FIRE IN THE RODEO – Fire In The Rodeo

Trackliste:

01. Viper’s Kiss
02. Life In Chains
03. Cupid Have Mercy
04. You Drive Me Crazy
05. Red Hot Spicy
06. Wings Of Freedom
07. Dressed To Kill
08. Fire In The Rodeo
09. Back For More
10. Sweet Memories
11. Ready To Fight (CD only Bonus Track)

Spielzeit: 47:09 min – Genre: Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 24.02.2025 – Page: www.facebook.com/fireintherodeo

 

Lions Pride Music dieses kleine Luder von Plattenlabel, dass es immer wieder schafft den einen oder anderen Überraschungshit zu landen hat sich den nächsten Asia Export aus Indien geschnappt der auf FIRE IN THE RODEO hört. Zur 2022 gegründeten Band gehören Aciroop Basu am Mikrofon, Suvojeet Das und Shambo Roy Choudhury an den Gitarren, Hrito Chatterjee an den Tasten, Nilavro Gosh an Bass und Dhritiman Som an den Drumsticks.

Für mich alles unbekannte und nichtssagende Namen aber bei den ersten Takten des Openers scheint was großes zu entstehen. Da mir die indische Rockszene bis auf drei Bands – GIRISH AND THE CHRONICLES, BLOODYWOOD und SNRAM – nicht bekannt ist, ist es für mich zwecklos den Promoflyer zu lesen da mir dies nichts sagen wird. Also lasse ich die Musik für sich selber sprechen und die ersten Takte lassen schon mal hellwach aufhorchen.

Die Stimme von Aciroop hat was besonders zu bieten, die ist nicht nur angenehm, nein die besitzt auch eine gewisse Rau- und Versautheit die den Hard Rock dreckig rüber kommen lässt, nicht nur im Sleaze Rock sondern auch im reinen Hard Rock wildernd bringt die Stimme viel Dreck ins Spiel. Die Stimme hört sich irgendwie an wie das geklonte Kind von und mit JESSE STRANGE Genen im überfluss. Ich ertappe mich wie ich immer wieder denke „schau dir die kleine S.u an was der mit seiner Stimme anstellt“, ich sollte im Verstärker einen Geilomat einbauen, der auf Knopfdruck automatisch die Lautstärke ins Maximum setzt. Aber nicht nur die Stimme kann überzeugen, auch die Gitarrenarbeit ist recht gut geworden und zeigt hier und da ernsthaft Zähne die irgendwann mal verschiedenen Gitarristen in den 80er Jahren gewachsen sind und die ab da dann als Virtuosen oder beste Gitarristen seit XYZ galten. Jawohl die Gitarrenfraktion könnte ungelogen aus Mitte der 80er Jahre stammen. Das Keyboard hält sich dezent aber effektvoll im Hintergrund auf um bei Bedarf mal in den Vordergrund zu treten. Der Bass macht das was er soll, er wummert vor sich hin und gibt den Ton vor, das Schlagzeug wurde weiter in den Hintergrund gemixt was diesem aber keinen Abbruch beschert, sondern der Stickschwinger sorgt selbst im Hintergrund für wirbel und oha Effekte.

Der Stil bewegt sich im sehr stark an den 1980er Jahre Größen angelehnten Hard Rock der besten Schule, schon der Opener annimiert die Endstufe mit voller Leistung zu belasten und die Mucke bei voller Lautstärke zu genießen, dass selbst meine großen Quadral Standboxen ins schwitzen kommen könnten. So ist es auch bestimmt kein Wunder das ich Vergleiche zu DIO, ZED YAGO, GREAT WHITE, WINGER, DOKKEN, DEF LEPPARD, TRIUMPH, 220 VOLT, SCORPIONS, RATT, MÖTLEY CRÜE, AUTOGRAPH, AXE ziehe, aber auch ASPHALT BALLET, JESSE STRANGE, BATON ROUGE oder HEAVENS EDGE das sind nur ein paar wenige von vielen die es drauf hatten geile Mucke zu machen. Genau in diese Kerbe hauen auch FIRE IN THE RODEO mit ihrem Hard Rock rein, weder schlechter noch besser, sondern auf dem selben Niveau agiert die Band aus Asien.

Eins zeigt sich mal wieder deutlich, wie viel sehr hohes Potential in Musikern, egal aus welchem Erdteil die auch kommen, steckt – vor allem in noch unbekannten Musikern die nicht das Glück haben entdeckt zu werden oder durch ein noch so kleines Plattenlabel auf Tonträger veröffentlicht zu werden. Gebt diesen Musikern eine Chance, die haben es drauf und verdient wenigstens einmal probe gehört zu werden.

„Viper’s Kiss“ ein kräftiger Opener der den Hörer gleich mal in Alarmbereitschaft versetzt – nicht zum davon laufen, nein den Lautstärkeregler Richtung rechten Anschlag zu treiben, „Life In Chains“ ein flotter haudrauf Chaosrocker, hier beweisen die Inder das sie das Chaos perfekt händeln können. „Cupid Have Mercy“ hier zeigt die Band ein Gespür für genialität, der Song haut mit seiner göttlichen Melodie und Umsetzung volles Rohr in die Synapsen – ein endgeiler Rocker der Potential für die vorderen Plätze der Top Tens hat, „You Drive Me Crazy“ hier muss ich irgendwie vom Riffing her an das Debütalbum von DIO denken, wenn der Gesang einsetzt wird ein weiteres Highlight aus dem Song und die Ähnlichkeit zu DIO ist weg – bis die Gitarren wieder volles Rohr feuern. „Red Hot Spicy“ hier kommt der Sleaze Rock voll raus und denn können die Jungs auch nicht nur Hard Rock, „Wings Of Freedom“ hier muss ich beim Gitarrenintro wieder an DIO denken, eigentlich während des gesamten Songs kommen angenehme Erinnerungen an DIOs Debütalbum aber auch irgendwie ZED YAGO, was ein geiler Song. „Dressed To Kill“ der Song ist in den Strophen BEASTIE BOYS like – fast schon mit Rapeinlagen – im Refrain ist es ein Hard Rocker, „Fire In The Rodeo“ geht ohne Spielerei gleich wieder besser ins Ohr. „Back For More“ hier denke ich unweigerlich an RATT, „Ready To Fight“ bis Minute vier eine Ballade, während der letzten zwei Minuten geht Nachbars Lumpi voll ab.

Balle

RAY OF LIGHT – Salute

Trackliste:

01. Falling To Pieces
02. Ray Of Light
03. Alive
04. City Of Angels
05. Stand Up
06. Best Of Me
07. Fallin From Grace
08. Frontline
09. Last Day
10. How Long

 

Spielzeit: 42:21 min – Genre: Hard Rock – Label: Baysis Media – VÖ: 14.02.2025 – Page: www.facebook.com/RayOfLight

 

So nach dem schwedischen Metal Brecher von DYNAZTY erst mal durchatmen und den Fuß mit RAY OF LIGHT vom Gas nehmen. RAY OF LIGHT werden im Promotext als neuer Stern am Himmel angekündigt, boah das sind starke Worte die den Beweis antreten müssen. Also wird sich zeigen ob es ein neuer Stern am Firmament wird der hell strahlt oder nur eine kleine Schnuppe die schnell verglüht.

Zu RAY OF LIGHT gehören Gregg Cormack am Mikro, Jörg Wartmann an Gitarre, Thomas Bauer an Bass und Stephan Bayerlein spielt den Stickschwinger. Robby Boebel war damals als Mitgründer von RAY OF LIGHT ein Teil der Band bis er schwer erkrankte und kurze Zeit später dann verstarb. Ein Schicksalsschlag für die neue Band der erst mal verdaut werden musst und mit dem Gitarristen und Produzenten Jörg Wartmann, dem weiterbestehen von RAY OF LIGHT steht das Debütalbum im Andenken von Robby bereit. Um sich seinen Namen in der Szene zu machen und als heller Stern am Himmel zu leuchten und somit Robby noch ein Stück näher zu sein. FRONTLINE also ist der gemeinsame Nenner von RAY OF LIGHT, da bin ich ja mal gespannt wie sich RAY OF LIGHT präsentieren werden, also auf Play des Players gedrückt und aufmerksam zugehört.

