SAINTS & SINNERS – Same (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Shake
02. Rip It Up
03. Walk That Walk
04. Takin´ My Chances
05. Kiss The Bastards
06. Wheels Of Fire
07. Lesson Of Love
08. We Belong
09. Intro – Frankenstein
10. Frankenstein
11. Slippin´ Into Darkness

Spielzeit: 51:11 min – Genre: Hardrock – Label: Aquarius Records – VÖ: 1992 – Page:

Es war vorbei, bevor es richtig angefangen hat. Dieses Schicksal ereilte unzählige Hardrockbands zu Beginn der Neunziger. Eine davon war SAINTS & SINNERS, die 1991 von SWORD-Sänger Rick Hughes gegründet wurde und die ein Jahr darauf mit ihrem gleichnamigen Debüt herauskam. Dieses wurde von ALDO NOVA produziert, den Draht zu ihm hatte Keyboarder Jesse Bradman, der schon mit dem Gitarrenvirtuosen gespielt hatte und auch sonst mit Bands wie NIGHT RANGER oder UFO die Welt gesehen hatte.

Auf „Saints´n Sinners“ frönte der Fünfer aus Montreal einer Mischung aus SKID ROW , TYKETTO, dem HARDLINE-Debüt und XYZ – es wurden mit „Walk That Walk“, „We Belong“ und „Takin´ My Chances“ drei Singles ausgekoppelt, von denen keine etwas reißen konnte. Kein Wunder, denn die Zeit für derartige Musik war einfach abgelaufen. Auf MTV – dem immer noch einflussreichsten Kanal, um von der breiten Masse wahrgenommen zu werden – fand diese Musikrichtung nur noch sporadisch statt.  Zudem machte man den Fehler, einen der besten Songs sträflicherweise an das Ende des Albums zu stellen und ihn auch nicht auszukoppeln. „Slippin´ Into Darkness“ hatte alles, was ein Hit haben musste: unwiderstehliche Melodien, tolle Arrangements, große Chöre und natürlich – wie das ganze Album – einen erstklassigen, kraftvollen Sound. Und doch ist die Essenz der Kanadier so viel mehr als nur dieser eine Song.

Nach diesem einen Album löste sich die Band 1993 aufgrund der grassierenden Grungewelle frustriert auf. Sowohl Rick Hughes als auch Stephane Dufour veröffentlichten im Laufe der 2000er einige Soloalben während Martn Bolduc und Jeff Salem komplett aus der Szene verschwanden. Jesse Bradmann versuchte mit Bands wie JESSE´s POWERTRIP oder INNOCENT sein Glück – dieses war aber ebenso von kurzer Dauer wie das von SAINTS & SINNERS. Deren Vermächtnis ist und bleibt das superbe, selbstbetitelte 1992er Album, das bis dato auf einen Re-Release wartet. Schade eigentlich…

Stefan

DEEP TOWN DIVA – Royal Flush EP

Trackliste:

01. Jager Of Jager
02. Rising Star
03. Miles And Bullets
04. Snake Bite
05. Wind Back

 

 

 

 

Spielzeit: 23:05 min – Genre: Hard Rock/Heavy Metal – Label: Eigenproduktion – VÖ: 04.11.2022 – Page: www.facebook.com/deeptowndiva

 

Am Anfang lasse ich gleich mal zwei Motzer los.

1, Jungs Ihr wollt eine vernünftige Rezi und dass man Euer Material objektiv bewertet, warum dann verdammt nochmal MP3 Material in einer Komprimierung von 128 kbsec. Das Material hört sich dermaßen beschnitten und in den Höhen kacke an.

2, warum die Infos in Italienisch, ich verstehe zwar ein wenig Italiano aber in Englisch wäre nett gewesen.

So nun zur Band und der Mucke jetzt mal weg vom Google Translater und einfach die Mucke bewertet. DEEP TOWN DIVA bestehen aus Andrea Compagni an Mikrofon und Gitarre, Marco Rustici an Gitarre und Matteo Rompianesi am Bass. Wer das Schlagzeug übernommen hat konnte ich nicht herausfinden, auf dem Bandfoto sind vier Männer abgebildet, auf der Facebook Seite werden nur drei Musiker angegeben.

Das Material bewegt sich irgendwo zwischen schwermütig klassischem Hard Rock und Heavy Metal mit viel Drama im Sound. Die meisten Ähnlichkeiten weisen die aus Modena in Bella Italia stammenden Musiker mit den HEROES DEL SILENCIO auf, das Riffing und südländische Feeling der HEROES ist auch hier zu hören allerdings mit mehr Drama. Dann ist noch eine Spur IRON MAIDEN hier, ein Tupfer Southern Rock Riffing ala THE GEORGIA THUNDERBOLTS, ein wenig NIRVANA und RED HOT CHILI PEPPERS Riffs und Bassläufe da, kurze schielerei hin zu DANZIG, dann noch das Ganze mit klassischem Hard Rock und Metal der 1980er Jahre gewürzt und fertig ist die Umschreibung von DEEP TOWN DIVA. Schlecht hört sich die Mucke nicht an,

Die Stimme von Andrea erinnert mich öfters mal an Robby Luckets von SANDNESS, Jocke Lundholm von 220 VOLT oder PEO PETTERSSON, und kann überzeugen, der meist doch harte Südeuropa Akzent hält sich auch in Grenzen. Die Gitarren kommen gut und punktgenau gesetzt. Der Bass lässt es ganz schön krachen und die Drums hören sich ein wenig nach Computer an.

