WARRIOR SOUL – Out On Bail

Trackliste:

01. We’re Alive
02. One More For The Road
03. Hip Hurray
04. Out On Bail
05. Cancelled Culture
06. End Of The World
07. YoYo
08. The New Paradigm

 

 

Spielzeit: 34:17 min – Genre: Ass Kickin‘ Hard Rock – Label: Livewire/Cargo Records UK – VÖ: 04.03.2022 – Page: www.facebook.com/warriorsoulofficial

 

Die New Yorker Kultrocker WARRIOR SOUL um Kory Clarke melden sich mit einem 8-Tracker zurück. Zu den Krieger Seelen gehören Kory Clarke am Mikrofon und Songwriting, Dennis Post an Gitarren und Co-Songwriting, Christian Kimmett an Bass und Co-Songwriting. An den Drums kamen zum Einsatz Kory Clarke, Ivan Tambac und John Besser. Noch dabei waren John Hodgson, John Polachek und Adam Arling an Gitarren und Co-Songwriting. Produziert wurde von Kory Clarke und Dennis Post.

Ich muss zugeben das ich mich bis jetzt nicht wirklich mit WARRIOR SOUL beschäftigt habe. Ich besitze zwar ein Album aber dieses einmal gehört und in den CD-Schrank gestellt. Wird Zeit das Teil mal wieder auszukramen und nochmal einen Hördurchgang spendiert. Den was hier auf den unschuldigen Hörer losgelassen wird ist High Energie Ass Kickin‘ Rock N Roll mit ganz leichter Blues Note. Immer voll auf Zwölf und das mit über 200 Sachen auf der Nadel.

Die US-Boys bewegen sich irgendwo bei RHINO BUCKET, GUNS N ROSES und GREAT WHITE, ich muss zugeben das die Songs Spaß machen und abgehen wie der Nachbar nach dem Genuss eines Rostigen Nagels. Nee nicht das Spitze Ding das man in die Wand haut sondern den kurzen Wodka mit Schuss drin. Die Vocals sind dreckig, rau, fertig und hören sich nach 5 Pullen Jack Daniels an, passen aber irgendwie zu 100% zu der Mucke. Die Gitarren kommen genauso dreckig aus den Boxen und erinnern durch ihre Spielweise an die Vergleiche. Bass und Drums heizen ein wie Sau.

Die Produktion hört sich nur noch Retro an und versprüht so den Charme von Röhrenverstärkern, könnte aber ein wenig mehr Dynamik vertragen geht aber vollkommen in Ordnung. Durch den Retro Anstrich meint man einer Analogen Aufnahme aus den glorreichen 80ern zu lauschen.

Einen Kritikpunkt muss ich anmerken, warum nur 8 Songs, warum ist die Party nach ein wenig über 34 Minuten schon gelaufen. Ein paar Songs mehr hätten nicht geschadet. Das gibt einen halben Punkt Abzug in der B-Note.

Mit „We’re Alive“ legen die Big Appler mal einen Start hin, vor Energie strotzende Riffs, die raue und fertig klingende Röhre von Kory machen klar das hier Ass Kickin‘ Rock N Roll aus den Boxen kommt. Nicht minder in den Allerwertesten tritt „One More For The Road“, „Hip Hip Hurray“ hätten die Gunners auch nicht besser hinbekommen. „Out On Bail“ ein Parade Beispiel für einen Rock Song, „Cancelled Culture“ geht durch die Wand. „End Of The World“ High Octane Rock wie er sein sollte, „YoYo“ ist ein wenig sperriger als die restlichen Songs, „The New Paradigm“ kommt mit Bluesriffing ums Eck.

Balle

SABATON – The War To End All Wars

Trackliste:

01. Sarajevo
02. Stormtroopers
03. Dreadrought
04. The Unkillable Soldier
05. Soldier Of Heaven
06. TWTEAW Hellfighters Master
07. Race To The Sea
08. Lady Of The Dark
09. The Valley Of Death
10. Christmas Truce
11. Versailles

Spielzeit: 45:22 min – Genre: Epic Melodic Bombast Power Metal – Label: Nuclear Blast – VÖ: 04.03.2022 – Page: www.facebook.com/sabaton

 

Die schwedischen Musiksöldner sind Back, und wie soll es anders sein drehen sich ihre Geschichten um reale Schlachten und Kriegshandlungen, erschreckend wenn man an die Lage in der Ukraine denkt. Die Kriegshandlungen sind nicht so weit von uns weg.

Mit dabei sind Oberberichterstatter Joakim Broden am Mikrofon und Keyboard, Chris Rörland und Tommy Johansson an Gitarren, Pär Sundström ist für Bass und Hannes Van Dahl für die Drumfeuerwerke verantwortlich.

Was kann man von SABATON erwarten, ehrlich jetzt, nicht im Ernst oder, nichts neues Voll auf die Nuschel mit Epic und Bombast garnierten Melodic Power Metal. Die Vocals von Joakim gewohnt mit einer Bestimmtheit serviert. Die Refrains sind zum Mitsingen bestens geeignet und von einer Eingängigkeit, und mit Chören ausgestattet, die sich manche nicht mal zu Wünschen in der Lage sind. Die Gitarren kommen mit Volldampf Bretthart aber auch melodisch aus dem Äther und sorgen mit den Keys für ein Fundament als wenn sie den Melodic Power Metal erfunden hätten. Bass und Powerdrums treten gewaltig in den Allerwertesten. Die analogen Nadel-VU-Meter meiner Endstufe tanzen im Takt der Mucke Rechts und Links hin und her wie der Belzebub in der Hexennacht.

Eigentlich haben die Jungs nichts falsch gemacht. Nur im Hinblick auf die Ereignisse in der Ukraine haben die Geschichten und Schilderungen einen faden Beigeschmack. Die Band kann nichts für die Entwicklungen am Schwarzen Meer aber eben vom Inhalt ihrer Geschichten die wie immer Opernhaft, mit viel Dramaturgie inszeniert wurden und sich auf Topniveau befinden unpassend. SABATON ist ein Aushängeschild für den Metal, dass ist auch gut so und soll es auch bleiben. Ich verurteile weder die Band noch deren Texte, Hintergründe der Geschichten aber sie sind im Momentan unpassend und die Veröffentlichung fällt mit einer Scheiß Weltpolitischen Lage zusammen.

SABATON ist einfach SABATON und lässt sich nicht verbiegen, Epic Melodic Power Metal der Spietzenklasse.

„Sarajevo“ haut als langes Intro gleich zu Anfang mal einen raus geniale Gitrarrenläufe mit den typischen SABATON Chor Einlagen. Mit „Stormtroopers“ geht es unter Volldampf in einem Melodiefeuerwerk richtig zur Sache, „Dreadnought“ ein Arschtreter erster Güte. Mit „The Unkillable Soldier“ zünden die Musiksöldner ein feines und melodiöses Feuerwerk wie ABBA auf XTC und Metal, „Soldier Of Heaven“ geht es ein bisschen gemächlicher an aber nicht minder melodisch und intensiv. „TWTEAW Hellfighters Master“ geht wieder voll auf die Glocke und bläst die Birne durch, melodisch, hart, episch, einfach geil. „Race To The Sea“ der nächste Midtempo Melodicbrecher mit einem Refrain ausgestattet das einem die Kinnlade bis zum Boden hängt. „Lady Of The Dark“ das nächste Highlight, hart mit einem Riffing endgeil. „The Valley Of Death“ kommt wieder mit Epic Momenten, mit „Christmas Truce“ kommt die obligatorische Heavy Power Ballade, mit „Versailes“ kommt noch ein stimmiges längeres Outro.

Balle

BLACK DIAMONDS – Floor 13

Trackliste:

01. Out In The Fields (Gary Moore Cover)
02. No-Tell Hotel (Live)
03. Turn To Dust (Live)
04. My Fate (Live)
05. Rainbow In The Dark (Dio Cover Live)
06. Reaching For The Stars (Akkustik)
07. Black Thunder
08. Jumpin‘ Jack Flash
09. Do-Tell Hotel

 

 

Spielzeit: 39:29 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Metalapolis Records – VÖ: 25.02.2022 – Page: www.facebook.com/BlackDiamondsRock

Um den Fans die Wartezeit bis zum nächsten Studioalbum von BLACK DIAMONDS zu verkürzen haben die Schweizer Jungs „Floor 13“ zusammengestellt. Darauf zu entdecken gibt es Livesongs, Coverversionen, Akustiksongs und ein „Do-Tell Hotel“ in dem die Band zum Entstehungsprozess des letzten Albums „No-Tell Hotel“ ihren Senf dazu geben.

Die 2004 von Bassist Andy Barrels und Sänger Mich Kehl gegründeten BLACK DIAMONDS haben bis jetzt vier Alben am Start. Mit dem letztjährigen „No-Tell Hotel“ sind die Schweizer an der Spitze des Melodic Hard Rock mit leichtem Glam- und Sleazefaktor angekommen.

Auf Album #1 „First Strike“ aus 2008 konnte man den Wahnsinn und das Potential der Vier schon erahnen, voll mit guten Ansätzen und ein paar kleine Hits allerdings trübt der Sound den Hörgenuss dieser Eigenprodukton ein wenig.

Dann folgte 2013 das Album „Perfect Sin“ das schon fast das Niveau der jetzigen Diamanten bereithält. Die Band befand sich da quasi im Finalen Endschliff zum jetzigen Edeljuwel. Schlecht waren Alben #1 und #2 auf keinen Fall vielmehr war es ein Werdegang der Steil nach oben ging und im Ansatz schon die heutigen Qualitäten durchblitzen ließ.

2017 kam Album #3 „Once Upon A Time“ mit Label im Rücken zur Welt. Das war der Moment in dem ich auf die Boys aufmerksam wurde, als ich das Album das erste Mal hörte dachte ich mir Jawohl genauso sollte sich Harte Mucke anhören. Das Album befand sich lange auf Dauerrotation in meinem Player und wird auch heute noch gerne von mir gehört.

Im letzten Jahr gipfelte der Schweizer Wahnsinn in dem Kracheralbum „No-Tell Hotel“ mit dem sie sich an die Spitze gespielt haben. Voll mit Geilen Hits, Melodien, Harmonien und Vocals waren sie über Nacht mit Überschall an die Spitze gerast.

Um die Wartezeit bis zum nächsten Studioalbum so kurz wie möglich für die Fans zu halten wird dieses Bonusschmankerl am 25. Februar zur Welt gebracht. In Bezug auf die Vergangenheit, Gegenwart, Zukunftspläne, einige Titel und noch so ein paar Themen könnt ihr im Interview mit Manu Peng dem Biest an den Drumsticks nachlesen. Auf eine sympathische Art und Weise führten wir ein sehr nettes und lockeres Gespräch, ich hoffe wir können so eine Gesprächsrunde nochmal wiederholen.

Nun aber zu den Songs auf „Floor 13“, gleich am Anfang kommt mir die Pure Energie aus den Boxen entgegen geblasen, mit dem Cover „Out In The Fields“ spielen sich die Jungs in Rage. Auf alle Fälle haben die Vier mächtige Klöten um den Klassiker zu Covern ohne dabei erbärmlich zu versagen. Nein ganz im Gegentum das Ding knallt und kracht wie Sau und könnte so ohne Probleme auch in der Disco oder im Radio laufen.

Dann kommt „No-Tell Hotel“ in einer Liveversion. Endlich wieder mal Live Sound, kommt Live genauso stark rüber wie im Studio. Menno ich will mehr Live Shows aber real und nicht auf Konserve.

Für „Turn To Dust“ gilt das Gleiche wie beim Vorgänger, der ideale Livekracher mit so einem Song hat man das Publikum schnell soweit das es der Band aus der Hand ihr wisst was ich meine.

Mit „My Fate“ wird eine Granate gezündet das Monster bringt meine Boxen zum Rauchen, wenn ich meine Endstufe nicht gezügelt hätte wären die Membranen meiner Boxen über den Jordan gehopst. Geiler Live Song.

Dann beweisen die Jungs das sie Männer sind und gewaltig dicke Eier bis zum Boden besitzen. Von DIO „Rainbow In The Dark“ zu Covern, wenn sie mich vorher gefragt hätten ob sie den Titel sollten oder nicht. Ich hätte sie von den Großen Typen in den Turnschuhen mit den Hemden die hinten zugebunden werden abholen lassen. Doch weit gefehlt da hätte ich einen Riesen Fehler gemacht. Der Song kommt stark rüber, stärker als man vermuten würde. Die Stimme ist natürlich anders den an DIO kann keiner, aber der Song ist trotzdem geil geworden.

