THE TREATMENT – Wake Up The Neighbourhood

Trackliste:

01. Let’s Wake Up This Town
02. Back To The 1970’s
03. When Thunder And Lightning Strikes
04. This Fire Still Burns
05. Man On The Highwire
06. I Can’t Wait No Longer
07. Don’t Make No Difference
08. Fire Me Up
09. Free Yourself
10. Kick You Around
11. I‘ve Got My Mind Made Up

Spielzeit: 39:49 min – Genre: Hard Rock – Label: Frontiers Music srl – VÖ: 10.05.2024 – Page: www.facebook.com/TheTreatmentOfficial/

 

Die britischen Hard Rocker THE TREATMENT sind mit ihrem sechsten Album zurück. „Wake Up The Neighbourhood“ ist das zweite Album in der jetzigen Besetzung die aus Tom Rampton am Mikrofon, Tagore Grey und Tao Grey an den Gitarren, Andy Milburn am Bass und Dhani Mansworth an den Drumsticks besteht.

Hat sich was bei THE TREATMENT geändert? Nein nicht wirklich, den THE TREATMENT sind ein Band die für groovigen Hard Rock steht, mit mehr oder weniger Blues und Drama in er Umsetzung. Konnten die Vorgänger überzeugen, ja das konnten sie. Also ist es kein Wunder das Album #6 auch kein Druchfall sondern ein sehr gut hörbares Teil ist.

Die Band macht einfach nur das was sie am besten kann, mit viel Druck und Können ins Studio gehen und ein Album eintüten das es faustdick hinter den nicht mehr grünen Ohren hat. Ab den ersten Takten ist man wach und man ist gespannt was als nächstes auf einen zurollt oder was für ein Truck einen voll über den Haufen fährt. Denn genau so ist die Musik von THE TREATMENT, ein Truck rollt unaufhaltsam auf einen zu und man kann nur gebannt zusehen wie der Truck immer näher kommt und einen dann überrollt ohne das man sich dagegen zur Wehr setzen kann. Langeweile gibt es hier nicht, man kann das Haar in der Suppe suchen, tut sich dabei aber genauso schwer wie die Nadel im Heuhaufen finden zu können. THE TREATMENT stehen seit dem Debüt für Rockmucke Made in Britain und genauso verhält es sich auf „Wake Up The Neighbourhood“, hier kommt bester Hard Rock mit viel Drive aus dem Player und macht alles platt was im Weg steht.

Man greift blind in einen Stapel CDs von THE TREATMENT, nimmt sich ohne hinsehen ein Album und legt es in den Player, matcht einfach. „Wake Up The Neighbourhood“ reiht sich nahtlos in die Vita der Band ein, es ist nicht schlechter oder besser als die Vorgänger, sondern Band typisch ein Treffer ins schwarze. Mir kommt die Spielart seltsam vertraut vor, ich kann aber nicht auf Anhieb sagen an wenn mich das Album erinnert. Normal fällt mir zu 95% auf Anhieb ein an wenn mich was erinnert, ich weiß auch nicht warum aber mir fällt nur THE HELLACOPTERS ein, am besten höre ich auf mir Gendanken darüber zu machen warum mir das Album so vertraut ist sondern drehe den Lautstärkeregler Richtung rechter Anschlag, Augen zu und genießen.

„Let’s Wake Up This Town“ wenn man nicht wach ist, spätestens ab den ersten Noten ist man hellwach, „ Back To The 1970’s “ ein cooler Blues Rocker. „When Thunder And Lightning Strikes“ kommt mit vielen Ooohooos und wird dadurch fast zum Superhit, „This Fire Still Burns“ der Song geht mit über 250 Sachen voll durch die Decke. „Man On The Highwire“ der Meilenfresser kommt näher und näher, „I Can’t Wait No Longer“ hier hat der Hörer das erste mal die Möglichkeit Luft zu holen. „Don’t Make No Difference“ cool, cooler am coolsten, „Fire Me Up“ der Song für die nächste Grillfeier. „Free Yourself“ ein Blues Rotzer nach meinem Geschmack, „Kick You Around“ wäre auch für die Party oder das Radio, “I‘ve Got My Mind Made Up” zum Abschluss wird nochmal der Nachbrenner gezünet.

Balle

LYPSWITCH – World Of Sin

Trackliste:

01. World Of Sin
02. American Song
03. Somewhere Someplace
04. Watch Me Live
05. Carry Me Away
06. Rock N Roll Ain’t Pretty
07. Thirst
08. Domination
09. Rattlesnake Skin
10. Fever – Psychedelic
11. Sexx In The Sun
12. Razorblade Slide
13. Kiss In The Dark
14. Get Out – Run
15. Out Of Control
16. Man In The Middle
17. Dave’s Song

Spielzeit: 65:31 min – Genre: Sleaze Rock – Label: Eönian Records – VÖ: 29.03.2024 – Page: www.facebook.com/Lypswitch

 

Das US Label Eönian Records glänzt mit einer Vielzahl an Bands und Veröffentlichungen die alle gut bis sehr gut sind, allerdings mit einem sehr großen Aber. Dieses Aber bezieht sich auf die in 90% der Fälle unterirdische Soundqualität der Aufnahmen die in den meisten Fällen wahrscheinlich mit einem Einspur-Tape oder was weiß ich für ein Magnetmedium in irgendeinem Keller zusammengeschustert wurden. Schlecht ist das Material auf keinen Fall nur befindet sich der Sound in dem Rahmen der 90% in der Kategorie Körperverletzung und man verliert nach dem ersten Hören des ersten Songs das Interesse weil einem die Lust darauf vermiest wird.

