VANDEN PLAS – Chronicles Of The Immortals: Netherworld II

Band: Vanden Plas
Album: Chronicles Of The Immortals: Netherworld II
Spielzeit: 66:19 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 06.11.2015
Die deutsche Prog Metal Institution VANDEN PLAS hält Wort und legt wie angekündigt den zweiten Teil Ihrer mit dem Fantasy Autor Wolfgang Hohlbein entwickelte „Chronicles Of The Immortals – Netherworld“ Saga vor. Wer die bereits seit Mitte der Achziger Jahre aktive Band kennt, weiss dass er hier absolute Top Qualität geboten bekommt. Das fängt beim feinen Artwork an, setzt sich in der professionellen Produktion fort und findet seine konsequenten Abschluss natürlich in den wie immer erstklassigen Songs, die zwischen Powermetal, Dream Theater inspiriertem Prog und einer homöopatischen Dosis Theatralik pendeln. Vor allem Letzteres setzt die Band im Vergleich zu vielen Kollegen wirklich gekonnt und überzeugend um – keine Wunder, haben VANDEN PLAS doch bereits zahreiche Engagements an Theaterbühnen in Ihrer Vita stehen.
Den ersten Teil des auf 2 Alben angelegten Konzept-Werks hat der Julian vor gut 1 1/2 Jahren besprochen und er war von dem damals Gehörten vollends begeistert. Dass wir es hier mit einer nahtlosen Anknüpfung an den Vorgänger zu tun haben machen bereits die Songtitel klar, die bei „Vision 11“ losgehen und den zuvor geendeten Handlungsstrang direkt wieder aufnehmen. Kurz gesagt kann man feststellen, dass die Scheibe, zusammen mit „Chronicles Of The Immortals – Netherworld I“ wie aus einem Guss klingt. Schon der Opener „In My Universe“ besitzt alles was die Fans seit Jahren an VANDEN PLAS schätzen – klasse Refrains, abwechslungsreiches Songwriting, stimmiges Gesamtkonzept. Grosser Verdienst von Fronter Andy Kuntz ist es, dass die Melodien, auch wenn sie deutlich am Powermetal angelehnt sind, nie ins Kitischige abdriften, sondern stets eine ganz eigene Duftmarke haben die Band zu einem gewissen Grad eigentständig und unverwechselbar rüberkommen lässt. Das findet man tatsächlich recht selten in diesem Genre. Ein weiteres Beispiel hierfür ist das getragene „Godmaker’s Temptation“ in dem die Band tiefenentspannt weit ausholt und eine tollen Melodiebogen spannt, den man nur noch schwerlich aus dem Kopf bekommt, eben ohne allzu plakativ eingängig zu klingen. Da sitzt jedes Gitarrensolo, jedes Drumfill. Ja, das ist natürlich alles vorhersehbar und, auch, gnadenlos durchkalkuliert und tausendfach erprobt. Das macht die Sache aber nicht schlechter und für die anvisierte Zielgruppe wohl umso interessanter. Weitere Highlights sind das melancholische Melodie-Highlight „Monster“ und der Rausschmeisser „The Last Fight“ bei dem die band nochmals alle Dynamik-Register zieht. Atemberaubende Originalität oder Neuerungen darf und wird man von VANDEN PLAS nicht erwarten, wohl aber ein weiteres hochwertiges Stück Prog/Power Metal aus heimischen Landen, das sich vor (der zumeist recht jungen) Konkurrenz nicht verstecken braucht. Und da wird man beleibe nicht enttäuscht.
Im Gegensatz zu seinem zur Zeit arg leidgeplagten Bruder ist es Sänger Andy Kuntz gelungen seine Truppe fest in der Ersten Liga zu etablieren und sich einen auch im Ausland geschätzten Namen zu erarbeiten. Diesen Status dürften VANDEN PLAS mit „Chronicles Of The Immortals – Netherworld II“ noch weiter zementieren, denn auch diesmal gibt sich die Band keinerlei Blösse. Wem der Vorgänger feuchte Träume bereitet hat oder wer einfach auf handwerklich überzeugenden, episch angelegten und mit höchster Detailversessenheit ausgearbeiteten Prog Metal steht hat sich die neue Scheibe eh schon in den Einkauswagen gelegt. Allen noch zögernden sei Album No. 8 der Kaiserslauterner wärmstens ans Herz gelegt.