Wenn Gregg seine Stimme das erste mal hören lässt sind gemeinsame Nenner zu FRONTLINE erst mal vom Tisch, den diese Stimme hat nichts mit der von Stephan Kaemmerer zu tun, war Stephans Stimme sehr hoch und filigran so ist Greggs Stimme das genaue Gegenteil. Gregg verfügt über einen Touch der tiefer ist und dazu noch verdammt viel Rauheit und Dreck beinhaltet die an Larry Baud (RED DAWN), John Francis (AFTER HOURS und EDGE OF THE BLADE) und ein wenig an Kal Swan (LION, BAD MOON RISING und DOUG ALDRICH) erinnert. Die Gitarren kommen Hard Rock typisch aus den Boxen und können für Akzente sorgen, mal ein wenig moderner wie beim Opener angehaucht oder traditionell befindet sich alles im grünen Bereich. Die Gitarren kommen mit mehr Schmackes aus den Boxen, die befinden sich weiter im Vordergrund und wirken dadurch härter als bei FRONTLINE der Nenner ist auch futsch. Der Bass geht leider fast unter und spielt nur eine Nebenrolle. Die Drums sorgen dafür für den richtigen Antrieb von hinten und überzeugen wie die Stimme und Gitarren. Wer hier auf Keyboardteppiche wie bei FRONTLINE hofft wird nicht fündig werden, dieser Umstand macht aber rein gar nichts und sagt auch nichts über die Qualität von RAY OF LIGHT aus.

Im Pressetext steht als Vergleich FRONTLINE und PRETTY MAIDS, dem stimme ich so nicht zu, PRETTY MAIDS auf keinen Fall – dafür fehlt der Skandi Touch. Bei FRONTLINE kann man mit viel wohlwollen noch bedingt zustimmen, ich sehe allerdings mehr Parallelen nicht nur durch die Stimme sondern auch bei der Ausführung bei RED DAWN und AFTER HOURS. Wer schon immer auf ein zweites RED DAWN Album gewartet hat, hier ist es in Form von RAY OF LIGHT, ist schon echt krass das ich bei einer fest in deutscher Hand befindlichen Band denke ich habe ein zweites Album der US-Legende RED DAWN im Player. Das sollte jetzt normal fast ein Ritterschlag für RAY OF LIGHT sein, ob dies dann wirklich zutreffend ist soll jeder für sich selber entscheiden, auf jeden Fall ist das Dingens bestens für jeden Hard Rocker geeignet der nicht auf 0815 Hard Rock von der Stange steht. Denn davon sind RAY OF LIGHT um Lichtjahre entfernt und bieten echt sehr guten Hard Rock aus Deutschland.

Den Anfang haben RAY OF LIGHT schon in der Tasche, der Stern steht am Himmel, für das hell leuchten fehlen leider noch so um die 15-20%. Wenn die Band beim zweiten Album diese noch irgendwo raus quetschen und die Produktion dynamischer ausführen kann klappt es mit dem Stern der nicht nur hell strahlt sondern auch blendet wenn man in den Nachthimmel sieht. Ich sage nur Servus „Salute“ wo hast du dich so lange versteckt, dafür gibt es keinen Grund.

„Falling To Pieces“ macht gleich mal einen anständigen Eindruck zum Albumeinstieg „Ray Of Light“ ein cooler Hard Rocker mit viel Melodie und catchy Refrain. „Alive“ geht gleich mal ins Ohr hier kommt viel Feeling mit den Backing Vocals auf, „City Of Angels“ hier arbeiten die Jungs mit viel Drama. „Stand Up“ ein starker Rocker der im Refrain erst so richtig sein Potential entfaltet, „Best Of Me“ schweres Gitarrenbrett mit Greggs geilen Vocals ergibt ein weiteres Match, der Song ist ein Hit. „Fallin From Grace“ der bracht ein paar Anläufe bis er sitzt, „Frontline“ hier werfen die Jungs mit zuckersüßen Melodien um sich, befindet sich noch weit von der Kitschgrenze entfernt. „Last Day“ der passt nicht wirklich ins Bild der anderen Songs, beim Refrain stimmt alles nur in den Strophen klingt es nicht rund, „How Long“ oh welch Wunder, die Keyboards melden sich sehr laut zu Wort, ansonsten ein vernünftiger Rocker der was kann.

Balle

ANDY SUSEMIHL – Mihlstones

Trackliste:

01. The Freakshow
02. King For A Day
03. End Of The Road
04. Breaking The Silence
05. Summertime Blues
06. En Route To Babylon
07. Television Lullaby
08. No Disguise
09. Going Home
10. Higher
11. Your Life
12. Of Fools & Liars
13. Wasteland
14. End Of The Road Slight Return

Spielzeit: 52:17 min – Genre: (Hard) Rock – Label: SM Noise Records – VÖ: 07.02.2025 – Page: www.facebook.com/andy.susemihl

 

Der deutsche Gitarrenvirtuose ANDY SUSEMIHL treibt seit 1987 sein Unwesen in der Rock und Metalszene und war unter anderem im Laufe der Zeit schon für Größen wie SINNER, U.D.O., REECE, BANGALORE CHOIR und auch unbekannteren Bands wie etwa MR. PERFECT und seit 1995 Solo tätig. Mir ist der Name ANDY SUSEMIHL schon länger geläufig, allerdings habe ich es bis zu diesem hier vorliegenden Album nicht geschafft mir ANDY mal genauer anzuhören geschweige den die Zeit genommen einmal in das Material rein zuhören. Wenn ich mir „Mihlstones“ so anhöre keimt in mir der Verdacht auf das ich was verpasst haben könnte. Aus diesem Grund das ich jungfräulich an den Namen ANDY SUSEMIHL herangehe kann ich nicht aussagen ob sich was gegenüber den Vorgängern geändert hat. Ja und es gibt jetzt bestimmt Stimmen die behaupten werden das so was zur Recherche dazu gehört, sicher kann man das so sehen aber da dies ein reines Hobby ist und ich keinen Cent an meiner Schreiberei verdiene kann und will ich im Vorfeld einer Rezi nicht den gesamten Backkatalog eines Künstlers/Band durchackern. Anders sieht es aus wenn sich Alben unter meinen Tonträgern befinden und ich mir die nochmal kurz ins Gedächtnis rufe, nicht so bei ANDY, da lasse ich das ganze Geschehen ohne Vorurteil auf mich zukommen. Ja ich weiß das es seit dem es Streaming gibt sehr einfach ist Alben von Künstlern/Bands anzuhören, nur will ich dafür kein Geld ausgeben für etwas was mir nicht gehört und die Qualität des Sounds bei weitem nicht dem entspricht was man auf Tonträgern hören kann, egal ob MP3 oder HD Streaming, da bin ich Old School, will beim hören etwas in der Hand haben und im Booklet schmökern.

Während ANDY auf den Vorgängeralben mit Gastmusikern aus der Szene arbeitete, wurde „Mihlstones“ komplett von ANDY selbst in Eigenregie und als Personalunion eingetütet. An manchen Stellen gleicht das Album den beiden Soloalben meines Kumpels BEN SOLLBERGER und geht auch vom Sound in die Richtung der späten 1980er bis in die ganz frühen 1990er bis NIRVANA für den Absturz der traditionellen Rockmucke sorgte. Manche Melodiebögen oder Akkordfolgen die ANDY verwendet klingen sehr bekannt aber dabei nicht kopiert sondern irgendwie bekannt ohne genau definieren zu können von wem oder auf welchem Album man das so ähnlich schon gehört hat. Es kommt Songwriting der alten Schule der goldenen Zeit des Rock bis in den Heavy Metal der 1980er Jahre zum Einsatz das selbst den letzten Skeptiker, der meint „Rockmusic Is Dead“, überzeugen sollte. Mich hat das Album ab den ersten Takten in einen Bann gezogen, was kein Wunder ist da ich die 1980er in all seinen Facetten, kunterbunten Farben und allen Ups and Downs mit erleben durfte, und an das ich mich immer wieder gerne erinnere. ANDY schafft es mich über das gesamte Album gedanklich in die 1980er Jahren zu versetzen und das will was heißen, das muss erst mal ein Künstler/Band schaffen das man über 50 Minuten lang an die absolut geilste Zeit denkt die man erleben durfte. Das schaffen heute nicht mehr viele, wenn dann nur wenn ich einen der alten Tonträger oder meine Lieblingsradiostation „Munich’s Hardest Hits“ höre.

