ELMSFIRE Interview

 

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ELMSFIRE aus Düsseldorf kamen 2012 mit ihrem Labeldebüt „Thieves of the Sun“ um die Ecke. Nun folgt aus heiterem Himmel und in Eigenregie das neue Album „Hour of the Wolf“. Dies und die letzten, bewegten Jahre waren Grund genug mit der Bandchefin Doro erneut ein kleines Pläuschchen zu halten. Die Fragen und Antworten daraus, lest ihr nun in voller Länge und Breite.


J.P: Hallo Doro, schön das man sich mal wieder „hört“. Facebook sei Dank ging die „Interviewverabredung“ ja ganz schnell : ). Bevor wir zu eurer aktuellen Situation kommen, erzähl doch mal rückblickend, wie zufrieden seit ihr mit eurem Debütalbum und wie war die Zeit danach so?


D: Hehe, ja FB macht sich doch manchmal sehr nützlich^^ was mich in diesem Falle besonders freut! Mit unserem Debüt waren und sind wir sehr zufrieden. Wir haben damals sehr viel Geld, Arbeit, Zeit und vor allem Herzblut da hineingesteckt und ich denke, man kann mit Fug und Recht sagen, dass uns das Ergebnis viele Türen geöffnet und eine Menge Fans und Hörer gebracht hat. Es war eine irre Erfahrung zu sehen, wie die eigene Musik plötzlich auch in anderen Ländern auftaucht und sich von irgendwo Menschen melden, und sagen: 'Hey, ich finde Euch klasse!' Das ist schon irgendwie das beste, wenn Begeisterung so direkt zum Ausdruck kommt! Oder auch, den Namen der eigenen Band und Druck des Covers in Printmedien zu finden oder Rezensionen in Online-Mags-das war schon echt fesselnd. Nichts geht allerdings über die Energie, die frei wird, wenn man seine Sachen live präsentiert. Das war und ist glaube ich das intensivste.


J.P: Erneut hattet ihr mit einigen Besetzungswechseln zu kämpfen zum Beispiel ist euer erste Sänger Lukas wieder mit an Bord! Erzähl doch mal ein bisschen über das neue Lineup, wer ist dabei und warum gab es schon wieder Wechsel? Euer letzter Sänger Erdmann war ja zum Beispiel gar nicht auf eurem Debüt zu hören und ist nun schon wieder weg.


D: Wie das mit dem Line-Up-Karussel so ist kommen da viele Ereignisse nicht gewollt daher. Erdmann ist ein verdammt guter Sänger und ein unheimlich lieber, grossartiger Kerl-er hätte den Job auch gern weiter gemacht, allerdings hatte er noch mit anderen Dingen in seinem Leben zu kämpfen, die ihn sehr beschäftigt haben und ihm ist nichts übrig geblieben, als da Prioritäten zu setzen, sodass er schweren Herzens den Posten bei uns niederlegen musste, was für uns alle bitter war. Man könnte jetzt sagen, der Zeitpunkt war blöd gewählt, da ja das neue Album angestanden hat, aber er meinte, es sähe noch dämlicher aus, wenn er das nun einsingen würde und dann gleich danach weg ist. Als Lukas unser neuer alter^^das spitz gekriegt hat, hat er sich praktisch sofort angeboten erstmal das Album einzusingen, aber auch überhaupt wieder bei uns einzusteigen, was totales Glück im Unglück für uns war. Leider war Erdmann nicht der letzte, der sich in den vergangenen Monaten von uns verabschiedet hat. Unser Keyboarder Nathan war schon seit Oktober 'verschollen' nenne ich das jetzt mal, und zuletzt nun im März hat unser langjähriger Basser Fritz bei uns aufgehört, schweren Herzens. Da dies aber ein geplanter Abgang war, stand der Ersatz schon fest. Das Line-Up, wie es nun aktuell steht, sieht so aus: Marcel von Liverlesse/Ferromanic ersetzt Fritz am Bass, Paul-Drums, Lukas-Gesang, und Germano und ich sind an den Gitarren geblieben 🙂

J.P: Zur schon angesprochenen Labelsituation, die mich auch im ersten Moment erstmal ziemlich verwirrt hat. Euer Debüt erschien bei Massacre Records, ihr seid nun nicht mehr dort. Klär uns doch mal auf warum seit ihr dort nicht mehr unter Vertrag und wie ist die Situation jetzt, wo und wie kommt das neue Album denn nun raus?


D: Ja….das mit dem Label 🙂 Ok. Also nein, wir sind jetzt nicht bei Massacre. Dass das so ist liegt leider einfach daran, dass wir das Geld nicht haben/hatten. 5000€ Eigenbeteiligung für einen Vertrag mit dem Label waren diesmal einfach nicht drin. Wir haben versucht, das, was wir nun ausgeben konnten so gut wie möglich zu investieren, damit wir die neue Platte rausbringen können, weshalb ich schon mal sagen kann, dass in 'Hour of the Wolf' nochmal ein ganz anderes Kaliber an Mühe steckt als es ohnehin schon bei 'Thieves' der Fall war. Das neue Album kommt nun 'selbstverlegt' über RecordJet aber komplett mit Label-Code und allem, die Downloads gibt es ebenfalls in allen einschlägigen Portalen, die 'physikalische' Fassung/CDs gibt es selbstverständlich bei uns, entweder direkt auf den Konzerten oder aus unserem Online-Shop auf der Website (www.elmsfire.de)

J.P: Kommen wir mal zu eurem neuen Album „Hour of the Wolf“. Vorab gab es ein Video zum Song „Dance with the Dead“, dieser und der Albumtitel lassen von eine Art Konzeptalbum ausgehen. Worum geht es auf dem neuen Diskus?


D: Zunächst mal muss ich sagen: der Schein trügt. 'Hour of the Wolf' ist kein Konzeptalbum, allerdings ist es um einiges düsterer in der Stimmung geraten, als 'Thieves', was wohl daran lag, dass die persönlichen Erfahrungen, die immer der Kern für unsere Songtexte sind, eben diesmal in negativere Richtungen gingen. Mehrere Bandmitglieder haben da sehr persönliche Tiefen erlebt, die mit in die Songs eingeflossen sind, Ängste, Verluste, verratenes Vertrauen-bitte verstehe aber, dass ich da nicht ins Detail gehen möchte. In Prinzip ist die Platte ein Wechselbad all dieser Gefühle gewürzt mit der Aufmüpfigkeit und Hoffnung zu sagen: was mich nicht umbringt, macht mich härter. Lustig zu erwähnen, dass 'Dance with the the Dead' eigentlich der humorvolle und ein kleines bisschen zynischste unter den Songs ist 😉


J.P: Von wann bis wann wurde denn aufgenommen, kannst du etwas zum Aufnahmeprozess und zur Entstehung des Albums erzählen?


