JAGGED EDGE U.K. – Fuel For Your Soul (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Liar
02. Out In The Cold
03. You Don’t Love Me
04. Hell Ain’t A Long Way
05. Smooth Operator
06. Sweet Lorrain
07. Fuel For Your Soul
08. Law Of The Land
09. Loving You Too Long
10. All Thru‘ The Night
11. Money Talking
12. Burnin‘ Up

Spielzeit: 48:52 min – Genre: Melodic Hardrock – Label: Polydor – VÖ: 1990 – Page:

JAGGED EDGE kamen mit ihrem leider einzigen Album im Jahr 1990 wie aus dem nichts und legte eben mal ein bärenstarkes Stück Rockgeschichte hin. Die aus UK stammende Band bewies mit ihrem schwedischen Shouter das geile Mucke nicht nur aus den USA kommen muss, sondern dass auch europäische Bands durchaus im Stande sind sehr gute Mucke zu machen. Wie im Fall JAGGED EDGE die eben mal ein echtes Schmankerl und einen Klassiker eingetütet haben. Zum Lineup zählten Matti Alfonzetti an Mikro, Myke Gray an Gitarren, Andy Robbins an Bass und Fabio Del Rio an den Drums.

Matti veröffentlichte ein Jahr früher 1989 mit den Schweden BAM BAM BOYS ein starkes Melodic Rock Highlight. Die anderen Musiker von JAGGED EDGE waren auch bei folgenden Bands oder Projekten beteiligt, BRUCE DICKISON, SAVANNAH NIX, SHADES OF GRAY, SKIN oder HOLY SOLDIER.

Was kann der Hörer erwarten, wenn er JAGGED EDGE auflegt, ein wahres Melodic Rock Feuerwerk mit genialen Vocals, messerscharfe Riffs, wummer Bass und treibende Drums mit einer staubtrockenen Produktion die sich aber dennoch sehr gut anhört.

Der Stil lässt sich in etwa aus einer Mischung WHITESNAKE, KISS, DREAM POLICE, TREAT, EVENRUDE, ROUGH CUTT, SHARK ISLAND und noch viele mehr umschreiben. So einfach sich das liest aber der Stil ist die perfekte Symbiose aus US und Euro Melodic Hard Rock, diese Mischung ist einmalig und kein zweites Mal zu finden. Schade das nach der noch im selben Jahr erschienen EP „Trouble“ Schluss war, die Jungs konnten was und überzeugten mit geilen Songs und der dementsprechenden Umsetzung im Studio.

Die Vocals von Matti waren nicht von dieser Welt, seine Stimme ist rau aber dennoch gefühlvoll und überzeugt ohne Wenn und Aber. Die Gitarren zu hören ist eine Freude, das Riffing überzeugt, nicht zu hart abgemischt, sondern genau richtig und immer Songdienlich. Der Bass macht von der zweiten Reihe Druck ohne Ende. Die Drums sind immer mit Volldampf wahrnehmbar und man meint ein Berserker haut mit voller Gewalt in die Felle. All diese Kriterien machen dieses Album zu einem Highlight das in keiner gut sortierten Sammlung fehlen sollte. Im letzten Jahr wurde dieses Juwel von dem französischen Label Bad Reputation für einen normalen Tarif wieder aufgelegt. Leute wer das Album nicht besitzt sollte schleunigst zugreifen bevor die Chance vorbei ist sich diese Schatztruhe zum normalen Preis sichern zu können.

Mit dem melodischen Brecher „Liar“ gelingt ein perfekter Einstieg, mit „Out In The Cold“ ein Melodictraum folgt das nächste Highlight, flott, mit einer feinen Melodieführung und Harmonie. „You Don’t Love Me“ der nächste Geniestreich mit geilem Riffing, „Hell Ain’t A Long Way“ Energie gemischt mit Melodie und JAGGED EDGE ein Hammersong. Es folgt das obercoole „Smooth Operator“, „Sweet Lorraine“ klingt nach den weiten der USA und deren endlosen Highways. Mit „Fuel For Your Soul“ kommt der nächst Superhit ein echter Kracher, mit „Law Of The Land“ kommt wieder so ein US Song der aus dem Süden sein könnte. Das gefühlvolle „Loving You Too Long“ ist das nächste Highlight, „All Through The Night“ ein flotter Feger. „Money Talking“ ist keinen Deut schlechter als die Vorgänger, mit „Burnin‘ Up“ zeigen die Jungs nochmal das sie in die Oberliga gehörten und einen Platz in der Hall Of Fame im Rockolymp haben müssten. Ich würde eine 12 von 10 vergeben da es sich hier um einen Klassiker ohne Ausfall handelt, keine Filler sondern nur Killer und die Refrains sind gnadenlos und lassen einen nicht mehr los.

Balle

AT THE MOVIES – The Soundtrack Of Your Life Vol. 1 + Vol. 2

The Soundtrack Of Your Life Vol. 1 – Movie Hits Of The 80s

Trackliste:

01. No Easy Way Out
02. Maniac
03. St. Elmos Fire (Man In Motion)
04. A View To A Kill
05. (I’ve Had) The Time Of My Life
06. Wouldn’t It Be Good
07. We Don’t Need Another Hero (Beyond Thunderdome)
08. The Power Of Love
09. The Heat Is On
10. Never Ending Story
11. Far From Over
12. Last Christmas (Bonus Track)

Spielzeit: 48:40 min – Genre: Rock, Hardrock – Label: Atomic Fire Records – VÖ: 07.01.2022 – Page: www.atthemoviesband.com

 

Die vergangenen 2 Jahre haben schon kuriose Lebenssituationen hervorgebracht. Speziell der musizierenden Zunft wurde zeitweise quasi ein Berufsverbot auferlegt – zumindest was Liveauftritte oder gemeinsame Aufnahmesessions im Studio angeht. Um die Zeit totzuschlagen, haben sich einige schwedische Musiker ein Spaß-Projekt einfallen lassen, das bereits in 2020 erste Früchte trug. Erdacht von Gitarrist, Songschreiber und Produzent Chris Laney lassen AT THE MOVIES die glorreichen Zeiten noch einmal revue passieren. Angefangen hat alles mit der Version des ROBERT TEPPER Hits „No Easy Way Out“ aus Rocky IV. Zusammen mit Pontus Norgren (guitars, HAMMERFALL), Pontus Egberg (bass, KING DIAMOND, WOLF), Morten Sandager (keyboards, Ex-PRETTY MAIDS), Allan Sorensen (drums, Ex-ROYAL HUNT, PRETTY MAIDS) sowie dem Stimmakrobaten Björn Strid (NIGHT FLIGHT ORCHESTRA, SOILWORK) und Sängerin Linnea Vikström Egg (KAMELOT, THERION) und einigen Gastbeiträgen hat Chris Laney im Laufe der Zeit elf Tracks zu neuem Leben verholfen.

„The Soundtrack Of Your Life Vol. 1 – Movie Hits Of The 80´s“ nennt sich die erste Veröffentlichung, die jetzt noch einmal neu aufgelegt wird. Ursprünglich im Eigenvertrieb, hat sich das neue Label Atomic Fire Records die „Band“ geschnappt und veröffentlicht nicht nur den neuen, zweiten Teil des Soundtrack´s des Lebens mit dem Zusatz „The Best Of 90´s Movie Hits“, sondern eben auch eine neue Version des ersten Teils. Und natürlich ist der Name Programm: neben des schon erwähnten „No Easy Way Out“ gibt es JOHN PARR´s „St. Elmos Fire“ vom gleichnamigen Soundtrack, „A View To A Kill“ von DURAN DURAN (James Bond – Im Angesicht des Todes), eine Killerversion von TINA TURNER´s „We Don´t Need Another Hero“ (Mad Max III) mit Ronnie Atkins am Mikrofon – das Ding könnte gut und gerne ein PRETTY MAIDS Hit sein – oder „The Heat Is On“ von GLENN FREY (Beverly Hills Cop). AT THE MOVIES lassen nicht nur alte Hits wieder auferstehen, sondern deren Filme gleich mit – und das in rockigem Gewand, sofern das Original nicht schon ein Rocksong war. Hin und wieder hart an der Grenze, etwas zu cheesy zu sein, aber unterm Strich macht diese Sammlung alter Hits einfach nur Spaß. Für die Neuauflage haben AT THE MOVIES den Weihnachtshit schlechthin neu interpretiert: „Last Christmas“ von WHAM – als nicht allzu großer Fan des Originals muss ich allerdings sagen, dass man sich das Ding auch hätte sparen können. Anyway…

Stefan

 

The Soundtrack Of Your Life Vol. 2 – I Love The 90s

Trackliste:

01. Waiting For A Star To Fall
02. King Of Wishful Thinking
03. The One And Only
04. When You Say Nothing At All
05. (I Just) Died In Your Arms
06. (You Drive Me) Crazy
07. Heaven Is A Place On Earth
08. Crush
09. I’ve Been Thinking About You
10. Venus
11. I Want I That Way

Spielzeit: 42:39 min – Genre: Rock, Hard Rock – Label: Atomic Fire Records – VÖ: 07.01.2022 – Page: www.atthemoviesband.com

 

AT THE MOVIES gehen in die zweite Corona bedingte Zwangsrunde, nachdem ihr im Letzen Frühjahr in Eigenregie veröffentlichtes Album mit feinen Coverversionen von Filmhits der 80er für mächtig Wirbel sorgen konnte. Erscheint nun der zweite Streich diesmal mit Label im Rücken welches auch Zeitgleich Vol. 1 offiziell herausbringt. Teil 1 hat Stefan oben ausführlich betrachtet, so bin ich nun mit Vol. 2 dran. Der Titel „I Love The 90s“ ist ein wenig irreführend gewählt, es befindet sich ein Song aus dem Jahr 1969 und einige aus den 1980ern drauf. Der Titel bezieht sich auf das Jahr der Verwendung der Songs in Filmen, die einen zweiten Frühling durch die musikalische Untermalung der Filme bekamen oder erst durch diesen Einsatz der breiten Masse bekannt gemacht wurde.

Erneut unter der Führung von Chris Laney und unveränderter Mannschaft wurden einige Hits nochmal zu neuem Leben im Rockgewand erweckt. Dieses Rockgewand steht den Songs ausgesprochen gut wie schon auf Vol. 1 wird hier ordentlich abgerockt was die Axt hergibt und dermaßen auf den Putz gedonnert das es eine wahre Freude ist.

Böse Stimmen werden jetzt bestimmt behaupten das dies nicht sonderlich innovativ ist, was solls, Bullshit – Hauptsache die Dinger rocken und das tun sie. Die Musiker sind auch keine wirklich unbekannten in der Szene und wissen genau was sie machen und wozu sie in Imstande sind. Also machen diese Jungs das was sie können, eine Party feiern und uns den Soundtrack für eine solche liefern. Innovativ ist es vielleicht nicht sich mit fremden Federn zu schmücken aber Hey warum nicht, ein ehemaliger Castinggroup Mitglied bringt Schlagerschnulzen in italienischer Sprache unters Volk und sahnt ab wie noch was. Also warum nicht gestanden Musikern dasselbe zugestehen und Songs die ihnen gefallen in den Rock zu adaptieren und einen Groover für uns daraus machen. Andere Künstler machen des mit weitaus mehr Erfolg, musikalisch nicht wirklich besser, aber da in einer anderen Musiksparte ohne das gemosert und gemeckert wird. Im Schlager darf einer den anderen Covern ohne das eine Kritik kommt aber beim Rock oder Hardrock wird gemault, „Denen fällt nichts mehr ein, also machen die Coversongs“ tja ich sag da nur schaut euch um im Techno oder Dancefloor wird gecovert das es fast keine neuen Songs gibt.