Die Einmann Armee ANDY SUSEMIHL hat die Produktion mit einem knackigen allerdings modern und sterilen Sound ausgestattet, dies ist aber der einzige Hinweis das es sich um ein Album der Gegenwart handelt. An den Instrumenten geht alles in Ordnung einzig die Drums hören sich nach Computer an, die Stimme erinnert in manchen Momenten an Fred Hendrix von TERRA NOVA. Den Stil kann man ohne schlechtes Gewissen als Rock über Melodic Hard Rock bis in den reinen Hard Rock bezeichnen. Dieser (Hard) Rock überzeugt ohne einen Anflug eines Zweifels aufkommen zu lassen und bewegt sich irgendwo zwischen deutschem Melodic Hard Rock der Vergangenheit und Bands wie SCORPIONS, SINNER bevor es metallisch wurde, den ersten DOMAIN Alben, ein wenig NL Einfluss von TERRA NOVA, US Einfluss von VAN HALEN, BANGALORE CHOIR da und UK Einfluss der Marke DEEP PURPLE und DEF LEPPARD da aber auch softeren Rock. Diese Einflüsse machen sich in ANDYs Gewand sehr gut und verdammt viel Spaß.

„The Freakshow“ ein intensiver Rocker mit ganz leichtem Prog Einschlag, „King For A Day“ eine Ballade mit sehr viel Gefühl fürs wesentliche. „End Of The Road“ auch mit sehr viel Gefühl und einer geilen und hypermelodischen Leadgitarre die sich während der Strophen im Halbfeld befindet und erst im Refrain etwas lauter wird, „Breaking The Silence“ erinnert mich an eine coole Mixtur aus SCORPIONS, SINNER, KHYMERA und BANGALORE CHOIR. „Summertime Blues“ hier läuft die Gitarre Gefahr der Stimme den Rang abzulaufen – die sechs Saiten hauen mit bekannten Bausteinen aber effektvoll durch bis in die letzte Ecke der Oberstube, „En Route To Babylon“ geht nicht baden wie die antike Stadt im Orient, ein cooler und wieder sehr gefühlvoller Rocker. „Television Lullaby“ ein verträumter Rocker der als Hybrid aus Rocker und Powerballade durchgeht, „No Disguise“ zieht seine auffälligen Bahnen irgendwo in der Stratosphäre. „Going Home“ wieder ein verträumter Rocker mit viel Drama inszeniert, „Higher“ regt zum Nachdenken an ob das alles Richtig ist was auf unserem Planeten und auch in Deutschland gerade abgeht. „Your Life“ ein gemütlicher Rocker der lässig aus der Anlage läuft, „Of Fools & Liars“ ein wenig Blues Riffing gepaart mit leichten Rock N Roll Vibes und ANDYs Charme bringt ein Match. „Wasteland“ hier meinte ANDY er muss den Hörer mit einem Hard Rocker aufwecken (aber ich habe ein Nachricht für ANDY: „Deine Mucke ist weder langweilig noch öde, und du musst den Hörer nicht aufwecken“), „End Of The Road Slight Return“ ein von der Stimmung dramatisches Instrumental – hätte gut zu einer Szene von Miami Vice oder einen Actionfilm in dem der Titelheld einen Heldentod stirbt gepasst.

Balle

TORA TORA – Surprise Attack (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Love’s A Bitch
02. 28 Days
03. Hard Times
04. Guilty
05. Phantom Rider
06. Walkin‘ Shoes
07. Riverside Drive
08. She’s Good She’s Bad
09. One For The Road
10. Being There

 

Spielzeit: 39:05 min – Genre: Hard Rock – Label: A&M Records – VÖ: 1989 – Page: www.facebook.com/ToraToraBand/

Nachdem die GUNNERS im Jahr 1987 die Hard Rock Welt über Nacht mit ihrem Debütalbum „Appetite For Destruction“ auf den Kopf stellten und von 0-200 an die Spitze rasten, WHITESNAKE ihren Megaseller „1987“ unter Volk brachten, DEF LEPPARD mit ihrem Comeback-Album „Hysteria“ ein Hysterie auslösten, waren das noch Zeiten in denen anständige Rock Mucke Salonfähig war und nicht aus den Öfftis auf Ewig verbannt wurde. Genau zwei Jahre später im Jahr 1989 trat eine Band junger Wilder-Rocker ihren Feldzug an um die Welt platt zu machen. Die Rede ist hier von der aus Memphis stammenden Band TORA TORA die mit ihrem Debütalbum „Surprise Attack“ ordentlich Staub aufwirbeln konnten. Und ja in diesem Jahr fing noch eine Chaos Kombo an den Rockzirkus umzukrempeln und auf den Namen DANGEROUS TOYS mit ihrem gleichnamigen Debütalbum hörte, die in das selbe Rohr bliesen wie auch die GUNNERS und TORA TORA, aber auch ALICE COOPER veröffentlichte 1989 den Brecher mit dem unpassenden Titel „Trash“, weder ALICE, DANGEROUS TOYS und auch TORA TORA waren alles andere als schlecht oder Eintagsfliegen. Nein es kam anständiger Melodic Hard Rock oder wie im Fall von den TOYS und TORA sehr dreckiger Hard Rock der Duftmarke GUNNERS, aber auch ASPHALT BALLET, LION und noch viele mehr die zur damaligen Zeit diesen Sound bis zur Perfektion trieben aus den Boxen gezockt. TORA TORA hatte dabei keinen Grund sich hinter irgendeinem großen Namen der sich schon etabliert hatte verstecken zu müssen. Richtig frech und vorlaut mit einem dreckigen und versauten Charme machte TORA TORA ein Fass auf das es selbst heute noch mit jedem aufnehmen kann.

TORA TORA bestand im Jahr 1989 aus Anthony Corder am Mikro, Keith Douglas an den Gitarren, Patrick Francis an Bass und John Patterson an den Sticks die den Takt schlugen. Gibt es auf „Surprise Attack“ einen Minus-Punkt oder Grund zum Meckern, nicht wirklich, nur wenn man pingelig ist oder den Klugscheißer und Spielverderber spielen möchte ist die doch magere Laufzeit von nicht mal 40 Minuten nicht mehr 21. Jahrhundert like, gehörte damals aber zum guten Ton nicht über 40 Minuten zu kommen. Aber Egal ob nun knappe 40 oder 50 Minuten das Album haut einem alles aus der Birne was an Negativität in der Oberstüblichkeit für Sorgen oder Trübsal sorgte und jetzt immer noch sorgt könnte.

TORA TORA schafften mit diesem Album den Einstieg in die Top 50 der US Billborad 200 Charts und rollten damit das Feld gewaltig auf. Die Produktion hat selbst jetzt 36 Jahre nach VÖ immer noch Bumms, ohne dabei antiquiert oder angestaubt zu klingen, und sorgt dafür das es die Matte bei voller Lautstärke nach hinten weht ohne das die über die ganze Länge des Albums (ausgenommen bei den Ballade) auch nur einen Millimeter nach vorne fällt.

Angesagt ist grooviger Hard Rock mit sehr viel Druck und der richtischen Portion Melodie ohne dabei zu soft zu werden sondern sich immer im GUNNERS und Co Stil durch die zehn Songs zu rocken als wenn es keinen Morgen geben würde oder Teufel hinter der Seele mit sieben Meilenstiefeln her wäre. Die Stimme von Anthony befindet sich auf einem Kratzlevel von Axl Rose, Jason McMaster (DANGEROUS TOYS), auch Jesper Binzer von D-A-D und keinem geringerem als Travis Mitchell von den Kanada Rockern MINDSTORM, mit der perfekten Mischung aus kratzen, shouten und den Dreck ablassen. Die Gitarren hauen die ebenfalls vor Dreck triefenden Licks aus den Tonabnehmern der E-Axt. Am meisten Ähnlichkeit weist die Gitarrenarbeit mit ASPHALT BALLET, DANGEROUS TOYS und den unvergleichlichem Debüt der GUNNERS auf, ohne dabei wie ein Klon oder eine Kopie zu wirken. Vielmehr reihten sich TORA TORA in die Riege der jungen wilden Bands ein die es nicht leicht hatte aber einen Sound drauf hatten der seines gleichen suchte und sich immer noch viele Bands auf der Suche danach befinden. Der Bass ist alles andere nur kein Hintermann der leise und dezent vor sich hin wummert, nein der bricht so was von durch das es von überall her drückt wie Sau. Dann hatte man noch das Schlagzeug das auffällig ausgeführt wurde, John wusste damals wie er sich ins rechte Licht rücken konnte.

So schafften TORA TORA mit ihrem Debütalbum, wie auch DANGEROUS TOYS, zwei Jahre später ASPHALT BALLET und die GUNNERS, wenn der Blues mit rein spielt erinnert es an das Zweitwerk von TANGIER. ein Debüt für die Ewigkeit einzuspielen. Wer jetzt nicht sofort den Re-Release des französischen Labels Bad Reputation ordert verpasst einen Klassiker der in einem Atemzug mit den damals in der LA Szene etablierten großen Namen genannt werden sollte. Es kann nur ein Fazit geben, für „Surprise Attack die ultimative Pflichtkaufempfehlung.

