ASSIGNMENT – Closing the Circle

Band: Assignment

Album: Closing the Circle

Spielzeit: 61:17 min

Stilrichtung: Progressive Power Metal

Plattenfirma: Massacre Records

Veröffentlichung: 22.07.2016


Auf ihrem letzten Album „Inside of Machine“ REZI waren die deutschen progressive Metaller von ASSIGNMENT noch mit mehreren Sängern unterwegs, die eine komplexe Konzeptgeschichte vertont haben.

Auf ihrem neuen Album „Closing the Circle“, welches dieser Tage erscheint, ist man „nur“ noch mit einem Sänger unterwegs, aber was für einen! Man hat sich Diego Valdez von der Band HELKER mit ins Boot geholt, der mit Sicherheit zu einen der aufstrebensten Metalsängern der letzten Zeit gehört.

Mit ihm zusammen hat man ein erneut sehr abwechslungsreiches Album im Gepäck, welches ganz dem Bandmotto getreu „Metal ohne Grenze“ die musikalische Weiterentwicklung der Band verfolgt.

Wie klingt das gute Stück denn nun, nun der Opener „Evolution“ bildet auf jeden Fall schon mal eine tolle Einleitung, der sehr atmosphärisch daherkommt und schnell klar werden lässt ASSIGNMENT sind zurück mit der gleichen kraftvollen Mucke wie schon auf dem letzten Album! Dies gilt natürlich insbesonders wenn man den neuen Sänger Diego nimmt, der Gute hat einfach ein geiles Organ welche ihn nicht ohne Grund immer in die vordersten Reihen der Ronnie James Dio Erben katapultiert!

Der Song selbst ist als Opener mit sechs Minuten vielleicht etwas zu lang, kann aber trotzdem komplett überzeugen.

Mit dem Titeltrack „Closing the Circle“ geht es direkt im Anschluss weiter, dieser ist etwas kompakter als der Opener, was der Eingängigkeit zu Gute kommt. Hier verbirgt sich dann auch der erste Anspieltipp.

Nach dem durchwachsenen „Presence of Death“ geht es bei „Genetic Slavery“ wieder qualitativ voll zur Sache! Vermutlich der bislang melodischste Track der Platte.

Der Mitteil wird dann repräsentiert durch die beiden krachenden „“Crimson Poison“ und „Chemical Healing“ wobei letzterer hier ganz klar als Gewinner hervor geht.

Bei „Variaxis“ gibt es ein tolles Duett mit einer mir unbekannten Sängerin welches toll in die Gesamtstruktur des Albums reinpasst und aus den letzten drei Songs, wovon die beiden letzten die 10 Minuten Marke knacken ist ganz klar das abschließende „Between Parallel Worlds“ der Gewinner!


Anspieltipps:


Hier solltet ihr euch auf jeden Fall “Closing the Circle”, “Genetic Slavery”, “Chemical Healing” sowie “Between Parallel Worlds” genauer anhören.


Fazit :


Ich könnte hier fast mein Fazit zur letzten Scheibe nochmal hervor kramen. Denn auch hier bin ich nach dem Hören erstmal etwas geplättet, so prasseln einen hier die Noten und Töne entgegen. Auf jeden Fall ist auch das neue Album nichts zum mal eben zwischendurch hören, hier wird anspruchsvoller Metal geboten der nun mit einem erstklassigen, ausdrucksstarken Einzelsänger noch mehr zu Geltung kommt!

Daher gibt es von mir auch eine klare Kaufempfehlung für die neugierig gewordenen unter euch!


WERTUNG:




Trackliste:


01. Evolution

02. Closing the Circle

03. Presence of Death

04. Genetic Slavery

05. Crimson Poison

06. Chemical Healing

07. Variaxis

08. Taste for Sin

09. Entering the Universe

10. Between Parallel Worlds


Julian

VIVALDI METAL PROJECT – The Four Seasons

Band: Vivaldi Metal Project

Album: The Four Seasons

Spielzeit: 75:44 min

Stilrichtung: Neo Classic Metal

Plattenfirma: Pride & Joy Music

Veröffentlichung: 22.07.2016


Mit dem VIVALDI METAL PROJECT hat der italienische Keyboader, Komponist und Produzent Mistheria (BRUCE DICKINSON, ROB ROCK, ARTLANTICA) ein ganz heißes Eisen im metallischen Feuer! Man nehme das klassische „Die vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi und packe über 130 Metal und Klassikmusiker dazu um etwas ganze Neues daraus zu machen! 14 Songs beinhaltet das mir nun vorliegende Debütalbum „The Four Seasons“ welches, außer zwei Stücke, alles Songs von Meister Vivaldi himself sind, natürlich auf unser geliebte Mucke geändert und in die Neuzeit gebracht.

Da hat jemand also wirklich Großes vorgehabt und dafür benötigte er natürlich viel Unterstützung in musikalischer Sicht. Diese alle aufzuzählen würde den Rahmen dieser Besprechung sprechen, die wichtigsten und bekanntesten dürften aber mit Alberto Rigoni, Mark Boals (ROYAL HUNT), Fabio Lione (RHAPSODY OF FIRE), Edu Falaschi (ALMAH), Rob Rock (IMPELITTERI), Mike Lepond (SYMPHONY X), Dani Löble (HELLOWEEN), Mark Cross (FIREWIND), Victor Smolski (RAGE, ALMANAC) und Chris Caffery (SAVATAGE) schnell ausgemacht sein.