Als erstes Lebenszeichen kein schlechter Wurf aber der Sound von den MP3s ist leider mies und in den Höhen beschnitten, dafür ziehe ich einen Punkt ab.

„Jager Of Jager“ geht gut ins Ohr und kommt anständig mit viel Melodie und coolem Refrain aus den Boxen.

„Rising Star“ein Rocker mit kräftiger Blues und Southern Note und teilweise eingängigem NIRVANA und CILI PEPPERS Riffing und Bassläufen.

„Miles And Bullets“ eine sehr melancholische Ballade, könnte von HEROES DEL SILENCIO sein

„Snake Bite“ ein heftiger Song der leichte Depri Vibes, modernes Riffing aufweist und der härteste Track auf der EP ist.

„Wind Back“ wildert wieder bei sehr modernen HEROES DEL SILENCIO.

Balle

JIM CAPALDI – Some Come Running (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Something So Strong
02. Love Used To Be A Friend Of Mine
03. Dancing On The Highway
04. Some Come Running
05. Voices In The Night
06. You Are The One
07. Take Me Home
08. Oh Lord, Why Lord

 

 

Spielzeit: 36:53 min – Genre: AOR – Label: Island Records – VÖ: 1988 – Page:

JIM CAPALDI ist den Meisten vor allem bekannt auf solchen semioffiziellen Samplern ala „Munich City Nights“ mit „Something So Strong“ und „Don’t Let Them Control You“ vertreten zu sein, oder wie sie alle hießen. Auf einem EAMS Sampler war er auch mit „I’ll Keep Holding On“ zu finden. Mir ist JIM CAPALDI aber schon lange vor den Samplern ein Begriff, in Bayern wurde Anfang und Mitte der 80er gerne mal der Song „Let The Thunder Cry“ von CAPALDI  in den Discos zum Besten gegeben, dieser Song war/ist der Burner und sorgte für gut gefüllte Tanzflächen. Sehr viele Jahre später entschloss ich mich mir einige Alben von Capaldi zu besorgen. Unter diesen Alben war neben „Let The Thunder Cry“ von 1981 auch „Fierce Heart“ von 1983, „Some Come Running“ von 1988, „Living On The Outside“ von 2001 und „Poor Boy Blue“ von 2004.

Bei „Some Come Running“ waren neben CAPALDI am Mikro und Drums, Steve Winwood an Gitarre und Keyboards. Mike Waters, Mick Palphs ebenfalls an den Gitarren, als Gastgitarristen dabei waren Eric Clapton und George Harrison. Rosko Gee an Bass und Mel Collins am Saxophon. Allein schon die Namen Clapton, Harrison und Winwood zeugen von dem hohen Stellenwert den CAPALDI unter Musikern genoss.

Das besondere an CAPALDI war, Jim verstarb 2005, dass sehr feine Gefühl in seiner Stimme und fast schon perfekte Songauswahl auf den Alben. Trotz der Gefühlsausbrüche haben die Songs mit der Gitarre vollen Biss und lassen nichts vermissen. Die Stimme geht sofort ins Ohr, die Gitarren kommen mal dezent oder doch mal auf Krawall man weiß beim ersten hören nicht was man davon halten soll. So erging es mir beim ersten Hören, ich wusste nicht wie ich das gebotene Einstufen sollte, soll es nun Schlecht, Mau, Dürftig oder doch der Oberburner sein. Nach dem vierten Hördurchgang hat es gewaltig gefunkt und das Ding rockt sich durch meine Gehirnwindungen und bei jedem weiteren Hördurchgang entdecke ich neue Details und die Songs gewinnen bei jedem weiteren Durchlauf mehr an Faszination. Egal ob nun flotter, härter oder im Weichspülgang, dass Album gewinnt bei jedem Durchlauf und wird des Öfteren von mir gehört.

Vergleichen kann man grob umschrieben mit FM, BRUCE SPRINGSTEEN, BRYAN ADAMS, RADER, ARRIVAL (AOR), JOHN WAITE, RUSS BALLARDS, BILLY SQUIRE und PRISM. Die Stimme hat manchmal Ähnlichkeit mit der von Steve Overland und kann in jedem Moment überzeugen. Die Gitarren haben genug Freiraum und werden auch mal dezent in den Hintergrund gestellt wobei dann die Keyboards (auch mal gerne wie bei RUSS BALLARD, JAN HAMMER oder HAROLD FALTERMEIER bei „Axel F“ ausgeführt) neben der Stimme und den Chören die Hauptrolle spielen. Der Bass agiert unauffällig im Hintergrund, einzig die Drums hören sich ab und zu nach Konserve an. Die Produktion geht voll in Ordnung einzig die Konservendrums und doch kurze Spielzeit sind als Kritikpunkte zu sehen, bei allem anderen gibt’s nichts auszusetzen.

Mit diesem Album hat CAPALDI den idealen Mix aus Gefühl und Rockern gefunden und zelebriert dies auf sehr hohem Niveau.