Also mal mein Wissen über die Qualität des Sounds von Eönian Records Alben beiseitegeschoben und ein Blick auf LYPSWITCH mit dem Album „World Of Sin“ werfen. Leider befinden sich keine Infos im Promopaket, das einzige ist das Cover und ein paar Fotos der Band, und die zeigen Jungspunde die gerade dem Pickel, Akne oder Hormonstau Alter entflohen sind. Wann die Bilder entstanden sind erschließt sich durch fehlende Infos nicht. Aber ich denke mal wie bei der Mehrheit der Eönian Veröffentlichungen von Ende der 80er bis in die Mitte der 1990er Jahre, egal ob jetzt die Bilder oder Aufnahmen. Genau meine Vermutung wird durch die Vorstellung auf der Homepage des Labels bestätigt, die Jungs stammen aus LA und LYPSWITCH wurde 1987 zum Leben erweckt.

Zur Band gehören Danny Whaley am Mikrofon, Mick O’Brien an Gitarre, David Love an Bass und Kevin Agosta haut in die Drums. Mir ist keiner der Sunnyboys bekannt, weder die Namen noch die Bilder sagen mir etwas. Und nachdem die Fakten gecheckt sind kommt die Mucke, entweder ein Totaldurchfall oder wer weiß, vielleicht gibt es ja eine Überraschung. Bei den ersten beiden Songs kann der Sound keinen hinter dem Sofa hervorlocken, aber gegenüber anderen VÖs von Eönian kann man die Songs anhören ohne befürchten zu müssen das die Ohren eine sehr schnelle Variante von Speedkrebs bekommen und auf der Stelle abfallen.

Danny hat eine wirklich coole Stimme die mich an eine Mixtur aus David Wanless (SVEN GALI), Steve Philbrook (Brass Kitten), Tim Thompson (Aces Wild), Jamie Rowe (ADRIAN GALE) und ein wenig SEBASTIAN BACH erinnert. Die Gitarren treiben einem sämtliche Flausen aus dem Kopf, der Bass und die Drums geben Volldampf und machen alles klar.

Die Band bewegt sich mit ihrem Sleazey Hard Rock irgendwo im Niemandsland zwischen SKID ROW, SVEN GALI, RATT, HANOI ROCKS, VAIN, DANGEROUS TOYS und den Rest der Testosteron Rocker im Portfolio von Eönian Records. Man kann allerdings auch Spurenelemente von ASPHALT BALLET, STREETHEART, VON GROOVE, HURRICANE, BON JOVI, WARRANT sowie POISON und Poser Mucke finden. Die Songs sind voll aufs Zentrum des Kinns gehende Abgehnummern die nur so vor Klischees schreien und eine versaute-schlüpfrige Party mit typischen Anspielungen der LA Szene feiern. Die Songs machen ordentlich was her, nur trübt der Sound den Genuss in der B-Note, und vielleicht die doch sehr einfach aufgebauten Songs die stark vorhersehbar sind. Ansonsten eine Anständige Vorstellung der pupertären Hormonjunkies auf dem Kriegspfad die alle Sleaze Eigenschaften bedienen.

Balle

PRAYING MANTIS – Defiance

Trackliste:

01. From The Start
02. Defiance
03. Feelin‘ Lucky
04. I Surrender
05. Forever In My Heart
06. Never Can Say Goodbye
07. One Heart
08. Give It Up
09. Nightswim
10. Standing Tall
11. Let’s See

Spielzeit: 46:45 min – Genre: Hard Rock/Heavy Metal – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 19.04.2024 – Page: www.prayingmantis.rocks

 

Der Chefredakteur meldet neue PRAYING-MANTIS-Platte im Redaktionschat, ein Kollege beschreibt die erste Single als „typische MANTIS-Mucke“ und eigentlich hätte ich „Defiance“ damit gar nicht mehr hören müssen und direkt ans Schreiben gehen können.
PRAYING MANTIS aus Großbritannien gibt es seit stolzen 50 Jahren, nach wie vor mit zwei Gründungsmitgliedern, Chris und Tino Troy, womit der Nachname Programm ist, wenn man offen für schlechte Wortwitze ist.
Warm klingende, kraftvolle Mucke, irgendwo zwischen Hard Rock und Heavy Metal ist das Trademark der Band, immer schön melodisch.
Genau das gibt es auch auf ihrem zwölften Album zu hören, über angenehme 45 Minuten und elf Songs, von denen gerade einmal einer die Fünf-Minuten-Marke knackt.
Soundtechnisch ist das Ganze okay, wenngleich da ein paar Frequenzen sind, die je nach Abspielgerät leicht unangenehm für die Ohren sind, vor allem, wenn der Gesang oder die Gitarren in bestimmten Höhen stattfinden.
Neben dem typischen Rock/Metal-Band-Setup ist Klavier recht präsent vertreten, dazu einige Synthsounds.
Musikalisch? Nun, ist „Defiance“ ziemlicher PRAYING-MANTIS-Standard ohne große Höhen und Tiefen. Alles sehr angenehm, geht leicht ins Ohr, lädt zum Mitnicken ein. Die absoluten Hits finden sich jedoch weniger auf dem Album. Herausstechen darf am ehesten der einzige +5-Minüter „Standing Tall“, der vergleichsweise viele elektronische Elemente auffährt, gewissermaßen der Partytrack des Albums ist und wirklich im Gedächtnis bleibt. „Nightswim“ könnte noch erwähnt werden, der rein instrumental gehalten ist, und die Powerballade „Forever In My Heart“.
Der Rest der Songs ist stabil, macht das, was man von MANTIS so kennt, dabei nicht viel falsch, wagt aber auch keine großen Experimente und hat nicht den zündenden Chorus, der aus einem korrekten Song einen Banger machen würde.