So, es gibt viel zu besprechen, packen wir es in Form des ersten Songs „Escape from Hell“ an. Dieser ist eine neue Komposition von Mastermind Mistheria selbst, der gute Vivaldi dürfte so etwas kraftvolles damals nicht auf dem Plan gehabt haben : ). Abwechslungsreich mit unterschiedlichen Sängern kommt die Nummer daher und begeistert direkt zu Beginn dann mal so richtig! Hier spürt man die lange Arbeit an dem Album mit jeder Note, alles wirkt wie aus einem Guss ohne langweilig zu werden, ein sehr überzeugender Beginn!

Beim folgenden „The Illusion of Eternity“ merkt dann auch jeder Nichtklassikkenner das man es hier mit einem Vivaldisong zu tun hat, zu charakteristisch ist die Melodie. Ein weiblicher Gesang trägt die Nummer sehr schön und auch ansonsten ist die Fusion zwischen Metal und Klassik hier perfekt gelungen.

Wenn auch musikalisch und künstlerisch wunderbar umgesetzt, rasen die nächsten Tracks „Vita“, „Euphoria“ und „Sun of God“ ziemlich an einem vorbei ohne großartig hängen zu bleiben. Wie gesagt, alles toll gemacht und umgesetzt, aber es zündet einfach nicht komplett!

Das Duett „Immortal Soul“ geht dann wieder in die richtige Richtung und bei „The Age of Dreams“ passt die Metal/Klassikmischung wieder perfekt.

Wir sind aber noch lange nicht am Ende, das Album hat ja schließlich noch einige Songs, aber auch im weiteren Verlauf haben sich der ein oder andere Durchhänger eingeschlichen! Vor allem weil wir hier auch ein paar instrumentale Nummer haben, die zwar handwerklich gut gemacht sind, als Einzelsong aber nicht wirklich glänzen können! Am Ehesten vom Gesamtbild her überzeugen kann noch das abschließende „Doomsday“, mit Growls!!!, alles andere ist vermutlich einfach zu speziell.


Anspieltipps:


Ganz klar hervorstechen tun hier “Escape from Hell”, “The Illusion of Eternity”, “The Age of Dreams” und “Doomsday”.


Fazit :


So, das vielleicht ambitionierteste und monumentalste Album der letzten Zeit ist zu Ende und was bleibt nun übrig? Tja ganz so einfach ist das nicht zu beantworten, denn das Album ist wirklich sehr speziell geworden und daher auch sehr anspruchsvoll. Man spürt auf jeden Fall jede Sekunde wie viel Arbeit und Zeit hier drin steckt.

Für Genrefreaks mit einem Hang zur Klassik die ein Album als Gesamtes sehen und nicht im vorbeigehen oder beim Joggen hören ist das VIVALDI METAL PROJECT mit Sicherheit eine Offenbarung, für alle anderen heißt es hier definitiv rein hören!

Die Scheibe polarisiert auf jeden Fall und daher verzichte ich hier auf eine Bewertung, einfach weil das Ganze zu speziell ist und für so unterschiedliche Geschmäcker geeignet ist!


WERTUNG: keine Bewertung


Trackliste:


01. Escape from Hell

02. The Illusion of Eternity

03. Vita

04. Euphoria

05. Sun of God

06. Immortal Soul

07. Thunderstorm

08. The Age of Dreams

09. Alchemy

10. Stige

11. The Meaning of Life

12. The Final Four

13. Grande Madre

14. Doomsday


Julian

BLACKLANDS – Peaceful Shores

Band: Blacklands
Album: Peaceful Shores
Spielzeit: 77:54 min
Stilrichtung: AOR / Melodic Rock / Progressive Rock
Plattenfirma: Blacklands Music
Veröffentlichung: 31.05.2016
Mit „Peaceful Shores“ legen die Melodic Prog Rocker BLACKLANDS ihr zweites Album vor. Das Debüt,vom Frank damals überschwenglich abgefeiert, liegt nun 3 Jahre zurück und seitdem hat die Band nicht nur eine Menge neues Material geschrieben, sondern auch eine nicht unerhebliche personelle Umbesetzung vollzogen: am Mikro steht nun die „Neue“ Tanja Magolei-Schüpper, die den Job quasi während der Produktion von „Peaceful Shores“ von Ihrer Vorgängerin übernommen hat und das bereits so gut wie komplett fertige Album nochmals neu eingesungen hat. Keine leichte Aufgabe. Da ich das Debüt nicht kenne, gehe ich jetzt mal relativ unbedarft an die neue Scheibe heran, die dank eines zwar etwas kitschigen, aber doch stimmigen Artworks schonmal optisch was hermacht.
Haken haben es mit Ihrem letzten Meisterwerk nochmals deutlich gemacht: die melodischen 80er und frühen 90er sind wieder zurück – auch in Genres, bei denen man es nicht unbedingt erwarten würde. Allerorts werden die damals aktuellen Synthie Sounds und Arrangement-Tricks wiederbelebt und, mal mehr mal weniger gekonnt, in moderne Produktionen integriert. Bei BLACKLANDS scheint mir die Herangehensweise ein wenig anders gelagert zu sein, denn das Material auf „Peaceful Shores“ klingt ein wenig wie aus der Zeit gefallen: Marillion-Gedächtnis Gitarrensoli, Genesis-Harmonien, Dream Theater Sounds und Riffing (zur Awake Phase) und ganz dezente moderne Anleihen reihen sich aneinander. Während der Opener „Still Bleeding“ (mit Gast-Sänger Marcel Römer) ziemlich exakt nach Evanescene-Schema arrangiert ist und recht hart nach vorne rockt, wird mit den anschliessenden „Alone Again“ und „The River“ erstmal das Gas rausgenommen. Soweit allerdings, dass die Scheibe relativ früh die Puste auszugehen droht. Man merkt Sängerin Magolei-Schüpper in diesen ruhigen Momenten die Unsicherheit an, manche Passage kommt nicht ganz selbstbewusst rüber. Da die Kompositionen an sich auch nicht wirklich Herausragendes zu bieten haben, ist man froh wenn ab dem flotten, mit einem eingängigen Refrain ausgestatteten „Drown In Darkness“ wieder mehr Energie in die Sache kommt. Aufhorchen lassen vor allem die Momente, in denen die Band dem Spielspass einfach mal freien Lauf lässt und nicht zu verkopft an die Sache heran geht: sowohl das Dream Theater beeinflusste „Distant Warning“ mit seinem packenden Groove sowie der epische Track „Grand Circles“ haben starke Momente – oft durch das tolle Gitarrenspiel von Michael Stockschläger veredelt. Das auf Kommerz gebürstete „Like Tears In Your Eyes“ (mit den Gast Sängern Manos Fatsis und Christian Boche) kommt dagegen etwas hüftsteif um die Ecke und auch diesmal ist die Entscheidung einen über 16-minütigen Longtrack ans Ende der Scheibe zu setzen nicht die beste. Warum es relativ unbekannte Bands immer wieder für nötig halten die Kapazität einer CD bis aufs Äusserste auszureitzen, auch wenn es das Songmaterial eigentlich nicht hergibt, ist mir ein Rätsel. „Winter Skies“ (mit Gast Sänger Markus Brand) ist ein abwechslungsreicher, starker Track, aber er verpufft am Ende eines viel zu langen Albums.
„Peaceful Shores“ hinterlässt bei mir einen zwiespältigen Eindruck: der weitestgehend gute Sound der Scheibe (von ein paar Ausrutschern mal abgesehen), die durchweg tolle Gitarrenarbeit und die atmosphärische Dichte der Scheibe sollten Fans von melodischem Prog Rock definitiv ansprechen. Da machen die Jungs und das Mädel so einiges richtig. Dem gegenüber steht die nicht immer zur Gänze überzeugende Gesangsarbeit und das zumeist biedere, mutlose Songwriting, das sich viel zu oft auf bewährte Konzepte beschränkt, die man leider schon oft besser gehört hat. Und eine Spielzeit von beinahe 80 Minuten ist einfach too much. Hätte die Band hier konsequent den Rotstift angesetzt, wäre unterm Strich mit Sicherheit ein kompakteres, effektiveres Werk entstanden. Handwerklich sowie kompositorisch sind BLACKLANDS zwar im Moment noch im Mittelfeld unterwegs. Mit dem Mut zur Selbstkritik ist da aber beim nächsten mal bestimmt noch mehr drin.
WERTUNG
Trackliste:
01. Still Bleeding
02. Alone Again
03. The River
04. Drown In Darkness
05. Ballad Of A Burning Witch
06. Distant Warning
07. Grand Circles
08. Peaceful Shores
09. T.I.M.E.
10. Like Tears In Your Eyes
11. Winter Skies

Mario

THE EMBODIED – Ravengod

Band: The Embodied

Album: Ravengod

Spielzeit: 49:00 min

Stilrichtung: Melodic Heavy Metal

Plattenfirma: Pure Legend Records

Veröffentlichung: 15.07.2016


Die Schweden von THE EMBODIED kredenzen uns dieser Tage einen Nachschlag zu ihrem 2011 erschienenen, selbstbetitelten Debütalbum REZI. Das zweite Album trägt den Titel „Ravengod“ und soll eine Fortführung des damals eingeschlagenen, musikalischen Weges sein. Geboten wird nach wie vor ein wilder Mix aus vielen Metalgenres. Zu finden sind hier Einflüsse aus dem Power, Death, Heavy als auch Folk Metalbereich.

Schauen wir doch mal wie dieses beim Opener „Bleed“ klingt. Rockig und kraftvoll ballert man auf jeden Fall schon mal direkt zu Beginn los. Hier sind wir eher im Rockgenre daheim inklusive eines schmissigen Chorus und knackigen Gitarrenriffs. Kein absoluter Ohrburner aber ganz ok für den Beginn!

Das anschließende „Venegeance“ geht dann schon eine Spur druckvoller zur Sache und hat einen ziemlich modernen, aggressiveren Touch inklusive Screams und Growls. Der Chorus ist aber wieder schön schmissig von daher geht die Nummer auch absolut in Ordnung.

Die ersten richtigen Ohrbomben folgen dann nun mit dem melodisch und griffigen „Praetor Sorrow“, dem abwechslungsreichen Titeltrack „Ravengod“ und dem Genremix „The Exorcist“. Alles tip top gemacht, hier gehen beide Daumen direkt nach oben!