D: Im Prinzip waren wir das ganze letzte Jahr mit den Aufnahmen beschäftigt. Ich bin stolz zu sagen, dass davon alles handgemacht ist-und ich meine die 'Blut auf den Saiten'-Art von handgemacht. Unser Gitarrist Germano hat sich in 'kurzer' Zeit unheimlich viel Wissen angeeignet und bei Freunden und Bekannten mit mehr Erfahrung auf die Finger geschaut, sich Tutorials reingezogen, um die Aufnahmen selber bewerkstelligen zu können, denn es sah nun mal so aus, dass wir uns einen klassischen 'Studio-Aufenthalt' schlicht bei unseren Finanzen nicht leisten konnten. Wir haben dann halt das Hinterzimmer in ein Studio verwandelt, mit Freunden eine provisorische Gesangskabine gezimmert, von mehr Freunden Mikros und Equipment geliehen und dann im 'Couch-Potato-Studio' alles selbst gemacht. Es war ein totales Abenteuer, oftmals ging es drunter und drüber, ein paar Mal wurde es auch echt bitter, frustrierend und grenzwertig, wenn z.B. etwas komplett unbrauchbar war und wir wieder von vorn anfangen mussten-aber am Ende haben wir's durchgezogen. Ich glaube nur beim Gesang kann ich das 'wann' etwas eingrenzen, Lukas hat zwischen September und Dezember die Songs eingesungen. Auf einem Song hat Ross außerdem ein Intro beigesteuert und auf einem anderen Songs hat Marrek von DPP Lukas mit ein paar Additional Vokals unterstützt-ist echt fett geworden. Alles in allem sind wir sehr stolz, dass wir es zu so einem Ergebnis gebracht haben, und wir hoffen sehr, dass es auch anderen gefällt, auch wenn es keine 'High-End'-Produktion ist.


J.P: Wie soll es denn jetzt eigentlich bei euch weitergehen? Also welche Ziele habt ihr euch gesteckt mit dem neuen Album und für die Zeit danach?


D: An dieser Stelle muss und kann ich nur das sagen, was ich auf diese Frage und an dieser Stelle IMMER sage: jetzt soll es vor allem LIVE weitergehen, also her mit den Gigs, denn nichts wollen wir nun lieber, als die neuen (und klar, die alten Songs auch) vor Publikum unter Beweis stellen. Natürlich hoffen wir, dass die neue Platte gefallen wird, auch wenn sie eben etwas anders ist als 'Thieves of the Sun' und sich andere dafür genauso begeistern können wie wir.

J.P: Gibt es denn die Möglichkeit euch mal live zu sehen bzw. was ist denn an der Livefront so geplant?


D: Wir sind gerade immer noch dabei, uns breit und dreist überall zu bewerben und möchten doch sehr hoffen, dass sich da bald etwas tut und wir die Möglichkeit bekommen, die neuen Songs zu bewerben und neue und alte Fans glücklich zu machen! Ich hoffe sehr, dass ich bald ein paar Termine nennen kann. An dieser Stelle daher nochmal: man kann uns gerade super buchen!!! TUT DAS!


J.P: Habt ihr denn vor in Zukunft weiterhin in Eigenvertrieb zu arbeiten oder seid ihr schon auf der Suche nach einem neuen Label?


D: Dazu haben wir momentan keine Pläne. Das mit dem Eigenvertrieb läuft bislang gut und problemlos, und wir möchten erstmal schauen, wie sich diese ganze Sache entwickelt, bevor ich da jetzt ein Urteil fällen kann, dazu ist das ganze noch zu frisch. Ich schließe nicht aus, dass wir uns ggf. nochmal einem Label anschließen, wenn irgendwann einmal die Bedienungen stimmen und alles zusammen passt, momentan geniessen wir aber die Freiheiten, die wir durch die Unabhängigkeit gewonnen haben. Zudem ist es auch sehr belohnend und interessant, zu beobachten, was man alleine durch die eigene Kraft erreichen kann. Ich denke Du verstehst, was ich meine 🙂


J.P: Vielen Dank Doro für deine Zeit und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interviews! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich dir. 

D: Ich bedanke mich ganz herzlich für das Interview, die super Fragen, und dass Du uns als relativ 'kleiner' Band die Möglichkeit gibst, uns hier zu artikulieren und hoffentlich noch ein paar mehr Leute mit unserer Musik zu erreichen. Ich glaube mit 'Hour of the Wolf' ist uns ein starkes Album gelungen, das ganz sicher ein bisschen Aufmerksamkeit verdient hat-auch wenn es ein bisschen dunkler und unkonventioneller ist, es bleibt episch und METAL!

 

 

Julian

ORDEN OGAN Interview

Schon im Zuge ihres letzten Albums „Ravehead“ hatte ich Frontman Seeb Levermann von ORDEN OGAN vor dem Interviewmikro, nun ergab sich erneut die Chance zu einem kurzem Interview auf der ersten Headlinertour der Band direkt vor der Show in Mannheim. Direkt vor der Show stand mir dieses Mal Gitarrist Tobias Kersting Rede und Antwort zu den letzten Monaten. Mit im Raum waren noch Bassist Nils Löffler sowie noch ein, zwei Techniker der Band.


J.P: Hallo Tobi. vielen Dank das du mir nochmal ein Interview gibst, wir hatten ja schon das Vergnügen zusammen beim Release eure letzten Albums „Ravenhead“. Kurz auf dasselbige zurückzukommen, wie zufrieden seit ihr bislang mit den Kritiken zur Scheibe und wie sind die Verkaufszahlen?

 
T.K: Also was konkretes habe ich dazu jetzt nicht vorliegen, aber ich glaube man kann schon sagen das es nochmal ein gehöriger Schritt vorwärts war. Man sieht das ja auch an der Chartplatzierung, welche ja auch definitiv eine Verbesserung darstellte.


J.P: Ich finde ja nach wie vor das die letzte Scheibe eure bisher beste ist! Wie seht ihr das rückblickend, gäbe es etwas was ihr vielleicht anders gemacht hättet im nach hinein?


T.K: Das ist jetzt natürlich sehr schwer zu sagen. Ich denke es ist aber schon eine sehr gute und kompakte Platte geworden. Vielleicht kann man bei der nächsten Scheibe dann rückblickend sagen „Ok das hätten wir vielleicht anders gemacht“ Kleinigkeiten gibt es ja immer, aber so ganz spontan würde ich nichts ändern wollen.