Fazit:
Je nach Erwartungshaltung mag das ein wenig enttäuschend sein. Aber es steht PRAYING MANTIS drauf, und genau das ist auch drin. Hat man auf jeden Fall schonmal in herausragender gehört, doch wer einfach nochmal eine schöne Zeit mit dieser doch sehr zum Wohlfühlen einladenden Art von Metal haben will, wird das mit „Defiance“ zweifelsohne können.

Anspieltipps:
„Standing Tall“, „Nightswim“ und „Feelin‘ Lucky“

Jannis

WILDSTREET – Wildstreet IV (EP)

Trackliste:

01. Heroes
02. Sick To Death
03. Won’t Be Apart
04. Come Down
05. Say Goodbye
06. Mrs. Sleazy
07. The Road

 

 

 

Spielzeit: 27:04 min – Genre: Hard Rock – Label: Robot Records – VÖ: 26.04.2024 – Page: www.facebook.com/wildstreetnyc/

 

WILDSTREET sind zurück, die olle Punk Frise mit der starken Stimme Eric Jayk ist mit der EP „Wildstreet IV“ zurück. Zur Momentanen Besetzung gehören Eric Jayk verantwortlich für Gesang und Gitarre, Wrath Starz an Gitarre, Kevin R. Scarf an Bass und die Schießbude bedient Dylan Graff.

WILDSTREET konnten auf dem Album „Wildstreet (2009)“ und der EP „Wildstreet II…Faster…Louder (2011)“ mit eingängigem Melodic Hard Rock der Marke STAGE DOLLS und DEF LEPPARD der Ära „Pyromania“ bis „Adrenalize“, BB STEAL mit ihrem Album „On The Edge“ oder ROXUS mit „Nightstreet“ für ordentlich Wirbel sorgen und auch ohne Probleme überzeugen. Ging das dritte Album schlicht „Wildstreet III“ betitelt in eine etwas rotzigere Richtung, nicht minder schlecht sondern einfach mehr in die Rotz Rock Ecke. Nun liegt die neue EP vor und gleich der Opener lässt Spekulationen zu. Doch keine Angst, auch auf diese EP kommen die alten WILDSTREET durch und so wechseln sich kräftige Hard Rocker mit eingängigen typischen WILDSTREET Songs ab oder man geht die Sache rotzig an.

So lassen WILDSTREET viel Abwechslung in den Sound einfließen, egal ob beim LED PURPLEschen Opener, dem zweiten Song oder die Folgenden machen Spaß ohne dabei angestaubt oder antiquiert zu klingen. So geben sich die Songs die Klinke in die Hand und gehen es mal heftiger, dreckiger, melodiöser oder balladesk an. Es macht absolut keinen Unterschied welcher Song gerade aus den Boxen bläst, es ist jeder Song ohne Ausnahme ein Treffer. Nur sitzen nicht alle Songs beim ersten Durchgang, die benötigen mehr Zeit im Player um ihr Potential ausspielen zu können.

Hier hat die Band um Eric mal wieder in die Zauberkiste geschaut und einiges aus dem Zylinder geholt. Für mich ist diese EP noch eine Spur besser als das letzte Album, Allerdings ziehe ich hier einen Punkt, wegen süchtig machender Mucke die leider zu schnell vorbei ist, ab. Jungs setzte mir ein Album in dieser Qualität vor das über 40 Minuten geht und 11 bis 12 Songs, eine Ballade weniger enthält und ihr landet ganz oben auf der Bewertungsskala.

„Heroes“ für WILDSTREET sehr ungewöhnlich, kommt mit DEEP PURPLE und LED ZEPPELIN Vibes, benötigt mehr Anläufe um zu zünden, „Sick To Death“ erinnert an eine Mischung aus Rocker und Powerballade von CINDERELLA. „Won’t Be Apart“ hier kommen die älteren WILDSTREET wieder zum vorschein, „Come Down“ vereint alle bisherigen Marschrichtungen der Band, dieser Mix macht sich verdammt gut im Portfolio von WILDSTREET. „Say Goodbye“ eine vor Tränen nur so triefende Ballade, „Mrs. Sleazy“ spielt die eingängige Dreckschleuder, besser geht es nicht, „The Road“ bei dieser Ballade muss ich wieder an CINDERALLA mit ROUGH CUTT denken.

Balle

BLACKRAIN – Hot Rock Time Machine

Trackliste:

01. Overloaded
02. Baby Shot Me Down
03. Wild, Wild, Wild
04. She’s In Love
05. Nobody But You
06. Dancing On Fire
07. Young Blood
08. Shining Down On You
09. Revolution
10. Dead Boy

 

Spielzeit: 38:05 min – Genre: Rotz Sleaze Rock – Label: Single Bel – VÖ: 12.04.2024 – Page: www.facebook.com/BlackRainRock

 

Eineinhalb Jahre nach dem letzten ungezähmten Arschtritt Werk „Untamed“ kehren die Franzosen von BLACKRAIN mit ihrem achten Album, das Neuaufnahmen und Wiederveröffentlichungen von alten Songs enthält, zurück auf die Spielwiese. Da sich keine Infos bei den Promofiles befinden muss ich auf andere Quellen im Internet zurückgreifen. Zur aktuellen Besetzung gehören Swan Hellion an Mikro und Gitarre, Max 2 an Gitarre, Matthieu de la Roche am Bass und mit Franky Costanza ein neuer Name an den Drums.

Die erste Frage die beantwortet werden will ist ob sich etwas bei den vorlauten Rotzrockern geändert hat?!? Ich sage ein ganz klares Nein! Es hat sich nicht viel im Vergleich zum bockstarken Vorgänger verändert, einzig die Laufzeit ist mit 38 Minuten doch mager ausgefallen. Bei der Qualität die BLACKRAIN seit einer gefühlten Ewigkeit auf Konserve verbricht ist es auch kein Wunder.

