KING ZEBRA – Wild! Wild! Wild!

Band: King Zebra
Album: Wild! Wild! Wild!
Spielzeit: 42:47 min.
Stilrichtung: Hair Metal, Hardrock
Plattenfirma: Pretty Good-Lookin Records
Veröffentlichung: 31.10.2015
Homepage: www.kingzebra.ch

Da kommen ein paar Schweizer daher und wollen beweisen, dass sie nicht nur Riff-Rock können. In der jüngeren Vergangenheit haben Kapellen wie BLACK DIAMONDS gezeigt, dass das funktionieren kann. Und auch KING ZEBRA springen auf diesen Zug auf und wollen die New Wave Of Swiss Sleaze Rock ins Rollen bringen. Schon das Cover Artwork zeigt an, dass die Jungs gerne in den Achtzigern zu Hause gewesen wären. Und auch sonst ist alles auf das bunteste Jahrzehnt aller Zeiten getrimmt (außer man begab sich in den Sechzigern auf einen ausgedehnten LSD Trip). Die Geschichte von KING ZEBRA begann im Jahre 2009, als Gitarrist Chip Leather und Drummer Sacks Luther ihre Vision in die Tat umzusetzen. Dass es in der beschaulichen Schweiz aber schwieriger sein würde, geeignete Mitstreiter für ihre neue Band zu finden, hatten sie nicht auf dem Plan. Erst mit dem Einstieg mit Michael Mother (bass) und Tom Hoochy Coo (vocals) drei Jahre später waren KING ZEBRA endgültig geboren.

Nach dem Release ihres Debüts „Greatest Hits“ (die Jungs nehmen sich nicht ganz so ernst) ein Jahr später verließ Luther die Band und wurde rasch von Maxx Lexx ersetzt. Jetzt ist die Zeit reif für ein zweites Langspielalbum, das die Eidgenossen auf den Namen „Wild! Wild! Wild!“ getauft haben. Produziert hat dieses Jerry Rubin, der KING ZEBRA hinter den Kulissen auch als Rythmusgitarrist zur Seite steht. Die Musik wurzelt wie beschrieben tief in den Achtzigern und hat sich die üblichen Verdächtigen auf die Fahnen geschrieben. Angefangen von FASTER PUSSYCAT, GUNS N´ROSES oder den DANGEROUS TOYS drehen die Schweizer so manchen Stein um, um ihrem Sound noch eine Nuance hinzuzufügen.

Startet man mit „Wild Animals“ im Intro mit Didgeridoo-Klängen und diversen Wildtieren im Hintergrund, rifft sich der Vierer bald die Seele aus dem Leib und kreiert eine herrlich altmodische Atmosphäre, die wohl so manchem Sleazer gefallen könnte. Punkige, dreckige Gitarrensalven, die typische Cowbell und vieles mehr sind mit einem treibenden Beat und Gangvocals verzahnt. Neu ist das alles nicht, mitreißen kann der Opener dennoch. Mit „Never Stop Trying“ haben KING ZEBRA dann auch ein weitaus polierteres Stück mit an Bord genommen, das den Hit der Scheibe darstellt. Aber auch das folgende „Penny Hollywood“, die halbakustische Ballade „Purple Roses“ oder „Welcome To Longstreet“ können überzeugen. Dass sich auch der ein oder andere überflüssige Song („Point Of No Return“, „Too Many Rules“) auf den 10-Tracker geschlichen hat, ist selbstverständlich.

Eigenständig agieren KING ZEBRA auf ihrem Zweitling „Wild! Wild! Wild!” nicht, Spaß macht das Ganze aber trotzdem. Genrefans dürfen gerne zugreifen, wer auf Innovation steht, wird schon aufgrund des Bandnamens bzw. des Artworks abwinken. Und auch wenn die Platte in der zweiten Hälfte nachlässt, finden sich einige sehr starke Tracks, die sich bestens auf der nächsten Party machen werden.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Wild Animals
2. Never Stop Trying
3. Penny Hollywood
4. Welcome To Longstreet
5. One By One
6. Point Of No Return
7. Whiskey
8. Purple Roses
9. Too Many Rules
10. Good Time

