FORBIDDEN SEED – From Sand to Eternity

Band: Forbidden Seed
Album: From Sand to Eternity
Spielzeit: 58:41 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: ROAR!
Veröffentlichung: 27.11.2015
Homepage: https://www.facebook.com/Forbidden-Seed-1458862664337259/

Mit den Jungs von DIVINER und ihrem Debütalbum „Fallen Empires“ gab es vor kurzem schon mal ein sehr ordentliches Debüt einer neuen griechischen Band. Nun ziehen die Jungs von FORBIDDEN SEED nach und präsentieren ihrerseits ihr Debütalbum „From Sand to Eternity“.
Anders als die zuvor angesprochene Band frönen FORBIDDEN SEED aber eher dem düsteren Power Metal ala ICED EARTH. Hier wird also eine etwas andere Zielgruppe angesprochen.
Die Vorschusslorbeeren und die ersten Eindrücke versprechen so einiges, wir finden jetzt nun zusammen, beginnend mit dem Albumopener „Dawn“, heraus ob diese gerechtfertigt sind. Mehr als ein atmosphärisches Intro ist „Dawn“ leider nicht geworden, dafür schlägt der nächste Track „Judgement Bell“direkt so richtig ein! Hier haben wir kraftvolle Drums, harte Riffs und einen tollen, ausdrucksstarken Gesang zu verzeichnen. Alle diese Eigenschaften plus ein Ohrwurmchorus machen diesen ersten, richtigen, Track zu einem lupenreinen Anspieltipp.
Das folgende „Beginning of the End“ kann dann das Qualitätslevel nicht ganz halten, dem wiederum steht mit „Kill the Sun“ dann der nächste Ohrwurm und Anspieltipp entgegen.
Danach gibt es die Album namensgebende vierteilige Saga „From Sand to Eternity auf die Ohren, wo jeder Song einzelnd schon gut ist, die Atmosphäre und die Geschichte lässt sich aber nur im Gesamten richtig fassen. Ein schönes Stück Metal was uns hier die Jungs von FORBIDDEN SEED präsentieren, so etwas auf einem Debütalbum zu finden, das zeugt schon von Qualität.
„If a Soul is not free“ leitet dann das Schlussdrittel ein wo wir es nochmal mit drei einzelnen Tracks zu tun haben. Hier zeigt sich besonders „Enchanted Grace“, welches mit weiblichen Gesang unterstützt wird, von seiner besten Seite. Die anderen beiden Nummern sind zwar auch nicht schlecht, können das Qualitätsniveau aber nicht ganz halten.

Anspieltipps:

Hervorstechen tun hier auf jeden Fall “Judgement Bell”, “Kill the Sun”, “From Sand to Eternity” Saga und “Enchanted Grace”.

Fazit :

Das Debütalbum der Jungs von FORBIDDEN SEED kann sich auf jeden Fall hören lassen! Für Fans von ICED EARTH bedeutet es auf jeden Fall ein gefundenes Fressen, klingen die Jungs doch Phasenweise ganz schön nach den großen Vorbildern. Aber man schafft es auch immer wieder mit Eigenständigkeit zu überzeugen und hat dazu noch starke Tracks in der Hinterhand!
Somit ist auch das Gesamtresultat eine starkes und sollte Genrefans auf jeden Fall ansprechen!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Dawn
02. Judgement Bell
03. Beginning of the End
04. Kill the Sun
05. Blessed are Those
06. Desert’s Bride
07. Oblivion
08. Empire of the Sun
09. If a Soul is not free
10. Enchanted Grace
11. Life itself

Julian

CASE THE ACE – Hell Yeah!

Band: Chase The Ace
Album: Hell Yeah!
Spielzeit: 42:18 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Off Yer Rocka Recordings
Veröffentlichung: 13.11.2015
Homepage: www.chasetheaceband.com