Die Jungs rocken immer noch mit einer sehr dreckigen Note munter und frisch drauf los, als wenn es kein Morgen geben würde. Die Franzosen gehen die Sache gewohnt eingängig, laut, frech und unbeschwert an, wie schon auf den Vorgängern wechseln sich Arschtreter mit eingängig dreckigen Melodic Perlen ab. Mit „Hot Rock Time Machine“ setzten BLACKRAIN erneut ein positives und erfreuliches Ausrufezeichen. Sicher erfinden BLACKRAIN das Rad nicht neu, aber auf ihre eigene sympathische Art und Weise gehen die Songs sofort ins Ohr und lassen einen alles um sich herum vergessen. Egal welcher Schuh gerade auf welches Hühnerauge drückt, man lege BLACKRAIN auf und die Songs schieben den Druck ganz weit weg.

Hellions Stimme ist immer noch vorlaut wie von einem pubertären Trotzkopf auf Hormonstau und gibt sich dabei in keinster Weise auch nur einen kleinen Ansatz von Blöße. Die Gitarren pfeifen auch wieder aus den Boxen und spielen die unaufhaltsame Abrissbirne auf dem Weg zur Zerstörung. Der Bass wummert sich wie ein roter Faden durch die Songs und ist kein bisschen leise. Die Drums hauen einem die Matte von der Birne und sorgen für viele Höhepunkte. Wären BLACKRAIN damals ab Mitte der 80er schon unterwegs gewesen, hätten sie in derselben Liga wie MÖTLEY CRÜE, ALICE COOPER, TWISTED SISTER, TESLA, WARRANT, RATT, BONFIRE, KIX, DOMAIN und BON JOVI gespielt und hätten dabei eine sehr gute Figur abgegeben. Es gibt nicht weniges was schlechter aber sehr wenig was besser als BLACKRAIN ist. Die Rocker spielen in einer Top Liga und können das mit jedem Album problemlos unter Beweis stellen.

BLACKRAIN liefern erneut, BLACKRAIN steht für Qualität, BLACKRAIN bedeutet Rotzrock der besseren Sorte, BLACKRAIN haben es einfach drauf Top Alben zu veröffentlichen. Wenn jemand fragen sollte was coole Rock Mucke ist, soll er sich einfach mal BLACKRAIN reinziehen dann weiß er wo es lang geht.

„Overloaded“ geht am Anfang voll nach vorne und haut den Hörer gleich mal um, „Baby Shot Me Down“ ein melodischer Hit der auf Anhieb sitzt und einfach nicht mehr aus dem Gedächtnis will. „Wild, Wild, Wild“ kurz, intensive, cool und eingängig, „She’s In Love“ spielt den Symbionten aus 70er Glam Rock und dreckigen Sleaze der Neuzeit. „Nobody But You“ ist ein Hybrid aus Power Ballade und Rocker, „Dancing On Fire“ ein geiler Rocker mit teilweise flehenden Gesangseinlagen von Hellion. „Young Blood“ entpuppt sich als Highlight mit vielen Ooohos, „Shining Down On You“ ein verträumter Rocker mit Hitpotential. „Revolution“ kommt mit geilem Western Flair, „Dead Boy“ zeigt am Schluss nochmal eindrucksvoll was eine Harke ist.

Balle

ZION – Thunder From The Mountain (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Who Pulls The Strings
02. Kick In The Gates
03. Is It A Crime
04. Help Me
05. Thrillseeker
06. Sold You A Lie
07. Roll The Rock
08. Less Of Me
09. He Loves You

 

 

Spielzeit: 36:16 min – Genre: Hard Rock – Label: Image Records – VÖ: 1989 – Page:

Irgendwann so gegen Mitte bis Ende der 90er Jahre befand sich in einer Bestellung bei Hang Loose Records ein Demo Tape, wie von Hans und Jürgen gewohnt vollgepackt mit kurzen Schnipseln geiler Songs. Und auf diesem Tape befand sich auch der Song „Who Pulls The Strings“ von ZION, der Titel stammt vom meines Wissens leider einzigen Album „Thunder From The Mountain“. Der Song zündete bei mir gleich beim ersten Durchgang, also wurde das Album bei der nächsten Bestellung geordert. Als ich das Album das erste Mal hörte war ich anfangs enttäuscht da die anderen Songs nicht sofort gefielen. Erst Jahre später fand die CD mal wieder den Weg in meinen Player und ab da war für mich klar das sich hier ein kleines Juwel dreht, mittlerweile ist die original Auflage schwer zu finden, wenn man eine CD auftreibt kann der Preis in utopische Regionen vordringen. Im Jahr 2019 wurde das Album nochmal, ich glaube von Girder Records aufgelegt und könnte unter Umständen noch günstig zu haben sein.

ZION machten typischen US Hard Rock der späten 80er der voll auf die Nuschel geht und sich dabei hinter niemandem verstecken muss. Der Sound wird oft als Melodic Metal angegeben, dem stimme ich nicht zu, ich würde sagen hier handelt es sich um lupenreinen Hard Rock der überzeugt ohne angestaubt zu klingen. Textlich geht es in die christliche Schiene und dreht sich um Glaubensdinge, wenn die Texte nicht stören und auf Hard Rock aus den USA und Kanada steht kommt mit „Thunder From The Mountain“ voll und ganz auf seine Kosten. Die Stimme reicht von einem jungen Ted Poley über Terry Brock bis zu Les Carlsen von BLOODGOOD und kann sehr gut mit dem Hard Rock. Die Gitarren kommen trocken dabei aber knackig und messerscharf auf den Punkt gebracht und sind tief in den 80er verwurzelt. Die Keyboards sind effektvoll im Hintergrund eingesetzt ohne zu nerven, der Bass macht einen auf auffällige Nebenrolle. Die Drums spielen den wütenden Halbstarken auf Hormonstau.

