TYGERS OF PAN TANG – Majors & Mirrors

Band: Tygers Of Pan Tang
Album: Majors & Mirrors
Spielzeit: 67:55 min
Stilrichtung: Hard Rock / Metal
Plattenfirma: Mighty Music
Veröffentlichung: 28.05.2021
Homepage: www.facebook.com/tygersofpantangofficial

 

Die NWOBHM Recken von TYGERS OF PAN TANG melden sich mit einem Best Of Album zurück, enthalten sind Songs der Letzten dreizehn Jahre. Zum Lineup gehören Jack Meille am Mikro, Robb Weir und Francesco Marras an Gitarren, Gav Gray am Bass und Craig Ellis am Schlagzeug.

Mein erstes aufeinander Treffen mit TYGERS OF PAN TANG hatte ich mit dem letzten Album aus 2019 welches ich mir zu gelegt habe. Dieses gefiel mir sogar sehr gut aber irgendwie hab ich die Band wieder aus dem Fokus verloren, zu viel Promos die einem gefallen und die man nach und nach geordert hat, und eben die TYGERS OF PAN TANG vom Radar verschwanden. Nun liegt mir diese Best Of vor und ich muss gestehen das dieses Material sehr gut ist und ich mir mal das ganze Schaffen dieser Band anhören werde.

Auf der Scheibe wird eine Mischung aus Hard Rock und Metal geboten die ordentlich Druck macht, mit Eingängigkeit und härte aus den Lautsprechern bläst. Meistens im Hard Rock britischer Prägung oder auch mal im Metalgewand rocken sich die fünf den Allerwertesten ab. Zudem steht ein Stimmbandakrobat hinter dem Mikro der einen fabelhaften Job macht, die Gitarren fauchen wie Sau und die Drums treiben und treiben.

Mit Songs wie “Damn You”, dem Monster “Destiny” was für ein Brett, “Glad Rags”, “Keeping Me Alive”, “Only The Brave”, “She”, “Spoils Of War” mit Orchester, “The Devil You Know”, “What You Say”, “White Lines” und “Worlds Apart” hat die Band eine sehr gute Wahl getroffen.

Fazit:

Für alle die sich einen Überblick von den TYGERS OF PAN TANG verschaffen wollen eine lohnende Anschaffung für Fans ohnehin ein muss.

WERTUNG: Ohne Wertung

Trackliste:

01. Only The Brave
02. Destiny
03. She
04. Never Give In
05. Worlds Apart
06. Glad Rags
07. Let It Burn
08. White Lines
09. The Devil You Know
10. Keeping Me Alive
11. Hot Blooded
12. Damn You
13. Spoils Of War
14. What You Say
15. Plug Me In

Balle

UPPER LIP – Deep Within

Band: Upper Lip
Album: Deep Within
Spielzeit: 40:16 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Pride & Joy Music
Veröffentlichung: 21.05.2021
Homepage: www.facebook.com/UpperLipBand

 

UPPER LIP aus Malta, jawohl richtig aus Malta, nach FIRE kommt nun UPPER LIP von der Insel Gozo und rockt sich den Allerwertesten ab als wenn es kein Morgen geben würde oder der Leibhaftige nur einen Schritt hinter UL her wäre. Zum Lineup gehören Chris Portelli am Mikro, Joseph Azzopardi an der Leadgitarre und Songwriting, Paul Cini an Gitarre, Marcel Paul Grima am Bass und Silvio Cini an den Drums.

Der Sound ist mit sehr dreckigem Asskickin‘ Hard Rock umschreibbar, stets voll auf die 12 gehend wie mit dem Baseballschläger einmal voll Schwung geholt und bumm. Chris besitzt eine Rotzfreche Stimme rau, vorlaut und wie gemacht für diese Art des Hard Rock, rotziger kann nur Axl von den Roses. Die Riffs sind genauso rotzig wie die Vocals und gefallen auf anhieb. Der Sound bewegt sich aus einer delikaten Mischung aus AC DC, AIRBOURNE, KROKUS, SIDEBURN etc. oder auch pupertäre Halbstarke die auf dicke Hose machen aber diese Hosen sind dick und machen nicht nur auf diese. Die Drums donnern los wie der Taktgeber auf einer Galeere auf dem Weg zum letzten Gefecht. Alles faucht und rotzt um einen herum, einfach traumhaft so einem Album zu lauschen.