Seit einiger Zeit sind sie in Großbritannien ansässig – genauer gesagt in der Hauptstadt London. Für ihre musikalische Karriere sind die Jungs von CHASE THE ACE eben mal aus ihrer Heimat Israel dorthin gezogen. Ein kluger Schachzug, denn vor dort aus lässt sich Europa perfekt betouren, was die Band in der letzten Zeit ausgiebig getan hat. Ich konnte mich unlängst von den Live-Qualitäten selbst überzeugen, als sie zusammen mit MICHAEL MONROE und HARDCORE SUPERSTAR für einen außergewöhnlich gelungenen Konzertabend gesorgt haben. Naja, das war vielleicht etwas konservativ formuliert: diese drei Bands haben den Laden komplett auseinander genommen!  Höchste Zeit also, um das neue Album „Hell Yeah!“ unter die Lupe zu nehmen. Nach dem ambitionierten Langspieldebüt „Are You Ready?“ von 2013 (Rezi HIER) haben sich Sänger und Gitarrist Roi Vito Peleg und Schlagzeuger Yam Artzy nebst dem damals neu hinzugestoßenen Bassisten Yair Gadon noch einmal auf die Suche nach einem geeigneten Lead Gitarristen gemacht und ihn mit Dan Parsons auch gefunden.

Mit mächtigem Druck kommt der Opener „The Stalker“ daher, mit dem CHASE THE ACE auch ihr Konzert in München eröffnet haben. Geile Gitarrenleads, dicke Chöre und jede Menge Power – so haben wir die Band bereits auf ihrem Debüt kennen und lieben gelernt. Das Grundrezept führt das Quartett auch hier fort, der Sound ist aber um Längen besser. „Set You On Fire“ strotzt ebenfalls vor Spielfreude und Selbstvertrauen. Nach dem Titeltrack fahren die Jungs mit „Fortunate Son“ eine dicke Überraschung auf, denn die Coverversion von CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL und ihrem Anti-Kriegssong haben CHASE THE ACE so grandios umgesetzt, wie man es selten erleben darf.

Das balladeske „Desert Rose“ bildet eine willkommene Abwechslung bevor mit „Bad Seed“ der bisher schwächste Song der Bandgeschichte so dahinplätschert. Diesen Schnitzer kann die Formation aber mit weiteren starken Nummern wie „Full Throttle“ oder „Dead Man Rocking“ ausmerzen. Mit „Sharp Dressed Man“ steht eine zweite Coverversion auf dem Programm. Die ist zwar ebenfalls gelungen, kann aber an die Adaption des CCR Stücks nicht heranreichen.

Die Wahl-Briten machen auf ihrem zweiten Album den gleichen Fehler wie beim Debüt vor zwei Jahren. Eine bessere Selektion der Songs würde die Klasse der Band noch besser ins Rampenlicht stellen. Denn die ist ohne Zweifel vorhanden. Das unterstreicht die tolle Live-Performance allemal. Aber auch auf Platte können CHASE THE ACE aus der Masse der Veröffentlichungen herausstechen. Sie haben ihren eigenen Stil und machen einfach Spaß. Und so kann ich „Hell Yeah!“ jedem qualitätsbewussten Hardrocker ans Herz legen.

WERTUNG:


Trackliste:

1. The Stalker
2. Set You On Fire
3. Hell Yeah
4. Fortunate Son
5. Desert Rose
6. Bad Seed
7. Full Throttle
8. Dead Man Rocking
9. Out Of Reach
10. Sharp Dressed Man
11. Still Got It
12. Prisoner In Paradise
13. Running As Fast As I Can (With My Eyes Closed)

Stefan

MANIMAL – Trapped in the Shadows

Band: Manimal
Album: Trapped in the Shadows
Spielzeit: 50:25 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 20.11.2015
Homepage: www.manimal.se