Stefan

GIUDA – Speaks Evil

Band: Giuda
Album: Speaks Evil
Spielzeit: 34:03 min.
Stilrichtung: Rock´n Roll,
Plattenfirma: Burning Heart Records
Veröffentlichung: 20.11.2015
Homepage: www.giuda.net

Ausgerechnet aus Italien soll sie kommen – die neue Rock´n Glam-Revolution! Tatsächlich konnten die Rocker aus Rom mit ihren zwei Alben „Racey Roller“ (2010) und „Let´s Do It Again“ (2013) schon einiges an Lob und Anerkennung einheimsen und auch Live ist der Fünfer ein Hit, davon zeugen Auftritte auf dem diesjährigen Reeperbahn Festival und den Turbojugend-Tagen. Und doch wollen sie mit Album Nummero drei noch höher hinaus. GIUDA (JEW-DA ausgesprochen) sind aus der Asche der bekannten Punkkapelle TAXI entstanden und erweitern ihr Repertoire um jede Menge Glam, Glitter, Power Pop und Rock´n Roll. Die Einflüsse sind so weitreichend wie ihr Sound.

Zocken die Römer ein Riff in bester AC/DC Manier (zu ihrer bluesgetränkten Anfangszeit), wendet sich das Blatt innerhalb kürzester Zeit zu einem Stakkatto-Refrain, an dem selbst die RAMONES ihre helle Freude gehabt hätten. Dazu ein bisschen T-REX, THE SWEET und SLADE und fertig ist zumindest ein Song. Die Rede ist vom Opener „Roll The Balls“. Und der ist gleich ein Hit! Messerscharf erkennen GIUDA, dass es da nicht einfach ist, konstant nachzulegen. „It Ain´t Easy“ folgt einem ganz anderen Grundrezept. Das ist auch eine Säule der Römer, die sie aus der Masse herausstechen lässt. Der Fünfer verfolgt nicht ein und den selben Ansatz für ein ganzes Album sondern summt wie ein Bienchen von Blüte zu Blüte und saugt das Beste heraus.

So kommen auch weitere Highlights wie das räudige „Mama Got The Blues“, das authentische „Working Class Man“ oder das launige „Bad Days Are Back“ (THE FACES meets STATUS QUO) ganz ungezwungen und mega lässig aus den Boxen. „Speaks Evil“ ist ein herrlich frisches Album, obwohl im Grunde nur Altbekanntes verwurstet wird. Aber die Mischung macht „Speaks Evil“ so einzigartig. Kurz und knackig rotzen die Italiener ihre zehn Songs herunter und haben dabei hörbar eine Menge Spaß. Den hat auch der Hörer – und zwar nicht zu knapp.

WERTUNG: 


Trackliste:

1. Roll The Balls
2. It Ain´t Easy
3. Bad Days Are Back
4. Mama Got The Blues
5. Watch Your Step (Do The „Do One“)
6. Working Class Man
7. You Can Do Everything
8. My Lu
9. Joolz
10. Bonehead Waltz

Stefan

STONE MACHINE – 10 Stones

Band: Stone Machine
Album: 10 Stones
Spielzeit: 49:07 min.
Stilrichtung: Retro Rock, Hardrock
Plattenfirma: Lions Pride Music
Veröffentlichung: 05.10.2015
Homepage: www.facebook.com/Stone-Machine 

STONE MACHINE sind in ihrer Heimat, den Vereinigten Staaten von Amerika, bereits keine Unbekannten mehr. Den Sprung nach Europa indes hat der Fünfer mit seinen Tonträgern bisher noch nicht gemacht. Speziell für den europäischen Markt erscheint nun eine Best Of der bereits erschienenen drei Alben. Aber „10 Stones“ enthält auch zwei neue Stücke, die bis dato nicht erhältlich waren. Dennoch bleibt das Hauptaugenmerk natürlich auf die zwischen 2010 und 2014 veröffentlichten Scheiben.

Stilistisch bewegen sich Jason Mays (vocals), Dirk Blevins (guitars), Jamie Hall (bass), Jeremy Hall (drums) und Matt Parkins (guitars) irgendwo zwischen den beiden Spielwiesen eines gewissen Paul Rogers mit den klangvollen Namen THE FREE und BAD COMPANY, wobei Sänger Mays hier und da auch an Sammy Hagar erinnert. Das ist natürlich schon alles dagewesen, aber STONE MACHINE haben einen guten Groove, können großteils mit einem herrlich warmen Sound punkten und hauen schon mal das ein oder andere unwiderstehliche Riff raus.

