs ebenfalls an den Gitarren, als Gastgitarristen dabei waren Eric Clapton und George Harrison. Rosko Gee an Bass und Mel Collins am Saxophon. Allein schon die Namen Clapton, Harrison und Winwood zeugen von dem hohen Stellenwert den CAPALDI unter Musikern genoss.

Das besondere an CAPALDI war, Jim verstarb 2005, dass sehr feine Gefühl in seiner Stimme und fast schon perfekte Songauswahl auf den Alben. Trotz der Gefühlsausbrüche haben die Songs mit der Gitarre vollen Biss und lassen nichts vermissen. Die Stimme geht sofort ins Ohr, die Gitarren kommen mal dezent oder doch mal auf Krawall man weiß beim ersten hören nicht was man davon halten soll. So erging es mir beim ersten Hören, ich wusste nicht wie ich das gebotene Einstufen sollte, soll es nun Schlecht, Mau, Dürftig oder doch der Oberburner sein. Nach dem vierten Hördurchgang hat es gewaltig gefunkt und das Ding rockt sich durch meine Gehirnwindungen und bei jedem weiteren Hördurchgang entdecke ich neue Details und die Songs gewinnen bei jedem weiteren Durchlauf mehr an Faszination. Egal ob nun flotter, härter oder im Weichspülgang, dass Album gewinnt bei jedem Durchlauf und wird des Öfteren von mir gehört.

Vergleichen kann man grob umschrieben mit FM, BRUCE SPRINGSTEEN, BRYAN ADAMS, RADER, ARRIVAL (AOR), JOHN WAITE, RUSS BALLARDS, BILLY SQUIRE und PRISM. Die Stimme hat manchmal Ähnlichkeit mit der von Steve Overland und kann in jedem Moment überzeugen. Die Gitarren haben genug Freiraum und werden auch mal dezent in den Hintergrund gestellt wobei dann die Keyboards (auch mal gerne wie bei RUSS BALLARD, JAN HAMMER oder HAROLD FALTERMEIER bei „Axel F“ ausgeführt) neben der Stimme und den Chören die Hauptrolle spielen. Der Bass agiert unauffällig im Hintergrund, einzig die Drums hören sich ab und zu nach Konserve an. Die Produktion geht voll in Ordnung einzig die Konservendrums und doch kurze Spielzeit sind als Kritikpunkte zu sehen, bei allem anderen gibt’s nichts auszusetzen.

Mit diesem Album hat CAPALDI den idealen Mix aus Gefühl und Rockern gefunden und zelebriert dies auf sehr hohem Niveau.

„Something So Strong“ mit viel Gefühl und stark gemachter Einstieg in das Album mit traumhaftem Refrain, „Love Used To Be A Friend Of Mine“ ein geiler Schmacht-fetzen im FM Stil. „Dancing On The Highway“ der Burner auf dem Album, besser geht nicht von keinem, „Some Come Running“ ein sehr ruhiger Song ohne viel Spielerei. „Voices In The Night“ mit „Axel F“ Keyboards. „You Are The One“ flott und typisch CAPALDI irgendwo zwischen BALLARD und FM oder einfach nur CAPAL-DI, „Take Me Home“ ist wieder so ein Highlight mit genug Biss an den 6-Saiten, „Oh Lord, Why Lord“ eine Powerballade mit geilem Riffing.

Ball

VIOLET – Illusions

Trackliste:

01. The Looks Of A Winner
02. Blame It On The Night
03. Sophie
04. Do Ya Do Ya (Wanna Please Me)
05. Francine
06. Burning May
07. Only Love
08. Cover Model
09. Run Away

 

 

Spielzeit: 37:54 min – Genre: Power Rock / AOR – Label: Yellow Muffin Records – VÖ: 18.11.2022 – Page: www.facebook.com/violetAORofficial

 

VIOLET, mmh AOR Kombo, aus Deutschland stammend, gegründet 2020, doppel mmh. Wersn das, kenne ich nicht also mal drauf los gehört. Wer steckt hinter dem Namen VIOLET? Jamie Beckham und Manuel Heller am Gesang und Manuel noch Gitarren, Filip Kuzanski an den Keys, Eric Hart am Bass und die Schießbude bedienen Maurice Probst und Frank Dapper.