Von den Schweden von MANIMAL hatte man auch schon länger nichts mehr gehört! 2001 gegründet brachte man 2009 das Debütalbum „The Darkest Room“ auf den Markt welches mit der tollen Mischung aus Melodic Metal mit progressiven Elementen voll überzeugen konnte.
Lange war es wie gesagt ruhig um die Band, aber man war nicht untätig und hat still und heimlich das neue Album „Trapped in the Shadows“ zusammen geschraubt!
Man verspricht eine Weiterentwicklung des Bandsounds des Debüts und hat mit Udo Dirkschneider (U.D.O) einen Gastsänger mit an Bord.
Und auch an der Produzentenfront gibt es Prominenz, mit Achim Koehler (PRIMAL FEAR, BRAINSTORM, SINNER) sitzt ein Genrefachmann an den Reglern.
Für das Jahr 2016 befindet man sich schon in der Planung einer Tour und Festivalauftritten und jetzt widmen wir uns aber erstmal mit dem Albumopener „Irresistable“ dem neuen Diskus.
Nach einer kurzen atmosphärischen Einleitung geht die Nummer direkt nach vorne. Kraftvolle Drums und Riffs erwarten uns die garniert von dem hohen und kraftvolle Organ des Fronters sich in bester JUDAS PRIEST Manier in unsere Gehörgänge brennen! Ein eingängiger Chorus tut dazu das übrige, fertig ist der perfekte Opener und der erste Anspieltipp!
Ähnliches kann man auch beim anschließenden „March of Madness“ festhalten. Denn auch dieser bewegt sich im Midtempobereich, geht zwar etwas melodischer zu Werke, bietet aber ansonsten die gleiche starke Qualität wie der Opener. Fronter Samuel Nyman geht hier auch nicht mehr ganz so hoch zu Werke wie es beim Eröffnungstrack der Fall ist, was vielen vermutlich entgegen kommen dürfte.
Mit dem ordentlichen, aber nicht weltbewegenden düsteren Stampfer „The Dark“ wird dann der Faden gut weitergesponnen, das knackige „Trapped in the Shadows“ reißt einen dann als Genrefan wieder zu wahren Jubelstürmen hin und „Invincible“ schließt dann den ersten Teil der Scheibe ebenfalls ganz ordentlich ab.
Was erwartet uns in der zweiten Hälfte? Nun die Frage ist relativ schnell beantwortet, genau das Gleiche wie in Hälfte Eins! Klassische Power Metalsongs die mal mehr mal weniger direkt zünden, aber sich alle weit von Ausfällen entfernt bewegen.
Klare Glanzpunkte sind hier „The Journey“, bei dem Gastsänger Udo Dirkschneider seinen Beitrag leistet, sowie „Screaming Out“.
Abschließend bleibt glaube ich nur festzuhalten das sich das lange Warten auf das neue MANIMAL Album mehr als gelohnt hat!

Anspieltipps:

Dieses Mal gebe ich euch “Irresistable”, “March of Madness”, “Trapped in the Shadows”,“The Journey” sowie “Screaming Out” mit auf den Weg.

Fazit :

Mein letzter Satz in der Rezi sagt ja eigentlich schon alles. Das neue Werk von MANIMAL lohnt sich auf jeden Fall für alle Fans der Band sowie Genreanhänger und das Warten hat sich definitiv gelohnt!
Man muss mit dem hohen Gesang von Fronter Samuel klar kommen, aber danach steht einem entspannten Hörgenuss nichts mehr im Wege. Irgendwie erinnert mich die Scheibe immer wieder an das starke SERIOUS BLACK Debütalbum, wenn man hier auch stilistisch in eine etwas andere Ecke geht.
Von mir gibt es auf jeden Fall eine klare Kaufempfehlung für das Album für euch und ich hoffe das wir auf das nächste MANIMAL Werk nicht mehr so lange warten müssen!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Irresistable
02. March of Madness
03. The Dark
04. Trapped in the Shadows
05. Invincible
06. Man-Made Devil
07. Silent Messiah
08. The Journey
09. Screaming Out
10. Psychopomp

Julian

FIND ME – Dark Angel

Band: Find Me
Album: Dark Angel
Spielzeit: 55:42 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 04.12.2015
Homepage: www.frontiers.it

Bereits 2013 arbeitete das von Frontiers Präsident Serafino Perugino zusammengeführte Duo Robbie LaBlanc und Daniel Flores als FIND ME zusammen. Das Resultat war in Form des Albums „Wings Of Love“ durchaus hörenswert (Rezi HIER). Freunde knackigen Melodic Rocks der Marke JOURNEY, W.E.T. oder WORK OF ART werden sicher auch bei der Ankündigung einer neuerlichen Kollaboration der beiden Kreativköpfe die Ohren gespitzt haben. Hat Daniel Flores mit seinem Wirken mit Kollegin ISSA eher an Glanz verloren, warten die Fans sicher auf ein neues Lebenszeichen von Robbie und Brian LaBlanc´s BLANC FACES, die zwei richtig gute Melodic Rock Alben auf dem Kerbholz haben. Zumindest die Stimme des guten Robbie kann man jetzt auf dem zweiten FIND ME Silberling hören. „Dark Angel“ nennt sich das Teil – und wie der Vorgänger setzt man auf perfekt in Szene gesetzten Melodic Rock, der dem von BLANC FACES gar nicht so unähnlich ist.