Vergleichen kann man ganz dezent mit HELIX, KIX, KICK AXE, CONEY HATCH, BLOODGOOD, THE BRAVE, SURE CONVICTION, HEADPINNS, ALICE COOPER, HEAVY PETTIN ein wenig X-SINNER da, AC DC dort und fertig ist das Bild mit Namen ZION. ZION bewegen sich dabei irgendwo in der gesunden Mitte zwischen Melodic und Hard Rock, nicht zu hart nicht zu soft, irgendwie in der richtigen Dosis vom Härtegrad und Tempo. Einzig zwei Umstände vermiesen das Hörvergnügen in der B-Note leicht, die Produktion ist ein wenig schwachbrüstig und könnte mehr Wumms vertragen, neun Songs mit einer Laufzeit von 36 Minuten ist arg kurz aber typisch für die 80er. Ansonsten finde ich keinen Grund diesem Album nicht den Titel eines Kauftipps zu verleihen. Wer das Album zu einem vertretbaren Preis ergattern kann, unbedingt zugreifen und sich ein geiles Stück Hard Rock Geschichte sichern.

„Who Pulls The Strings“ ein geiler Opener und Highlight, mit allem was ein anständiger Hard Rock Song benötigt, „Kick In The Gates“ tritt dem Hörer gewaltig in den Hintern und schiebt dabei wie eine Dampframme. „Is It A Crime“ ein Melodic Schmankerl geht in Richtung Song #1, „Help Me“ in den Strophen gefühlvolle Ballade um im Refrain zu explodieren. „Thrillseeker“ erinnert mich irgendwie an AC DC, „Sold You A Lie“ wirkt wie ein Mischwesen aus Classic Rock und End 80er Hard Rock Hormonschleuder. „Roll The Rock“ könnte während einer Autofahrt für einige neue Passbilder verantwortlich sein, „Less Of Me“ marschiert von vorne bis hinten voll durch, „He Loves You“ Ok hier ist der Text sehr dick aufgetragen aber der Song ist stark umgesetzt.

Balle

MAX BOOGIE OVERDRIVE – Stoned Again

Trackliste:

01. The Devil Knows My Name
02. Suffer Sister
03. Freakazoid
04. Van Boogie
05. Bomb Incoming
06. Demonaire
07. King Of Fire
08. Stoned Again

 

 

Spielzeit: 38:05 min – Genre: Stonoogie Rock – Label: MBO – VÖ: 29.03.2024 – Page: www.facebook.com/Max-Boogie-Overdrive

 

MAX BOOGIE OVERDRIVE wurde 2022 als Studioprojekt von Max Boogie (Jim Bacchi) und Drop Dee (Daren Ford) als eine Möglichkeit, ihrer Leidenschaft für alles, was mit Stoner und Boogie zu tun hat, nachzugehen. Der überdrehte BOOGIE vom MAX besteht aus Drop Dee an Mikrofon und Bass, Max Boogie und Richard „RC“ Clark an Gitarren und Tom „Knuckles“ Hernandez an den Drums. Die vier Musiker waren unter anderem schon für Bands wie HITTMAN, FUZZBUBBLE, RED SQUARE BLACK, RAVINE, LORDS OF ALTAMONT und SUPERBEEZ tätig, die mir außer den US-Hard Rockern von HITTMAN nicht bekannt sind. Der Umstand das bei MAX BOOGIE OVERDRIVE als Genre Classic Rock angegeben ist animierte mich das Album zu übernehmen, also lasse ich mich jetzt mal überraschen und gehe das Album an.

Der Opener macht klar das hier volle Pulle gerockt wird, Classic Rock würde ich jetzt nicht als Genre angeben, dafür machen die Vier zu viel Krach und Radau, die Marschrichtung geht eher in die Stoner Ecke mit ordentlich Bumms und Dampf im Gebälk. Die LA Rocker ziehen dabei mit Hard Rock der mit viel Energie und Stoner Elementen geschwängert wurde in die Schlacht und bauen ein beeindruckendes Soundbild vor den Trommelfellen auf. Der Sound orientiert sich schon irgendwie an die Classic Rock Beat Veteranen der späten 60er, frühen 70er Jahre von der britischen Insel, nur eben mit energischem Hard Rock mit ausgeprägten US Vibes. So erzeugt das Quartett ein Kulisse die mit Eigenschaften wie Härte, Intensität, Stoner Riffing, allerdings ohne viel Boogie volles Rohr aus den Boxen bläst und dabei wirklich keine Gefangenen macht. Vergleichen kann man mit kräftigen RIVAL SONS, THE ANSWER oder auch unter Volldampf fahrenden THE SONIC BREWERY mit noch mehr Stoner Anteil. Man kann aber auch KISS und die alten ZZ TOP wahrnehmen, besonders wenn der Stoner Anteil zurückgefahren wird machen die Songs gewaltig Spaß. Verpackt wurde die düstere Rifforgie mit coolen Melodien, einer nur noch fertig klingenden Stimme die entfernt an einen Mix aus Lemmy und Paul Stanley erinnert, dabei aber sowas von kaputt klingt das sie schon wieder als Phänomen betitelt werden kann. Die Gesangsarbeit erinnert mich nicht nur einmal an KISS. Die Gitarren überfahren den Hörer mit (frei nach Lord Helmchen) lächerlicher Geschwindigkeit, das dieser meint er sei ein Möter eine Mischung aus Mensch und Köter. Der Bass ist nicht minder intensiv wie die Gitarren und die Drums hauen alles zu Brei was sich nicht bis drei auf der Palme befindet.