Beim Gesang fällt als erstes auf das Jamie eine tolle Stimme besitzt, und manchmal kurz von Manuel übernommen werden. Beide besitzen eine sehr gute Stimme und es werden sehr oft mehrstimmige Chöre verwendet. Die Gitarren kommen gut an, die Keyboards sind teils sehr dominant aber die Gitarre bricht öfter mal hervor. Der Bass ist dezent und die Drums halten sich zurück.

Beim ersten hören und beim ersten Titel, an was erinnert mich das Keyboard Intro? Upps eingefallen an eine sehr poppige Version von EUROPEs „The Final Countdown“ und DOMINOES „Here I Am“, beim weiteren hören kommen so Ideen an alte Highschool Klamotten aus den Mitte bis Ende der 80er. An so Filme wie „Zoff an der Hoover-Akademie“, „L.I.S.A. – Der Helle Wahnsinn“, Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit“, „Sommerferien total verrückt“, die „Porky’s“ Reihe und wie sie nicht alle genannt wurden. Oder es kommen Gedanken an eine softere Version von SANDNESS, eine Rockversion der Österreicher CURACAO, SAMANTHA FOX oder auch RADIORAMA. Genau an diese Klamotten oder Bands erinnert mich die Mucke.

Die Mucke besteht aus coolen Melodien, ist doch völlig schnurz ob man die so oder ähnlich schon mal wo gehört hat, die machen einfach gute Laune, überzeugen mit ihrer Leichtigkeit und sorgen so für eine geniale knappe 40-minütige Zeitreise in die 80er. Das Keyboard ist oft sehr dominant und poppig wie es damals auch der Fall war, das war vielleicht früher auch das Erfolgsrezept der Filme, eine sinnlose Slapstick Handlung und coole Rhythmen, Melodien und Auffällig gute Songs. Genau das bietet VIOLET mit dem Album „Illusions“.

Leute tut Euch selbst einen gefallen und checkt diese talentierten Musiker an, es könnte sich unter Umständen lohnen. Für alle denen die Filme damals oder aus der Zeit gefallen haben.

Mit „The Looks Of A Winner“ startet die Klamotte stilvoll, „Blame It On The Night“ in den Strophen poppig mit geilem Refrain. „Sophie“ eine Lightversion von DOMINOE,
bei „Do Ya Do Ya (Wanna Please Me)“ geht voll der Punk ab, ein SAMANTHA FOX Cover. „Francine“ könnte mit seinem Duupp Duupp Duupp Keyboard auch als Pop Hymne durchgehen, „Burning May“ Toto grüßen mit weiblichen Vocals. „Only Love“ ein flotter Vertreter, „Cover Model“ cool mit geilem Riffing, „Run Away“ wildert ohne rot zu werden im Pop.

Balle

PEARLS & FLAMES – Reliance

Trackliste:

01. Can We Find The Love
02. Temple Of Lust
03. Love Can Heal Your Heart
04. We Will Meet Again (Cross My Fingers)
05. Goodbye
06. It Never Took Away Your Smile
07. Secret Love
08. Wires And Frames
09. Follow The Road
10. It Won’t Get Better
11. (I Don’t Know Who I Am) Anymore
12. Heroes Of Our Time

Spielzeit: 53:47 min – Genre: Westcoast / AOR – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 07.10.2022 – Page: www.facebook.com/pearlsandflames/

 

PEARL & FLAMES eine neue AOR-Band aus Schweden, die sich aus Markus Nordenberg am Gesang, Gitarrist Sven Larsson und Tomas Coox an Keyboards zusammen. Als sich COASTLAND RIDE 2019 entschieden mit dem gemeinsamen Musikmachen aufzuhören startete Markus, Sven und Tomas mit den Aufnahmen. Aus verschiedenen Gründen stoppten die Aufnahmen nach einigen Songs, während des Pandemie bedingten Lockdowns tat sich Markus mit Tommy Denander zusammen und PEARLS & FLAMES erhielten dadurch einen Schub um die Studioarbeiten fortzusetzen.