Und mit Songs wie dem Opener „Nowhere To Hide“, die vor Spielfreude beinahe platzen, kann man sich einfach nicht in die Nesseln setzen. Ebenfalls äußerst stark tönen das folgende „Let Love Rule“ oder das Duett mit Angelica Rylin, das auf den Namen „Another Day“ hört. Hat man diese drei Songs einmal gehört, müsste die Kaufentscheidung bereits feststehen. Eine gute Entscheidung, wird man sich zu Hause denken, denn auch „Did You Feel Any Love“, „Bleed In The Rain“ oder der Titelsong haben einiges drauf.

FIND ME schaffen es auch auf Album Nummero zwo, ihr Hochglanz-Programm auf einem ganzen Dutzend guter Songs durchzuziehen. Ein Album ohne Ecken und Kanten zwar, aber das wird den Genrefan wenig stören. Hier passt vieles: angefangen von den tollen Kompositionen, dem guten Sound bis hin zur herausragenden Stimme eines Robbie LaBlanc.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Nowhere To Hide
2. Let Love Rule
3. Forever
4. Another Day
5. Dark Angel
6. Bleed In The Rain
7. Face To Face
8. Where Do I Go
9. Midnight Memories
10. Don´t Slip Away
11. Did You Feel Any Love
12. I´m Free

Stefan

KHYMERA – The Grand Design

Band: Khymera
Album: The Grand Design
Spielzeit: 54:30 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 04.12.2015
Homepage: www.frontiers.it

Lange war es still im Lager von KHYMERA. Die letzte Platte „The Greatest Wonder“ datiert auf 2008. Angefangen hatte alles Anfang des neuen Jahrtausends, als sich der italienische Musiker und Produzent Daniele Liverani mit KANSAS-Ikone Steve Walsh zusammengetan hat und in der Folge 2003 das selbstbetitelte Debüt auf den Weg brachte. Für den Nachfolger „A New Promise“, der 2005 veröffentlicht wurde, rekrutierte Liverani PINK CREAM 69 Bassist Dennis Ward für den Posten am Mikrofon. Der Musiker und Soundtüftler verblüffte wohl viele mit seinen Sangeskünsten und so blieb er dieser Aufgabe bei KHYMERA treu. Mit „The Grand Design“ erscheint nun das mittlerweile dritte Album mit ihm als Frontmann. Nicht mehr mit an Bord ist Gründer und Initiator Daniele Liverani. Dennoch liest sich die Besetzungsliste nicht schlecht: neben Ward am Bass und Mikrofon, konnten Keyboarder Eric Ragno, Felix Bohnke von EDGUY für die Drums sowie Michael Klein von WICKED SENSATION als Gitarrist gewonnen werden.

Und Eric Ragno darf sich beim Opener gleich voll austoben. Mit dicken Keyboardteppichen kommt „Never Give Up On You“ daher – und mit gefälligen Melodien sowie einem treibenden Beat. Ein gelungener Start, der sich vor der eigenen Diskografie nicht verstecken muss. Das behäbigere „Tell Me Something“ tönt ebenfalls recht gut, wenngleich hier schon eher auf Nummer sicher komponiert wurde. Dem Zufall überlassen Ward und seine Mannen auch auf den noch folgenden zehn Stücken absolut nichts. Egal, ob die Ballade „Say What You Want“, das starke „A Night To Remember“ oder das titelgebende „The Grand Design“ sind wohldurchdacht und glänzend in Szene gesetzt.

Dass “The Grand Design” nicht ganz an das übrige Schaffen der Band heranreicht, liegt vielleicht daran, dass mit Daniele Liverani ein wichtiger Ideengeber fehlt. An der fehlenden Qualität im Kader aber sicher nicht. Versteht mich nicht falsch – dieses Dutzend Songs kann durchaus gefallen, aber der Name KHYMERA hatte in der Vergangenheit eine eigenere Handschrift. So bleibt „The Grand Design“ ein gutes und gelungenes Melodic Rock Album unter vielen.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Never Give Up On You
2. Tell Me Something
3. Say What You Want
4. I Believe
5. A Night To Remember
6. She´s Got The Love
7. Land Of Golden Dreams
8. The Grand Design
9. Streetlights
10. Who´s Fooling Who
11. Finally
12. Where Is The Love

Stefan

CHASTAIN – We bleed Metal

Band: Chastain
Album: We bleed Metal
Spielzeit: 44:51 min
Stilrichtung: US Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 06.11.2015
Homepage: www.myspace.com/chastainofficial