„Something So Strong“ mit viel Gefühl und stark gemachter Einstieg in das Album mit traumhaftem Refrain, „Love Used To Be A Friend Of Mine“ ein geiler Schmacht-fetzen im FM Stil. „Dancing On The Highway“ der Burner auf dem Album, besser geht nicht von keinem, „Some Come Running“ ein sehr ruhiger Song ohne viel Spielerei. „Voices In The Night“ mit „Axel F“ Keyboards. „You Are The One“ flott und typisch CAPALDI irgendwo zwischen BALLARD und FM oder einfach nur CAPAL-DI, „Take Me Home“ ist wieder so ein Highlight mit genug Biss an den 6-Saiten, „Oh Lord, Why Lord“ eine Powerballade mit geilem Riffing.

Ball

BACKBONE SLIDE – Backbone Slide

Trackliste:

01. House Of Thunder
02. Rosi Lust
03. Cold Hearted
04. Come Home
05. Shout It Out
06. The Only One
07. Live Love Rock
08. That’s What Dreams Are For
09. Ya Do Ya
10. No Matter The Faith
11. Colores Bleed
12. You N I

Spielzeit: 54:06 min – Genre: Versauter Melodic Hard Rock – Label: Mausoleum – VÖ: 1994 – Page: www.facebook.com/BackboneSlide/

BACKBONE SLIDE was für ein Name, und was für ein versautes Cover, mit eben so versautem und dreckigem Melodic Hard Rock und schlüpfrigen Texten. Ich stieß irgendwann so um 2010 rum auf dieses Album, mir war damals langweilig und ich suchte in den Weiten des Internets nach neuer Mucke. Auf irgendeiner obskuren Seite wurde ich fündig und ich traf auf BACKBONE SLIDE. Am Anfang hörte ich nur mit einem Ohr hin, bis ich zum Titel „That’s Dreams Are For“ kam, ab da hörte ich mir die Songs nochmal genauer an und entdeckte nur Diamanten. Der Song ist ein fettes Highlight und hätte genug Potential um für so einen Ruhm wie von BON JOVI zu sorgen, aber leider ist dem nicht so. Weder von Fadheit noch Langeweile eine Spur sondern einfach nur gute Laune und Wohlfühlmucke.

Die Band stammt aus Deutschland, zur damaligen Besetzung zählten Goldkehle Shaun Williamson, Oliver Güttinger und Kai Portolano an Gitarren, Frank Schrafft am Bass und Achim Gschwend an den Drums.

Was gibt es auf die Lauscher? Typischer und versauter US Melodic Hard Rock, ab und zu mit kräftiger Bluesnote, der Extraklasse. Oder wie z.B. beim Opener „House Of Thunder“ werden auch mal orientalische Klänge angeschlagen, dies bringt einen perfekten Kontrastpunkt und sorgt so für ein „Aber Hallo“ Moment und „Oha“ Effekt. Die Band schaffte mühelos ein Kracher Album zu produzieren und mit ihrem US Rock ein fettes Ausrufezeichen zu setzen und zu überzeugen. Mit ihrer Mucke lieferten die Jungs ein nahezu perfektes 80er Jahre Partyalbum ab. Leider ist dies Mitte der 90er Jahre vollkommen untergegangen und in Vergessenheit geraten. Sie schafften die Eingängigkeit von BON JOVI und den Dreck von Guns N Roses, AC DC, RHINO BUCKET und Co zu einem perfekten Sound zu vereinen, gekrönt wird das ganze durch die dreckige Stimme von Shaun. Es klingt weder altmodisch noch Deutsch, sondern voll, erwachsen und direkt auf die Zwölf US-Rock und Soundtrack für eine geile und unvergessliche Party.

Die Stimme von Shaun ist rau, und trieft nur so vor Dreck, Whiskey und Zigarren, die Gitarren sind trocken und vorlaut wie eine Horde Teenies im Spring Break auf Sauftour. Der Bass und die Drums machen gehörig Feuer unterm Hintern und die Produktion könnte nicht besser sein.

„House Of Thunder“ ein Opener nach Maß, „Rosi Lust“ rockt und rollt bis die bluesige Schwarte kracht. „Cold Hearted“ ein grooviger Stampfer, „Come Home“ eine Tonnenschwere Ballade. „Shout It Out“ ein Rotzrocker vor dem Herrn, „The Only One“ fängt mit viel Drama an und mutiert dann zum Überrocker mit schrägen Riffeinlagen und endgeilem Refrain. „Live Love Rock“ ein flotter Bluesrotzer, „That’s What Dreams Are For“ was für ein Highlight besser kann keiner. „Ya Do Ya“ Blues soweit das Ohr reicht, „No Matter The Faith“ eine sehr gefühlvolle Ballade. „Colores Bleed“ eine Blues-Lok unter Volldampf, „You N I“ drückt zum Abschluss nochmal auf die Tränendrüse.

