SOMETHING ON 11 – Something on 11

Band: Something on 11
Album: Something on 11
Spielzeit: 35:00 Minuten
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: SAOL
Veröffentlichung: 13.11.2020
Homepage: www.instagram.com/something_on_11

Wenn sich zwei Ausnahme Gitarristen zusammentun, kann nur Großartiges entstehen. So könnte man das Projekt von Jen Majura und Alen Brentini auch in einem Satz beschreiben.  Die beiden hätten sonst nicht, den eher  unbeliebten, Freitag den 13., als Release date gewählt. So könnte ich aber das Album auch als “teuflisch gut” betiteln. Der Fokus auf diesem Album liegt bei der Gitarrenkunst! Für “Sound Fetischisten” die auf satte Gitarrenriffs stehen und die lauten Töne bevorzugen ist dieses Album ein Muss.
Das Album ist musikalisch hochkarätig und keinesfalls eine Mainstream Scheibe. Man merkt das dort Könner am Werk sind und keine Laien. Kreative Texte die oft zum Nachdenken anregen sind hier ebenso gegeben.
Es ist ein Album bei dem zuhören Spaß macht, es macht sogar süchtig und nach 8 Songs hat man nicht genug und will wie bei einer “Droge” immer mehr.
Musikalisch lässt sich das “Album” dass unter Hardrock in verschiedenen Portalen eingeordnet ist aber schwer einordnen. Viele Musikrichtungen treffen sich in diesem Album wieder von Hardrock bis bis dem Melodische Melodien, teilweise sogar Fusion Elemente. Das Album hat Wiedererkennungswert, frisch und jugendlich , moderne Texte und Themen und wirklich keine der Scheiben die man einmal hört und zurück ins Regal legt.
Das Sahnehäubchen zur “hohen Gitarrenkunst” ist der Gesang von Jen Majura die man bei der weltweit bekannten Alternative Rockband “Evanescence” eher vom Hintergrund kennt. Kräftig, selbstsicher und oft auch mahnend klingt ihre Stimme, unterstützt von Alens glasklaren melodischer Gesangstimme, also auch die Vocals sind Prädikat „wertvoll“.
Beim “Song” Rockstar in Disguise” übernimmt der Gitarrenmagier aus Kroatien, dann allerdings die Solostimme und meistert diesen Part mit Bravour.
Jeder der beiden Gitarristen hat seinen eigenen Stil und bringt diesen in diesem Album mit ein. Auf Alben von vergleichbaren Künstlern landen solche “Projekte” oft im Mainstream. 2 Jahre Wartezeit die sich gelohnt haben. Ein Album dass die Gitarren sprechen und erzählen lässt. Sind die 35 Minuten Spielzeit vorbei, will man unbedingt mehr davon.
Um nicht zu vergessen an den Drums werden die beiden “Ausnahmekünstler” von einem der besten Studiomusikern Deutschlands, der sich auch im Jazz ein Namen gemacht hat unterstützt. Die Rede ist von Felix M. Lehrmann. Wenn der Name bei dir gerade ??? ausruft solltest du einmal danach googeln. Am Bass gesellt sich noch Jens Ulrich Handreka hinzu der den nötigen Groove dazu lieferte.
Das Projekt ist bis in den letzten Ton spannend, hier erkennt man dass die Musiker Feuer und Flamme mit diesem Projekt sind und die Musik leben und lieben.
Alen Brentini der sich seinen Erfolg hart erarbeitet hat, der seinen eigenen Weg geht ohne irgendwelchen “großen Namen” nachzujagen, zeigt bei diesem Projekt dass er es geschafft hat sämtliche Richtungen des Rock und Metalbereichs mit seiner Kunst abzudecken. Mit Jen Majura zusammen bilden beide eine Einheit, die harmoniert und optisch wie musikalisch ein Highlight darstellt.

Fazit: Gitarrenkunst auf hohem Niveau, geeignet für alle anspruchsvollen Liebhaber der Musik, gepaart mit ideenreichen Texten bei denen man sein Gehirn auch einmal zum nachdenken sollen! Wir hoffen auf Teil 2 dieses Projekts oder die ein oder andere Liveshow.

Anspieltipps: Soul, suffer payment, Land of Bliss, Long Blacktrain, Rockstar in Disguise

WERTUNG:

 

 

Trackliste:
01. Soul Suffer Payment
02. Fight for the Light
03. Andrew´s Hypothalamus
04. Rockstar in Disguise
05. Live or to Die
06. Land of Bliss
07. Phil of India
08. Long Black Train

 

Anita

OCEAN HILLS – Santa Monica

Band: Ocean Hills
Album: Santa Monica
Spielzeit: 46:47 min
Stilrichtung: Melodic / Hard Rock
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 27.11.2020
Homepage: www.oceanhills.band

 

Sonntag Abend und OH im Player, schon der erste Song geht ab und groovt das richtige für die Tanzfläche. Aber erst mal von Anfang an. Zu OH gehören Zoli Teglas am Mikro, Peter Lukacs an Lead Gitarre, Reinder Oldenburger an Rhythmus Gitarre, Daniel Szebenyi an Bass und Keys. Teglas‘ Stimme hat eine Ähnlichkeit mit der von David Readman, die wie gemacht für harten Rock ist und geil rüberkommt.

Geboten wird Melodic / Hard Rock mal mit viel Drive und Melodie ein anderes mal lässig und unbeschwert, in etwa wie PC 69, WHITESNAKE ohne Blues, und von TYKETTO bis ECLIPSE.

Den perfekten Einstieg macht “Bound” der Fuß wippt automatisch mit ein Groovemonster mit geilem Refrain und vielen OHHOHHOs. “Separate Peace” kommt sehr modern daher, gut umgesetzt, “Death Or Liberty” ein starker lässiger Melodic Rocker zum chillen, “Like A Lady” rockt lässig was die Boxen herhalten, bester Melodic Rock. “Santa Monica” moderner Melodic Rock lässig locker aus der Hüfte, “Budapest My Love” fast eine Powerballade stark. “Hold Me” erinnert von seiner lässigen soften Art an U2 in härter einfach geil, “Angel Wings” ein genialer Midtempo Song. “Vampire”, “Christina” und “There Is A Light That Never Goes Out” ist wieder lässiger Melodic Rock.

Fazit:

Ein sehr abwechslungsreiches Album und mit “Bound” haben OH einen echten Hitanwärter an Board, der Rest des Albums ist mehr als beachtlich in Szene gesetzt, der richtige Soundtrack um im offenen Cabrio mit einem V8 Big Block über den Santa Monica Boulevard zu cruisen. Bei noch zwei Songs in dem Kaliber von “Bound” hätte ich Full House vergeben, so vergebe 8,75.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Bound
02. A Separate Peace
03. Death Or Liberty
04. Like A Lady
05. Santa Monica
06. Budapest My Love
07. Hold Me
08. Angels Wings
09. Vampire
10. Christina
11. There Is A Light That

Helmut

ALIEN – Into The Future

Band: Alien
Album: Into The Future
Spielzeit: 46:53 min
Stilrichtung: AOR
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 27.11.2020
Homepage: www.aliensweden.com

 

So Donnerstag Nacht und die neue ALIEN, das insgesamt siebte Studioalbum im Player drehen lassen. ALIEN aus Schweden, zu Band gehören momentan Jim Jidhed am Mikro, Tony Borg an Gitarren und Toby Tarrach am Schlagzeug, sowie Janet Morrison Minto für Songwriting und den Mix und das Mastering wurde von Erik Martensson ausgeführt.

ALIEN lieferten 1988 mit ihrem Debüt eines der besten AOR Alben ab, diesen Standart erreichten sie nicht mehr ganz aber die folgenden Veröffentlichungen waren sehr gut aber dem grandiose Debüt konnten die Nachfolger nicht das Wasser reichen.

Nun zum siebten Streich den die Schweden vorlegen. Den Einstieg macht “You Still Burn” ein ungewohnt harter fast schon im Hard Rock bewegender Rocker aber sehr gut, “Night Of Fire” besitzt leicht keltisches Flair und auch ungewohnt harte Gitarren dennoch ein starker Rock Song, seit langem einer der besten Songs von ALIEN. “War Scars” komisch aber dennoch gut, “Time Is Right” drosselt das Tempo in den Strophen ein wenig um beim eingängigen Refrain dieses wieder leicht zu steigern. “What Are We Fighting For” ein straighter Rocker mit geilem Refrain, “Into The Future” nicht mehr ganz das Niveau, “Freedom Wind” ein typischer ALIEN AOR Song, eingängig und sehr catchy. Für “In Her Eyes” gilt das gleiche wie für den Vorgänger, “Really Wheeling It” ein starker Rocker. Bei “Fallin Way Down” sollten normal alle Anhänger von SURVIVOR oder auch JOURNEY feuchte Augen bekommen – stark, “In Her Eyes” zählt auch zu den Highlights, “Children” eine Herz-Schmerz Tränen Ballade.

Fazit:

Alien liefern gewaltig ab, irgendwo zwischen AOR und ungewohntem Hard Rock, mit einigen Highlights im Gepäck, nicht ganz das Niveau wie das Debüt aber am nahesten dran. Ich vergebe für dieses ALIEN Album eine 9.

 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. You Still Burn
02. Night Of Fire
03. War Scars
04. Time Is Right
05. What Are We Fighting For
06. Into The Future
07. Freedom Wind
08. Really Wheeling
09. Fallin Way Down
10. In Her Eyes
11. Children

Helmut

VOLSTER – Arise

Band: Volster
Album: Arise
Spielzeit: 53:43 min
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: ROAR! – Rock Of Angels Records
Veröffentlichung: 13.11.2020
Homepage: www.facebook.com/volsterband

Als VOLSTER 2018 ihr Debutalbum veröffentlichten, waren sie bereits eine kleine Überraschung. In ihrem satten Rock doch gar nicht mal anfängerhaft klingend, mit netten kleinen Experimenten, durchgängig unterhaltsam, auch wenn der eigene Stil vielleicht noch nicht so ganz gefunden war.
Letzteres hat sich 2020 offensichtlich geändert (und ich rede hier nicht von der POWERWOLFschen Art der Stagnation auf einer guten Stilidee). Aber von vorne: VOLSTER sind ein schwedisches Duo, bestehend aus Sänger und Gitarrist Ulf Anderson und Bassist Henrik Lundberg, zeitweise unterstützt von Andreas Langen (Gitarren) und Drummer Mattias Erikson. VOLSTER sind außerdem ziemlich gute Soundmixer und Bekannte von Thomas “Plec” Johansson, der sehr gut mastern kann. Nicht zuletzt haben VOLSTER Gitarrenmusik mit der Muttermilch aufgenommen und haben. Richtig. Bock.
Bock auf Weiterentwicklung, Bock auf Etablierung eines eigenen Stils und Sounds, und das haben sie auf ihrem jüngst releasten zweiten Streich “Arise” absolut geschafft. Glücklicherweise lebt der eigene Stil/Sound allerdings durch seine Vielseitigkeit und Unvorhersehbarkeit innerhalb des gewählten, melodieorientierten Grundstils. Weggefallen sind die Stoner-Nuancen, die auf dem Vorgänger insbesondere bei “Babylon” zum Vorschein kamen. Neu hinzugekommen sind hingegen Prog- und (hinhören, liebe Garagen-Freunde), AOR-Akzente. Gut, AOR kann jeder, der die vier immer gleichen Grundakkorde kennt und die dicken Synth-Chords parat hat, die einzigen Zutaten so manchen AOR-Albums. Prog kann jeder mit ’nem Orgelsound, der in seinen Track nachträglich einen Schlag pro Takt mehr reinpackt. VOLSTER reichen die Basics allerdings nicht, wie sich bereits beim Opener “Revolution” zeigt. Ja, der Chorus ist fröhlich und tendiert ziemlich gen AOR, überzeugt allerdings mit smarter Harmoniefolge, und die Strophe ist straight rockig gehalten mit wenig Cheese und stärkerer Modern-Rock-Schlagseite.”Arise” schlägt anschließend in die Prog-Kontrastkerbe, mit E-Orgel (jahaa…) und einem Stil, den ich persönlich instinktiv mit SYMPHONY X‘ “V – Mythology Suite” vergleichen würde. Plus starker Solopart. “Hanging On” liefert elektronisch-melodischen AOR, abermals mit guten Melodien, Glöckchensynths und “Mad World”-Gedenkstrophe, bevor “Come Undone” das Haarspray über einem freshen Hard-Rock-Track verteilt. “Gravity” bestätigt erneut, dass VOLSTER keine der Bands ist, die sich bei Strophenkompositionen denkt “Ach scheiß drauf, machen wir auf einem Ton und denken uns dann frühestens im Prechorus was Interessantes aus” und “I Wish” kommt mit ganz guter Laune, 7er-Takt und schöön kraftvollem Chorus – und ohne explizit auf den Text zu achten, habe ich sympathischerweise doch die Worte “Midlife crisis” vernommen. Angesichts der zunehmenden Länge hier ein Verzicht auf die Beschreibung der restlichen Tracks, die man sich genauso gut einfach selbst anhören könnte, ohne Verschwendung seiner Zeit zu riskieren.

Fazit:
Warum auch? “Arise” ist ein Album geworden, mit dem sich seine Erschaffer hörbar einfach arschwohl fühlen. Und man kann es ihnen nicht verübeln. Entertainend, schlüssig, derweil ungezwungen vielseitig: Die Jungs machen die Musik, die sie mögen – sehr gut, nebenbei – und werden vermutlich keinen Freund melodischen Rocks enttäuschen. Empfehlung? Absolut. Und nochmal mehr für die Rock-Garage-Community!

Anspieltipps:
“Arise”, “I Wish”, “Turn The Tide” und “Come Undone”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Revolution
02. Arise
03. Hanging On
04. Come Undone
05. Turn The Tide
06. End Of The World
07. Gravity
08. I Wish
09. Follow You
10. Signs Of The Times
11. Highroad To Nowhere
12. Till The End Of Time

Jannis

REB BEACH – A View From The Inside

Band: Reb Beach
Album: A View From The Inside
Spielzeit: 42:11 min
Stilrichtung: Instrumental Rock
Plattenfirma: Frontiers Music s.r.l.
Veröffentlichung: 06.11.2020
Homepage: www.rebbeach.com

US Gitarrist REB BEACH wird den meisten wohl als langjähriger Sidekick von David Covedale bei Whitesnake, als kongenialer Partner an der Seite von Kip Winger bei, ja, Winger und als immer-wieder-mal-Interims-Gitarrist bei Dokken bekannt sein. Nebenbei hat BEACH, dessen eigenwilliger, von unfassbar flüssigen Tapping-Lines geprägter Stil viele Nachwuchsgitarristen vor schier unlösbare Probleme gestellt hat, auch zahlreiche Studio-Jobs für Jingles und ähnliches in seiner Vita stehen. Der sympathische Sonnyboy ist ein vollbeschäftigter Mann, was vielleicht auch einer der Gründe ist, warum es geschlagene 19 Jahre gedauert hat, bis REB BEACH seinem Solo-Debüt („Masquerade“) aus dem Jahr 2001 einen Nachfolger an die Seite gestellt hat. Im Gegensatz zum starken Erstling handelt es sich bei „A view from the Inside“ allerdings um ein reines Instrumentalalbum, was das Zielpublikum dann doch recht stark einschränken dürfte.

Der Promo-Text weckt Erinnerungen an die Zeiten, als Flitzefinger wie Joe Satriana oder Steve Vai mit Ihrem Instrumentalalben dicke Ausrufezeichen setzten und sowohl kommerziell als auch in der Kritikergunst richtig Eindruck machen konnten. Ein Vergleich mit den beiden genannten Saitenhexern ist allerdings ein wenig am Ziel vorbei, denn deren extrem melodiöses Spiel, charakterisiert durch einen einzigartigen, mit hohem Wiedererkennungswert gesegneten Ton, kann REB BEACH nicht vorweisen. REB BEACH, der im Laufe seiner Karriere vor allem deshalb gebucht wurde, weil er es verstand klar strukturierten (Hard) Rock und mitunter auch Pop Songs in kurzen, eng getakteten Soli das gewisse Etwas zu verleihen, vermag es nicht immer komplette Songs alleine zu tragen. Klar, was der gute auf seinem Instrument in Songs wie seinem Paradestück „Cutting Loose“, „Aurora Borealis“ oder dem mit leichtem Fusion-Touch versehenen „Attack of the Massve“ abliefert ist absolute Oberklasse. Was fehlt sind pfeifbare Hooklines, die sich unweigerlich im Ohr festsetzen. Ohrenschmeichler der Güteklasse Andy Timmons sucht man auf „A View From The Inside“ vergebens. Nichtsdestotrotz läuft die Scheibe verdammt gut rein und ist ein perfekter Begleiter um sich mal ne gute Dreiviertelstunde auszuklinken oder z.B. im Auto die Gegend zu erkundnen. Irgendwie hat es REB BEACH geschafft ein homogenes, vielschichtiges Album einzuspielen, das zu keinem Moment langweilt oder egal klingt. Stattdessen gibt es abwechslungsreiche, hardrockige Songs sowie Soli in Hülle und Fülle, fein und transparent produziert und mit hoher Detailfreude vorgetragen. Das alleine ist schon eine reife Leistung und spricht für die Professionalität der beteiligten Musiker.

Mit seinem 2. Soloalbum wird Reb Beach bestimmt keinen neuen Boom im Sektor der instrumentalen Gitarrenalben auslösen. Das ist wohl auch kaum Sinn und Zweck bzw. die Intention hinter dieser Veröffentlichung. Vielmehr gibt REB BEACH seinen zahlreichen Fans eine weitere Geschmacksprobe seines immer noch beeindruckenden Könnens und Fans des Genres werden hier definitiv nicht enttäuscht. Eine überraschend starke und überzeugende Vorstellung, die meine Erwartung übertroffen hat. Anchecken.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Black Magic
02. Little Robots
03. Aurora Borealis
04. Infinito
05. Attack Of The Massive
06. The Way Home
07. Whiplash
08. Hawkdance
09. Cutting Loose
10. Sea Of Tranquility

Mario

LAZARUS DREAM – Alive

Lazarus Dream – Alive – Album-Cover

Band: Lazarus Dream
Album: Alive
Spielzeit: 72:44 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Pride & Joy Music
Veröffentlichung: 13.11.2020
Homepage: www.facebook.com/lazarusdream

 

LAZARUS DREAM aus Deutschland besteht aus Carsten Lizard Schulz am Mikrofon und Markus Pfeffer an Gitarre, Bass, Keys und als Gast Markus Kullmann am Schlagzeug. Ordentlich Value for Money bietet dieser erste Rundling von LD, satte 72 Minuten und einige Sekunden voll mit melodischem Hard Rock. Der Sound könnte besser sein, die Höhen hören sich künstlich an kurz vor oder im Klipping, ich gehe mal davon aus das dies am MP3 Material in 192 kBit/s liegt, wäre schade um das Material wenn das Endprodukt auch so blechern klingt.

Genug gemotzt nun zum Hauptprotagonisten der Musik, die kann sich hören lassen, bewegt sich im Hard Rock mit viel Melodie ausgestattet. Die Stimmbänder von CLS sind wie gewohnt bestens aufgelegt und überzeugen, die Instrumentierung gibt sich keinerlei blöße. Als Vergleich kann man JADED HEART, DOMAIN, EVIDENCE ONE, PINK CREAM 69, DOKKEN und ein kleiner Blick nach Bochum zu Herrn PELL mit einer gewaltigen Portion 80s aufgemotzt heranziehen.

Mit “Dawn Of Time” gelingt der perfekte Einstieg mit knapp siebeneinhalb Minuten, das Solo, die Art des Solos und die Länge des Tracks sind von ARPELL beeinflusst, kommt aber mit Schmackes aus den Lautsprechern. “House Of Cards” ein melodischer Rocker der überzeugt, genau wie der folgende Song “Wings Of An Eagle”. “Can’t Take My Soul” ein Straighter Rocker der auf die Zwölf geht, wie sich der wohl mit besserem Sound anhören könnte, bei “Listen” wird experimentiert, die Gitarre kommt mit leichter Funk und Blues Note. “Fleshburn” kommt mit einer Mischung aus ZEPPLIN und PURPLE aus den Boxen nicht wirklich mein Fall, “The Healing Echoes” ist wieder besser und eingängiger, bester Melodic Hard Rock. “Desert Mind” fast schon wieder AOR geiler Song, “Visions And Sins” eine starke Powerballade (lässt mich an CROWN OF THORNS denken). “Stream” ein kräftiger Rocker nichts für mich, “Don’t Blame Me” ein sehr guter Rocker, die Gitarren klingen wie bei BEGGARS & THIEVES oder ENUFF Z’NUFF irgenwie schräg aber geil. Mit “Hotel Overload” werde ich im Refrain nicht warm, dafür der letzte Song “Days Of Darkness And Rain” genau nach meinem Geschmack.

Fazit:

Ein sehr gutes Lebenszeichen zeigen die beiden auf Alive, von mir gibt es eine 8 als Bewertung, eine 8,5 wäre es mit besserem Sound und eine 9 wenn es die drei Songs nicht geben wurde die mich kalt lassen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Dawn Of Time
02. House Of Cards
03. Wings Of An Eagle
04. Can’t Take My Soul Away
05. Listen
06. Fleshburn
07. The Healing Echoes
08. Desert Mind
09. Visions And Sins
10. Steam
11. Don’t Blame Me
12. Hotel Overload
13. Days Of Darkness And Rain

Helmut

OHRENFEINDT – Das Geld liegt auf der Straße

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Band: Ohrenfeindt
Album: Das Geld liegt auf der Straße
Spielzeit: 46:45 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 30.10.2020
Homepage: www.ohrenfeindt.de

St. Pauli´s lauteste Rock´n Roll Kapelle ist zurück. Seit nunmehr 17 Jahren verwöhnen uns die Kiezrocker regelmäßig mit ihrer Musik und spätestens seit dem 2005er Hit „Rock´n Roll Sexgott“ steigt die Beliebtheit und der Bekanntheitsgrad des Trios um Gründungsmitglied und Sänger/Bassist Chris Laut stetig an. Vor 2 Jahren erschien die letzte Studioplatte „Tanz nackt“, sicher eine der stärksten Veröffentlichungen von OHRENFEINDT. Nun legen sie mit „Das Geld liegt auf der Straße“ notgedrungen ein neues Lebenszeichen vor, ohne danach auf Tournee gehen zu können. Natürlich geht es in der momentanen Lage nahezu jeder Band genau so, aber wer die Hamburger Originale schon mal live erlebt hat, weiß, wie schade das alles ist. Allerdings sind kleinere (Acoustic-) Gigs in Planung, schaut einfach mal auf die Homepage.

Nun aber zur neuen Liedersammlung: Textlich gibt es wie gewohnt eine bunte Mischung an Alltagsthemen, mit denen sich nahezu jeder identifizieren kann. Rückenschmerzen, Schreibblockade, verpasste Hochzeitstage oder das ewige Elend mit der Berufswahl – hier wird weit mehr behandelt als Sex, Drugs und Rock´n Roll und das ist wie immer ziemlich erfrischend.

Mit dem Titeltrack steigen Chris Laut (Bass, Vocals), Keule Rockt (Gitarre) und Andi Rohde (Drums) mit ordentlich Rück(en)grat ein. Und das mit Recht, denn nicht erst seit gestern haben es OHRENFEINDT geschafft, einen ganz eigenen Sound zu schaffen. Und dem bleiben sie auch auf Album Nummer 9 treu. So muss Rock´n Roll klingen: laut, schnörkellos und knochentrocken produziert. Irgendwo zwischen schleppendem Heavyblues („Motorcross im Treppenhaus“) und schnelleren Stücken („Ich kümmer mich drum“, „Hektik“) stehen die typischen OHRENFEINDT-Stampfer „Sänger in ´ner Rock´n Roll Band“, „Mona Lisa“ (mit herrlichem Vintage-Riff) oder der Titelsong. Das äußerst melodiöse „Willst Du mit mir gehen“ gehört ebenfalls zu den Höhepunkten der Platte. An den Schluss haben OHRENFEINDT eine Live-Version ihres Songs „So nicht“ (ursprünglich auf dem 2017er Werk „Zwei Fäuste für Rock´n Roll“ zu finden) aus dem Hamburger Gruenspan vom Jubiläumskonzert zum 25-jährigen Bandbestehen gestellt und mit „Schlaflied“ eine nachdenklich-traurige Ballade zum Gedenken an einen kurz vor den Aufnahmen verstorbenen Freund.

Aber ein paar Neuerungen gibt es dennoch auf dem neuen Dreher: im Studio wurde vieles live zusammen aufgenommen und auch die Songs waren nicht fix und fertig geschrieben sondern es war eher eine Ideensammlung, die im Studio fertiggestellt wurde. Außerdem braucht „Das Geld liegt auf der Straße“ ein paar Durchläufe mehr als sonst. Bisher strahlten 2 bis 3 Hits von Anfang an schrill leuchtend und der Rest der Platte kam so nach und nach. 2020 ist das anders, aber wir haben erneut eine richtig starke Platte von einer der besten deutschsprachigen Rockbands.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Das Geld liegt auf der Straße
02. Du brauchst Rock
03. Die Muse ist im Urlaub
04. Sänger in ´ner Rock´n Roll Band
05. Ich kümmer mich drum
06. Mona Lisa
07. Hektik
08. Motorcross im Treppenhaus
09. Willst Du mit mir gehen
10. So nicht (Live im Gruenspan)
11. Schlaflied

Stefan

WILDNESS – Ultimate Demise

Band: Wildness
Album: Ultimate Demise
Spielzeit: 47:05 min
Stilrichtung: Melodic / Hard Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 30.10.2020
Homepage: www.facebook.com/wildnessofficial

 

AOR Heaven bringen am 30. Oktober das zweite Album von WILDNESS auf den Markt, und die Trademarks die schon auf dem Debüt zu finden waren, wie etwa geile Melodien und Vocals sind hier auch wieder vertreten. Das enthaltene Material bewegt sich im Melodic Rock und wurde stark in Szene gesetzt.

Verantwortlich dafür sind Erik Forsberg am Mikrofon, Adam Holmstrom und Pontus Skold an Gitarre und Vocals, Marcus Sjosund an Bass und Vocals sowie Erik Modin am Schlagzeug den Vocals und Produktion, den Mix und das Mastering übernahm Erik Wigelius.

Die Produktion ist sauber, präzise und mit viel druck ausgeführt, alle Songs kommen mit ordentlich Dampf aus den Lautsprechern, die beste Art bei der richtigen Lautstärke den Staub aus den Regalen zu blasen. Das gebotene bewegt sich irgendwo zwischen dem Debüt und RETURN, EUROPE, TREAT, VEGA, DALTON und H.E.A.T.. Alles sehr gut hörbar mit etlichen Ohrwürmern die auf “Die Young”, “Nowhere Land”, “Cold Words”, “Renegades Of Love”, “My Hideaway” und Borderline” hören. Die beiden Balladen “Falling Into Pieces” und The Ultimate Demise” drücken kräftig auf die Tränendrüsen aber überzeugen. Die restlichen drei Songs sind sehr gut gelungen können den Standart der oben erwähnten Songs nicht ganz halten. Eine sehr gute CD die Herr Siegl unters Volk bringt, wer auf anständigen Melodic Rock steht macht mit diesem Album nichts falsch.

Fazit:

Acht starke Rocksongs die angenehm an zu hören sind, mit einer Produktion die Dampf macht kommen auf eine Wertung von 9 Punkten.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Call Of The Wild
02. Die Young
03. Nowhere Land
04. Cold Words
05. Renegades Of Love
06. Falling Into Pieces
07. Burning It Down
08. My Hideaway
09. Denial
10. Borderline
11. The Ultimate Demise

Helmut

MARK BOALS AND RING OF FIRE – All The Best!

Band: Mark Boals And Ring Of Fire
Album: All The Best!
Spielzeit: 156:18 min
Stilrichtung: Hard Rock / Melodic Metal
Plattenfirma: Frontiers Music s.r.l.
Veröffentlichung: 09.10.2020
Homepage: www.markboalsofficial.com/

 

Ordentlich Value For Money hauen Frontiers mit diesem Best Of Doppelalbum von MB und ROF raus, über zweieinhalb Stunden Musik mit MB. Während MB solo im Hard Rock Sektor zu finden ist, wird bei ROF etwas härter, im Melodic Metal, zur Sache gegangen. Dieses Doppelalbum gibt einen guten Überblick über die drei Soloalben und mit Ring Of Fire fünf CDs. Mit Musikern wie Doug Aldrich, Tony MacAlpine, Jeff Kollman, Neil Citron, Vitalij Kuprij, Vinny Appice, Virgil Donati, Erik Norlander, Chris Brooks und Steve Weingart wurden die Alben produziert. BOALS war unter anderem für YNGWIE MALMSTEEN, EMPIRE, THE CODEX, GENIUS, JAYCE LANDBERG ROYAL HUNT und BILLIONAIRES BOYS CLUB tätig.

MB besitzt ein sehr gute und angenehme Stimme, die er gekonnt einsetzt und mit dieser überzeugen kann. Die oben erwähnten Namen sprechen für sich und überzeugen auch ohne Fehler gemacht zu haben.

Zu den Gewinnern der Solo Alben gehören “Jane”, “Find Our Way”, “Betrayer”, “Lady Babylon”, “Through The Endless Night”, “Up To You”, “Garden Of Pain”, die Balladen “Broken Heart” und “My Turn”. Für meinen Teil sind auf CD 2 ein Paar Balladen zu viel enthalten.

Die Highlights von ROF sind “Circle Of Time”, “My Deja Vu”, “Invinsible Man”, “Keeper Of The Flame” erinnert mich in den Strophen an den Anfang von SABBATHs “Heaven And Hell”, “Perfect World”, “Land Of Frozen Tears”, den Balladen “Take Me Home”, “Blue Sky” und “Our World”.

Fazit:

Ein sehr guter Überblick der Alben von MB und ROF, einziger Wermutstropfen die doch sehr schwankenden Unterschiede der Produktionen trüben den gesamt Eindruck ein wenig. Ohne Wertung

 

Trackliste:

CD 1 Mark Boals

01. Jane
02. Broken Heart
03. I’m Sorry
04. My Turn
05. Find Our Way
06. Ring Of Fire
07. Death Row
08. Keeper Of The Flame
09. Alone
10. Battle Of The Titans
11. Betrayer
12. Lady Babylon
13. Between Two Mirrors
14. Through The Endless Nigh
15. Up To You
16. Garden Of Pain

CD 2 Ring Of Fire

01. Circle Of Time
02. The Oracle
03. Take Me Home
04. My Deja Vu
05. Blue Sky
06. Ghost Of America
07. Invinsible Man
08. Lapse Of Reality
09. You Were There
10. Perfect World
11. Darkfall
12. Mother Russia
13. Land Of The Frozen Tears
14. Oure World

Helmut

FREAKS AND CLOWNS – Justice Elite

Band: Freaks And Clowns
Album: Justice Elite
Spielzeit: 49:51 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 16.10.2020
Homepage: www.facebook.com/freaksandclowns

Normal bin ich ja jemand, der von Musik ein gewisses Mindestmaß an Abwechslung und Komplexität (zumindest ganz wenig) erwartet, wenn sie ihn überzeugen will. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel und FREAKS AND CLOWNS sind eine ebensolche. Die Truppe hat letztes Jahr ein ziemlich massives Brett von einem Debutalbum vorgelegt und zieht gerade mal zwölf Monate später mit dem Nachfolger ran. Das ist schnell, aber man muss auch echt dazusagen, dass die Kompositionsarbeit von FREAKS-AND-CLOWNS-Alben jetzt nicht allzu groß ist. Man nehme einen ACCEPTigen Sänger, einen Grundton und bei ganz viel Experimentierfreude noch einen zweiten Grundton dazu, knalle eine heftige Instrumentalfraktion drauf, gerne sehr langsam runtergebrochen, maximal oberes Midtempo, und drehe das ganze durch den Ultra-Druck-Produktionswolf. Fertig ist die Kiste.
Das geile am Erfolgskonzept der Schweden um ASTRAL-DOORS-Gründungsmitglied Johan Lindstedt ist: Es geht gnadenlos auf. Gerade bei den langsameren Tracks von FREAKS AND CLOWNS geht der Coolness-Faktor, auf dem Debutalbum wie auf dem aktuellen “Justice Elite” erbarmungslos durch die Decke. Was braucht man ausufernde Melodien, wenn man in der eigenen simplen Stilistik einfach nur abräumen kann und jedes bisschen mehr Komplexität dem Ding mehr Seele und weniger aggressive, mächtig Spaß machende Angepisstheit verleihen würde?
Im Ernst, in musikalischer Hinsicht ist damit bereits alles gesagt und die Platte ist ein absoluter Pflichtkauf für Leute, die sich mit heruntergelassenem Fenster, Sonnenbrille und lässig aus dem Auto hängendem Arm erstens richtig geil fühlen, zweitens die Anwohner hart aufregen und drittens schwer grooven möchten. Auch wenn auf “Justice Elite” insgesamt drei oder vier balladige Parts dabei sind, auf die man beim Vorgänger zurecht verzichtete (Sänger Chrille muss kreischen, keiner braucht Klargesangsversuche von dem Mann): Musikalisch liefert das Album die zündende, bewusst stumpfe Heavy-Metal-Wucht mit schweren Hard-Rock-Vibes, die man als Fan des ersten Albums erwartet. Ohne Innovation, aber warum auch.
Nun noch ein Wort zu den Texten: Ja, das Ding ist nicht progressiv und ich erwarte keine ausgeklügelte Poesie auf textlicher Ebene. Aber mal ganz ehrlich, zu den Refrains. Track 1: “We are the justice elite”. Track 2: “I am the man with the power”. Track 4. “We are the angels”. Track 5: “I’m alive” Track 7: “We are Fire. We are one for all”. Track 9: “We are the flames of fury”. Track 10: “Am I…” (In Frageform. Kreativ). Track 11: “I’m just more than meets the eye”. Das ganze “We are” oder “I am” geht ja die ersten Tracks noch klar, aber auf Dauer muss man Chrille und seiner Clownstruppe multiple gespaltene Persönlichkeit oder einfach Unkreativität hinsichtlich der Form ihrer Texte unterstellen. Auch wenn rhetorische Sternstunden wie “Attention, Attention! Fire, Fire, Fire!” die Stimmung diesbezüglich wieder etwas heben.

Fazit:
Heavy, angepisst, auf coole Weise stumpf: Musikalisch ist “Justice Elite” auf jeden Fall auf einem Level mit seinem Vorgänger. Die Texte muss man halt ein Stück weit ignorieren, doch dann macht die Platte wohl jedem Metalfan ohne große Prog-Anforderungen an seine Musik mächtig Laune.

Anspieltipps:
“Guardian Angels”, “Am I The One Or The Victim” und “Man With The Power”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Justice Elite
02. Man With The Power
03. Welcome To The Freakshow
04. Guardian Angels
05. I’m Alive
06. The End Song
07. One For All – All For One
08. Hell Yeah
09. Flames Of Fury
10. Am I The One Or The Victim
11. Madman On Vacation
12. More Than Meets The Eye

Jannis