Wie zum Beispiel bei „Dirty Sweet“, dessen stampfender Beat eine magische Wirkung erzielt. Aber auch der Opener „Use You Up“ – übrigens ein neuer Song – kann gefallen. Wer jetzt Blut geleckt hat, kann sich als weitere Anspieltipps das lockere „Better Days“ anhören, das wie eine lässige Version von „Sweet Home Alabama“ daherkommt, was die Gitarrenarbeit angeht. Oder das knackige „Long Road“, oder „Rock Ain´t Dead“, oder das langsame „Mr. Blues“. Ihr seht, STONE MACHINE haben genügend gutes Material angesammelt. Und das abschließende „Queen Without A Crown“ fällt nicht nur aufgrund seiner über 8-minütigen Spielzeit aus dem Rahmen.

STONE MACHINE mögen hierzulande vielleicht noch nicht viel gerissen haben, aber mit „10 Stones“ präsentieren sie einen richtig starken Querschnitt ihres bisherigen Schaffens. Für alle Retro-Fans interessant, die sich in aller Ruhe mit dieser Band anfreunden wollen. Und wenn das nächste Album durchgehend so stark gerät, kann sich die Konkurrenz schon mal warm anziehen.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

1. Use You Up
2. Dirty Sweet
3. Down South Mama
4. Better Days
5. Long Road
6. Slow Down
7. Rock Ain´t Dead
8. Corn Bread
9. Mr. Blues
10. Queen Without A Crown

Stefan

GIRLSCHOOL – Guilty As Sin

Band: Girlschool
Album: Guilty As Sin
Spielzeit: 34:58 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: UDR Records
Veröffentlichung: 13.11.2015
Homepage: www.girlschoolband.com

Ihr dreizehntes Album erscheint an einem Freitag, dem 13. – das kann ja heiter werden. Da die Ladies aber überhaupt nichts zu verlieren haben sondern nur noch den ein oder anderen neuen Fan dazugewinnen können, können sie ganz locker an dieses Unterfangen herangehen. Und dass GIRLSCHOOL immer noch mächtig Bock drauf haben, abzurocken, beweisen die zahlreichen Auftritte auf Festivals und kleineren Bühnen. Nach sieben Jahren liegt mit „Guilty As Sin“ also der Nachfolger von „Legacy“ vor. Die musikalischen Geliebten von MOTÖRHEAD – beide Bands verbindet ja bekanntermaßen eine lange und innige Beziehung – gaben in der Vergangenheit mehr als einmal die weibliche Version der Band von Oberwarze Lemmy ab. Und auch auf „Guilty As Sin“ rumpeln die Mädels den ein oder anderen Song in bester MOTÖRHEAD-Manier herunter. Allem voran „Take It Like A Band“, das die Britinnen an die zweite Stelle des Albums gepackt haben oder „Night Before“.

Dieses wurde unter den Fittichen von Chris Tsangarides in den Ecology Room Studios im englischen Kent aufgenommen. Der Sound ist Old School aber auch ziemlich unaufgeregt und könnte einen Tacken mehr Drive und Druck vertragen. Aber sei es drum, auch so zeigen GIRLSCHOOL, dass sie es immer noch können. Der Opener „Come The Revolution“ oder allen voran der Titeltrack sind feinster Stoff. Letzter ist ein cooles Riffmonster. Aber es haben sich auch einige echte Langweiler auf die Platte geschlichen. Speziell in der zweiten Hälfte verstecken sich mit „Painful“ oder dem gruseligen Cover von „Staying Alive“ – im Original von den BEE GEES – gibt es neben „Treasure“ ein paar Arschbomben. Die beiden mit * gekennzeichneten Bonustracks lagen uns nicht vor.

GIRLSCHOOL waren eine wegweisende und kultige Band der Achtziger, die es auch in jüngerer Vergangenheit immer wieder geschafft hat, zu überzeugen. So ganz gelingt es den Britinnen mit ihrem dreizehnten Longplayer „Guilty As Sin“ nicht, aber Kim McAuliffe (vocals, guitars), Enid Williams (bass), Denise Dufort (drums) und Jackie Chambers (guitars) sind wie ihre männlichen Kollegen von MOTÖRHEAD einfach nicht totzukriegen.