Das atmosphärische Zwischenstück „Land of the Midnight Sun“ kann dann leider nicht komplett überzeugen, ebenso ergeht es dann „Awaiting the End“.

Besser kommt dann wieder „I sufficate of Anger“ aus den Boxen bei dem man aber wieder ganz klar ein Faible für moderneren Metalstoff haben muss.

Im letzten Abschnitt der zwölf Songs starken Platte haben sich dann leider auch noch ein paar eher durchschnittliche Tracks eingeschlichen, am Ehesten überzeugen können da noch „Art of Hunting“ und „Battle of the Mind“.

Deswegen gehen wir abschließend mit einem gemischten Gefühl aus der Hörsession.


Anspieltipps:


Hier kann ich euch dieses Mal “Praetor Sorrow”, “Ravengod” , “The Exorcist” und “Art of Hunting” nennen.


Fazit :


THE EMBODIED bieten auf ihrem neuen Album auf jeden Fall wieder einen interessanten Stilmix bei dem für fast jeden Fan etwas dabei sein sollte! Leider hat man dieses Mal aber auch den ein oder anderen eher durchschnittlichen Track zu viel mit an Bord, deswegen kann man nicht so durchgehend überzeugen wie auf dem Debüt!

Eine solide Leistung bleibt aber alle Male noch dabei hängen.


WERTUNG:




Trackliste:


01. Bleed

02. Vengeance

03. Praetor Sorrow

04. Ravengod

05. The Exorcist

06. Land of the Midnight Sun

07. Awaiting the End

08. I sufficate of Anger

09. Art of Hunting

10. Battle of the Mind

11. Death by Fire

12. Vallfaerd till Asgaard


Julian

IN EXTREMO – Quid Pro Quo

Band: In Extremo
Album: Quid Pro Quo
Spielzeit: 42:46 min.
Stilrichtung: Folk Metal
Plattenfirma: Universal Music
Veröffentlichung: 24.06.2016
Homepage: www.inextremo.de

Drei Jahre sind seit dem letzten Studiowerk „Kunstraub“ (Rezi HIER) schon wieder ins Land gezogen. Doch die Mittelalter-Metaller IN EXTREMO waren zwischendurch alles andere als auf der faulen Haut gelegen. Nicht zuletzt wurde das 20-jährige Bestehen auf der Loreley im letzten Jahr gebührend gefeiert und sogar vom WDR für seine Reihe „Rockpalast“ aufgezeichnet. Drei rauschende Partynächte wie gemacht für die Ewigkeit. Zu diesem Ereignis gab es die eigens komponierte Single „Loreley“ und schon kurz darauf hat es die sieben Galgenvögel wieder in den Fingern gejuckt.

Mit dem jetzt erscheinenden Album „Quid Pro Quo“ machen IN EXTREMO das Dutzend voll. Geben und nehmen heißt die alte Redewendung frei übersetzt. Dass das in der heutigen Zeit nicht mehr oft praktiziert wird, stößt der Band sauer auf. Dementsprechend gibt es einige verbale Tiefschläge gegen die heutige Gesellschaft, die nur noch aus Egoisten und geld- und machtgeilen Säcken zu bestehen scheint. IN EXTREMO möchten nach wie vor nicht als politische Combo verstanden werden, aber laut eigener Aussage sind diese Themen heute so allgegenwärtig, dass sie hier einmal den Mund aufmachen mussten.

Bei aller Ernsthaftigkeit bleiben aber auch die typischen Lyrics des Septetts nicht außen vor. Schon der Eröffnungstrack „Störtebeker“ ist ein Beispiel dafür. Mit der Aufarbeitung dieser Legende schließen IN EXTREMO nahtlos an ihre Vergangenheit an. Der berüchtigte Seeräuber aus dem 14. Jahrhundert, der gerne auch mal als Robin Hood der Meere dargestellt wird, ist wie gemacht für diese Band. Aber nicht nur das, der Song ist ein Highlight in der langen Karriere des Berliner Kollektivs. Stramm vorwärts marschiert diese Heldenballade, die von einem feinen Ohrwurmrefrain gekrönt wird. Ihre Liebe zu Russland stellen IN EXTREMO gleich mit zwei Nummern heraus („Roter Stern“ und das russisch gesungene „Schwarzer Rabe“). Dazwischen streuen sie harte Rocksongs wie den Titeltrack oder das zusammen mit HEAVEN SHALL BURN initiierte „Flaschenteufel“ sowie mystische, mittelalterliche Stücke wie „Pikse Palve“ oder „Dacw Nghariad“.