“Keep Going” faucht und rotzt los wie Sau, gibt die Richtung vor die man zu Erwarten hat, dreckigen Hard Rock der Akzente setzt. “Marble Arch” geinen Deut schlechter als Song #1, “Skinny Jeans” haut auch voll auf die 12. “Eyes On Fire” tja Leute auch ein Vollgas Rocker, “What Makes You Smile” eine sehr gute Ballade und lässt einem Zeit zum Luft holen. “Deep Within” nimmt einem wieder jegliche Luft leider zu kurz das Instrumental hätte länger sein können, “Morror & Masks” ein Highenergy Rocker. “Hide” eine lässige Ballade, “Be Free” ein sehr guter Rocker nicht ganz so dreckig wie die anderen Songs. Mit “Desert Song” und “Never Lose Hope” zünden UL wieder dreckige Feuerwerke.

Fazit:

Einen geilen dreckigen Rotzfetzen hauen die Wilden Malteser raus und versauen die Hörerschaft mit einem Hammer der es in sich hat, ich vergebe eine Bewertung von 8,5 Sternen. Für alle die auf das beschriebene stehen zugreifen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Keep Going
02. Marble Arch
03. Skinny Jeans
04. Eyes On Fire
05. What Makes You Smile
06. Deep Within
07. Mirrors & Masks
08. Hide
09. Be Free
10. Desert Song
11. Never Lose Hope

Balle

BEN SOLLBERGER PROJECT – I Hate To Say

Band: Ben Stollberger Project
Album: I Hate To Say
Spielzeit: 43:56 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 19.03.20
Homepage: www.facebook.com/bernhard.sollberger

 

Das BSP besteht nur aus Ben Sollberger der fast alles im Alleingang eingezimmert hat, bis auf Mix und Mastering wurden von Fabrizio Egger ausgeführt. Der Sound bewegt sich im Hard Rock mit leichten Progeinflüssen, sehr gut hörbar und für lange Zeit im Ohr hängen bleibend. Die Einflüsse von BS reichen von Popacts wie EURYTHMICS, THE BEATTLES, DEPECHE MODE bis hin zu Rockkbands wie LED ZEPPELIN, VAN HALEN, H.I.M., QUEENSRŸCHE und LIVING COLOUR. Die Stimme von BS hat etwas einzigartiges, erinnert mich an den Einen oder Anderen Italopop Sänger aus den 80ern und passt sehr gut zu dieser Art, ich schreibe mal Hard Rock mit leichten Progelementen, ohne künstliches Geschnörkel. Der Sound ist für eine Eigenproduktion gut geworden und kommt mit Druck aus den Lautsprechern.

BS war bzw. ist seit über 28 Jahren als Musiker in verschiedenen Bands tätig, war 2017 beim Metal Projekt AGE OF DISCLOSURE dabei, und den Bands DISTANT PAST und SKRYLLS.

BSP ist zur Zeit noch eine One Man Show, und gerade dabei eine Liveband zusammen zu stellen, wie Ben mir verraten hat, lebt er nach dem Motto, dass wenn es sich im Moment gut anfühlt, dann sicher auch in eine gute Richtung gehen wird, ohne dabei groß an die Zukunft zu denken. Und er hat mir auch mitgeteilt das er gerade an Songs für das nächste Album arbeitet.

Den Anfang macht “Too Hot To Hold” ein sehr guter Hard Rock Song, “Wherever There Is Love” ein Midtempo Rocker. Mit “I Hate To Say” mein Favorit ein starker Groovestampfer, düster und melancholisch aber dennoch eingängig wie Sau, der Song hat das gewisse Etwas, angefangen bei der Melodie, den Gitarren bis zu den Vocals. “Legends Never Really Die” eine symbiose aus VAN HALEN und QUEENSRŸCHE geht gut ins Ohr, bei “I Couldn’t Care Less” fällt mir LED ZEPPELIN in Modern ein. “Information War” kommt leicht schräg und vom Riffing bluesig daher, “Lost In Translation” ein flotter Hard Rocker, bei “Breakin Free” muss ich an AEROSMITH mit HALEN Vibes denken. “Beautiful Dreams” wurde von HALEN inspiriert, “It’s A Sunny Day” eine sehr gute Ballade, “Wish” eine starke Akustiknummer.