WERTUNG

Trackliste:
01. Vision 11even * in My Universe          
02. Vision 12elve * Godmaker’s Temptation          
03. Vision 13teen * Stone Roses Edge          
04. Vision 14teen * Blood of Eden (* All Love Must Die) [* the Rite] [* This Is the Night]          
05. Vision 15teen * Monster          
06. Vision 16teen * Diabolica Comedia          
07. Vision 17teen * Where Have the Children Gone          
08. Vision 18teen * the Last Fight
09. Vision 19teen * Circle of the Devil  

Mario

DEF LEPPARD – Def Leppard

Band: Def Leppard
Album: Def Leppard
Spielzeit: ?
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Ear Music
Veröffentlichung: 30.10.2015
Homepage: www.defleppard.com

Was will man über eine Band wie DEF LEPPARD schreiben? Außer vielleicht, dass sie ihre Fans seit 1992 nicht mehr so richtig zufrieden stellen konnte. Zumindest was die Studioarbeiten in den letzten gut 20 Jahren angeht, konnten die Briten keinen echten Kracher mehr landen. Mal abgesehen von der 1993 veröffentlichten Resteverwertung „Retro-Active“ oder einzelnen Stücken auf den vier folgenden Studioplatten konnten die Herrschaften nie mehr über die komplette Distanz überzeugen. Meisterwerke wie „Hysteria“ oder „Pyromania“ sind halt noch immer in den Köpfen der Fans. Fairerweise muss man allerdings gestehen, dass die Formation schon immer ihrer Zeit weit voraus war. Alleine die Schelte, die„Hysteria“ anno 1987 einstecken musste, geht wohl auf keine Kuhhaut. Heute ist dieses Juwel aus dem Backkatalog nicht mehr wegzudenken und eines ihrer wichtigsten Werke, wenn nicht das wichtigste.

Und so nehmen sich Joe Elliot (vocals), Vivian Campbell (guitars), Phil Collen (guitars), Rock Savage (bass) und Rick Allen (drums) diese Schelte zu Herzen und starten mit „Let´s Go“ so in die Platte, wie es sich wohl jeder alte Fan gewünscht hat. Zwar wildert der Song schon ein bisschen in den eigenen Gefilden – etwa bei Songs wie „Pour Some Sugar On Me“ – ein Melodiemonster ist die Nummer allemal. Für „Dangerous“ standen die besten Songs von „Pyromania“ Pate, das rockt gewaltig. Dass DEF LEPPARD natürlich nicht 14 Songs in diesem Stil fabrizieren können, dürfte klar sein. Schon bei „Man Enough“ setzen sie sich erstmals auf diesem Langspieler zwischen alle Stühle. Basierend auf einem flippigen Basslauf entpuppt sich der Track erst nach und nach als Rocksong. Spätestens am Schluss dieser knapp 4 Minuten muss man gestehen, dass das Ding saugeil ist. Für „Sea Of Love“ kramen DEF LEPPARD sogar ihre Siebziger-Wurzeln aus und zocken einen Retro-Rocker erster Güte. Wer mehr Material im alten Stil bevorzugt, wird mit „All Time High“ oder „Wings Of An Angel“ prächtig bedient. Dazwischen gibt es balladeskes („We Belong“, „Battle Of My Own“, „Last Dance“, „Blind Faith“), leicht punkiges („Invicible“) oder sogar modernes („Energized“).

Das Original ist das Original ist das Original – daran gibt es nichts zu rütteln. Und wenn dieses Original nicht das Material abliefert, das sich die Fans wünschen, wird es immer Bands geben, die diese Stellung einnehmen wollen, auch wenn das nur begrenzt funktionieren kann. Wenn eine Band wie DEF LEPPARD aber alle Kräfte bündelt, ist sie immer noch zu Großtaten fähig. Für ihr elftes Album haben sich die Briten eine geniale Strategie einfallen lassen. Denn sowohl alte Fans werden zufrieden zugreifen, aber auch potentielle neue Fans werden angesprochen. Mit einigen Brechern in alter Manier setzt der Fünfer alle Hebel in Bewegung, die Fehler der Vergangenheit auszubügeln, lassen sich aber auf der anderen Seite selbst genügend Luft zum Atmen und um Neues auszuprobieren.