Also warum nicht die Musiker machen lassen worauf sie gerade Bock haben, wenn so was bei rauskommt wie im Fall AT THE MOVIES kann man das verschmerzen das es Coversongs sind. Mir gefallen jetzt auch die Songs die ich im Pop nicht mochte, ist doch auch nicht schlecht, wenn die Mädels und Jungens für Völkerverständigung sorgen und Genreübergreifend über den Schatten springen und einfach gute Songs in noch bessere verwandeln. Ich für meinen Teil gönne mir noch einige Durchläufe beider Alben, z. B, „(I Just) Died In Your Arms“ kommt frisch und vorlaut aus den Boxen, die olle Carlisle Kamelle „Heaven Is A Place On Earth“ rockt wie Sau. Der Canibals Klassiker „I’ve Been Thinking About You“ räumt sämtliche Regale komplett ab da bleibt kein Auge trocken, der Hippie Song „Venus“ hat noch nie so frisch geklungen. Die Songs kommen frisch und unverbraucht aus der Anlage und geben auf jeder Party eine mehr als nur gute Figuren ab.

Balle

JULLIET – Julliet

Band: Julliet
Album: Julliet
Spielzeit: 38:56 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Enigma Records / Eönian Records
Veröffentlichung: 1990 / 2021
Homepage: www.facebook.com/bandahardrockjulliet

 

Mit JULLIET betrat Kenny McGee das Rampenlicht im Jahr 1990, wer ist dieser Kenny McGee. Er ist ein Rockshouter mit rauchiger Stimme der diese auch gekonnt einzusetzen weiß und so manches Album von Julliet und Solo Projekte die nach ihm benannt wurden veredelte. Vergleichen kann man diese Stimme aus einer Schnittmenge zwischen Jon Bon Jovi, Paul Shortino, Johnny Gioeli, Grant Tibor und Dennis Churchill Dries. Noch dabei waren damals Jimmi DeLisi an Gitarren, Ty Westerhoff an Bass und Greg Pecka der ohne Rücksicht auf Verluste in die Felle drischt das man meint es geht in die nächste Schlacht.

Was erwartet den Hörer auf dem Album, bester leicht angeglamter Melodic Hard Rock nur mit Hits bestückt. Die Gitarren riffen sich durch die Songs, einfach traumhaft, Bass und Schießbude treiben die Meute in die nächste Schlacht. Der Sound hat Druck und findet seinen Weg in die Ohrmuschel. Den Melodic Rock kann man am besten mit JESSE STRANGE, MCQUEEN STREET, SLAUGHTER, BON JOVI, ADRIAN GALE und ASPHALT BALLET vergleichen. Diese Mischung bietet so viel Sprengstoff das einem schwindelig wird und man ein Dauergrinsen über die ganze Länge der CD in den Mundwinkeln hat. Leider ist diese geile Party nach knapp unter 40 Minuten vorbei, also nochmal Play gedrückt und die Party nochmal gefeiert.

Ein Tipp am Rande, das Album wurde in diesen Tagen von Eönian Records als Rerelease noch mal veröffentlicht. Der ersten Release vom Enigma Label ist kaum noch zu bekommen. Also tut euch einen gefallen und besorgt dieses Hammerteil und feiert eine Party nach der anderen.

Mit dem Stampfer “Eight Lives Gone” einem Highlight beginnt die Geile Party, weiter geht es mit dem angeglamten “Stay The Night” auch ein Highlight. Mit “Help (Is On The Way)“ kommt der nächste Highlightbrecher, gefolgt von dem sich gnadenlos in die Gehörgänge und Hirnwindung fressende “No More Tears” ein Melodicmonster aller erster Güte. Bei “Little Bit Of Party” ist der Titel Programm ein Partymonster, für “Reyvin´ Me Up” gilt dasselbe die Songs rocken jede Party und Disco. Das nächste Melodicmonster folgt in Form von “Something You Should Know”, bei der Top Ballade “Chip Away” bekommt man Zeit zum Luft holen. Das Cover “You Can Leave Your Hat On” überzeugt genauso wie die eigenen Songs, mit “Love Can Change You” kommt zum Schluß noch ein Highlight und potentieler #1 Hit.

Fazit:

Leute, wenn ich das Ding nicht schon vor langer Zeit für die Zeitmaschine geplant hätte gäbe es einen regulären Review den ich mit einer Bewertung von 12 Sternen belohnen würde. Ein Album ohne Langweiler und Durchfall, in einem Stück hörbar und dabei seine Magie entfaltend, so macht Mucke Spaß.

WERTUNG: —

Trackliste:

01. Eight Lives Gone
02. Stay The Night
03. Help (Is On The Way)
04. No More Tears
05. Little Bit Of Party
06. Reyvin´ Me Up
07. Something You Should Know
08. Chip Away
09. You Can Leave Your Hat On
10. Love Can Change You

Balle

LORDI – Lordiversity

Band: Lordi
Album: Lordiversity
Spielzeit: 284:32 min (wirklich)
Stilrichtung: Gute Frage.
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 26.11.2021
Homepage: www.facebook.com/lordiofficial

Okay, gut.

Okay.

Packen wir’s an.

Warum ist die Rezension so lang?
Weil das Album auch so lang ist. Wenn LORDI das dürfen, darf ich das auch.

Was ist der Stand der Dinge?
LORDI haben sich am ersten April mit der Ansage gemeldet, dass sie übrigens vier Alben auf einmal rausbringen. Dann alle so “Das ist doch kein guter Aprilscherz, Leute, dann enttäuscht Ihr uns ja am zweiten April”, und dann verkünden LORDI einen Tag später, dass das tatsächlich Blödsinn war, weil sie eigentlich sieben Alben auf einmal rausbringen. Was geht.

Warum sieben Alben?
Weil LORDI als letztes “Killection” rausgebracht haben, das ein Best-Of-Album mit Hits der “frühen” LORDI darstellen sollte. Allerdings war es ein normales Album, das einzelne Songs in unterschiedlichen Stilen beinhaltete, die Lordi im „Killection“-Narrativ vor ihrer eigentlichen Zeit angeblich herausgebracht haben; also einen aus ihrer Industrial-Ära, einen aus ihrer Disco-Ära etc. Schönes Konzept, besonders, wenn man dann noch bei den Aufnahmen und dem erzeugten Sound recht authentisch arbeitet und die Klangfacetten der Songs jeweiligen Klanglichkeiten von Songs aus der entsprechenden Zeit angleicht. War cheesy, halb authentisch und halb witzig. Die sieben Alben von “Lordiversity” stellen nun jene Alben der Band vor ihrer realen Discografie dar, die in „Killection“ zusammengefasst werden. Laut Mr Lordi sollten es zehn werden, das Label handelte ihn auf sieben runter.

Worin unterscheiden sich die Alben?
Grob gesagt, im Grundstil. “Sceletric Dinosaur” ist mehr oder weniger 70s Hard Rock, “Superflytrap” ist Disco, “The Masterbeast From The Moon” ist Progressive Rock, “Abusement Park” ist 80s Heavy Metal, “Humanimals” irgendwo zwischen 80s Hard Rock und AOR, “Abracadaver” ist 80s/90s Heavy/Thrash Metal und “Spooky Sextravaganza Spectacular” ist Industrial Metal. Wie die Songs auf „Killection“ unterscheiden sich auch die Alben deutlich in ihrer Produktion, in der Instrumentierung und den Kompositionen.

Was sagt man erstmal dazu?
Ganz klar: großen Respekt für diesen Aufwand! Sieben Artworks, sieben liebevolle, ganz unterschiedliche Intros, 70 Songtexte, 70 Songwritings, so viel Produktionsaufwand und viel Hingabe, um sich in die unterschiedlichen Stile derartig reinfühlen zu können. Klar, Corona sorgt dafür, dass so manche Musiker plötzlich mehr Zeit für Alben haben, aber sieben (noch einmal: SIEBEN, in Zahlen: 7) derartig konzipierte Alben auf einmal nach einem zwei Jahre zuvor veröffentlichten Vorgängeralbum sind brutal. Und ganz davon abgesehen: Die Idee ist grandios und zeugt davon, dass LORDI, wie schon länger immer wieder sichtbar, neue Ebenen von kreativer Arbeit mit in ihre Alben integrieren – nicht unbedingt hinsichtlich der einzelnen Songs, sondern eben der Albumkonzepte.

Aber wie ist denn sowas möglich in so kurzer Zeit?
Aaaaaha, und hier kommen wir nun zur Kritik. “Lordiversity”s Konzept ist Fluch und Segen gleichermaßen. Segen, weil die Idee, eine zuvor etablierte fiktive Reihe von Alben tatsächlich real werden zu lassen, halt einfach saugeil ist. Fluch, weil sie eine derartige Masse an Arbeit mit sich zieht, dass man entweder einige Jahre mehr braucht, um sie wirklich so liebevoll wie normale Alben auszuarbeiten, oder dass bei einer Arbeitsdauer von unter zwei Jahren die fehlende Liebe in den einzelnen Songs hörbar wird.
Seien wir ehrlich: Alleine ein 45-Minuten-Prog-Rock-Album benötigt, wenn es Tiefgang haben und tatsächlich in gutem Maße durchdacht sein soll, mindestens seine zwei bis drei Jahre, auf “Lordiversity” ist es eins von sieben und bekam vermutlich maximal vier Monate. Und so bewegt man sich oftmals an der Oberfläche der Stile, legt den Fokus darauf, dass das jetzt eben klingt wie Disco oder thrashigherer Heavy Metal, ohne die Facetten der einzelnen Stile so zu nutzen, so umzusetzen und mit Details anzureichern, wie man es von einem Einzelalbum einer Band des entsprechenden Genres erwarten würde. Und dann legt man beim finalen Chorus eben nicht noch eine zusätzliche Stimme drauf oder ändert die Vocalline noch ein bisschen ab, einfach, weil man noch 77 andere Tracks aufnehmen muss und „das schon so passt“.

Bedeutet?
Viele der Songs klingen nach “Kann man so lassen”-Stadium, haben stiltypische Melodieführungen, sind damit aber eben eher basic und lange nicht das, was LORDI mit mehr Zeit aus ihnen hätte machen können. Negativ fällt das am allermeisten beim Disco-Album auf, bei dem man sich offensichtlich auf die Reproduktion von absoluten Genrekonventionen verließ, da eben eine wirkliche Einarbeitung in die Möglichkeiten eines Genres zur selbstständigen Reproduktion mehr Zeit benötigt, als vorhanden war.

Was hätte man also besser machen können?
Weniger am Prinzip “Wir müssen jetzt wirklich vollständige Alben machen” festhalten. Klar ist das verlockend, ein (mindestens nahezu) einzigartiges Konzept und eine Herausforderung. Aber hätte man zum Beispiel Promo damit gemacht, dass man zwei Jahre lang alle auffindbaren Songs der verschollenen frühen Alben der Band zusammengesucht hätte, und pro Stil nur fünf Songs releast hätte, die dafür aber mit doppelt so viel Liebe gemacht, wäre niemandem ein Zacken aus der Krone gebrochen und das Ding wäre kurzweiliger, kompakter und smarter geworden. Ernsthaft, der Discotrack auf “Killection” war ein Witz und funktionierte bestens. Aber ein Witz wird nicht besser, wenn man ihn über eine halbe Stunde durchgängig immer wieder erzählt. Und das musste in LORDIs Augen nun scheinbar passieren – aus Prinzip eben. Sollen ja sieben Alben werden.

Also ist “Lordiversity” nun nicht gut?
Nee, so will man das auch nicht sagen. Wie erwähnt: Das Ding ist ein Stunt, ein Experiment, das in seinem Konzept und seiner Umsetzung insgesamt echt einmalig, interessant und stark ist – und man kann davon ausgehen, dass LORDI in Zukunft nicht darauf bauen, alle zwei Jahre immer mehr Alben gleichzeitig zu veröffentlichen, sondern beim nächsten Release wieder auf Ein-bis-zwei-CD(s)-Länge gehen, weil sie um die Probleme der Sieben-Alben-Herangehensweise wissen. Aber alleine als das, was es ist, hat das Ding Respekt verdient und ist, muss man halt auch wirklich anerkennen, viel besser als das, was andere mit dem gleichen Konzept hinbekommen hätten.