„Love’s A Bitch“ fängt mit einem Rock N Roll(igen) Grundton an, „28 Days“ erinnert an „Welcome To The Jungle“ nur ein wenig gemässigter. „Hard Times“ glänzt mit Blues Riffing – erinnert mich an TANGIER aus dem gleichen Jahr, „Guilty“ schuldig im Sinne der Angklage einen Superhit verbrochen zu haben – der hat heute noch sehr hohes Potential die Tanzflächen der Discos wegen Überfüllung zu schließen. „Phantom Rider“ fängt als ruhige Ballade an und steigert sich etwa ab der Mitte zu einem Hybriden aus Powerballade und Rocker, „Walkin‘ Shoes“ hier wird es wieder Rock N Roll lastig mit viel Dreck. „Riverside Drive“ ein Hard Rocker wie er sein sollte „She’s Good She’s Bad“ geht in die Richtung von „Guilty“ macht sehr viele Punkte in allen Bereichen. „One For The Road“ hier kommen die GUNNER Parallelen wieder zum Tragen, „Being There“ macht als Ballade das Licht aus.

Balle

WOLVESPIRIT – Bullshit

Trackliste:

01. Titanium
02. Robots
03. Bullshit
04. Dragon Age
05. Fire
06. Braineater
07. Still Undefeated
08. Starborn
09. Screaming
10. Want You
11. 666
12. The Joker (Bonus Track)

Spielzeit: 48:54 min – Genre: Classic / Hard Rock – Label: Spirit Stone Records – VÖ: 24.01.2025 – Page: www.facebook.com/WolveSpiritBand

 

Nachdem mir das letzte WOLVESPIRIT Album „Change The World“ von 2022 ziemlich gut gefiel und mich in die Welt der Band einführte, da diese mir bis 2022 nicht wirklich bekannt war. Nun steht die Veröffentlichung des nächsten Albums mit dem Titel „Bullshit“ mit einem sehr treffenden Cover Artwork vor der Tür. Mal sehen ob sich etwas am Sound der Band geändert hat. Eingeleitet wird der Begleittext mit folgenden Worten: „WOLVESPIRIT regen mit dem Klang ihrer neuen Single „Bullshit“ bei Stieren die Erzeugung von weltweit gefragtem Super-Dünger an!“! Muuuaaahhhhh, Süper Dunger, Anregung, Bullshit – boah Zefix das sind starke Worte und das Cover versprüht nur noch Testosteron ala Arnoldegger als er noch voll im Saft stand und keine labbrig-erschlafften runter hängenden Muskelpakete hatte. Als Arni noch mit Steroiden (offenes Geheimnis was aber immer wieder bestritten wird) vollgepumpt war und aussah wie ein stählerner Gott aus dem alten Griechenland, genau an diese Vorstellung erinnert mich das Cover – hatten die damals im antiken Griechenland schon Lederkluft, E-Äxte, Gitarrenverstärker und Wolkenkratzer? Nee Scherz beiseite, das Cover passt sehr gut zum Albumtitel, ich bin gespannt ob die Mucke die gleiche Aussage hat oder ob die mehr kann als Rum shitten?

Zu WOLVESPIRIT gehören die Dame mit der kraftvollen Stimme Deborah Craft am Mikrofon, Richard Woflhart an der Klampfe, Oliver Wolfhart an der Orgel, Sylvana Lenschau an Bass und Martin Monroe am Schlagzeug.

War für mich eines der Highlights des letzten Albums die Verwendung von Hammond Sounds und klassische Gitarrenklänge was ein sehr geiles Retro und Vintage Bild auf den Sound warf. Dieses Bild wird immer noch mit den Gitarren und klassischen Orgel Elementen erzeugt ohne dabei auch nur einen Deut vom Sound des Vorgängers abzuweichen mit einer Ausnahme das die Hammond nicht mehr so Vordergründig und deutlich verwendet wurde. Dafür geht das Riffing voll in die Classic Rock Schiene und erinnert nicht nur einmal an die Helden von damals DEEP PURPLE nur irgendwie auch moderner dabei aber immer noch im Classic Rock befindlich. Manche Riffs kommen mit einer psychedelischen Unternote die sich sehr gut im Sound von WOLVESPIRIT macht ohne dabei zu ausgeprägt oder ausufernd vorhanden zu sein. Die Stimme von Deborah hat eine ganz besondere Färbung und Kraft, in etwas vergleichbar mit Jutta Weinhold von ZED YAGO. Die Stimme ist dabei sehr rau und kratzend und bringt dadurch sehr viel Dreck mit der dem Sound der Band sehr gut zu Gesicht steht. Die Gitarren fahren volles Brett und sind für jeden Classic Rock Fan ein Festschmaus der es in sich hat. Ohne Umwege hauen einem die Riffsalven die Birne durcheinander und verursachen dabei ein sehr feines Gefühl der Wärme und gemeinsam mit Deborahs Stimme kommt nicht nur einmal Goosebumps Feeling auf. Der Tastenmann macht auch eine sehr gute Figur nur ist er gegenüber der Gitarre ein wenig im Nachteil, die bügelt im Positiven so ziemlich alles was vor die Tonabnehmer läuft. Der Bass ist durch die fette Produktion nicht so deutlich zu hören, bei genauem hinhören und konzentrieren ist der aber genauso da wie alles anderen Darsteller. Die Drums galoppieren über alles was meint gegen den Stickschwinger an stinken zu wollen. So geift ein Zahnrad in das anderen und der perfekte WOLVESPIRIT Sound ist voll da und kann überzeugen ohne sich dabei vor irgend jemanden oder etwas verstecken zu müssen. Diese Zahnrähder bestehen aus einer Stimme mit hohem Wiedererkennungswert, obergeiler Griffbrettarbeit, dezente Tastenabteilung, ein doch vorhandener Bass und treibende Drums. Das wird dann alles in einen Druidentopf mit mehrstimmigen Gesangespassagen und genialen Melodien zu einem Superdeluxesounelixir gebraut das es selbst Miraculix vor Neid die Schamesröte ins Gesicht gejagd hätte.

Die Mucke spricht eine Sprache die für sich steht, die sehr gut und sympathisch rüberkommt, mit vielen Highlights in den Songs. So kann es von mir aus auf dem nächsten WOLVESPIRIT Album weitergehen – ich bin dabei. Die Mucke strahlt genau die selbe Kraft aus wie der mit Lederkluft und Stromaxt bewaffnete Stier auf dem Frontcover und das ist auch gut so.

„Titanium“ macht mit schweren Riffsalven einen harten aber eingängigen Einstieg „Robots“ kommt mir coolen Gitarren und geiler 80er Orgel. „Bullshit“ in den Strophen irgendwie voll auf Klassik getrimmt um im Refrain im modernen Gewand voll auf den Putz zu hauen, „Dragon Age“ das Dingens sägt alles ab was zum absägen ist und kommt am Anfang mit spacigen Synthys um ab der ersten Strophe voll einen drauf zu machen. „Fire“ erinnert mich an was was mir nicht einfallen will, mit angedeuteten Hammond Klängen– geht mit seiner hypnotischen Gitarre voll in die Synapsen und krallt sich da für eine gefühlte Ewigkeit fest, „Braineater“ der Song mit dem schwersten Charakter der mehrmals gehört werden muss bis er sitzt. „Still Undefeated“ ein Highlight das sofort ins Ohr geht mit unwiderstehlichen Harmonien, „Starborn“ das nächste Highlight mit schweren Strophen und zuckersüßem Refrain. „Screaming“ hier zeigt Deborah was sie für eine Magierin mit den Stimmbändern ist, dass Ding rockt wie Sau und geht ab wie Schmitz Katze mit brennendem Schwanz auf Speed – der Refrain ist an Eingängigkeit kaum zu überbieten (erinnert mich irgendwie an Musik von Native Americans), „Want You“ ein Song mit sehr viel Drama und Härte, die Tasten erinnern an MIKE OLDFIELD, URIAH HEEP und DEEP PURPLE – sehr cool gemacht. „666“ noch so ein mit viel Drama ausgestatteter Rocker, „The Joker (Bonus Track)“ hier wird wieder voll durch jede noch so dicke Wand gerannt ohne dabei als Verlierer da zu stehen – noch so ein WOLVESPIRITsches Highlight.

