SMASH INTO PIECES – The Apocalypse DJ

Band: Smash Into Pieces
Album: The Apocalypse DJ
Spielzeit: 40:25 min
Stilrichtung: Alternative
Plattenfirma: Gain Music
Veröffentlichung: 27.02.2015
Homepage: www.smashintopieces.com

Erst seit 2008 gibt es die fünf Schweden in Form von SMASH INTO PIECES. Seit dem brachten es Chris Adam Hedman Sörbye (Gesang), Per Bergqvist (Gitarre), Benjamin Jennebo (Gitarre), Viktor Vidlund (Bass) und Isak Snow (Schlagzeug) zu einigen Singles, einem Album namens „Unbreakable“, tourten unter anderem mit ALTER BRDIGE und AMARANTHE und gewannen bei den Bandit Rock Awards als Durchbruch des Jahres 2012. Nun erscheint ihr zweites Album „The Apocalypse DJ“.

Dabei bleiben sie dem Stil ihres ersten Albums weitgehend treu. Das heißt, als erstes fallen die effektüberladenen Gitarren auf und auch Synthesizer geben zusätzlich Akzente. Zusammen mit Bass und Schlagzeug wird hier eine regelrechte Geräuschwand aufgebaut, bei der es überrascht, dass Sänger Chris Adam dagegen anschreihen kann, ohne dabei in pures Gekreische zu verfallen. Tatsächlich bleibt es melodisch und gefühlvoll. Vor allem beim Duett „My Cocaine“ zeigt sich das, was auch an der Stimme von Eliza Ryd liegt.
Der Nachteil an der allgemeinen Geräuschkulisse ist, dass sie die meisten Songs relativ ähnlich klingen lässt, deshalb ist über die Songs generell zu sagen, sie bestehen aus einem eingängigen Intro, ganz netten Strophen, einem starken Chorus und irgendwo dazwischen ein dramatischer Break und/oder Gitarrensolo.
Da bleibt es nur noch Anspieltipps zu geben, bei denen ihr Schema besonders gut aufgeht. Da wäre das schon genannte „My Cocaine“, “Another Day On The Battlefield” und “Color Of Your Eyes”.

Fazit: Für einen diehard Metaller ist diese Band wohl nichts, aber wer auf radiotauglichen Rock, ein bisschen a lá Nickleback, steht, der wird bei diesem Album auf seine Kosten kommen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Stronger
02. My Cocaine
03. Disaster Highway
04. Checkmate
05. Don’t Wake Me Up
06. Another Day On The Battlefield
07. Reaching Out
08. Color Of Your Eyes
09. Bullets
10. Burn
11. Rock N Roll (The Apocalypse Tribute)

Lotta

ISSA – Crossfire

Band: Issa
Album: Crossfire
Spielzeit: 47:57 min.
Stilrichtung: Melodic Rock, Hardrock, AOR
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 20.02.2015
Homepage: –

ISSA is back! Seit 2010 veröffentlicht die blonde und zugegebenermaßen ziemlich hübsche Norwegerin Issa Overseen in regelmäßigen Abständen ihre Alben, und das nicht ohne die Unterstützung namhafter Künstler. Dieses Mal waren sowohl die Brüder James und Tom Martin sowie Gäste wie Steve Overland (FM) und Label-Bekannte wie Alessandro Del Vecchio und Robert Sall am Werk. „Crossfire“ nennt sich es sich also, das mittlerweile vierte Album der Dame aus Oslo. Nach einem recht guten Debüt („Sign Of Angels“ 2010) dümpelte die junge Dame im weiteren Verlauf ihrer Karriere immer mehr vor sich hin. Für ihr letztes Album „Can´t Stop“ hat sie ein Dutzend mehr oder minder bekannter AOR- und Melodicrock-Nummern adaptiert und ein reines Coveralbum aufgenommen.