Und außerdem…
…muss man sagen, dass doch so einiges auch musikalisch wirklich gelungen ist. “Abusement Park” und “Humanimals” arbeiten mit den Stilen, in denen LORDI am ehesten zuhause sind, und das merkt man ihnen an. “Humanimals” ist wirklich fett und ginge auch einzeln beinahe als vollwertiges Album durch, “Abusement Park” fühlt sich auch sehr wohl mit dem, was es tut. “The Superbeast From The Moon” zeigt an so einigen Stellen, wozu LORDI in Sachen Songwriting eigentlich im Stande sein könnten. Das Ding mit einer zweijährigen Ausarbeitungsphase und etwas mehr LORDIscher Härte wäre Der. Shit. Denn ehrlich, wenn Du nicht übertriebene Songwriting-Skills in Dir verbirgst, haust du so ein Teil nicht in so kurzer Zeit einfach mal raus, wissen doch auch LORDI, dass das das Album auf „Lordiversity“ ist, bei der durchdachteres Songwriting am unumgänglichsten ist.
Zurück zum Thema: Und vom Rest der Subalben kann man sich immerhin jeweils 50 beliebige Prozent der Songs geben, bevor sie sich abnutzen. Insgesamt hat man sich über die nämlich auch Gedanken gemacht, nur über die einzelnen Songs eben nicht wesentlich mehr, als nötig.

Fazit:
Welches Deiner Kinder feierst Du mehr? Das, das am Strand eine wunderbar detailreiche kleine Sandburg mit vielen Türmchen baut, oder das, das Dir eine zweistöckige, begehbare und ein bisschen schräge Sandburg mit weniger Türmchen baut? Genau, beide haben ein Eis verdient. Ich habe den schweren Verdacht, dass “Lordiversity” kein Album ist, das aus 70 Hits bestehen soll, die allesamt in die Live-Setlists der nächsten 20 Jahre einfließen. Nein, Hits auf dem Niveau finden sich auf diesen Platten praktisch gar nicht. “Lordiversity” ist ein “Komm, lass mal was richtig Unerwartetes machen”-Album, das aus Corona-Langeweile entstand und wahnsinnig viel Herzblut auf wahnsinnig viele Tracks verteilen musste. Keiner aus der Band wird sich gedacht haben “Wir können in zwei Jahren sieben Alben machen, die in ihrer Qualität mit Einzelalben anderer Bands der gewählten Genres mithalten können”. Das war nicht der Punkt und das sollte auch nicht der Anspruch der Hörer an “Lordiversity” sein.
Nehmt dieses Bollwerk, staunt über den monströsen Aufwand und das saucoole Konzept dahinter, schreibt Euch beim ersten Hören für jeden Song eine Eins-bis-Zehn-Bewertung auf und packt dann alles über sechs in eine Playlist. Und wenn Ihr es ganz hören wollt, traut Euch, auch mal zu skippen, bevor es nervig wird. Dann habt Ihr das, was “Lordiversity” mit etwas mehr Scheißen auf das Konzept hätte sein können – und als Fans von LORDI oder als Freunde von kreativen musikalischen Konzepten habt Ihr eine Menge Spaß mit einem Teil der Songs, ohne Euch von einer größeren Menge an Lückenfüllern langweilen zu lassen. Ich meine, Songmaterial ist ja genug da.

WERTUNG: Ich kann das nicht bewerten. Wie soll man das bewerten? Bitte scrollt weiter.

Trackliste:

-Skeletric Dinosaur-
01. SCG Minus 7: The Arrival
02. Day Off Of The Devil
03.Spitfire
04. Maximum-O-Lovin
05. The King On The Head Stakers Mountain
06. Carnivore
07. Phantom Lady
08. The Tragedy Of Annie Mae
09. Blow My Fuse
10. Beyond The Isle Was Mary
-Humanimals-
01. SCG Minus 3: Scarctic Circle Telethon
02. Borderline
03. Victims Of The Romance
04. Heart Of A Lion
05. The Bullet Bites Back
06. Be My Maniac
07. Rucking Up The Party
08. Girls In A Suitcase
09. Supernatural
10. Like A Bee To The Honey
11. Humanimal
-Superflytrap-
01. SCG Minus 6: Delightful Pop-Ins
02. Macho Freak
03. Believe Me
04. Spooky Jive
05. City Of The Broken Hearted
06. Bella From Hell
07. Cast Out From Heaven
08. Gonna Do It (Or Do It And Cry)
09. Zombimbo
10. Cinder Ghost Choir
-Abracadaver-
01. SCG Minus 2: Horricone
02. Devilium
03. Abracadaver
04. Rejected
05. Acid Bleeding Eyes
06. Raging At Tomorrow
07. Beast Of Both Worlds
08. I’m Sorry I’m Not Sorry
09. Bent Outta Shape
10. Evil
11. Vulture Of Fire
12. Beastwood
-The Masterbeast From The Moon-
01. SCG Minus 5
02. Moonbeast
03. Celestial Serpents
04. Hurricane Of The Slain
05. Spear Of The Romans
06. Bells Of The Netherworld
07. Transmission Reply
08. Church Of Succubus
09. Soliloquy
10. Robots Alive
11. Yoh-Haee-Von
12. Transmission On Repeat
-Spooky Sextravaganza Spectacular-
01. SCG Minus 1: The Ruiz Ranch Massacre
02. Demon Supreme
03. Re-animate
04. Lizzard Of Oz
05. Killusion
06. Skull And Bones (The Danger Zone)
07. Goliath
08. Drekavac
09. Terror Extra-Terrestical
10. Shake The Baby Silent
11. If It Ain’t Broken (Must Break It)
12. Anticlimax
-Abusement Park-
01. SCG Minus 4: The Carnival Barker
02. Abusement Park
03. Grrr!
04. Ghost Train
05. Carousel
06. House Of Mirrors
07. Pinball Machine
08. Nasty, Wild & Naughty
09. Rollercoaster
10. Up To No Good
11. Merry Blah Blah Blah

 

Jannis

BEN SOLLBERGER PROJECT Interview

 

Der Schweizer Ben Sollberger hat mit seinem Debütalbum bewiesen, dass er sehr gute Mucke schreiben und auch einspielen kann. Er stand mir für eine Fragestunde zur Verfügung. Ich hatte das Glück Ben recht gut kennengelernt zu haben, durch meinen Review seines Albums entstand ein sehr netter dauerhafter Kontakt der in Stundenlangen Chatverläufen bis spät in die Nacht gehen kann. In all den Stunden Chatten konnte ich feststellen, dass Ben ein bodenständiger netter Typ und Musiker ist der sogar dabei ist ein Buch zum Thema Glücklichsein zu schreiben. Er besitzt einen Doktor-Titel der Psychologie, den er aber aus dem privaten Umfeld fast raus hält außer wir kommen auf ein Thema z. B. über eine Studie, die er im Oktober an der Uni Bern durchgeführt hat. Er ist auch ein sehr netter Gesprächspartner da wir fast im gleichen Alter sind haben wir doch sehr viel Gemeinsamkeiten, wie etwa die Erinnerungen an die 1970er bei mir noch ausgeprägter da ich ein wenig älter bin. Und das vollständige Miterleben der 1980er mit allem was das Jahrzehnt brachte angefangen bei dem Aufstieg der Melodic Heroes DEF LEPPARD, BON JOVI, EUROPE, DOKKEN, VAN HALEN und IRON MAIDEN um nur einige zu nennen, und dem nicht so prickelndem Gau in Tschernobyl 1986. Aber was uns beiden am meisten verbindet ist doch die Liebe zur Rock Musik. Ben ist Mitglied von zwei Bands DISTANT PAST und SKRYLLS als Gitarrist und er spielt mit dem Gedanken, gerade aus seinem Soloprojekt eine Band zu formen. Er verfolgt das politische Geschehen und deren Berichterstattung, genau wie den Umgang mit Corona in den Medien und Politik mit offenen und durchaus kritischen Augen, aber Hauptsache er ist ein sehr sympathischer Zeitgenosse und angenehmer Gesprächs- und Chatpartner. Also wurde es Zeit ihn zu löchern wie einen Schweizer Käse.

BS: Hallo, wie geht’s bei Euch?

RG: Hallo Ben, danke gut stell dich doch bitte mal kurz vor.

BS: Ich bin Ben Sollberger aus Bern, mache seit knapp 30 Jahren Musik. Ich habe in dieser Zeit in verschiedenen Bands gespielt, aktuell bin ich ein Mitglied der beiden Bands SKRYLLS und DISTANT PAST. Mein eigenes Ding das BEN SOLLBERGER PROJEKT hat sich im Laufe der Zeit ergeben, ich denke so vor ca. zwei Jahren hatte ich die Inspiration Songs zu schreiben. Ich habe einfach mal angefangen Zuhause in meinem kleinen Homestudio Songs zu machen und es hat sich dann ergeben, dass im ich Laufe der Zeit genug Songs für ein Album zusammen hatte.

RG: War das ein Plan von dir oder einfach Just For Fun „Ich schau mal, was ich auf die Beine stellen kann?“

BS: Keins von beiden, mit der Zeit wurden es immer mehr Songs. Bei mir ist es so, wie wahrscheinlich bei den meisten Künstlern das ich kreative Phasen habe, dann gibt es auch wieder Phasen in denen ich nicht kreativ bin. Ich mache mir da aber auch keinen Stress dann schreibt man halt in dieser Phase keine Songs, sondern macht etwas anderes. Als ich dann merkte das das Material wirklich gut ist, habe ich mit den Aufnahmen begonnen, und dann war auch Fabrizio Egger von Glowsound Productions sehr wichtig. Er hat die Aufnahmen gemastert und gemischt.

RG: Also ich für meinen Teil kann sagen, dass Fabrizio bei deinem Album einen Top Job gemacht hat, das Ding hat dafür, dass du es Zuhause eingespielt hast einen guten Sound. Ich habe schon Material gehört das unterste Schublade war und die Songs wurden in einem Studio aufgenommen, was mit erheblichen Kosten verbunden waren.

BS: Ja ich sehe es selber auch so, weißt du das spielt eben auch eine Rolle, dass ich menschlich einen guten Draht zu Fabrizio habe, die Chemie stimmt einfach. Es kam bei einzelnen Songs vor, dass er mir drei Mixe geschickt hat bis ich damit zufrieden war. Wir haben uns auch schon öfter persönlich getroffen, ich war bei ihm im Studio oder wir haben uns in Bern zum Essen getroffen. Ich habe mit ihm darüber gesprochen, dass es bestimmt Leute gibt denen er zehn oder zwanzig Mixe anbieten muss, er meinte ja das kann unter Umständen vorkommen. Von daher passt das sehr gut, ich denke wir haben ähnliche Vorstellungen wie sich das Endprodukt im Idealfall anhören soll.

RG: Ehrlich Fabrizio hat einen Sau guten Job gemacht.

BS: Ja ich denke auch das er einen sehr guten Job gemacht hat. Neben Gitarren, Bass den programmierten Drums kommen noch die anderen Midi Sachen wie die Keyboards und Streicher und solche Dinge bei denen ich denke, dass es sich qualitativ auf einem guten Level befindet. Ich habe ein günstiges Mikrofon für die Vocals, dass ich aber durchaus sehr gut finde. Für die Technikcracks zu den Gitarren und Bässen, für die verschiedenen Profile benutze ich einen Kemper Profiler. Es gibt für Gitarren und Bässe auch Plugins, die man im Aufnahmeprogramm nutzen kann, die hören sich fett an und funktionieren sehr gut. besser als das Schlagzeug.

RG: Die Keys, Gitarren und Bässe kommen amtlich aus den Lautsprechern.

BS: Das denke ich auch, aber ich denke auch, dass Fabrizio da eine wichtige Rolle gespielt hat, er meinte zu mir: „Du hast jetzt sieben oder acht Songs, eigentlich könntest du ein ganzes Album daraus machen.“ Zuerst habe ich die Songs auf YouTube hochgeladen und somit weltweit veröffentlicht, ich war auch anfangs sehr zufrieden damit. Da hat er schon auch in gewisser Weise eine Rolle gespielt, dass es zu diesem Album gekommen ist.

RG: Gut, dass Du die Songs veröffentlicht hast, die wären zu schade um in einer Schublade zu verstauben.

BS: Oh danke für die Blumen. Wir beide haben schon öfter darüber diskutiert, ich habe einen Job und das ist auch gut so, aber es ist schön, wenn man selber Freude an dem Produkt hat, wie weit man damit kommt und wie andere Leute darüber denken oder wie viele man damit erreichen kann. Vielleicht wird dieses Einmann-Projekt früher oder später zu einer Band heranwachsen, da sich mit Band mehr Möglichkeiten bieten, vor allem wenn ich an Liveauftritte denke und um mehr Leute zu erreichen.

RG: Eine Band im Rücken kann beim Aufnahmeprozess bestimmt auch von Vorteil sein, wenn jeder einen Gedanken oder Idee „Das könnte so oder so besser klappen“ hat, kann sich damit einbringen, allerdings alleine bist du Dein eigener Herr und mit Band kann es zu Konflikten kommen.

BS: Ja da hast du vollkommen recht, ich bekomme das bei DISTANT PAST und SKRYLLS mit. Es ist dort so, wenn man im Übungsraum einen neuen Song angeht, dass ich dort als Gitarrist meinen Input einbringe. Aber ich denke jetzt bei meinem Projekt, dass es geplant ist, dass ich das zweite Album noch im Alleingang machen werde. Und dass die Band Live Songs des ersten und vielleicht auch des zweiten Albums spielt und hört, wie meine Vorstellung ist. Mir schwebt auch vor, dass wenn wir zusammen im Übungsraum jammen ich den Leuten sage „Bringt auch eure persönliche Note mit ein“.

RG: Was sagen Deine möglichen zukünftigen Bandkollegen über Dein Debüt, oder wie denken sie darüber, dies würde mich interessieren. Das Feedback, welches du bis jetzt erhalten hast ist durch die Bank positiv.

BS: Zum Beispiel der Schlagzeuger mit dem wir in Zukunft vielleicht jammen wollen, er ist auch der Drummer von SKRYLLS, der findet das Debüt super, er kommt auch mit einem Aber, ihm gefällt nicht jeder Song gleich gut. Vielleicht bin ich der einzige Mensch auf der Welt, aber mir gefallen alle Songs (Anm. Balle das wäre schlimm, wenn Dir selber nicht alle gefallen würden), aber ich sage auch aus der Sicht des Künstlers was manchmal das Problem ist: Ich veröffentliche als Künstler nur die Songs die mir extrem gut gefallen. Nicht weil sie meinem persönlichen Geschmack treffen, was auch der Fall ist, sondern aus Sicht des Künstlers.

RG: Stell Dir mal vor du veröffentlichst Songs die dir nicht gefallen, Du musst ja zu 100% hinter den Songs stehen und als Künstler auch zufrieden mit dem Endprodukt sein.

BS: Ja klar, so ist es ja auch. Der andere ist der zweite Gitarrist mit dem ich früher schon in anderen Bands zusammengespielt habe. Der ist cool, als ich ihn letztens getroffen habe meinte er, er habe das Album jetzt mehrmals gehört. Und er kann mir nicht sagen, was er in Bezug auf Arrangements und Instrumentierung anders gemacht hätte. Das finde ich ist ein schönes Kompliment, es zeigt aber auch zwei Meinungen, und dass die Geschmäcker eben verschieden sind.

RG: Ich muss jetzt Deine beiden Kollegen unterstützen, denk mal an das positive Feedback was du bekommen hast. Das Feedback muss Dir als Musiker doch Recht geben, dass du soweit alles richtig gemacht hast?

BS: Ja sicher, natürlich da ist man mit einer Band im Vorteil, da kann man im Übungsraum in die Runde fragen „Was meint ihr, wie denkt ihr darüber?“ Ich habe die Demos meines Debüts verschiedenen Leuten geschickt, um deren Feedback zu erhalten, was man noch optimieren kann.

RG: Ich für meinen Teil sage mal so, außer den Drums und die Refrains die mit fetteren Chören ausgeführt werden könnten und die Drums nicht mit Computer, sondern real fehlt nicht wirklich viel beim Material. Dies ist meine Meinung.

BS: Ja, bei AGE OF DISCLOSURE habe ich die Gitarren zuhause aufgenommen, der Bassist von DISTANT PAST hat die Bässe auch bei sich im Studio eingespielt. Die Gesangsspuren wurden dann auch bei ihm im Studio aufgenommen. Das Schlagzeug wurde bei einem anderen Kollegen aufgenommen, das Material wurde dann zum Mixen nach Deutschland geschickt. Einerseits kann es sich lohnen, die Drums live im Studio einzuspielen, aber dies ist dann für mich wieder mit Aufwand und natürlich auch mit Kosten verbunden.

RG: Das ist sicherlich so, aber das würde Deinem Sound noch eine richtig fette Note verleihen. Der Gesamtsound wäre voller und hätte mehr Dampf.

BS: Ich sage mal so, ich kann es mir ja noch überlegen. Ich weiß genau was Du meinst, wir haben schon über das Thema gechattet. Jeder hat seinen ureigenen Musikgeschmack und hört dadurch auch die Songs und den Sound anders. Ich glaube ich habe die Tendenz Musik relativ Gesamtheitlich zu hören. Ich höre mir einen Song an und überlege mir ist es ein guter Song. Mir ist auch bewusst, sei es bei dem Drum- oder Gitarrensound, jeder hat seine eigene Art wie er das Instrument spielt und es klingen soll. Ich benutze einen Kemper Profiler für den es mittlerweile um die 18000 Soundprofile gibt, die frei und legal abrufbar sind. Ein Kollege meinte als ich mir den Kemper zugelegt habe, so etwas kommt für ihn nicht in Frage. Er meinte dann, dass er Jahre damit verbringen würde den Sound zu testen, um irgendwie etwas Gutes zu finden. Da habe ich einen anderen Ansatz, ich sage mir der Song ist das Wichtige, wenn ich den Grundcharakter des Songs definiert habe weiß ich auch ungefähr, was ich Sound mäßig suche. Mit dem Kemper hast du über das Internet in einer Suchleiste die verschiedenen Profile wie Marshall, Orange, Vox und was das Herz noch begehrt. Innerhalb von ein paar Minuten hast du Profile, mit denen sich die Gitarren anhören wie mit deinem Lieblingsverstärker oder mit dem du meinst, dass sich deine Songs am besten anhören. Bei manchen Songs – nicht bei allen, aber zum Beispiel bei „Beautiful Dream“ – hören sich die Gitarren an, als ob sie aus einem Verstärker kommen würden der in etwa 5000 Euro kostet. Oder der genutzte Amp beim rockigen Zwischenteil von MICHAEL JACKSONS „Black Or White“ kostet ca. 4000 Euro, und da kauft man sich so einen Kemper und hat das Glück, dass sich mal jemand die Muhe gemacht hat, diese Soundprofile zu erstellen und zur Verfügung zu stellen. Und ich kann dann Zuhause das Profil ganz legal abrufen, und ab geht’s.

RG: Wie willst Du da in Bezug Verstärker Live vorgehen? Die Songs hören sich doch Live dann nicht so sagen wir mal Fett an da die dafür nötige Hardware nicht vorhanden ist?

BS: Das ist eine spannende Frage, ich habe darüber schon mit Kollegen gesprochen und ich bin auch der Meinung, das könnte man jetzt vielleicht falsch auffassen, aber ich glaube Live ist der Sound nicht sooo wichtig, oder sagen wir mal, den Gitarren- oder Basssound sollte man als Musiker selbst nicht überbewerten. Wenn du Zuhause ein Album auf einer vernünftigen Anlage hörst und wenn du auf einem Konzert bist, gibt es eine perfekt gemischte Band? Du hast die Leute im Publikum die zum Teil miteinander reden. Nicht falsch verstehen, ich habe coole Amps die ich spiele, aber es war für mich immer klar, dass ich den Kemper niemals als Verstärker benutzen werde, und deshalb von Anfang an nur die Head Unit ohne Verstärker genutzt. So dass mir rein nur die Technologie zur Verfügung steht, damit man Studioaufnahmen machen kann. Ich sehe es von dem Aspekt, dass ich einen Laney Ironheart Verstärker habe, der jetzt nicht gerade teuer, aber trotzdem ein sehr guter Verstärker ist. Oder ich nutze auch noch einen kleinen Randall Diavlo, weil ich ja in zwei Bands spiele und in zwei Übungsräumen Verstärker benötige. Das sind zwei Top Amps und die sind gut genug. Ich habe mir nie lange Gedanken darüber gemacht was ist das Beste. Wenn ich etwas gefunden habe was mir gut genug war, war es auch OK. Für mich ist der Song der Hauptdarsteller somit das zentrale Element des Ganzen.

RG: Wirken die Songs mit entsprechendem teurerem Equipment und somit der Sound nicht ganz anders als mit einem preisgünstigeren?

BS: Ja natürlich, das meine ich auch. Es gibt eine Schwelle oder Level, wenn man diese erreicht hat, dann ist auch für einen selbst der Sound Ok. Es gibt auch Amps die ein Bruchteil eines teuren Gerätes kosten und die haben auch einen sehr guten Sound. Und was auch noch einen weiteren Punkt darstellt ist der des persönlichen Geschmackes. Was ich damit sagen will, ich schreibe die Songs nicht nur sondern spiele die Instrumente selber ein und arrangiere sie, deshalb brauche ich nicht so viel mit Effekten arbeiten. Oder wenn ich da an den zweiten Gitarristen bei DISTANT PAST denke, der ein super Typ und Musiker ist, wenn er im Übungsraum an seinen Effekten herumschraubt, hier und dort noch ein wenig verstellt, und ich habe einfach meinen Amp und der wird einfach benutzt.

RG: Also bist Du eher mit weniger zufrieden und der zweite Gitarrist quetscht das letzte Müh aus den Reglern?

BS: Ja, ich habe dort im Übungsraum einfach meinen Laney Amp mit einem Cleanen Kanal und dann noch einen zweiten verzerrten Lead Kanal wo ich die Lautstärke ca. 3 Dezibel anheben kann. Der zweite Kanal ist für Auftritte, wenn das Solo an der Reihe ist. Zusätzlich habe ich noch einen Hall drin und ein Delaypedal, und der Bandkollege hat eine Rieseneffekttechink und da kommt das von weiter oben zum Ansatz wie der persönliche Anspruch aussieht. Braucht man viel Technik oder kommt man auch mit weniger Technik aus. Ich bin zufrieden mit meinen beiden Kanälen, dem Hall und dem Delaypedal.

RG: Also bist Du eher puristisch veranlagt, kein Hightech Freak?

BS: Genauso ist es. Was ich damit ausdrücken möchte ist, wenn ich meine Ansprüche höher ansetzten würde, hätte ich die elf Songs nicht in eindreiviertel Jahre aufnehmen, zum mastern und mixen geben können, sondern würde die kommenden zwei Jahre noch mit den Songs beschäftigt sein. Wenn ich der Meinung bin der Song ist gut, dann reicht das für mich auch im Normalfall.

RG: Die Songs sind wirklich sehr gut geworden, angefangen beim Einspielen bis zum finalen Mix, die Songs haben ein sagen wir mal so riesiges 80er Feeling.

BS: Danke, das freut mich natürlich zu hören. Ich denke, wir haben auch schon darüber gechattet, wenn man das Album anhört gibt es gewisse Songs die stilistisch einen Kontrast darstellen. Und bei der Reihenfolge hat mir Fabrizio Egger sehr geholfen. Ich denke was die Tracklist betrifft, dass die Reihenfolge der Songs funktioniert. Man könnte mit guten Songs auch eine Tracklist so auswählen, dass das Album als Ganzes nicht mehr so gut funktioniert. Das ist auch so ein Punkt, den man nicht unterschätzen darf.

RG: Mir fällt vermehrt auf, dass auf Alben am Schluss noch mal ein bis zwei richtige Hits rausgehauen werden, meiner Meinung nach war das früher nicht der Fall. Da kamen am Anfang gleich mal ein bis zwei und dann noch so ab Titel fünf bis sechs noch mal zwei Hits und zum Schluss kamen die Songs dran, die nicht ganz mit den Brechern mithalten konnten.

BS: Zum Thema Tracklist, wie denkst Du über meine Tracklist? Wie findest du die Anordnung der Songs? Hättest Du da eine andere Reihenfolge verwendet? Das ist für mich ein spannendes Feedback von Deiner Seite.

RG: Das ist jetzt schlecht zu beantworten, ich finde es vom Gesamtbild, wenn man es komplett durchhört sehr gut geraten. So wie es aufgenommen, gemixt, gemastert, die Reihenfolge der Songs, der Grundstimmung des Sounds und die stilistischen Eigenschaften der Titel ist es in meinen Augen sehr gut geworden. Schon allein der Ohrwurm „I Hate To Say“, das ist einfach ein echter Hit. Der Titel ist zwar düster aber dennoch ein Ohrwurm. Der Song gehört mit zu den stärksten die ich seit langem gehört habe.

BS: Das freut mich. Das ist dann auch immer die Frage, du kennst ja den Hintergrund von dem Song. Aber ich hatte von DEPECHE MODE den Song „Enjoy The Silence“ im Kopf und die Idee, davon eine härtere Version zu machen. Und ich denke auch, dass bei diesem Song der Einfluss von QUEENSRYCHE zu hören ist. Und wenn du die beiden miteinander Vermählst und dann noch das Glück hast wie die Gitarrenmelodie am Anfang des Songs als Einfall zu haben, schon ist der Song fertig. Es ist auch so, wenn du schreiben willst, dir aber nichts wirklich Gutes einfällt, dann hörst du deinen absoluten Lieblingssong an, und nimmst dir da ein kleines Element raus das dir (gerade) gefällt. Das nimmst du dann als Ansatz und modifizierst es nach deiner Vorstellung, so dass niemand mehr hört, was das Original war. Und dann hast du eine gute Basis, auf die man aufbauen kann. Es hört sich zwar so an aber es ist nicht geklaut, sondern einfach als Ansatz genommen und dann modifiziert.

RG: Ich finde, dass du bei dem Song mit Deiner Stimme fast schon eine hypnotisierende Wirkung auf den Hörer hast. War das beabsichtigt von dir oder Zufall, oder siehst du das anders?

BS: Nun, ich habe natürlich schon versucht, mich wie immer beim Einsingen in die Rolle desjenigen hineinzuversetzen, der eine Geschichte erzählt. Dass dies bei diesem Song einen speziellen Effekt bewirkte, kann schon so beurteilt werden.

RG: Ich will mir da jetzt kein Urteil bilden, denn wenn man ehrlich ist, kann man in der Musik das Rad nicht neu erfinden. Ich höre bei „I Hate To Say“ auch noch ein wenig die Stimmung von THE SISTERS OF MERCY und THE HUMAN LEAGUE, wie denkst du darüber?

BS: Ja, es hat auch diesen Beat, wie drücke ich es am besten aus, der Song besitzt einfach die 80er Jahre Gene.

RG: Zu viel 80er?

BS: Für Deinen Geschmack oder wie meinst Du das jetzt?

RG: Ich habe nichts gegen die 80er. Ich meine überhaupt das Gesamtbild des Albums hat doch eine sehr starke 80er Färbung. Da ich dieses Jahrzehnt in vollen Zügen genossen habe, höre ich da starke 80er Vibes raus.

BS: Ich merke es immer wieder, wenn ich von dir einen Link geschickt bekomme, das war eine schöne oder sagen wir geile Zeit. Du bist ziemlich von diesem Jahrzehnt geprägt, genau wie ich auch, da wir ja fast gleich alt sind. Aber ich finde eben auch die 70er richtig geil. Auf den Demos, die ich dir für mein zweites Album geschickt habe, schwingen die 80er mit, aber auch zum Teil die 70er. Ich finde, dass das auch eine ganz coole und geile Zeit war. Ich denke da jetzt an die Hammondorgel Sounds und die zum Teil verschachtelte Songstrukturen.

RG: Da gebe ich dir vollkommen recht, aber die Produktionen von damals klingen auch dem entsprechend ziemlich Retro.

BS: Meinst du jetzt bei mir?

RG: Nein ich meine die Produktionen aus den 70ern. Wenn ich jetzt die Produktion von LED ZEPPLIN oder KISS, SLADE und auch NAZARETH anhöre, stehen Welten von der Klangqualität zwischen den 70er und 80er Jahren.

BS: Ja natürlich.

RG: Wenn ich jetzt mal als Beispiel das Gleichnamige Album von DIRE STRAITS nennen darf, der Song „Sultuns Of Swing“ hat ja wohl einen Bomben Sound bekommen, ganz im Gegensatz zu anderen Produktionen aus dieser Zeit.

BS: Da hast Du zu 100% recht, es gibt große Unterschiede. Die BEATLES sind auch interessant, wenn man sich mal auch die älteren Songs anhört. Da könnte man auch argumentieren die Produktion sei nicht so toll, aber es spielt keine Rolle, weil die Songs derart zeitlos gut sind.

RG: Ja die BEATLES waren einmalig und waren, wenn man genauer hinsieht der Wegbereiter für die ganzen anderen Rockbands, sei es DEEP PURPLE, DEF LEPPARD, URIAH HEEP und die schon weiter oben von mir erwähnten Bands. Zwar haben den Rock eigentlich BILL HALEY und ELVIS ins Rollen gebracht, die Pilzköpfe haben das noch perfektioniert und waren so Wegbereiter für Hard Rock und Heavy Metal in all seinen Variationen.

BS: Wenn wir gerade bei den BEATLES sind: Bei meinem Song „Beautiful Dream“ ab dem zweiten Refrain hört man im Backround „La La La La“ und das finde ich hört sich sehr nach BEATLES an. Ich denke die BEATLES sind eine Band, die auch heute noch irgendwie in viele Sounds hineinfließen, wenn es um Gesänge und Chöre geht.

RG: Ich sage jetzt mal so, die BEATLES werden häufiger im Radio gespielt als alles andere. Ich meine damit LED ZEPPLIN oder BLACK SABBATH und Co.

BS: Die BEATLES sind kommerzieller als LED ZEPPLIN und CO, was ich gerade zum Ausdruck bringen wollte ist, dass die BEATLES mit dem was sie geschaffen haben, was die Leute heute noch im Radio oder auf Tonträger hören können, noch sehr viele Künstler beeinflussen und inspirieren. Aber nicht nur das.

RG: Mir fällt da zum Beispiel von den BEATLES beeinflussten Künstlern der leider nicht mehr lebende TOM PETTY ein. Meiner Meinung nach hat TOM viel von den BEATLES gehabt. Oder auch die Traveling Wilberys, wo kein geringerer als George Harrison ein Mitglied war.

BS: Ja natürlich, ich sag jetzt mal im härteren Sound es ist nicht bei jeder Band so, z. B. KINGS X oder GALACTIC COWBOYS hört man meiner Meinung nach den Einfluss der BEATLES extrem raus. Obwohl sie vom Sound her härter sind, gerade bei den mehrstimmigen Vocallines, da swingen die BEATLES mit.

RG: Aber nun wieder zu dir, was kannst du mit über die Songs des Albums erzählen, welche Geschichte steckt dahinter?

BS:
Titel 01 „Too Hot To Hold“:
Auf die Idee bin ich durch YouTube gekommen, und da findet man so manchen Schatz. Ich habe mir da ein paar ältere Videos von Fußballspielen aus den 60er und 70er Jahren der englischen Cup-Finalspiele angesehen. Und in einem Video sieht man einen sehr harten und platzierten Torschuss und der Torhüter wehrt diesen Schuss ab, fangen war bei dem nicht möglich. Und dann sagt der englische Kommentator trocken „That Was Too Hot To Hold“ und ich habe mir gedacht das ist ein cooler Songtitel. Ich hatte dann die Melodie im Kopf, ich habe dann um die Akkorde den Refrain geschrieben, man braucht natürlich auch eine Geschichte darum. Das ist eine fiktive Geschichte, dass ich schon als Kind ein Draufgänger war und auf nichts Rücksicht genommen habe, habe aber im Leben irgendwann mal festgestellt das ist „Too Hot To Hold“, das Risiko ist zu groß, und hab da gelernt die Dinge vorsichtiger an zu gehen. Das ist die Text-Idee hinter dem Song.

Titel 02 „Whenever There Is Love“:
Hier ist es ähnlich, ich hatte zuerst den Titel „Whenever There Is Love“, und von H.I.M. den Song „You Are The One“ als Refrain im Hinterkopf. Wenn man sich die beiden Songs anhört, kann man eine gewisse Ähnlichkeit feststellen. Und ich würde sagen beim Refrain drücken H.I.M. durch und in den Strophen und Prechorus hört man viel QUEENSRYCHE heraus gerade bei den Gitarren. Der Synthysound den man hier hören kann ist derselbe wie bei „I Hate To Say“, den ich vorher geschrieben habe, ich fand den Synthysound geil und hab den nochmal übernommen. Vom Text geht es um einen Menschen, der die große Liebe sucht aber nicht finden kann. Der Text ist fiktiv aber auch real, wieviel suchen vergeblich die große Liebe, die ich um den Refrain geschrieben habe?

Titel 03 „I Hate To Say“:
Wer beim Text genau hinhört, kann sich vielleicht ausmalen, worum es da ging. Und musikalisch dachte ich an meine Vision des DEPECHE MODE Titels „Enjoy The Silence“.

Titel 04 „Legends Never Really Die“:
Das war definitiv als ich die Nachricht von Eddy Van Halens Tot bekommen habe, was mich emotional ziemlich stark berührt hat. Und daraus ist dann der Song entstanden, hier hatte ich auch wieder zuerst den Refrain im Kopf und habe erst dann die Gitarre genommen und den Rest des Songs darum geschrieben.

Titel 05 „I Couldn’t Care Less“:
Ist wie „Information War“ relativ spät entstanden. Und beide haben sehr viel mit Corona zu tun, was während Corona passiert ist, gerade auch zwischenmenschlich. Ich habe seit dem der Mist so richtig ins Rollen kam mit mehreren Leuten aus meinem Umfeld, die mir eigentlich sehr wichtig sind, keinen Kontakt mehr. Das Gute daran ist, dass es so auch zu keinem Streit kommen kann. Ich bin der Meinung wir brauchen mehr Klarheit, wir leben gerade in einer Zeit in der sich die Ereignisse regelrecht überschlagen, es komisch läuft und irgendwie sehr Vieles unklar ist.

Titel 06 „Information War“:
Thematisch geht es um die Zeit in der wir jetzt leben. Was ich hier noch spannend finde ist musikalisch hat mich BAD COMPANY beeinflusst. Ich hatte da den Song „No Smoke Without A Fire“ im Kopf. Die haben meines Erachtens zwei Grundkategorien von Songs: Die Songs mit einer fröhlichen Stimmung und die mit dramatischer Stimmung, wie „Smoke Without A Fire“, und der Song hat mich inspiriert.

Titel 07 „Lost In Translation“:
Ist in dem Sinn lustig, dass ist der erste Song bei dem ich wieder die Idee hatte ein paar Songs zu schreiben. Ohne Zwänge in welche Richtung es gehen soll, ob nun Metal, Hard Rock oder wie auch immer. Dies war der erste Song, den ich für das Album gemacht habe, und da geht es um eine zwischenmenschliche Begegnung, auch um Fiktion und ein wenig autobiographisch. Es gibt den Film mit dem Titel „Lost In Translation“, in dem sich eine Frau und ein Mann begegnen. Er ist viel älter als sie und es steht von Anfang an fest, dass da nichts daraus werden kann. Beide sind unglücklich verheiratet, ich finde den Film super spannend und mit dem Motiv des Films in dem Song zu spielen. Im Chorus kommt ja „Catch Me If You Can“ vor, was ein weiterer Filmtitel ist.

Titel 08: „Breaking Free“:
Da hat mich LED ZEPPELIN mit dem Song „Heartbreaker“, den ich in einer Disco gehört hatte und vorher nicht kannte, mir aber verdammt gut gefiel, und auch LENNY KRAVITZ beeinflusst. Einige Leute haben mich aber darauf angesprochen, dass Breaking Free nach LIVING COLOUR klingt.

Titel 09 „Beautiful Dream“:
Der Song ist schon 10 Jahre alt, aber es war noch eine andere Phase. Es gab früher noch eine Art Unplugged Version von dem Song. Fast schon poppig und jetzt ist es eine Version geworden, bei der ich sagen könnte, dass man viel VAN HALEN und die BEATLES hört. Vom Text her finde ich es noch witzig, damals vor rund 10 Jahren ging eine Beziehung auseinander und dann habe ich einige mal geträumt, dass ich mit dieser Frau nochmal zusammenkomme, und das war die Inspiration für den Titel. Und was soll ich sagen, wir sind nochmal zusammengekommen, zwar nur kurz aber dieser „Beautiful Dream“ wurde kurz nochmal wahr.

Titel 10 „It’s A Sunny Day“:
Hinter dem Titel steckt, dass als ich eines morgens das Fenster geöffnet habe, habe ich gesehen, dass es ein sonniger Tag ist. Und da habe ich mir gedacht, dass dies ein cooler Songtitel wäre, und dies ist ein Song bei dem ich erst den Refrain geschrieben habe und dann den restlichen fiktiven Text um diesen herum schrieb. Die harmonische Veränderung von den Strophen zum Refrain hin ist von MÖTLEY CRÜE mit „Home Sweet Home“ inspiriert, ich hatte die Idee zu dieser Modulation, die nicht geklaut, sondern modifiziert wurde. Manche behaupten der Übergang zum Refrain ist super, aber keiner stellt fest, dass es von „Home Sweet Home“ inspiriert ist.

Titel 11 „Wish“:
Ist auch wieder ein älterer Song, auch so etwa vor 10 Jahren entstanden. Der Song wurde erst mal richtig für das Projekt AGE OF DISCLOSURE aufgenommen, erst habe ich noch einen Sänger für diesen Song gesucht, dann habe ich selber versucht ihn einzusingen. Und vor ein paar Monaten dachte ich, ich nehme den nochmal für mein Debütalbum auf. Es war schon alles aufgenommen, ich spiele auch schon lange genug Gitarre und auch auf der Bühne. Aber ich schätze es sehr, Zuhause alles einspielen und singen zu können und es so einzuspielen, dass ich damit zufrieden bin. Ich bin ja im eigentlichen kein Sänger, und wenn man dann im Studio eines anderen ist, ist es auch wenn man diesen anderen sehr gut kennt ein wenig komisch. Deshalb bin ich froh, dass ich das selber Zuhause machen kann.
Wir haben ja auch schon darüber gesprochen, man hat dann nicht das Feedback oder das sich einbringen von Bandmitgliedern. Aber ich kann mir meine Aufnahmen ja so oft ich will anhören und beurteilen, ob es passt.

RG: Interessante Fakten, wie manche Dinge im Leben assoziiert werden, und was hinter mancher Idee steckt.

BS: Ja das ist es, und das faszinierende daran ist, dass die Ideen entweder auf der Musik, der Ausdrucksweise, Stimmung, dem Text oder eben auf allen genannten Aspekten basieren.

RG: Du bist dein eigener Herr?

BS: Genau, sicher ist Feedback ob nun positiv oder negativ wichtig, aber so kann ich es so machen wie ich meine, dass es für mich Ok ist. Andererseits hat man mit einer Band so einen gewissen Druck, wenn es gerade überhaupt nicht läuft. Und ich kann einfach Zuhause alles machen, wann ich will und wie ich will.

RG: Es gibt auch die Möglichkeit, auch in einer Band, seinen Part für sich einzuspielen und diesen dann über das Internet mit der Band zu teilen und zu hören, was die anderen Mitglieder dazu zu sagen haben.

BS: Ja sicher kann man das auch. Da hast du vollkommen recht. Meinst du damit Songs, die zum Mischen und mixen gemacht wurden, die dann veröffentlicht werden?

RG: Nein nicht nur, du hast eine Idee die spielst du ein und Bandmitglieder geben ihren Senf dazu.

BS: Das ginge schon, aber weißt du, ich meine jetzt eine Gesangsspur die gut genug ist, dass man diese mischen lässt. Ich bin der Meinung, dass ich hier für mich alleine bin, da kann ich mir alles leisten, selbst die kleinsten Fehler. Und niemand bekommt etwas mit, wie ich einsinge, vollkommen egal. Ich kann so lange einsingen, bis ich damit zufrieden bin. Ich denke gerade an den Gesang, dass ist das persönlichste Instrument von allen. Und vor anderen zu Singen könnte eine hemmende Wirkung haben.

RG: Unter persönliches Instrument würde ich jetzt nicht nur den Gesang meinen, sondern auch den Text noch dazu nehmen, denn mit dem Text verarbeitest du Themen, die dir persönlich am Herzen liegen.

BS: Das ist schon richtig, aber der Text ist kein Instrument. Was ich meine ist, was in das Aufnahmegerät reingeht, das kann die Gitarre, der Bass oder die Stimme sein.

RG: Was sagen deine Familienmitglieder zu deinem Album?

BS Ich war letztens mit meiner Schwester Essen und ihr gefällt das Album auch sehr gut. Da habe ich zu ihr gesagt, ich finde das faszinierend, manche Malen oder machen wie ich Musik, und wenn man einen Punkt gefunden hat, an dem sich fast alles wie von alleine ergibt, ist das eine schöne Sache. Aber es ist auch nicht einfach alles in Worte fassen zu können, aber wenn man mal diesen Punkt gefunden hat, tut man sich leicht mit dem, was man macht.

RG: Was ist, wenn ich jetzt nicht Punkt, sondern Stil behaupte. Stell die mal vor KISS würden Musik machen die sich nach U2 anhört oder anders herum. Das würde doch vorne und hinten nicht zusammenpassen, weil eben jeder seinen Stil hat. Nur so funktionieren diese Künstler und sind erfolgreich.

BS: Um Gottes Willen, bloß nicht. Damit hast du vollkommen recht. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, was du meinst. Ich habe das auf einer Ebene angeschaut die zu dem passt wie du es meinst. Aber es hat auch verschiedene Ebenen, ich sage jetzt mal auf der Ebene der Akkordfolgen. Wie komme ich von einer Strophe in einen Prechorus, und von da in den Chorus, wenn ich erst die Strophe habe. Manchmal frage ich mich, wie bin ich jetzt darauf gekommen bin. Ab und zu habe ich das Gefühl, dass es so sein muss und so funktioniert. Du sagst wahrscheinlich dazu das ist mein Ausdruck als kreatives Wesen oder mein Stil, Talent wie auch immer man das nennen mag, am Ende läuft es auf dasselbe hinaus.

RG: In welcher Stilrichtung fühlst du dich als Musiker, Musikschaffender und natürlich als Hörer am wohlsten, im Heavy Metal, im gemäßigtem Hard Rock oder im Progressive Rock?

BS: Ich würde meinen eher im gemäßigtem Hard Rock, falls du DISTANT PAST kennst das ist traditioneller Heavy Metal und ich bin gerne dort Mitglied der Band. Aber wenn ich meine eigenen Songs mache, bewege ich mich im Hard Rock, der Grund dafür könnte sein, dass meine Wurzeln bei KISS, VAN HALEN etc. liegen, und mein älterer Bruder hat BEATLES, QUEEN, SAGA, U2 und noch viele mehr gehört. Das hat meinen Musikgeschmack sehr geprägt.

RG: Ich denke mal die ganzen Sachen die ich auch gehört habe.

BS: So gesehen fühle ich mich in der Musik, was fast logisch ist, die ich mache Zuhause. Aber DISTANT PAST als Beispiel finde ich cool, dort spielen wir Songs die ich im Moment nicht selber schreiben möchte, aber ich mag die Band und auch die Bandmitglieder sind coole Leute. Demnächst stehen wir mit DISTANT PAST wieder Live auf der Bühne.

RG: Wie findest du die Sache, dass GOTTHARD nach Steve Lees tragischem Tot mit neuem Sänger weitergemacht haben, er war doch schon ein deutliches Aushängeschild der Band? Es ist klar das Leben geht weiter, egal wer oder was stirbt, die Zeit bleibt deshalb nicht stehen, sondern geht weiter.

BS: Das ist so eine Geschichte, Steve Lee ist eigentlich nicht ersetzbar, aber auf der anderen Seite finde ich es super, dass die Band weiter gemacht hat. Ich besitze keine Alben von GOTTHARD, diese Art Hard Rock ist nicht so mein Ding, obwohl er Saugut gemacht ist. Von daher kann ich gut nachvollziehen, dass sie nach diesem tragischen Unfall weiter gemacht haben, und der Erfolg gibt ihnen Recht.

RG: Wie denkst du über meine Aussage, dass Ronnie Romero die bessere Alternative für GOTTHARD als sagen wir mal Nachfolger, denn ersetzen kann Steve niemand, für Steve wäre? Nic Maeder ist kein schlechter Frontmann, aber Ronnie wäre für mich die bessere Wahl.

BS: Das will ich nicht beurteilen, das müssen GOTTHARD selber für sich entscheiden, mit wem sie als Frontmann weiter machen. Aber ich muss sagen, dass Ronnie eine Bomben Stimme hat und ich ihm gerne zuhöre. Ronnie erinnert durch seine Stimmfärbung an zwei große des Rock, zum einen DIO und zum anderen an Steve. Im Hard Rock bis hin zum Melodic Metal ist es grandios, wenn man so eine geniale Stimme wie Ronnie besitzt und als Band so einen Sänger in der Band hat.

RG: Ronnie hat für mich drei Stimmen vereint, DIO, Steve Lee und Johnny Gioeli und diese Stimme weiß er einzusetzen, um überzeugen zu können. Für mich bringt Ronnie alle drei starken Stimmen in einer zusammen.

BS: Wenn wir gerade bei Frontmännern sind, fällt mir da DREAM THEATER ein, ich bin schon lange der Meinung, dass Ray Alder von FATES WARNING die bessere Wahl für DREAM THEATER wäre. Ich habe vor einiger Zeit einen Liveauschnitt von denen gesehen und muss sagen, dass LaBrie stimmlich am Ende ist, oder er hatte einen verdammt schlechten Tag erwischt.

RG: Interessanter schwenk, LaBrie ist kein schlechter Sänger aber nicht wirklich mein Favorit, Ray wäre da schon eher mein Fall. Ich habe von beiden Alben und muss dir recht geben, Ray ist auch für mich der angenehmere Sänger.

BS: FATES WARNING gehen zwar in dieselbe Richtung aber nicht ganz so Progressive wie DREAM THEATER, und meiner Meinung nach würde Ray als Sänger beim Theater deren Sound aufwerten. Wie gefällt dir Ray Alder?

RG: Normal sollte ich dir die Fragen stellen (Grins). Ich finde Ray sehr gut, bin persönlich jetzt nicht der Fan von so hohen Stimmen, obwohl Ray geht. Wenn ich jetzt an YES, REO SPEEDWAGON, RUSH, die BEE GEES oder PETER CETERA denke finde ich die hohen Stimmen sind nicht mein Ding. Es gehen ein bis zwei Songs am Stück, danach brauch ich wieder eine dunklere Stimme. Ich finde Stimmen wie die von Ronnie, DIO, Johnny Gioeli, Steve Lee, aber auch Kenny McGee und vor allem David Kincaid von den BRANDOS und Gary Jeffries vom ASPHALT BALLET Debüt, ALLIGATOR STEW, THE STICHTPIG REVIVAL und Solo, die für mich zu den besten Sängern im Geschäft zählen. Es gibt viele sehr gute Sänger, aber David und Gary gehören mit den ersten drei aufgezählten zu meinen Lieblingen. Um wieder zum Thema FATES WARNING zurückzukommen: Für mich sind die näher an QUEENSRYCHE als an DREAM THEATER dran, nicht so proggy und kompliziert verschachtelt.

