Konzertbericht H.E.A.T. und EXCLIPSE am 06.09.2023 in München

Am 06. September machten die Schwedischen Melodic Rock Heroes von H.E.A.T. und ECLIPSE auf der Co-Headliner in München halt. Die Schweden zeigten wo Thors Hammer hängt, im hohen Norden genauer gesagt Schweden wird von einem anderen Stern gerockt.

H.E.A.T. wurden am Sonntag von Andrea Kiewel im ZDF Fernsehgarten als erfolgreichste Schwedische Rockband angekündigt. Ob das so der Wahrheit entspricht ist bestimmt ein Thema für Diskussionen, aber Erfolgreich sind sie alle Mal. Beim Gig war die Halle im Backstage auf alle Fälle brechend Voll und das Publikum war sehr gut drauf. Als die Band zu spielen anfing wirbelte Kenny mit dem Mikro auf der Bühne rum wie ein wilder Stier in der Arena, nach den ersten Songs wurde er vom Acting her ein wenig ruhiger und rannte nicht mehr so wild rum. Die Band war sehr gut drauf, Kenny war bestens bei Stimme und die Band bewies ohne Zweifel das sie zu den Besten ihres Faches gehören. Kenny spielte gekonnt mit den Zuschauern und heizte die Stimmung noch mehr auf, was die Leute auch wohlwollend aufnahmen. Während die Band einige neue Songs neben Bandklassikern spielte ging das Publikum voll mit und beantwortete jede Interaktion von Kenny mit einem Feedback. Die Band bot eine energische und aktionsreiche Show, ob Kenny sich auf der Bühne wälzen muss ist ein Streitthema. Ansonsten gibt es nur eins dazu zu sagen das es sich um eine Perfekte Show mit druckvollem und fetten Sound handelte und das Publikum damit mehr als zufrieden sein sollte. So kann es von mir aus weitergehen, geile Songs im Gepäck und eine perfekte Liveshow besser kann man eine Party nicht Feiern.

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H.E.A.T. Setlist:
Demon Eyes
Rock Your Body
Hollywood
Downtown
One By One
Keep In Dreaming
Come Clean
Breaking The Silence
Cry
Point Of No Return
Beg Beg Beg
Back To The Rhythm
A Shot At Redemption
Living On The Run
Dangerous Ground

Nachdem H.E.A.T. eine perfekte Show abgeliefert haben, waren die Erwartungen an ECLIPSE sehr hoch. Diese Erwartungen konnten ECLIPSE in allen Belangen erfüllen. Mit mehr Power und zwei Gitarren legten die Schweden unter Volldampf los und rockten sich durch ihren Set, der ebenfalls aus neuen Songs und Bandklassikern bestand. Souverän spielte die Band ihr Programm durch ohne dabei auch nur einen Ansatz von Schwäche zu zeigen. Dadurch das Sänger Erik Martensson auch als Gitarrist auf der Bühne stand war das Stage Acting nicht so wirbelnd und actionreich wie bei H.E.A.T.. Als Erik die Gitarre bei einigen Songs zur Seite legte kam auch hier mehr Bewegung ins Spiel und der Mikrofonständer wurde eingesetzt. Erik beherrscht die Interaktion mit den Zuschauern genauso perfekt wie Kenny und bekam deren Rückmeldung sofort als Reaktion zurück. Der Sound war auch bei ECLIPSE druckvoll, mit viel Power nur Dröhnte es durch den Einsatz von zwei Gitarren leicht. Über diesen kleinen Kritikpunkt kann man hinwegsehen. Da sowohl ECLIPSE als auch H.E.A.T. in ihrer eigenen Liga spielen und echte Vollblutmusiker darstellen, Profis in allen Lagen sind. Hier sollte das Publikum ebenfalls über das Gebotene mehr als glücklich sein und mit den Eindrücken zwei perfekten Shows gesehen zu haben nach Hause gegangen sein. Nur eines ist wirklich Schade, die Fläche auf den Bühnen in allen drei Veranstaltungsorten im Backstage ist stark begrenzt und beschränkt sich auf ein minimalistisches Platzangebot. Aber lieber klein und familiär als ein Lock Down ohne jegliches Live Vergnügen, dass hatten wir lange genug.