Ich muss zugeben das dieses Album keine leichte Kost ist, sondern die ganze Aufmerksamkeit fordert, denn die Mucke zündete bei mir nicht im ersten Durchgang, dafür ist sie zu schwer. Aber ab Spin Nummer drei oder vier geht das Ding ganz gut ins Ohr und kann Punkte machen. Wer nicht auf schwer verdauliche Kost steht die mit dunklen Rifffeuerwerken aus der Anlage geblasen kommt sollte vorher unbedingt mal ein paar Probeläufe machen ob ihm MAX BOOGIE OVERDRIVE nicht zu abgefahren ist.

Kleiner Dorn in der Haut ist die knappe Laufzeit von 38 Minuten, die könnte ruhig um zehn Minuten länger sein. Ansonsten gibt das Album keinen Grund zu meckern.

„The Devil Knows My Name“ haut gleich mal am Anfang gewaltig ein paar Schippen Kohle ins Freuer, „Suffer Sister“ macht da weiter wo der Vorgänger endete. „Freakazoid“ flott, hart und voll überdreht, „Van Boogie“ geht gut ins Ohr. „Bomb Incoming“ spielt das Highlight und überzeugt im ersten Durchgang. „Demonaire“ der Song kann als Hit bezeichnet werden und gleich beim ersten Date sitzt, hier trifft KISS auf alte ZZ TOP und hätte das Zeug für volle Tanzflächen sorgen zu können. „King Of Fire“ erinnert an einen von Ureinwohnern der USA beeinflusster Hard Rock der verdammt geil klingt, „Stoned Again“ vereint die ganze Portion Stonoogie in einem letzten knallharten Song.

Balle

JUNKYARD DRIVE – Look At Me Now

Trackliste:

01. Somewhere To Hide
02. Shoot From The Hip
03. Tearaway
04. Black Wolf
05. Beauty Fool
06. Blood Red Sky
07. Saw You Hanging There
08. The Tide Is High
09. Pipe Down
10. Afterglow

 

Spielzeit: 42:14 min – Genre: Asskickin’ Rock N Hard Roll – Label: Mighty Music – VÖ: 01.03.2024 – Page: www.facebook.com/junkyarddriveofficial

 

JUNKYARD DRIVE sind Back, dass mit einem lauten Überschallknall der mehrmals den Erdball umrundet und sich dabei selbst im luftleeren Raum des Alls bis zur Sonne ausbreitet. Wer diesen Knall nicht vernimmt ist selber Schuld und verpasst ein Highlight, denn was die Dänen auf den Hörer loslassen ist einfach nur Fucking Bad Asskickin‘ Rock N Hard Roll der besseren Sorte mit sehr viel Groove, Hooks und Dreck, sehr viel Dreck, Rotz und Versautheit kommt das High Energie Gebräu aus den Boxen gedonnert und bläst einem sämtliche Haupt- und Gesichtsbehaarung aus den Wurzeln. Mit diesem Album zaubern Mighty Music mit JUNKYARD DRIVE einen echten aus dem Ärmel, dieser echte sorgt für Alarm an der Front.

Zu den Rotzrockern gehören am Mikrofon Kris(tian Johansen), Oliver Hartmann und Kristoffer Kristensen an den Gitarren, Sjus am Bass und Claus (Munch) an der Schießbude. Vom Label empfohlen für Fans von THE HELLACOPTERS, RIVAL SONS und DANKO JONES, dies trifft nicht wirklich zu. Bei THE HELLACOPTERS und DANKO JONES gehe ich mit nur bei RIVAL SONS nicht. Ich würde sogar noch einige mehr dazu nehmen wie etwa die Aussie Rocker von AC DC, AIRBOURNE, AB CD, RHINO BUCKET, dass Debüt von ASPHALT BALLET, ASPHALT VALENTINE, BEAR BONE COMPANY, KICKIN VALENTINA und all die ganzen vorlauten halbstarken Rotzlöffel aus der letzten Bankreihe in der Schulklasse. Genau so lässt sich der Sound am besten um- und beschreiben. Mal mit mehr Blues oder weniger kommt eine Retrowelle nach der Anderen aus dem Äther und verbreitet bei Hörern wie mir gute Laune. Es handelt sich nicht um eine Kopie sondern eine Krawalltruppe die in derselben Liga wie die erwähnten spielen. Für eine Kopie, Coverband oder Klon sind die Dänen zu gut als das man sie so nennen könnte.

Kris bewegt sich von der Stimme bei einem jungen Jimmy Barnes, Ron Keel in den Mitten und Tiefen aber auch JOE BONAMASSA, wenn er hochgeht ein klein wenig bei Alexander Strandell oder JAMES BLUNT und bei allem mit sehr viel Dreck von Gary Jeffries, einfach die Idealbesetzung für den Job am Mikrofon. Die Gitarren sind, ja wie schreibt man das am besten wenn die voll in die Fresse gehen und ohne Umwege und Ansage alles bügeln was im Weg steht, ich denke mal genauso. Der Bass haut rein und die Drums zerschmettern alles, angefangen bei Klöten und hören beim Wasserstand der Ozeane nicht auf. So intensiv ist der Sound, die Produktion ist so trocken wie der Wüstensand in der Sahara und klingt fast nach Retro Röhrenamps. So haben JUNKYARD DRIVE ein Album am Start das für Rocker aller Art geeignet sein sollte, auf einem Biker Treffen als Stimmungskanone geradezu prädestiniert zu sein scheint. In den 80ern wäre die Mehrzahl der Songs auf diesem Album neben AC DC, BON JOVI, DEF LEPPARD, DIO etc. in den Discos und Partys auf und ab gespielt worden. Ich glaube ich sollte mir die Vorgänger auch nochmal bei voller Lautstärke reinpfeifen, macht die Birne frei. Einen Wermutstropfen finde ich die Party ist leider nach ausreichenden aber dennoch zu kurzen 42 Minuten zu ende.

