STONE FURY – Best Of (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Break Down The Walls
02. Lies On The Run
03. Too Late
04. Life Is Too Lonely
05. Mama´s Love
06. Babe
07. Let Them Talk
08. Eye Of The Storm
09. I Hate To Sleep Alone
10. Shannon You Lose


Spielzeit:
42:33 min – Genre: AOR, Melodic Rock – Label: MCA Records – VÖ: 1988 – Page:

Eine Best-Of Scheibe aus nur zwei regulären Platten zu basteln ist schon etwas dreist. Die Plattenindustrie in den Achtzigern war halt etwas ganz Besonderes (*lach*). Aber für diesen Beitrag macht es diese Zusammenstellung aus dem Jahr 1988 ein gutes Stück leichter, die gute alte Zeit mit dieser großartigen Kollaboration aus Lenny Wolf (später Gründer von KINGDOM COME) und Bruce Gowdy (u.a. UNRULY CHILD) noch einmal in Gänze Revue passieren zu lassen.

Im Rückspiegel mag Lenny Wolf diese Jahre verfluchen, denn nach eigener Aussage war es nicht gerade leicht, nach zwei derart soften Platten eine wild rockende Kapelle wie KINGDOM COME aufziehen zu können, aus Fan-Sicht aber haben speziell das 1984er Debüt „Burns Like A Star“, aber auch das softere, sehr AOR-lastige „Let Them Talk“ von 1986 heute noch Kultstatus.

Und überhaupt war es alles andere als üblich, dass ein Deutscher – Lenny Wolf stammt aus Hamburg Rock City – in den Vereinigten Staaten einen Plattenvertrag ergattern konnte. Die Connection ging zurück auf einen früheren Bandkollegen, der gute Kontakte in die USA hatte, u.a. zu Marty Wolffe, der mit den DOOBIE BROTHERS arbeitete. Durch ihn lernte Lenny Wolf seinen späteren Komplizen Bruce Gowdy kennen. 1983 bekam die auf STONE FURY getaufte Band einen Vertrag bei MCA Records und konnte für ihr Debüt mit dem hochdotierten Andy Johns im Studio zusammenarbeiten. Die Platte enthielt den Überflieger „Break Down The Walls“ sowie weitere großartige Nummern wie „I Hate To Sleep Alone“ oder die beiden Balladen „Life Is Too Lonely“ bzw. „Shannon You Lose“. Für „Break Down The Walls“ wurde ein Videoclip gedreht (Siehe unten).

Doch der erhoffte Erfolg blieb aus – und so mussten STONE FURY für ihre zweite Scheibe kleinere Brötchen backen und mit dem weitaus unbekannteren Produzenten Richard Landis begnügen, der noch dazu eigentlich aus der Country-Ecke kam und lediglich zwei Releases von DESMOND CHILD & ROUGE auf der Rock-Habenseite hatte. Und es kommt, wie es kommen musste: Produzent und Lenny Wolf können so gar nicht miteinander. Der Streit geht so weit, dass Wolf das Studio verlassen musste. Dass aus diesen katastrophalen Umständen AOR Perlen wie „Too Late“, „Lies On The Run“ oder „Stay“ entstehen konnten, grenzt an ein Wunder.

Dennoch ist Lenny Wolf aufgrund des praktisch nicht vorhandenen Mitspracherechts dermaßen angepisst, dass das Kapitel STONE FURY ad acta gelegt und mit KINGDOM COME kurze Zeit später schon ein neuer Anlauf gewagt wird, der in dem grandiosen selbstbetitelten Debüt mündet, das 1988 das Licht der Welt erblickt. Die Erfolgsgeschichte von KINGDOM COME wird an anderer Stelle behandelt werden, für STONE FURY bleibt nur so viel zu sagen, dass es sich um vom Künstler nicht sonderlich geliebte, von den Fans aber immer noch verehrte Alben handelt. Und auch aus diesem Grund ist die 1988 erschienene „Best-Of“ Compilation ein schöner Anlass, um das frühe Schaffen das Ausnahmekünstlers Lenny Wolf noch einmal neu zu entdecken.

Stefan

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