Balle

THE BRAVE – Battle Cries

Trackliste:

01. All Together Now
02. The Waiting
03. If That Ain’t Love
04. Running All My Life
05. Tears Of A Broken Heart
06. Little Love
07. Never Live Without Your Love
08. Big World
09. Ride With Rhythm
10. Just A Man
11. All Together Now (Studio Mix)
12. Running All My Life (Studio Mix)

Spielzeit: 55:45 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Pakadern – VÖ: 1992 – Page: www.facebook.com/thebravemusicsite

Und wieder geht der Blick zurück in das vergangene Jahrhundert, genauer gesagt ins Jahr 1992. Zu dieser Zeit standen die Veröffentlichung von anständigen Melodic Hard Rock Alben nicht wirklich unter einem guten Stern. Vielmehr machte sich Deprimucke in Radio und auf MTV breit. Und genau in dieser Zeit waren die US-Boys von THE BRAVE mutig genug ihr Debütalbum zu veröffentlich.

Zur Band gehörten damals James Salters am Mikro, Stayce Roberts und Freddie Tierra an den Gitarren und Backing Vocals, Malcolm Paris an Bass und Backing Vocals und Randy Roberts an den Drums und Backing Vocals. Produziert wurde dieser Diamant von John und Dino Elefante, die dem Album einen Glasklaren und Druckvollen Sound verliehen haben.

Auf den Tisch kommt genialer Melodic Hard Rock in etwa wie eine Mischung aus DEF LEPPARD, HURRICANE, BON JOVI, DOKKEN, MASTEDON und wie sie sich damals alle nannten. Die Stimme von James Salters hat Kraft, Volumen und scheint für Hard Rock wie gemacht zu sein. Leider war für James nach dem Album Schluss bei THE BRAVE, er war noch auf dem Album „Ordinary People“ der Band FAITH NATION 1999 zu hören und noch ein Album das mir gerade nicht einfällt. Die Vocals sind teilweise traumhaft Mehrstimmig mit geilen Chören ausgeführt worden. Die Gitarren sind in einer härte gewählt die nicht besser sein könnte, unterstützt von dezenten Keyboard- oder Pianoklängen. Der Bass und die Drums sorgen für den richtigen Druck aus dem Hintergrund. Die Produktion bügelt alles um was vor die Boxen hüpft.

Mit „All Together Now“ wird das Album intensiv und melodiös eröffnet, „The Waiting“ was für ein geiler Schmachtfetzen. „If That Ain’t Love“ ein cooler Rocker. Mit „Running All My Life“ kommt ein absolutes Highlight ein geiler Softrocker, mit „Tears Of A Broken Heart“ folgt gleich das nächste Highlight besser geht Melodic Hard Rock. Für „Little Love“ gilt das Gleiche wie für die direkten Vorgänger angereichert mit Akustikgitarre und einem endgeilen Refrain, „Never Live Without Your Love“ lässt einem ein wenig mehr Luft. „Big World“ flott und sehr gut, „Ride With Rhythm“ gibt noch mehr Gas. Mit „Just A Man“ wird’s nochmal balladesk, die beiden Studio Mixe sind nur mit Gitarren und Keyboards ausgeführt.

Balle

BLUE 46 – Blue 46

Trackliste:

01. Breakdown The Fire
02. Timless Night
03. Tales
04. Edge Of It All
05. Flying
06. Better Woman
07. Back Against The Wall
08. Figure
09. Taste Of Tears
10. Blue Dawn
11. Crazy Day

Spielzeit: 43:35 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Double O Records – VÖ: 1991 – Page:

Ein Blick zurück in das Jahr 1991 und man landet in der Schweiz bei der Band BLUE 46. Wie so oft spielte hier der Zufall die Hauptrolle. Auf der Suche nach neuer guter Mucke und Bands stieß ich auf der Seite Heavyharmonies auf dieses kleine Juwel aus unserem Nachbarland. Durch die positiven Beiträge fing ich an nach dem Album zu suchen und wurde fündig. Was kann man von BLUE 46 erwarten, eigentlich ganz simpel, sehr gut gemachten Melodic Hard Rock mit Frau am Mikrofon.

Zum Lineup gehörten damals Karen Sambrook am Mikro, Robert Wuergler an den Gitarren, Roly Scheck an den Keyboards, Beat Moeckli an Bass und Urs Rothenbuhler an den Drums.

Der Sound geht in Richtung BAD SISTER, BLONDE ON BLONDE, JACKIE BODIMEAD, CHEZ KANE, härtere ERIKA und PERFECT CRIME und FIGHTER V mit Frontfrau, also bester Femalefronted Melodic Hard Rock aus Europa. Besser geht fast nicht, die Stimme von Karen hört sich an wie eine Mischung aus Lauralei Combs (BEG BORROW & STEAL), ERIKA, Bente Smaavik (BLONDE ON BLONDE, PERFECT CRIME) und LENITA ERICKSON. Diese Stimme ist geradezu ideal für die Mucke der Band. Die Gitarren spielen mit der Stimme die Hauptrolle unterstützt von den Keys um so eine Wand zu erzeugen. Der Bass und die Drums halten sich unspektakulär im Hintergrund und lassen den anderen den Vortritt.

Die Songs sind alle mit Melodie, Hooks und starken Mitsingrefrains, saugeilen Vocals und Instrumentierung ausgestattet, man meint hier und da mal die eine oder andere Akkord Folge schonmal wo gehört zu haben. Aber dieses Gefühl hat man öfters nicht nur auf diesem Album und dieses Gefühl stört nicht im Geringsten.