WERTUNG: 


Trackliste:

1. Let´s Go
2. Dangerous
3. Man Enough
4. We Belong
5. Invincible
6. Sea Of Love
7. Energized
8. All Time High
9. Battle Of My Own
10. Broke´n Brokenhearted
11. Forever Young
12. Last Dance
13. Wings Of An Angel
14. Blind Faith

Stefan

Magnus Karlsson´s FREE FALL – Kingdom Of Rock

Band: Magnus Karlsson´s Free Fall
Album: Kingdom Of Rock
Spielzeit: 56:59 min.
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 06.11.2015
Homepage: www.facebook.com/magnuskarlsson

Magnus Karlsson steht am Abgrund! Mit brennender Gitarre in der Hand muss er zusehen, wie ein riesiger Feuerschlund alles in sich hineinzieht. Der mächtige Prachtbau im Hintergrund hat ebenfalls Feuer gefangen und scheint nicht zu retten. Das Königreich des Rock scheint unterzugehen, alle Gitarren dieser Welt hat der Lavastrom schon mitgerissen. So theatralisch und klischeebehaftet das Cover Artwork des neuen Albums des schwedischen Songwriters, Produzenten und Multiinstrumentalisten ist, so prominent besetzt ist seine Gästecouch. Knapp zweieinhalb Jahre ist es her, dass Karlsson das erste Album unter dem Banner FREE FALL mit namhaften Sängern der Öffentlichkeit vorgestellt hat (Rezi HIER http://rock-garage-magazine.blogspot.de/2013/06/magnus-karlssons-free-fall.html). Darunter Namen wie Russell Allen (ALLEN/LANDE, SYMPHONY X), Ralf Scheepers (PRIMAL FEAR), der neue SKID ROW Sänger Tony Harnell, David Readman (PINK CREAM 69, VOODOO CIRCLE) oder Rick Altzi (AT VANCE). Die drei Letztgenannten geben sich auch auf der neuen Scheibe die Ehre. Dazu kommen weitere klingende Namen wie Joe Lynn Turner (RAINBOW etc.), Tony Martin (BLACK SABBATH), oder die Labelkollegen Jorn Lande, Harry Hess (HAREM SCAREM) und Jakob Samuel (THE POODLES). Als weiteren Gast begrüßt er Rebecca De La Motte und auch selbst legt Karlsson bei zwei Songs seine Hand ans Mikrofon.

„Ich habe diese ganzen Leute nicht eingeladen, um große Namen auf der Platte zu haben, sondern weil ich schon immer mit ihnen arbeiten wollte“ sagt der Schwede und fügt hinzu: „Als ich das erste Album gemacht habe, wurde die Liste meiner Favouriten länger und länger, manchmal werden Träume eben wahr“. Und so kann er auf „Kingdom Of Rock“ buchstäblich eine All-Star Truppe begrüßen. Den Anfang macht der Unerschütterliche Jorn Lande mit einer gewohnt starken Vorstellung. Mit dem Titeltrack hat das Unterfangen schon mal einige Fans im Sack. Experimente macht Karlsson, der außer die Drums (gehandelt von Jaime Salazar) alle Instrumente selbst eingespielt hat, aber auch über den Rest der verbleibenden gut 50 Minuten nicht.

Das metallische „Out Of The Dark“ zeigt Jakob Samuel erneut in bestechender Form, das schleppende „When The Sky Falls“ mit Tony Martin oder „Another Life“ mit Rick Altzi sind enorm stark. Aber auch insgesamt macht „Kingdom Of Rock“ seinem Namen alle Ehre. Natürlich rüttelt die Platte nicht an den Manifesten des schweren Metalls und stürzt alle bisherigen Klassiker vom Thron – aber Fans dürfen, nein müssen hier einfach zugreifen.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Kingdom Of Rock (feat. Jorn Lande)
2. Out Of The Dark (feat. Jakob Samuel)
3. No Control (feat. Joe Lynn Turner)
4. When The Sky Falls (feat. Tony Martin)
5. Angel Of The Night (feat. David Readman)
6. I Am Coming To You (feat. Magnus Karlsson)
7. Another Life (feat. Rick Altzi)
8. Never Look Away (feat. Tony Harnell)
9. A Heart So Cold (feat. Harry Hess)
10. The Right Moment (feat. Rebecca De La Motte)
11. Walk This Road Alone (feat. Magnus Karlsson)

Stefan

MAD HORNET – Would You Like Something Fresh?

Band: Mad Hornet
Album: Would You Like Something Fresh?
Spielzeit: 48:58 min.
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: Atomic Stuff
Veröffentlichung: 10.2015
Homepage: www.facebook.com/madhornetband

Eigentlich geht die Geschichte dieser Band zurück bis 2006. Aber so richtig starten konnten die Italiener erst seit 2013, als Bassist El Piamba alias Alessandro Saracino dazu stieß. Er brachte gleich Sänger Mic Martini alias Mimmo Maiorano und Schlagzeuger Beats Frank alias Francesco Duggento mit. Zusammen mit dem verbliebenen Gitarristen Ken Lance alias Salvatore Destratis sind sie MAD HORNET. Ihr neues Album „Would You Like Something Fresh?“ wurde zuerst in Eigenregie produziert und veröffentlicht, jetzt wurde mit Atomic Stuff eine heimische Promotion Agentur hinzugezogen. Und siehe da, die Platte landet sogar bei der Rock Garage.