„Crossfire“ steht nun wieder auf eigenen Beinen, nicht ohne die gewohnten Trademarks der Frontfrau zu beinhalten. Zuckersüße Melodien nahe am Kitsch prägen die Mainstreamsongs genauso wie die kraftvolle Stimme der Hauptakteurin. Und so startet gleich der Titeltrack in das Album – dieser hat schon ein gewisses Maß an Ohrwurmmelodien, muss sich aber auch gefallen lassen, schon nach einigen wenigen Durchläufen eher belanglos aus den Boxen zu schleichen. Gleiches gilt auch für das folgende „New Horizon“, das zwar nett anzuhören ist, den Hörer aber nicht sonderlich packen kann. Gleiches gilt auch für den Rest des Longplayers, die Ballade „Raintown“ ist schlicht und ergreifend langweilig und irgendwie wiederholen sich die Arrangements und Melodien einfach zu oft.

Klar hat ISSA eine gute Stimme und hier und da gibt es durchaus gelungene Ansätze, aber da kopiert man Kollegen wie ROXETTE („Fight Fire With Rain“) oder HEART („Heartbeat“) einfach zu sehr, um damit richtig überzeugen zu können. Auch mit „Crossfire“ will es der blonden Norwegerin nicht gelingen, an ihr gutes Debüt anzuknüpfen. Schade eigentlich…

WERTUNG:


Trackliste:

1. Crossfire
2. New Horizon
3. Raintown
4. Long Time Coming
5. Fight Fire With Rain
6. Heartbeat
7. Electric Lights
8. Ghost Inside My Heart
9. Red Lights
10. We Rise
11. Only You

Stefan

SKIP ROCK – Take It Or Leave It

Band: Skip Rock
Album: Take It Or Leave It
Spielzeit: 43:48 min.
Stilrichtung: Hardrock, Country
Plattenfirma: Streetdog Records
Veröffentlichung: 02.02.2015
Homepage: www.skip-rock.com

Augsburg rockt! Und das nicht nur momentan in der Bundesliga sondern auch musikalisch, denn dort gibt es Kult-Locations wie die Rockfabrik oder den Circus – Discotheken in denen noch heute Rockmusik gespielt wird – und natürlich als  Live-Club das Spektrum. Dass in Augsburg aber auch Musik gemacht wird, ist eine mehr als logische Sache. Eine der aufstrebenden Bands nennt sich SKIP ROCK, die 2009 gegründet wurden und jetzt mit ihrem zweiten Longplayer aufwarten.

Das 2011 erschienene Debüt „Hit And Run“ bot recht klassischen Riff Rock mit leichten Hair Metal Einflüssen, jetzt hat man sich nicht nur personell verändert, auch die Musik von Mastermind Marc Terry (vocals, guitars), Darius Dee (guitars) und Patrick Paul (bass) hat einen Schubs in eine andere Richtung bekommen. Auf dem neuen Dreher „Take It Or Leave It“ kreuzen die Jungs Hardrock mit Country-Elementen und erzeugen so eine coole Outlaw-Atmosphäre, was nicht nur an den Songtiteln auffällt.

Nach einem Intro a´la CINIDERELLA´s „Falling Apart At The Seems“ meets  Spaghetti-Western geht’s mit „Tell Me Why“ gleich ordentlich zur Sache. Im Refrain werden Erinnerungen an alte SINNER-Sachen wach. Das Riffing bei „Death Or Glory“ ist zwar ähnlich, aber nach der (mittäglich) schlagenden Todesglocke am Anfang des Songs rocken die Augsburger auch hier gnadenlos nach vorne. Die Ballade von „Jesse James“ vertonen SKIP ROCK genauso potent wie den Bikersong „Motorcycle Man II“. Aber auch Stücke wie „Rich´n Nazty“ (coole Riffs), „Hell Is On Fire“ (lässige Slidegitarren a´la D.A.D.), „Outlaws“ (Vollgasrock) oder der nicht minder gelungene Titeltrack zeugen von einem guten Gespür für Songs, die nicht immer sofort ins Ohr springen, live aber sicher noch mehr Energie erzeugen. Einzig bei der Ballade „Too Young“ verzettelt man sich beim Versuch, einen Hit zu landen und lädt eine gute Portion zu viel Schmalz auf. Dafür runden den Tonträger zwei Live-Versionen alter Stücke ab, die eine guten Blick auf die Qualitäten auf der Bühne geben.