Frage in den Raum von meiner Seite was denn die anderen dazu meinen. Soundmann Stefan möchte am Liebsten immer alles ändern : ) der Rest enthielt sich diplomatisch.


J.P: Bevor wir zu eurer aktuellen Tour kommen, gehen wir mal zu eurer neusten VÖ, es gibt ja schon wieder was Neues zu vermelden! Mit „The Book of Ogan“ habt ihr ein fettes Package für eure Fans zusammen geschnürt, welches eine Dokumentation, einen Live CD sowie DVD sowie eure erste Demoscheiben „Testimonium A.D“ enthält. Erzähl uns doch mal ein bisschen darüber? Zum Beispiel warum jetzt zu diesem Zeitpunkt und wie habt ihr den Inhalt ausgewählt?


T.K: Also das Ganze ist eigentlich komplett auf Seeb‘s Mist gewachsen : ). Das Material hat er größtenteils ausgesucht und ich denke es war jetzt einfach mal an der Zeit so etwas zu veröffentlichen. Darüber gesprochen haben wir schon häufiger und nach den letzten sehr erfolgreichen Touren und weil wir eh eigentlich fast immer eine Kamera mit dabei haben und alles dokumentieren war die Zeit jetzt einfach reif und wir hatten genug Stoff dafür! Alleine für die Dokumentation waren es über 30 Stunden Videomaterial. Natürlich passt es auch gut zur aktuellen, ersten Headliner Tour um etwas Neues für die Fans dabei zu haben.


J.P: Ich habe gehört die enthaltene Demoscheibe „Testimonium A.D“ war komplett ausverkauft und wurde zu Mondpreisen über Ebay angeboten. Ist das richtig? War das auch ein Grund das gute Stück wieder neu aufzulegen?


T.K: Also auch das stand schon immer mal wieder im Raum und es wurde auch häufiger nach einer Neuauflage gefragt, eben weil sie halt schon lange nicht mehr erhältlich ist und natürlich spielten da auch die verrückte Preispolitik der privaten Anbieter eine Rolle. Wir wollten einfach ein fettes Package für die Fans anbieten und da bot sich die Wiederveröffentlichung im Rahmen von „The Book of Ogan“ einfach an.  

Die Nachfrage meinerseits in die Runde ob das gute Stück denn nachbearbeitet wurde, beantworteten Bassist Nils und Tobi im Einklang das sie zu 90 bis 100 % sicher sind das die Scheibe im Urzustand belassen wurde und von der damals erhältlich Kassette übernommen wurde : )


J.P: Kommen wir mal zur aktuellen Tour. Wie läuft es denn bislang, seit ihr mit der Zuschauerzahl zufrieden? So lange seit ihr ja noch nicht unterwegs, was erwartet ihr denn von der Tour?


T.K: Also die ersten beiden Shows und auch die gestrige auf einem Sonntag haben wirklich die Erwartungen übertroffen und es war richtig voll! Bis jetzt läuft also wirklich alles perfekt und wir hätten wirklich nicht gedacht das das Ganze so gut läuft. Wir hoffen natürlich das es weiterhin so gut läuft!

J.P: Gefällt dir die Location hier in Mannheim bzw. was erwartest du von dem Auftritt heute? Eine sehr wichtige Frage da wir natürlich aus Ludwigshafen kommen, daher könnt ihr nun voll vom Leder ziehen : )

T.K: Ach so na dann :). Ne also das Essen hier ist wirklich super, da sind wir teilweise wirklich anderes gewohnt! Ansonsten, nun gut es hier natürlich schon etwas rustikaler und so richtig warm ist es hier Backstage auch nicht, aber wir haben ja Jacken 🙂 ansonsten ist hier aber alles in Ordnung. Am Wichtigsten ist eh wie es später wird und wie das Konzert wird, der Rest ist doch egal!

Es entbrannte im Anschluss noch eine Diskussion über die Vor und Nachteile von Mannheim die alle Beteiligten weiterführten, das Ganze erspare ich euch aber lieber an dieser Stelle : )


J.P: Abschließend die Frage nach euren Supportbands. Wie habt ihr sie ausgewählt, wie zufrieden seit ihr mit dem Package und es gab ja im Vorfeld einen Wechsel von MYSTIC PROPHECY zu ALMANAC? Ich finde ja ein mehr als gleichwertiger und interessanter Ersatz! Wie kam es denn zu dem Wechsel, darfst du über die Gründe sprechen?

T.K: Wir sind auf jeden Fall sehr zufrieden mit unseren Supportbands! Zum Ausstieg von MYSTIC PROPHECY kann ich gar nicht so viel sagen, es hatte auf jeden Fall keine finanziellen Gründe oder so. ALMANAC lagen da dann natürlich als Ersatz schon etwas auf der Hand da Seeb ja auch deren Platte produziert hat und da eh dann schon Kontakt bestand. Es war also definitiv schon eine Art Wunschwahl. Bassist Nils ergänzt noch das ALMANAC gar nicht geplant hatten so schnell auf Tour zu gehen und schon etwas überrascht wurden. Die Bandmitglieder sind ja auch noch in anderen Projekte aktiv was zum Beispiel auch ein Grund dafür ist das Sänger Andy B. Frank nicht bei jedem Tourhalt dabei sein kann, heute aber, aufgrund der relativ nahen Entfernung von Stuttgart (der Heimat des Sängers) und Mannheim, ist er aber dabei. ALMANAC bereichern das Package auf jeden Fall und werten es nochmal richtig auf. Ich finde einfach es passt sehr gut. Konkurrenzdenken gibt es unter uns so wie so nicht, wir kannten uns alle vorher schon und auch die Jungs von MANIMAL sind cool drauf und alles ist gut.


J.P: Vielen Dank euch allen für eure Zeit kurz vor eurem Auftritt und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interviews! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich euch? 

T.K: Wir danken dir natürlich auch und Leute kommt zu unserer Tour wir haben noch einige Konzerte vor uns, 17 an der Zahl genau. Wir sehen uns!

Anschließend gab es noch eine kleine Diskussion über die Tour an sich wo Nils noch erzählte das die Tour schon recht anstrengend wird, da es eigentlich keinen Day Off gibt sondern es tagtäglich in eine andere Stadt geht wo natürlich schon einige Entfernungen zu bewältigen sind. Aber dafür spielt man dieses Mal weniger im Ausland was ja auch schon mal mehr gewesen ist.

 

Julian

THORNBRIDGE Interview

 

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Mit den Jungs von THORNBRIDGE kommt eine neue deutsche Power Metalband aus der Versenkung gekrochen um den guten Oldschool Power Metal zu frönen und dem Genre etwas frischen Wind einzuhauchen. Um die Band mal etwas näher kennenzulernen stellte ich Bassist Patrick Burghard mal ein paar Fragen.