Die Band hat nichts verkehrt gemacht, außer dass dieses Album im Jahr des Erbebens von Seattle veröffentlicht wurde. Es ist schon schade wie NIRVANA und CO damals die Musiklandschaft zum Einsturz brachten und solche Juwelen dabei unter gingen. Es war damals nur noch Deprimucke angesagt, gute Laune Musik wie hier zu finden ist wurde aus den Radiosendungen verbannt, neue und aufstrebende Künstler mit viel Talent wurden sträflich übersehen und so zu einem Schattendasein verdammt. Irgendwie ist das Album damals auch an mir vorüber gegangen, und wäre es auch fast in der Versenkung geblieben wenn es Heavyharmonies nicht geben würde. Auf verschieden Seiten ist entweder ein Album oder zwei gelistet ich kenne nur dieses, und kann deshalb keine verlässliche Aussage über die Veröffentlichungen von BLUE 46 tätigen

„Breakdown The Fire“ eröffnet kräftig das Album mit geilem Refrain, „Timless Night“ ein cooler Rocker. „Tales“ kommt mit schrägem Riffing, „Edge Of It All“ ein geiler Me-lodic Rock Song. „Flying“ hier spielt sich der Bass ein wenig in den Vordergrund, „Better Woman“ mit herrlich schrägen Riffs. „Back Against The Wall“ genau so sollte ein Song sein, „Figure“ das nächste Highlight. „Taste Of Tears“ ein coole Ballade, „Blue Dawn“ ein kurzes Intro mit Liveatmosphäre, „Crazy Day“ gibt zum Schluss nochmal Vollgas.

Balle

WITNESS – Witness (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Show Me What You Got
02. Do It Till We Drop
03. Am I Wrong
04. Desperate Lover
05. Let Me Be The One
06. You Be Not My Lover
07. Jump Into The Fire
08. When It Comes From The Heart
09. Borrorewd Time
10. Back To You

 

Spielzeit: 38:39 min – Genre: Melodic / Hard Rock – Label: Arista – VÖ: 1988 – Page:

Es geht wieder mal zurück in die glorreiche Zeit des Hard Rocks, es geht ins Jahr 1988 in dem WITNESS aus Atlanta ihr einziges Album über Arista veröffentliche. WITNESS waren eine dieser Bands die Talent hatte, mit ihren Instrumenten umgehen konnten und eine verdammt starke Shouterin besaßen. Die Band hatte sogar prominente Unterstützung und mit Kevin Elson einen bekannten Produzenten, doch all diese positiven Eigenschaften halfen nicht über ein Album hinaus zu kommen.

Dabei waren damals Debbie Davis an Mikrofon, Danny Huffman an Gitarre und Keyboards, Eddie Usher an Bass und Eddie Boyd an den Drums. Noch als Unterstützung dabei waren als Brad Gillis, Neal Schon, Danny Chauncey, Tim Pierce und Stevie Smith an den Gitarren, gemixt und produziert wurde von Kevin Elson und Bill Drescher. Geschrieben wurden die Songs von Debbie Davis, Joey Huffman, Neal Schon und Warren Tuttle. Teilweise mit prominenter Unterstützung, verhalf leider auch nur zu einem Album, einer Single Auskopplung und einem oder zwei Beiträgen auf 80er Samplern. Eigentlich schade das nach dem einen Album Schluss war, es hätten noch einige Glanztaten folgen können, doch wie so oft im Musikbiz gingen auch WITNESS nach dem Debüt in die Ewigen Jagdgründe des Rock N Roll.

Die Band bewegte sich im typischen US-Melodic Rock der Marke DOKKEN, VIXEN, BON JOVI und FIREHOUSE mit Femal Voice. Die Songs versprühen einen Charme dem man sich schlecht entziehen kann. Ab und zu werden auch mal Hammond Klänge angeschlagen die ein Retro Feeling aufkommen lassen. Die Stimme von Debbie braucht sich weder hinter der von Robin Beck, Lauralei Comps oder Janet Gardner verstecken, Debbie hat kraft in allen Tonlagen und überzeugt ohne schwächen zu zeigen. Die Gitarren sind immer vorhanden und geben mit den Keys den Sound vor. Der Bass macht was er soll und das Schlagzeug hält sich im Hintergrund ohne dabei unter zu gehen. WITNESS haben fast alles richtig gemacht, außer dass es nur bei diesem einem Album blieb.

„Show Me What You Got“ was für ein Einstieg in ein Album, „Do It Till We Drop“ Hit Alarm sorgte früher für volle Tanzflächen. „Am I Wrong“ ein Melodic Monster, „Desperate Lover“ ein Song für die einsame Insel. „Let Me Be The One“ eine coole Ballade, „You Be Not My Lover“ ein Groove Monster und Tanzflächenfüller. „Jump Into The Fire“ wildert fast schon im poppigen AOR, „When It Comes From The Heart“ ein Anwärter für ein sehr lange #1 Top Ten Platzierung und bestes Radiofutter mit göttlichem Refrain. „Borrorewd Time“ gibt Vollgas ein kräftiger Rocker, mit „Back To You“ wird nochmal hohes Potential gezeigt, leider auch der Schlusspunkt des Albums und von WITNESS.