Balle

OST – Bill & Teds Excellent Adventure (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. BIG PIG – I Can’t Break Away
02. BRICKLIN – Walk Away
03. EXTREME – Play With Me
04. GLEN BURTNICK – Not So Far Away
05. POWER TOOL – Tow Heads Are Better Than One
06. ROBBIE ROBB – In Time
07. SHARK ISLAND – Father Time
08. SHARK ISLAND – Dangerous
09. TORA TORA – Dancing With A Gypsy
10. VITAL SIGNS – The Boys And The Girls Are Doing It

 

Spielzeit: 40:54 min – Genre: AOR / Melodic / Hard Rock – Label: A&M Records – VÖ: 1989 – Page:

Der Blick wandert heute wieder mal zurück in das beste Jahrzehnt die glorreichen 1980er, in dessen letztem Jahr erschien ein Film. Dieser Film ist eine Highschool Klamotte wie sie im Buche steht, chaotisch, lustig, mit Sprüchen wie: „Darth Vader Ted“, „Bill Lukewalker“ „du mittelalterlicher Vollfurz“ oder „Tüllmotte“, und das Motto des Films hieß: „Bunt ist das Dasein und volle Kanne Hoschi!“. Leute in meinem Alter könnten jetzt wissen was ich damit meine, die Hauptdarsteller damals waren Keanu Reeves und Alex Winter, ersterer sollte jedem geläufig sein, den zweiten Namen kennt man aus dem Teenie Vampir Schinken aus den 80ern „The Lost Boys“. Ich glaube 1990 oder 1991 kam der nach Deutschland in die Videotheken – ob er im Kino lief weiß ich nicht mehr – und beim ersten ansehen viel mir der endgeile Soundtrack auf der voll mit AOR / Melodic / Hard Rock Mucke war. Damals interessierte ich mich noch nicht so für die Namen hinter den Songs, was sich im laufe der Jahre allerdings änderte. Ich gab nach zwei erfolglosen Monaten die Suche nach dem Soundtrack auf Tonträger auf und sah mir den Film ein paar mal an. Erst so um Ende 1993 bis Anfang 1994 besorgte mir ein befreundeter DJ die CD als Import. Seitdem ich den Soundtrack habe läuft dieser regelmäßig in meinem Player und die Mehrzahl der Songs befinden sich auf meiner SD-Karte im Mediasystem im Auto.

Warum erscheint dieser Soundtrack in der Zeitmaschine der Rock-Garage, ganz simpel und einfach – er passt perfekt ins Bild der Garage also hole ich diesen geilen Soundtrack mal wieder hervor und schreibe eine Verbaleskapade dazu. Wie so viele Highschool Klamotten wurde auch diese mit verdammt geilen Songs aufgewertet. Ich denke jetzt nur mal an die Porkys Reihe oder Meatballs da gab es auch starke Songs dazu, genau wie hunderte andere und deren Markenzeichen waren nunmal sehr gute Rock / AOR / Melodic / Hard Rock Songs die überzeugen konnten. Aber nicht nur Klamotten wurden mit solchen Songs ausgestattet auch viele Action Filme wurden mit dieser Art Musik aufgewertet. Leider sind viele davon nicht mehr zu finden oder nicht auf Tonträger veröffentlicht worden. Ich habe schon den Soundtrack des Films „Band Of The Hand (auf deutsch Die Gnadenlose Clique)“ in der Zeitmaschine vorgestellt – und habe noch einige Soundtracks die ich hier in der Zukunft noch vorstellen möchte. Dieser Soundtrack hat die gleiche Qualität, geht allerdings vom Stil eine andere Richtung. War auf „Band Of The Hand“ eher bluesiger Hard Rock und viele dramatische Momente angesagt, nichts so auf „Bill & Teds Excellent Adventure“, denn hier regiert gute Stimmung und Frohsinn. Dies ist bei jedem der Songs zu hören und spüren, von Drama keine Note zu hören. Für manche Bands von damals die noch nicht wirklich bekannt waren, war so ein Soundtrack wenn man es darauf geschafft hat das Sprungbrett in die Bekanntheit. Außer dem Ausfall von EXTREME befindet sich nicht ein Song auf diesem Soundtrack der Anlass zum Meckern geben würde, vielmehr beweist er die herausragenden Fähigkeiten von US Künstlern sehr gute Musik schreiben und aufnehmen zu können, dieser Soundtrack ist ein Paradebeispiel von vielen bekannten und unbekannten die voll sind mit geiler Rock Mucke. Von diesem Soundtrack hatten und haben immer noch die Hälfte der Titel das Potential jede Tanzfläche zum kochen zu bringen. Außerdem verkörpert dieser Soundtrack Die 80er, traumhafte Songs auf einem verdammt hohen Niveau – so habe fertig.

„BIG PIG – I Can’t Break Away“ machen mit ihrem poppigen AOR den Anfang, mit starken weiblichen Leadvocals, einem Keyboard das ein wenig an DEPECHE MODE erinnert – der Song kommt mit „Wild Boys“ von DURAN DURAN, DEPECHE MODE und US Stadion Genen.

„BRICKLIN – Walk Away“ was für ein traumhafter AOR Song, das Ding knallt ohne Ende und ist im Film als Instrumental zu hören. Die Hauptgitarrenmelodie haut einem vom Sockel. Der Song stammt vom einzigen veröffentlichten gleichnamigen Album der Band, das mittlerweile schwer gesucht ist. Andrew McNeice von Melodic Rock Records in Australien hat das Album wieder augegraben und eine limiterte 8-CD Edition davon veröffentlicht die schon oder sehr bald ausverkauft sein sollte.

„EXTREME – Play With Me“ wenn ich ehrlich bin konnte ich noch nie etwas mit EXTREME anfangen – und dieser Song geht so gut wie spurlos an mir vorbei.

„GLEN BURTNICK – Not So Far Away“ glänzt mit einer AOR Perle, Glens coole Stimme mit seinem unverwechselbaren AOR Stil ist immer ein Match.

„POWER TOOL – Tow Heads Are Better Than One“ hier wird es zum ersten Mal ein wenig heftiger und es kommt ein ausgewachsener Melodic Rocker auf den Tisch. Der Song besticht mit viel Melodie, lauten Gitarren einem fetzigen Schlagzeug und rauen überzeugenden Stimme.

„ROBBIE ROBB – In Time“ Robbie liefert hier eine traumhafte Ballade mit vielen Höhepunkten, in den Strophen baut sich ein Spannungsbogen auf der sich in der Bridge zu entladen anfängt und in einem göttlichen AOR Refrain gipfelt um in den Strophen den Bogen wieder zu spannen.

„SHARK ISLAND – Father Time“ in ihrer bekannten Melodic Rock Manier hauen SHARK ISLAND dem Hörer die Hucke voll, das typische Gitarrenspiel, die rauchige Stimme von Richard Black und die trocken auf die Zwölf gehenden Drums. Ich würde sogar fast behaupten das dieser Soundtrack für einen Bekanntheitsschub bei SHARK ISLAND gesorgt hat.

„SHARK ISLAND – Dangerous“ es wird melodisch rocknrollig, es rockt und rollt in den Melodien und die oben erwähnten Trademarks von SHARK ISLAND sorgen für Gänsehaut.

„TORA TORA – Dancing With A Gypsy“ eine Band die mit einer nur noch fertigen Stimme und einem Hard Rock um die Ecke biegt die ihres gleichen sucht und nicht finden wird.

„VITAL SIGNS – The Boys And The Girls Are Doing It“ reiht sich irgendwo zwischen AOR ala BRICKLIN und dem Melodic Rock von POWER TOOL und SHARK ISLAND ein. Ein Paradabeispiel für saugeilen US Arena Rock. Leider brachte es diese Band nur auf ein Album das in der Soundqulität stark schwankt und vermuten lässt das Demos als Füller genommen wurden. Das einzige Album der Band erschien bei AOR Heaven und ist glaube ich das aller erste Album das unter diesem Label veröffentlicht wurde und steht diesem Song in nichts nach.