J.P: Hallo Patrick, vielen Dank, dass du mir ein paar Fragen zu eurem Debütalbum und zu THORNBRIDGE selbst beantwortest.
Für die Leute, die euch noch nicht so kennen, stell dich und die Band vielleicht doch kurz mal vor, gib uns einen kurzen Rückblick auf die Bandhistory?

P.B: Hi Julian! Wir wollen mal nicht so förmlich sein, darfst mich Burghi nennen

*lacht* THORNBRIDGE ist eine Power Metal Band aus Südhessen, bei der ich seit ein paar Jahren am Bass für den Tiefgang zuständig sein darf. Außerdem dabei: Mo (Vocals/Guitars), Pat (Guitars) und Lucky (Drums). Seit 2012 spielen wir in dieser Besetzung zusammen und seitdem geht es auch wirklich vorwärts. Gerade haben wir unter der Leitung von Seeb Levermann, Frontmann von ORDEN OGAN unser erstes Studioalbum eingespielt, das am 19. Februar weltweit erscheinen wird.

J.P: So, das erstes Album wie fühlt man sich denn so? Wie lange habt ihr darauf hingearbeitet und wie stellt ihr euch die erste Zeit mit eurem „Baby“ vor?

P.B: Natürlich sind wir stolz wie Oskar. Was die erste Zeit bringen wird, das werden die ersten Rezensionen zeigen aber viel wichtiger ist, die Meinung unserer Fans. Daher können wir den 19.02. auch kaum noch erwarten. Die letzten Wochen waren wirklich anstrengend und ereignisreich, denn zu einem Album gehören ja nicht “nur“ die Studioaufnahmen, sondern auch alles was folgt, Artwork, Promotexte, Fotos, Videodreh und natürlich Interviews, das ist schon anstrengend, zumal man meistens dabei nüchtern sein muss. Nein, frag ruhig weiter : – )

J.P: Wann habt ihr denn mit denn Aufnahmen zu „What will Prevail“ begonnen und wie verliefen sie so? Bzw. wie geht ihr generell beim Songwriting vor?

P.B: Eigentlich hat alles ganz unverfänglich angefangen, wir haben 2014 ein paar Demos an Seeb geschickt, eigentlich in der Hoffnung, mal einen Gig mit ORDEN OGAN spielen zu können. Das konnte er uns zwar nicht versprechen, fand das Material aber so interessant, dass er uns eine Albumproduktion in seinem Greenman Studio Arnsberg vorgeschlagen hat. Kann man da nein sagen? Seeb ist echt n durfte Typ. Immer direkt frei raus und doch aufm Punkt. Das läuft, nur zu empfehlen! Das Songwriting der aktuellen Songs war bisher Sache der Gitarrenfraktion ­während die anderen ihre Zeit mit Freizeit verschwenden, sitzen die beiden daheim im stillen Keller und komponieren die Songs im Grunde komplett durch. Das war auch super für das Studio, denn die Songs waren komplett fertig im Sack, wir mussten nicht mehr am Großen und Ganzen, nur noch an Kleinigkeiten feilen.

J.P: Laut Labelinfo geht es auf eurem Debütalbum um viele mystische Sachen aus einem dunklen Zeitalter des Mittelalters. Klingt interessant, erzähl doch mal ein bisschen was darüber?

P.B: Man kann sich jeden Song vielleicht wie ein mystisches Gemälde vorstellen. Jeder Text beschreibt eine eigene Szene aus einer fernen, mystischen Welt oder nutzt Metaphern daraus. Der Titelsong “What Will Prevail“ z. B. ist eine kleine Würdigung all derer, die ihre eigene Meinung bis zum Ende durchgezogen haben…die müssen heute noch oft dafür bezahlen, vielleicht nicht mehr ganz so martialisch, wie auf unserem Cover. Zumindest hierzulande…

J.P: Gehen wir mal auf ein paar Songs von „What will Prevail“ ein. Für mich war es sehr schwierig einzelne Songs herauszusuchen, aber ich denke der Opener “Blow Up the Gates of Hell”, “The Dragon's Reborn”, „What will Prevail“, „Neverwinter Nights“ und “Under the Ice” sind die etwas hervorstechenden Songs. Willst du uns über diese ein bisschen was erzählen? Hast du eigentlich auch irgendwelche Favoriten auf dem Album?

P.B: *lacht* Wenn gleich die Hälfte aller Songs hervorstechen, dann ist‘s ja schon mal super. Andere nennen “Tower of Lies“ das Highlight, andere den “Coachman’s Curse“. Ich denke, das zeigt ganz gut, dass hoffentlich jeder auf dem Album seine Songs für sich finden kann . Also haben wir alles richtig gemacht, oder? *lacht* Mein persönlicher Favorit war schon vor dem Studio “Eternal Life“ der macht mir am Bass live am meisten Spaß. Und ihn jetzt auf Album mit der fetten Gaststimme von Sly (Van Canto) zu hören, hat meine Zuneigung zu diesem Song nicht geschmälert. Ist sogar mein Weckton morgens zurzeit *lacht*

J.P: Beim Song „Tower of Lies“ gibt es tieferen Gesang, klingt irgendwie verdammt nach Chris Boltendahl von GRAVE DIGGER…vertue ich mich da oder ist er es wirklich? In der Promoinfo steht davon auf jeden Fall mal nix : – )

P.B: Das wird wohl ein ewiges Mysterium bleiben *lacht* Nein, tatsächlich war das unser Mo ganz ohne Hilfe. Sowas hat er durchaus auch im Repertoire. Kleiner Mann ganz tief. Darfst du dich gerne auch mal live davon überzeugen kommen ; – )

J.P: Euer Album wurde von ORDEN OGAN Mastermind Seeb produziert, ist es trotzdem eher Zufall das eure Songs teilweise stark an die Frühphase von ORDEN OGAN erinnern, oder ist das so gewollt bzw. ist dies die Mucke die ihr einfach machen wollt? Ich find's ja geil, schön oldschool wie es ja auch angekündigt wurde : – )

P.B: Die meisten Songs des Albums entstanden zu einer Zeit, als ORDEN OGAN noch nicht so bekannt waren, wie sie es heute sind. Von daher ist das sicher Zufall, dass es dich nun daran erinnert. Aber es ist natürlich kein Zufall, dass es sofort mit Seeb gepasst hat menschlich wie musikalisch. Es ist jetzt unser Debütalbum, in welche Richtung sich das Ganze in Zukunft entwickeln wird, kann ich dir selbst noch nicht sagen, wir sind dran. Aber auf jeden Fall bleibt der Power Metal unsere Welt ­ geht einfach ab wie Zäpfchen live.