Balle

WOODSTOCK – Don’t Care! (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Don’t Care
02. Victim Of Love
03. Burned Out
04. Sad To Say
05. Thank You Lord
06. Please Stop To Gamble
07. My Thoughts
08. Give It Back
09. Hold On And Believe
10. Love Me Or Leave Me
11. Help
12. Six Bottles Of Whiskey

Spielzeit: 52:40 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 1993

Diesmal geht es zurück in das Jahr 1993, zwei Jahre nach dem Unfall ausgehend von NIRVANA und MONSTER MAGNET in Seattle die eine Katastrophe in der Musiklandschaft verursacht haben. Man schreibt das Jahr 1993 und fünf junge Wilde Langhaarjunkies denken sich in einem kleinen verschlafenen Ort in der Alpenrepublik Österreich mal eben ein geiles Scheibchen aufzunehmen. Herausgekommen ist ein echter Brocken voll mit coolen Songs, wobei man über das BEATLES Cover „Help“ besser den Mantel des Schweigens hält.

Ich wurde auf die Band ca. 1996 aufmerksam, als sich in einer Hang Loose Records Bestellung ein Demotape des Shops befand. Diese Demotapes waren Kauftipps von den beiden Inhabern von Hang Loose Records Hansi Michel und Jürgen Schaffenrath und zu 90% voll mit totalen Überfliegern. Damals befanden sich neben WOODSTOCK auch noch Songs von THE BRAVE, NO SWEAT, HYTS, THE MEN, ROKO, STEEL BREEZE, OPEN SKYZ, HEAVY BONES und THE LOOK darauf, alle mit bärenstarken Hits. Nachdem ich das Demotape gehört habe die CD telefonisch geordert und mir wurde mitgeteilt das WOODSTOCK in Japan damals ziemlich abgeräumt haben. Als die Bestellung bei mir eingetroffen ist kam die CD gleich zum Einsatz und erstmal Kinnlade nach unten, dass sollen Österreicher sein, niemals. Das konnte ich nicht glauben, denn ich verband damals Österreich mit Mozart, Falco, Opus, Skifahren und Kaiserschmarrn aber Mucke der härteren Art auf keinen Fall.

Die Band brachte es damals auf ein Album und eine EP 1994 in Eigenproduktion. Zur Band gehörten Hanno Pinter am Mikro, Kitchn‘ Mike an Gitarren, Chris Hair an Keyboards, Randy am Bass und Lazy Gerry an den Drumsticks. Der melodische Hard Rock sprüht nur so vor Melodien und geilen Riffattacken, die Keys kommen meist im DEEP PURPLE Stil der 80er Jahre, als Hammonds oder auch mal als Pianoparts ausgeführt. Der Bass ist kräftig wahrnehmbar und die Drums kommen mit einer Macht aus den Boxen das es eine Freude ist.

Vom Härtegrad bewegt sich die Band im klassischen Hard Rock der End 70er und 80er von DEEP PURPLE über VAN HALEN, DOKKEN bis hin zu den GUNS N Roses genauso befindet sich auch der Stil in etwa bei den Vergleichen. Die Vocalarbeit ist sehr gut, ohne Alpenakzent mit einem rauen Organ fehlerlos ausgeführt. Die Keys schielen voll in Richtung Jon Lord von DEEP PURPLE. Der Bass erinnert mich an eine Mischung aus Chuck Wright (HOUSE OF LORDS, QUIET RIOT, etc.) und Jeff Pilson (DOKKEN, DIO, FOREIGNER, etc.). Die Drums kommen intensiv und mit Power wie bei Mike Terrana und lassen sich irgendwie schlecht beschreiben, der Ausdruck Berserker im Blutrausch passt am besten als Umschreibung. Die Produktion ist zwar Staubtrocken aber mit viel Dampf und Kraft.

Die Jungs wissen selber nicht was sie damals für ein Brett am Start hatten, das Ding rockt ohne Gnade und stellt ein Paradebeispiel für eine Geile Rockscheibe da.

Mit „Don’t Care“ starten die Österreicher mit einem Groovestampfer der Güteklasse 1A mit DEEP PURPLE like Keys, „Victim Of Love“ kommt flott mit harten Riffs und Piano, cool gemacht. „Burned Out“ kommt mit SLASH like Riffing und coolen Pianopassagen, bei „Sad To Say“ spielt der Bass fast schon die Hauptrolle, die Gitarre hält sich zurück und das Piano kommt voll zum Tragen. „Thank You Lord“ mit geilem Southern und Blues Touch, der richtige Song für einen verqualmten Saloon, bei der todtraurigen Ballade „Please Stop To Gamble“ kommen die Keys im PURPLE Hammond Stil und im Refrain wird ein Riffgewitter gezündet. „My Thoughts“ ein melancholischer Hard Rocker wie er sein soll mit Piano und geilen Hammonds, „Give It Back“ geht voll nach vorne mit Hammonds ohne Ende. „Hold On And Believe“ am Anfang in den Strophen schwermütig und traurig, ab 1:58 kommt ein Stakkato Einsatz und das Ding mutiert zum richtigen Rocker ein Traum, „Love Me Or Leave Me“ eine Ballade die von der Stimme und Pianos getragen wird. Über „Help“ kann man denken was man will, es gibt nur eine wahres das Originale, bei „Six Bottles Of Whiskey“ spielen Bass und Akustikgitarre die Hauptrolle cool gemacht.