WERTUNG: 


Trackliste:

1. Come The Revolution
2. Take It Like A Band
3. Guilty As Sin
4. Treasure
5. Awkward Position
6. Staying Alive
7. Perfect Storm
8. Painful
9. Night Before
10. Everybody Loves (Saturday Night)
11. Coming Your Way *
12. Tonight *

Stefan

GHOST MACHINERY – Evil Undertow

Band: Ghost Machinery
Album: Evil Undertow
Spielzeit: 51:23 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma:  Pure Legend Records
Veröffentlichung: 13.11.2015
Homepage: www.ghostmachinery.com

Die Jungs hinter der finnischen Metalband GHOST MACHINERY sind wahrlich keine Unbekannten! Da hätten wir zum einen Gitarrist und Sänger Pete Ahonen der auch bei BURNING POINT und den Pure Steel Labelgenossen STARGAZERY tätig ist, Schlagzeuger Jussi Onetro der auch bei den selben Bands aktiv ist und Basser Sami Nyman sowie Gitarrist Mikko Myllyiä die ebenfalls für eine der beiden oberen genannten Bands aktiv sind. Es bleibt also quasi alles in der Familie.
Warum erzähle ich euch das jetzt? Nun wie auch bei den genannten Bands können wir auch hier mit Qualität rechnen, nur halt von der Spielweise her etwas anders!
Es geht mehr in die Melodic Metal/Rock Ecke ala BLACK SABBATH, AXEL RUDI PELL oder auch STRATOVARIUS auf dem neuen Album „Evil Undertow“, welches das dritte Album der Band ist. Auf dem letzten Silberling „Out for Blood“ aus dem Jahre 2010 war Pete Ahonen übrigens noch nicht als Sänger zu hören, Personell hat sich also zumindestens in der Ecke auch noch etwas getan.
So genug gelabert, stürzen wir uns mit dem Opener „Arms of the Strangers“ in das neue Werk. Und dieser fällt eigentlich genauso aus wie wir es von der Band bislang gewohnt sind. Melodic Metal der immer mal wieder in die Rockschiene reinluckt, ordentliche Keyboardunterstützung und ein im angenehmen Mittelfeld angesiedelter Gesang von Fronter Pete. Alles in Butter also beim Opener!
Und genauso gut geht es direkt weiter, „Fatal“, „Kingdom of Decay“, „Go to Hell“ und auch der Titelsong „Evil Undertow“ sind Bombentracks die jedem Fan des Genre und der Band direkt zusagen sollten.
Es dürfte jetzt recht langweilig  für euch werden, denn auch in der Folge finde ich kaum schlechte Songs! „Brave Face“ hat einfach einen ganz tollen Chorus, auf ein erstklassiges Cover des ROBERT TEPPER Hits „No Easy Way Out“ warte ich schon seit Jahren und auch „Dead Inside“ sowie das ruhigere „Lost to Love“ können auf Anhieb überzeugen.
Ich hatte ja mit einem ordentlichen GHOST MACHINERY Album gerechnet, aber mit so einem Hitalbum definitiv nicht!
Denn auch beim Abschlusstrack „The Last Line of Defence“ gibt sich die Band keine Blöße und somit endet das Album wie es angefangen hat, bärenstark!

Anspieltipps:

Schlechte Songs muss man hier wirklich mit der Lupe suchen, alles wirkt wie aus einem Guss. “Arms of the Strangers”, “Fatal”, “Go to Hell”, “Evil Undertow” und das tolle Cover “No Easy Way Out” stechen vielleicht ein bisschen hervor.