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ECLIPSE Setlist:
The Hardes Part Is Losing You
Got It
Saturday Night (Hallelujah)
Runaways
Anthem
The Storm
Hurt
Children Of The Night
Roses On Your Grave
Battlegrounds
The Downfall Of Eden
Black Rain
Never Look Back
Twilight
Viva La Victoria

Text Balle, Bilder Balle und Vanessa Müller

H.E.A.T – II

Band: H.E.A.T.
Album: II
Spielzeit: 45:25 min
Stilrichtung: Melodic Hardrock
Plattenfirma: earMUSIC
Veröffentlichung: 21.02.2020
Homepage: www.heatsweden.com

H.E.A.T. – II
Welchen genauen Anteil die Schweden an der globalen Erderwärmung haben wird sich nicht exakt sagen lassen, aber dass sich nach Veröffentlichung des zweiten, selbst produzierten Albums der Melodic Rock Institution H.E.A.T die Gradzahl in einigen Rockhaushalten merklich ansteigen wird ist unbestritten.
Wurde der Vorgänger „The Great Unknown“ ob seiner stark modernen Produktionsausrichtung kontrovers aufgenommen, geht es auf dem neuen Longplayer „II“ zurück in gewohnte Fahrwasser. Das tut der Scheibe gut, kann man sich doch ganz ohne Vorbehalte auf die wirklich extrem guten Songs einlassen.
Und davon haben H.E.A.T. viele, eigentlich ausnahmslos viele im Köcher.
Was die Skandinavier Song-schreiberisch so früh im Jahre 2020 abliefern, setzt mal direkt eine Ansage im Alben Ranking des Jahres. Die Jungs lassen sich hier auf ein spannendes Battle mit ihren Genre – und Landeskollegen Eclipse ein und legen ordentlich vor.
„II“ strotzt nur so vor Vitalität und Freude an dem, was sie tun. Jeder einzelne Song bohrt sich förmlich in die Gehörgänge und ist nur schwer wieder herauszukriegen.
Grandiose Gitarrenriffs, klasse Keyboardpassagen und über allem setzt Grönwall seine packende Hooks. Viel besser kann man diese Art Musik nicht transportieren.
Der Opener „Rock Your Body“ gibt sogleich die Marschrichtung sowie das Tempo vor, zündender Refrain scheint Pflicht, treibende Rhythmusgruppe auch. Genauso stampft man sich unbeirrt durch „Dangerous Ground“ mit extrem melodischem Gitarrensolo.
An die Stelle, die selbst bei ordentlichen Konkurrenzprodukten den womöglich ersten Albumfüller bringt, legen H.E.A.T mit dem energetischen“ Comes Clean“ noch einen Gang zu.
Wie man Keyboards gekonnt und nicht 08/15 einsetzt zeigen sie in den Up Tempo Nummern „Victory“und „Heaven Must Have Won An Angel“.
Die nötige Abwechslung im Songwriting beschert uns das unbestrittene Albumhighlight „We Are Gods“. Was für ein Gitarrenriff! Absolute Dauerrotationsnummer.
„Adenaline“ ist die wohl autobiografische Abhandlung eines Livekonzertes des jungen Shouters Erik Grönewall. Immer nach vorne Ruhe gibt’s genug nach dem Tod.
Die Quotenballade gibt „Nothing To Say“ und beweist, gefühlvoll können sie auch. Nicht im Ansatz der Kitschgefahr ausgesetzt demonstriert Grönwall sein Facettenreichtum.
Der erste Eindruck ist entscheidend, der letzte Eindruck bleibt, und so gehen H.E.A.T. mit dem abschließenden „Rise“ auf Nummer sicher und präsentieren einen letzten Knaller auf einer Anhäufung von außergewöhnliche Melodic Rock Nummern, wie sie in diesem Jahr nicht viele abliefern werden.
Bleibt abzuwarten, welche der guten Songs es ins Liveset der im Mai anstehenden Tour schaffen werden, denn dass H.E.A.T eine Liveband ist, ist kein Geheimnis.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Rock Your Body
02. Dangerous Ground
03. Come Clean
04. Victory
05. We Are Gods
06. Adrenaline
07. One By One
08. Nothing To Say
09 Heaven Must Have Won An Angel
10. Under The Gun
11. Rise