SKIP ROCK wurden schon als bayrische bzw. deutsche Antwort auf VOLBEAT bezeichnet – so weit würde ich jetzt nicht gehen, zumal sich die US-Megaseller mittlerweile zu einer Mainstreamband und damit nicht gerade zum Vorteil verändert haben. Aber der Heavy Country Rock´n Roll von SKIP ROCK hat was und kommt ehrlich und unverbraucht rüber. „Take It Or Leave“ ist definitiv eine Steigerung zum Debüt. Das Songwriting ist besser und der bandeigene Stil setzt sich gegenüber anderen Bands ab. Schöne Platte.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Intro
2. Tell Me Why
3. Death Or Glory
4. Jesse James
5. Outlaws
6. Motorcycle Man II
7. Rich´n Nazty
8. Hell Is On Fire
9. Too Young
10. Take It Or Leave It
11. Hit And Run (Live Bonus Track)
12. Rough´n Ready (Live Bonus Track)

Stefan

SCORPIONS – Return To Forever

Band: Scorpions
Album: Return To Forever
Spielzeit: 41:41 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Sony Music
Veröffentlichung: 20.02.2015
Homepage: www.the-scorpions.com

Irgendwie kann man den Hannoveranern nicht böse sein. Hat so mancher Rücktritt vom Rücktritt anderer Bands bei den Fans einen faden Beigeschmack hinterlassen und stark nach Selbstvermarktung gerochen, kommt die Umbesinnung bei den SCORPIONS irgendwie glaubhaft rüber. Zwar war der Zeitpunkt, die Karriere nach einem enorm starken Album wie „Sting Of The Tail“ zu beenden, exakt richtig gewählt, aber schließlich stand das 50-jährige Bandjubiläum unmittelbar vor der Türe – und wer möchte ein solch beachtliches Datum schon gerne einfach so verstreichen lassen?

Also hat sich Deutschland´s Hardrock-Export Nummer 1 dazu entschieden, die Pferde noch einmal zu satteln und nach ganzen drei Jahren auf Tournee den Fans ein weiteres Album zu schenken. Ursprünglich war eine Platte angedacht, die komplett aus alten und bisher nicht verwendeten Stücken bestehen sollte. Im Laufe des Entstehungsprozesses haben sich aber immer mehr neue Songs herauskristallisiert und so ist „Return To Forever“ nun doch fast ausschließlich mit neuem Material gespickt.

Und das hat durchaus Klasse (hat jemand etwas anderes erwartet?): schon der Opener „Going Out With A Band“ ist ein knallendes Statement und zeigt so manchem Jungspund, wie gerockt wird. Auch das enorm melodiöse und autobiographische „We Built This House“, das auch als erste Single ausgekoppelt wurde, ist allererste Sahne. Ebenso grandios die Ballade „House Of Cards“, das krachende „Rock´n Roll Band“, das rhythmische „Rollin´ Home“ oder das frische „Hard Rockin´ The Place“. Dass Songs wie „Rock My Car“ oder „Catch Your Luck And Play“ da nicht so zünden, verkommt fast schon zur Nebensache. Auch die beiden Balladen „Eye Of The Storm“ und „Gypsy Life“ haben nicht die Hitgarantie, die man sonst in diesem Genre von den SCORPIONS gewohnt ist. Aber „Return To Forever“ bietet genügend großartigen Hardrock, der in richtigem Maße modern aber immer nahe genug an den eigenen Trademarks angesiedelt ist.

Ich habe mich bei der Rezension zum letzten Album „Sting Of The Tail“ vor den SCORPIONS verneigt, zu früh wie sich jetzt heraus stellt. Denn das Feuer brennt immer noch bei Klaus Meine, Rudolf Schenker, Matthias Jabs und Co. „Return To Forever“ ist ein herrlich frisches Tondokument von einer Band, die tatsächlich schon seit 50 Jahren Musik macht – und was für eine. Da gehen einem echt die Superlative aus, ein einfaches „Hut ab!“ tut es in den Augen der immer bescheiden gebliebenen Hannoveraner aber sicher auch. In diesem Sinne…

WERTUNG:


Trackliste:

1. Going Out With A Bang
2. We Built This House
3. Rock My Car
4. House Of Cards
5. All For One
6. Rock´n Roll Band
7. Catch Your Luck And Play
8. Rollin´ Home
9. Hard Rockin´ The Place
10. Eye Of The Storm
11. The Scratch
12. Gypsy Life

Stefan

ROBERT JON & THE WRECK – Glory Bound

Band: Robert Jon & The Wreck
Album: Glory Bound
Spielzeit: 44:29 min.
Stilrichtung: Southern Rock, Country, Rock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 24.02.2015
Homepage: www.robertjonandthewreck.com

Sie schießen wie Pilze aus dem feuchten Boden – immer mehr Retro Rock Bands überschwemmen den ohnehin schon gesättigten Markt. Da fällt es wirklich schwer, den Überblick zu behalten. Aber auch in der jüngsten Vergangenheit konnten sich immer wieder neue Rohdiamanten wie die BLUES PILLS, SLAM HOWIE AND THE RESERVEMEN oder BLACKBERRY SMOKE herauskristallisieren. Mit ROBERT JON & THE WRECK steht nun eine weitere Combo in den Startlöchern, die mit ihrer Mischung aus Retro, Country und Blues die Welt erobern möchte. Stilecht kommen diese fünf gestandenen Männer aus Kalifornien und bringen gleich die richtigen Gene mit. Nach zwei EP´s war die Zeit reif, mit dem erst 2013 gegründeten Unternehmen das Abenteuer Debütalbum zu starten.

Zwei Songs könnte man schon von den erwähnten Appetithappen „Rhythm On The Road“  und „Red Bull Sessions“. Auf „Glory Bound“ gibt es aber noch acht neue Stücke zu bewundern – den Anfang macht „The Devil Is Your Only Friend“, eine herrlich eingängige Nummer, die gleich die Essenz von ROBERT JON & THE WRECK zum Vorschein bringt: die Amis verstehen es, eine großartige Atmosphäre zu schaffen und können sowohl kräftig Riffen als auch wohldosierte Melodien mit Slidegitarren und Hammondorgel verfeinern. Da kommt das luftige „Blame It On The Whiskey“ als perfekter Gegenpol daher. Das ist New Country at it´s best!

Aber das Pulver der Sonnenstaatler ist noch lange nicht verschossen, denn schon der nächste Song „When I Die“ hat Hitqualitäten und damit nicht genug. Das gefühlvolle „Mary Anne“ kann sich genau so schnell in die Herzen der Fans spielen wie das griffige „Cold Night“, das rifflastige „Georgia Mud“ oder der ruhige Titeltrack.

„Glory Bound“ hat eine große Substanz – auch wenn die Konkurrenz erdrückend groß ist, speziell im überschwemmten Retro-/Country-/Bluesbereich. ROBERT JON & THE WRECK sind nicht einzigartig, machen aber einfach verdammt gute Musik mit Seele, die man hören muss. Starkes Debüt!

WERTUNG:


Trackliste:

1. The Devil Is Your Only Friend
2. Blame It On The Whiskey
3. When I Die
4. Mary Anne
5. Cold Night
6. Steppin´
7. Georgia Mud
8. Let Her Go
9. Glory Bound
10. Gypsy Of Love

Stefan

FURYON – Lost Salvation

Band: Furyon
Album: Lost Salvation
Spielzeit: 44:47 min
Stilrichtung: Heavy Rock
Plattenfirma: Dream Records/Cargo Records
Veröffentlichung: 26.01.2015
Homepage: www.furyon.net