Dann kommt „Reaching For The Stars“ in Akustik, und selbst in dieser Version kann der Song mehr wie so manche Möchtegern Konkurrenz. Durch die Akustikgitarre erinnert mich der Song ein klein wenig an DAD mit „Laugh And A ½“ stark umgesetzt.

Mit „Black Thunder“ folgt ein Bikersong, schon ein paar Jahre auf dem Buckel aber trotzdem nicht übel, groovt ganz schön.

Das nächste Cover folgt mit „Jumpin‘ Jack Flash“ in einer Diamanten Version, kam man machen, kommt auch gut aber der Song gefällt mir nicht im Original oder Cover.

Zum Abschluss kommt noch ein knapp unter 8 Minuten langer Erklärbärtrack bei dem die Bandmitglieder Fakten zum letzte Album für die Hörer bereitstellen.

Ein Schmankerl für alle die auf gute Rockmucke stehen

Balle

Interview Black Diamonds

 

Die im Jahr 2004 von Sänger Mich Kehl und Bassist Andy Barrels gegründeten BLACK DIAMONDS veröffentlichen mit „Floor 13“ ein Album mit Coversongs und Liveaufnahmen um den Fans die Wartezeit bis zum fünften Studioalbum zu verkürzen. Die Band veröffentlichte 2008 das Debütalbum „First Strike“ und 2013 „Perfect Sin“ beide in Eigenregie. Seit „Perfect Sin“ ist auch Drummer Manu Peng dabei der mir einige Fragen beantwortet hat. Auf „First Strike“, leider mit nicht so tollem Sound, konnte man erahnen das in den Jungs Potential steckt. Bei „Perfect Sin“, mit um Welten besserer Produktion näherten sich die Schweizer ihrem jetzigen Sound an, den sie dann auf „Once Upon A Time (2017)“ gefunden haben. Nach drei Alben, etlichen Shows und Auftritten folgte dann „No-Tell Hotel (2021)“ mit dem sie ordentlich aufhorchen ließen. Ich konnte die Jungs auf dem H.E.A.T. Festival 2019 (dem letzten vor der Zwangspause) Live sehen und kann nur sagen die Boys haben es im Studio und Live drauf.

RG: Hallo Manu, leider geht bei mir nur Audio.

MP: Hallo Helmut, Ok dann stelle ich mir vor du wärst eine schöne langbeinige und -haarige Brünette.

RG: Langbeinig kommt hin, Langhaarig kommt auch hin und Brünette stimmt auch. Und ein leichter Ansatz eines Pizzafriedhofes oder Weißbierspoilers.

MP: Ein wenig Weißbierspoiler geht doch.

RG: Ihr vier seit damals auf dem HEAT 2019 direkt an mir vorbei gegangen.

MP: Was wir sind an dir vorbei gegangen?

RG: Genau, so ist es.

MP: Nein das kann nicht sein.

RG: Doch

MP: Wo sagst du war das noch?

RG: Auf dem HEAT Festival 2019.

MP: Ach ja genau, das war in der Disco in der Rockfabrik in Ludwigsburg. War das dein erstes Live Konzert von uns das du gesehen hast?

RG: Ja, leider haben wir nur die letzten vier oder fünf Songs mitbekommen.

MP: Kommst du nochmal zu einer unseren Shows?

RG: Sicher, wenn ihr in meiner Nähe seid, zwischen München und Passau kann man darüber reden.

MP: Ok, dann lass uns darüber reden. Ich weiß das in München ein Konzert geplant ist, ich weiß jetzt nicht genau wann aber einen Termin gibt es. Hoffentlich wird das möglich sein, ist ja das neue Jahr 2022. Aber mit Corona du weißt was ich meine.

RG: Ich habe keine großen Hoffnungen in Bezug auf Konzerte, ich wünsche es keinem aber wie uns die vergangenen zwei Jahre gezeigt haben hat die ganze Sache eine Eigendynamik entwickelt die nicht in unserer Macht liegt.

MP: (Manu kreutz an beide Händen Zeige- und Mittelfinger) Komm schon, das muss klappen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wir sind eifrig am planen.

RG: Ich würde gerne dieses Jahr mehr Konzerte besuchen, aber mit dem Mist kann man nichts vorhersagen und planen. Wie uns die vergangenen zwei Jahre eindrucksvoll gezeigt haben.

MP: Da hast du im gewissen Sinn recht, aber wenn wir nichts planen dann ist auch nichts selbst, wenn Corona keinen Strich macht. Aber so, durch unsere Planung haben wir eine kleine Chance Live zu spielen.

RG: Ich wünsche es wirklich jedem, dass die Liveauftritte wieder stattfinden können. Aber die Hoffnung schwindet immer weiter, wenn ich unsere Politiker ansehe und das Chaos das die anrichten.

MP: Mir geht es fast genauso, wir haben jetzt gerade eine Spanien Tour in die Tonne kloppen müssen. Wir wollten eigentlich Mitte bis Ende Februar eine Woche in Spanien spielen und danach noch ein paar Shows in Frankreich. Das wurde alles gestrichen seitens des Promoters.

RG: Sagen wir wie es ist, es ist momentan eine Scheiß Lage!

MP: Ja absolut.

RG: Ich habe viel Kontakt mit einem Landsmann von euch, Ben Sollberger aus Bern er teilte mir mit das er mal mit einer Band vor euch gespielt hat.

MP: Ben Sollberger, kenne ich nicht.

RG: Er meinte er hat viel Spaß mit euch gehabt und dass ihr cool drauf seid.

MP: (Lacht, und freut sich) Weißt du wo das war und bei welcher Band?

RG: Nein kann ich dir nicht sagen wo, die Bands bei denen Ben ist sind DISTANT PAST und SKRYLLS.

MP: Sagt mir jetzt nichts.

RG: So nun aber zu dir und BLACK DIAMONDS. Und danke nochmals für das signierte Exemplar.

MP: Bitte immer wieder gerne.

RG: Ist irgendwas im Busch das ihr vielleicht euer Debüt Album „First Strike“ nochmal mit besserem Sound neu eingespielt veröffentlichen wollt.

MP: Meinst du das ernst? Nein da ist nichts geplant.

RG: Also ich für meinen Teil finde die Songs teilweise richtig gut, und man hört darauf schon das Potential.

MP: Echt, hast du das Album angehört?

RG: Ich habe mir eine signierte CD bei euch bestellt.

MP: Ist ja Wahnsinn, du warst das.

RG: Ja das war ich.

MP: Ach du meine Güte, das erste Album.

RG: Das sind die Anfänge der Band, und man hört das da Potential drinsteckt.

MP: Das ist auf jeden Fall ein schönes Erstlingswerk. Wo du zurückschauen und reinhö-ren kannst, so hat das ganze mal angefangen. Als erster Meilenstein auf jeden Fall.

RG: Stell dir mal vor ihr würdet das neu eingespielt nochmal veröffentlichen, denn so schlecht ist das doch nicht. Bei den gängigen Streamingdiensten ist es ja auch zu finden.

MP: Wahrscheinlich eher nicht. Stell dir mal vor das war 2008, „Perfect Sin“ kam dann 2013. Wir sind fünf Jahre mit den Songs von Show zu Show getingelt, wir gingen uns irgendwann gegenseitig auf die Nerven. Ich kann mich an eine Situation erinnern bei der ich so richtig genervt war jedes Mal diese Songs zu spielen. Die Zeit war reif für neue Songs und ein neues Album. Ich kann die Songs vom Debüt nicht mehr hören. Und dann haben wir „Perfect Sin“ geschrieben. Es gibt ja ein paar Songs die wir neu aufgenommen haben. Wie z. B. „Love, Lies, Loneliness“ ist als Ballade auf dem Album „Once Upon A Ti-me“ enthalten, dazu sind „Lined Up Jars“ als Single und „Rock ‚N‘ Roll Music“ auf dem Livealbum mit drauf. Also genauer gesagt drei Songs sind neu eingespielt und arrangiert wieder veröffentlicht worden. Bei den übrigen Songs ist momentan nicht geplant das die neu eingespielt werden sollen. Es gab mal kurze Zeit Überlegungen in der Richtung etwas zu machen, das war vor „Once Upon A Time“ als wir überlegten nehmen wir die vorhandenen Songs nochmal neu auf oder schreiben wir neue Songs. Die Idee kam damals als EDGUY die „The Savage Poetry“ neu herausgebracht hat. Da haben EDGUY das vorhandene Album noch mal komplett überarbeitet und neu aufgenommen.

RG: Sagen wir mal so, die ersten Alben von EDGUY sind musikalisch über jeden Zweifel erhaben aber vom Sound her unterdurchschnittlich. Da haben sich EDGUY nicht wirklich gut geschlagen.

MP: Was meinst du jetzt das Original oder den Rerelease?

RG: Das Original habe ich bei einem Kumpel gehört und das fand ich vom Sound wenig ansprechend.

MP: Das hast du jetzt schön ausgedrückt. Der Sound ist wirklich nicht das Wahre.

RG: Ich frage mich öfter warum sowas überhaupt veröffentlicht wird. Mit der jetzigen Technik müsste doch Sound massig deutlich mehr drin sein.

MP: Ja klar, da hast du recht. Das ist aber auch immer eine gewisse Budget Frage zum einen und zum anderen ist es eine Frage des Know How. Bei EDGUY hat es auf dem Land angefangen und das da am Anfang der pure jugendliche Leichtsinn, Motivation überwiegt da einfach etwas auf die Beine zu stellen. So kommt das für mir rüber. Hauptsache man hat etwas rausgebracht, es gab vor der „The Savage Poetry“ noch aufnahmen auf Kasette die jetzt bei Youtube zu finden sind. Kennst du die. Sind vom Sound was für Puristen.

RG: Interessant, dass wusste ich noch gar nicht. Muss ich wirklich mal schauen. Ich bin HiFi Fan aber es gibt momentan keine sinnvolle Alternative als MP3 um so viel Songs wie möglich auf ein Speichermedium zu bringen. Ich bin immer wieder zeitweise dabei eine Festplatte fürs Auto mit meinen Lieblingssongs voll zu machen.

MP: Da hättest du mal Zeit und vertreibst dir stattdessen die Zeit mit mir.

RG: Ist doch interessant, wenn man mal die Leute hinter den Songs kennenlernt und einige Hintergrundinfos bekommt. So geht es mir aus meiner Sicht.

MP: Ja, für mich ist dies auch Interessant.

RG: Wie kommt man in dem Alter in dem ihr gerade seit darauf ausgerechnet diese Art Rockmusik zu machen? Die für Leute in euerem Alter sagen wir mal antiquiert ist.

MP: Ich glaube dies hat mit der persönlichen Vorliebe zu tun.

RG: Hat euch vielleicht GOTTHARD und KROKUS so geprägt?

MP: Ja natürlich ist das auch ein Grund, und in meiner Jugend hörte mein Vater KROKUS, GOTTHARD und noch einige mehr. Ich habe diese Scheiben auch mitgehört als sich mein Vater die angehört hat. Aus der Sammlung meiner Mutter waren noch dabei SAVATAGE, ASIA, URIAH HEEP usw. Als Kind der 1990er bekommst du die Musik vorgespielt dann kommst du nicht drum rum das es dich nicht prägen würde. Das Schöne an der Sache ist wenn du es schaffst deinem Nachwuchs irgendwie so zu vermitteln das dieser nicht komplett abgeneigt ist. Sondern das dieser sagt: „Oh das ist ja richtig Geil, das kann man sich anhören!“. Ich habe im Alter von zwei Jahren begonnen Schlagzeug zu spielen und ich habe natürlich zu dieser Musik meiner Eltern mitgespielt. Auch BON JOVI ist für mich bis heute einfach Geil, Tico Torres der Drummer von BON JOVI ist einer meiner absoluten Helden. Seine Art Schlagzeug zu spielen höre ich überall raus, auch wenn er irgendwo als Gast die Drummsticks schwingt. Den höre ich einfach raus, weil ich mich so intensiv mit seinem Spiel beschäftigt habe.