Rüdiger König

Link zu “Rise” :

Konzertbericht: H.E.A.T

H.E.A.T. / Bochum

 

Bochum, den 29.November, wir sind zu Gast in der Bochumer Matrix, und können von Glück sprechen , dass die Location spontan in der Lage ist, ein für den kleineren Rockpalast Club vorgesehenes Konzert aufgrund der höher ausgefallenen Zuschauerresonanz , in die Haupthalle zu verlegen .

Zu begutachten gibt es heute das skandinavische Package SHIRAZ LANE (Schweden), ONE DESIRE ( Finnland) und natürlich das Drei Kronen Team H.E.A.T.

Nachdem die sleazende Jungs von Shiraz Lane in ihrer jugendlichen Unbekümmerheit mehr auf enorme Lautstärke, denn auf ein ausgewogenen Sound aus waren , machten es die melodischen Hardrocker One Desire besser , und brachten die songwriterische Qualität ihrer Debüt CD auch live gut rüber .

…und dann kamen sie , dann war es Zeit für HEAT !!

Diese Band ist auf Platte gut und live besser, und das macht sie an diesem Abend auch eindrucksvoll und unmißverständlich klar , und zwar vom ersten Moment an.

Frontman Erik Grönvall , der sich in so kurzer Zeit vom schüchternen Swedish Idol Teilnehmer zum Rockirrwisch gewandelt hat, übernimmt mit sofortiger Wirkung das Zepter und wird zum Chef im Ring .

Wie dieser Adrenalinjunkie über das gesamte Set hinweg Stimmung verbreitet und bei diesem enormen Arbeitspensum aber auch jeden Ton trifft, sucht seinesgleichen.

Verlassen kann er sich dabei auf eine extrem gut eingespielte Band, die ihm auch genau den Spielraum läßt, den er braucht .

Die Rythmussektion mit Drummer „Crash“ und Jimmy Jay am Bass ist allzeit auf den Punkt und drückt massiv, Gitarrist Dave Dalone und Keyboarder Jona Tee gelingt es , dass die bekannten Stücken auch live zu einem Erlebnis zu werden.

Nachdem sich Erik einen kurzen Akustikgitarrenpart gönnt, wird klar, warum der textsichere Frauenanteil im ca. 300 Fans umfassenden Publikum heute verhältnismäßig groß ausfällt.

Keiner kann sich diesem Bühnenbeserker auf Dauer entziehen , er beackert die Bühne als gäbe es keinen Morgen, scheut sich aber auch nicht im Bad in der Menge zu performen .

Ein Star zum Anfassen.

Es besteht nicht der Hauch einer Chance , die Band ohne gefeierte Zugaben zu entlassen und Grönvall endlich ins verdient Sauerstoffzelt zu verabschieden .

Ein beachtliches Konzert geht nach 15 mitreißenden Songs zuende.


Setliste:

Danger Road

Breaking the Silence

Emergency

Shit City

Downtown

In and out of trouble

It´s all about tonight

Living on the run

Beg Beg Beg

Laughing at tomorrow

Straight for your heart

Mannequin Show

Bastard of Society

Zugaben

Point of no return

A shot of redemption

 

Rüdiger König

H.E.A.T. – Into The Great Unknown

Band: H.E.A.T
Album: Into The Great Unknown
Spielzeit: 44:42 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: earMUSIC
Veröffentlichung: 22.09.2017
Homepage: www.heatsweden.com

Dieses Jahr feiern H.E.A.T. ihr 10-jähriges Jubiläum und bringen gleich den Nachfolger zum 2014 erschienenen „Tearing Down The Walls“ heraus. „Into The Great Unknown“ heißt das gute Stück und wurde in Thailand mit Produzent Tobias Lindell aufgenommen. Während der Aufnahmen zog sich die Band bewusst zurück, um sich auf das Songschreiben konzentrieren zu können. Nachdem Eric Rivers die Band nach der letzten Tour verließ, kam zur großen Freude und Überraschung der ehemalige Gitarrist Dave Dalone, welcher jetzt unter dem Namen Sky Davis unterwegs ist, wieder zurück. Ansonsten bleibt das Line-up wie gewohnt Erik Grönwall (Gesang), Jona Tee (Keyboard), Jimmy Jay (Bass) und Crash (Schlagzeug).