Offensichtlich haben MAD HORNET einen Narren an VAN HALEN und den neuen Sternchen am Rock´n Roll Himmel – RECKLESS LOVE – gefressen. Denn oftmals agieren die Italiener wie ihre Vorbilder. Und tendiert ihr Sound doch eher in Richtung Melodic Rock bzw. AOR. Schon das titelgebende Intro wirft bei allen Nicht-Italienern tiefe Stirnfalten hervor. Denn laut den Informationen im Booklet ist dies ein Auszug des Hollywood Streifens „Bodyguard“, allerdings in italienischer Sprache. Schwamm drüber, „Your Body Talks“ startet recht launig in die Platte und bestätigt sofort den oben beschriebenen Eindruck. „Dyin´ Love“ ist ein melodischer Rocksong, der den Vorbildern nicht so unverblümt huldigt während „Free Rock Machine“ ein Überbleibsel des ersten Albums von RECKLESS LOVE sein könnte. Aber der Song hat was, die Füße wippen mit und das ist wohl die Hauptsache.

„Game Of Death“ packt eine Schippe an Härte drauf, „Rise´N´Do It“ wildert erneut im Fundus der eigenen Helden während „Walking With You (In The Afternoon)“ eine Art Powerballade ist. Das wilde „Pink Pants School“ ist VAN HALEN pur. Leider geht die HADDAWAY-Covernummer „What Is Love“ total in die Hose. Zwar können MAD HORNET ihren eigenen Stil einbringen, rauben dem Song aber die guten Momente. Zum versöhnlichen Abschluss gibt es mit „Roses Under The Rain“ noch eine Ballade.

„Would You Like Something Fresh?“ ist ein starkes Statement. Wenn es MAD HORNET gelingt, ähnlich wie RECKLESS nach und nach ihren eigenen Sound zu kreieren, kann das hier noch gut durchstarten. Für das nächste Album würde ich mir  auch noch einen besseren Klang wünschen, aber das nur so nebenbei. Dranbleiben Jungs, das gilt übrigens auch für Fans der angesprochenen Nische. Auch wenn der Titel etwas hoch gegriffen ist, haben die Italiener ein hörenswertes Album fabriziert.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Would You Like Something Fresh?
2. Your Body Talks
3. Dyin´ Love
4. Blue Blood
5. Free Rock Machine
6. Game Of Death
7. Rise´N´Do It
8. Walking With You (In The Afternoon)
9. Pink Pants School
10. What Is Love (Cover)
11. Roses Under The Rain

Stefan

HEAVIEST – Nowhere

Band: Heaviest
Album: Nowhere
Spielzeit: 43:02 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma:  Power Prog
Veröffentlichung: 23.10.2015
Homepage: www.heaviestband.com

Aus Sao Paulo Brasilien stammt die Band HEAVIEST die, angeführt von Fronter Mario Pastore (PASTORE) dieser Tag über Power Prog ihr Debütalbum „Nowhere“ auf den Markt bringt. Warum der gute Mario neben seiner Stammband nun noch diese Spielwiese benötigt entzieht sich zwar meiner Kenntnis, aber so lange das Ergebnis ein ordentliches ist, können wir denke ich alle damit leben!
Stilistisch gehen die Jungs in eine etwas andere Ecke als man es bisher gewohnt ist. Einflüsse von ADRENALINE MOB, STONE SOUR und DISTURBED werden da genannt. Man fühlt sich also eher in der Schnittmenge Heavy und Modern Metal am wohlsten.
Wie sich diese Mischung genau anhört, bekommen wir beantwortet indem wir uns dem Opener „Buried Alive“ widmen. Dieser beginnt mit einer kleinen atmosphärischen Einspielung bevor die tiefer gestimmten Gitarren das Zepter in die Hand nehmen. Mit ordentlichen Thrashanleihen pumpt man sich durch die Nummer, hat einen knackigen Chorus parat und Fronter Mario zeigt uns sein sehr typisches Organ, welches nur so vor Kraft strotzt, manchmal aber auch leider ein wenig gepresst hervor kommt! Als Einstieg eine ordentliche Nummer, nicht mehr aber auch nicht weniger.
Das anschließende „Decisions“ ist leider keiner großen Erwähnung wert, besser läuft dann der Titeltrack „Nowhere“ rein, der dann auch die schon angekündigten Modern Metaleinflüsse ala ADRENALINE MOB aufweist.
Die nächsten Nummern gehen dann leider im Vergleich doch ziemlich unter…beim abwechslungsreichen und flotten „Torment“ kommt wieder etwas Stimmung auf, das anschließende „Time“ ist dann auch endlich mal wieder ein tolle Ohrbombe und auch „Resurrection“ ist ganz in Ordnung.
Das es die Jungs aber durchaus auch richtig krachen lassen können, was die Qualität angeht, beweisen sie uns noch bei den beiden letzten beiden Tracks wo das ruhige „Finding a Way“ aber ganz klar der Gewinner ist!