RG: Ich muss zugeben aus meiner Sicht stechen doch einige aus der Masse heraus. Wie z. B. Phil Collins der eine ganz eigene Art hat und unter tausenden heraus zu hören ist.

MP: Ja, der hat auch einen ganz eigenen Sound und Spielweise und ist auch einer der wenigen Drummer die wirklich singen können.

RG: Ich beneide fast jeden der Phil mal Live sehen konnte, allein schon, wenn ich an „In The Air Tonight“ denke, wenn er da auf dem Hocker sitzt, in die Felle haut und dazu noch seinen Text singt. Da muss ein Traum wahr werden.

MP: Ja absolut, ich habe Phil leider auch nie Live sehen können.

RG: Bei dir ist es vielleicht das Alter, bei mir ist es Bequemlichkeit, weil ich nie nach München gefahren bin als der in München aufgetreten ist.

MP: Was Phil war schon in München?

RG: Ja, schon mehrere Male, wahrscheinlich im Olympia Stadion oder Halle, Circus Krone aber wie oft er wo aufgetreten ist weiß ich jetzt auch nicht. München ist immerhin nach Berlin und Hamburg die drittgrößte Stadt in Deutschland mit über 1,4 Millionen Einwohnern. Es sind eigentlich schon alle Großen in München aufgetreten, wie CHER, ROLLING STONES, DAVID BOWIE um nur einige zu nennen. BON JOVI hat im Olympia Stadion vor vollem Haus gespielt.

MP Wow das ist cool. Ich war da mal im Olympia Station bei DEEP PURPLE und Vorband war Tobias Sammet mit EDGUY. Das war damals so lustig, weil wir mehr wegen der Vorband da waren als wegen PURPLE. Wir haben das damals gefeiert das wir im Stadion gefühlt die Einzigen waren die die EDGUY Songs Textsicher mit grölen konnten, sehr zum Erstaunen der übrigen PURPLE Fans. Die PURPLE Fans sind alle auf den Tribünen gesessen und haben sich das Konzert gegönnt. Wir standen da und haben EDGUY abgefeiert.

RG: Wenn ich da an das HEAT Festival denke, mit etwa 1200 bis 1400 Besuchern was da für eine Bombenstimmung war. Und diese Stimmung hat auf die Bands abgefärbt. Die haben eine Spielfreude gehabt als wenn sie vor 40000 Leuten spielen würden. Einzig von DARK SKY muss ich sagen das der Sänger keinen guten Tag erwischt hat, und bei CRASHDIET war der Sänger zu leise gemischt.

MP: Ja das war wirklich geil. Das kann sein, Moment ja ich kann mich erinnern das mich bei CRASHDIET auch etwas gestört hat aber ich kann nicht mehr genau sagen was das war.

RG: Während des Auftrittes von CRASHDIET seid ihr dann mal an mir und meinem Kumpel vorbei gegangen. Da meinte ich zu meinem Kumpel: „Die sind kleiner als ich dachte könnten Hobbits sein“, ist nicht böse gemeint. Ich muss dazu sagen das ich über 1,90 m klein bin.

MP: Bei der Größe ist fast jeder ein Hobbit. Echt wahr, warum hast du nichts gesagt, du hättest dich vorstellen können?

RG: Da kannte mich noch keiner, ich habe zu der Zeit erst angefangen für ein Magazin Reviews zu verfassen. Da mich keiner kannte wollte ich da irgendwie nichts in der Art machen. Ich kann doch nicht einfach nach gerade mal zwei Reviews ankommen und behaupten: „Ich schreibe für die Rock-Garage willst du nicht ein wenig mit mir reden.“, kommt doch auch nicht wirklich gut. Immerhin habe ich ein Erinnerungsfoto mit den beiden Balfour Brüdern von MAVERICK und mit Robert Tepper.

MP: Oh ja genau das war der letzte Auftritt mit Jonathan Millar der da das letzte Mal an den Drums von MAVERICK saß.

RG: Genau das war sein letzter Gig.

MP: Ach den vermisse ich ganz stark.

RG: So schlecht ist der neue auch nicht.

MP: Nein so meinte ich das nicht, du hast vollkommen recht der ist ein toller Typ. Ich vermisse Jonathan menschlich, bei ihm war es Sympathie auf den ersten Blick, ich sag mal Bierbuddies auf den ersten Blick. Das war richtig krass, und auch cool.

RG: Warum nicht wenn die Chemie stimmt. Und außerdem ist das irgendwie Völkerverständigung auf die positive Art.

MP: Ja absolut, ist sehr schön dass du das jetzt so sagst und so nennst. Weil Musik für mich immer wie eine Art Sprache war und ist. Egal welche Sprache man spricht in der Musik findet man zueinander. Das finde ich das Schöne daran das Musik die Sprachbarrieren überwindet.

RG: Weil wir gerade bei der Musik waren die deine Eltern hörten und du mit dieser aufgewachsen bist. Gut das ich nicht die Musik höre die meine Eltern damals hörten, da waren so Künstler dabei wie Roy Black, Rex Gildo, Peter Krauss, Peter Alexander und noch so etwas in der Richtung. Die Hitparade mit Dieter Thomas Heck war Pflichtprogramm, Abwechslung brachte Ilja Richters Sendung Disco.

MP: Du armer Kerl du. Das tut mir richtig leid für dich.

RG: In den 70ern waren die schwer angesagt aber auch BONEY M. und ABBA.

MP: Ja das kann ich mir gut vorstellen, aber ABBA kann ich mir heute noch anhören, kennst du das neue Album von denen schon.

RG: Schlecht waren/sind Boney M. oder ABBA nie gewesen. Deren Songs sind gut und grooven aber mir sind zu wenig Gitarren dabei. Und nein ich habe das neue ABBA Album noch nicht angehört.

MP: Wenn du es als das nimmst was es ist und das so akzeptieren kannst finde ich den Inhalt einfach super. Wenn du es noch nicht gehört hast hör mal rein. Nicht jeder Song, aber die meisten sind krass. Als wie, wenn ABBA aus der Cryo Kühlkammer geholt wurden und neues Leben eingehaucht wurde. Nee es ist wirklich ein gutes neues ABBA Album geworden. Schlicht gesagt ABBA Sound nur ein bisschen Moderner.

RG: Schlecht waren ABBA nie aber es ist Popmusik.

MP: Dieses Album ist auch poppig, keine Rockgranate. Es gibt darauf super Melodien, alles super catchy und das hören wert.

RG: Wenden wir uns nun euren Songs zu. Zum Album „Floor 13“. Was habt ihr für mächtige Eier „Out In The Fields“ von GARY MOORE und von DIO „Rainbow In The Dark“ zu covern ohne dabei abzuloosen.

MP: Herzliches Lachen. Ich nehme das jetzt mal als Kompliment. Ja könnte sein oder es war einfach eine pragmatische Entscheidung, weil wir dasaßen und sagten es wäre schön, wenn wir ein paar Coverversionen im Live Set dabei hätten, also kam die Frage auf was wir machen wollen. Dann haben wir Vorschläge gesammelt, es gibt Songs die ich schon mit anderen Bands gespielt habe und keinen Bock mehr darauf habe. Es ging den anderen auch so, die haben auch andere Verpflichtungen, die dann sagten komm das haben wir schon 100-mal gespielt, die wollen wir nicht mehr spielen. Die Folge daraus war das die Liste mit Vorschlägen immer kleiner wurde, und zum Schluss stand dann auch „Out In The Fields“ und „Rainbow In The Dark“ darauf. Ich finde die Song supergeil.

RG: Ja die Songs haben es in sich, besonders einer der Besten DIO Songs dabei. Allein das Keyboardthema ist nicht von diesem Welt. Und die kräftige Gitarre die da reinpfeift, aber der Geist von Ronnie schwebt halt über seinen Songs.

MP: Ja natürlich, und das soll ja auch so sein. Wir wollten eine Version machen die Komplett ohne Keyboard auskommt. Wir haben dann unseren neuen Gitarrenmann genötigt dieses Keyboardthema zu übernehmen und das hat recht gut geklappt. Das Resultat hat uns überzeugt und wir haben das dann Live gespielt.

RG: Ich gehe mal davon aus, das es sich bei „Out In The Fields“ genauso verhielt. Ihr habt euch für Songs entschieden die nicht bei jeder zweiten oder dritten Band im Set auftauchen und das finde ich ist ein großer Vorteil.

MP: Genau das war eine Grat Wanderung. Zum einen wollten wir Songs Covern die die Leute kennen, aber noch nicht platt gehört haben. Und das ist ein ganz schmaler Grat, oft ist es so dass es die 150ste Coverversion von Song XYZ ist.

RG: Also, wenn ich jetzt an ABBA denke mit „Eagle“ oder auch „SOS“ oder den Russ Ballard Song „Since You Been Gone“ der durch RAINBOW groß rauskam. Von denen gibt es X Versionen von X Bands. Und aus diesem Grund muss ich sagen Hut ab das ihr die riesigen Klöten hattet und euch daran getraut habt, und Songs gecovert habt die nicht jeder covert.

MP: Vielen Dank für das Kompliment. Das nehme ich gerne so an.

RG: Ehre wem Ehre gebührt. Ich habe mir da eine feine Liste mit euren Songs zusammengeschrieben, und im Vorfeld unseres Gespräches eure Alben nochmal durchgehört und dazu ein paar Notizen gemacht. Schauen wir uns mal das Debütalbum „First Strike“ an, da habe ich mir fünf Favoriten rausgesucht. Die da wären „First Strike“, „Watch Out“, „Action“, „Mosquito“ und „Business“ was kannst du mir dazu sagen oder berichten.

MP: Gleich fünf, das war geil. „Action“ war der erste BLACK DIAMOND Song den ich mit der Band gespielt habe. Beim ersten Vorspielen. Ich kam erst 2010 oder 2011 zur Band. Die Jungs schalteten eine Anzeige „Wir suchen Drummer“ und ich habe mich gemeldet, ging hin und bekam zwei Songs von den Jungs mit den Worten „Lerne die mal bis nächsten Dienstag und dann spielen wir mal zusammen“. Das habe ich gemacht und da war „Action“ dabei. Und das war mein erster BLACK DIAMOND Song den ich spielen durfte. Bei den anderen Songs fehlt mir außer in den ersten Live Jahren der Bezug.

RG: Beim Album „Perfect Sin“ habe ich fast das gesamte Album notiert. Das Album habe ich eine Weile gesucht und dann in England aufgetrieben. Das dritte Album „Once Upon A Time“ hatte ich damals beim Labelshop vom Siegl Gerog bestellt, dies gefiel mir recht gut und dann schaute ich nach was es noch so von euch gibt und habe die ersten beiden Alben aufgetrieben.

MP: Du weißt schon das die „Perfect Sin“ in unserem Shop erhältlich ist?

RG: Das wusste ich damals noch nicht. Habe vor November 2019 keinen Kontakt zu Musikern gehabt, erst seit ich für die Rock-Garage schreibe habe ich auch Kontakt zu Musikern. Ich habe mich irgendwie nicht getraut eine Band anzuschreiben, weil man nie weiß ob die Kontaktaufnahme bei der Band landet, Manager, Promoter oder sonst einer Person die dies für die Band regelt. Und ich war der Meinung das die Nachricht die Künstler nicht erreichen könne.

MP: Komm jetzt hör auf, wirklich. Wir kochen auch alle nur mit Wasser.

RG: Ja das habe ich mittlerweile mitbekommen. Ein Beispiel war wie Robert Tepper bei seinem ersten Deutschland Gig auf dem HEAT 2019 abgegangen ist. Der hat sich gefreut wie ein Kindergartenkind das zu Weihnachten ein Riesen Packet auspackt. Das hätte ich von dem niemals erwartet als der im Anzug auf die Bühne kam. Und in seinem Alter alles an die Wand geblasen hat. Der ist auf der Bühne abgegangen wie ein Zäpfchen im Hintern.

MP: Es gibt ja die Möglichkeiten, dass ein Promoter, Label oder wer auch immer das managt die Nachricht weiterleitet und der oder die Künstler sich selber damit befassen und antworten, wenn sie Lust darauf haben.

RG: Ich bin davon ausgegangen das die Kontaktaufnahme in den meisten Fällen nicht bis zu den Künstlern durchkommen. Ich möchte damit keinem etwas unterstellen, ich habe bis auf einmal bis jetzt immer eine Antwort bekommen, aber das war damals meine Annahme.