Was die Sonne Thailands dem Quintett alles entlockt hat, kann man sich ab dem 22. September zu Gemüte führen. Vorab gab es schon die ersten drei Singles in Form des recht experimentellen „Redefined“, „Time On Our Side“ – keine Ballade, jedoch trotzdem emotional und mit elektronischen discoartigen Akzenten, sowie die Ballade „Eye Of The Storm“.
Mit „Bastards Of Society“, dem pop-rockigen Opener des Albums, kann man sich schon einmal eintanzen. Nach den ungewohnten Tönen von „Redefined“ begibt man sicher wieder in bekanntere Gefilde mit „Shit City“: rotziger, frecher, frischer Rock’n’Roll. „Best Of The Broken“ baut sich langsam auf. Es startet mit einer Country-artigen Melodie, dann setzt die groovige Strophe ein und dann wird richtig abgerockt. „Blind Leads The Blind“ ist wohl der härteste Song des Albums, während „We Rule“ mit einem Streicherintro beginnt und stellenweise fast klassisch anmutet. In „Do You Want It?“ wurde eine Geschichte verarbeitet, in der der Soundtechniker der Band an eine ganz besondere Dame in Thailand geriet. Als diese sich als Prostituierte entpuppte, wollte besagter Techniker Preisverhandlungen eröffnen, was sie wiederum mit einer Demonstration ihrer Kampfkünste ahndete. Zum Glück kam er nicht zu Schaden, so dass er die Anekdote der Band erzählen konnte – das Ergebnis lässt sich hören!
Schlusslicht bildet der Titelsong „Into The Great Unknown“. Eine epische Nummer mit Soundtrackqualität für den nächsten Abenteuer-Blockbuster. Es ist gleichzeitig der längste Song des Albums (7 min) und hat somit Platz für viel Melodien, Gitarrenspielereien und einen Bass-Part in der Mitte.

„Into The Great Unknown“ hat die Fans schon bei den ersten drei Singles gespalten. Keine Frage, dieses Album ist anders als alle anderen H.E.A.T.-Alben und lässt sich genretechnisch wegen seiner vielen verschiedenen Elemente nicht klar definieren. Ein mutiger und m.M.n. mehr als gelungener Sprung ins kalte Wasser, bei dem die fünf Schweden einmal mehr ihre Kreativität, ihr Können und ihr Talent unter Beweis stellen. Es zeugt von wahrer Rock’n’Roll Attitüde sich nicht von Erwartungen und Genregrenzen einschränken zu lassen!
Hier einen Anspieltip zu geben ist schwierig, denn jeder Song ist auf seine Art empfehlenswert. Wem die experimentelle Seite des Albums noch etwas suspekt ist, der hört sich am besten „Best Of The Broken“ und „Shit City“ an. Wer schon etwas mutiger ist, könnte sich an „Into The Great Unknown“ und „Do You Want it?“ erfreuen.

 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:
01. Bastards Of Society
02. Redefined
03. Shit City
04. Time On Our Side
05. Best Of The Broken
06. Eye Of The Storm
07. Blind Leads The Blind
08. We Rule
09. Do You Want It?
10. Into The Great Unknown

Lotta

 

H.E.A.T. – Live In London

Band: H.E.A.T.
Album: Live In London
Spielzeit: 67:42 min.
Stilrichtung: Hardrock, Melodic Rock
Plattenfirma: ear Music
Veröffentlichung: 20.02.2015
Homepage: www.heatsweden.com