Balle

NEW FRONTIER – New Frontier (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Under Fire
02. American Dream
03. Love Is Stronger Than The Heart
04. Change For The Better
05. Standing In My Tears
06. Lonesome Blues
07. I Think About You
08. Motel Rain
09. Burning The Page
10. Riverboat Man

 

Spielzeit: 43:48 min – Genre: AOR – Label: Mika / Polydor Records – VÖ: 1988 – Page:

Ohne Wertung

Ein Blick zurück ins Jahr 1988 in eine Zeit als die Rockmusik noch Groß und in aller Munde war, nicht aus dem Radio verbannt wurde, von den Labels alles gesigned wurde was eine lange Matte auf dem Kopf hatte und Rockdiscos zum Guten Ton gehörten. Nach dem BILLY SATELLITE in die Ewigen Jagdgründe des Rockhimmels einging machte die Stimme und Gitarrist Monty Byrom 1988 unter dem Namen NEW FRONTIER weiter. In den frühen 1990ern wirkte Byrom noch unter anderem bei EDDIE MONEY und LANCE als Gitarrist und an den Keyboards mit, danach entzieht sich meine Kenntnis zu Monty Byrom.

Noch bei NEW FRONTIER mitgewirkt haben David Neuhauser an den Keyboards, Glenn Letsch am Bass und Marc Nelson am Schlagzeug. Zusätzlich dabei waren noch Arthur Barrow und Kim Bullard an den Keyboards und Tommy Funderburk an den Backing Vocals. Produziert hat das Album kein geringerer als Richie Zito auch an Gitarren und Keys, unter anderem auch Produktion bei POISON, CHEAP TRICK, BAD ENGLISH, HEART usw. und als Gitarrist bei der 80er AOR Institution PRISM, sowie Songwriter für Bekannte und Namhafte Künstler und Bands.

NEW FRONTIER machten AOR der Extraklasse und stellten somit die Weiterführung von BILLY SATELLITE dar nur eben unter neuer Flagge. Der AOR besticht durch catchy Hooks, zuckersüßen Melodien und der coolen Stimme Montys. In bester BILLY SATELLITE, EDDIE MONEY, STAN BUSH, THE HOOTERS, PRISM, JOHN WAITE und NELSON Manier wird locker aus der Hüfte gerockt. Die Songs leben von ihrer Leichtigkeit des Seins, der Stimme von Monty, und einer perfekten Instrumentierung. Das Album atmet die 80er ohne wenn und aber und überzeugt mit jedem Song. Leider ist dieser Klassiker ein Geheimtipp und sehr Teuer in der Anschaffung geworden, und fand nicht die Beachtung wie auch schon BILLY SATELLITE zuvor in der breiten Masse die beide eigentlich verdient hätten.

Ein melodischer AOR Song folgt auf den Anderen, die Gitarren sind geil und präsent, die Keyboards bilden mit den Gitarren den idealen Nährboden für die Songs. Der Bass spielt seine Roller genial perfekt und die Drums kommen mit aller Gewalt durch.

Im Grunde erfüllt dieses Album genau wie das von BILLY SATELLITE aller Voraussetzungen um ein Hit Album zu werden. Es reiht sich Hit an Hit aber leider gingen beide irgendwie unter und werden auf Ewig ein Geheimtipp bleiben. Obwohl sich der eine oder andere Hit auf den gängigen Anfang der 90er Semioffiziellen Samplern die sich damals Munich City Nights, Bavaria‘s Best, Not For Sale, Rock Express oder auch Forever Young nannten befand kamen solche Hochkaräter wie NEW FRONTIER oder BILLY SATELLITE leider nie über einen Insider oder Geheimtipp Status hinaus. Normalerweise hätten diese Hits ziemlich weit oben in den Top 10s dieser Welt stehen sollen aber dem ist unglücklicherweise nicht so. Also in der RG Zeitmaschine dieses Hit Album einmal der breiten Masse ans Herz legen.

Als Fazit kann man dieses Album als perfekten Soundtrack fürs Lagerfeuer, Grillparty, Retroparty mit 80er Motto oder Klassiker Stunde im Radio sehen, kurz und knapp gesagt das Perfekte AOR Album.

„Under Fire“ gibt gleich zu Anfang ein Highlight und perfekten Opener, „American Dream“ ist keinen Deut schlechter. „Love Is Stronger Than The Heart“ ein geiler Rocker erinnert an THE HOOTERS, „Change For The Better“ ein weiteres lockeres gute Laune Highlight. „Standing In My Tears“ eine verträumte Ballade, „Lonesome Blues“ mit geilem Gitarrenlauf und Keys die sich wie Bläser anhören. „I Think About You“ und gleich noch so ein typischer Hit, „Motel Rain“ kommt schwer und melancholisch aus den Boxen. Dann folgt der nächste Superhit in From von „Burning The Page“ ein Rocker wie er sein soll, „Riverboat Man“ eine Akustikballade mit Southern Rock Flair.