Anspieltipps:

Hier seit ihr mit “Buried Alive”, “Nowhere”, “Time” und “Finding a Way” am Besten bedient.

Fazit :

An meiner Rezi merkt man es ja schon, in Jubelstürme breche ich beim Debütalbum der Jungs von HEAVIEST nicht unbedingt aus! Dafür sind die Songs im Mittelteil einfach zu durchschnittlich geworden. So ab und an blitzt das Können der Truppe ja auch auf, das beweisen ja die Anspieltipps aber im Großen und Ganzen ist das leider einfach etwas wenig für eine richtig hohe Bewertung.
Mehr als solide sechs Punkte kann ich hier leider nicht vergeben!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Buried Alive
02. Decisions
03. Nowhere
04. Betrayed
05. Crawling Back
06. Torment
07. Time
08. Resurrection
09. Finding a Way
10. Land of Sin

Julian

SAILING TO NOWHERE – To the Unknown

Band: Sailing to Nowhere
Album: To the Unknown
Spielzeit: 45:48 min
Stilrichtung: Melodic Power Metal
Plattenfirma:  Bakerteam Records
Veröffentlichung: 16.10.2015
Homepage: www.reverbnation.com/sailingtonowhere

Italien ist immer wieder der Nährboden für neue, junge Metalbands. SAILING TO NOWHERE ist so eine Band da sie sich aus jungen Nachwuchsmusikern des Landes zusammensetzt die sich 2013 unter diesem Bandnamen gründeten.
Man wartet gleich mit zwei Sängern auf, einer weiblichen und einer männlichen Stimme und bewegt sich ansonsten im düsteren musikalischen Fahrwasser, mixt aber so einiges an musikalischen Einflüssen dort rein. Power Metal, Rock, Dark und Gothic Metal sind hier vertreten.
Man konnte für das Debütalbum „Sailing to Nowhere“ welches dieser Tage erscheint auch einige Gastmusiker gewinnen, der bekannteste von ihnen ist Terence Holler (ELDRITCH).
Gestartet wird das Werk mit „No Dreams in my Night“. Genretypisch erstmal mit einer ordentlich, langen Einleitung bevor dann die Musiker das Zepter richtig n die Hand nehmen. Als Einstieg ist die Nummer vielleicht einen Tucken zu lang, denn sie entwickelt und steigert sich erst ab ungefähr der Hälfte der Zeit somit braucht man einen langen Atem für diesen Opener!
Die nächsten, eher im langsameren Fahrwasser angesiedelten Tracks, „Big Fire“, „Fallen Angel“ und „Lovers on Planet Earth“ sind aber richtig tolle Stücke die schon nachdem ersten Hören ins Ohr gehen und dort lange hängen bleiben.
Alles richtig gemacht würde ich sagen.
So gut diese Tracks waren, so durchschnittlich sind die beiden nächsten Songs, erst mit dem Bandsong „Sailing to Nowhere“ schafft es man es wieder an die starke Qualität der ersten Nummer anzuknüpfen.
Leider rutscht man bei den beiden letzten Stücken „Sweet Rain“ und dem ANASTACIA Cover wieder in die Belanglosigkeit ab.
Ein ständiges Auf und Ab also, was uns hier insgesamt auf dem Debütalbum von SAILING TO NOWHERE geboten wird.

Anspieltipps:

Hier sind “Big Fire”, “Fallen Angel”, “Lovers on Planet Earth” sowie “Sailing to Nowhere” die überzeugendsten Songs.

Fazit :

Mit vielen Ambitionen sind SAILING TO NOWHERE gestartet und ab und an erfüllen sie diese auch auf ihrem Debütalbum.
Leider bleibt aber insgesamt zu wenig hängen und viele Songs bewegen sich eher im durchschnittlicheren Bereich.
Vielleicht wollte man auch zu viel auf einmal? Gute Ansätze sind auf jeden Fall da, darauf sollte man aufbauen, denn eine insgesamt solide Leistung hier auf dem Debüt ist dafür eine gute Basis!

WERTUNG:


Trackliste:

01. No Dreams in my Night
02. Big Fire
03. Fallen Angel
04. Lovers on Planet Earth
05. You won’t dare
06. Strange Dimension
07. Sailing to Nowhere
08. Sweet Rain
09. Left Outside Alone

Julian

ROSE’N – Wake Up

Band: Rose’n
Album: Wake Up
Spielzeit: 42:43 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma:  Eigenproduktion
Veröffentlichung: 30.10.2015
Homepage: www.rose-n.com

Die Jungs von ROSE’N sind mit Unterbrechungen eigentlich seit den 80igern aktiv. Mit Hilfe der Jungs und Mädels des deutschen Labels Pure Steel veröffentlicht man nun das erste Fullenght Album der Bandgeschichte.
Das Ziel hierbei ist es sich für ein Label zu empfehlen bzw. einfach überregional bekannt zu werden.
Musikalisch sind die Jungs im Heavy Metal der 80iger verwurzelt und zeigen dies auch auf ihrem Album. Zu hören ist dies direkt beim Opener „Flying“. Nach einer atmosphärischen Einleitung geht es mit typischer 80iger Mucke in die Vollen. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Gesang der doch recht nasal rüberkommt, mal schauen wie sich das Ganze entwickelt! Der Chorus ist auf jeden Fall schön schmissig so das die Nummer als Opener absolut in Ordnung geht.
Ganz in Ordnung und zum anchecken empfehlenswert sind dann im Anschluss auch das sich eher im ruhigeren Bereich bewegende „Tonight“, das flotte „Take me to the Top“ und der Stampfer „Decide it“.
Anschließend gibt es dann das Cover von „My Immortal“ eine Nummer die sich eindeutig ziemlich abgenutzt hat über die Mainstreamabspielschiene, trotzdem aber ganz gut umgesetzt worden ist von den Jungs.
Im letzten Drittel der Scheibe kann dann leider nur noch der Titelsong „Wake Up“ einigermaßen überzeugen, der Rest geht doch ziemlich unter in der Belanglosigkeit.

Anspieltipps:

Hier kann ich euch “Flying”, “Tonight”, “Take me to the Top” und “Decide it” ans Herz legen.

Fazit :

Tja schade die guten Ansätze sind auf jedem Fall bei dem Debütalbum der Jungs von ROSE’N vorhanden! Nur leider setzt man diese nicht konsequent um, heißt das Songmaterial schwankt schon ganz schön von der Qualität her! Zusätzlich ist der Gesang, wie schon angesprochen, doch recht gewöhnungsbedürftig.
Trotzdem muss ich sagen dürften sich Fans der 80iger Mucke hier definitiv wohl fühlen, mehr als solide 6 Punkte sind aber leider nicht drin!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Flying
02. Table’s turned
03. Tonight
04. Take me to the Top
05. Don’t rush ones Fences
06. Decide it
07. My Immortal
08. Dreamer
09. Tales
10. Wake Up

Julian

SUBSIGNAL – The Beacons of Somewhere Sometime

Band: Subsignal
Album: The Beacons of Somewhere Sometime
Spielzeit: 66:20 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Goldencore/Zyx
Veröffentlichung: 30.10.2015
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Das kann man sich im Falle der deutschen Prog Metaller SUBSIGNAL eigentlich schon seit Jahren fragen, denn nicht erst seit dem 2013er Werk „Paraiso“ haben sich die ehemaligen Sieges Even Musiker einen hervorragenden Ruf im In- und Ausland erarbeitet. Nach diversen persönlichen und beruflichen Rück- bzw. Tiefschlägen kehren Gitarrist Markus Steffen und Sänger Arno Menses (nebst einer neuen Begleitmannschaft) mit einem formidablen neuen, fünften Album zurück das deutlich nachdenklicher, vielleicht auch düsterer als sein Vorgäönger daherkommt. Das steht der Band aber ausdrücklich sehr gut zu Gesicht.
Der Brückenschlag zwischen (anspruchsvollem) Prog und melodiösem AOR kann auf vielfältige Art geschehen. Im Vergleich zum neuen, ebenfalls heute hier vorgestellten Album der Australier Teramaze droht das Ganze bei SUBSIGNAL z.B. nie ins Kitschige oder gar offen poppige abzudriften. Im Gegenteil: die Jungs schaffen es auf „The Beacons of Somewhere Sometime“ stehts ein durchgehend ernsthaftiges und doch federleichters Grundgefühl zu vermitteln. Wunderschöne Melodiebögen werden mit harten Gitarrenriffs aufgepeppt wie z.B. in dem bärenstarken Eröffnungsdoppel „Tempest“ und „A Time Out Of Joint“ bevor es dann in dem folgenden „And The Rain Will Wash It All Away“ die ersten Ohrumschmeichelnden grandiosen Melodiebögen zu bestaunen gilt. Überhaupt ist Abwechslung auf dem neuen Album ganz gross geschrieben, denn immer dann wenn man glaubt einen Track durchschaut zu haben, wird ein Haken geschlagen und die Jungs toppen alles nochmals mit einer weiteren unerwarteten Wendung. Alleine für die zahllosen genialen Momente in dem majestätischen „Everything Is Lost“ würde die Konkurrenz einiges geben. Und dann wäre da natürlich noch der in 4 Teile aufgesplittete Titeltrack, der das Album wunderbar schlüssig und spannend abschliesst. Ganz grosses Kino.
Mit „The Beacons of Somewhere Sometime“ ist SUBSIGNAL das perfekte Herbstalbum gelungen – die nahtlose Verzahnung von wehmütigem und zugleich euphorischem Songwriting, harten Bandagen sowie delikaten, ja zerbrechlichechen Strukturen. Im Vergleich zum eh schon starken Vorgänger haben SUBSIGNAL hier nochmals deutlich nachgelegt und ein Kracheralbum eingespielt. Wer sich jetzt nur ein Prog Album gönnen will, dem sei dieses wunderbare, klassisch schöne Stück Musik wärmstens ans Herz gelegt. Besser gehts kaum noch.
WERTUNG




Trackliste:
01. The Calm
02. Tempest
03. A Time Out Of Joint
04. And The Rain Will Wash It All Away
05. Ashes Of Summer
06. A Myth Written On Water
07. Everything Is Lost
08. The Beacons Of Somewhere Sometime, (Part 1: Maelstrom)
09. The Beacons Of Somewhere Sometime, (Part 2: The Path)
10. The Beacons Of Somewhere Sometime, (Part 3: In This Blinding Light)
11. The Beacons Of Somewhere Sometime, (Part 4: A Canopy Of Stars)

Mario

CHAMPLIN, WILLIAMS, FRIESTEDT – CWF

Band: Champlin, Williams, Friestedt
Album: CWF
Spielzeit: 40:26 min
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 23.10.2015
Nach der durchaus starken Live DVD „All Star Band (Live In Concert)“ aus dem Jahr 2013 legen uns die alten Recken Bill Champlin von Chicago (Gesang, Keyboards und Gitarre), Toto’s Joseph Williams (Gesang) sowie Gitarrist Peter Friestedt das erste gemeinsame Studioalbum vor. Und das, soviel kann man schon vorweg verraten, wird AOR Freunden ein verzücktes Lächeln ins Gesicht zaubern. Unter tatkräftiger Mithilfe solcher weitere Hochkaräter wie Steve Porcaro von TOTO und Randy Goodrum (ebenfalls TOTO, Chicago), ist dem Trio eine zeitlose Platte jenseits aller Trends und Moden gelungen – beschränkt aufs Wesentliche: die Musik.

Interessant ist, dass die Aufnahmen zur vorliegenden, simpelst mit „CWF“ betitelten Scheibe, bereits zum Zeitpunkt der 2012er Skandinavien Tour der Jungs gemacht wurden, welche später auf besagter DVD verewigt wurde. Das Material ist also nicht mehr ganz taufrisch, was aber nichts daran ändert, dass der geneigte Melodic Rock Fan hier 10 wunderbare Songs aufgetischt bekommt, perfekt plaziert in der Schnittmenge aus, klar, Toto („Runaway“, „Carry On“), jepp, Chicago (eine Live Version des unkaputtbaren Klassikers „After The Love Has Gone“ aus der Feder von David Foster, Jay Graydon und Bill Champlin) und AOR Standards der Marke Journey („All That I Want“) oder Steely Dan (das wunderbar lässige, nicht ohne ein Augenzwinkern betitelte „Nightfly“). Absolut überzeugend auch der Fluss des Albums, der dank passgenau gesetzter Kontrapunkte (siehe das ohrumschmeichelnde A Capella-Stück „Rivers Of Fear“) nie Langweile aufkommen lässt und jedem Song genügend Raum zur Entfaltung gibt.

Ja, ich höre ja schon auf. Man kann’s halt drehen und wenden wie man will: mit „CWF“ ist CHAMPLIN, WILLIAMS, FREISTEHT ein rundherum tolles Album gelungen, bis zum Rand voll mit zündenden Hooklines, das wohl kaum einen Originalitätspreis gewinnen wird, der anvisierten Zielgruppe aber wie auf den Leib geschneidert ist: antesten!
WERTUNG



Trackliste:
01. Runaway
02. Aria
03. Still Around
04. All That I Want
05. Carry On
06. Nightfly
07. Hearts At War
08. After The Love Has Gone
09. Rivers Of Fear
10. Evermore

Mario

TERAMAZE – Her Halo

Band: Teramaze

Album: Her Halo
Spielzeit: 56:52 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Music Theories Recordings/Mascot Label Group
Veröffentlichung: 30.10.2015
Die Australier TERAMAZE waren zuletzt mit Ihrer ziemlich überzeugenden vierten Scheibe „Esoteric Symbolism” hier bei uns in der Rock Garage zu Besuch. Schon damals war ich von der Band um den fantastischen Gitarristen Dean Wells angetan, habe bei der Punktevergabe aber doch vielleicht einen halben bis ganzen Punkt zu hoch angesetzt – in der Rückschau haperte es auf der 2014er Scheibe dann doch noch etwas in Sachen kohärentem Songwriting und Frontstimme mit Wiedererkennungswert. Beides Baustellen, die die Jungs auf Ihrer nun vorliegenden 5. Platte in Angriff genommen haben: die Kompositionen sind konsequenter auf den Punkt gebracht (man könnte auch sagen: kommerzieller ausgerichtet) und dank des Wechsels am Mikro (der Neue hört auf den Namen Nathan Peachy) auch ein Stück weit glatter und massenkompatibler.
Das ist allerdings beim Einstieg nur auf dem Papier wirklich greifbar, denn gleich der Opener “An Ordinary Dream (Enla Momento)“ ist ein über 12 Minuten langer Brocken, der den Gelegenheitshörer mal sofort vor eine recht unüberschaubare Herausforderung stellt. Und hier sind dann auch schon alle bekannten TERAMAZE Zutaten vorhanden: fettes, leicht thrashiges Riffing, Prog-Spielereien die gekonnt in versteckte Details eingebaut sind und zahllose Windungen und Arrangement-Tricks. Die Frage ist natürlich auch hier, ob die Kernstücke zünden, sprich, ob die Melodien auch hängenbleiben. Und das muss wohl jeder selber herausfinden. Sänger Peachy macht seine Sache jedenfalls sehr gut, ist im Vergleich zu seinem Vorgänger aber auch eine Ecke weniger aggressiv unterwegs. Das scheint aber auch für das gesamte neue Konzept der Jungs zu gelten, denn der Titeltrack zum Beispiel ist konsequent auf Schönklang gebürstet, was Fans des bisherigen Sounds der Band womöglich ein wenig vor den Kopf stossen mag. Aber jedem können die Jungs es natürlich auch nicht recht machen. „Her Halo“ ist mit seiner poppigen Schlagseite jedenfalls eines der Highlights des Albums, das mit dem grandiosen Instrumental „Trapeze“ und dem leicht Dream Theater lastigen, verspielten „Delusions of Grandeur“ noch weitere starke Songs zu bieten hat. Der Rest des Albums ist auf demselben handwerklich beeindruckenden, kompositorisch immer kurz vorm Kitsch einhaltenden Niveau. Lediglich das banale, balladeske „Broken“ kommt leider absolut nicht aus dem Quark .
Ich befürchte ein wenig, dass das immense spielerische, ja, handwerkliche, Talent von Dean Wells nie ganz die verdienten Früchte einbringen wird. Was der Junge (plus seine Mitstreiter) musikalisch fabrizieren ist oberste Championsleague – leider ist es ihm bisher noch nicht gelungen auch die entsprechenden zeitlosen, wirklich zwingenden Songs drumherum zu schreiben. Auch mit „Her Halo“ hinken TERAMAZE den eigenen Ansprüchen hinterher: von Jacob Hansen (u.a Kamelot, Primal Fear, Evergrey) soundtechnisch natürlich hammermässig in Szene gesetzt, auf spielerischem Top-Niveau und mit durchaus guten Songideen fehlt immer noch der letzte, geniale Funke, der eine Band wie Dream Theater oder Symphony X auf den Olamp katapultiert hat, den Bands aus der zweiten Reihe aber leider verwehrt bleibt. Bei mir jedenfalls wecken auch die neuen, deutlich auf Eingängigkeit und Kommerz ausgerichteten Songs ebenso wenig restlose Begeisterung wie das deutlich härtere (und auch eigenwilligere) Material der Vorgängerscheibe. Das 5. Album der Band aus Down-Under ist alles andre als schlecht, aber der ganz grosse Wurf ist es auch noch nicht …
WERTUNG
Trackliste:
01. An Ordinary Dream (Enla Momento)
02. To Love, a Tyrant
03. Her Halo
04. Out of Subconscious
05. For the Innocent
06. Trapeze
07. Broken
08. Delusions of Grandeur

Mario