Die Schweden H.E.A.T. werden als Retter des guten alten Melodic Rock gefeiert. Und das in Zeiten, in denen sich kaum mehr ein Mensch vom heimischen Sofa erhebt um ein Rockkonzert zu besuchen oder gar eine CD kauft. Dass ihnen dabei auch manche alten Recken gehörig im Nacken sitzen, kennt man dem jungen Quintett überhaupt nicht an. Keine Spur von Nervosität aber auch keine Spur von jugendlicher Naivität – H.E.A.T. sind eine bestens geölte Rock´n Roll Maschine, der nicht einmal der Weggang ihres Sängers Kenny Leckremo im Jahr 2010 etwas anhaben konnte. Kurzerhand wurde mit dem Swedish Idol Gewinner Eric Grönwall kompetent nachgerüstet. Dieser sang sich bald in die Herzen der Fans und lässt so langsam vergessen, dass er der Neue ist. Keine Spur des Brian-Johnson-Syndroms, der wohl auf ewige Zeiten der „neue“ Sänger von AC/DC ist.

Vielleicht liegt es daran, dass Eric Grönwall eine absolute Rampensau ist. Vielleicht auch daran, dass er zu einem Zeitpunkt in die Band kam, wo sie zwar schon recht bekannt war und zwei richtig gute Platten auf dem Kerbholz hatte, sich mit den beiden folgenden Releases mit Grönwall am Mikrofon noch einmal steigern konnte und mit ihm schon einige Hits abgeliefert hat.

Davon gibt es auf dem aktuellen und ersten offiziellen Konzertmitschnitt „Live In London“ eine ganze Menge. Natürlich ziehen die Schweden speziell bei neueren Songs wie „A Shot At Redemption“, „Mannequin Show“, „Inferno“ oder dem prächtig in Szene gesetzten „Point Of No Return“ alle Register. Nicht zu vergessen natürlich die Überhits des 2012 Longplayers „Address The Nation“ („Better Off Alone“, „Breaking The Silence“ und natürlich die Hymne „Living On The Run“, das kurzerhand als Rausschmeißer und letzter Höhepunkt fungiert). Daneben findet man die Single „1000 Miles“, mit der H.E.A.T. 2009 in den nationalen Ausscheidungen zum Eurovision Song Contest angetreten sind.

Die beiden ersten Alben „H.E.A.T.“ und „Freedom Rock“ werden allerdings sträflich vernachlässigt und mit nur einem Song „Late Night Lady“ vom 2008er Debüt erwähnt. Schade, denn auch hier hätten sich einige klasse Songs gefunden, die den Fans sicher Spaß bereitet hätten.

Aber auch so ist „Live In London“ eine Hochglanz-Livescheibe erster Güte, die von der Frische und Perfektion der Band lebt. Einziger Knackpunkt ist eben das Fehlen älteren Materials. Wen aber nicht stört, dass „Live In London“ keineswegs den Anspruch erhebt, eine komplette Werkschau der doch noch recht übersichtlichen Diskografie der Schweden zu sein, für den ist das hier eine wirklich lohnende Sache.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

1. Point Of No Return
2. A Shot At Redemption
3. Better Off Alone
4. 1000 Miles
5. It´s All About Tonight
6. Inferno
7. The Wreckoning/Tearing Down The Walls
8. Mannequin Show
9. Late Night Lady
10. In And Out Of Trouble
11. Downtown
12. Enemy In Me
13. Emergency
14. Breaking The Silence
15. Living On The Run

Stefan

H.E.A.T. – Tearing Down The Walls

Band: H.E.A.T.
Album: Tearing Down The Walls
Spielzeit: 44:53 min.
Stilrichtung: Melodic Rock, AOR
Plattenfirma: earMusic/Edel
Veröffentlichung: 11.04.2014
Homepage: www.heatsweden.com