J.P: Mit Massacre Records habt ihr ein sehr passendes Label am Start! Erzähl doch mal ein bisschen darüber? Wie kam denn der Kontakt zustanden und wie zufrieden seid ihr bisher mit der Zusammenarbeit?

P.B: Sobald das Album fertig war, der klassische Weg: Briefumschlag auf, Album rein, warten. Und dann hat das Telefon geklingelt. Eigentlich total unspektakulär aber der Anruf war uns trotzdem ein paar Kisten Bier wert. *lacht* Bislang läuft das alles total super unkompliziert mit Massacre, kurze Wege, lockere Leute. Wir sind da zuversichtlich, dass es ein Volltreffer ist ­ für beide Seiten.

J.P: Patrick wie geht es denn jetzt genau bei THORNBRIDGE weiter? Sind Konzerte oder eine Tour in Planung?

P.B: Wie gesagt, stecken wir gerade noch ziemlich in der Planung der Veröffentlichung des Albums, haben vor kurzem ein Video zu “The Dragon’s Reborn“ gedreht, das zeitgleich zum Album (19.02.) erscheinen wird, und auch ein paar neue Songs sind schon im Proberaum am Start. Die Gigplanung für dieses Jahr laufen ebenfalls, am besten einfach regelmäßig auf unserer Facebookseite vorbeischauen!

J.P: Vielen Dank Burghi​ für deine Zeit und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interview! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich dir.

Burghi: Danke dir ebenso Julian, und hoffentlich bis bald! Prost

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Julian

GLORYFUL – End of the Night

Gloryful_EndOfTheNight_CoverBand: Gloryful
Album: End of the Night
Spielzeit: 45:21 min
Stilrichtung: Heavy/Power Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 26.08.2016
Homepage: www.gloryful.net

„End of the Night“ heißt das 3. Album der deutschen Metalhoffnungsträger von GLORYFUL welches die Legende von Sedna und die Geschichte Captain McGuerkin weiterführt. Stilistisch hat sich natürlich gar nichts im Vergleich zu den beiden ersten Alben geändert und das ist auch gut so! Schließlich begeisterten uns die Jungs rund um Sänger Johnny La Bomba und Gitarrist Jens Basten speziell auf dem letzten Album „Ocean Blade“ mit ihrer erdigen Spielweise.
Für den Mix und das Mastering konnte erneut Charles Greywolf von POWERWOLF gewonnen werden.
Da wir hier ja von einer Art Konzeptalbum sprechen steht zu Beginn der Scheibe das Intro, passend betitelt mit „Intro: Dawn of the Raven King“ welches stimmungsvoll in die Scheibe einleitet. Anschließend gibt es den schon bekannten Videotrack „This Means War“ auf die Ohren wo man als Fan direkt die Vollbedienung GLORYFUL bekommt! Knallharte Riffs, Power und ein mehrstimmiger Gesang mit geilen Ahu Schreien ala 300. Perfekt für die nächste Livesetliste der Jungs!
„The Glorriors“ geht dann ebenfalls absolut in Ordnung und bietet dem geneigten Fan was er braucht.
Der Midtemposong „Hail to the King“ im Anschluss sowie das schnelle Doublebassgewitter „Heart of Evil“ können dann nicht komplett überzeugen, vor allem erst genannter Song ist eher Durchschnittsware.
Besser macht man es dann wieder bei „For Victory“, obwohl auch hier eher Midtempo angesagt ist bietet die Nummer genug Abwechslung um den geneigten Hörer gut bei der Stange zu halten und zu begeistern.
In bester Tradition von „Black Legacy“ ertönt dann der Titeltrack „End of the Night“ wo der gute  Johnny auch mal zeigt das er nicht nur mächtig losbrüllen sondern auch gefühlvoll unterwegs sein kann. Tolle Lagerfeuerromantik mit Akustikgitarren!
Die letzten drei Tracks bieten dann keine große Überraschungen mehr und bieten gewohnte Qualität ala GLORYFUL die mal mehr mal weniger zündet.
Gewinner dieses letzten Abschnitts ist ganz klar das abschließende „Rise of the Sacred Star“ welches wieder traditionell wie auch abwechslungsreich aus den Boxen kommt.

Anspieltipps:

Für mich sind “This Means War”, “The Glorriors”, “For Victory”, „End of the Night“ und “Rise of the Sacred Star” ganz klar die hier hervorstechenden Songs.

Fazit :

GLORYFUL bleiben ihrem Stil absolut treu und das ist auch gut so! Zwar hat man auf dem neusten Langspielern im Vergleich zu den letzten Platten vielleicht den ein oder anderen etwas schwächeren Track mehr im Angebot, aber insgesamt bekommen Fans der Band und des Genre absolut starken Stoff geboten der die Jungs definitiv weiter bringen wird! Zugreifen lohnt sich also auf jeden Fall!

WERTUNG:

7,5

 

 

Trackliste:

01. Intro: Dawn of the Raven King
02. This Means War
03. The Glorriors
04. Hail to the King
05. Heart of Evil
06. End of the Night
07. For Victory
08. God against Man
09. On Fire
10. Rise of the Sacred Star

Julian
 

RUNNING WILD – Rapid Foray

Running Wild_Rapid Foray_1500x1500pxBand: Running Wild
Album: Rapid Foray
Spielzeit: 57:27 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 26.08.2016
Homepage: www.running-wild.net