Die Jungs von FURYON die mit ihrem Debütalbum „Gravitas“ 2012 einiges an Staub in der Szene aufgewirbelt hatten, kehren dieser Tage mit ihrem zweiten Longplayer „Lost Salvation“ zurück auf die Bildfläche.
Mehr Melodien, griffigere Refrains und einfach bessere Songs. Das sind die vollmundigen Versprechungen die uns von der Promoseite her gemacht werden. Ob dies so zutrifft werden wir nun zusammen herausfinden, zuvor sei noch erwähnt, das das neue Album nicht wie das Debüt über Frontiers Records erscheint, sondern über Dream bzw. Cargo Records. Anscheinend war man beim Label nicht mehr zufrieden bzw. die Band nicht mit deren Arbeit. Aber das kann uns ja auch egal sein, Hauptsache das Teil erscheint irgendwo und deswegen horchen wir mal geschwind in den Openersong „All that I have“ rein.
Atmosphärische Keyboardklänge und moderne Riffs schlagen uns direkt mal entgegen, bevor der Gesang einsetzt. Eine etwas nachdenkliche Nummer ist der Opener geworden, der seine Stärken aber ganz klar im Chorus ausspielt. Zum Anfang also alles nicht schlecht!
Im Anschluss tritt man beim Titelsong „Lost Salvation“ ordentlich aufs Gaspedal ohne jedoch die Eingängigkeit zu vernachlässigen. Auch diese Nummer kann man also ohne Probleme auf der Habenseite verbuchen und ist eines Titeltracks auf jeden Fall mehr als würdig.
Nochmal eine Spur packender, eingängiger und melodischer kommt dann „These Four Walls“ um die Ecke. Zwar denkt man das zu Beginn nicht, aber in der Folge steigert sich der Song von Mal zu Mal und der Chorus frisst sich metertief in die Gehörgänge.
So drei Volltreffer, mal schauen was uns der nächste Track „Scapegoat“ bereit hält. Hmm so recht will die Nummer nicht zünden, da waren die Vorgänger definitiv besser.
„Resurrect Me“, „Left it with the Gods“ sowie „Good Sky“ sind dann wieder wesentlich packender und eingängiger geraten und machen direkt beim ersten Hören richtig Laune. Eine perfekte Überleitung also hin zu den letzten Songs, wo das groovige „What you need“ und das knackige, abschließende „Wiseman“ die klaren Gewinner sind.

Anspieltipps:

Dieses Mal habe ich “All that I have”, “Lost Salvation”, “These Four Walls” sowie “Good Sky” für euch hier parat.

Fazit :

FURYON beschreiten auf ihrem neuen Album genau den Weg weiter, den sie mit dem Debütalbum begonnen haben. Moderner, eingängiger Heavy Rock der meistens sofort zündet und ins Ohr geht.
Abschließend kann man festhalten das sich FURYON auf ihrem zweiten Album definitiv gesteigert haben und ihre Fanschar auf jeden Fall wachsen wird.
Für Fans des Genre mit Sicherheit eine Empfehlung, sollte man sich nicht entgehen lassen!

WERTUNG:


Trackliste:

01. All that I have
02. Lost Salvation
03. These Four Walls
04. Scapegoat
05. Resurrect Me
06. Left it with the Gods
07. Good Sky
08. Dematerialize
09. What you need
10. Wiseman

Julian

SHADOWQUEST – Armoured IV Pain

Band: Shadowquest
Album: Armoured IV Pain
Spielzeit: 49:18 min
Stilrichtung: Melodic Power Metal
Plattenfirma:  Garelock Records
Veröffentlichung: 20.02.2015
Homepage: www.shadowquest.se