BS: Gary kenne ich durch dich und da muss ich dir recht geben, der Mann hat was Besonderes in der Stimme. Diejenigen die ich nicht kenne, muss ich mir mal anhören. QUEENSRYCHE gehen ja auch in eine Progressive Richtung.

RG: Sicher, aber eben nicht so kompliziert wie das Traum Theater.

BS: Da hast du Recht. Ich meine einfach wegen LaBrie und Alder haben eine ähnliche Stimme und ich finde es eigentlich schade, dass Ray nicht beim Theater singt. Das ist mir spontan eingefallen, als du wegen Steve gefragt hast.

RG: LaBrie gefällt mir bei WINTER ROSE, falls du die kennst ein Melodic Hard Rock Band / Projekt aus dem Jahr 1989, besser als bei DREAM THEATER. Wie gefallen dir die beiden Bands BEYOND THE MIRROR und TINDRUM die ich dir empfohlen habe?

BS: Die gefielen mir recht gut, obwohl ich bei TINDRUM mit dem Sänger meine Probleme hatte.

RG: Das wundert mich jetzt, beim zweiten TINDRUM Album steht kein geringerer als Dag Ingebrigtsen hinterm Mikro. Ich helfe dir jetzt mal auf die Sprünge, der gute Dag war mal der Sänger von TNT auf deren Debüt. Und der Drummer von TINDRUM ist kein geringerer als Diesel Dahl von ja auch TNT.

BS: Ach jetzt verarscht du mich aber, ist das wirklich wahr? Das ist wirklich funny.

RG: Das erste Album von TINDRUM wurde noch von der Sängerin Tove eingesungen, das zweite Album und die Best Of wurden dann von Dag gesungen.

BS: Das ist wirklich spannend, was du mir jetzt gesagt hast.

RG: Um nochmal auf dein Album zu kommen, mir viel Mal im Zusammenhang mit deinem Synthysound von „I Hate To Say“ der Filmemacher und Komponist John Carpenter mit seiner selbst geschriebenen Filmmusik zu „Assault On Precinct 13“ und „Die Klapperschlange“ ein.

BS: Wow das ist mir neu, hat bis jetzt noch niemand bemerkt.

RG: Moment, ich spiele dir mal ein paar Noten vor.

BS: Das ist der typische 80s Sound der auf meinem Album sehr präsent ist, bei „Beautiful Dream“ habe ich von VAN HALENs „Jump“ den Synthysound als Vorlage verwendet. Ich habe aber auch noch gegooglet und mit meiner Soundsoftware verschiedene Sounds miteinander kombiniert. Das ist schon erstaunlich, wie schnell man etwas im Internet gefunden hat und wie schnell man in Bezug auf Musik verschiedene Dinge vermischen kann.

RG: Verstehst du nun was ich mit der Ähnlichkeit zu John Carpenter meine?

BS: Ja, weil es sich um einen typischen 80er Jahre Synthysound handelt. Eben genau wie bei „Jump“ und aus derselben Zeit aus Anfang der 80er stammt. Das ist auch irgendwie wieder lustig, wenn man die Sache genauer betrachtet. Beim Synthysound ist es bei mir wie bei der Gitarre mit dem Kemper, ich probiere nicht tausende Einstellungen durch, sondern habe eine Vorstellung von dem was ich suche. Irgendwann findet man mal ein Profil das genau dem entspricht, was man sich selber vorstellt, und schon hat man den Sound, den man unbedingt verwenden möchte.

RG: Oder es erinnert mich auch ein wenig an eine 80er Ikone RUSS BALLARD, der es auch wie kein zweiter verstand starke Songs zu schreiben, und diese mit viel Gitarren und Keyboard oder Synthysounds einzuspielen. Nebenbei hat der gute Mann einige der besten Rocksongs verfasst und eingespielt.

BS: Das sind eben die 80er, die sind nicht spurlos an uns beiden vorbei gegangen. Es war einfach eine tolle Zeit.

RG: Das ist fast ein sehr schönes Schlusswort, es ist jetzt knapp drei Uhr morgens, was steht für dich als Nächstes an, was können wir von dir noch erwarten?

BS: Das Buch demnächst veröffentlichen, dann mein zweites Album und aus dem Soloprojekt vielleicht eine Band formen. Aber wann das oder das sein wird weiß ich noch nicht, das lasse ich auf mich zukommen. Aber das mindeste wäre, dass die Songs für das zweite Album genauso gut werden wie auf meinem Debütalbum.

RG: Besteht auch die Möglichkeit dich mit Band Live auf der Bühne in Deutschland zu sehen, sobald es die Corona Lage erlaubt?

BS: Das ist jetzt ein wenig Zukunftsmusik, wenn wir mal als Band spielen würden, dann zuerst im Raum Bern und dann könnte man mal schauen, wie oder wo man noch Live spielen könnte. Aber im Grunde würde ich jetzt mal sagen warum nicht.

RG: Hast du noch irgendetwas was du den Hörern sagen möchtest?

BS: Ja, ich bin mir bewusst, dass der Musikmarkt extrem mit sehr gutem aber auch sehr viel Mist übersättigt ist, da es so viel Auswahl gibt. Aber ich sage auch für Leute, die sich für härtere Rockmusik interessieren, die meiner Meinung nach auch tanzbar ist: Hört doch mal in mein Album rein!

RG: Ich danke dir für dieses nette Gespräch und wünsche dir viel Erfolg mit dem Debüt, aber auch mit dem kommenden Album und natürlich mit deinem Buch.

 

 

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Balle

MAX ROXTON – The Voice Within

Band: Max Roxton
Album: The Voice Within
Spielzeit: 49:30 min
Stilrichtung: Modern Hard Rock
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 19.11.2021
Homepage: www.maxroxton.com

“Ein deutscher Miles Kennedy” – so wird MAX ROXTON laut seinem Promosheet gerne mal beschrieben, und das durchaus zurecht. Grob verallgemeinert hat das Debutalbum “The Voice Within” des als bester deutscher Hard-Rock-Sänger 2019 ausgezeichneten Multiinstrumentalisten nämlich in vielerlei Hinsicht heftige SLASH-Album-Vibes, was eine gute Sache ist. Über zwölf Tracks und gut 50 Minuten Spieldauer gibt es auf der Platte souverän gespielten und produzierten Hard Rock mit oftmals bluesiger Riffarbeit zu bestaunen, der sich gerne auch mal im Metal, Stoner und Post Rock bedient und bei “Masquerade” auch ein bisschen Crossover/Nu Metal ins Spiel bringt.
Doch die Basis der Platte bleibt Hard Rock in seiner modern-klassischen Form. Max hat die Instrumente kurzerhand allesamt selbst bedient und zeichnet sich dazu auch für die Vocals verantwortlich (ein paar kleine Gastauftritte anderer Musiker mal außen vor gelassen). Das war im Nachhinein betrachtet kein Fehler. Die Vocals sind allesamt gelungen, ob sie nun klassisch Hard-rockig druckvoll, unklar oder ruhig-gefühlvoller daherkommen. Lediglich ein wenig mehr Seele hätten sie in Teilen vertragen können, sind nicht allzu sehr auf Emotion aus, transportieren Melodien und führen die Songs aber sehr gut voran. Auch die Arbeit mit mehrstimmigen Vocals ist bestens gelungen.
Nicht minder gelungen ist die Gitarrenarbeit (auch hier sei unter anderem auf SHLASHige Einflüsse verwiesen). Die Riffs haben Charakter und wer auf stumpf liegende Power Chords aus ist, wird erfreulicherweise enttäuscht. Die Gitarrenarbeit ist allermeistens kreativ, eigenständig und ganz im Sinne der Tracks und jeweiligen Parts. Dazu saubere Drum- und Bass-Arbeit und man hat alles, was man für ein absolut gelungenes Hard-Rock-Album benötigt. Klar, auch mit all diesen Zutaten kann man es noch verkacken, aber das tut Max nicht.
Ja, seine Songstrukturen sind durchschaubar und nicht allzu innovativ (ruhigere Strophen, Intensivierung im Prechorus und Chorus), doch ist hier lobend anzumerken, dass Max etwas tut, was viele andere sich in härteren Musikgenres nicht trauen: gefühlvolles Spiel. In den Augen vieler sind zurückhaltende Strophen zwar sinnvoll und möglich, doch wenn sie Drums oder Gitarren beinhalten, werden diese gewohnheitsmäßig mit voller Kraft bedient, und gerade an diesen Stellen zeigt sich auf “The Voice Within” die Handgemachtheit der ganzen Sache. Gut, nach einiger Zeit nutzt sich das Konzept auch ein bisschen ab, aber schön, dass es Verwendung findet.
Ansonsten pendeln die Kompositionen zwischen sehr gut und zweckmäßig professionell genug, um korrekte Gitarrenarbeit und Qualitäts-Vocals unterzubringen. Zu den sehr guten gehören unter anderem der sich soundtechnisch immer weiter entfaltende Titeltrack, das in Teilen extra smoothe “Satelite”, der melancholische Tanzbeinschwinger “Within Your Mind” und das überraschend eskalierende “Misty Places”. Aber auch “Riot” sollte man durchaus mal Aufmerksamkeit widmen bei der Überlegung, ob man sich die Platte mal in Gänze anhören will. Denn unspektakulärer als der Track wird es auf “The Voice Within” nicht, und das will schon was heißen!

Fazit:
Klar, “The Voice Within” ist kein Debutalbum, das mit dem einer motivierten jungen Band aus ein paar Freunden mit einem Garagenproberaum vergleichbar wäre. Max ist zu diesem Zeitpunkt bereits absoluter Profi und das merkt man dem Ding auch an. Daher aber auch: sehr starke erste Album-Meldung ohne jegliche “Was soll das”-Momente, wie man sie sonst ab und an mal auf ersten Alben findet.

Anspieltipps:
“Now I Understand”, “Misty Places”, “Within Your Mind” und “The Voice Within”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. I’m Back
02. Center Of The Universe
03. Decay
04. Misty Places
05. Within Your Mind
06. Masquerade
07. Satelite
08. Riot
09. The Voice Within
10. Head Under Water
11. Never Again
12. Now I Understand

Jannis

SAINTED SINNERS – Taste It

Band: Sainted Sinners
Album: Taste It
Spielzeit: 46:54 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Rock Of Angels Records
Veröffentlichung: 26.11.2021
Homepage: www.Facebook.com/SaintedSinners

Holla, die Waldfee. Da haben SAINTED SINNERS aber ein hohes Arbeitstempo an den Tag gelegt. Nicht mal ein Jahr nach ihrem letzten starken Album präsentieren die Musiker mit „Taste It“ den nächsten Streich. War man zuvor noch bei El Puerto Records, hat es die SAINTED SINNERS nun zu Rock Of Angels Records verschlagen. Keine Veränderung gab es beim Line-Up. Mit Frank Pane (g.), Jack Meille (v.), Berci Hirlemann (d.), Rico Bowen (b.) und Ernesto Ghezzi (keys.) ist alles beim Alten geblieben und das ist auch gut so. Das Coverartwork ist so simpel wie gut. Eine Dame züngelt lasziv an einer SAINTED SINNERS Whiskey Flasche. Auf dem Etikett steht: „The Essence of R’N’R. Und das trifft es dann auch recht gut. Genug der Einleitung, nun geht es aber um die Musik.