Nachdem ich ja schon bei der Rezi zum letzten RUNNING WILD Album „Resilient“ REZI (http://rock-garage-magazine.blogspot.de/2013/10/running-wild-resilient.html) meine Meinung zu der ganzen RUNNING WILD Geschichte und der ewigen Nörgelei zum Besten gegeben habe, erspare ich euch das jetzt mal : )
Widmen wir uns lieber dem neuen Machwerk von Rock N Rolf mit dem kraftvollen Namen „Rapid Foray“. Der etwas kriegerische Titel macht Hoffnung das man nach den rockigen Ausflügen vom vorletzten Diskus „Shadowmaker“ und der gesunden Mischung bei „Resilient“ wieder mehr Metal zu hören bekommt! Und mag man den wie immer sehr markigen Promoworten glaube schenken können wir uns auch genau auf das einstellen bzw. auf ein weiteres Highlight der langen Bandkarriere.
Nun ja, schauen wir mal was der Opener „Black Skies, Red Flag“ denn so drauf hat? Flott und metallisch geht es auf jeden Fall schon mal direkt los und die Nummer verströmt wirklich gute, alte RUNNING WILD Atmosphäre! Aber was ist denn das für eine Produktion? Gut die war bei den letzten Alben noch nie überragend aber die mir vorliegen MP3's klingen nicht wirklich rund! Alles klingt sehr blechern, der Gesang sehr leise und richtig Schmackes beim Bass und dem Schlagzeug geht auch anders…also ne ne das ist nix, kann man glaube ich direkt mal so festhalten.
Noch mehr altes RUNNING WILD Feeling kommt dann beim anschließenden „Warmongers“ durch, hier versteckt sich dann auch gleich der erste Anspieltipp. Schlechte Produktion hin oder her!
Rockig wie zu „Shadowmaker“ Zeiten geht es dann bei „Stick to your Guns“ zu und auch hier kann man was die Songwriterqualität angeht auch wieder beide Daumen nach oben gleiten lassen.
Der Titeltrack „Rapid Foray“ ist dann leider nur gewöhnlich und haut mich jetzt nicht wirklich vom Hocker, ähnlich geht es mir dann auch leider beim anschließenden „By the Blood in your Heart“ was zwar gute Ansätze hat und auch mit dem Stadionfeeling gut punkten kann, aber insgesamt trotzdem irgendwie lahm aus den Boxen kommt!
Es folgt mit „The Depth of the Sea – Nautilus“ ein instrumentales Stück was ok ist, aber als „richtiger“ Song nicht gewertet werden kann.
Puuh bislang also ein ganz schönes auf und ab also, jetzt muss aber noch ein bisschen was kommen, will man das starke Vorgängeralbum „Resilent“ erreichen!
Es kommen auch Gott Sei Dank noch ein paar Kracher, aber leider nicht durchgehend. Am Ehesten überzeugen können noch die letzten beiden Songs „Into the West“ und der monumentale 11 minütige Abschlusstrack „Last of the Mohicans.

Anspieltipps:

Mit “Warmongers”, “Stick to your Guns”, “Into the West” sowie “Last of the Mohicans” solltet ihr auf jeden Fall etwas anfangen können.

Fazit :

Oh je, selten viel mir eine abschließende Bewertung so schwer! Vermutlich scheiden sich an der neuen RUNNING WILD Platte wieder so richtig schön die Geister und natürlich ist das Ganze eher als Soloprojekt von Rock N Rolf zu sehen, aber trotzdem schwimmt hier immer mal wieder die gute alte Songstärke der Band durch!
Dann kommt aber die echt nicht mehr zeitgemäße Produktion, hört euch da im Vergleich nur mal die Quasi Nachfolger von GLORYFUL an, das ist eine druckvolle Produktion, und die doch recht stattliche Anzahl an eher durchschnittlichen Nummern dazu. Somit ist man denke ich weit entfernt von einem weiteren Bandhighlight und auch vom Vorgängeralbum!
Sorry liebe Leute aber mehr als ein gutes solide kann ich hier nicht geben….

WERTUNG:

6,5

 

 

Trackliste:

01. Black Skies, Red Flag
02. Warmongers
03. Stick to Your Guns
04. Rapid Foray
05. By the Blood in your Heart
06. The Depth of the Sea – Nautilus
07. Black Bart
08. Hellestrified
09. Blood Moon Rising
10. Into the West
11. Last of the Mohicans

Julian
 

THE DEAD DAISIES – Make Some Noise

folderBand: The Dead Daisies
Album: Make Some Noise
Spielzeit: 45:36 min
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: SPV Distribution
Veröffentlichung: 05.08.2016
Homepage: www.thedeaddaisies.com

Es gibt ja Musiker, die an ihrem Instrument handwerklich begnadete Genies sind, die aber beim besten Willen keinen einzigen vernünftigen Song schreiben können. Der amerikanische Top Gitarrist Doug Aldrich ist so ein Beispiel. An der Seite von Dio und Whitesnake hat er die klassischen Vorgaben der jeweiligen Vorgänger wie John Sykes, Tony Iommi, Vivian Campbell oder natürlich Richie Blackmore in beeindruckender Art live zum Leben (wieder)erweckt. Die jeweiligen Scheiben seiner Arbeitgeber an denen Aldrich als Songschreiber beteiligt war, waren aber leider gespickt mit einfallslosem Riffing und langweiligem Songwriting und gelten nicht gerade als Highlights der jeweiligen Diskografie. Der Junge braucht halt einen Songschreiber dessen Ideen er umsetzen kann, dann kommt auch eine gute Platte bei raus. So geschehen bei dem Revolution Saints Debüt bei dem das Songwriting von Könnern des Fachs erledigt wurde. Nun hat der gute Doug also bei der Bäumchen-wechsel-Dich Veranstaltung THE DEAD DAISIES angeheuert, bei denen er den zu den zur Zeit live wieder aktiven Guns N Roses abgewanderten Richard Fortus ersetzt, der die geile Vorgängerscheibe “Revolucion“ aus dem Vorjahr eingespielt hatte.

„Make Some Noise“ setzt nahtlos dort an, wo “Revolucion“ aufgehört hatte: in dem von Produzent Marti Frederiksen (Aerosmith, Def Leppard, Mötley Crüe, Buckcherry) wuchtig und mächtig in Szene gesetzten Soundfundament von Bassist Marco Mendoza (Whitesnake, Thin Lizzy) und Drummer Brian Tichy (Ozzy Osbourne, Foreigner) riffen Aldrich und der Mann an der 2. Gitarre David Lowy (Red Phoenix, Mink) in Sahnetracks wie dem straighten Opener „Long Way To Go“ oder dem stampfenden Titeltrack wunderbar nach vorne. Der Held der Scheibe ist aber auch diesmal, wie schon beim starken Vorgänger, John Corabi, dessen Reibeiesenstimme im Alter immer mehr an Volumen und Charisma gewinnt. Es ist hauptsächlich sein Verdienst, das Songs wie das geile „Song And A Prayer“ oder „We All Fall Down“ zu echten Hardrock-Perlen zählen, die sich dank der formidabel funktionierenden Refrains schnell und hartnäckig im Hirn festsetzen und für Begeisterung sorgen. Ein weiterer Anspieltipp dieses an Highlights nicht armen Albums ist noch das herrlich speedige „Mainline“. Insgesamt funktioniert die Platte aber ganz vorzüglich als Ganzes – so wie es früher auch schon war …

Tolle Band und (wieder) eine tolle Scheibe. So langsam steigern sich die DEAD DAISIES zu einer Referenz im Hardrock Geschäft. Auch ohne eine offensichtliche Hit-Single ist „Make Some Noise“ ein Freudenfest für jedeen hardrock Liebhaber und gehört in jede gut sortierte Sammlung. Empfehlung.