Fazit :

Ich erwähnte es schon ich hätte zwar mit viel gerechnet bei GHOST MACHINERY, aber nicht das sie uns hier so ein Album hinzimmern! Die lange Wartezeit zwischen den Alben hat sich definitiv gelohnt und wer mit den anderen Bands von Pete Ahonen zu Recht kommt und Fan des Genre ist wird die neue Scheibe definitiv lieben.
Volle Punktzahl gibt es von mir und ich sende rockige Glückwünsche nach Finnland zur Band! Well done Guys!!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Arms of the Strangers
02. Fatal
03. Kingdom of Decay
04. Go to Hell
05. Evil Undertow
06. Brave Face
07. Tools of the Trade
08. No Easy Way Out
09. Dead Inside
10. Lost ot Love
11. The Last Line of Defence
12. Fight for the Strangers (Bonustrack)
13. Never Stop Running (Bonustrack)

Julian

REVERENCE – Gods of War

Band: Reverence
Album: Gods of War
Spielzeit: 53:04 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma:  Razar Ice Records
Veröffentlichung: 21.10.2015
Homepage: www.reverencemetal.com

Schau mal an, heimlich still und leise pirschen sich die US Boys von REVERENCE nach ihrem letzen Album „When Darkness Calls“ REZI aus dem Jahre 2012 wieder mit einem neuen Silberling namens „Gods of War“ an die Hörerschaft ran.
Stilistisch und personell hat sich seit dem letzten Album nicht viel geändert, man fröhnt immer noch dem Power Metal und wird von den beiden Masterminds Bryan Holland (Gitarre, TOKYO BLADE) und Todd Michael Hall (Gesang, RIOT V) angeführt.
Nach der Rückkehr von ihrer erfolgreichen Tour 2013 quer durch Europa und der USA machte man sich an die Arbeiten an den Nachfolger zu „When Darkness Calls“ und wie immer spricht man rückblickend davon das man sich erneut gesteigert hat.
Das überprüfen wir dann gleich mal indem wir den Klängen des Titelsongs und Openers „Gods of War“ lauschen. Hier zeigt die Truppe mal direkt wo der Hammer hängt! Kraftvoller Power Metal mit einem geilen Gesang und songdienlichen Melodien, wer hier als Genrefan nicht mitgeht dem ist glaube ich nicht mehr zu helfen! Ein bärenstarker Beginn und würdiger Titeltrack also.
Und mit den folgenden Nummern „Heart of Gold“ sowie dem druckvolle „Angel in Black“ hält man das Qualitätslevel schön hoch, das dazwischen liegende „Until my dying Breath“ fällt da im Vergleich leider etwas ab.
Das epischere „Tear down the Mountain“ im Anschluss ist dann ebenso gut gelungen wie das anschließende „Blood of Heroes“ oder das knackige „Battle Cry“.
Im letzten Abschnitt kann die Band dann zwar leider nicht mehr vollends überzeugen, aber mit „Choices Made“ und „Cleansed by Fire“ hat man noch zwei sehr ordentliche Tracks im Gepäck.

Anspieltipps:

Mit “Gods of War”, “Heart of Gold”, “Angel in Black”, “Tear down the Mountain” und “Battle Cry” seit ihr hier am Besten bedient.

Fazit :

So, dann haben wir doch mal ein ganz ordentliches neues REVERENCE Album am Start! Im Vergleich zu ihrem letzten Album konnte man sich auch noch schön steigern und insgesamt stößt man hier ohne Probleme in unseren Topbereich vor.
Wer einen solch begnadeten Sänger wie Todd Michael Hall im Angebot, eine Vielzahl von Ohrbomben hat und insgesamt, trotz ein, zwei schwächeren Tracks, einfach eine Topleistung abliefert, der hat die Benotung auch mehr als verdient!
Power Metalfans sollten hier ohne zu zögern zugreifen!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Gods of War
02. Heart of Gold
03. Until my dying Breath
04. Angel in Black
05. Tear down the Mountain
06. Blood of Heroes
07. Battle Cry
08. Choices Made
09. Splinter
10. Cleansed by Fire
11. Race to Obscene

Julian

GRAVESHADOW – Nocturnal Resurrection

Band: Graveshadow
Album: Nocturnal Resurrection
Spielzeit: 45:42 min
Stilrichtung: Symphonic Metal
Plattenfirma:  Mausoleum Records
Veröffentlichung: 13.11.2015
Homepage: www.graveshadow.com