Zu guter Letzt haben IN EXTREMO mit „Sternhagelvoll“ aber auch noch das Partyvolk im Visier. Das wird definitiv ein neuer Hit im Liveprogramm der magischen Sieben. Ebenso vom Saufen handelt das melancholischere „Moonshiner“. Summa summarum haben IN EXTREMO eine abwechslungsreichere Platte am Start als noch vor drei Jahren. Der Anteil an offensichtlichen Hitsingles war seinerzeit allerdings etwas höher. Dennoch ist „Quid Pro Quo“ erneut ein bärenstarkes Lebenszeichen einer immer noch wandlungsfähigen Kapelle, die trotz ihrer zahlreichen Kollegen und Nachahmer mit am Meisten Charisma hat – auch gut 20 Jahre nach ihrer Gründung.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Störtebeker
2. Roter Stern
3. Quid Pro Quo
4. Pikse Palve
5. Lieb Vaterland magst ruhig sein
6. Flaschenteufel
7. Dacw Nghariad
8. Moonshiner
9. Glück auf Erden
10. Schwarzer Rabe
11. Sternhagelvoll

Stefan

J.B.O. – 11

Band: J.B.O.
Album: 11
Spielzeit: 45:22 min.
Stilrichtung: Comedy Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 08.07.2016
Homepage: www.jbo.de

Kaum haben die schwarz-rosa-goldenen Frohnaturen von J.B.O. die Jubiläumsaufführung ihres Erfolgsalbums „Explizite Lyrik“ hinter sich gebracht, steht auch schon ein neues Werk von den fränkischen Blödelbarden in den Läden. Simpel „11“ betitelt zeigt auch diese Platte einmal mehr, wie schnell die Zeit vergeht. 21 Jahre nach dem Überraschungserfolg von „Explizite Lyrik“ haben Hannes „G.Laber“ Holzmann und Vito C. samt Kollegen immer noch nicht die Nase voll vom blödeln – und immer wieder fallen ihnen Songs ein, die man wunderbar verhohnepipeln kann. Das hat in der Vergangenheit immer wieder gut geklappt – mal mehr und mal weniger. Einzelne Hits waren aber auf jeder der zehn bis dato veröffentlichten Scheibletten zu finden. Natürlich hatten nicht alle das Format eines „Bolle“ oder weiteren Hits wie „Ein Fest“ oder dem „Metl-Gstanzl“, funktioniert haben aber viele der bisherigen Versuche, etwas mehr Fröhlichkeit in die (Metal-)Welt zu bringen.

Dass das fränkische Quartett aber auch durchaus hörbares aus eigener Feder kreieren kann, zeigt nicht zuletzt ihr wahrscheinlich immer noch größter Coup „Ein guter Tag zum Sterben“ oder Songs wie  „Verteidiger des Blödsinns“. Davon gibt es auch dieses Mal wieder einen zu hören: „Wir lassen uns das Blödeln nicht verbieten“ lautet dieses Mal der Titel. Aber natürlich besteht der Hauptteil von „11“ wie immer aus Coverversionen und kurzen Hörspielen. So wird „Mädchen“ von LUCILECTRIC zu „Metaller“, „New York Groove“ von HELLO zu „Nürnberg Groove“ oder „Those Were The Days“ von MARY HOPKIN zu „Jetzt ist halt heut“. Aber noch eines lässt sich mit Gewissheit sagen: wie so oft haben J.B.O. einen Song an Bord, der eigentlich peinlich ist. Dieses Mal in Form von „Panzer Dance“, Ihr habt es erraten, das „Original“ stammt von DJ ÖTZI, es hieß „Burger Dance“ und das war wiederum eine Adaption eines Kinderliedes. Und noch einen Ballermann Hit haben sich die Franken zur Brust genommen: „Scheiß drauf, Malle ist nur einmal im Jahr“ von PETER WACKEL mutiert natürlich, wie soll es anders sein, zu „Wacken ist nur einmal im Jahr“. Diese Version dagegen dürfte nicht nur dieses Jahr und nicht nur auf dem weltgrößten Metalfestival zu hören sein. Hier haben die Jungs wieder einmal den Nerv perfekt getroffen und den kompletten Gegenpol zu „Panzer Dance“ geschaffen.

Fazit: „11“ bringt natürlich jede Menge Spaß mit. Aber wie so oft auf den späteren Platten der Jungs schwankt die Qualität und die Originalität doch gehörig. Aber man muss J.B.O. lassen, dass sie immer wieder geniale Einfälle haben, auch wenn sie dieses Mal gar nicht so weit hergeholt sind – siehe „Wacken“.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Einzähler
2. Wir lassen uns das Blödeln nicht verbieten
3. Panzer Dance
4. Metaller
5. Ich hätt gern mehr
6. Autowerkstatt
7. Wacken ist nur einmal im Jahr
8. Verliebt
9. Jetzt ist halt heut
10. Marilyn Manson
11. Fünf Minuten
12. Har Har Har
13. Nürnberg Groove
14. Rapper
15. Söderla!
16. Alkoholprobe
17. M.F.N. For J.B.O.

Stefan

KISSIN DYNAMITE – Generation Goodbye

Band: Kissin Dynamite

Album: Generation Goodbye

Spielzeit: 47:54 min

Stilrichtung: Heavy Rock

Plattenfirma: AFM Records

Veröffentlichung: 08.07.2016


KISSIN‘ DYNAMITE hatten spätestens mit ihrem letzten Album „Megalomania“ ihren eigenen Stil gefunden der sich irgendwo zwischen klassischen Rock und modernen Heavy Rock/Metal eingepegelt hatte. Das neue Album „Generation Goodbye“ welches dieser Tage erscheint ist eine konsequente Weiterentwicklung des Ganzen und thematisiert den kulturellen wie auch technischen Wandel der letzten Zeit. Das große Stichwort ist hier mit Sicherheit die Digitalisierung.