Schon seit dem ersten Album der Schweden H.E.A.T. ist klar: diese Band ist etwas Besonderes. Die Band musste 2010 einen herben Rückschlag einstecken, als Sänger Kenny Leckremo nach nur 2 Alben seinen Ausstieg verkündete. Viele Fans witterten schon das Ende dieser viel versprechenden Newcomer. Auch der Einstieg von Eric Grönwall – seines Zeichens Gewinner von Swedish Idol, dem Pendant zu Deutschland sucht den Superstar – wurde anfangs sehr kritisch beäugt. Es stellte sich aber schnell heraus, dass Erik nicht nur ein großartiger Sänger sondern auch der perfekte Mann für diesen Posten ist. Dementsprechend war auch das dritte Album in der Diskographie von H.E.A.T. („Address The Nation“, Rezi HIER) ein Hit und noch einmal eine enorme Weiterentwicklung. Jetzt stehen die Schweden mit ihrem vierten Langspieler in den Startlöchern und so mancher Fan hat wohl schon seit längerem einen feuchten Schlüpper, wenn er an den 11. April denkt, denn an diesem Tag erscheint „Tearing Down The Walls“.

Die aktuelle Besetzung von H.E.A.T. sieht so aus: Erik Grönwall (vocals), Eric Rivers (guitar), Jona Tee (keyboards), Jimmy Jay (bass) und Crash (drums). Der zweite Gitarrist Dave Dalone nahm Mitte 2013 seinen Hut und seitdem ist die Band als Quintett unterwegs. Aufgenommen wurde wie schon beim Vorgänger zusammen mit Tobias Lindell im Bohus Studio und das erste Mal in der Geschichte von H.E.A.T. gibt es zum Titel auch den passenden Song auf der CD. Schon im Februar wurde vorab eine EP mit 4 Titeln veröffentlicht, die u.a. „A Shot At Redemption“ enthielt. Wer diese schon gehört hat, muss gestehen, dass sich die Schweden mit diesem Song selbst übertroffen und ohne übertreiben zu wollen einen künftigen Bandklassiker hingelegt haben. Die Nummer erinnert etwas an DARE und arbeitet mit übergroßen Melodien, der Begriff Ohrwurm ist fast zu klein dimensioniert (das Video dazu gibt es weiter unten). Aber die Platte beginnt mit „Point Of No Return“ samt einem gemächlichen Intro, das erst nach 70 Sekunden den eigentlichen Song starten lässt. Und das in unwiderstehlicher H.E.A.T.-Manier. Aber trotzdem ist etwas anders, klingt das Stück auf der einen Seite dramatisch, ja sogar ein wenig episch, andererseits werden aber doch die typischen Zutaten der letzten drei Alben verwendet. Gelungen ist der Einstieg auf jeden Fall. Danach folgt auch gleich der Hit „A Shot At Redemption“, den wir ja gerade schon angerissen haben. Mehr muss man dazu auch nicht mehr sagen.

“Inferno“ legt etwas an Tempo zu und ist ein lupenreiner Rocker, nicht ohne mit hervorragenden Hooks die Messlatte nach diesem erstklassigen Einstiegstrio in schwindeleregende Höhen zu legen. Da kühlt das Instrumental „The Wreckoning“ die Gemüter gleich etwas ab. Aber eigentlich ist es ja nur das Intro für den Titeltrack, der eine balladeske Richtung einschlägt. Und auch „Mannequin Show“ ist kein Song von der Stange, sondern skandinavischer AOR erster Güte. Große Melodien und ein hoher Wiedererkennungswert zeichnen alle bisher gehörten Songs aus. Da machen auch folgende Highlights wie das rockende „Emergency“, das extrem melodiöse „We Will Never Die“, das stampfende „Enemy In Me“ oder die schmachtende Ballade „All The Nights“ keine Ausnahmen. Überhaupt haben sich die Schweden nicht erlaubt, auch nur einen Song auf das Album zu nehmen, der auch nur annähernd als Füllmaterial bezeichnet werden könnte. Das kann sicher auch dem Umstand zu verdanken sein, dass sich jeder in der Band kreativ einbringt und eigene Songs schreibt.