SHADOWQUEST ist ein weiterer Newcomer aus Schweden der sich dem großen Erbe von HELLOWEEN und Co annimmt und uns mit dem Debütalbum „Armoured IV Pain“ in den siebten Melodic Power Metalhimmel befördern will.
Die Voraussetzungen dafür sind nicht schlecht, denn bei den Jungs handelt es sich bei Leibe um keine Anfänger im Business, denn die Truppe besteht aus Patrik Johansson (Gesang, DAWN OF SILENCE, BLOODBOUND), Peter Huss (Gitarre, SHINING, SINERGY), Ragnar Widerberg (Gitarre, SAINT DEAMON), Kaspar Dahlqvist (Keyboad, DIONYSUS, RIDE THE SKY), Jari Kainulainen (Bass, MASTERPLAN, DEVIL‘S TRAIN) und Ronny Milianowicz (Schlagzeug, SINERGY, DIONYSUS, SAINT DEAMON). Ein kleines Who is Who also der schwedischen Metalszene.
Fans des Genre sollten nun also mal genauer lesen und sich das, auf dem eigenen Label Garelock Records herauskommende, Debütalbum schon mal vormerken.
Den Einstieg in die Scheibe ebnet „Blood of the Pure“. Knackige, Riffs, atmosphärisch dichte Keyboardklänge und der klare, kraftvolle Gesang von Fronter Patrik sind die ersten Glanzpunkte dieser Nummer. Dazu kommt dann noch ein klasse Ohrwurmchorus, der die Nummer schnell in unsere Gehörgänge schraubt. Als Opener ist die Nummer perfekt geeignet und der Einstieg somit mehr als gelungen!
Das anschließende „Last Farewell“ ist dann ein epischer Metalstampfer geworden, hier dreht man die Geschwindigkeit ein ganzes Stück im Vergleich zum Vorgänger wieder zurück ohne dabei aber jedoch an Eingängigkeit und Melodic nachzulassen. Das beweist man spätestens im Ohrwurmchorus wieder.
Der Hochgeschwindigkeitstrack „All One“ folgt dann als Nächstes, dicht gefolgt vom stellenweise etwas poppigen „Live Again“ und dem epischen Brecher „Midnight Sun“. Alles Tracks die sich schon nach dem ersten Hördurchlauf ohne Probleme festsetzen und die für die Genreliebhaber ein wahrer Hörgenuss darstellen. Zusammenfassend also eine geile erste Hälfte des Debütalbums.
„Reach Beyond the Dream“ eröffnet den zweite Part der Scheibe, kann aber insgesamt an die bisherigen bärenstarken Songs nicht anknüpfen, ganz anders dann das groovige „We Bring the Power“ welches ordentlich Druck erzeugt und richtig fett aus den Boxen dröhnt. Hier muss man auch mal die ohnehin schon erstklassige Gesangsleistung von Patrik hervorheben, der Junge gehört mittlerweile mit Sicherheit zu einer der besten Sänger in dem Genre!
Zwei weitere Glanzpunkte der ansonsten etwas blassen zweiten Hälfte sind noch „Take this Life“ und das abschließende „Where Memories Grow“ der Rest geht leider im Vergleich zur ersten Hälfte doch etwas unter. Aber egal, ein, zwei schwächere Songs sind beim Debüt noch zu verschmerzen und richtig schlecht sind diese Tracks ja auch nicht, rundrum also ein ordentliches Debütalbum der Jungs von SHADOWQUEST!

Anspieltipps:

Dieses Mal kann ich euch hier “Blood of the Pure”, “Last Farewell”, “Midnight Again”, “We Bring Power” sowie “Where Memories Grow” nennen.

Fazit :

Ganz so schlecht wie es sich jetzt zum Ende meiner Rezi anhört ist das Debütalbum der Jungs von SHADOWQUEST nun nicht geworden, ein bisschen ist das glaube ich meckern auf hohen Niveau. Ist aber auch kein Wunder nach den letzten bärenstarken Veröffentlichungen von BLOODBOUND, ORDEN OGAN oder SERIOUS BLACK.
Wie auch immer Genreliebhaber bekommen hier ein mehr als ordentliches Debüt serviert, welches mit Sicherheit seine Anhänger finden wird!
Hoffen wir mal das sich die vielbeschäftigten Bandmitglieder auch auf diese neue Band konzentrieren können und wir noch viel von ihnen hören werden.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Blood of the Pure
02. Last Farewell
03. All One
04. Live Again
05. Midnight Sun
06. Reach Beyond the Dream
07. We Bring the Power
08. Insatiable Soul
09. Take this Life
10. Where Memories Grow

Julian

AKTOR – Paranoia

Band: Aktor
Album: Paranoia
Spielzeit: 34:49 min
Stilrichtung: NWOBHM/Hardrock
Plattenfirma: High Roller Records
Veröffentlichung: 20.02.2015
Homepage: www.aktor.bandcamp.com

Nach der 2013er Single „I Am the Psychic Wars“ wirft die Finnisch/Amerikanische Truppe AKTOR nun ihr Debütalbum auf den Markt. Die Musiker hinter AKTOR sind auch keine Unbekannten. Zum einen haben wir hier Chris Black (u.a. PHARAOH, DAWNBRINGER, HIGH SPIRITS) sowie Jussi Lehtisalo und Tomi Leppänen, beide aktiv bei CIRCLE. Musikalisch firmieren die drei Herren irgendwo zwischen traditionellem Heavy Metal und 1970er Rock mit ordentlicher Psychedelic Schlagseite.

Die Einflüsse sind vielseitig, reichen von BLACK SABBATH, LED ZEPPELIN, ein wenig JIMI HENDRIX über THIN LIZZY bis zu URIAH HEEP. Die Songs sind alle kurz und knackig gehalten, nur „The Mover“ überscheitet überhaupt die 4 Minuten Marke. Trotzdem bekommt man nicht einfach nur seichte Rockmusik zu hören, nein die Musik von AKTOR ist sehr stimmungsvoll, verspielt und wechselt zwischen Verträumtheit und Eingängigkeit.

Schon nach dem ersten Durchlauf wird schnell klar, „Hits“ sucht man vergebens. Das Album ist aus einem Guss, die Songs wachsen mit jedem Hörgang. Die sehr lockere, entspannte Grundstimmung von „Paranoia“ macht richtig Laune, besonders markant wird dies bei „Six Silver Suns“. Der Erstling von AKTOR ist kurzweilig und sehnt den Sommer herbei. Der perfekte Soundtrack um bei offenem Fenster die sonnige Landstraße hinab zu düsen. Aber selbst in diesen verregneten und grauen Tagen schafft es die Musik der Jungs während der gerade mal knapp 35 Minuten Spielzeit ein Sommerfeeling zu verströmen.

AKTOR ist sicher keine Massenware, hat eine eigene, manchmal spezielle Note („I Was The Son Of God“). Wer sich ein wenig Zeit nimmt und sich auf die Musik einlassen kann, wird viel Spaß an „Paranoia“ haben. In diesem Sinne, „Stop Fooling Around“ and listen to AKTOR!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Devil And Doctor
02. Gone Again
03. Stop Fooling Around
04. Too Young To Die
05. Six Silver Suns
06. I Was The Son Of God
07. Something Nasty
08. Where Is Home
09. Never Ending No
10. The Mover

Chris

DANKO JONES – Fire Music

Band: Danko Jones
Album: Fire Music
Spielzeit: 36:08 min
Stilrichtung: Rock, Blues, Punk
Plattenfirma: Bad Taste Records/ Soulfood
Veröffentlichung: 06.02.2015
Homepage: www.dankojones.com

Seit mittlerweile 18 Jahren bekommt man von DANKO JONES, momentan bestehend aus Danko Jones (Gesang, Gitarre), John Calabrese (Bass) und Rich Knox (Schlagzeug), waschechten Rock’n’Roll um die Ohren. Seit Anfang Februar gibt es jetzt auch das neue Album „Fire Music“ zu hören.
Den Beginn hierbei macht „Wild Woman“. Klanglich noch etwas verhalten, jedoch mit schwerwiegendem Text, der vor Bitterkeit zur so strotzt. Mit dem potentiellen Ohrwurm „The Twisted Knife“ nimmt die Platte jedoch Fahrt auf und „Gonna Be A Fight Tonight“ lädt mit seinen Gangshouts zum Mitfeiern und Wut ablassen ein.  Genauso verhält es sich auch bei „She Ain’t Coming Home“ und „Body Bags“, was mit Zeilen wie „I do not forget, I do not forgive“ noch eine Stufe aggressiver daherkommt, bevor man vom melodiösen „Live Forever“ wieder versöhnt wird. „Do You Wanna Rock“ mit seiner übertriebenen Cowbell und „Getting Into Drugs“ mit seinem plumpen Text sollen wohl die Party-Kracher des Albums sein, verfehlen ihr Ziel aber um einige Zentimeter. Dafür rettet das Rockabilly angehauchte „Watch You Slide“ die Ehre wieder und macht vor allem laut richtigen Spaß. „I Will Break Your Heart“ gibt schließlich die Quotenballade, die mich ein bisschen an VOLBEAT denken lässt, und auch wenn sie einen Gang zurückschaltet ist die von einer klassischen Schnulze weit entfernt.