MP: Möglich ist dies natürlich auch. Ich habe bis jetzt aber auch noch nie versucht meine Idole oder Künstler die mir gefallen anzuschreiben. Ich glaube ich würde da ganz blauäugig eine Anfrage per Mail schicken.

RG: Machen wir mit „Perfect Sin“ weiter, da habe ich mir „Read My Lips“ als Highlight markiert. „We Want To Party“ als gute Laune Song, wie kommt man darauf oder fällt einem sowas auf einer Party spontan ein? Und „Somebody Put Something In My Drink“ als Groover notiert, das ist dann während der Party von eben passiert.

MP: Bei „We Want To Party“ ist es wirklich so dass wir einen Partysong oder Partyhymne schreiben wollten. Die man gut mitsingen kann, eingängig ist und hatten da einige Ideen dazu. Und haben uns mehrfach an der Nase nehmen müssen damit wir nicht zu kompliziert werden und irgendwelche musikalischen Schnörkel da reinbringen. Das wir den Song ganz schlicht halten, dafür sehr flott im Tempo und einer einfachen Melodie die man gut nachsingen kann. Die Idee selber wie man darauf kommt, ist die Grundlage oder Inspiration der zahlreichen Partys logisch. Genau „Somebody Put Something In My Drink“ ist das Resultat einer Party. Hast du gewusst das das ein Cover ist.

RG: Nein das wusste ich bis jetzt noch nicht. Von wem bitte ist das Original?

MP: Das Original ist von den RAMONES.

RG: Die sind überhaupt nicht meine Baustelle, wenn es in diese Richtung geht dann die TOTEN HOSEN oder DIE ÄRZTE aber mit den RAMONES habe ich mich noch nie beschäftigt. Ich weiß nur das sich deren Sänger verstorben ist.

MP: Meine auch nicht wirklich, es ist direkt, die Nummern sind im Punk nur etwas um die zwei Minuten Lang und in denen wurde alles gesagt. Wir haben versucht da anstatt von Punk mehr Rock reinzubringen. Es gibt da die Leute die die Version der RAMONES sehr gut finden, sagen dann bei euch ist so das Rockding damit kann ich nichts mit anfangen. Und die die mehr Rock hören sagen ihnen gefällt unsere Version besser und dass es schön ist, wenn es nicht mehr so punkig ist. Es gibt beide Lager bei dem Song.

RG: Ich sag immer so ein richtig kerniger Hard Rock Song mit einer gesunden Portion Rotz ist auch was Feines. Wenn ich da jetzt CONFESS ansehe deren letztes Album ist der Hammer. Kennst du die zufällig.

MP: Ja da hast du recht. Und ja ich kenne die Jungs, das war damals als wir mit DEGREED und CONFESS zusammen mit der Band HEAT auf Tour waren. Da hat man sich im Tourbus dies und das erzählt. Ich kann es mir nicht so oft anhören aber mal ein Album geht auf jeden Fall.

RG: Ich habe die drei Alben von CONFESS, das erste ist so gut wie kaum noch aufzutreiben. Und bei mir ist es so, wenn mir etwas gefällt dann bin ich auch bereit Geld dafür auszugeben. So sollte es doch auch sein, dass die Bands etwas verdienen.

MP: Geile Einstellung von dir. Ich finde das super.

RG: Die Künstler stecken einen Haufen Kreativität und Energie in die Songs, und noch ein Punkt ihr gebt auch Geld für euere Instrumente und Equipment aus. Raubkopien sind für mich keine Option.

MP: Mit Raubkopien schneiden sich die Leute auf lange Sicht gesehen ins eigene Fleisch, denn wenn die Künstler nichts mehr veröffentlichen, gibt es auch keine neuen Songs. Wenn die Künstler nicht mehr unterstützt werden, wird das mit der Zeit für die nicht mehr lukrativ sein oder sagen wir es lohnt sich dann gar nicht mehr irgendetwas zu machen, weil dies ein reines Verlustgeschäft wird, sobald es das wird sagen viele Nö da machen wir nichts mehr Neues.

RG: Was ich momentan ein wenig anprangere ist das früher zur Blütezeit der Vinyl, die LPs so um die 10,– Euro gekostet hat. Heute muss man über 20,– Euro dafür löhnen oder mehr.

MP: Ja wenn das reicht, manche verkaufen die auch für 40,- Euro. Ich kann dir auch sagen warum. Das kommt eigentlich vom Presswerk, die LP Herstellung ist momentan extrem teuer. Das liegt daran das es nur noch zwei oder drei Presswerke in ganz Europa gibt. Früher bis Ende der 1980er gab es viele solcher Presswerke, damals gab es außer Vinyl und Magnetband keine andere Möglichkeit Musik zu speichern. Diese Presswerke verschwanden ab dem Siegeszug der CD nach und nach, mit dem Effekt das es nur noch diese wenigen Herstellungswerke gibt. Diese wenigen Möglichkeiten der Herstellung müssen jetzt die ganze wieder Steigende Nachfrage irgendwie bewerkstelligen und die kommen da nicht nach. Die Lieferzeiten für LPs sind dem entsprechend lang, ich weiß noch wir hatten mal so um ein halbes Jahr Lieferzeit. Wenn du eine CD machen willst schickst du die Masterfiles an ein Presswerk und ein oder zwei Wochen später ist die CD da, fertig mit bedruckter CD, Booklet und verschweißt. Vinyl dauert wirklich lange und wenn du da als kleine Band deine 500 oder 1000 Stück anmeldest was eine kleine Auflage ist. Kommt dann ein Big Name wie ich sage jetzt einfach mal z. B. Alice Cooper ich will auch LPs herstellen lassen dann wird erst dieser Big Name abgefertigt wobei der auch eine höhere Auflage ordert so in der Größe von 10000 Stück haben will. Und wahrschein-lich als Big Player ein großes Label im Rücken hat. Da verdoppeln die mal kurz den Preis und so einfach ist die Schose.

RG: Wo man wieder beim Thema „Geld regiert die Welt“ ist. So ein Verhalten ist gegenüber kleinen oder weniger bekannten Bands nicht wirklich Fair. Wenn ich jetzt mal an früher denke was da noch alles im Radio bei den öffentlichen Anstalten gespielt wurde. So gegen Mitte bis Ende der 80er und bis 91 als dann NIRVANA und Co mit ihrem Sound die etablierten Bands praktisch über Nacht auf das Abstellgleis verfrachtet haben. Und was wir Discos hatten, bei uns in Bayern bist du 10 Km in irgendeine Richtung gefahren und fandest eine wie wir sagen „Boarzn“ grob übersetzt ein Wirtshaus das einen großen Veranstaltungsraum zur Disco umgebaut hat und da am Wochenende ein DJ Rockmucke spielte und die eine oder andere Goasn getrunken wurde. Das war zwischen München und Passau oder auch Landshut bis Bad Reichenhall der Fall. Und nun, wenn ich Rockmucke in einer Disco oder ähnlichem hören möchte muss ich 25 oder 40 Km einfache Strecke fahren. Und wer weiß ob es diese beiden Lokale nach Corona noch geben wird.

MP: Da hast du es gut, du findest wenigstens noch eine Disco. Bei uns in der Schweiz, oder da ich in Grenznähe zu Deutschland und Österreich bin auch dort wüsste ich nicht wo ich eine Disco finden könnte. Es gibt nichts, die sind alle weg gibt es leider nicht mehr.

RG: Wer weiß wie viele diesen Mist der gerade abgeht überstehen ohne schließen zu müssen. Oder ob nach, falls der Horror wirklich mal enden sollte, Corona überhaupt noch eine Disco existiert.

MP: Das ist der Knackpunkt, die letzten die es noch gab hat Covid auf dem Gewissen.

RG: Mein bester Kumpel meinte schon, wenn die Schose mal entspannter ist, er ein altes Stallgebäude seines Anwesens zu einer Bar umbaut in der wir Party machen können ohne, dass wir X Km zu einer Location fahren müssen. Und ich soll dann für das musikalische Hintergrundrauschen sorgen.

MP: Das ist natürlich auch eine Idee, es muss ja nicht ein Club sein der jedes Wochenende offen hat. Sondern einmal im Monat das man einen Treffpunkt hat. Mit dem Radio hast du auch vollkommen recht, wir wollten mit „No-Tell Hotel“ mindestens bei einem Radiosender bewerben und haben da richtig Gas gegeben mit Promo usw.

RG: Wie viele haben darauf reagiert?

MP: Die kannst du an einer Hand abzählen. Im dreistelligen Bereich haben wir Radiostationen angeschrieben, von 90% kam keine Rückmeldung und bei den verbleibenden 10% sind 8% Absagen. Bei 2% kommt, „Kommt mal vorbei und zeigt was ihr habt“.

RG: Wenn ich Radio höre dann meistens die Internetstation Munich’s Hardest Hits ich glaube sogar aus München oder dem Umfeld von München. Der Süden war schon immer die Hochburg des Rock N Roll. Wir hatten hier mal die nicht mehr existenten Target Records (es gibt zwar noch Target Records aber ob die einen Bezug zueinander haben weiß ich nicht) aus Bad Tölz oder Umgebung, Hang Loose Records aus Raisting die auch nicht mehr nur Rock im Angebot haben und nicht mehr das sind was sie mal waren. Hans einer der beiden Inhaber schrieb mir mal vor einiger Zeit das sich Rock nicht mehr rechnet und sie umgestellt haben. Dann Dieter Lanzl mit Schmankerl Records in Penzberg. Gerog Siegl mit AOR Heaven in Landshut. Dann die auch nicht mehr existenten Labels MTM Music wo das T für einen gewissen Herrn Thomas Häßler steht, Fußball Weltmeister von 1990 und Europameister 1996 war in München ansässig. Ebenso aus München und nicht mehr da Point Music.

MP: Außer AOR ist mir jetzt nichts bekannt und einiges ist vor meiner Zeit gewesen. Aber wieder zurück zu „Perfect Sin“.

RG: Oder wir gehen gleich zu Album #3 „Once Upon A Time“. Eines vorweg wem sein Herz war bei „Piece Of A Broken Dream“ gebrochen das springt einen regelrecht an. Oder wem seine Beziehung ist da in die Brüche gegangen?

MP: Eigentlich ist das ganze Album zu einer Zeit entstanden, in der alle unsere Beziehungen beendet wurden. Wirklich bei allen Bandmitgliedern das war uns damals aber nicht bewusst. Bei allen Beziehungen hat es ein wenig gekriselt, beim einen wurde sie beendet beim anderen war sie schon beendet. Es war immer eine andere Situation aber das Songwriting wurde durch diese Situationen stark beeinflusst. Das ist uns damals aber nicht aufgefallen, das ganze Album hat für mich persönlich so einen düsteren Touch.

RG: Ich finde das nicht, mir gefällt das Album sogar sehr gut.

MP: Ich sage ja nicht das es schlecht ist, für mich hat es einen düsteren Touch. Ich sage das wahrscheinlich deshalb, weil ich mich damals auch in der Trennungsphase mit meiner damaligen Freundin befand. Meine Lebenssituation in der Zeit als wir die Songs geschrieben haben eine nicht so schöne war.

RG: Du verbindest die Songschreibephase nicht gerade mit einer angenehmen Zeit.

MP: Genau so ist das. Der Song kam glaube ich von Mich oder Andy so genau weiß ich das nicht mehr. Beide hatten damals Beziehungsprobleme oder diese bereits beendet.

RG: Trotzdem ein sehr guter und catchy Song. Was ich auch noch als Highlight markiert habe ist „Vampires Of The Night“ geht es in dem Song darum nach beendeter Beziehung wieder auf Jagd zu gehen?

MP: Lautes Lachen, das war glaube ich die letzte Nummer die wir für das Album geschrieben haben. Die ursprüngliche Idee kam von Andi der wollte schon immer so einen Vampir Song machen, weil Andi auf die Blutsauger steht. Ich glaube Andi ist selbst ein Vampir.

RG: Das glaube ich nicht, er meinte mal zu mir er will mit mir mal ein Bier trinken.

MP: Aha da schau her. Biete ihm mal Knoblauch an, dann springt er meterhoch in die Luft, oder so ein geweihtes Kreuz vor die Nase halten.