US Metal Freaks dürften bei dem Namen CHASTAIN feuchte Augen bekommen! Die Band ist seit 1984 aktiv und hat, angeführt von den beiden Bandmasterminds Gitarrist David T Chastain und Frontröhre Leather Leone bis heute unzählige Alben auf den Markt gebracht. Unter anderen so Bombenalben wie „Ruler of the Wasteland“ oder „The Voice of the Cult“.
Nun bringt die Band über das deutsche Label Pure Steel Records ihr neues, zehntes Album „We bleed Metal“ heraus. Und der Name ist Programm! Denn die rauchige Stimme von Leather sowie das markante-düstere Riffing von David schreien zu jeder Sekunde METAL POWER PUR.
Mit dem Titeltrack „We bleed Metal“ wird der US Metal Wahnsinn eröffnet. Und hier zeigt Leather welch geile Metalröhre sie besitzt! Dazu noch die messerscharfen Riffs von David und ein eingängiger Chorus fertig ist der perfekte Opener. Starker Beginn!
Und die wilde Fahrt geht mit „All Hail the King“ direkt weiter, schnell und kompromisslos ballert man sich durch die Nummer, ein Fest für die Nackenmuskeln würde ich sagen. So langsam kommen alle Körperteile hier auf Betriebstemperatur!
Und diese wird auch bei den nächsten Tracks nicht so wirklich abkühlen, denn die beiden Stampfer „Against all the Gods“ und „Search Time for you“ fügen sich ebenso gut ins bisherige Soundgefüge ein wie der folgende Hochgeschwindigkeitsbrecher „Don’t trust tomorrow“.
Sehr oldschool ist der in der Mitte angesiedelte Banger „I’am a Warrior“ geworden. Ich glaube live dürfte die Nummer ziemlich abgehen, schon auf Platte kann man sich deren Charme nicht entziehen. Ein Fest für die Genrefans!
Nachdem es bei „Evolution of Terror“ nochmal US Metal Business as usual gibt finden wir bei „The Last ones alive“ zum ersten Mal auch etwas ruhigere Töne, die gerade Leather auch sehr gut zu Gesicht stehen. Die Nummer schafft es auf jeden Fall wieder direkt einen in den Bann zu ziehen.
Da auch der Abschlusssong „Secrets“ ganz ordentlich gelungen ist, obwohl man hier das erste Mal leicht schwächelt, kann man hier glaube ich von einer wirklich triumphalen Rückkehr der US Metalrecken CHASTAIN sprechen, well done!

Anspieltipps:

Hier kann ich euch ganz klar “We bleed Metal”, “All Hail the King”, “Against all the Gods” , “I’am a Warrior” sowie “The Last ones alive” nennen.

Fazit :

Das mit den feuchte Augen bekommen zu Beginn meiner Rezi kann ich auch zum Ende der Rezi so stehen lassen! CHASTAIN feiern hier wirklich eine triumphale Rückkehr und liefern mit Sicherheit ihre stärkste Veröffentlichung seit Jahren ab.
Genrefans kommen hier absolut auf ihre Kosten, und deswegen gibt es auch von mir vollkommen verdient eine Benotung in unseren Topbereich.
Absolute Kaufempfehlung für die angesprochene Zielgruppe!

WERTUNG:


Trackliste:

01. We bleed Metal
02. All Hail the King
03. Against all the Gods
04. Search Time for You
05. Don’t trust tomorrow
06. I am a Warrior
07. Evolution of Terror
08. The Last Ones Alive
09. Secrets

Julian

DIVINER – Fallen Empires

Band: Diviner
Album: Fallen Empires
Spielzeit: 51:05 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Ulterium Records
Veröffentlichung: 20.11.2015
Homepage: www.facebook.com/divinermetalband

Griechenland entwickelt sich ja so langsam immer mehr zu einem waschechten Metalland. Nach so Dauerbrennern wie FIREWIND, OUTLOUD oder INNERWISH haben wir nun mit DIVINER einen weiteren Newcomer aus diesem Land zu verzeichnen, der dieser Tage ihr Debütalbum „Fallen Empires“ auf den Markt bringt. Und die Bandmitglieder sind wahrlich keine Unbekannten in der Szene denn mit Sänger Yiannis Papanikolaou, Gitarrist Thimios Krikos sowie Schlagzeuger Fragiskos Samoilis haben wir gleich drei Ex und immer noch INNERWISH Bandmates zu verzeichnen.
Der Sound der Truppe kann als klassischer Heavy Metal bezeichnet werden der bestimmt jedem Anhänger des Genre schmecken sollte.
Die wilde Fahrt beginnt mit dem Albumopener und Titeltrack „Fallen Empires“. Nach einer guten Minuten erklingt das außergewöhnliche Organ von Sänger Yiannis, der Gute hat definitiv Wiedererkennungswert und die Nummer an sich steigert sich von Mal zu Mal in einen sehr ordentliche Midtempotrack dessen größte Stärke mit Sicherheit der tolle Chorus ist.
Über das bärenstarke „Kingdom Come“ brauchen wir nicht viele Worte zu verlieren! Besser kann man einen melodischen Midtempotrack nicht aufs Tablett bringen. Ich bin zum ersten Mal richtig begeistert : – ) .
Und die Begeisterung hält auch bei den nächsten Tracks durchaus an, „Evilizer“ ist zwar nicht ganz der Ohrwurm vor dem Herren, kann aber mit seiner Härte überzeugen, das an Ohrwurmqualität was der Vorgängersong nicht hatte gleicht dann „Riders from the East“ im Anschluss spielend aus.
Episch wird es dann bei „The Legend goes on“, melodischer Heavy Metal der Spitzenklasse gibt es dann wieder bei „Come into my Glory“ auf die Ohren und „Seven Gates“ bildet dann den epischen Abschluss des starken Mittelteils.
Und auch bei den drei letzten Songs können wir keine wirklich schlechte Nummer entdecken von daher gehen auch für diesen Abschluss beide Daumen definitiv nach oben, wohl gemerkt verzichtet man hier komplett auf die Quotenballade und das ist doch mal eine tolle Abwechslung in der heutigen Zeit.

Anspieltipps:

Mit “Fallen Empires”, “Kingdom Come”, “Riders from the East”, “Come into my Glory” und “Out in the Abyss” seit ihr hier am Besten bedient.

Fazit :

Ein starkes Debütalbum haben die Jungs von DIVINER hier am Start! Man merkt das wir es hier mit alten Hasen der Szene zu tun haben und ich denke Heavy Metalfans die auf melodische Mucke ohne Keyboards stehen sind hier definitiv an der richtigen Adresse!
Ich hoffe das wir noch viel von der Band hören werden und freue mich jetzt schon mal auf das nächste Meisterwerk der Band. Das Debüt hat auf jeden Fall schon mal das Zeug zum Bandklassiker!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Fallen Empires
02. Kingdom Come
03. Evilizer
04. Riders from the East
05. The Legend goes on
06. Come into my Glory
07. Seven Gates
08. The Shadow and the Dark
09. Sacred War
10. Out in the Abyss

Julian

VOODOO CIRCLE – Whisky Fingers

Band: Voodoo Circle
Album: Whisky Fingers
Spielzeit: 50:50 min
Stilrichtung: Classic Hard Rock
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 27.11.2015
In schöner Regelmässigkeit hauen Alex Beyrodt und seine Mitstreiter unter dem VOODOO CIRCLE Banner qualitativ hochwertige Ersatzdrogen für die dahindarbende Whitesnake Fangemeinde raus. Auch auf Abum No. 4 geht es mal wieder im Grossen und Ganzen um eine unverholene Verbeugung vor der weissen Schlange und auch diesmal stellen VOODO CIRCLE die letzten Outputs von Coverdale und Co. locker in den Schatten. Man könnte beinahe meinen, der gute Herr Beyrodt möchte seinen Frust darüber abbauen, dass nicht er sondern Joel Hoekstra den vakanten Gitarristen-Posten nach dem Abgang von Doug Aldrich angeboten bekam. Wenn man sich anhört wie ungeniert nah er allerdings manchmal am Sound und Stil von John Sykes klebt (das Solo im Opener „Trapped In Paradise“ ist schon dreist) kann man auch verstehen warum Coverdale jemanden ausgesucht hat, der zumindest versucht eine eigene Stimme ins Spiel zu bringen. In bester John Sykes Manier rifft und soliert sich der saarländische Saitenkünstler wieder durch eine Handvoll Songs, die irgendwo zwischen der bluesigen Anfangsphase und dem 80er Metal (bis einschliessliche dem „1987“ Album) von Whitesnake angesiedelt sind.
Der klasse Opener „Trapped In Paradise“, der treibende Hard-Rocker „Straight Shooter“, das mit fetter Orgel von Neuzugang Alessandro del Vecchio (Keyboards, Gesang) veredelte „Heart Of Stone“ oder der tiefenentspannte Blues „The Rhythm Of my Heart“ sind mal wieder Highlights aller erster Güteklasse, angesichts einiger nur durchschnittlichen Songs wie „5 O’Clock“ oder der hart am Kitsch angesiedelten Nummer „The Day The Walls Came Down“ macht sich auf Album No. 4 aber langam auch etwas Ernüchterung breit. So gut VOODO CIRCLE das Erbe von Whitesnake auch verwalten, so sehr wünscht man sich mittlerweile deutlicheren Mut zur Eigenständigkeit und einem individuellen Sound. Vor allem Sänger David Readman, der auf „Whisky Fingers“ erneut zeigt, dass er zu den absoluten Könnern seines Fachs gehört, ist leider allzu oft aufs Kopieren von Oberschlange Coverdale fixiert und ist in seinen Möglichkeiten etwas eingeschränkt.
Unterm Strich geben VOODO CIRCLE aber auch mit „Whisky Fingers“, das die besten Zutaten der beiden Vorgänger in sich vereint, mal wieder eine exquisite Visitenkarte ab. Handwerklich über jeden Zweifel erhaben, schön erdig und fett produziert und den grossen Vorbildern gerade was das Songwriting angeht immer eine Nasenlänge voraus. Wem das bisherige Schaffen der Band zugesagt hat kann auch hier wieder bedenkenlos zugreifen. „Whisky Fingers“ ist Stagnation auf hohem Niveau.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Trapped In Paradise
02. Heartbreaking Woman
03. Watch And Wait (I Got My Eye On You)
04. Medicine Man
05. The Day The Walls Came Down
06. Heart Of Stone
07. Straight Shooter
08. The Rhythm Of my Heart
09. Devil Takes Me Down
10. 5 O’Clock
11. Been Said And Done

Mario

JACOBS MOOR – The Evil In Me (EP)

Band: Jacobs Moor
Album: The Evil In Me (EP)
Spielzeit: 35:43 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Bleeding Star Records
Veröffentlichung: /
Homepage: www.jacobsmoor.com

Nach der starken Debüt Scheibe aus dem vergangenen Jahr melden sich JACOBS MOOR mit einem (leider nur kurzen) Lebenszeichen zurück. Auf der nun veröffentlichten neuen EP gibt es mit dem Titeltrack „The Evil In Me“ einen abermals überzeugenden flotten Stampfer zu bestaunen, der vom effektiven Intro (mit leichtem WASP-Einschlag), über die gewohnt kompetente, schön im Thrash verwurzelte Gitarrenarbeit bis zum abwechslungsreichen Gesang von Fronten Richard Kremier alle JACOBS MOOR Trademarks auffährt. Ein geiler Song, der Lust auf Mehr macht. Mit dem getragenen „Away“ ist noch ein zweiter neuer Track vertreten, der aber im Gegensatz zum tollen ersten Song etwas bieder daherkommt und trotz guter Melodie das Niveau nicht ganz halten kann. Komplettiert wird die EP von dem bei Konzerten eingesetzten Intro sowie 4 Live-Tracks, die im April 2014 aufgenommen wurden und schon vom Debüt bekannt sind. Die Klangqualität der Live-Recordings ist ausgesprochen gut und fällt im Vergleich zum Studiomaterial nicht wirklich ab. Die Live Aufnahmen zeigen, dass die Jungs Ihr Material auch auf der Bühne umsetzen können und Eure Aufmerksamkeit mehr als verdient haben. In Zeiten in denen jeder Hinz und Kunz am heimischen PC eine halbherzige Metal-Platte „einspielen“ und ins Netz stellen kann sollten gerade die Bands belohnt werden, die sich Mühe geben Ihre Musik so gut es geht zu produzieren, hochwertig zu verpacken und Ihr Schaffen auch selber aktiv zu bewerben. Bands wie JACOBS MOOR.

Die EP kann wie der Vorgänger im Digitalformat bei allen bekannten online Shops wie z.B. itunes oder amazon bezogen werden und ist hoffendlich nur ein Vorgeschmack auf weiteres Futter aus dem Hause JACOBS MOOR.

WERTUNG: (Keine Wertung)

Trackliste:

01. The Evil In Me
02. Away
03. Moor (Live-Intro)
04. Between The Lies (Live)
05. Faceless Man (Live)
06. Unfound (Live)
07. The Truth (Live)

Mario

SERGEANT STEEL – Riders Of The Worm

Band: Sergeant Steel
Album: Riders Of The Worm
Spielzeit: 55:36 min.
Stilrichtung: Hardrock, Hair Metal
Plattenfirma: Boyz Tyme Records
Veröffentlichung: 27.11.2015
Homepage: www.sergeant-steel.com

Vor gut zwei Jahren haben die österreichischen Hardrocker SERGEANT STEEL mit „Men On A Mission“ ein starkes Album aufgetischt (Rezi HIER). Dass sich das Sextett für die aktuelle Silberscheibe „Riders Of The Worm“ abermals mit Produzentenlegende Michael Wagener zusammengetan hat, liegt schon fast auf der Hand. Aber nicht nur das, in Nashville, wo Wagener´s WireWorld Studio 2.0 zu Hause sind, konnten Größen wie Mark Slaughter (SLAUGHTER) oder Kane Roberts (Ex-ALICE COOPER) für Gastbeiträge gewonnen werden. Diese sollten aber nicht ausschlaggebend für die neue Platte sein, denn immerhin konnten SERGEANT STEEL schon zwischen den beiden letzten Tonträgern enorm an Klasse gewinnen. Dass dabei der zuweilen schräge Humor der Österreicher nicht auf der Strecke bleibt, ist ein gutes Zeichen, denn der gehört ganz fest zur Band.

Auch der zugegebenermaßen extravagante Gesang von Philip Schlachter alias Phil Vanderkill ist ein weiteres Markenzeichen von SERGEANT STEEL. Und das ist einer der dicksten Pluspunkte der Band: sie hat Charakter und eigene Ideen. Klar hat jede Kapelle seine Vorbilder, aber das Sextett aus Oberösterreich macht daraus einen ganz eigenen Sound. Manchmal etwas eigen, aber auch extrem unterhaltsam – und immer mit einer gehörigen Portion Ohrwurmmelodien. Das Line-Up ist ebenfalls stabil geblieben und ist unverändert zum Vorgänger.

Gleich vierzehn Stücke haben sich auf „Riders Of The Worm“ versammelt. Und mit dem Opener „Happy Time (Love On Demand)“ setzen die Jungs gleich ein Zeichen: mit dicken Chören, zuckersüßen Melodien und einer gehörigen Portion Eier zeigen SERGEANT STEEL, dass sie vor Selbstvertrauen nur so strotzen. Das bleibt auch über weite Teile des Silberlings so. Schon das folgende „Dirty Habits“ kann mit Lässigkeit, perfektem Achtziger-Feeling und wummernder Hammond punkten. Gegensätze ziehen sich also manchmal doch an, diesem Credo sind SERGEANT STEEL schon immer treu. Für „Silver Spoon“ machen die Österreicher eine Kehrtwendung und mischen ein wenig AOR in ihren Sound. Mit betont kitschigen Keyboards, einfachen Melodien und einem tollen Solo von Kane Roberts erzählt Phil Vanderkill eine Geschichte, die die meisten anderen Rockbands komplett umgekehrt formuliert hätten: nix mit räudigem Straßenimage und ärmlichen Verhältnissen in der Kindheit. Hier wird der buchstäbliche silberne Löffel ausgepackt.

Ein weiteres Highlight ist der coole Rocker „Young And Hungry“, bei dem sich Mark Slaughter als Duettpartner für Phil Vanderkill die Ehre gibt. Das glamige „Hot Widow“ oder das nachdenkliche „Promised Land“ sind weitere Anspieltipps. „So viele Anspieltipps?“ werdet Ihr jetzt denken – ja, „Riders Of The Worm“ ist halt ein klasse Album geworden. Außerdem ist es noch einen ticken stärker als der ohnehin schon tolle Vorgänger. SERGEANT STEEL haben nicht erst seit gestern ihren eigenen Stil gefunden, auf „Riders Of The Worm“ präzisieren sie ihn weiter. Ich bleibe dabei: Hardrock made in Austria bekommt mit SERGEANT STEEL einen ganz neuen Stellenwert. Ganz starkes Teil!

WERTUNG:


Trackliste:

1. Happy Time (Love On Demand)
2. Dirty Habits
3. Silver Spoon (feat. Kane Roberts)
4. Where My Heart Is
5. Young And Hungry (feat. Mark Slaughter)
6. Only Good Girls (Love A Rock´n Roll Boy)
7. Hot Widow
8. Mr. Right
9. Can´t Take My Hands
10. Rock´n Roll Highway
11. Samsara
12. Promised Land
13. Trouble maker
14. Dirty Habits (Bling-Bling-ReMIX)

Stefan