PEARLS & FLAMES können am besten mit TOTO, COASTLAND RIDE, SVEN LARSSON, RADIOACTIVE und WORK OF ART verglichen werden. Die Gitarren sind nicht zu weit im Vordergrund, sondern bilden mit den Keyboards ein softes AOR-Grundgerüst, der Bass hält sich zurück und die Drums kommen unaufdringlich aus den Boxen. Der Härtegrad geht in Ordnung und eignet sich am besten um die Hektik des Tages zu entschleunigen und bei einem gemütlichen Glas Wein zu entspannen.

Dieses Album ist für alle die auf gut gemachten Westcoast / AOR der softeren Gangart stehen, dass Tempo der Songs hält sich in Grenzen. Es gibt keine Ausreißer in die Langweiligkeit oder Hektik, einfach sehr gut gemachter AOR aus Schweden, mit dem für Skandinavien typischen coolen Songwriting.

„Can We Find The Love“ ein cooler AOR-Song, „Temple Of Lust“ kommt genau so gut rüber wie der Vorgänger. „Love Can Heal Your Heart“ macht Laune, „We Will Meet Again (Cross My Fingers)“ ein ruhiger aber starker Song. „Goodbye“ erinnert an TOTO, „It Never Took Away Your Smile“ Westcoast AOR der besseren Sorte. „Secret Love“ macht von Anfang an Spaß, „Wires And Frames“ ein Instrumental das überzeugen kann. „Follow The Road“ geht wieder in Richtung Westcoast, „It Won’t Get Better“ flotter AOR, „(I Don’t Know Who I Am) Anymore“ eine Herzschmerz Ballade, „Heroes Of Our Time“ erinnert an STYX.

Balle

C.O.P. – Enemy

Trackliste:

01. The Enemy
02. For You
03. Fighting Your Ghost
04. Too Late
05. The One
06. Til The End
07. The Gods
08. Higher
09. Rise Up
10. Proud And Alive
11. Glorious

Spielzeit: 54:10 min – Genre: AOR / Melodic Rock – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 07.10.2022 – Page: www.facebook.com/C.O.P.aor

 

Das aus Schweden stammende Trio C.O.P. veröffentlicht ihr zweites Album. Nachdem 2015 das Debüt über AOR Heaven erschien folgt nun sieben Jahre später der zweite Silberling. Das Trio besteht aus Peter Sundell an Vocals, Ola af Trampe an Gitarren und Bass und Christian Sundell an Keyboards und Drums.

Die Kompositionen leben von der Stimme und dem Zusammenspiel von Gitarren und den Keyboards. Peters Stimme ist in den höheren Lagen angesiedelt, er geht aber nicht so hoch wie z. B. die BEE GEES oder ROB MORATTI die in höhere Regionen gehen und sich knapp an der Nerv Grenze bewegen. Die Gitarren kommen punktgenau und bilden mit den Keyboards eine sehr gute Basis, die Keyboards werden mal im Pianostil, mal poppig oder majestätisch ausgeführt. Der Bass hält sich im Hintergrund genau wie die Drums die von der zweiten Reihe den Takt vorgeben.

Dieses zweite Album schließt nahtlos an das Debüt an, auch hier wird wieder AOR / Melodic Rock skandinavischer Prägung zelebriert. Der Sound kann als eine Mixtur aus AGE OF REFLECTION, ALIEN, ALYSON AVENUE, ANGELINE, ART NATION, BROTHER FIRETRIBE, H.E.A.T., OSUKARU, SUNSTORM und PERFECT PLAN gesehen werden. Die Songs besitzen ausnahmslos den coolen schwedischen oder besser gesagt skandinavischen Touch, wie ihn nur Bands aus dem hohen Norden Europas im Stande sind zu komponieren und einzuspielen. Alles mit sehr viel Gefühl und dem Feeling aus Nordeuropa geboten, mit sehr viel Melodie und Hooks frisst sich Song um Song in die Gehörgänge um sich dort für sehr lange Zeit festzukrallen. Der Rundling besteht fast nur aus Highlights, wie etwa von BROTHER FIRETRIBE oder PERFECT PLAN und Co gewohnt. Hier beweisen C.O.P. mal wieder wie stark Skandinavier sein können und ein Hammeralbum am Start haben.