Fazit:

Ein interessantes Album welches BS vorlegt mit sehr guten Songs die hier und da mal an die Vergleiche erinnern aber dennoch über die ganze Länge des Albums spaß machen. Die Stimme von Ben ist sicher Geschmackssache aber sie passt sehr gut zum Sound, und mit “I Hate To Say” hätte er einen potentiellen Top Ten Song auf der Habenseite. Ich vergebe eine Bewertung von 9 Sternen, Begründung für eine Eigenproduktion nicht schlecht mit sehr guten Songs im Gepäck und einem verdammt starken Ohrwurm der das gewisse Etwas besitzt.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Too Hot To Hold
02. Whenever There Is Love
03. I Hate To Say
04. Legends Never Really Die
05. I Couldn’t Care Less
06. Information War
07. Lost In Translation
08. Breaking Free
09. Beautiful Dream
10. It’s A Sunnyy Day
11. Wish

Balle

THE BRANDOS – Gunfire At Midnight (RG Zeitmaschine)

Band: The Brandos
Album: Gunfire At Midnight
Spielzeit: 39:44 min
Stilrichtung: Rock N Hard Folkyroll
Plattenfirma: SPV
Veröffentlichung: 1992
Homepage: www.de-de.facebook.com/people/The-Brandos/100039796811783/

 

TB eine Band aus New York vereingt Rock, Folk, Rock N Roll und Hard Rock zu einem Sound der einzigartig war, ich schreibe war weil seit den letzten beiden Alben der Sound in eine andere Richtung geht. TB veröffentlichten dieses zweite Werk 1992, zur Band gehörten damlas Aushängeschild und Ausnahmesänger Dave Kincaid und Gitarren, Ed Rupprecht ebenfalls Gitarren, Ernie Mendillo am Bass und Larry Mason am Schlagzeug.

Die Stimme Kincaids ist einzigartig ich habe selten so ein kraftvolles und ausdrucksstarkes Organ gehört, die Stimme ist rau, in anderen Momenten zerbrechlich und doch rau und voller Kraft, ganz einfach einzigartig und mit sehr hohem Wiedererkennungsfaktor. Der Sound der Band ist genauso einzigartig wie die Stimme Kincaids, mir fallen keine Vergleiche zur Umschreibung ein. Am ehesten trifft die Aussage Rock N Hardy-Folkyroll teilweise mit Hard Rock Riffs an der gestromten zu, dieser Mix ist hammermäßig und dabei eingängig wie Sau, zündet ein Feuerwerk in den Gehörgängen, groovt dabei ohne Ende.

“Gunfire At Midnight” rotzt gleich richtig los und versprüht einen ganz besonderen Charme, bei “The Solution” faucht die Stromige dermaßen Geil aus den Boxen der Song hat das gewisse Etwas. “How The Dice Fall” kommt geil Hard N Roll, “Ridin‘ The Red Eye” ein angebluester Folkrotzer, frech und vorlaut. “Anna Lee” ein eingängiger Rocker, für “We Are No Man” gilt das gleiche wie für Song #2 ein fauchender Traum an Melodie und Vocals wie sonst niergens gehört. “Forunes Of War” ein Folkrocker ohne Gnade geht voll auf die Zwölf, bei “Partners” werden balladeske Töne angeschlagen die zum Nachdenken anregen, eine gewisse tränentriefende Grundstimmung und die Vocals von Dave dazu. “The Keeper” Melodie und Vocalharmonie ohne Ende so macht Folkrock Spaß, “One-Dog Brown” haut noch mal ein Riffing aus den Boxen ein weiteres Highlight, bei “The Last Tambourine” wird kräftig gerollt.

Fazit:

Ein wahrlich starkes zweites Album was Dave mit seiner Trupper rausgehauen hat, schon alleine die Stimme ist es Wert einmal ein oder auch zwei Ohren zu riskieren. