REB BEACH – A View From The Inside

Band: Reb Beach
Album: A View From The Inside
Spielzeit: 42:11 min
Stilrichtung: Instrumental Rock
Plattenfirma: Frontiers Music s.r.l.
Veröffentlichung: 06.11.2020
Homepage: www.rebbeach.com

US Gitarrist REB BEACH wird den meisten wohl als langjähriger Sidekick von David Covedale bei Whitesnake, als kongenialer Partner an der Seite von Kip Winger bei, ja, Winger und als immer-wieder-mal-Interims-Gitarrist bei Dokken bekannt sein. Nebenbei hat BEACH, dessen eigenwilliger, von unfassbar flüssigen Tapping-Lines geprägter Stil viele Nachwuchsgitarristen vor schier unlösbare Probleme gestellt hat, auch zahlreiche Studio-Jobs für Jingles und ähnliches in seiner Vita stehen. Der sympathische Sonnyboy ist ein vollbeschäftigter Mann, was vielleicht auch einer der Gründe ist, warum es geschlagene 19 Jahre gedauert hat, bis REB BEACH seinem Solo-Debüt („Masquerade“) aus dem Jahr 2001 einen Nachfolger an die Seite gestellt hat. Im Gegensatz zum starken Erstling handelt es sich bei „A view from the Inside“ allerdings um ein reines Instrumentalalbum, was das Zielpublikum dann doch recht stark einschränken dürfte.

Der Promo-Text weckt Erinnerungen an die Zeiten, als Flitzefinger wie Joe Satriana oder Steve Vai mit Ihrem Instrumentalalben dicke Ausrufezeichen setzten und sowohl kommerziell als auch in der Kritikergunst richtig Eindruck machen konnten. Ein Vergleich mit den beiden genannten Saitenhexern ist allerdings ein wenig am Ziel vorbei, denn deren extrem melodiöses Spiel, charakterisiert durch einen einzigartigen, mit hohem Wiedererkennungswert gesegneten Ton, kann REB BEACH nicht vorweisen. REB BEACH, der im Laufe seiner Karriere vor allem deshalb gebucht wurde, weil er es verstand klar strukturierten (Hard) Rock und mitunter auch Pop Songs in kurzen, eng getakteten Soli das gewisse Etwas zu verleihen, vermag es nicht immer komplette Songs alleine zu tragen. Klar, was der gute auf seinem Instrument in Songs wie seinem Paradestück „Cutting Loose“, „Aurora Borealis“ oder dem mit leichtem Fusion-Touch versehenen „Attack of the Massve“ abliefert ist absolute Oberklasse. Was fehlt sind pfeifbare Hooklines, die sich unweigerlich im Ohr festsetzen. Ohrenschmeichler der Güteklasse Andy Timmons sucht man auf „A View From The Inside“ vergebens. Nichtsdestotrotz läuft die Scheibe verdammt gut rein und ist ein perfekter Begleiter um sich mal ne gute Dreiviertelstunde auszuklinken oder z.B. im Auto die Gegend zu erkundnen. Irgendwie hat es REB BEACH geschafft ein homogenes, vielschichtiges Album einzuspielen, das zu keinem Moment langweilt oder egal klingt. Stattdessen gibt es abwechslungsreiche, hardrockige Songs sowie Soli in Hülle und Fülle, fein und transparent produziert und mit hoher Detailfreude vorgetragen. Das alleine ist schon eine reife Leistung und spricht für die Professionalität der beteiligten Musiker.

Mit seinem 2. Soloalbum wird Reb Beach bestimmt keinen neuen Boom im Sektor der instrumentalen Gitarrenalben auslösen. Das ist wohl auch kaum Sinn und Zweck bzw. die Intention hinter dieser Veröffentlichung. Vielmehr gibt REB BEACH seinen zahlreichen Fans eine weitere Geschmacksprobe seines immer noch beeindruckenden Könnens und Fans des Genres werden hier definitiv nicht enttäuscht. Eine überraschend starke und überzeugende Vorstellung, die meine Erwartung übertroffen hat. Anchecken.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Black Magic
02. Little Robots
03. Aurora Borealis
04. Infinito
05. Attack Of The Massive
06. The Way Home
07. Whiplash
08. Hawkdance
09. Cutting Loose
10. Sea Of Tranquility

Mario

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