Ich mag es gar nicht aussprechen, aber mit „Tearing Down The Walls“ konnten sich H.E.A.T. ein weiteres Mal steigern. Was ein ums andere Mal für nicht möglich gehalten wurde, ist wieder eingetreten und das aktuelle Album ist wieder mal das Beste in der Geschichte der Schweden. Die Scheibe bietet mehr Abwechslung, mehr Risiko, mit neuen Einflüssen auf die Schnauze zu fallen, ohne aber die Eckpfeiler umzureißen, die weiterhin fest im klassischen AOR zementiert sind. Leider habe ich schon beim Vorgänger die Höchstnote gezückt (man sollte es einfach nicht machen), so bleibt mir auch dieses Mal nichts anderes übrig, als wieder ne glatte 10 zu vergeben. Ein Meisterwerk!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Point Of No Return
02. A Shot At Redemption
03. Inferno
04. The Wreckoning (Instrumental)
05. Tearing Down The Walls
06. Mannequin Show
07. We Will Never Die
08. Emergency
09. All The Nights
10. Eye For An Eye
11. Enemy In Me
12. Laughing At Tomorrow

Stefan

H.E.A.T. – Address The Nation

Band: H.E.A.T.
Album: Address The Nation
Spielzeit: 42:31 min
Plattenfirma: Ear Music/Edel
Veröffentlichung: 23.03.2012
Homepage: www.heatsweden.com

Tränen flossen beim Abschied von Sänger Kenny Leckremo, als er nach 2 tollen Alben vor einiger Zeit eine der hoffnungsvollsten AOR-Bands der Rock´n Roll Welt verließ. Als Nachfolger wurde der Gewinner einer Castingshow (Swedish Idol 2009) bekanntgegeben. Ganz ehrlich gesagt, zählte ich mich auch zu den Zweiflern, ohne aber gehässige Kommentare loszuwerden (was es leider immer wieder gibt) oder Erik Gronwall keine Chance zu geben. Schon von seinem Erscheinungsbild her passte dieses Milchgesicht so gar nicht zur übrigen Gang, aber alles war umsonst. Die ganze Aufregung, wo geht die Reise hin usw…

H.E.A.T. machen ihrem Namen alle Ehre und präsentieren mit „Address The Nation“ genau das Album, was sich wohl jeder Fan gewünscht hat. Erik Gronwall hat die perfekte Stimme mitgebracht und ersetzt den guten Kenny wirklich gut. Eigentlich könnte ich an dieser Stelle diese Rezi mit den Worten „Kauft Euch diesen Überflieger“ beenden und alles wäre gut. Aber wir wollen doch ein bisschen tiefer graben und dieses dritte Album näher beleuchten.

Grammygewinner Tobias Lindell konnte als Produzent gewonnen werden und er hat „Address The Nation“ den richtigen Touch verpasst. Melodiöser AOR/Hardrock ganz im Fahrwasser der 80ger Jahre, der erneut an die große Zeit von EUROPE, BON JOVI oder auch JOURNEY erinnert. Und eines haben die Jungs auch gelernt: ein knackiger 10 Tracker ist immer besser als 13 oder 14 Songs auf dem Album zu haben aber davon nur 1 oder 2 Füller. Auf „Address The Nation“ gibt es definitiv keinen Song, der nicht unverzichtbar wäre. 10 Volltreffer zieren diese Platte. Leider haben sich die Zeiten geändert, denn früher wären die Schweden spätestens mit diesem Album eine ganz große Nummer geworden, die sicher in einem Atemzug mit ihren Vorbildern genannt werden würden.

Genug der großen Worte – Superlative habe ich mir extra gespart. Es wird wohl schwer sein, dieses Jahr noch eine bessere AOR Scheibe entdecken zu können, obwohl speziell der Underground und die kleinen Firmen in den letzten Jahren gut zugelegt haben an hochwertigen Releases und neue, richtig gute Gruppen ein Publikum bedienen, das auch ein wenig am Wegesrand Ausschau halten. „Address The Nation“ aber liegt mitten auf dem breiten Highway und ist wohl der feuchte Traum aller Rockfans – Go and get your copy, NOW!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

1.Breaking The Silence
2.Living On The Run
3.Falling Down
4.The One And Only
5.Better Off Dead
6.In And Out Of Trouble
7.Need Her
8.Heartbreaker
9.It´s All About Tonight
10.Downtown

Stefan