„Somewhere To Hide“ verpasst einem gleich am Anfang eine dermaßene Stereowatschn das man nicht weiß soll der Kopf nach links oder rechts kippen, „Shoot From The Hip“ verwüstet alles was vor die Lautsprecher hüpft und ist bestes Disco sowie Radiofutter. „Tearaway“ flott, hart, flottärter JUNKYARD DRIVE, „Black Wolf“ hier wird Dampf aus der Nummer genommen um durchatmen zu können. „Beauty Fool“ fängt schräg an und geht dann voll ab wie eine Chili im Hintern, „Blood Red Sky“ ein attraktiver brachial Rocker mit viel Blues in der Unternote. „Saw You Hanging There“ hätte nicht nur stimmlich von JOE BONAMASSA sein können, „The Tide Is High“ gibt wieder den Bulldozer Song, unter Volldampf geht es über alles was nicht aus dem Weg geht. „Pipe Down“ geht wieder als Highlight durch, besser geht es nicht, „Afterglow“ geht an die Kuschelfraktionen dieser Welt.

Balle

THE CROWS – Ready When You Are

Trackliste:

01. All Fall Down
02. I Should’ve Known
03. Scorcher
04. Forever
05. Evil At The Gate
06. Boom Bang Twang
07. One Last Look
08. Pretty Little Liar
09. Red Rover
10. Falling In Love Again

 

Spielzeit: 41:06 min – Genre: Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 26.02.2024 – Page: www.facebook.com/thecrowsusa

 

THE CROWS ist eine Band aus den USA und setzt sich aus Michael Santarsiero an Mikrofon, Jimmy Gumina an Gitarre und Keyboards, Freddy Villano an Bass und Vic Pullen am Schlagzeug zusammen. Ganz neu sind die Musiker nicht, sie waren unter anderem schon für Bands tätig die auf klangvolle Namen wie TOTALLY LOST CAUSE, NOISY MAMA oder THE RODS hören.

Da THE CROWS aus den USA stammen verwundert es nicht das hier typischer Hard Rock Made in USA oder Kanada auf den Esstisch kommt, der gebotene Hard Rock ist cool, mit Melodie und fast schon perfekt auf Tonträger gebracht. Die Melodien sind zu jedem Zeitpunkt auch für Nichtmusiker sehr gut nachvollziehbar, nicht einfach nur simpel sondern durchdacht und auf das Hören getrimmt fressen sich diese Melodien in die Trommelfelle um dort sofort zu zünden. Ohne Umweg zu gehen haben THE CROWS ein sehr feines Album ein gezimmert, ohne große Ausschmückungen kommen die Songs aus den Boxen gedonnert und verbreiten eine heitere Stimmung im Gemüt. Das Album kommt ohne großen Ausfall aus (abgesehen vom sperrigen Instrumental und die Funkelemente von Song #8), vielmehr bewegen sich THE CROWS im oberen Feld der Bewertungsskala und sind gleichermaßen für Hard Rocker sowie Classic Rocker eine Anlaufstelle die auf der Suche nach neuen Bands und Alben sind.

Michael hat in etwa eine Stimmlage wie Carl Dixon von CONEY HATCH und passt sehr gut zum Hard Rock, die Gitarren geizen nicht mit Riffeinlagen. Die Keyboards spielen den dezenten Nebendarsteller und halten sich meist im Hintergrund auf. Der Bass haut alles zu Brei was vor die Membranen kommt und die Drums sind von einem Tier auf dem Hocker eingespielt worden, so eine auffällige Rhythmusfraktion kommt nicht oft vor. Vergleichen kann man ganz dezent und zurückhaltend mit CONEY HATCH, DEEP PURPLE melodiösere BURNING RAIN, nicht so bluesige THE DEAD DAISIS, alte DOKKEN und am meisten mit ROUGH CUTT. Ungefähr zu 60% bei ROUGH CUTT die restlichen 40% teilen sich die anderen genannten vergleiche.

„All Fall Down“ ein cooler Rocker im besten US-Hard Rock Stil, „I Should’ve Known“ kommt mit einem geilen Südstaaten Flair. „Scorcher“ ein cool gemachter Rocker mit Blues Note, „Forever“ könnte als Hit bezeichnet werden. „Evil At The Gate” erinnert mit viel Drama an die Classic Rock Veteranen aus den 70ern, „Boom Bang Twang“ ein sperriges Instrumental das einige Anläufe gehen muss bis es sitzt. „One Last Look “ ein geiler Rocker der an CONEY HATCH erinnert, „Pretty Little Liar“ vergurkt mit Funkelementen die nicht jedermanns Sache sind. „Red Rover“ ein obercooler Bluesrotzer der auf Anhieb gefallen sollte, „Falling In Love Again“ spielt zum Schluss nochmal die Hitgranate.