RG: Sowas gibt’s bei mir nicht, aber ich weiß wo ich Weihwasser mit Power herbekomme. In Altötting wird das für richtig Asche pro halben Liter vertickt.

MP: Ach du Kacke, Es kann auch ein aufblasbares Kreuz sein. Das ist günstiger wie euer Weihwasser. Auf alle Fälle war da Andi die treibende Kraft.

RG: Es ist ein sauguter Song.

MP: Ja das finde ich auch, es ist einer der Besten auf dem Album. Wir haben den auch lange Live gespielt und es gibt eine Pianoversion davon, ich bin mir jetzt nur nicht sicher ob diese auch auf dem Album enthalten ist.

RG: Ich glaube sogar das diese auf dem Album drauf ist, ja genau der letzte Song müsste das sein. Die ist mir ein bisschen zu zahm.

MP: Das ist auch schön, bei unseren Shows wo wir Headliner sind lassen wir diese Version als Outro laufen, allerdings vom Band. Also wir haben den letzten Song gespielt, die Zugaben gespielt dann wird der Song als Rausschmeißer vom Band abgespielt. Während wir nach vorne gehen und uns verbeugen und das Bandfoto von der Bühne in die Zuschauer machen.

RG: Habt ihr dazu schon ein Feedback erhalten was die Leute davon halten.

MP: Nein, mich hat bis jetzt noch keiner darauf angesprochen. Das ist damit etwas im Hintergrund läuft und nicht einfach ruhig ist. Oder noch schlimmer der Haus DJ nicht DJ Ötzi auflegt, dass einfach noch was von uns läuft während wir uns verbeugen und Fotos machen.

RG: Reden wir doch ein wenig über das aktuelle Studiowerk „No-Tell Hotel“, eines was mir aufgefallen ist das bei „Forever Wild“ der Gesang so weit nach hinten gemischt ist, habt ihr das mit Absicht so aufgenommen oder ist das nur Zufall?

MP: Bei dem Song war nicht der Mich am Mikro sondern der Andi machte da den Leadgesang.

RG: Das ist mir gar nicht aufgefallen, nur das der Sänger ein wenig leiser gemischt ist als bei den anderen Songs.

MP: Mir ist das nicht aufgefallen. Oder zumindest nicht störend aufgefallen. Weil Andi eine ganz andere Charakteristik in der Stimme hat als Mich und dass eigentlich so eine gewisse Diversität auf das Album bringt.

RG: Mir ist das ehrlich nicht so aufgefallen, ich habe mir im Vorfeld nochmal alle Alben angehört und da ist mir das ehrlich nicht aufgefallen.

MP: Ja Andi hat auf jedem Album einen Song den er singt. Und das ist uns sehr wichtig, allgemein das gesamte Kollektiv ist uns wichtig. Wir haben darüber gesprochen was unterscheidet uns von anderen Bands, weil es so viele gibt. Irgendwie da raus zu stechen das ist sehr schwierig. Wir haben dann unsere Stärken und Schwächen analysiert und durchleuchtet. Wir möchten so auftreten das man uns als Kollektiv wahrnimmt nicht nur da ist ein Sänger und drei Typen die auch noch so dabei sind. Sowas gibt es zur genüge, es soll jeder von uns seine Plattform haben, es gibt mal ein Gitarrensolo was nur der Chris spielt dann sind Momente bei denen wir wirklich zu viert am Mikrofon sind und miteinander singen. Oder Momente wo der Andi den Leadgesang übernimmt, es gibt natürlich ein Drumsolo. Genau wie die Ansagen die kommen nicht von einer Person, jeder sagt Songs an und interagiert mit dem Publikum und das ergibt dann so ein Kollektiv.

RG: Du meinst bestimmt eine Einheit.

MP: Genau richtig, aber auch eine gewisse Diversität das es nicht langweilig wird, wenn nicht immer der gleiche singt. Es ist auch interessant, wenn sich die ganze Band einbringt und so kann man sich von den anderen Bands abheben.

RG: Ist aber nicht gerade auch der Gesang ein gewisses Markenzeichen einer Band?

MP: Doch auf jeden Fall, das Hauptmarkenzeichen würde ich sogar sagen. Deshalb ist es uns wichtig und auch Andi sagt er möchte nicht mehr als einen Song singen. Auf dem Album sind es eineinhalb, weil bei „Evil Twin“ singt Andi die Strophen und der Mich den Refrain. Dies ist eine Ausnahme und auch Andi sagt es ist wichtig das Mich als Leadsänger dasteht und diesen Job übernimmt. Wie schon gesagt ist es das Kollektiv das BLACK DIAMONDS ausmacht, dass jeder mal im Spotlight steht.

RG: Also passt bei der Band BLACK DIAMONDS die Chemie unter den Mitgliedern.

MP: Auf jeden Fall, anders würde das nicht funktionieren.

RG: Obwohl es Bands oder Projekte gibt bei denen die Chemie nicht stimmt und die funktionieren auch weil jeder einzelne ein guter Musiker ist.

MP: Sicher gibt es sowas auch, aber sobald du auf Tour bist ist es mir deutlich lieber ich komme mit den Leuten gut zurecht, als man geht sich gerade so nicht an die Gurgel.

RG: Das ist verständlich, aber wenn ich da DOKKEN ansehe, was man da so hört und liest kann der Don ganz schön unangenehm sein.

MP: Sicher kann das möglich sein, aber wenn du wie wir im Nightliner unterwegs bist spielt sich alles auf engstem Raum ab. Und wenn du dich da nicht mit den anderen verstehst kann die ganze Sache ziemlich hart werden.

RG: Komasaufen ist da auch nicht drin, weil du am nächsten Abend wieder fit sein musst.

MP: Sicher, wie sage ich das jetzt das. Es ist Krieg auf dem engstem Raum. Auf der Bühne funktioniert das dank der Musik, weil jeder die Musik liebt und gerne mag. Aber wenn du die Typen nicht magst nützt es dir nichts, wenn du auch gute Musiker dabeihast aber nicht mit den Typen klarkommst.

RG: Das kommt bestimmt auch irgendwo oder mal irgendwann vor, das könnten dann die sogenannten Supergroups sein.

MP: Das könnte gut sein, die haben dann wahrscheinlich keinen Nightliner sondern jeder hat sein eigenes Hotel. Man trifft sich zum Soundcheck und dann zur Show nach deren Ende geht man wieder getrennte Wege bis zum nächsten Soundcheck oder Studioaufenthalt. Bei uns ist mehr so eine Art Klassenfahrt.

RG: Ich habe mir zum aktuellen Album noch „My Fate“ mit Melodicmonster markiert. Einfach eine Umschreibung für einen sehr guten Song.

MP: Was genau gefällt dir an dem Song?

RG: Bei dem Titel passt alles angefangen bei der Melodie, der Harmonie zwischen Gesang und Instrumenten.

MP: Ja wir haben uns echt Mühe gegeben, nee wir haben uns überall Mühe gegeben. Das ist so gesehen lustig den „My Fate“ wurde selten als Favorit genannt.

RG: Ich habe als Favoriten alle Songs notiert.

MP: Das interessante an der Sache ist, egal wen du fragst es variiert immer und das ist ganz cool. Weil du merkst das du die Leute irgendwo da abholen kannst wo sie zuhause sind. Da ist jeder irgendwo anders der eine sagt er steht auf das flotte und schnelle der kommt mit Songs wie „The Island“ und so klar aber dafür mit Balladen nicht. Der nächste kommt und sagt Balladen sind genau sein Ding wie auch immer und das finde ich schön das die verschiedenen Rückmeldungen so divers sind.

RG: Ich bin jetzt kein Balladen Gegner, aber wenn die zu stark auf die Tränendrüse drücken und zu schnulzig werden sage ich lieber nein danke. Da gehe ich freiwillig in Deckung. Zu „Hand In Hand“ kann ich nur sagen das es eine sehr gute Ballade ist. Dann habe ich noch „Turn To Dust“ genauso wie auch „No-Tell Hotel“ mit dem Wort Rotzer markiert, das bedeutet so viel wie ein vorlauter frecher aber sehr guter Song mit einer gewissen Portion Dreck. Und dann kommt noch „Outlaw“ dazu den ich mit Funny notiert habe. Ich bin mir nicht sicher ob dies ein Cover oder eigner Song ist. Wenn es ein eigner ist, ist der aus einer Bierlaune entstanden? Weil für mich wirkt der wie so eine Art Just For Fun Song.

MP: „Outlaw“ ist 100% BLACK DIAMONDS und ja wir wollten da eigentlich schauen wie weit können wir gehen. Da war eine Idee und das erste Demo war wirklich Grotten Schlecht. Trotzdem hat es uns nicht ganz losgelassen das war glaube ich Andi der dann gesagt hatte kommt versuchen wir das mal so oder so. Er hat da nicht locker gelassen der hatte am meisten Potential wir anderen sagten ach komm lassen wir es, dass ist irgendwie zu billig oder kitschig wie auch immer. Und das war der Song der am längsten gedauert hat bis wir den so hinbekommen haben das wir sagten doch jetzt ist der Geil so können wir ihn verkaufen.

RG: Ich finde den jetzt nicht mal so kitschig aber witzig ist der schon auf eine Weise.

MP: Wirklich der war am Anfang nicht schön, der brauchte Zeit zum reifen. Was unser Ziel war mit den Western Klischees der alten Italo Werstern zu spielen und die wirklich aufleben lassen. Die waren in den 80ern mal ziemlich angesagt und dies ist unsere Hommage an diese Filmepoche. Und wir wollten den lustig rüberbringen, auf der Bühne ist der immer sehr lustig. Da der Song alleine schon witzig ist und du dazu noch ein wenig performst dann hast du das Publikum schnell auf deiner Seite.

RG: Der Song ist wirklich nicht schlecht. Mein erster Gedanke als ich „Outlaw“ zum ersten Mal gehört habe war ein im Hard Rock wildernder „Cotton Eye Joe“ auf XTC! Er möchte nicht so recht zu den anderen Titeln passen.

MP: Das ist ja mal eine geile Umschreibung eines Songs und trifft den Nagel zu 100% auf den Kopf. Das ist der letzte Song auf dem Album und was mir da wichtig war/ist das es der einzige Song mit einem Fadeout ist. Der einzige Titel der am Schluss langsam leiser wird und ausgeblendet wird. Wie in etwa, wenn ein Cowboy in den Sonnenuntergang reitet. Wirklich cool. Also deine Umschreibung passt perfekt dem kann ich nur zustimmen.

RG: Mit den Alben sind wir mal durch, wenn du möchtest nenne ich den einen oder anderen Titel und du teilst uns deine Gedanken dazu mit.

MP: Sicher, hau rein.

RG: DEF LEPPARD mit „Too Late For Love“ vom 83er Megaseller „Pyromania“. Oder kennst du den Song nicht?

MP: Ok, das ist gemein, das war weit vor meiner Zeit.

RG: Wie sieht es mit „Poor Some Sugar On Me“ vom 87er Hit Album „Hysteria“ der Tauben Leoparden aus.

MP: Doch den kenn ich, da ist meine stärkste Emotion Rock Am Ring ich glaube 2018 da waren wir dabei und haben selber gespielt. DEF LEPPARD hat nach uns gespielt und ich hatte die bis dahin noch nie Live gesehen. Und die haben mich regelrecht umgehauen das ist eine unglaublich geile Band, tight wie Sau, auf den Punkt. Mein Tipp ein Muss die sind Live eine Bank. Die haben alles weggefegt obwohl so Bands wie WHITESNAKE und noch so ein paar Big Player die mir aber momentan nicht einfallen dabei waren. Die sind ein Must Have auf der To Do List musst du gesehen haben.

RG: Ist notiert, sag ich mal von DIO „Holy Diver“.

MP: Den Titel verbinde ich als erstes mit Keyboards lustiger weise. Weil das war ein Song den wir bei uns in der Schule spielen mussten, Ein Klassenkamerad hatte im Musikunterricht den Song mitgebracht und wir mussten den lernen, den Keyboard Part und ich habe es gehasst.

RG: Ich glaube der Song wäre vielleicht besser, wenn der Anfang, dass Intro nicht so lang wäre.

MP: Das kann sein. Aber das ist die Erinnerung die ich sehr stark damit verbinde, ich musste den Keyboard Part lernen und das war grauenhaft.