Fazit: Du bist frustriert, aggressiv, möchtest Dampf ablassen und danach wild feiern? Dann ist dieses Album das richtige für dich! Und auch für alle anderen Freunde der Rock-Musik ist „Fire Music“ trotz kleinerer Schwachstellen zur guten Unterhaltung geeignet.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Wild Woman
02. The Twisting Knife
03. Gonna Be A Fight Tonight
04. Body Bags
05. Live Forever
06. Do You Wanna Rock
07. Getting Into Drugs
08. Watch You Slide
09. I Will Break Your Heart
10. Piranha
11. She Ain’t Coming Home

Lotta

THE NEAL MORSE BAND – The Grand Experiment

Band: The Neal Morse Band
Album: The Grand Experiment
Spielzeit: 52:44 min
Stilrichtung: Progressive Rock
Plattenfirma: Inside/Out Music
Veröffentlichung: 10.02.2015
Homepage: www.nealmorse.com

Dass sich die Besprechung einer Neal Morse Platte mal als so schwierig gestalten würde hätte ich nie gedacht. In der Regel liefert der ehemalige Spock’s Beard Vordenker immer hochwertigen Stoff ab. Da kann man sich drauf verlassen – wo NEAL MORSE drauf steht, ist auch NEAL MORSE drin. Das hat sich bei der ersten Scheibe seiner NEAL MORSE BAND auch nicht wirklich geändert, und doch will sich die große Begeisterung bei „The Grand Experiment“ nicht so richtig einstellen. Begleitet wird MORSE mal wieder von seinem treuen Sidekick Mike Portnoy am Schlagzeug, sowie dem jungen Gitarrist Eric Gillette und Randy George am Bass. Geschrieben und aufgenommen wurde das gesamte Material binnen kürzester Zeit im Studio, ohne Vorproduktion oder irgendeine Vorbereitung – ein Novum und ein bewusster Bruch  der üblichen Routine.

Der stärkste Track der Scheibe ist gleich der Opener „The Call“ bei dem die Spock’s Beard Vergangenheit von MORSE immer wieder durchscheint, gepaart mit einigen sehr geschmackvollen Soli von Herrn Gillette. Der Junge spielt auf dem Album einige wirklich tolle Gitarrenparts, garniert mit einem wunderbaren Sound. Die Krux an der Sache ist, dass Gillette sich sowohl beim Sound als auch bei der Entwicklung seiner Spieltechnik in nicht geringem Maße von Portnoy’s ehemaligen Best Buddy John Petrucci hat inspirieren lassen. Das hinterlässt schon einen leicht befremdlichen Eindruck. Auch der Titeltrack, der anfangs wie ein waschechtes King’s X Cover daherkommt, trumpft im weiteren Verlauf mit diesen herrlichen, typischen MORSE Melodien und Einfällen sowie traumwandlerischem Zusammenspiel der Musiker  auf. Die obligatorische Akustikgitarren-Ballade darf in Form von „Waterfall“ natürlich auch auf keinem NEAL MORSE Album fehlen, ebenso wenig wie der epische, vetrackte Longtrack zum Abschluss des Albums. Der Fan merkt schon – die NEAL MORSE BAND liefert haargenau das ab was man von Ihr erwartet. Und das macht unterm Strich wohl auch einen Teil der „Ernüchterung“ aus, die mir „The Grand Experiment“ bereitet. Objektiv betrachtet ist auch dieses Album ein weiteres starkes Highlight in der ewig langen Diskographie von MORSE. Neues oder Originelles sucht man aber leider vergebens auf der Platte die auch darunter leidet, dass kein echtes Bandgefühl aufkommt. Das ist alles meckern auf hohem Niveau und kommt womöglich negativer rüber als nötig. Ans Herz gewachsen ist mir dieses nach Schema F erarbeitete Album leider trotz mehrmaliger Einfuhr und einer Menge starker Momente jedoch nicht.

Fans von NEAL MORSE sollten sich die Scheibe aber natürlich auf jeden Fall selbst zu Gemüte führen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. The Call
02. The Grand Experiment
03. Waterfall
04. Agenda
05. Alive Again

Mario