Balle

TINDRUM – Drums Of War

Trackliste:

01. Drums Of War
02. Horoscope
03. Stranger In Paradise
04. Midnite Dynamite
05. Rain
06. Hello, The World Is Callin‘
07. Can’t Get Enough
08. Miracle Of Love
09. Keep Runnin‘
10. Once Bitten, Twice Shy

 

Spielzeit: 36:21 min – Genre: Melodic Rock – Label: Plateselskapet A.S. – VÖ: 1988 – Page: www.facebook.com/profile.php?id=100055616395523

Normal wäre für heute das vierte Album „Nemesis“ von den Melodic Heros AXE geplant gewesen. Doch ich lief in die Falle die mir TINDRUM mit ihrem Sound gestellt haben und schon war es wieder um mich geschehen. Dieser Sucht nach geiler Skandimucke konnte ich nicht standhalten. Also entschied ich mich kurz das Debüt dieser talentierten Norweger für die Zeitmaschine zu besprechen.

Die Norweger von TINDRUM starteten 1987 und ein Jahr später wurde das Debütalbum „Drums Of War“ veröffentlicht. Kein geringerer als Drummerlegende Diesel Dahl, der mit TNT beachtliche Erfolge feiern konnte, war für die Grüdung verantwortlich und somit Übeltäter für sehr guten Skandirock. Mit den Album „TNT“, „Knights Of The New Thunder“ und „Tell No Tales“ und den darauf befindlichen Songs „Seven Seas“ und „10000 Lovers In One“ wurde Diesel mit TNT zur Legende.

TINDRUM bestand auf dem Debüt aus der Sängerin Tove Teigberget, Trond Oien an Gitarren und Backing Vocals, Sid Ringsby an Bass und Backing Vocals und Diesel an den Drums. Tove verlies nach dem Debüt die Band und Dag Ingebrigtsen übernahm den Job am Mikrofon für das zweite Album mit dem Titel „How ‚Bout This“ das ein Jahr später veröffentlicht wurde. 1990 wurde dann mit „Cool, Calm & Collected“ eine Best Of aus beiden Alben und zwei Songs die als Single veröffentlicht wurden. Für die Best Of wurden die Songs vom Debüt nochmals mit Dag aufgenommen was diese Songs mit ihren zwei Versionen sehr interessant macht.

Leider sind alle drei original Alben momentan als Tonträger kaum zu bekommen und wenn dann für amtliche Kohle die man dafür abdrücken muss. Ich habe heute gesehen das etwas Bewegung in Sachen Rerelease bei TINDRUM kommt. Wie es bei den Streamingdiensten aussieht entzieht sich meiner Kenntnis da ich die Alben besitze und mir von Zeit zu Zeit mal die volle Dröhnung TINDRUM gebe.

Die Vocals von Tove sind straight, kraftvoll und überzeugend, die Gitarren sind immer vorhanden und genau richtig eingesetzt, die Keys unterstützen die Gitarren mit einem dezente ausgelegten Teppich. Der Bass haut voll durch und Diesel ist an den Drumsticks ein Beast ein Wikinger auf Raubzug und haut auf seinem Streifzug alles kurz und klein.

Der Sound von TINDRUM ist typisch skandinavisch obercool und geht in Richtung erste beiden Alben von STAGE DOLLS, OLE EVENRUDE und RETURN. Alle Songs sind kompromisslos Radiotauglich und ein Teil bestes Tanzfläche Futter. Die Melodien fressen sich in die Gehörgänge und krallen sich dort so fest das es einen nicht mehr loslässt. Der Zuhörer wird sofort ab den ersten Takten des Openers ohne Gnade vom TINDRUM Fieber gepackt, und dieses bleibt ein Leben lang. Die eingängigen und melodischen Songs zünden mit ihren Harmonien ein Feuerwerk und verbreiten gute Stimmung, egal auf einer Privat Fete, Disco, Radio oder einfach so beim Hören. Am effektivsten hauen die Songs rein wenn man seinem Amp, bei mehr als 200 Watt, mal richtig Feuer unterm Hintern macht dann treten die Dinger so richtig in den Allerwertesten oder gehen voll auf die Zwölf.

Hier bei TINDRUM geht es mir wie mit STAGE DOLLS, RETURN und DREAM POLICE wird es noch ein Album geben oder nicht, wenn eines kommen sollte können sie an ihre Glanztaten anknüpfen oder würden sie versagen. Fragen die ich mir als Fan der genannten Bands immer wieder von Zeit zu Zeit stelle. Ich wäre happy wenn es noch mehr so obercoolen Stoff geben würde, wenn nicht erfreue ich mich an den alten Klassikern und genieße stark in Szene gesetzte Mucke von einem anderen Stern.

Mit „Drums Of War“ zündet die Band eine Granate bestes Disco und Radiofutter, „Horoscope“ ein Song mit viel Melodie und geilen Vocals. „Stranger In Paradise“ ein kräftiger Melodic Rocker mit eingängigen Refrain, „Midnite Dynamite“ ein Melodic Highlight. „Rain“ eine starke und verträumte Ballade, etwas für die Stunden zu zweit, „Hello, The World Is Callin‘“ das nächste Highlight, für jeden Melodic Rock Jünger bestens geeignet. „Can’t Get Enough“ kommt mit leichter Rock N Roll Note, „Miracle Of Love“ das nächste Highlight, vollgepackt mit Melodie und Harmonie. „Keep Runnin‘“ und noch so ein geiles Highlight, mit einer Eingängigkeit die ihres Gleichen sucht, „Once Bitten, Twice Shy“ ein flotter kräftiger Rocker zum Abschluss.

Balle