„The Enemy“ ein Song mit viel Energie, „For You“ ein typisch skandinavischer Hochkaräter. „Fighting Your Ghost“ ein flotter AOR-Song, „Too Late“ geht es wieder langsamer an. „The One“ eine Powerballade, „Til The End“ ein starker Rocker mit geilem Refrain und Hit Anwärter. „The Gods“ cooler es geht nicht mehr, „Higher“ fängt pompös und getragen an wird dann aber zum rockigen Melodic Highlight. Bei „Rise Up“ wird die Brechstange angesetzt, „Proud And Alive“ geht wieder als fettes Highlight durch, mit „Glorious“ kommt noch ein Highlight zum Abschluss.

Balle

TALENTSCHMIEDE: Sunday Factory

Band:
Sunday Factory

Gegründet:
2020

Herkunft:
Hamburg

Mitglieder:
Steffi – Gesang
Deedee – Lead Guitar
Ferry – Bass
Jaime – Drums
Eric – Rhythm Guitar

Stil:
Adult Oriented Rock, Pop/Rock mit 80er-Einflüssen

Veröffentlichungen:
EP “High and Low” (Juni 2022)

Einflüsse:
Wir lassen uns sowohl von Rockbands aus den 80ern inspirieren als auch von aktuellen Bands und Künstlern verschiedener Genres – von Pop bis Metal. Diese Einflüsse versuchen wir so mit unseren Ideen zu kombinieren, dass ein interessanter Mix entsteht, der im Ohr bleibt.

Was wir in den nächsten fünf Jahre erreichen möchten:
Möglichst viele Bühnen rocken – gerne auch mal größere, zum Beispiel auf einem Festival. Vielleicht eine kleine Tour. Und natürlich weitere Veröffentlichungen!

Was als nächstes kommt:
Im September und November stehen wir noch in Hamburg auf der Bühne – danach gehen wir wieder ins Studio, um unsere zweite EP aufzunehmen. Dafür wollen wir dann auch ein Musikvideo drehen. Außerdem gedenken wir demnächst Tiktok zu erobern 😉 (Anmerkung der Redaktion: Oh je, alles Gute Euch :D)

Unsere beste Erfahrung bis jetzt:
Dass wir gleich bei unserem ersten Auftritt in der Vorrunde der SPH Music Masters den ersten Platz erreicht haben – eine schöne Bestätigung dafür, dass unsere Songs beim Publikum gut ankamen.

Unser peinlichster Moment:
Als während eines Auftritts mitten im Song ein Becken vom Schlagzeug umgefallen ist. Vielleicht aber auch eines der Videos, die wir auf Social Media posten – das müssen andere Leute entscheiden…

Mit wem wir gerne ein Bierchen trinken würden und warum:
Mit Steve Lukather – allerdings weniger, um ein Bierchen zu trinken, sondern mehr, damit unser Gitarrist ein Selfie mit ihm machen kann. Unsere Sängerin würde sich gerne bei einem Getränk (aber bitte kein Bier!) ein paar Geheimtipps von Lizzy Hale abholen.

Wenn wir uns eine Band aussuchen könnten, mit der wir auf Tour gehen dürfen:
Toto, H.E.A.T. … ach ja, und Sunday Factory.

Das Beste daran, in einer Band zu spielen:
Musik machen ❤️ 🙂

Das Schlimmste daran, in einer Band zu spielen:
Das behalten wir lieber für uns 😉

Online / Social Media:
Website: www.sundayfactory.de
Insta: www.instagram.com/sundayfactory.band
Facebook: www.facebook.com/sundayfactory.band

Musik:
EP “High and Low”: www.distrokid.com/hyperfollow/sundayfactory/high-and-low
Spotify: www.open.spotify.com/artist/3edQWJJ75WulZBkFkZEg6j?si=vdnkCJVoRgaWa7p-gWBfCw
Deezer: www.deezer.com/en/artist/166943807
Apple Music: www.music.apple.com/de/artist/sunday-factory/1619506094
Amazon Music: www.music.amazon.de/artists/B09Y2CZPKW/sunday-factory
Youtube: www.youtube.com/channel/UCmUTL2SNo5YD11z2y8Nu3tg
Soundcloud: www.soundcloud.com/sundayfactory

