MARYANN COTTON – Hallelujah

Band: Maryann Cotton
Album: Hallelujah
Spielzeit: 34:28 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: El Puerto Records
Veröffentlichung: 03.07.2020
Homepage: www.facebook.com/maryanncottonofficial

„Hallelujah“, so lautet der neueste Output von MARYANN COTTON. Es ist bereits das vierte Studio Album des „Prince of Shock Rock“, wie ihn die US Presse nennt. Die Hauptsongwriter Maryann Cotton (v.) und Hal Patino (b., ex-King Diamond, ex-Pretty Maids) haben gemeinsam acht neue Songs geschaffen, die für Cabriofahrten genauso geeignet sind wie für Nächte vor dem Kamin. Komplettiert wird die Band von Sebastian Sly (g.) und Shawn Kernon (d.).
Als Einflüsse werden neben dem „Godfather of Shock Rock“ Alice Cooper auch Bands wie Queen, The Who und Mötley Crüe genannt. Zuletzt ließ das Quartett Hollywoods legendäres „Whisky a Go Go“ aus allen Nähten platzen.
Na dann starten wir mal mit dem Titeltrack „Hallelujah“. Der Sänger klingt original wie Alice Cooper. Eine lässige, entspannte Nummer die meines Erachtens aber nicht an den Anfang dieser Platte gehört. Ganz im Gegenteil zu „Night In California“. Hier wird ordentlich gerockt und Party gemacht. „I’m Your Saint“ ist ein gutes Pop/Rock Stück geworden. Sehr eingängig und lädt zum Mitsingen ein.
„White Pearl“ könnte wieder ein Alice Cooper Überbleibsel vom „Poison“ Album sein. Bisschen poppig, aber gut. „Those Things To Come“ gibt einem das Gefühl mit einer Frau im Arm und einem Bier in der anderen Hand auf ‘nem Live Konzert zu stehen. Es wird balladesk auf „Eternal Love Forever“. Sehr, sehr viel Ähnlichkeit zu Aerosmith. Der Fuß wippt mit bei „Take Me Home“. Coole Nummer, die super zu einer entspannten Autofahrt einlädt. Und schwupps, sind wir schon beim letzten und auch längsten Stück angelangt. „My Own Way“ fängt langsam an und steigert sich dann immer mehr. Schöne Melodie, gute Soli und hinten raus klingt es nach Guns’n’Roses (November Rain).

Anspieltipps: „Night In California“, „I’m Your Saint“ und „Those Things To Come“

Fazit: Etwas Glam, etwas Pop und auch Rock’n’Roll Spirit, alles ist geboten. Aber mir fehlt so ein ein bisschen ein Highlight auf der relativ kurzen Scheibe. Riskiert mal ein Ohr und entscheidet selbst. Von mir gibt es solide 6,5 Punkte.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Hallelujah
02. Night In California
03. I’m Your Saint
04. White Pearl
05. Those Things To Come
06. Eternal Love Forever
07. Take Me Home (Delilah)
08. My Own Way

Sturmi

TATTOO RODEO – Rode Hard – Put Away Wet (RG Zeitmaschine)

Band: Tattoo Rodeo
Album: Rode Hard – Put Away Wet
Spielzeit: 56:58 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Rhino Atlantic
Veröffentlichung: 15.06.1991
Homepage: —

Mit einem eindeutig zweideutigem Albumtitel geht es 29 Jahre in der Zeit zurück und TATTOO RODEO präsentieren ihr Debüt. Bestehend aus Dennis Churchill Dries (v.), Rick Chadock (g.) die zwei waren schon bei den beiden Alben von WHITE SISTER dabei, noch zum Linup gehören Michael Lord (k.) und Rich Wright (d.).

Auf diesem Album geht die Band andere Wege als noch bei WHITE SISTER, es wird mehr, härter und dreckiger gerockt als bei WS. Man bewegt sich im Hard Rock mit Southern Blues Rock Schlagseite und auch einem ganz kleinen Schuss Sleaze. Geboten werden von der Ballade über radiotaugliche Songs, Discohits bis hin zu gestandene Rocker, wobei das Album in seiner Gesamtheit sehr gut hörbar ist und von mir immer wieder gerne gehört wird.

Den Anfang macht “Strung Out” ein stampfender Rocker der mit dem Kopf durch die nächste Wand bricht, für “Sweet Little Vikki” gilt das gleiche mit Blues Note. “Been Your Fool” eine starke Ballade, “Everybody Wants What She’s Got” geht wieder voll durch die Wand. “Ain’t No Reason Why” ein geiler Rocker macht süchtig, mit “Let Me Be The One” kommt wieder eine Ballade auf den Tisch. “Blonde Ambition” kommt mit geilem Riffing um die Ecke, “Love Shuffle” hört sich an wie ein Song auf einem Mississippi Dampfer auf Hard Rock stark gemacht. “Shotgun Johnny” geht wieder voll auf die Glocke mitten ins Gesicht, bei “Tell Me Why” wird das Tempo wieder gedrosselt eine Powerballade bei der sich Dries phasenweise anhört wie Daniel Bowes von THUNDER. Mit “One Way Love” kommt das absolute Highlight des Albums ein Song für die Ewigkeit, in der Disco ein Tanzflächenfüller und auf der Party der Hit das richtige zum mitträllern, bei “Down” ist die Luft raus eine müde Ballade die nicht sein müsste, “Hard Like A Rock” läst den Rock ‚N Roll Bluesig von der Leine geht gut ins Ohr.

Fazit:

Ein starkes Debüt von einer Band die Talent hatte aber nach dem zweiten Album das nicht mehr die Qualität hatte war leider schluss. Vergleichen kann man TR ganz entfernt mit BON JOVI auf “Dead Or Alive” Welle, durch die Stimme von Dries THUNDER auf einem geilen Südstaaten Trip und CINDERELLAs Long Cold Winter Album mit Rebellen Sound aus dem Süden. Von mir gibts eine Wertung von 9 Punkten und eine uneingeschränkte Kaufempfehlung. Bei noch zwei “One Way Love”s mehr hätte es eine 10 gegeben.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Strung Out
02. Sweet Little Vikki
03. Been Your Fool
04. Everybody Wants What She’s Got
05. Ain’t No Reason Why
06. Let Me Be The One
07. Blonde Ambition
08. Love Shuffle
09. Shotgun Johnny
10. Tell Me Why
11. One Way Love
12. Down
13. Hard Like A Rock

Helmut

JESSICA WOLFF – Para Dice

Band: Jessica Wolff
Album: Para Dice
Spielzeit: 36:33 min
Stilrichtung: Modern Hard Rock
Plattenfirma: Metalapolis Records
Veröffentlichung: 19.06.2020
Homepage: www.jessicawolffonline.com/

Am 19. Juni erscheint das dritte Album der finnischen Rocklady JESSICA WOLFF über Metalapolis Records. Mit dabei sind noch Ari Manninen (g.), Sebastian Lindqvist (g.), Taneli Tulkki (b.) und Jarno Vanhanen (d.).

Geboten wird Modern Hard Rock, die Ausnahme macht “Kill Switch” der mit Metallriffs und sehr Depri rüberkommt, der sich sehr gut anhören lässt. Alle Songs besitzen starke Melodien und die sehr gute Stimme von JW die hier und da an ISSA erinnert. Als vergleich fallen mir eine grobe Schnittmenge aus HINDER, Nickelback und ARCANA KINGS mit leichter NIGHTWISH Prise ein. Herraus kommt ein Mix der gefällt und Spaß macht. Moderner Hard Rock sehr gut präsentiert ohne große Fehler gemacht zu haben, die Produktion ist auch mehr als gelungen. Ganz so stark wie die Labelkollegen von DEVICIOUS ist JW nicht aber trotzdem sehr gut, dass Album gibt keinen großen Anlass zum mekern oder unken, höchstens für meinen Geschmack die zu Moderne Ausrichtung des Gesamsounds aber das ist jammern auf hohem Niveau es geht hier nicht um meinen persönlichen Geschmack sondern rein um das mir vorliegende Album und dieses ist sehr gut geworden.

Fazit:

Moderner Hard Rock frisch und hart dargeboten mit einer starken Frontfrau die eine tolle Stimme besitzt. Von mir gibt es eine Bewertung von 8 Punkten.

Anspieltipps:

“Ella’s Song”, “Perfect Kind Of Wrong”, “All The Right Things” ein Highlight, die Ballade “The Sunny Side Of The Bay”, “Superhero”, “Demons” auch ein Highlight und “Strangers”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Ella’s Song
02. Perfect Kind Of Wrong
03. All The Right Things
04. The Sunny Side Of The Bay
05. Kill Switch
06. Fight Forever
07. Superhero
08. Demon’s
09. Take Me Away
10. Stranger

Helmut

ELECTRIC MOB – Discharge

Band: Electric Mob
Album: Discharge
Spielzeit: 47:55 min
Stilrichtung: Bluesy Hard Rock
Plattenfirma: Frontiers Music s.r.l.
Veröffentlichung: 12.06.2020
Homepage: www.electricmob.com.br/

Das neueste signing von Frontiers hört auf den Namen ELECTRIC MOB und kommt aus Brasilien, und ja bluesiger Hard Rock so wie in EM hier abfeuern kann auch aus Südamerika kommen. EM besteht aus Renan Zonta (v.), Ben Hur Auwarter (g.), Yuri Elero (b.) und Andrè Leister (d.). Zonta ist kein unbeschriebenes Blatt, durch seine teilnahme bei The Voice Brasil, mehr als 3 Millionen Aufrufen seiner YouTube Videos und die Beteiligung bei dem neuem Album von MAGNUS KARLSSON’S FREE FALL sprechen für die Qualität Zontas.

Los geht es mit einem Intro “Awaken” gefolgt vom Südstaaten Bluesrock Song “Devil You Know” der klingt als wenn eine Band aus den Sümpfen Lousianas eine Jamsession abhalten würden, das Ding groovt wie Sau. “King’s Ale” ist ein flotter Song mit interessantem Refrain. “Got Me Runnin’” erinnert an die frühen WHITESNAKE ist eingängig mit starker Melodieführung. “Far Off” ein schneller Hard Rock Song, “Your Ghost” ist eine bluesige Ballade die man sich nicht entgehen lassen sollte. “Gypsy Touch” klingt wie eine Mischung aus WHITESNAKE und RED HOT CHILI PEPPERS auf Blues herrlich schräg aber geil gemacht. “1 2 3 Burn” kommt schleppend rüber nicht übel aber auch nichts besonderes. “Upside Down” gibt wieder Vollgas leider mit 2:38 Minuten zu kurz geraten, der Song rockt gewaltig. “Higher Than Your Heels” in den Strophen eher belanglos aber der Refrain hat es in sich. “Brand New Rope” ein kräftiger Hard Rock Song nicht schlecht, “We Are Wrong” ist wieder ein echtes Highlight bester Hard Rock hätte besser in die Mitte gepasst.

Für ein Debütalbum das man nicht im geringsten nach Brasilien stecken würde kein schlechter Wurf und macht neugirig auf das was folgt, wenns eine Fortsetzung geben sollte, was ich doch stark annehme bei dem Debüt.

Fazit:

Bluesy Hard Rock den man eher aus den Sümpfen der Südstaaten erwarten würde als aus Brasilien mit einem starken Shouter der eine lange Karriere vor sich haben kann. Der Sound ist irgendwo zwischen WHITESNAKE, RAINBOW, DEEP PURPLE und Südstaatenblues ein zu ordnen mit ab und an RED HOT CHILI PEPPER oder FAITH NO MORE Klängen im Sound. Für alle die sich angesprochen fühlen gönnt euch einen Durchlauf es lohnt sich. Ich vergebe eine 8,5 für diesen Discus.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Awaken
02. Devil You Know
03. King’s Ale
04. Got Me Runnin‘
05. Far Off
06. Your Ghost
07. Gypsy Touch
08. 1 2 3 Burn
09. Upside Down
10. Higher Than Your Heels
11. Brand New Rope
12. We Are Wrong

Helmut

JESSE STRANGE – Jesse Strange (RG Zeitmaschine)

Band: Jesse Strange
Album: Jesse Strange
Spielzeit: 44:49 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Sony Music Entertainment Inc.
Veröffentlichung: 1992

Einen wahren Schatz haben JESSE STRANGE mit ihrem ersten Album von 1992 hinterlassen, die Tatverdächtigen in diesem Fall sind Grant Tibor (v.), Scott Migone (g.), Danny Lullie (b., bv.) und Paul Trust (d.). Die erste Hörprobe entlockte mir ein lautes What The F..k ist das ein Schweinegeiles Sahneteil und dieser Meinung bin ich heute noch. JS machen Hard Rock der nach America klingt mit viel Melodie leichtem Glamfaktor einem geilen Shouter mit einem rauhen Organ der nach drei Pullen Jackie und fünf Packungen Ziggis klingt und lauten Gitarren, mit all dem wird ein Mix kreiert der sich hörenlassen kann.

Für jeden ist was dabei für Kuschelmomente, Powersongs und für die Disco mit einer guten Produktion die genug bums hat um bei der richtigen Lautstärke die Lauscher durch zu blasen.

Eingeleitet wird die Zeitreise mit “Raise A Little Hell” ein schneller Hard Rock Song der auf der Überholspur alles platt macht was ihm vor seinem V8 Bigblock Kühler kommt. Mit “Love On The Telephone” wird das Tempo ein wenig gedrosselt aber genauso geil wie der Einstieg, wäre fast was zum Anheizen in der Disco. Song drei “Make A Wish” eine Herz-Schmerz-Ballade der besseren Sorte, die beim Refrain noch mehr glänzt. “Silver Screen” wieder ein echtes Highlight was für die Tanzfläche mit geilem Groove, gefolgt vom Obercoolem “Weekend Tonight” ein Tanzflächenfüller und ideale Partysong fürs Wochenende. “Coyote Morning” ist wieder ein starker Hard Rocker, “Down And Dirty” kommt richtig dreckig aus den Boxen das Ding zaubert einfach gute Laune, würde auch gut in die Disco passen. “Living Without Your Love” ist ähnlich aufgebaut wie “Foolin’” von den Lepps, langsame und schnelle Passagen im wechsel. “Dancing For Strangers” ist wieder ein cooler Hard Rocker. Den Schluss macht “The Last Goodbye” so ein Song kommt nicht von der Stange anhören und alles um einen herum und alle Sorgen vergessen und diesem Oberaffengeilem Song zugehört, eine der besten Powerballaden die ich je gehört habe.

Umschreiben läst sich JS nicht wirklich trotz mancher Ähnlichkeit zu der einen oder anderen Band ist dies ein Oberhammer Album geworden mit allem was einen Klassiker ausmacht, eine geile Truppe, solche Songs wie hier im Gepäck und eine hörbare Produktion, also Rockerherz was willst du mehr.

Fazit:

ZUGREIFEEN wenn sich die Gelegenheit bietet so eine Sahneteil ab zu stauben, und die wird sich nicht oft bieten da das Dingens schon ziemlich rar ist und teilweise hoch gehandelt wird. JS kommen bei mir mit diesem Hammerteil auf volle Punkte eine 10 die verdient ist.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Raise A Little Hell
02. Love On The Telephone
03. Make A Wish
04. Silver Screen
05. Weekend Tonight
06. Coyote Morning
07. Down And Dirty
08. Living Without Your Love
09. Dancing For Strangers
10. The Last Goodbye

Helmut

VANDENBERG – 2020

Band: Vandenberg
Album: 2020
Spielzeit: 49:29 min
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Masot Label Group
Veröffentlichung: 29.05.2020
Homepage: www.vandenbergband.com

Als ziemlich unverhofft konnte man es bezeichnen, dass Gitarrist Adrian Vandenberg (ex – Whitesnake) mit seiner Band Moonkings im Jahre 2014, nach siebzehn Jahren, urplötzlich wieder im Rampenlicht erschien, zwei gefeierte Alben veröffentlichte, um dann die Band aktuell wieder auf Eis zu legen.
VANDENBERG schippert nun erneut unter eigener Flagge um ein Werk zu veröffentlichen, welches den Hardrock nicht weiterbringt, aber sicherlich gut unterhält.
Den Einstieg ins von Bob Marlette (Alice Cooper, Black Sabbath) produzierte Album ist „Shadows Of The Nigh“vorbehalten und lässt vom Sound her keine Wünsche offen.
„Freight Train“ ist die typische nach vorne gehende, groovende Testosteron Nummer mit der der blonde Holländer sich seiner eigenen Vergangenheit erinnert.
Nicht nur, aber besonders in „Hell or High Water„ changiert alles wunderbar zwischen Rainbow, Deep Purple und Whitesnake, aber eben nicht schlicht solide abgekupfert, sondern interessant arrangiert. Sicher ein Highlight des Albums.
Hochklassig und stimmungsvoll auch das eher getragen „Let It Rain“ und „Ride Like The Wind“ einfacher aber gut funktionierender Hardrock. Das Sänger Ronnie Romero die Blackmore Sachen beherrscht sollte nicht verwundern bei seinem aktuellen Hauptarbeitgeber Rainbow, darüber hinaus passt seine Stimme eben sehr gut zum Classic Rock und nichts anderes liefert Vandenberg.
Auf die Stimmgewalt und die Qualität eben jenes Romeros einzugehen erübrigt sich weitestgehend, jeder im Genre Rockmusik dürfte mittlerweile zumindest die eine oder andere Veröffentlichung seiner zahlreichen Projekte kennen und eine eigene Meinung haben.
Das stampfend marschierende „Shout“ macht ebenso Spaß, wie das vom Riff gelungene „Shitstorm“. Wer das Songwriting und die geniale Gitarrenarbeit auf den späten 80er Whitesnake Alben mag, wird bei Songs wie „Light Up The Sky“ nichts zu mäkeln haben, es sei denn, er mag es nicht aufgewärmt.
Neues bietet wahrlich Vandenberg nicht, die seinen Stil prägenden Bands aber auch nicht, somit sollte man sich einfach an guten Balladen der Marke „Burning Hearts“ von 1982 erfreuen, oder eben nicht. Musikalisch dargeboten wird das Ganze neben den genannten Hauptakteuren von den Bassisten Randy Van Der Elzen (Tank) und Rudy Sarzo sowie den Drummern Koen Herfst ( Epica, Doro) und Brian Tichy.
Ein überraschend gutes, klassisches Hardrock Album hat Adrian Vandenberg mit „2020“ am Start.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Shadows of The Rain
02. Freight Train
03. Hell And High Water
04. Let it Rain
05. Ride Like The Wind
06. Shout
07. Shitstorm
08. Light Up The Sky
09 Burning Heart
10. Skyfall

Rüdiger König

Link zu “ Skyfall” :

SOULS OF TIDE – Black Magic

Band: Souls Of Tide
Album: Black Magic
Spielzeit: 34:30 min
Stilrichtung: Retro Hard Rock
Plattenfirma: Mighty Music
Veröffentlichung: 22.05.2020
Homepage: www.facebook.com/soulsoftide

Noch nicht lange ist es her, dass die Absage des Freak Valley Festivals in den Posteingang flatterte und sich das, was man schon mit schmerzlicher Gewissheit vorausgesagt hatte, endgültig bestätigte. Ein Jahr ohne den feinen Stoner/Psychedelic/Blues-Rock, der sonst immer Pflichtprogramm war. Ganz ohne? Nein, nicht ganz, denn die Retro-Rock-Götter senden dann doch zumindest das neue SOULS-OF-TIDE-Album “Black Magic” gen Rock Garage und schmale 34 Minuten bin ich versorgt mit der dringend nötigen Dosis 70er-LED-ZEPPLIN-und-Konsorten-Rock. Und auch wenn die zweite Platte der Norweger (mit Bandmitgliedern unter anderem von TROLLFEST) bitter kurz ausfällt, fällt sie immerhin nicht aus – und liefert dazu noch amtlich Vibes. Das angestrebte 70er-Feeling erreicht die Truppe bestens. Das liegt am leicht klagenden aber entschlossenen Prototyp-Gesang von Vegar Larsen, das liegt an der klaren Produktion und der liebevollen Instrument- und Equipment-Auswahl, nicht zuletzt an der Hammond-Orgel und insbesondere am Songwriting. Das demonstriert schon der Opener “Voodoo Ritual”. Gut eingesetzte Orgel, ruhige rhythmusorientierte Strophe, schöner Chorus, entspannter Mittelteil, was will man mehr von so einem Ding? “Firegirl” fällt stampfend und mittelschnell aus, setzt in der ebenfalls zurückhaltenden Strophe noch einen geschmackvollen und authentischen Vocalfilter ein und dreht dann im Refrain voll auf, mit geschickter und wirksamer Nach-Oben-Verlagerung der durchschnittlichen Vocalshöhe. Hab ich die überzeugenden Brüste der Kollegin auf dem Cover schon erwähnt? Zusätzliches Kaufargument!
Wo waren wir? Richtig, die Tracks! “Through The Fire” beginnt ganz ganz ruhig, hält diesen Modus auch, baut sich schleichend dabei auf. Der Refrain darf sich harmonisch wunderschön in durigere Harmonien öffnen und im Endeffekt erreicht der Track noch ziemliche Kraft. Die übernimmt “Morning Star” direkt mal, mit dicker Bassorgel, Tendenz zu Funkyness und kurzem Mittelteil-Discopart. “Black Magic” treibt anschließend ordentlich nach allen Regeln der Genrekunst, kommt dabei aber etwas generischer, den hypnotisch-langsamen Mittelteilpart ausgenommen. Dann das knapp über zwei Minuten lange “Interlude”, auch gaaaanz ruhig und schön auf Orgelbasis mit dezentestem Gitarreneinsatz, und anschließend die beiden einzigen >5-Minüter: “The Offering”, ein bisschen doomig schwer, und gerade dann plötzlich sehr eindrucksvoll geil, wenn man fürchtet, er könnte etwas eintönig werden, und “Evening Star”, mit knackiger Strophe, tollem Chorus und ebenso tollem Hypnose-Mittelteil.