Aber auch als Band ist man in den letzten Jahren gereift, so trennte man sich Ende 2014 vom Management und begann autark zu arbeiten und sich selbst zu organisieren. Man ist also als Band noch eine Spur reifer und selbständiger geworden und das soll man wohl auch den neuen Songs anmerken.

Ob dem so ist und wie qualitativ hochwertig der neuste Silberling aus dem Hause KISSIN‘ DYNAMITE ist finden wir nun direkt mit dem Opener und Titeltrack „Generation Goodby“ heraus. Nach einer kleinen Einleitung startet die Nummer richtig durch und es entwickelt sich ein melodisch, griffiger Midtemposong der einen sofort in Mark und Bein übergehen. Auftakt geglückt kann man hier glaube ich recht schnell festhalten!

Beim nächsten Song „Hashtag your Life“ geht es etwas schneller zu Sache und auch diese Nummer ist tierisch eingängig. Aber irgendwie nutzt sie sich recht schnell ab, das habe ich zumindestens festgestellt da der Song ja als Single vorab veröffentlicht wurde. Egal, ein guter Song ist und bleibt ein guter Song.

Weiter geht es mit der tollen, bärenstarken Halbballade „If Clocks were running backwards“ bei der natürlich Sänger Hannes richtig schön glänzen kann! Geil so kann es weiter gehen bitte!

Tut es fast auch, nachdem wir das abwechslungsreiche, „Somebody to Hate“ hinter uns gebracht haben, welches zwar gut, aber nicht so überragend wie die Vorgängernummern ist, haben wir mit „She came she saw“ die nächste Ohrbombe zu verzeichnen und auch das anschließende flotte „Highlight Zone“ weiß absolut zu gefallen!

Arprops gefallen, davon kommt jetzt noch eine Menge! Sei es das Duett mit der BEYOND THE BLACK Fronterin Jennifer Haben bei „Masterpiece“ oder die flotten Midtempotracks „Flying Colours“ und „Under Friendly Fire“.

Das abschließende „Utopia“ beginnt dann erst wieder etwas ruhiger, steigert sich dann aber auch wieder zu einer kraftvollen, Midtemponummer die aufgrund des schmissigen Chorus sofort hängen bleibt und somit einen rund rum gelungenen Abschluss der Scheibe darstellt.


Anspieltipps:


Schwierig hier euch einzelne Tracks zu nennen, alles ist recht stark. Ein bisschen hervorstechen tun aber der Titeltrack “Generation Goodybye”, “If Clocks were running Backwards”, “She came she saw” und “Masterpiece”.


Fazit :


Nachdem man bei dem letzten Album “Megalomania” den Selbstfindungsprozess begonnen hatte, hat man diesen nun bei der neuen Platte so gut wie abgeschlossen und beweist das man es auch ohne fremde Hilfe schafft ein erstklassiges Heavy Rock/Melodic Metal Album zu schreiben! Angefangen von der Produktion, über die Songs und auch die Gastbeiträge, ist hier alles im absolut grünen Bereich!

Nach den bockstarken, aber stilistisch vollkommen anders gelagerten ersten Alben, ist “Generation Goodbye” mit Sicherheit das stärkste Album der Band bislang.

Fans sollten hier ohne zu zögern zugreifen!


WERTUNG:




Trackliste:


01. Generation Goodbye

02. Hashtag your Life

03. If Clocks were running Backwards

04. Somebody to Hate

05. She came she saw

06. Highlight Zone

07. Masterpiece

08. Flying Colours

09. Under friendly Fire

10. Larger than Life

11. Utopia


Julian

RAGE – The Devils Strikes Again

Band: Rage

Album: The Devil Strikes Again

Spielzeit: 46:05 min

Stilrichtung: Heavy Metal

Plattenfirma: Nuclear Blast Records

Veröffentlichung: 10.06.2016


Wie jedem bekannt ist hat es im Hause RAGE zuletzt mächtig gerumpelt und übrig blieb nur Mastermind und Bassist Peavy Wagner himself. Der langjährige Gitarrist Victor Smolski und Schlagzeuger Andre Hilgers mussten die Band verlassen, bzw. verließen die Band damit RAGE wieder eine Rückbesinnung zu den alten Tagen und dem alten Sound vollziehen konnten. So äußert sich zumindestens Peavy in den aktuellen Interviews. Neu an Bord sind an der Gitarre Marcos Rodriguez, der ein RAGE Fan erster Stunde war und ex Drum Tech Vassilios Maniatopoulos.

Produziert wurde der Silberling von Peavy dieses Mal selbst und wer die alten Alben ala „The Missing Link“ oder „Black in Mind“ liebt, wird mit dieser Rückbesinnung hier auf die alten Tage seine helle Freude haben!

Als Opener erwartet uns das schon als Vorabsingle veröffentlichte Titelstück „The Devil Strikes Again“. Und hier wird dann direkt klar das man nicht geflunkert hat als man sagte das man zurück zu den alten Tagen möchte. Die Nummer ballert so kraftvoll aus den Boxen das man direkt Angst um seinen Nacken bekommt. Dazu ein giftig singender Peavy, treibendes Drumming und kraftvolle Riffs die ohne Schnörkelei auskommen. Ein starker Start!

Das das aber nur ein erster Appetithappen war merkt man wenn einem die nächsten bärenstarken Tracks in Form von „My Way“, „Back on Track“ und „The Final Curtain“ um die Ohren ballern. Tolle Nummern die direkt ins Ohr gehen und die Band von einer Seite zeigen die man lange nicht mehr gehört hat.