WERTUNG:

8,5

 

 

Trackliste:

01. Long Way To Go
02. We All Fall Down
03. Song And A Prayer
04. Mainline
05. Make Some Noise
06. Fortunate Son
07. Last Time I Saw The Sun
08. Mine All Mine
09. How Does It Feel
10. Freedom
11. All The Same
12. Join Together

Mario

ATTICK DEMONS – Let’s Raise Hell

Cover ATTICK DEMONS_Let's Raise HellBand: Attick Demons
Album: Let‘s Raise Hell
Spielzeit: 49:08 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 12.08.2016
Homepage: www.attickdemons.com


Die aus Portugal stammenden ATTICK DEMONS werden in diesem Jahr schon 20 Jahre alt! Das alleine ist ja schon Grund genug zum feiern. Fans der Band haben aber noch ein weiteren Grund zu feiern, das zweite Album „Let‘s Raise Hell“ steht in den Startlöchern und hier drauf begeistern die Jungs erneut, wie auch schon auf ihrem Debütalbum „Atlantis“ von 2011 was nicht nur mir Spaß gemacht hat, mit ihrem eigenen an der NWOBHM angelegten Mucke! Das da immer mal wieder die Überväter IRON MAIDEN durchschimmern kommt nicht von ungefähr, klingt doch zum Beispiel Sänger Artur Almeida Bruce Dickinson sehr, sehr ähnlich!
Also alle Maiden Fans der „Seventh Son of a Seventh Son“ Ära mal genau aufgepasst beim Opener „The Circle of Light“ und den folgenden Songs! Denn der Eröffnungsong klingt wirklich verdammt nach den großen Vorbildern und Sänger Artur als ein Bruce Dickinson Klone erster Güte. Ein bombenstarker Track der so auch auf dem tollen Vorgängeralbum hätte stehen können!

Diese IRON MAIDEN Tradition setzt dann „Adamastor“ direkt fort, hört euch nur mal die Bridge an, also wenn das nicht zum verwechseln ähnlich klingt weiß ich es auch nicht. Hier kommt der geneigte Hörer auch absolut auf seine Kosten! Der erste schwächere Song folgt dann mit „Glory to Gawain“ der zu keiner Zeit an die Qualität der starken Vorgänger anschließen kann. Mit dem atmosphärischen und überlangen „Dark Angel“ im Anschluss macht man diesen Ausrutscher aber mehr als weg! Hier kommt wunderbar das 1001 Nacht Feeling, inklusive weiblichen Gastgesang, auf und der Song begeistert einen wirklich durch seine tolle Machart! Mit einer noch größeren Länge wartet dann „The Endless Game“ auf. Der Song kommt zwar schwer in die Gänge, steigert sich im weiteren Verlauf aber extrem und geht dann doch als durchaus empfehlenswert über die Ziellinie. Der Titeltrack „Let's Raise Hell“ ist dann vielleicht die eigenständigste Nummer des ganzen Album und weiß mit seinem klassischen Heavy Metal Ansatz zu gefallen. Der Chorus ist bestens geeignet um bei Liveauftritten mit dem Publikum zu spielen. Ein würdiger Titeltrack! So und nun folgt vielleicht einer der stärksten letzten Abschnitte einer Platte den ich in den letzten Wochen zu Ohren bekommen habe! Denn mit dem abwechslungsreichen, überlangen „Ghost“, dem klassisch, eingängigen „Nightmares“ und dem abschließenden, groovenden „Ritual“ hat man drei weitere absolute Perlen in der Hinterhand die dem Fan absolut munden werden.


Anspieltipps:

Hier solltet ihr euch auf jeden Fall “The Circle of Light”, “Adamastor”, “Dark Angel”, “Let's Raise Hell” sowie “Nightmares” auf die Ohren geben.


Fazit :

Das neuen Album der Jungs von ATTICK DEMONS benötigt auf jeden Fall den ein oder anderen Durchlauf mehr um seine ganze Strahlkraft zu zeigen, aber dann zünden einige Songs so richtig durch!Schon das erste Album der Jungs hat mich echt begeistert, auf Diskus Nummer Zwei hat man zwar immer noch spürbar den IRON MAIDEN Touch drin, was aber definitiv kein Nachteil ist, man ist aber auch etwas eigenständiger unterwegs was gerade in der zweiten Hälfte auffällt. Für jeden Fan von Heavy Metal mit IRON MAIDEN Touch ist diese Album auf jeden Fall eine Pflichtanschaffung!

WERTUNG:

9

 


Trackliste:

01. The Circle of Light
02. Adamastor
03. Glory to Gawain
04. Dark Angel
05. The Endless Game
06. Let‘s Raise Hell
07. Ghost
08. Nightmares
09. Ritual

Julian

 

WINTERSTORM – Cube of Infinity

Winterstorm CoverBand: Winterstorm
Album: Cube of Infinity
Spielzeit: 47:07 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma:  NoiseArt Records
Veröffentlichung: 19.08.2016
Homepage: www.winterstormarea.com

Zwei Jahren nach ihrem letzten Album „Cathyron“ REZI (http://rock-garage-magazine.blogspot.de/2014/02/winterstorm-cathyron.html) kehren die Folk Powermetaller von WINTERSTORM dieser Tage mit ihrem neuen Diskus „Cube of Infinity“ zurück. Die Jungs lieben ja Konzeptalben und nachdem es auf dem letzten Werk um eine selbstgeschriebene Fantasygeschichte ging, geht es aktuell um allerlei Mythen und Geschichten aus dem Fantasy und Sci Fi Bereich.
Musikalisch bietet man uns den typischen Bandstil mit einer Mischung aus Power und Folkmetal der angereichert von dem kraftvollen Organ von Fronter Alexander Schirmer zu einem echten Klangerlebnis wird!
Ihr merkt schon, ganz ohne Spuren gingen die letzten Alben der Band nicht an mir vorbei : ). Wie auch immer, werfen wir geschwind einen Blick auf den Opener „Infectious“ der sich als atmosphärisches Intro entpuppt und uns in den WINTERSTORM einführen soll.
Gesagt getan der erste Song „Pacts of Blood and Might“ zeigt direkt mal das die Jungs direkt wieder voll da sind mit ihrem Power/Folk Metal. Ein so typischer Bandtrack mit einem wunderbar mehrstimmigen Chorus so das sich die Nummer direkt auf unsere Hitliste spielt.
Dies gelingt dann dem anschließenden „In Clarity“ ebenfalls spielend, genauso wie das, durch das etwas durchschnittlichere „Secrets and Lies“ unterbrochene, „Effects of Beeing“. Danach folgt dann direkt mit dem schon aus dem Internet bekannten Videotrack „Throught the Storm“ der nächste Ohrenschmaus der im Refrain und zum Ende extreme Wild West Stimmung aufkommen lässt. Eine tolle Abwechslung im bisherigen Soundgefüge!
Ihr merkt bislang können wir hier relativ schnell die Qualitätsharken hinter den einzelnen Songs setzen, wie wir es ja schon aus dem Hause WINTERSTORM irgendwie gewohnt sind!
Da bildet dann natürlich den Titeltrack „Cube of Infinity“ auch keine Ausnahme, der schön abwechslungsreich als auch eingängig aus den Boxen kommt.
Nach so viel Qualitätsware muss ja jetzt vielleicht auch mal etwas nicht ganz so überzeugendes kommen meint ihr? Nun im Vergleich ist das auch richtig, denn so ganz können die letzten drei Songs nicht mit ihren, bislang fast ausnahmslos überzeugenden, Vorgängern konkurrieren, aber schlechte Nummern finden wir auch hier nicht. Manch Band würde für solche Tracks echt töten.
So bleibt abschließend nur zu sagen das die Jungs von WINTERSTORM erneut eine mehr als bärenstarke Leistung auf ihrem neuen Album abgeliefert haben!