GRAVESHADOW nennt sich eine neue Symphonic Metaband die sich 2014 in Sacramento in den USA gründeten. Mit Sängerin Heather Michele und einer eher düsteren Ausrichtung macht sich Band nun auf das schon jetzt recht volle Genre mit ihrem Debütalbum „Nocturnal Resurrection“ noch etwas aufzupeppen.Auf dem Debüt ist mit Ralf Scheepers (PRIMAL FEAR) auch ein Gastsänger vertreten.
Viel mehr gibt es bislang nicht über die Band zu berichten, was ja an sich auch nichts schlechtes ist, lassen wir halt mehr die Musik sprechen, die mit dem Albumopener „Namesake“ ihren Anfang nimmt. Leider kann mich der Opener nicht vollends überzeugen, der Gesang der Frontfrau ist zwar ganz ordentlich, der Song an sich ist aber ohne echte Höhepunkte und auch die männlichen Growls zerstören mehr als das sie nutzen…schnell also weiter zur nächsten Nummer „In the Roar of Desire“. Dieser ist zwar etwas besser geraten als der Opener, aber auch hier gibt es kaum richtig eingängige Stellen und diese Growls schon wieder…
So Leute jetzt muss aber bald mal was kommen, sonst schwant mir hier böses! Und siehe da „Lycan Lust“ und „Winter’s come to call“ können wir endlich mal Anspieltipp durchgehen lassen, liegt vermutlich daran das hier größtenteils nur die tolle Sängerin zu hören ist.
Und es scheint als kommt die Band so langsam in Fahrt, denn auch das anschließende „Blink“ mit dem Gastauftritt von Ralf Scheepers sowie „Fading“ sind sehr ordentlich gelungen und bleibt direkt im Kopf hängen.
In Abstrichen gilt das auch für das abschließende „Blood and Fire“ was „ganz ok ist“, über das dazwischen liegende „Exhumed“ decken wir aber lieber wieder schnell den Mantel des Schweigens.

Anspieltipps:

Hier kann ich euch dieses Mal “Winter’s come to call”, “Blink” und “Fading” nennen.

Fazit :

Puuh also das Debütalbum von GRAVESHADOW ist wahrlich keine leichte Angelegenheit! Der Beginn ist doch mehr als durchschnittlich, im Mittelteil haben wir dann mal ein, zwei Kracher und der Abschluss ist wieder so lala, sorry aber mehr als eine durchschnittliche Benotung kann ich daher leider nicht vergeben!
Da gibt es aktuell wesentlich bessere Symphonic Metalbands. Vielleicht sollte man das Konzept weiblicher Gesang, der wirklich gut ist, und männliche Growls nochmal überdenken. Wie sagt man so schön? Ausbaufähig mit noch Luft nach oben.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Namesake
02. In the Roar of Desire
03. Lycan Lust
04. Winter’s come to call
05. Blink
06. Fading
07. Exhumed
08. Blood and Fire