Balle

NAZTY GUNZ – Hot Mess

Trackliste:

01. Hot Mess
02. My Fire
03. Night Of Temptations
04. Share It
05. Where Is The Light
06. Dirty Hands
07. Phoenix
08. Unexpected Arrow
09. Do You Think About It
10. Soldiers

 

Spielzeit: 40:57 min – Genre: Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 22.12.2524 – Page: www.facebook.com/NaztyGunz

 

Lions Pride Music läutet den Exoten Alarm, NAZTY GUNZ stammen aus Santiago De Chile aus dem südamerikanischen Land und wurde 2012 gegründet. Es stammen noch einige wenige Bands aus dieser Region der Erde die im Stande sind anständige Rock Mucke zu machen. Ich denke da gerade an den Argentinier Adrian BARILARI der sich seit Jahren im Hard N Heavy Sektor auf hohem Niveau austobt, die Landsmänner von HUNTER brachten auch ein Album über Lions Pride Music heraus. PLEASURE MAKER und LANDFALL aus Brasilien und noch einige die bei Frontiers Musik beheimatet sind haben schon gute bis sehr gute Alben veröffentlicht. Nun kommen NAZTY GUNZ und wollen die bisher aufgestellten Mannschaften aufmischen, mal sehen ob dieses Unterfangen gelingen kann und wie hoch die Qualität des gebotenen ist.

NAZTY GUNZ werden vom Label mit den Worten „Ein potenter Sound der aus 80ern, Modern Hard Rock, Glam, Sleaze, Punk und Heavy Metal besteht!“. Boaah echt jetzt, was soll das rumgeeier schreibt einfach rotziger Heavy Rock und gut ist, also kuck ich mir die GUNZ mal genauer an. Zur Band gehören Nasty BlackRose an Mikrofon und Gitarre, Nick Diamond an Gitarre, Johnny an Bass und (Oli?!?) Kahn Heat an den Drums. Die Namen erinnern mich an die Skandalnudeln von MÖTLEY CRÜE mit Vince Neil und Co. Aber Namen sind eben nur Namen und sagen nichts über die Qualität der Musiker aus außer sie haben sich schon einen Namen gemacht egal ob jetzt positiv oder negativ, deshalb gehe ich da auch ganz unvoreingenommen an das Album ran. Lions Pride Music steht normalerweise für ein gewisses Maß an Qualität ihrer Künstler die sie unter Vertrag haben, ob die NAZTY GUNZ sich da einreihen können zeigt sich in den kommenden 40 Minuten.

Das erste was ab Song eins auffällt ist das sich die MP3s leider nicht wirklich toll anhören, die Höhen sind kaputt komprimiert und so gut wie nicht wirklich sauber vorhanden, ansonsten klingt der Rest der Produktion ein wenig gedämpft aber in Ordnung nur eben wenn Höhen durchs Komprimieren kaputt gemacht werden vergeht einem der Spaß ein wenig beim hören.

Nazty BlackRose wird als charismatischer Frontmann bezeichnet, er erledigt seinen Job anständig und kann in manchen Momenten glänzen allerdings vergeigt er bei manchen Tonlagenwechsel die er versemmelt. Die Stimme passt mit ihrer heiseren Unternote in den Mitten sehr gut zum Sound der GUNZ allerdings gibt es sehr viele Sänger die es besser können aber auch sehr viele die gar nichts drauf haben und meinen wer sie sind. BlackRose liegt da ungefähr im Mittelfeld, er kann schon was aber bringt manche Dinge nicht so toll hin. Mir fällt jetzt auf Anhieb niemand ein mit dem man die Stimme oder Tonlage vergleichen kann außer man nimmt das DIRTY PASSION Debüt, ich kann jetzt nicht mal beantworten ob das einen Nach- oder Vorteil darstellt. Die Gitarren geben da eine bessere Figur ab, die kommen mit Schmackes und batteln sich um die Wette, in den Riffs steckt mal mehr oder weniger Punk. Der Bass ist kein Leisehuster, der kommt gut durch, die Drums sind sehr verhalten abgemischt, wenn die einen Ticken mehr im Vordergrund wären würde es richtig knallen. Mehr Tuning beim Sound an den richtigen Stellen und das haut voll rein.

Den Stil kann man als Hard Rock mit sehr, sehr dreckiger Sleaze Attitüde sehen in der ein Anteil Punk und Glam eingearbeitet wurde. Alles ganz gut und hörbar aber man denkt sich immer wieder beim hören da kommt noch was, wann kommt jetzt der Wow Effekt, doch bleibt der leider aus und so reiht sich „Hot Mess“ leider im Mittelfeld ein. Ob die GUNZ mit ihren Labelkollegen Qualitativ mithalten können wird von mir mit einem nein beantwortet, da einfach der Wow oder Aber Hallo Effekt fehlt auf den man wartet und nicht kommt. Die GUNZ bewegen sich dabei irgendwo bei WHITE LION ohne schräge Vito Bratta Riffeinlagen über MÖTLEY CRPE bis hin zu GUNS N Roses mit Punk im gehobenem Schülerband Niveau trifft es am besten. Leider kommt dadurch beim Hören ein gewisser Frustfaktor auf Grund der ausbleibenden Höhepunkte und Akzente auf. Mir tut es immer verdammt leid wenn ich so kritisch beurteilen muss, aber beim besten Willen ist nicht mehr drin.

„Hot Mess“ geht gleich mal mit einer Punk Note voll auf den Hörer los, „My Fire“ geht besser ins Ohr als der Opener. „Night Of Temptations“ hier kommen mir die Riffeinlagen von woher bekannt vor – kommt wieder mit Punk im Tank, „Share It“ hier regiert der Rotz Rock der sehr veraust daher kommt. „Where Is The Light“ in den Strophen ein cooler Rocker der Refrain vergurkt leider gegen die Strophen, „Dirty Hands“ ein Vollgas Rocker mit geilem Solo. „Phoenix“ in den Strophen schwingen MÖTELY CRÜE mit im Refrain geht’s wieder in den Keller, „Unexpected Arrow“ der Versuch einer Powerballade, bei dem es leider bleibt hier versagt die Stimme komplett. „Do You Think About It“ der beste Song des Albums und Hoffnungsschimmer das die Band im Stande ist wirklich gute Songs zu machen „Soldiers“ vom Tempo und Riffing im Punk wildernd.

Balle

AC DC ALL STAR BAND am 26.12.2024 in Wald an der Alz

Als mein Fotograf Fonse Demmelhuber und ich bei der Show von D-A-D waren begleiteten uns zwei Freunde von Fonse, die auch Musiker aus meiner Lokalen Szene sind. Man kam so ins Gespräch und ich erfuhr das einer der beiden Musiker der Gitarrist einer AC DC Cover oder Tribute Band ist und am 26.12.2024 ein Weihnachtskonzert im Wirtshaus zum Bräu in Wald an der Alz geben. Also wurde kurzerhand besprochen das ich mir dieses Konzert gebe und einen Bericht darüber verfassen werde, gesehen habe ich die Show, nun bin ich mit dem Bericht dran. In diesem Wirtshaus spielten auch schon HEADSTONE und wie ich an dem Abend von einem Zuschauer erfuhr sollen SAINTED SINNERS (ich konnte allerdings nichts dazu finden, kann also nicht von mir bestätigt werden) vor kurzem auch in dieser sehr kleinen Gemeinde in Oberbayern im Bräu aufgetreten sein. Also HEADSTONE, die AC DC ALL STAR BAND und wahrscheinlich auch SAINTED SINNERS, Wald fängt an sich zu einem Wallfahrtsort für Rocker zu entwickeln die Live Musik genießen wollen.

Also war ein Abend mit Goasn und Vollgas Rock angesagt, und genau das wurde es auch. Ich weiß es gibt jetzt bestimmt sehr kritische Stimmen die laut aufschreien das eine Cover oder Tribute Band der Stromakrobaten nicht sonderlich innovativ oder wegweisend ist. Sicher kann man dem zustimmen, ich hänge aber ein großes Aber hinzu, warum nicht, eine AC DC Show mag einzigartig sein – mit Sicherheit ja. Aber warum soll man nicht Lokale Musiker unterstützen die sich einen Gig lang den Arsch aufreißen und verdammt gute Stimmung verbreiten, egal ob jetzt mit eigenen Songs oder fremden Federn. Ich selber konnte sehr lange nichts mit AC DC anfangen, erst vor etwa 15 Jahren weckten die Jungs mein Interesse genauer hinzusehen und -hören. Sicher kannte ich von damaligen Discobesuchen die Dauerbrenner „Highway To Hell“, „T.N.T.“, „Hells Bells“, „„You Shook Me All Night Long“ „Who Made Who“, „Touch To Much“, „The Jack“, „Dirty Deeds Done Dirt Cheap“, „It’s A Long Way To The Top“, „Shoot To Thrill“, „Moneytalks“, „Thunderstruck“ und noch sehr viele mehr, manche gefielen mir sogar aber so richtig wollte der Funke damals nicht überspringen und bei mir zünden. Erst vor etwa 15 Jahren als ein wenig Flaute bei den Veröffentlichungen herrschte sah und hörte ich bei AC DC mal genauer hin, und dieses genau hinhören eröffnete mir sehr viel Varianten des AC DC Sounds und mir gefiel auf einmal was ich hörte, also wurde der ganze Backkatalog der zu finden war erstanden und seitdem gehört AC DC bei mir in jede Playlist. Und genau mit dieser so groovenden Mucke bedient einen die AC DC ALL STAR BAND, und das auf einem verdammt hohen Niveau, ich konnte an diesem Abend keinen Schnitzer ausmachen. Die nette Chaostruppe setzt sich aus Uwe am Mikro, Mark T. Wright an Lead Gitarre, Enrico (Spackolm) nein weder ein Spacko noch ein Olm an der Rhythmus Gitarre, Markus an Bass und Mike an den Drums zusammen. Uwe macht am Mikrofon einen sehr guten Job, er raunzte, grunzte, schrie und fauchte genau wie Bon Scott oder Brian Johnson ins Mikro das man fast einen Ohrgasmus bekam. Uwe kam mit einer Baskenmütze auf die Bühne und sah in manchen Momenten auch wie das Lichtdouble von Brian Johnson persönlich aus. Mark T. auch mit Baskenmütze bewaffnet sieht aus wie der größere Zwillingsbruder von Angus dem Young, wer von beiden die schlimmere Hühnerbrust hat kann und will ich nicht beurteilen – bedeckt sollten beide bleiben. Zu Mark T. kann man nur eins sagen, der Typ hat voll einen an der Waffel, was der auf der Bühne, in einer samtigen Schuluniform abgezogen hat war schon fast ein Spektakel und nicht von dieser Welt. Angefangen bei seiner rum rennerei auf der doch sehr begrenzten Bühne, was ihn aber nicht zu stören schien. Über die Gesichtsnervenverdrehungen bringt selbst Angus vom Young nicht besser hin, bis zur Optik und Ähnlichkeit könnte er ein Zwillingsbruder von Angus sein. Fast das selbe Gesicht die selben Muskelverzerrungen, nur ist Mark T. einen Kopf größer als Angus. Enrico (Pommes Frites) verausgabte sich an der Rhythmus Gitarre und gab alles, am Ende des Gigs sah er doch arg mitgenommen aus, aber was der Knabe an der Gitarre zauberte ist eine Verneigung wert. Von mir aus hätten Enrico und Mark die die Backing Vocals perfekt hinlegten ruhig öfters nach vorne kommen können, leider befanden sich beide wenn keine Backing Vocals gebraucht wurden ein wenig im Hintergrund – an den Instrumenten aber nicht wirklich leise. Markus am Bass und Mike an den Drums traten von Hinten in den Allerwertesten von jedem der an dem Abend dabei war. Markus am Bass machte Druck und bediente den Tieftöner fehlerlos. Mike an den Drums trieb alle vor sich her, der Typ ist ein Tier an den Sticks. Der Sound des Böhsen Onkelz wie sich der Tonmann selber nannte hatte Druck ohne Ende und sorgte in allen Frequenzen für einen volles Klangbild. Uwe und Co spielten ca. 2,5 Stunden Vollgas unter Volldampf einen Power Set – mit wirklich allen AC DC Klassikern, alten und neuen Hits – der jedem Rocker, AC DC Anhänger und Biker schmecken sollte ohne das es auch nur einen klitzekleinen Kritikpunkt gab den man finden konnte. Die Jungs im doch schon fortgeschrittenen Alter ließen sich dieses nicht an kennen, Wie junge Bullen die voll im Saft stehen wurde das Set abgerackert und dabei eine Stimmung im Publikum erzeugt die schon als hervorragend betitelt werden darf. Eine Anmerkung zum Publikum, die Fraktion Ü 40 war klar in der Überzahl, ich sah viele Gesichter die ich von den Discos in meiner Umgebung aus der Vergangenheit kannte. Wer sich selber einen Gefallen tun möchte und kein Kritiker von Cover oder Tribute Bands ist die AC DC ALL STARS sehr talentierte Musiker und die Lokale Szene in Südost Bayern unterstützen wollen unbedingt mal Live ansehen es lohnt sich.

www.facebook.com/acdcallstarband

Setlist:

Rock N Roll Damnation
Back In Black
Hell Ain’t A Bad Place To Be
Shoot To Thrill
Flick Of The Switch
Sin City
Stiff Upper Lip
Demon Fire
Shot In The Dark
Thunderstruck
Hail Ceasar
The Jack
Hels Bells
If You Want Blood (You’ve Got It)
Rock N Roll Train
You Shook Me All Night Long
High Voltage
Dirty Deeds Done Dirt Cheap
Whole Lotta Rosie
Highway To Hell
T.N.T.
Let There Be Rock
Live Wire
Up To My Neck
Shot Down In Flames
Gilrs Got The Rhythm
Hard As A Rock

Text: Balle / Bilder: Fonse Demmelhuber

EDGEBALL – Supercharged

Trackliste:

01. Breaking News
02. You Can’t Kill Rock & Roll
03. Begging 4 More
04. Burning Desire
05. Start A Conversation
06. Let Me In
07. Beautiful Day
08. Are You Ready
09. Harder Than It Looks
10. I Am Who I Am
11. One World
12. Superman
13. My Time Is Now
14. Supercharged

Spielzeit: 50:20 min – Genre: Hard Rock – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 06.09.2024 – Page: www.facebook.com/EDGEBALLband

 

Als ich mir am 04. Oktober die hessische Band LOSING GRAVITY in München angesehen habe kam ich mit dem Gitarristen Iz der Vorband EDGEBALL ins Gespräch. Er teilte mir mit, dass sie gerade erst am 06. September ihr viertes Album mit dem Titel „Supercharged“ veröffentlicht hätten. Im Laufe des Gespräches einigten wir uns das ich eine Rezi über das Album verfassen werde sobald ich Luft habe und sie unterbringen kann. Nicht mehr ganz so aktuell aber immer noch in einem zeitlichen Rahmen liefere ich diese Rezi nach, da es mit Veröffentlichungen kurz vor Weihnachten und Jahresende ruhiger geworden ist habe ich Zeit dieses Album reinzuschieben. Live machte das Power Trio eine anständige Figur wenn auch mit einigen kleinen Schrauben an denen man das Feintuning ansetzen könnte, wenn man pingelig ist.

Das Trio besteht aus Pierre Churchner am Gesang und Bass, Dr. Iz Rock an Gitarren und Backingvocals und Drumboo an was wohl genau den Drums. Und was das Trio auf ihrem vierten Album in Eigenregie herausbringt ist reinster Party Hard Rock der Gefallen finden kann.

Hier kommt auch das kleine Hauptproblem des Trios, die Stimme von Pierre ist nicht schlecht aber von der Tonlage zu unvariabel, eine Stimme die melodischer ist und eine breitere Range hat könnte die Band ein ganzes Stück weiter nach vorne bringen. Schlecht ist Pierre nicht, er besitzt eine sehr raue Stimme die sich in einer noch angenehmen Lage befindet allerdings nicht so wandlungsfähig wie viele andere Stimmen ist und sich meist in derselben Lage befindet ohne richtig Akzente setzten zu können um für einen richtigen Wow Effekt zu sorgen. Die Gitarren machen keine Gefangenen und sind von der Ausführung an AC DC und andere hormongesteuerte High Octane Rocker angelehnt was sich im EDGEBALL Gewand sehr gut anhört und nicht nur wie eine Kopie oder Klon wirkt. Der Bass ist kein Leisetreter, was Piere vom Stimmumfang fehlt macht er am Bass wieder gut. Die Drum Abteilung von Drumboo haut auf den Putz und sorgt für den richtigen Takt aus dem Hintern heraus. Die Backingvocals hören sich auch mal genial schräg an ohne deplatziert zu wirken, sondern als fester Bestandteil des Songs in dem sie vorkommen,

So kümmern wie uns jetzt mal um die Mucke des Trios aus dem Raum um Wiesbaden. Das Trio macht auf „Supercharged“ einen auf dicke Klötinger Hosen und das steht ihnen ausgesprochen gut. Die Jungs befinden sich in einem gehobenen Alter ab 40 bis knappe 50 Jahre und das hört man der Mucke auch irgendwie an. Wie Jungs die sehr vieles Gehört haben das sie in ihrem Sound beeinflusst. Ich schreibe jetzt mal das es sich um voll Party kompatiblen Hard Rock handelt der sehr schnell ins Ohr geht, auch wenn es die eine oder andere Feintuning Möglichkeit gibt. Das Trio rockt mit einer Intensität drauf los und macht das für das sie stehen, ein Fass auf und feiern eine mordsmäßige Party dabei. Ich werde beim hören von EDGEBALL an AC DC, AIRBOURNE, ROSE TATTOO und RHINO BUCKET erinnert, was auf keinen Fall von Nachteil ist da ich diese Bands verdammt gerne höre und auch noch bestens von früheren Discobesuchen kenne. Das Level erreichen EDGEBALL nicht ganz, allerdings bewegen sich die Jungs auf einem sehr guten Weg der jedem der auf die erwähnten Bands steht schmecken sollte ohne sauer aufzustoßen. In dem Hard Rock den die Band spielt schwingt eine gehörige Welle Dreck und ein seichter Anflug von Glam mit. Und so schafft es EDGEBALL nicht direkt wie ein Klon zu klingen und macht beim Hören auch viel Spaß. Die Ansätze sind auf jeden Fall sehr gut, mit dem gefühlvollen Dreh am richtigen Poti oder leichten versetzen des Schiebereglers könnten bestehende Schwachpunkte ausgeglichen werden. Man hört der Band an das sie sehr viel Herzblut in die Songs investieret haben und das sollte mit dem einen oder anderen Spin des Albums belohnt werden.