Die im Mittelteil angesiedelten „War“ und „Ocean Full of Tears“ kommen ebenfalls ganz ordentlich aus den Boxen, allerdings halten sie den qualitativen Vergleich der Vorgänger nicht ganz stand.

Anders sieht die Sache dann wieder bei den folgenden Songs aus! Hier hat man mit „Deaf Dumb and Blind“ und „Spirits of the Night“ erneut zwei wahre Perlen im Gepäck, die aber die beiden anderen Nummern dann wieder recht stark in den Schatten stellen.


Anspieltipps:


Auf jeden Fall solltet ihr euch “My Way”, “Back on Track”, “The Final Curtain”, “Deaf Dumb and Blind” sowie “Spirits of the Night” mal anhören


Fazit :


Viele haben Mastermind Peavy im Vorfeld belächelt als er den Neustart bei RAGE verkündete, zu Unrecht wie sich nun raus stellt! Natürlich RAGE Sound anno 2016 hat mit den letzten Platten und dem dort vorhandenen verspielten, teilweise schon progressiven Stücken nur noch sehr wenig gemeinsam und alle neuen Fans dürften jetzt erstmal zurückschrecken, aber gebt dem neuen, erdigen und einfacheren Stil mal eine Chance, es lohnt sich!

Insgesamt ist das Ganze hier ein feines Metalalbum, welches einfach toll hörbar ist und daher gibt es auch eine klare Kaufempfehlung für Genrefans. Insebsonders die älteren RAGE Fans unter uns müssen diese Platte auf jeden Fall ihr Eigen nennen!


WERTUNG:




Trackliste:


01. The Devil Strikes Again

02. My Way

03. Back on Track

04. The Final Curtain

05. War

06. Ocean Full of Tears

07. Deaf Dumb and Blind

08. Spirits of the Night

09. Times of Darkness

10. The Dark Side of the Sun


Julian

TEMPT – Runaway

Band: Tempt
Album: Runaway
Spielzeit: 54:28 min
Stilrichtung: AOR / Hard Rock
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: 17.06.2016
Das Rock Candy Label ist ja eigentlich auf die Wiederveröffentlichung von (auch gerne reichlich obskuren) vergessenen Perlen spezialisiert. Ein neues Album einer jungen Band ist da tatsächlich schon etwas Besonderes. Mit grossem Enthusiasmus von Seiten des Labels wurde uns nun das Debüt der New Yorker TEMPT ans Herz gelegt, das eine eben solche aussergewöhnliche Ausnahme darstellt. Nach einer selbstfinanzierten EP im letzten Jahr legen die Jungspunde nun ihr erstes reguläres Studioalbum vor. Alle Songs wurden von der Band selbst geschreiben (was auch nicht alle Tage vorkommt) und für den Mix (bzw. Re-Mix eines Songs) konnte gar die Choryphäe Michael Wagener (u.a. Dokken, Skid Row) gewonnen werden.
Wie klingt’s? Verdammt 80’s! Aber sowas von. Man mag im Promo-Text ja von einer Mischung aus alten Helden wie Def Leppard oder Van Halen und moderneren Acts wie Audioslave und den Foo Fighters sprechen. Letzteres ist aber wirklich nur mit der Lupe zu suchen und führt auch ein wenig in die Irre. Im Grunde machen die Jungs genau das, was zahllose andere (vor allem Skandinavische) Bands in den letzten Jahren recht erfolgreich getan haben – sie zelebrieren und huldigen den dicke Hose Produktionen der Hair und Glam-Metal Phase, mal mehr, mal weniger offensichtlich. Der Unterschied liegt hier im Detail: erstens ist das Agressionslevel bei TEMPT sehr niedrig gehalten, gleichzeitig läuft die Band aber nie Gefahr ins Kitschige oder Seichte abzurutschen. Da auch die Keyboards nur recht dezent eingesetzt werden, ist das Soundgerüst ebenfalls angenehm rockig ohne durch eine plakative Ballerorgie den Hörer zu erschlagen. Das hat die Band schon richtig geschmacksicher angereichert. Das Ganze wird dann zudem noch von den wirklich erstklassigen Hooklines abgesichert, die auf den Punkt genau ins Ziel treffen. Ja, TEMPT sind hörbar von den 80er Helden beeinflusst, so sehr, dass hier und da auch mal ein Song seine „Original Quelle“ nur schwer verbergen kann: „The Fight“ borgt sich recht ungeniert den Refrain von Alice Cooper’s „House Of Fire“ und das Gitarrenriff von „Use It Or Lose It“ ist verdammt nah dran an Richie Sambora’s „Rosie“ (vom herausragenden „Stranger In This Town“ Album). Vom stumpfen Abkupfern kann aber keine Rede sein – dafür gehen die Jungs einfach viel zu souverän an die Sache heran. Wer bei Perlen wie „Aamina“, „Comin‘ On To You“, dem straighten, an alte White Lion erinnernden Highlight „Sapphire“ oder „Under My Skin“ nicht gleich die Refrains mitgröhlt und die Luftgitarre auspackt ist beim falschen Genre gelandet. Sänger Zach Allen klingt trotz seines jungen Alters schon wie ein überzeugender Mix aus Jeff Keith (Tesla) und Mike Tramp (White Lion), verfügt über eine variable Stimmvielfalt und hat ein gutes Gespühr für Melodielinien. Der Kerl könnte aber gerne noch ein wenig mehr aus sich herausgehen und die Handbremse lockern. Es ist aber vor allem Gitarrist Harrison Marcello (wohl nicht verwandt mit dem grandiosen Europe Gitarristen Kee Marcello?) der als Könner seines Fachs glänzen kann, so das auch die Musikerpolizei den spielerischen Kapriolen auf den 6 Saiten mit Begeisterung folgen wird.
Kritikpunkte? Ja, die gibt’s auch: Gegen Ende der Scheibe wird es mit den überflüssigen Füllern „What Is Love“ und „Time Won’t Heal“ etwas beliebig und den Remix eines Tracks von Michael Wagener hätte man sich auch locker sparen können. Den tut sich niemand mehr an, wenn er die vorangegangeen Songs in einem einheitlichen Mix durchgehört hat. Und insgesamt 14 reguläre Tracks sind einfach zuviel des Guten. Ein externer Produzent hätte das Material womöglich noch massgeblich zusammengestrichen, was zu einem kompakteren und noch unterhaltsameren Ergebnis verholfen hätte. Das ist aber meckern auf hohem Niveau, denn an den Output so mancher Schweden und Frontiers Combo aus dem Sleaze/Hard Rock Bereich reichen die US Boys locker heran. Vor allem das handwerkliche Geschick und das treffsichere Gespür für starke Hooklines ist, vor allem bei solch jungen Bands die ohne externe Songschreiber agieren, mehr als beachtlich. „Runaway“ ist ein tolles Erstlingswerk und sollte jedem Melodic Rock Fan die aufgerufenen EUROs wert sein.
WERTUNG: 
Trackliste:
01. Comin‘ On To You
02. Under My Skin
03. Paralyzed
04. Use It Or Lose It
05. Runaway
06. Aamina
07. Sapphire
08. The Fight
09. What Is Love
10. Time Won’t Heal
11. Love Terminator
12. Fucked Up Beautiful
13. Neuro-Child
14. Dirty One
15. Aamine (MW Mix)