„Against The Odds“ startet mit den süßen Klängen des Ausnahme Gitarristen Frank, der diesen Rocker einleitet. Keys gesellen sich dazu, der Rest der Truppe steigt mit ein und die klasse Stimme von Jack hebt den ohnehin schon guten Song noch ein wenig höher. Bei „One Today“ ist der Hard Rock König. Das hätten Deep Purple nicht besser gekonnt. Die Mischung zwischen härteren Riffs und den Melodie-Bögen ist exzellent. Und natürlich zaubert Frank noch ein tolles Solo aus dem Hut. Auf „The Essence Of R’N’R“ gehen wir jetzt mal ein paar Jahrzehnte zurück. Genauer gesagt in die 70er, als Led Zeppelin die Welt regierten. Jack’s Stimme steht einem Robert Plant in nichts nach. Der Bass kann auch einige coole Akzente setzen und das Stück grooved wie Sau. „Out Of Control“ schippert wieder in Deep Purple Gewässern. Hard Rock der alten Schule aber in modernem Gewand vorgetragen. So lange so etwas so geil gespielt wird, wird diese Musikrichtung niemals sterben. Schon die ersten Töne von „Never Back Down“ machen glücklich. Was die Musiker hier abziehen, ist vom Allerfeinsten. Cooler Rocker im Buckcherry Style, der im Mittelteil einen kurzen AOR Part bekommt (anfangs ungewohnt, kommt dann aber immer besser rüber). Und Jack kann abermals glänzen. So, jetzt wird Vollgas gegeben auf „Good Ol‘ Company“. Schneller Rocker, cooles Solo, Party Feeling pur. Aber vorsichtig, das Stück macht extrem durstig. „Down Dirty“ ist da schon anders. Hier wirkt alles ein bisschen vertrackter. Gleichzeitig ein echter Stampfer mit fetten Riffs und leicht verzerrten Keys. Absolut geil. Zeit für AOR aus den 80ern auf „On On“. Hier kann Jack seine gefühlvolle Stimme erneut bestens einsetzen. Bevor das starke Solo kommt, wird noch kurz Elton John zitiert („Won’t Let The Sun Go Down On Me“), zumindest hört es sich so an. Das könnte ich ohne Ende anhören. „Losing My Religion“ ist ein REM Cover. Ich mag das Original überhaupt nicht, aber SAINTED SINNERS haben eine hörbare Version daraus gemacht. Ich brauche den Song leider immer noch nicht und werde ihn nicht in meine Wertung einfließen lassen. Dann lieber direkt zu „Coffee, Whisky, Rock’n’Roll“. Was für eine starke gute Laune Nummer. Vor meinen Augen läuft immer der Elton John Film dazu ab. Das liegt wahrscheinlich an den Piano Parts, die so viel Spaß bringen. Kann mir mal bitte jemand das fette Grinsen aus meinem Gesicht nehmen? Am Ende des Albums steht „Heart Of Stone“ mit seinen 7 ½ Minuten. Und das stellt ein absolutes Über-Highlight für mich dar. Ich sitze hier mit Gänsehaut am ganzen Körper und kleinen Tränchen in den Augen. Dieses Gefühl, dass die Band hier erzeugt, hatte ich schon ewige Zeiten nicht mehr. Als Vergleich würde ich „Stairway To Heaven“ nennen. Der Gesang berührt mich so dermaßen, gibt es ja gar nicht. Ab Minute 3:50 zeigt dann auch Frank wieder, was er drauf hat. Der Song hat so eine geniale Dynamik und Aufbau, Wahnsinn.

Fazit: Diesmal waren meine Erwartungen aufgrund des Vorgängers ziemlich hoch. Und sie wurden locker erfüllt. Ganz klare Steigerung zu hören. Man merkt, was hier für talentierte Musiker am Start sind, die sich voll für die Stücke einbringen. Ich freue mich schon SAINTED SINNERS live auf dem Metal is Forever Festival sehen zu können, das wird garantiert ein Genuss. Ich muss 9,5 Punkte geben.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Against The Odds
02. One Today
03. The Essence Of R’N‘R
04. Out Of Control
05. Never Back Down
06. Good Ol‘ Company
07. Down Dirty
08. On On (Chained)
09. Losing My Religion (REM Cover)
10. Coffee, Whisky, Rock’n’Roll
11. Heart Of Stone

Sturmi

POISON BOYS – Don’t You Turn On Me

Band: Poison Boys
Album: Don’t You Turn On Me
Spielzeit: 37:31 min
Stilrichtung: Rock N Punknroll
Plattenfirma: Riot Records
Veröffentlichung: 29.10.2021
Homepage: www.facebook.com/poisonboys/

 

Die POISON BOYS sind mir bis jetzt kein Begriff, das ändert sich aber nach diesem Album. Im noch frühen Jahr 2014 dachten sich die beiden langjährigen Freunde Matt Dudzik und Mike Lippman das nicht genügend Rock N Roll Bands existieren besonders in der Gegend um Chicago. Also wurde kurzer Hand eine Band gegründet, Demos aufgenommen und begonnen Live zu spielen. Im laufe des Sommers 2014 stieg die Anzahl der Anhänger, tragischerweise verstarb Mike im Herbst 2014 an einer Überdosis. Zu Ehren und Anerkennung ihrer langen Freundschaft beschloss Matt mit POISON BOYS weiter zu machen.

Zum aktuellen Lineup gehören Matt Dudzik Vocals und Gitarre, Steve Ellfinger an Gitarre, Nico Bones an Bass und Matt Chaney an Drums. Auf die Ohren gibt es Hard Rock N Punkroll, mit sehr viel Gitarren und dreckigen Vocals von Matt. Bass und Schlagzeug treiben aus dem Hintergrund alles vor sich her. Die Vocals sind derb, rau und dreckig und bilden mit der Instrumentierung ein Bollwerk das zum Eroberungszug gewaltig den Marsch bläst. Die US Boys machen so simpel es klingt Spaß, selten so eine Mischung aus Rock N Roll und Punk gehört. Gut das Matt sich nach Mikes Tot entschlossen hat weiter zu machen, wäre schade um die Songs gewesen. Aber Leute 12 Songs und nur 37 Minuten Party, da müsste mehr gehen.

Der Sound geht in etwa die Richtung von Sleazern CONFESS, CRASHDIET, THE DOGS D’AMOUR, LOVE/HATE über Hard Rocker wie UPPER LIP, DUCKWALK CHUCK und den QUIREBOYS mit THE RAMONES Punknote. Eine durchaus sehr hörenswerte Angelegenheit, ich bin gespannt auf die Jungs was da noch kommt.

“Don’t You Turn On Me” Rollt was die Gitarren hergeben, “Living On The Edge Of A Knife” dreckiger Rock mit Punkvibes. “Day By Day” geht voll nach vorne, bei “Little Speedway Girl” muss ich an die Oberposer der End70er THE TEENS denken. “Keep Knocking” Rock N Hard Roll, “Dick In The Dirt” ein Groove Monster. “Can’t Get You Out Of My Mind” geiler Rock N Roll, mit “Nothing But Darkness” soll ein neuer Geschwindigkeitsrekord auf gestellt werden. “She’s Nowhere” macht was her, “Sweet Marie” der ideale Song für einen Abend im Salon. “I Was Cryin’” die BEATTLES auf Dope, “Take A Chance” lässt zum Schluß hin nochmal die Sau raus.

Fazit:

Versautes aus den Staaten, frech, vorlaut, dicke Hosenmucke kommt auf eine Bewertung von 7.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Don’t You Turn On Me
02. Living On The Edge Of A Knife
03. Day By Day
04. Little Speedway Girl
05. Keep Knocking
06. Dick In The Dirt
07. Can’t Get You Out Of My Mind
08. Nothing But Darkness
09. She’s Nowhere
10. Sweet Marie
11. I Was Cryin‘
12. Take A Chance

Balle

ELECTRIC GUITARS – Freewheeler

Band: Electric Guitars
Album: Freewheeler
Spielzeit: 39:12 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: SPV
Veröffentlichung: 12.11.2021
Homepage: www.facebook.com/ElectricGuitarsDK/

 

ELECTRIC GUITARS, bis jetzt haben es die Jungs aus Dänemark geschafft sich vor mir zu verstecken. Was auf diesem vierten Studioalbum abgefeiert wird muss sich vor gar nichts verstecken. Die Gastgeber für diese Riffrock Party sind Mika Vandborg und Soren Andersen an Gitarren und Lead Vocals, Peter Kjobsted an Bass und Morten Hellborn an den Drums.

ELECTRIC GUITARS der Name ist Programm, Testosteron geschwängerter Riff Rock ala AC DC, DAD, KROKUS und ein kleiner Schuß THIN LIZZY. Die Gitarren lassen die Lautsprecher rauchen, der Bass und das Schlagwerk sorgen dafür das die Boxen im Takt auf und ab hüpfen. Energiegeladener Rock so gar nicht typisch skandinavisch, denoch sehr attraktiv mit einer gehörigen Portion vorlauter Frechheit von Halbstarken Teenyboys die auf Aufriss oder Stunk aus sind. Mal hört es sich an wie die Enkel von AC DC oder Thin Lizzy, die Söhne von DAD mit einem riesigen Schluck 80er im leichten Retrogewand.

Mit “Dopamine” legen die Boys gleich einen Brecher vor, “Hot Blooded Woman” erinnert an die Landsmänner DAD. “Nervous Breakdown” ein lässiger Rocker, “Zero Four” irgendwie eine Mischung aus AC DC und “Big Spender”. “Going Out” wieder DAD Rocker, “Incoming” sehr harter Rock N Roll, “Cut Loose” ein cooler Song fürs Radio. “Freewheeler” der Song für jeden Biker AC DC können es auch nicht besser, “Rainbow” ein an THIN LIZZY erinnerndes Highlight, “Welcome History” macht noch mal Dampf zum Schluß.

Fazit:

Die Erben von AC DC und DAD stellen sich an den Rockolymp zu erklimmen. Ich vergebe für dieses Riffgewitter eine 7,5.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Dopamine
02. Hot Blooded Woman
03. Nervous Breakdow
04. Zero Four
05. Going Out
06. Incoming
07. Cut Loose
08. Freewheeler
09. Rainbow
10. Welcome History

Balle

EDGE OF THE BLADE – Distant Shores

Band: Edge Of The Blade
Album: Distant Shores
Spielzeit: 40:12 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 26.11.2021
Homepage: www.facebook.com/Edgeoftheblade

 

War ich auf das dritte Album von EDGE OF THE BLADE gespannt, waren die zwei Vorgänger noch anständige Rockalben ist bei diesem einiges in die Hose gegangen. Ich mag die Stimme von John Francis sehr gerne leuchtete diese doch auf dem zweiten Album von AFTER HOURS aus dem Jahr 1992, so hell wie der Vollmond in einer klaren Winternacht. Auf den ersten beiden Alben von EDGE OF THE BLADE war dessen Stimme in Ordnung nicht mehr so toll wie bei AFTER HOURS aber noch OK. Hier auf diesem Album ist von diese Stimme nichts mehr da, zu uninspiriert wird zu Werke gegangen sei es am Mikro oder an den Instrumenten, erschwerend kommt noch dazu das der Mix und das Endprodukt ein Schuß in die Windel wurde und den Spaß am hören doch auf drastische Weise vermiest. Mir kommt der Gedanke das es sich hier um einen Schnellschuß handelt der unbedingt unter Termindruck abgeliefert werden musste. Da ist man besseres von John und seinen Jungs und auch AOR Heaven gewohnt. Wenn ich da an das Album “Unbroken” von CARL DIXON denke da waren die Songs wenigstens gut obwohl der Sound unterste Schublade war. Aber auf “Distant Shores” ist nicht nur der Mix daneben gegangen sondern alles was schief gehen kann.

Songs wie “Killing Me”, “Feel The Fire”, “Angels Fear To Tread” zu durchschnittlich wie fast alle Songs. Einzig “How Long” lässt aufhorchen, der einzige wirkliche Lichtblick auf dem Album.

Fazit:

Bis jetzt das schlechteste Album das ich reviewen musste, ich vergebe eine 5 für diesen zu durchschnittlichen Titanicblupblup.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Killing Me
02. Feel The Fire
03. Angels Fear To Tread
04. Lonely To
05. Life Is For Living
06. Love Me Again
07. Wait Forever
08. How Long
09. Back To You
10. It’s The Love
11. Every Beat Of My Heart

Balle