Live-Dates:
29. September auf der Music Week im Brakula (Hamburg)
25. November im Maria’s Ballroom (Hamburg/Harburg) – Support für Nine-T-Nine

BAD BARON – Ace Of Hearts

Trackliste:

01. Edge Of Your Dreams
02. Can You Love Someone
03. Breakdown In Communication
04. Hungry
05. Rebel Heartache
06. Lights Go Out
07. Interlude
08. Our Story Isn´t Over
09. Going Down In Flames
10. Rock In The City
11. One Minute To Midnight
12. Long Road Home
13. Anthem Of Rock´n Roll

Spielzeit: 48:46 min – Genre: AOR, Melodic Rock, Hardrock – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 26.08.2022 – Page: www.facebook.com/badbaron

 

Während Finnland´s Ministerpräsidentin momentan dafür gescholten wird, für einen Abend ein verhältnismäßig normales Leben geführt und gefeiert zu haben, schickt sich eine weitere, relativ neue Kapelle aus dem Land der Tausend Seen an, ihr Longplay-Debüt in die Regale zu stellen. Die gefühlte pro-Kopf Anzahl an Bands steigt damit zwar auf über 17 (nur Spaß), aber nach zwei starken Singles im letzten Jahr („Sky High“ und „Sweet Talker“) konnte man schon gespannt sein auf das, was Lauri Huovinen (vocals, bass), Tommy Widdow (guitars), Alex Kron (keyboards) und Sammy South (drums) auf ihrer ersten Langspielplatte für ihre Fans bereithalten würden.

Im Promo-Info werden BAD BARON als Band für Fans von CRASHDIET, SANTA CRUZ oder RECKLESS LOVE beworben. Auch mit MÖTLEY CRÜE werden sie in Verbindung gebracht. Das finde ich persönlich absolut deplatziert, denn die Finnen nennen ihr Steckenpferd AOR bzw. Melodic Rock tiefster Achtziger-Prägung, die irgendwo zwischen GRAND DESIGN, MIDNITE CITY, sehr präsenten Achtziger-Keyboards und vielleicht einer kleinen Prise RECKLESS LOVE. Aber sei´s drum, Schubladendenken oder Vergleiche sind ja immer Ansichtssache.

Schon das Cover-Artwork von „Ace Of Hearts“ – so der Titel der Platte – zeigt die deutliche Achtziger-Schlagseite, welche auch schon die beiden oben genannten Songs hatten. Kurios ist allerdings, dass es beide nicht auf das Debüt geschafft haben, sondern zusammen mit einer weiteren Nummer („Lost In The Night“) sowie einer Piano-Version von „Sweet Talker“ zu einer separaten EP zusammengefasst wurden. Dennoch befinden sich auf „Ace Of Hearts“ ganze dreizehn neue Stücke, von denen „Edge Of Your Dreams“ den Anfang macht.

Der Opener ist cooler Melodic Rock mit schönen Melodien. Auch das einfach gestrickte „Can You Love Someone“ gefällt, wäre da nicht das schräge Gitarrensolo, das absolut nicht in mein Ohr will. Das stampfende „Hungry“ oder das rifflastige „Lights Go Out“ bringen Abwechslung. „Rock In The City“ kombiniert DEF LEPPARD mit JOURNEY-Keyboards und kommt auch so ziemlich cool aus den Boxen. Und mit „One Minute To Midnight“ haben die Finnen einen weiteren sehr guten Song weit hinten versteckt. Nach der (Fast-)Akustikballade „Long Road Home“ folgt mit „Anthem Of Rock´n Roll“ eine hochmelodische Hymne. Diese wirkt zwar etwas sehr konstruiert, das ist aber nach ein paar Bier ziemlich egal.

Mit „Ace Of Hearts“ ist BAD BARON ein hübsches Debütalbum gelungen, das Achtziger-Fans im Bereich AOR, Melodic- bzw. Hardrock einfach mal antesten sollten. Tiefgründige Musik muss man wo anders suchen, das wollen die Finnen aber sicher auch nicht erreichen. Der Unterhaltungwert von „Ace Of Hearts“ ist auf jeden Fall gegeben.

Stefan