Wer auf Rock N Roll steht und mit vielen Klischees zurechtkommt, und natürlich auf partytaugliche Mucke mit mehr als einem Augenzwinkern in sämtliche Richtungen wird mit „Supercharched“ bestens bedient.

„Breaking News“ ein Intro in das einem US Nachrichtensender entommen worden sein könnte, „You Can’t Kill Rock & Roll“ hier geht die Luzi ab wie ne Uzi und voll Klischees. „Begging 4 More“ marschiert voll nach vorne und zerstört alles was vor den Latz läuft, „Burning Desire“ hier blitzt ein kleines Genie durch, der Song hat mehr als nur Potential und ist zudem Tanzflächen tauglich. „Start A Conversation“ ein flotter Hard Rocker mit coolen Riffs, „Let Me In“ die Frage wo will Pirre rein will – grins. „Beautiful Day“ erinnert mich an das genetische Kind aus STATUS QUO und AC DC, „Are You Ready“ ein Midtempo Rocker nach Maß. „Harder Than It Looks“ der Song macht Laune, „I Am Who I Am“ hier steckt sehr viel Gefühl drin. „One World“ ein cooler Song mit geilen Drums und Gitarren, „Superman“ hier übernimmt Iz einige Gesangspassagen und das sogar nicht mal übel. „My Time Is Now“ kommt sehr melodiös rüber, „Supercharged“ hier will das Trio sämtliche Geschwindigkeitsrekorde brechen, mit geilen Riffeinlagen.

Balle

D-A-D am 28.11.2024 in München / Backstage Werk

Am 28. November holte ich das nach was schon seit 40 Jahren ansteht. D-A-D kamen nach München ins Backstage und ich war dabei. Viel zu lange schob ich dieses Date vor mich hin, um genauer zu sein seit nunmehr 40 Jahren, solange ist die Band schon im Geschäft. Ein Jahr vor Gründung von D-A-D wurde ich mit dem Hard N Heavy Virus infiziert und staun(t)e seit dem Bauklötze immer dann wenn ein neues Album der dänischen Haudrauf Truppe erscheint. Der Abend stand ganz im Zeichen des 40-jährigen Jubiläums von D-A-D die zur Unterstützung die Mädelsband THE HOT DAMN aus Großbritannien dabei hatten. Bei der D-A-D Show in Mailand waren meine Kumpels von SANDNESS als Special Guest geladen und die wären die bessere Wahl als Vorband gewesen. Aber was nicht ist kann noch werden.

Den Abend eröffneten die vier Mädels Truppe THE HOT DAMN und hinterließ bei mir einige Fragezeichen. Schlecht war das nicht was die Band geboten hatte nur mit einem Aber. Mir kam alles verdammt bekannt vor, ich hatte alles schon mal so oder in ähnlicher Form von anderen Künstlern gehört. Ich wurde an die Rock Musiker der 70er und frühen 80er Jahre erinnert, die auf Namen wie SLADE, SMOKIE, SWEET, GIRLSCHOOL, THE RUNAWAYS, SUZIE QUATRO, JOAN JETT und HELEN SCHNEIDER. Irgendwie waren die Songs von genau diesen Künstlern inspiriert und zeigten nicht viel Innovation oder Eigenständigkeit. Gut war das was auf der Bühne ablief schon irgendwie nur eben ohne eigenen Stempel der nicht ansatzweise erkennbar war. Als ich vor Beginn das Bühnenbild von THE HOT DAMN sah wurde mir ganz unwohl in der Magengrube. Es befanden sich Schlagzeug und Mikrofonständer auf der Bühne und ein großes aufblasbares Einhorn, dass bei mir die schlimmsten Bilder hervorrief, diese Bilder bekomme ich bestimmt nicht mehr aus dem Kopf.

www.facebook.com/TheHotDamnUK

Als der Alptraum mit dem Einhorn vorbei war enterten D-A-D nach der Umbauphase die Bühne, und wie soll es anders sein schon bei der ersten Ansage von Jesper in Deutsch hatte die Band das Publikum in der Hand. Es folgten noch einige kurze Ansagen in Deutsch die das Jubiläum, die Freude in München Live auf der Bühne zu stehen, wie der Abend gestaltet ist und welcher Song als nächste drankommt betrafen. Und es nervte nicht eine Unterbrechung mit Ansage, die Rocker kamen so sympathisch rüber das es egal war ob jetzt ein Song gespielt oder mit dem Publikum geredet wurde. Der Abend stand im Zeichen der langen Karriere von D-A-D und war voll mit Bandklassikern wie „Jihad“, „Sleeping My Day Away“, „Laugh N A ½“, „It’s After Dark“, „Point Of View“ und noch ein Paar mehr, sowie neue Songs vom aktuellen Album „Speed Of Darkness“. Jeder Song war ein Volltreffer, wurde vom Publikum bei bester Stimmung abgefeiert und zeigte der Band das die Leute immer noch scharf darauf sind D-A-D Live und auf Konserve zu hören. Jesper Binzer war gut bei Stimme genau wie Bassist Stig Pedersen wenn er den Leadgesang bei einigen Songs übernahm. Die Band hatte einen jungen Drummer dabei der sein Handwerk verstand, mein Fotograf und ich wurden von zwei Musikern aus meiner Lokalen Szene begleitet die meinten obwohl er so jung ist hat er die klassische Spielweise der End 60er und frühen 70er. Stig hat sowieso einen an der Klatsche, mit ganzen 10 Bässen kam er auf die Bühne, jeder anders gestaltet und die Mehrzahl mit nur zwei Saiten einen habe ich mit drei Saiten gesehen. Ich kann jetzt nicht mal aussagen ob es mit zwei Saiten schwerer ist als einen vier- oder fünfsaitigen Bass zu spielen. Wenn ich nicht THE DEAD DAISIES gesehen hätte die das perfekte Konzert gespielt haben würde ich behaupten das D-A-D sehr nahe dran waren an der perfekten Show. Die Songauswahl war sowas von perfekt wie auch der Sound und gaben keinen Anlass irgendetwas zu erwähnen was vermisst wurde. Nur die Hose von Stig war wirklich nicht sexy und zeigte mehr an der Verlängerung des Rückrades als wahrscheinlich gedacht wird. Aber wenn man diesen Umstand nicht beachtet war es eine Endgeile Show die D-A-D im doch eher kleine Backstage ablieferten. Ihre Karriere, Name im Geschäft und Songs die im Laufe der Jahre zusammengekommen sind würden für eine viel größere Lokation sprechen und diese wahrscheinlich auch fast ausverkaufen. Wer die Chaostruppe mit einem Raketenbass noch nicht Live gesehen hat, hat etwas ganz Großes ohne Starallüren verpasst und sollte dies bei nächster Gelegenheit nachholen. Mehr Rock N Roll bieten Keiner, die selbe Portion allerdings einige.

www.facebook.com/d.landafterdark/

Setlist D-A-D

Jihad
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Evil Twin
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1st, 2nd & 3rd
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Rim Of Hell
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Point Of View
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The Ghost
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Grow Or Pay
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Jonnie
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Riding With Sue
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Speed Of Darkness
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Keep That Mother Down
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Reconstrucdead
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Everything Glows
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Monster Philosophy
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Bad Craziness
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God Prays To Man
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Sleeping My Day Away
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Laugh ‚N‘ A ½
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It’s After Dark

Text: Balle / Bilder: Fonse Demmelhuber