RG: Wie sieht es mit WHITESNAKE und dem Titel „Still Of The Night“ vom 87er Megaseller aus?

MP: Das kenne ich nicht, so ein Mist.

RG: Was du kennst den Titel nicht? Bei dem Song spielt der John Sykes mit dem Geigenbogen das Gitarrensolo, einmalig der Burner.

MP: Ja, doch da klingelt etwas, siehst du ich bin Schlagzeuger, woher soll ich wissen, wenn mal so ein Flitzefinger mit dem Gegenbogen auf der Klampfe zockt.

RG: Der Song ist normal Kult, den kennt fast jeder. Heute habe ich jemanden getroffen der ihn nicht kennt. Normalerweise müsste man so einen Titel kennen.

MP: Das ist mir jetzt ein wenig peinlich, wie hieß der Song noch? Den hör ich mir mal an.

RG: Ich habe die Zeit damals voll miterlebt. Und auch noch die Pullunder mit Rautenmustern in den unmöglichsten Farben, und in der Zeit trug man das Haar selbst in der Grundschule lang. So waren die 70er, so verpeilt waren die aber dennoch geil was ich noch so in Erinnerung habe.

MP: Ach du Kacke, du armer. Da hast du echt was mitgemacht.

RG: Dann schauen wir mal wie es bei DOKKEN mit „Unchain The Night“ aussieht vom Album mit demselben Titel von 85 aus?

PM: Ein Freund von mir muss die irgendwo gehabt haben oder dessen Vater hatte die. Wir hatten als Kinder damals immer so einen Respekt vor dieser Musik. Ich glaube ich verwechsele die jetzt mit einem Album von AXXIS. Für uns war das als Kinder Erwachsenen Musik.

RG: Wenn du schon bei AXXIS bist, so einen Song wie „Touch The Rainbow“ schreibt man wahrscheinlich nur einmal im Leben. Was fällt dir zu diesem Song ein.

MP: Auf jeden Fall, den Song fand ich damals eigentlich geil. Und heute zu abgenudelt, weil man den zu oft gehört hat.

RG: Die DJs haben damit zu meiner Sturm und Drang Zeit die Tanzflächen fast zum Platzen gebracht.

MP: Das kann ich mir sehr gut vorstellen, das funktioniert ja auch. So wie der Song musikalisch aufgebaut ist klingt der auch geil, vielleicht habe ich den zu oft gehört. Das ist auch Jahre her das ich den gehört habe, müsste ich wirklich mal wieder anhören.

RG: Wie sieht es mit BLACK SABBATH mit „Heaven & Hell“ aus was kannst du mir da berichten?

MP: Nicht wirklich viel, für mich markiert das Album den Übergang von den 70ern in die 80er rein.

RG: Für mich die beste SABBATH Scheibe, vielleicht weil DIO singt und er einen gewaltigen Stempel hinterlässt. Es gibt viele die behaupten das „The Headless Cross“ oder „The Eternal Idol“ das Beste wäre.

MP: Für meinen Teil muss ich sagen das Album „Vol. 4“, kennst du die?

RG: Nein das Album kenne ich jetzt nicht wirklich.

MP: Auf dem Album ist drauf „Snowblind“, „Supernaut“ und noch der eine oder andere gute Song.

RG: Mir persönlich glaube ich gefällt nicht so viel von BLACK SABBATH, ich habe die Alben „Heaven & Hell“, und „The Eternal Idol“. Ich muss mir echt mal deren Backkatalog anhören ich kenne nicht wirklich viel von denen.

MP: Ok, ich finde auf „Vol. 4“ kommt der Doommetal noch so richtig schön zur Geltung. Das habe ich irgendwie so gemocht. Es ist doch immer wieder spannend was andere Leute mit gewissen Songs verbinden. Ich verbinde die Songs immer mit Emotionen, was ich da gerade erlebt habe und verbinde die Songs extrem mit dem.

RG: Bei mir ist das nicht so der Fall mit Emotionen verbunden. Die Zeit bevor ich Reviews verfasste hörte ich die Musik ganz anders als jetzt. Ich habe das Album angehört, der Song gefällt mir, hört man sich ganz an. Der Titel gefällt mir nicht, und Skip den nächsten Song gehört, wenn der auch nicht gefiel Skip und so ging es über das gesamte Album. Seit ich Reviews verfasse höre ich Musik ganz anders an, ich höre auf Details und Feinheiten. Ich schaue mehr auf die Texte, den Bass, das Schlagzeug und wie dies alles mit Gitarre, Keyboards und Gesang harmoniert. Früher war es so, Melodie passt, Gesang passt dazu und es war für mich ein guter Song.

MP: So hast du nun einen anderen Blickwinkel auf die Songs und kannst tiefer drin ein-tauchen. Das ist ja etwas Schönes, aktives Zuhören.

RG: Das muss man aber auch erst mal lernen.

MP: Ja auf jeden Fall, das lernt einem auch niemand, wo soll man das auch lernen. Das muss man sich selber erarbeiten und den besten Weg für sich finden.

RG: Oder einfach lange genug Musik hören.

MP: Ja sicher, aber das ist der eigentliche Prozess. Wenn du einfach so im Alltag Radio hörst ist das ein anderes hören als wenn du bewusst Musik hörst und du dir dann sagst was kommt da bei mir an. Oder wie in deinem Fall was kann ich darüber schreiben, wie spielt der Typ, wie macht der das. Kann ich das auch oder kann ich das nicht, und genau das ist das andere bewusste zuhören als das nebenbei mal Radio im Alltag hören.

RG: In meinem Fall mit den Reviews verfassen, suche ich schon auch ist etwas besonderes dabei. Gibt es etwas was man hervorheben kann oder was den Künstler von anderen unterscheidet. Ob sich durchschnittliches, überdurchschnittliches, gutes oder Top Kriterium dabei. Wenn ich jetzt euer Album „No-Tell Hotel“ als Beispiel heranziehe von mir hätte es eine 9 bis 10 gegeben.

MP: Wow, danke schön, das geht runter wie Öl.

RG: Ich für meinen Teil höre auch mal gerne Sleaze Rock oder auch ein wenig dre-ckig, mit eindeutig zweideutigen Texten oder auch mal solche Songs die Rotzfrech rüberkommen. So wie bei einigen eurer Songs und bei CONFESS, CRASHDIET, CRAZZY LIXX sind ja nicht mehr so frech und vorlaut wie zu Anfangszeiten.

MP: Das Beispiel von CRAZY LIXX oder auch bei uns zeigt das die Band oder die Künstler wachsen und älter werden. Während diesem älter oder reifer werden verschieben oder ändern sich die Blickwinkel auf die Welt und was man da jetzt ganz salopp gesagt hinein brüllen will. Wenn ich mir jetzt vorstelle in 30 Jahren auf der Bühne sitzen zu müssen und „We Want To Party“ zu spielen wäre für mich schon heftig.

RG: Jetzt stell dir mal vor du enterst unter lautem Getöse des Publikums kämpfend mit dem Rollator den weiten Weg bis zum Schlagzeug hin. Und legst dann voller Energie los.

MP: Lacht laut. Und dann „We Want To Party“ spielen.

RG: Ja aber vorher noch eine Rheuma Tablette einschmeißen. Einen Vorteil hat die Sache, wenn du da nicht mehr so gut hören kannst wird kein Gehörschutz mehr benötigt.

MP: Da hast du recht, ich freu mich schon auf diese Zeit in 30 Jahren. Ich werde diese Phase meines Lebens mit offenen Armen empfangen. Dann habe ich nämlich eine Ausrede warum ich gewisse Sachen nicht mehr höre. Ist doch auch super.

RG: Ich kann ehrlich gesagt noch froh sein das mein Gehör im Alter von Ü50 noch einwandfrei funktioniert. Wenn ich da an andere denke du sagst etwas und von deinem Gegenüber kommt nur wie es bei uns in Bayern üblich ist ein kurzes und knappes „Haah“ zurück und ich höre noch die Flöhe husten da bin ich heil froh darüber.

MP: Das ist ein Geschenk, wenn du in dem Alter noch gut hören kannst. Bei mir nimmt es wirklich schon ab, ich war als Jungspunt häufig Schlagzeug üben ohne Gehörschutz, und das fängt sich langsam an zu Rächen.

RG: Das ist reines Gift für die Ohren.

MP: Absolut, aber was macht man nicht alles, wenn man jung und noch nicht erfahren ist alles für einen Mist. Es gab mal eine Umfrage: „Was würdest du deinem 13-jährigen Ich raten, wenn du die Möglichkeit dazu hast?“. Ich wüsste was ich eindringlich raten würde: „Setz dem verdammten Gehörschutz auf!!!“.

RG: Auf dem HEAT Festival war ich teilweise entsetzt das viele Jugendliche ohne Ge-hörschutz rumliefen.

MP: Ja das ist der jugendliche Leichtsinn. Ich muss aber jetzt langsam abbrechen ich muss noch weg. Hast du noch irgendwelche Fragen die du mir gerne Stellen möchtest?

RG: Ja gibt es bezüglich eures neuen Albums schon einen Termin oder Pläne dafür?

MP: Nein gibt es noch nicht, aber wir sind fleißig am Songs schreiben. Es ist noch nichts geplant weder Produktions- noch Veröffentlichungstermin.

RG: Aber kommen tut noch was?

MP: Ja es kommt mit Sicherheit noch das eine oder andere, aber mit dem Covidmist ver-schiebt sich alles nach hinten. Die Shows die wir mit dem aktuellen Album spielen wollten und nicht möglich war, und auf dieses Jahr verschoben wurden. Drücken wir die Daumen das 2022 bei allem wieder ein gewisses Maß an Normalität zurückkehrt und die geplanten Shows stattfinden können. Und dann werden wir das kommende Album in Angriff neh-men.

RG: Das müsste jedem klar sein das ihr auf Tour gehen wollt.

MP: Auf jeden Fall, Spanien ist ja abgesagt, dann wäre da noch eine kleine Belgientour die für Herbst angedacht ist. Wobei das auch wieder provisorisch mit offenem Ausgang ist, ob möglich sein wird oder nicht. Unsere Einstellung ist wir möchten keinen noch so gro-ßen Aufwand scheuen Termine zu planen, auch wenn das Schlussendlich durch Covid abgesagt werden muss. Aber wir hätten die Shows spielen können, wenn es möglich sein würde. Und wir wollen auch jede noch so kleine Gelegenheit nutzen um spielen zu kön-nen, weil es uns einfach Spaß macht Live zu spiele, mit dem Publikum eine schöne Zeit zu haben und eine Party zu feiern. Wenn wir nichts Planen dann läuft auch wirklich nichts auch wenn wir hätten können und wenn wir planen haben wir eine gewisse Chan-ce unsere Shows zu spielen und diese Chance wollen wir für uns ergreifen.

RG: Wie sieht es jetzt so mit den Streamingzahlen aus, kannst du mir da Auskünfte geben, ob ihr Leute oder auch Länder mit eurer Musik erreicht.

MP: Das Schöne daran ist das man sieht wo einer deiner Songs oder wo welche Songs gestreamt wurden. Ich sehe die letzten 28 Tage in den USA, Spanien, Schweden, dann erst kommt die Schweiz, dann Deutschland und der Rest ist dann bedeutend kleiner vom Anteil her. Das betrifft Länder wie Brasilien, Australien, Finnland und Italien. Das ist jetzt nur Spotify.

RG: Man sieht ihr erreicht doch eine ganze Menge Länder und Leute, und wenn das nur Spotify ist. Ihr seid ja auch bei (damit keiner einen Nachteil hat) Amazon, Deezer und ich gehe mal von Apple Music und Google Play Music plus Youtube vertreten also wird der Realwert bedeutend höher liegen.

MP: Ja sicher das schön daran ist das wir aus der kleinen Schweiz im Zentrum Europas so viel Nationen und Leute über dieses Medium weltweit erreichen können. Und die Sache somit viel internationaler wird. Wie gesagt das war jetzt nur Spotify die Anderen habe ich jetzt nicht. Das übernimmt bei uns das Label Metalapolis, die machen da einen sehr guten Job und haben alle Fäden in der Hand was den ganzen Absatz betrifft. Das ist eine sehr Wertvolle Begleitung für uns.