Mario

MARAUDER – Bullethead

Band: Marauder

Album: Bullethead

Spielzeit: 55:42 min

Stilrichtung: Heavy Metal

Plattenfirma: Pitch Black Records

Veröffentlichung: 06.05.2016

Homepage: keine gefunden


Mit ihrem neuen, sechsten, Album „Bullethead“ kehren die Griechen von MARAUDER dieser Tage auf die Metalbühne zurück. Seit 1991 aktiv und eine der kultigsten Bands des Landes spielen sie immer noch ihren klassischen Heavy Metal der die Band so eigen macht. Neu in der Band ist der Sänger Nikos Antonogiannakis, mal schauen was der Gute drauf hat, denn beim letzten Album „Elegy of Blood“ hatte man doch etwas Luft nach oben! Veröffentlicht wird der Diskus über das erfahrene und heimatliche Pitch Black Records Label.

Als Opener tönt uns „Son of Thunder“ entgegen. Dieser ist schön episch gehalten und steigert sich erst nach und nach zu einem waschechten Metalstampfer der die Platte wunderbar einleitet und direkt mal zum mitgehen einlädt!

Ebenfalls in die gleiche Kerbe schlägt dann das anschließende „Metal Warriors“, dieses landet somit ebenfalls direkt auf unserer Hitliste wie dann auch das etwas zackigere „Spread your Wings“.

Das dies aber noch lange nicht alles war beweisen die Jungs dann bei der nächsten Nummer „Tooth N Nail“, diese schraubt sich auch sofort in unseren Gehörgangwindungen.

Nach einem kleinen Durchhänger bei „Dark Legion“ ist man mit „Predators“ wieder besser unterwegs und richtig geil episch wird es dann wieder bei „The Fall“!

Der letzte Abschnitt besteht aus „Echoes in the Dark“, „Shadowman“ und dem abschließenden „Set me Free“ und kann leider nicht komplett an die letzten Perlen anknüpfen, dafür schwankt die Songqualität hier zu sehr.

Am Besten tönt hier noch der knackige Rausschmeißer „Set me Free“.


Anspieltipps:


Hier gebe ich euch “Son of Thunder”, “Metal Warriors”, “Spread your Wings”, “Tooth N Nail” und “The Fall” mit auf dem Weg.


Fazit :


Direkt zu Beginn des Fazits müssen wir festhalten, MARAUDER steigern sich im Vergleich zu ihrer letzten Platte” Elegy of Blood” mal direkt um 70 %! Der neue Silberling ist wesentlich eingängiger und der etwas rauere Gesang von Neufronter Nikos Antonogiannakis passt auch wesentlich besser zur Mucke der Band.

Hier kommen Genrefans definitiv auf ihre Kosten, man sollte aber auf jeden Fall einen Faible für Traditionellen Heavy Metal haben!


WERTUNG:




Trackliste:


01. Son of Thunder

02. Metal Warriors

03. Spread your Wings

04. Tooth N Nail

05. Dark Legion

06. Predators

07. The Fall

08. Echoes in the Dark

09. Shadowman

10. Set me free


Julian