Fazit:
Ein Punkt Abzug für einige generischere Passagen und ganz ehrlich, nochmal ein halber für die traurige Länge einer besseren EP. Ansonsten dafür aber kein wirklicher Lückenfüller, stattdessen herrlich authentischer Retrorock mit starkem Songwriting, starker Produktion, starker Bandleistung. Wärmste Empfehlung für alle, die mit dieser New Wave of Classic Hard Rock was anfangen können!

Anspieltipps:
“Firegirl”, “Through The Fire”, “Interlude” und “The Offering”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Voodoo Ritual
02. Firegirl
03. Through The Fire
04. Morning Star
05. Black Magic
06. Interlude
07. The Offering
08. Evening Star

Jannis

ASPHALT BALLET – Asphalt Ballet (RG Zeitmaschine)

Band: Asphalt Ballet
Album: Asphalt Ballet
Spielzeit: 50:16 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Virgin Records America
Veröffentlichung: 15.06.1991
Homepage:

ASPHALT BALLET ist eine aus San Diego stammende Rockband bestehend aus Gary Lee Jeffries am Mikro, Julius Ulrich und Danny Clarke an den Gitarren, Terry Phillips am Bass und Mikki Kiner am Schlagzeug. Das Aushängeschild war damals ganz klar Shouter Gary Lee Jeffries der mit seinem Organ einen dermassen dreckigen Job hinlegte den ich seit dem nicht mehr gehört habe, und die von Rotz nur so triffenden dreckigen Licks auf der Gitarre ergänzten sich bestens mit den Vocals von Jeffries. AB veröffentlichten 1993 mit neuem Shouter noch das Album Pigs das leider nichtmal annähernd die Quallität des Debüts hatte und auch Alternativ angehaucht war.

Den Anfang macht “Hell’s Kitchen” ein Nackenbrecher der auch bei dem Bikerfilm Stone Cold – Kalt Wie Stein zum Einsatz kam. Song Nummer zwei hört auf “Soul Survive” ein schneller Hard Rocker der mit geiler Gitarrenarbeit glänzt. Dann kommt das absolute Highlight einer der besten Hard Rocksongs der jemals veröffentlicht wurde “Tuesday’s Rain” geile Gitarren lässig rotzig gespielt mit Jeffries am Mikro der sich förmlich die Seele aus dem Hals singt, dieser Song wird für ewig in meinen Top 3 bleiben, anhören und geniessen. Gefolgt von “Unlucky Mr. Lucky” ein Partysong, der jede festgefahrene Party wieder in Schwung bringt. Mit “End Of My Rope” folgt ein experimenteller Song mit angedeuteten Bläsern, hört sich herrlich schräg aber geil an. Bei “Heaven Winds Blow” wird en Gang zurück geschalten, ein Song fürs Radio. Mit “Blood On The Highway” folgt das zweite Highlight auf dem Album, Jeffries in Topform ein Hard Rock Song der gute Laune verbreitet. “Goodbye Yesterday” das dritte Highlight wieder ein Song fürs Radio, warum wird so Geile Mucke nicht bei den öffentlich Rechtlichen oder auch Privaten Sender gespielt. Hey Radioleute hört euch mal an wie Geil gute Rockmucke klingen kann, und nicht so einen Einheitsbrei wie er überall im Radio läuft. “Wasted Time” ist wieder ein langsamer Vertreter der bluesig rüber kommt. “Taking A Walk” gibt wieder mächtig Gas. “Hangman Swing” kommt mit Southernrock Flair um die Ecke. “Blue Movie” ist wieder mit Bläseransatz angereichert und besitzt einen genialen Refrain. “Do It All Over Again” nur Jeffries geiles Organ und Akkustiggitarre beenden diesesn Überflieger von 1991.

Ausser von Jeffries der mit ALLIGATOR STEW ein bärenstarkes Southern / Hard Rock Album am Start hatte, einig Songs auf dem zweiten Album von THE REGULATORS einer Southernrock Band nachdem deren Shouter verstorben ist, bei SOUTHERN THUNDER PROJECT und Solo sehr gute Scheiben veröffentlichte ist mir von den weiteren Mitgliedern nicht bekannt.

Fazit:

Ein traumhaftes Hard Rock Album mit uneingeschränkter Kaufempfehlung, da das gesamte Album als Anspieltipp herhalten muss vergebe ich eine 10er Wertung. Für mich hätte dieses Album mehr Aufmerksamkeit verdient.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Hell’s Kitchen
02. Soul Survive
03. Tuesday’s Rain
04. Unlucky Mr. Lucky
05. End Of My Rope
06. Heaven Winds Blow
07. Blood On The Highway
08. Goodbye Yesterday
09. Wasted Time
10. Taking A Walk
11. Hangman Swing
12. Blue Movie
13. Do It All Over Again

Helmut

HARDBONE – No Frills

Band: Hardbone
Album: No Frills
Spielzeit: 44:57 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Remedy Records
Veröffentlichung: 08.05.2020
Homepage: www.hardbone.net

HARDBONE, fünf Jungs aus dem hohen Norden Deutschlands die seit Jahren zu den klassischsten Hard Rocks Bands Deutschland gehören! Das letzte Album „Tailor Made“ ist vier Jahre her, Zeit für was Neues. Dies kommt in Form von „No Frills“ daher, was so viel übersetzt bedeutet wie kein Schnick schnack. Und genauso kann man die Mucke der Jungs auch bezeichnen, Hard Rock voll auf die Zwölf mit ordentlich Vollgas! AC/DC oder AIRBOURNE lassen grüßen.
Dann schauen wir doch mal ob man die vollmundigen Vorankündigungen eines fetteren und moderneren Sounds gerecht wird?
Als Opener tönt uns „Bang Goes the Money“ entgegen. Und hier geht es direkt ohne Umschweife voll zur Sache! Knochentrocken und satt kommen die Riffs aus den Boxen, melodisch und gesanglich ist eh alles im Lack und somit kann der Opener direkt auf die Hitliste wandern. Ein Einstieg nach Maß würde ich sagen!
Einen richtig fetten Groove bietet uns dann das folgende „Off the Beaten Track“ welcher direkt und ohne Umschweife in die Beine und in die Gehörgänge geht. Die schon angesprochenen beiden großen Vorbilder paaren sich hier zu etwas Neuen, nämlich zu HARBONE!
Der Mittelteil der Scheibe wird dann von „A Man in his Prime“, dem flotten „Breaking the Chains“, das sehr bluesgeschwängerte „To Hell“ und dem melodischen „Holy Water“ dominiert und bestens ausgefüllt.
Bislang gibt es hier auf dem neuen Album sehr wenig Ausfälle zu vermelden, schauen wir mal ob das so auch im letzten Teil der Scheibe so bleibt!
Oh ja auch in der Folge sind kaum Ausfälle erkennbar. Das flotte „Less Talk, Less Bull“ kann genauso schnell überzeugen wie der Bluessmasher „Boys Night Out“, „Back in the Day“ oder das abschließende „I`m Talking to You“.

Anspieltipps:

„Bang Goes the Money“, „Off the Beaten Track“, „To Hell“, „Less Talk, Less Bull“ und „Back in the Day“.

Fazit :

Mit dem fünften Album scheinen die Jungs von HARDBONE nun endlich in der obersten Liga des deutschen Hard Rocks angekommen zu sein! Das Album wirkt wie aus einem Guss und bietet wesentlich mehr Ohrwürmer als auf dem Vorgänger.
So ist es auch nicht verwunderlich das die Benotung nun im absoluten Empfehlungsbereich angesiedelt ist.
An dieser Band kommt man nun definitiv nicht mehr vorbei, wenn man vom erstklassigen Hard Rock aus deutschem Lande redet, so viel ist mal sicher!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Bang Goes the Money
02. Off the Beaten Track
03. Too Hot
04. A Man in his Prime
05. Breaking the Chains
06. To Hell
07. Holy Water
08. Less Talk, Less Bull
09. Boys Night Out
10. Back in the Day
11. Beastlike
12. I`m Talking to You

Julian

MASTEDON – It’s A Jungle Out There

Band: Mastedon
Album: It’s A Jungle Out There
Spielzeit: 56:56 min
Stilrichtung: AOR / Hard Rock
Plattenfirma: Regency Music / Frontiers Records / Girder Records
Veröffentlichung: 1989 / 2009 / März 2020
Homepage: https://www.facebook.com/dino.elefante.1

Mastedon kamen auf ihrem Debüt gleich mit sechs Sängern John Elefante auch am Bass, Gitarre und Keyboard (bei fast allem beteilligt was mit Christian Rock zu tun hatte), Coni Gayle, Dave Amato (REO SPEEDWAGON, JIMMY BARNES, BECKETT, BENNY MARDONES, GREGG ROLIE), Dave Pack, Dave Robbins (THE OUTLAWS, X-SINNER) und Perry Lee aus. Weitere Mitglieder waren damals Dino Elefante an Gitarre, Keyboard, Drums und Backvocals (siehe John), Jimmy Johnson Bass, John Patitucci Bass, John Pierce ebenfalls Bass, David Raven Drums, Phil Rowland Drums, Dave Amato und Steff Burnbaum an den Gitarren.

Dieser Tage wird das Debüt von MASTEDON über Girder wieder veröffentlicht, was durchaus Sinn macht, da das Original Album von 1989 und die Veröffentlichung von Frontiers 2009 vergriffen sind und teilweise hohe Preise gefordert werden.

Geboten wird sehr guter AOR / Hard Rock mit christlichen Texten, durch die sechs Männer am Mikro kommt ein wenig Üei Feeling auf, dem Album schadet dies in keinster Weise.
Den Start macht “It’s A Jungle Out There” ein kräftiger Hard Rock Song der neugierig auf das kommende macht. “Glory Bound” ein harter AOR Vertreter. “This Is The Day” ein Weischspülsong der fast popig rüber kommt. “Love Inhalation” ist wieder ein Flotter Hard Rocksong mit geilem Refrain ein Highlight. “Island In The Sky” AOR der besten Sorte. “Get Up” könnte auch von SURE CONVICTION stammen würde sich gut in der Rockdisco machen. Dann folgt der AOR Hit “Love That Will Survive” hat riesen Potential aber kam nicht aus dem Quark, schade das da nicht mehr ging. “Innocent Girl” ein kräftiger Rocker eine Mischung aus AOR und Hard Rock. “Shine On” eine Herzschmerz Ballade mit Botschaft. “Right Hand” wieder ein kräftiger Rocker. Song elf bis dreizehn liegen mir nicht vor ich habe nur das Original Album von 1989 vorliegen.

Fazit:

Durch den Einsatz von sechs Shoutern ein Üei das Spass macht und zu keinem Zeitpunkt langweilig wird. Eine nahezu perfekte Rockscheibe kommt bei mir auf 9 Sterne.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. It’s A Jungle Out There
02. Glory Bound
03. This Is The Day
04. Love Inhalation
05. Islands In The Sky
06. Get Up
07. Love That Will Survive
08. Innocent Girl
09. Shine On
10. Right Hand
11. Wasn’t It Love
12. Islands In The Sky (Live)
13. Right Hand (Live)

Helmut