Julian

FLYING COLORS – Second Flight: Live At The Z7

Band: Flying Colors

Album: Second Flight: Live At The Z7
Spielzeit: /
Stilrichtung: Progressive Rock
Plattenfirma: Mascot Label Group
Veröffentlichung: 13.11.2015
Album – Tour – Livealbum, Album – Tour Livealbum. Ein Veröffentlichungszyklus wie ihn sich sonst eigentlich nur Schwergewichte der Iron Maiden Klasse leisten können, scheint für die Herren Mikle Portnoy / Neal Mose auch das Ideal zu sein: Ob mit Ihrer Band Transatlantic oder mit Ihrer neuen Spielwiese FLYING COLORS, die inflationäre Veröffentlichungswut überfordert wohl selbst irgendwann den härtesten Fan der Jungs.
Nun liegt also „Second Flight: Live At The Z7“ vor, das während der Second Nature -Tour 2014 im schweizerischen Pratteln aufgenommen wurde und die Band gewohnt stark präsentiert. Die Frage ob ein weiteres Live-Werk, so kurz nach dem gerade mal 2 Jahre alten “Live In Europe” nötig ist, ist natürlich berechtigt. Rein inhaltlich gesehen macht “Second Flight: Live At The Z7” den Vorgänger ziemlich obsolet: immerhin kann die Band nun auf das Material von 2 Alben zurückgreifen und vor allem “Second Nature” aus dem letzten Jahr hatte einige wirklich tolle Songs in Petto die auch live voll überzeugen können: “Open Up Your Eyes” ist nicht nur auf Platte der perfekte Opener sondern reisst auch gleich zu Beginn des Konzerts mit, “A Place In Your World“” funktioniert ebeso prächtig und wer einen Song wie “The Storm” in der Hinterhand hat kann eh nicht allzuviel falsch machen. Charmant und sympatisch auch die unplugged Performance von Fronter Casey McPherson bei “Colder Months” das nahtlos in das wunderbare “Peaceful Harbor” übergeht. Alles gewohnt brilliant gespielt und auch von den Klameras, bzw. Mikrofonen perfekt eingefangen und auf Konserve gebannt.
Musikalisch und technisch ist „Second Flight: Live At The Z7“, das als Doppel-CD, Dreifach-LP mit Bonustrack sowie als DVD/Blu-ray erscheint, also (natürlich) erste Sahne. Hinzu gibt es noch ein paar technische Spielereien wie z.B. den 5.1.-Klang der DVD/Blu-ray bei dem der Hörer zwischen Einstellungen wechseln kann, die ihn auf die beiden akustisch besten Plätze im Z7 oder direkt ans Mischpult in der Halle versetzen. Dazu gibts es noch 4 Musikvideos, die allerdings recht unspektakulär und verzichtbares Füllmaterial sind. War ein Live-Album früher der kröhnende Abschluss einer bestimmten Phase in der Karriere einer Band, ist das Ganze heutzutage leider zu etwas gänzlich banalem, ja schon Nebensächlichen verkommen. Da „Second Flight: Live At The Z7“ in erster Linie wohl eh nur die beinharten Fans der Band anspricht ist es unnötig über Sinn oder Unsinn dieser Veröffentlichung zu diskutieren. Jedenfalls bekommt der Käufer ordentlich was für sein Glkd geboten, und das ist doch auch schonmal was.

WERTUNG
Trackliste:
01. Overture
02. Open Up Your Eyes
03. Bombs Away
04. Kayla
05. Shoulda Coulda Woulda
06. The Fury Of My Love
07. A Place In Your World
08. Forever In A Daze
09. One Love Forever
10. Colder Months
11. Peaceful Harbor
12. The Storm
13. Cosmic Symphony
14. Mask Machine
15. Infinite Fire
Mario

ELDRITCH – Underlying Issues

Band: Eldritch
Album: Underlying Issues
Spielzeit: 56:28 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 06.11.2015
Da sind sie schon wieder, die umtriebigen Italiener ELDRITCH. „Underlying Issues“ ist das bereits 10. Studioalbum der seit 1991 aktiven Band und markiert eine logische Weiterentwicklung des Weges den das Quintett auf dem Vorgänger „Tasting The Tears“ aus dem Jahr 2014 eingeschlagen hatte: an Szenegrössen wie Dream Theater und Symphony X orientierter, soundtechnisch auf Hochglanz polierter moderner Metal mit leichten Prog-Sprenkeln. Da Simone Mularoni auch wieder für den Sound verantwortlich zeichnet sind die Unterschiede zur letzten Platte nur marginal und mit der Lupe zu suchen. Fans wird’s freuen, reiht sich die Scheibe doch so schön stromlinienkonform in die Diskographie ein.
Der Opener „Changing Blood“ brät schonmal gleich ordentlich los und das Hauptriff erinnert mehr als deutlich an den Dream Theater Output neuernen Datums. Auch an anderer Stelle ist man immer wieder geneigt Vergleiche zu anderen Bands (von seichten Pop-Rockern  wie etwa The Rasmus („All And More“) bis zu typischen Knüppel Combos (siehe „Slowmotion K Us“)) zu ziehen. Handwerklich gibt es auf Platte No. 10 nichts auszusetzen und was ich zu „Tasting The Tears“ sagte kann hier 1zu1 übernommen werden: angesichts der Tatsache, dass die Band schon einige Jahre auf dem Buckel hat und beileibe keine Frischlinge mehr sind klingt’s immer noch wie eine hungrige, junge Truppe. Das liegt wohl zu einem nicht geringen Teil an Sänger Terence Holler dessen jugendliche Stimme recht variabel sowohl die härteren als auch die betont melodiösen Passagen intonieren kann. Was ELDRITCH auch auf „Underlying Issues“ leider weiterhin abgeht ist die allerletzte Konsequenz im Songwriting, das gewisse Händchen einer guten Melodie noch die adelnde Krohne aufzusetzen. Der Refrain des Groove-Rockers „The Face I Wear“ hätte bei Bon Jovi (ja, den Vergleich müssen die Italiener sich aufgrund des stellenweise arg poppigen Gesangs („Piece Of Clarity“) schon gefallen lassen) als Pre-Chorus gedient und wäre von einer Ohrwurm-Hookline getoppt worden. Bei ELDRITCH ist hier aber Schluss. Es ist bezeichnend, dass die Band die beste Hookline an die vorletzte Stelle platziert hat („Before I Die“), da wo viele potentielle Neu-Fans wohl schon abgeschaltet haben. Irgendwie scheint man das eigene Potetial nicht richtig kanalisieren zu können.
Das soll jetzt aber nicht zu negativ rüberkommen, denn wem die Band bisher gefallen hat, der wird auch mit „Underlying Issues“ seine unbeschwerte Freude haben. Die Songs haben alle Hand und Fuss, schaffen in der Regel die Balance aus Härte und Eingängigkeit und klingen professionell. Das ist mehr als viele andere auf die Kette kriegen. Der Zutritt zur ersten Liga wird der sympatischen Band aber leider auch mit dem neuen Album wohl verwehrt bleiben. Auch hier wird wohl neue in persönlicher Geschmackstest Gewissheit bringen können.
WERTUNG
Trackliste:
01. Changing Blood
02. Danger Zone
03. Broken
04. All And More
05. The Face I Wear
06. To The Moon And Back
07. Bringers Of Hate
08. The Light
09. Piece Of Clarity
10. Before I Die
11. Slowmotion K Us
Mario

LYNAM – Bombshell EP

Band: Lynam
Album: Bombshell EP
Spielzeit: 15:03 min.
Stilrichtung: Hardrock, Hair Metal, Horrorpunk, Gothic Metal
Plattenfirma: New Ocean Media
Veröffentlichung: 30.10.2015
Homepage: www.lynammusic.com

Die Zeiten sind schnelllebig geworden, und so ist es kein Wunder, dass immer mehr Bands auf die Veröffentlichung einzelner Häppchen setzen. Dieser Trend kommt natürlich aus den USA, wo das digitale Zeitalter schon länger Einzug gehalten hat als hierzulande, wo es doch noch den ein oder anderen Freak gibt, der CD´s oder mittlerweile auch wieder Vinyl in den heimischen Schrank stellt. Die Hardrocker LYNAM fahren seit geraumer Zeit ebenfalls diese Veröffentlichungspolitik und scheinen damit Erfolg zu haben. Dennoch brauchte der Vierer aus Birmingham/Alabama zwei Jahre, bis der Nachfolger zu „Halfway To Hell“ (Rezi HIER) eingetütet war. Fünf Songs mit einer Spielzeit von gerade mal einer viertel Stunde gibt es darauf zu hören.

Aber schon der Opener „Bombshell“ explodiert förmlich. Mit einer Weiterentwicklung ihres Hair Metal/Horrorpunk/Gothic-Styles und einem kurzen aber feinen STRYPER-Gedächtnis-Solo im Mittelteil trifft die Nummer ziemlich ins Schwarze. Auch das etwas an Bands wie SISTER SIN erinnernde „Flick My Switch (You Turn Me On)“ hat mächtig Eier in der Hose und baut die Horrorpunk-Anleihen weiter aus, ist aber gleichzeitig noch moderner gestrickt. Melodiöser kommen Songs wie „Send You Back“ oder „Worst In Me“ daher. Etwas heavier schließen die Amis ihre neue EP mit „What´s Left“ ab.

Jacob Bunton (vocals, guitars), David Lynam (drums), Lonny Paul (guitars) und Mark Dzier (bass) liefern mit „Bombshell“ einen äußerst kurzweiligen Appetithappen ab und spiegeln den Zeitgeist des Jahres 2015 perfekt wieder. Zwar schielt der Vierer durchaus auf Einsätze in diversen Internetradios, die härteren Songs am Anfang laufen aber deutlich besser rein. Insgesamt ein lohnenswertes, wenn auch ziemlich kurzes Intermezzo einer interessanten Band.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Bombshell
2. Flick My Switch (You Turn Me On)
3. Send You Back
4. The Worst In Me
5. What´s Left

Stefan