RG: Das ist ein schönes und zufriedenes Schlusswort. Ich danke dir für deine Zeit und dieses sehr informative, nette und angenehme Gespräch. Und wünsche euch alles nur erdenklich Gute und das für uns alle so schnell wie möglich wieder ein gewisses Maß Normalität zurückkommt.

MP: Das kann ich nur zurückgeben und ich hoffe wir können uns einmal bei einem unserer Konzerte Live treffen.

RG: Da hätte ich nichts gegen ein zu wenden.

Balle

TEN – Here Be Monsters

Trackliste:

01. Fearless
02. Chapter And Psalm
03. Hurricane
04. Stranger On A Distant Shore
05. The Dream That Fell To Earth
06. The Miracle Of Life
07. Immaculate Friends
08. Anything You Want
09. Follow Me Into The Fire
10. The Longest Time

 

Spielzeit: 59:51 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 18.02.2022 – Page: www.facebook.com/TenOfficial

 

Gary Hughes ist mit seinem Baby TEN zurück und wie, je älter und reifer die Mannen werden umso besser werden sie. Gereift wie ein Schweizer Käse oder prämierter Jahrgangswein genauso in etwa kann man sich die Mucke vorstellen. Wie bei TEN üblich schwingt ein fein dezentes Mü Prog mit, dieses Mü tut den Songs mehr als gut, vielmehr schaffen es TEN erneut aus der Masse oder Flut von Neuveröffentlichungen herauszustechen.

Für dieses Gute Verbrechen mit gnadenlosen Melodieorgien und genialen Vocals die den Hörer sofort süchtig machen und einen nicht mehr so leicht aus den Windungen der Grauen Zellen zu bekommen ist zeichnen sich verantwortlich: Oberdealer mit seinem Organ wie ein Orkan Gary Hughes, für die Riffgewitter sorgen Dann Rosingana, Steve Grocott und Jon Halliwell, den Bass verbrochen hat Steve McKenna, die Teppiche aus moosigen Keyboards hat zu verantworten Darrel Treece-Birch und der Taktstockschwinger hört auf den Namen Markus Kullman.

Gary und die große 10 haben nichts verlernt, ganz im Gegentum die Jungs schmeißen mit geilen Melodien und Gesangsharmonien um sich wie ein Dealer der kurz bevor er geschnappt wird seine Päckchen wegpfeffert um mit leeren Taschen da zu stehen. Es wird in der Alchemieküche eine Mixtur aus feinen Melodien, Elektroaxt mit Teppichen aus wohldosierten Keys, zum verfeinern wummert der Bass aus dem Hintergrund und die Drums marschieren ohne Rücksicht auf Freund oder Feind mit Gewalt nach vorne.

All dies wird mit der TEN’schen Prognote veredelt über die Stimme von Gary kann man nur sagen der Typ kann was und hört sich bei allem sehr angenehm an. Der härte Grad ist auch TEN typisch in wohldosierten Regionen ohne übermäßig hart zu werden, einfach das richtige Maß gefunden. Irgendwo zwischen wie solls sein den Vorgängern, leichtem Pompprog ala MAGNUM, DAREs „Blood From Stone“, TRISHULA, 7HARD YEARS aber bei all dem eigenständig TEN, die angegebenen Vergleiche dienen nur der Umschreiben.

Ohne wirklichen Ausfall kriechen sich Melodie und Vocalharmonie in die Grauen Zellen das man am Ende mit einen Wow dasitzt und automatisch die Repeat Taste am Player nach dem Ende des letzten Tones betätigt, und Oberdealikus Gary mit seinen Geschichten von vorne beginnt. Nee scherz beiseite die Jungs haben einen Kracher im Rohr das sie mit voller Gewalt abfeuern. Der bei den meisten TEN Produktionen herrschende Schwachpunkt, der Sound geht hier in Ordnung. Könnte zwar noch ein wenig Feintuning vertragen ist aber dennoch im vertretbaren Bereich.

Also wie ich die Sache sehe haben TEN hiermit ihr Meisterstück abgeliefert, dieses nochmal zu übertreffen oder dessen Niveau zu erreichen wird bei der hohen Messlatte verdammt schwer werden. Man hat das Gefühl dies und das schon mal in einer anderen Variation gehört zu haben, ja sicher das ist der TENsche Sound und der ist gut so wie er ist. Das Rad kann keiner mehr neu erfinden also erfreuen wir uns an dem Bewährten welches uns geboten wird.

Abschließend kann man über diese Orgie der Musikdealender Zunft sagen alles richtig gemacht, Only Killer Without Filler. Jungs ich beneide Euch nicht diese Scheiblette zu toppen. Ich bin gespannt auf das nächste TENsche Meisterwerk. Gary wenn du das liest ich will kein Kind von dir, aber ein Unterschrift wäre nett.

„Fearless“ ein typischer TEN’scher Highlightrocker, eingängig und melodiös wie Sau, das Ding wird über die gesamte Länge 6 Min. und 49 Sek. Nicht einen Moment langweilig oder -atmig. Bei „Chapter And Psalm“ packt Gary die Gefühlspeitsche aus ein starker Rocker, „Hurricane“ ein Melodiemonster vor dem Herrn. Mit „Stranger On A Distant Shore“ kommt der nächste Kracher geile Gitarren ach was solls hört es euch selber an, mit „The Dream That Fell To Earth“ hört die Melodieorgie nicht auf nein die Boys machen munter weiter. „The Miracle Of Life“ der nächste Hit haben die einen Drops mit dem Motto „Heute zimmere ich ein perfektes Album ein“ gelutscht, bis jetzt jeder Song ein Killer, gnadenlose Melodien ohne Ende. „Immaculate Friends“ ein fast schon poppiger Hard Rocker bietet einen krassen aber geilen Kontrastpunkt, „Anything You Want“ erinnert an SMOKIE mit BEATTLES Vibes stark gemacht. „Follow Me Into The Fire“ ein Rocker mit fast schon Hammond Sound, „The Longest Time“ bedient die Taschentuch Balladenfraktion.

Balle

ROCKHEAD – Rockhead (RG – Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Bed Of Roses
02. Chelsea Rose
03. Heartland
04. Lovehunter
05. Death Do Us Part
06. Warchild
07. Sleepwalk
08. Hell’s Back Door
09. Hard Rain
10. Angelfire
11. Webhead
12. Baby Wild
13. A House Of Cards

Spielzeit: 49:44 min – Genre: Rock N Roll – Label: EMI Records Ltd. – VÖ: 1992 – Page:

1992 war der Markt für anständige Rockmusik eigentlich ziemlich im Eimer, doch es kamen trotz der Reizüberflutung durch Holzfällerhemden und Deprimucke auch noch sehr gute Alben ans Licht. Eines davon ist die geile Rock N Roll Party die ROCKHEAD aus Kanada abfeuern. Eines vorweg ROCKHEAD brachten es leider nur auf, meines Wissens ein Album und fünf EPs, dies ist sehr schade da die Jungs ein hohes Maß an Talent mitbrachten. Die Songs waren/sind stark und sehr knackig eingespielt, eigentlich ideal für eine Billboard Platzierung oder bei uns im Radio und Discos. Doch leider ging die Band genauso schnell unter wie sie aufgetaucht ist.

Damals gehörten zur Band Steven Jack die raue Stimme, keinem geringerem als Bob Rock (unter anderem CHILLIWACK, THE CULT, HARDLINE und ZAPPACOSTA) an Gitarren, Backing Vocals, Produktion und Produzentenlegende. Jamey Kosh an Bass und Backing Vocals, John Webster (LEE AARON, CINDERELLA, TOM COCHRANE, ALICE COOPER, THE CULT, GOWAN, PAUL LAINE, RED RIDER, SCORPIONS, SHARP EDGES und die zu Unrecht übersehenen VAGABOND ROAD) an Keyboards und Chris Taylor (MÖTLEY CRÜE, ATLANTIC, THE CULT, KICKIN‘ VALENTINA und ZAPPACOSTA) an den Drums.

Am Songwriting und den Aufnahmen hatten sich Billy Duffy (THE CULT), sowie Jon Bon Jovi und Ritchie Samborra beide BON JOVI beteiligt. ROCKHEAD begleiteten damals BON JOVI auf deren „Keep The Faith“ Tour als Support. Und dann kam erschwerend das Erdbeben ausgehend von Seattle im Jahr 1991 dazu das die Verkaufszahlen trotz positiver Kritiken in der Fachpresse hinter den Erwartungen zurück blieben.

Also mit drei Mann die wissen wie sie ihre Instrumente richtig behandeln müssen, die zwei Unbekannten in der Gleichung machen einen Top Job was die Frage aufkommen lässt warum, warum diese talentierte Band nicht größer rauskam, das Material ist weit über dem Durchschnitt und konnten mühelos mit den ganz großen Namen mithalten. Die Songs sind Zeitlos man merkt ihnen die Epoche oder das Ende 80er Flair an, ist ja kein Nachteil obwohl manche Riffs leicht in Richtung NIRVANA und Co schielten ohne zu übertreiben.

Die Songs kommen mal mit mehr oder weniger Blues, mit einem Rock N Roll Anteil und das gemischt mit knackigem Hard Rock was mächtig Spaß macht. Das Ding faucht heute noch öfters bei mir in einer gehobenen Lautstärke aus den Boxen. Eingängige Songs mit viel Drive, harten Gitarren und einer rauen Whiskey und Zigarren geschwängerten Stimme sind hier das Erfolgsrezept das sich mehr als nur sehen lassen kann.

Die Vocals sind rau, derb und versaut genau das Richtige für diese Art des Hard Rock. Die Gitarren kommen mit Schmackes und punktgenau platziert, der Bass rauscht mit einer Gewalt aus dem Äther und die Drums setzten ein Feuerwerk nach dem Anderen da sitzt ein Biest an den Sticks.

Die Ausrichtung des Sounds kann man als einen Mix aus SKIN & BONES, MCQUEEN STREET, SOUL KITCHEN, CINDERELLA, ein wenig THE CULT, JESSE STRANGE, TATTOO RODEO und der leichten schielerei zu NIRVANA in einigen wenigen Momenten bezeichnen. Die Songs sprühen nur so vor Energie, Dreck und leider gnadenloser Eingängigkeit mit der richtigen Härte und Pianopassagen angereichert die das Ganze noch eine Spur interessanter machen. Ich traue mir jetzt mal zu, einfach zu behaupten das dieses Album mit zu den Besten je aufgenommenen Scheiben der Härteren Zunft gehört. ROCKHEAD sollten in einem Atemzug mit BON JOVI, DOKKEN, DIO, SCORPIONS, FIREHOUSE, XYZ und so weiter und so fort genannt werden. Wer da draußen die Gelegenheit hat diesen Klassiker der Rockgeschichte probe zu hören gebt euch die Möglichkeit ihr würdet etwas großes verpassen.

Die Produktion gibt keinen Anlass zum unken, die Drückt mit einer Gewalt und Energie aus der Anlage das man ein Dauergrinsen über die ganze länge des Albums von Ohr zu Ohr hat. Der Sound versprüht einen warmen, energiegeladenen analogen Charme wie aus einem Röhrenverstärker. Zwar Retro aber nicht unbedingt schlechter als in der Gegenwart, Rock wußte genau welche Schrauben er an den Reglern verstellen musste um einer Aufnahme einen Bombensound zu verpassen.

Mit „Bed Of Roses“ gelingt eine ideale Zündung für eine geile Retroparty, es Rockt und Rollt an allen Ecken und Kanten. „Chelssea Rose“ ein geiler Rocker mit viel Piano und harten Gitarren. „Heartland“ in den Strophen mit leichter schielerei zu NIRVANA Riffs ab der Bridge und Chorus ein gnadenloses Highlight. „Lovehunter“ ein schwermütiger brachial Riff Rocker sehr fein gemacht. Mit „Death Do Us Part“ folgt eine geile Ballade mit viel Akustik Klampfe, „Warchild“ ein geiler schwerer Bluesrocker. „Sleepwalk“ erinnert an einen Mix aus MCQUEEN STREET und NIRVANA, der schlechteste Song auf dem Album. „Hell’s Back Door“ ein geiler Rocker, „Hard Rain“ ein geiler High Energy Rocker. „Angelfire“ wie eine gemütliche Zugfahrt mit einer Dampflock durch den Wilden Westen. „Webhead“ ist nur ein kurzes Intro für „Baby Wild“ ein geiler Rocker mit endgeiler Melodieführung. Den Oberhammer haben sich die Jungs bis zum Schluss aufgehoben, „A House Of Cards“ einer der eingängigsten Songs die ich je gehört habe, genauso sollte ein nahezu perfekter Song klingen, harte Riffs, obergeile Harmonie zwischen Gesang, Gitarren, Bass, Keys und Drums. Ich schreibe nahezu perfekt, weil er normal ein Top Ten #1 Song wäre, und auf diversen 100% Rock Samplern mehr als ein Aushängeschild für die Harte Musik abgeben würde. Ich kann mich nicht mehr so genau erinnern vielleicht war die Band in den Staaten ja erfolgreicher als bei uns.