Anspieltipps:

Hier sind auf jeden Fall “Pacts of Blood and Might”, “In Clarity”, „Effects of Beeing“, “Through the Storm” und “Cube of Infinity” die hervorstechenden Songs.

Fazit :

Man mag das neue Album als business as usual abtun, aber ich glaube es ist nicht selbstverständlich das man nacheinander so starke Alben auf die Metalheads loslässt!
WINTERSTORM schaffen es hier quasi spielend das Niveau der letzten Scheiben zu halten und zeigen sich ein wenig flexibler und abwechslungsreicher wobei man nie die bisherigen Bandstärken außer Augen lässt.
Für Fans der Band sowie des Genre ist der neue Diskus der Jungs von WINTERSTORM auf jeden Fall eine Pflichtanschaffung!

WERTUNG:

9

 

 

Trackliste:

01. Infectious
02. Pacts of Blood and Might
03. In Clarity
04. Secrets and Lies
05. Effects of Being
06. Through the Storm
07. Cube of Infinity
08. Frozen Awakening
09. Timeshift
10. Hymn of Solitude

Julian
 

CAGE9 – Illuminator

4PAN1TBand: Cage9
Album: Illuminator
Spielzeit: 58:20 min
Stilrichtung: Rock/Metal
Plattenfirma: EMP Label Group
Veröffentlichung: 12.08.2016
Homepage: www.cage9.com
 
Die Band CAGE9 stammt aus Los Angeles und ist das Baby von Gitarrist und Sänger Evan Rodaniche der zusammen mit seinen Mannen bekannt ist für tolle Liveshows die sie zum Beispiel schon nach Japan, Südamerika und natürlich durch die U.S.A geführt hat. Ich kannte die Band bislang noch nicht und ich glaube auch hier in Deutschland ist die Truppe noch größtenteils unbekannt. Das dürfte sich mit dem neuen Album „Illuminator“ nun ändern, denn das gute Stück wird vorab in den höchsten Tönen gelobt! Musikalisch zocken die Jungs eine Mischung aus Metal und Rock der mit sehr catchigen Refrains daherkommt und daher manchmal auch etwas mainstreammäßig daherkommen, was schnell zu Vorurteilen führen kann. Aber das soll uns jetzt mal egal sein, wir lauschen einfach mal dem Opener „Open the Sky“ und bilden uns unser eigenes Bild. Und hier haben wir gleich ein eingängiges Riffmonster das sich sofort und ohne Umwege in unsere Gehörgänge schraubt! Ein geiles Teil welches euch noch lange in Gedanken begleiten wird, das kann ich euch versprechen.

Achso, die Stimme von Sänger Evan ist übrigens im sehr angenehmen Bereich und daher weit entfernt von sehr hohen, eher gewöhnungsbedürftigen Gesang. Das direkt im Anschluss folgende „Gallows“ kommt nach einem leisen Beginn ebenfalls ähnlich gut in Fahrt und wandert daher auch direkt auf unsere Hitliste! „Starry Eyes“ versucht dann tapfer mit den Ohrbomben zuvor mitzuhalten und schafft dieses auch zum größten Teil. Nach dem kleinen Durchhänger „Everything you Love will someday Die“, gibt es dann mit „Oscuro“ den nächsten Ohrwurm zu verzeichnen. Puh, der erste Abschnitt war ja schon mal mehr als ordentlich, mal schauen wie das Ganze weitergeht, den ganze 8 Songs verbleiben ja noch. Es geht auf jeden Fall nicht mehr ganz so kraftvoll und druckvoll zu Werke wie zuvor, „Black Horse“ und „Death of a Dragon“ sind eher ruhigere, Mainstream taugliche Nummern geworden, die zwar auch gut gemacht sind, aber lange nicht die Klasse der erste Songs besitzen. Ähnlich verhält es sich dann auch bei den nächsten Tracks, auch wenn hier wieder etwas mehr Schmackes reinkommt. In die Klasse Megaohrwurm fällt dann erst wieder Song Nummer 10 „Martyr“. Das daran anschließende mit Synthies ausgestattete „Ghost“ wirkt dann irgendwie etwas deplatziert im bisherigen Bandsound, wohingegen die beiden letzten Songs „Illuminator“ und „Take Back Tomorrow“ wieder druckvoll geworden sind und fast die Qualität der ersten Bombentracks haben.

Anspieltipps:
 
Hier kann ich euch auf jeden Fall “Open the Sky”, “Gallows”, “Starry Eyes”, “Oscuro” sowie “Martyr” ans Herz legen.
 
Fazit :
 
Insgesamt haben CAGE9 mit ihrem neuen Album auf jeden Fall eine mehr als beachtliche Leistung abgeliefert und hinterlassen eine erste, fette Duftmarke außerhalb Amerikas! Zwar gibt es zwischendurch auch den ein oder anderen Durchhänger zu verzeichnen, aber aufgrund der langen Spielzeit bzw. den vielen Songs wird das absolut ausgeglichen. Anhänger von Rock und Metal der auch mal etwas mainstreamiger ausfallen kann, werden hier mit Sicherheit ihre wahre Freunde dran haben! Und genau für diese Zielgruppe spreche ich auch auf jeden Fall eine Kaufempfehlung aus.
 
WERTUNG:
 
9
 
 
 
Trackliste:
 
01. Open the Sky
02. Gallows
03. Starry Eyes
04. Everthing you Love will someday Die
05. Oscuro
06. Black Horse
07. Death of a Dragon
08. Aleatoricism
09. Birds of Prey
10. Martyr
11. Ghost
12. Illuminator
13. Take Back Tomorrow
 
Julian