Balle

ACE FREHLEY – 10,000 Volts

Trackliste:

01. 10,000 Volts
02. Walking On The Moon
03. Cosmic Heart
04. Cherry Medicine
05. Back Into My Arms Again
06. Fight For Life
07. Blinded
08. Constantly Cute
09. Life Of A Stranger
10. Up In The Sky
11. Stratosphere

Spielzeit: 40:49 min – Genre: Classic / Hard Rock – Label: MNRK Heavy – VÖ: 23.02.2024 – Page: www.facebook.com/officialacefrehley/

 

Angekündigt wird Mr. FREHLEY mit folgenden Worten, „The Spaceman Is Back“, dass mag zutreffend sein aber er wird wie es in einem hier enthaltenen Titels zu Moonwalker. FREHLEY der ein erlesenes Mitglied in der Rock N Roll Hall Of Fame ist will es mit seinen 72 Jahren nochmals wissen, geht es gut oder wird es eine volle Windel? Das entscheidet sich in den kommenden Minuten, also Kopfhörer auf und der Mucke lauschen. Ich spare mir jetzt mal die Aufzählung aller beteiligten Musiker, da es nicht gerade wenige sind, am wichtigsten ist die Hauptperson um die es geht, ACE FREHLEY der sich für Gesang, Gitarren und Co-Produktion verantwortlich zeigt.

Eines sei vorweg erwähnt, hier steckt und das ohne einen Deut davon abzuweichen FREHLEY sowie KISS drin und man fühlt sich in die Anfänge von KISS Ende der 1970er bis in die Phase bis Mitte der 1980er und den ersten Soloausflügen des Gitarrenmeisters ab Ende der 1980er zurückversetzt. FREHLEY bewegt sich erfreulicher Weise in einem sehr attraktiven Verhältnis zwischen klassischen KISS und frisch aber auch knackig klingenden Hard Rock, der nicht zu Hart ausgefallen ist sondern einfach positiv an die Zeitspanne erinnert die ich vorher erwähnt habe. Diese Zeitspanne war die große Sternstunde des Hard Rocks und angehenden Melodic Hard Rock in dem nicht nur kräftig drauflos gerockt wurde. Die damaligen Künstler verbanden Hard Rock mit nachvollziehbaren Melodien und schufen so einen eingängigen Vertreter der härteren Rock Marschrichtung. Egal ob man jetzt KISS nimmt oder auch die alten Helden von RAINBOW, DEEP PURPLE, SCORPIONS, WHITESNAKE, BAD COMPANY und die ganz am Anfang ihrer Karriere stehenden DEF LEPPARD sowie ein paar Jahre später dann BON JOVI, EUROPE, TREAT oder BONFIRE trugen dazu bei das diese Stilrichtung wenigstens bis zum Erdbeben von 1991 das von Seattle ausging salonfähig war und auch sehr viele Stunden Spielzeit im Radio generieren konnte. In den Rockdiscos wurde egal was gerade angesagt war immer noch diese Mucke gespielt mit kleinen Unterbrechungen in die Seattle Szene die entweder auf einen spontanen Brechreiz oder Anklang traf.

Dieses Rock N Roll Hall Of Fame Mitglied sorgt mit diesem Album bei mir für eine gedankliche Zeitreise in eine Zeit in der alles unter Vertrag genommen wurde was eine lange Matte hatte, Cowboyletten, Spandexhosen trug und halbwegs gut aussah, und in der Musik die mit der Stromaxt erzeugten Riffsalven nicht aus der Öffentlichkeit verbannt wurde. Und so bleibt FREHLEY einer der Verfechter und Fahnenträger des Classic Hard Rock der so manche Trends und deren Wendungen überstanden und -lebt hat, der auch mit Kiss Erfolge feiern konnte, zweigt mit seinen über 70-Jahren der Jugend was eine rechte Gerade ist und geht mit diesem Hochspannungsalbum in die Vollen.

FREHLEY ist gut bei Stimme und zeigt kaum Abnutzungserscheinungen, mit der Gitarre kann er sowieso umgehen ohne dass er Fehler macht. Der Rest der Musiker macht einen sehr guten Job, einzig das Schlagzeug hört sich künstlich und nach Maschine an. Die Produktion gibt keinen Anlas zum Meckern sondern haut rein wie eine zehntnerschwere Bombe.

Abschließend gibt es nur eines über „10,000 Volts“ zu sagen, „KAUFEN“ und unbedingt anhören, am besten in oberen Lautstärken Regionen da wird die Birne so richtig durchgeblasen. Der ideale Soundtrack für eine 80er Rock Party, nicht mehr aber auf keinen Fall auch nicht weniger als verdammt coole Rock Mucke gibt’s auf die Ohren. Es handelt sich hier nicht um eine Vollgekackte Windel sondern um eine musikalische Zeitreise in der Rockmusik noch angesagt war.

„10,000 Volts“ ein für FREHLEY und KISS Typischer Groover der es in sich hat, „Walking On The Moon“ was für ein Retrorotzer, das Ding hört sich an wie ein übriggebliebener KISS Song den sie sich früher nicht getraut haben diesen zu veröffentlichen, kommt geil. „Cosmic Heart“ geht runter wie Öl mit leichtem Orient- und OZZYflair in der Unternote, „Cherry Medicine“ gibt den Schunkel, Groovy, Melodic Fetzer der alles abräumt und überall bestens angkommt, mit BEATLES und PETTY Vibes. „Back Into My Arms Again“ ein cooler Classic Rocker der gute Laune verbreitet, „Fight For Life“ ich bekomm die Kinnlade nicht mehr gehoben, so geil ist das was ich höre. „Blinded“ braucht ein paar Durchgänge, entfaltet dann aber auch nach einiger Zeit seinen Charme, „Constantly Cute“ geht ab wie ein Hund dessen Schwanzspitze in Flammen steht und er nicht weiß wohin damit. „Life Of A Stranger“ kommt mit viel Drama und Herzschmerz, „Up In The Sky“ wildert nochmals in der KISS Phase zu „Dynasty“ und „Unmasked“ Zeiten, „Stratosphere“ ein stimmiges Instrumental zum Abschluss macht das Licht aus.

Balle