Balle

GOODBYE JUNE – See Where The Night Goes

Trackliste:

01. Step Aside
02. See Where The Night Goes
03. Breathe And Attack
04. Take A Ride
05. What I Need
06. Stand And Deliver
07. Baby, I’m Back
08. Everlasting Love
09. Nothing
10. Three Chords
11. Black

Spielzeit: 40:33 min – Genre: Bluesy Dirty Riff Rock – Label: Earache – VÖ: 18.02.2022 – Page: www.facebook.com/GoodbyeJune/

 

Zee Fix, da hab ich mir einen Eingeschenkt mit den GOODBYE JUNEs, die drei Typen sorgen für ordentlich Alarm aus meinen Boxen. Die Band veröffentlicht laut ihrer Homepage und Promoflyer ihr drittes Album, ich hab noch ein gelistetes Album im Internet gefunden ob dies nun bis jetzt zwei oder drei Alben waren entzieht sich meiner Kenntnis, und drei EPs sind im Laufe der Zeit veröffentlicht worden.

Wer ist nun GOODBYE JUNE, es handelt sich um ein Trio bestehend aus drei Cousins Landon Milbourn an Mikrofon und Gitarren, Tyler Baker an Gitarren und Brandon Qualkenbush ebenfalls Gitarren. Songwriting Unterstützung bekamen die Boys von Scott Stevens, Jarrod Ingram und dem Grammy nominierten Blake Hubbard. Produziert wurde das Riffgewitter von Paul Moak mehr gibt die Info nicht her.

Was kommt auf die unschuldigen Hörer zu, wenn sich GOODBYE JUNE in den Player verirrt? Ein ganz einfaches Rezept aus AC DC, RHINO BUCKET, UPPER LIP und BUCKCHERRY, mit einem ordentlichen Schluck Dreck, Blues und Südstaaten Rock aus einer im Sumpf gekühlten Whiskey Flasche. Die Drei zünden bei den ersten Takten ein Riffgewitter das einem Hören und Sehen wegbleibt und die Kinnlade bis zum Boden hängt. Der Hard Rock ist mit Testosteron, Blues, Südstaaten Rock und sehr viel Dreck dermaßen aufgeblasen das die ganze Sache schon wieder richtig geil aus den Boxen kracht und knallt. Dreckige Licks mit den treibenden Drums und der rauen fast schon fertig klingenden Stimme von Landon. Die Stimme ist irgendwo zwischen Dreck, Brian Johnson, Georg Dolivo, Josh Todd und Hell Hofer und passt nahezu perfekt zu dem energiegeladenen in Dreck gewälzten Riff Rock des Trios. Bei AD DC, RHINO BUCKET und BUCKCHERRY brauchte ich ein paar Anläufe aber hier zündet sofort die Lunte und meine Lauscher brennen lichterloh. Das Ding würde für die beste Stimmung auf jedem Bikertreff, Rock Night in der Disco oder einfach nur eine nette Party auf der mit Freunden eine Vielzahl an Hochprozentigem Getrinkszeugs vernichtet wird, sorgen.

Die Produktion ist furztrocken passt aber bestens zu dem Dirty Rock der Drei, es kommen beim Hören Erinnerungen an gute alte analoge Aufzeichnungstechnik auf. Das ist vielleicht mit ein Grund dafür das das Ding ab dem ersten Takt zündet. Deshalb gibt es von mir einen halben Nostalgiepunkt dazu.

„Step Aside“ zieht einem am Anfang gleich mal die Schuhe aus, das Ding macht Dampf und knallt, bei „See Where The Night Goes“ könnte man meinen AC DC hauen einen Südstaaten Song raus. „Breathe And Attack“ geht voll auf die Zwölf ein Hammer, „Take A Ride“ ist kein Deut schlechter. Mit „What I Need“ kommt mein Kritikpunkt eine müde Ballade, „Stand And Deliver“ entschädigt für die Ballade vorher, eine Zugfahrt mit der Axt. „Baby I’m Back“ ein böser dreckiger Blues Rotzer, „Everlasting Love“ der perfekte Song für die Tanzflächen dieser Welt. „Nothing“ ein weiterer dreckiger Blues Rotzer frisch aus dem Sumpf, „Thee Chords“ das nächste Tanzflächen Highlight, „Back“ kommt nochmal mit einen brachial Riffgewitter zum Abschluss.

Balle

BOGUSLAW BALCERAK’S CYLORD – Human Heredity

Trackliste:

01. It’s Just A Wind (Göran Edman)
02. Thunderbolt (Rick Altzi)
03. Death Is Rising (David Akesson)
04. Set My Heart On Fire (Göran Edman)
05. Falling For You (Ryan Beck)
06. Scary Dream (David Akesson)
07. Eyes Of Fire (Jota Fortihno)
08. Lord Of the Light (David Akesson)
09. Wind Me Up (Göran Edman)
10. Wolf At The Gates (Tim Ripper Owens)
11. You Are My Only Relief (David Akesson)

Spielzeit: 49:30 min – Genre: Classic Hard Rock / Metal – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 18.02.2022 – Page: www.facebook.com/boguslawbalcerakscrylord/

 

BOGUSLAW BALCERAK’S CYLORD, aus Polen, war mir trotz zwei Vorgänger Alben bis jetzt kein Begriff. Also mal ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Zu den Mitgliedern gehören Boguslaw Balcerak an Gitarren, Bass und Keyboard, Jeremiasz Baum an den Drums und eine Reihe Gastsängern die in Klammern hinter den Songs angegeben sind.

Die Produktion geht in Ordnung, der Bass könnte ein wenig mehr Bühne vertragen. Die Gitarren stehen klar im Vordergrund, die Keys sind eher zurückhaltend, Bass und Drums treiben ohne Ende. Geboten wird Classic Hard Rock / Metal aus der Schnittmenge von YNGWIE MALMSTEEN, IMPELITTERI, härtere und schnellere DEEP PURPLE und nicht so düstere BLACK SABBATH. Zu oft wird leider die Axt in den Mittelpunkt gestellt was schade ist, die Songs könnten mehr als nur hinter der Axt herrennen. Die Shouter sind Top und bringen eine starke Leistung doch leider ist der Frickelanteil ein wenig zu Viel des Guten. Bei mir ruft es Erinnerungen an Malmsteen und Impelitteri hervor. Ein bisschen mehr Songdienlich, weniger Gitarrenvirtuosität und Flitzefinger würde die Kompositionen nicht so deutlich in den Hintergrund drängen.

So bleibt leider ein gewisser Nachgeschmack, die Beiden verstehen es mit den Instrumenten umzugehen. Dies mit einem großen Aber, mir ist klar das Musiker zeigen möchte was sie drauf haben und können, was bei weitem dezenter und nicht zu Lasten der Songs gehen würde. Die rennen sich die Seele aus dem Leib und schaffen es nicht mitzuhalten.

„It’s Just A Wind“ mit Göran Edman am Mikrofon kommt mit schrägen Riffs daher, „Thunerbolt“ wird allein schon durch Rick Altzi am Mikro zum Hit. „Death Is Rising“ geht in Ordnung, „Set My Heart On Fire“ ein Classic Rocker mit einem Edman in Bestform. „Falling For You“ fängt stark an wird dann aber von der Gitarre erschlagen, „Scary Dream“ legt ein gehöriges Tempo vor. Bei „Eyes Of Fire“ setzt Jota Fotihno ein Ausrufezeichen, „Lord Of Light“ ein gute Ballade. „Wind Me Up“ ein starker Classic Rocker mit Edman am Mikro, „Wolf At The Gates“ wie soll es mit Ripper anders sein erinnert an JUDAS PRIEST, „You Are My Only Relief“ ein toller Song bis zum Solo.

Balle

DEGREED – Are You Ready

Trackliste:

01. Into The Fire
02. Higher
03. Feed The Lie
04. Radio
05. Are You Ready
06. Burning
07. Falling Down
08. Lost In Paradise
09. Turn Back
10. We Will Win
11. Desire

Spielzeit: 40:50 min – Genre: Modern Hard Rock – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 11.02.2022 – Page: www.facebook.com/degreedmusic

 

Nach dem Soloausflug von Robin Eriksson ebenfalls beim Italolabel Frontiers folgt nun das sechste Album seiner Band DEGREED. Diesmal mit dabei sind neben Robin an Mikrofon und Bass noch Daniel Johansson an Gitarren, Mikae Blanc an Keys und Mats Eriksson an den Drums.

Ich weiß noch als ich mir das erste mal ein Album der Schweden zulegte, dies war Album #4 mit dem Titel „Degreed“, damals war ich irgendwie nicht reif für die Mucke der Vier. Der Start war mehr als holprig. Dann kam das H.E.A.T. Festival 2019, als die Jungs die Bühne enterten und mit einer Energie loslegten dachte ich mir Oha die sind doch besser als mein erster Höreindruck mir weiß machen wollte. Also suchte ich nach den Alben und fand bis auf Album #3 mit dem Titel „Dead But Not Forgotten“ die ersten beiden Alben. Also Jungs wenn ihr noch eine CD von „Dead But Not Forgotten“ übrig habt bitte bei mir melden.

So was kann man von DEGREED erwarten, einfach saugute Stimmung, sehr gute Songs mit dem richtigen Drive und Härte. Modern und pfiffig vorgetragen aber ohne zu Modern zu werden. Die Gitarren kommen mit Schmackes aus den Lautsprechern, Keyboard gibt mit Fanfarenhaften Teppichen volle Unterstützung. Bass und Drums gehen voll auf die Nuschel und hauein einen fast um. Die Stimme von Robin ist sehr angenehm und passt einfach perfekt zum zackigen Rock. Die Stimme erinnert mich ein wenig an Erik Martensson von ECLIPSE. Der Sound ist skandinavisch obercooler Hard Rock, die Gitarren sind mal bluseig gespielt, dann kommen die Riffs wieder mit einer Energie oder man meint ein Trond Holter ist mit seiner Kombo DREAM POLICE zurück auf der Spielwiese. Einordnen kann man DEGREED vom Stil in eine sehr delikate Mischung aus DREAM POLICE, ECLIPSE, NORDIC UNION, TREAT, H.E.A.T., CAPTAIN BLACKBEARD mit modernem NICKELBACK Anstrich.

Wer sehr guten skandinavischen leicht Modern angehauchten Hard Rock mag sollte hier unbedingt mehr als nur ein Ohr riskieren oder sich eine Liveshow der Biester ansehen, denn erst nachdem ich die Truppe Live gesehen habe hat es Zoom gemacht und eine dicke Freundschaft war geboren. Ich wüsste jetzt nicht was es bei einem Album von DEGREED zum Aussetzen gäbe, außer das es das Album #3 nicht mehr zu bekommen ist. Die Wikinger machen auf ihrem Beutezug gen Süden keine Gefangenen und hauen wie ein Berserker voll auf den Putz.

„Into The Fire“ macht gleich am Anfang alles richtig, mit „Higher“ folgt ein Melodicbrecher, genialer Song. „Feed The Lie“ geht ab wie Schmitz Katze, „Radio“ geht es wieder gemächlicher an. „Are You Ready“ fängt mit einem Bluesriff an, mutiert ab dem ersten Refrain zum eingängigen Top Ten Anwärter, „Burning“ kommt mit einem Gewaltriff daher um dann zum Zuckersüßen Rocker zu transformieren. „Falling Down“ ein Skandirocker mit ein paar NICKELBACK Genen, „Lost In Paradise“ eine Melodicgranate. „Turn Back“ fängt mit viel Gefühl an und gipfelt in einem Traumhaften Refrain, „We Will Win“ haut voll rein, „Desire“ haut zum Schluss noch mal einen Raus.

Balle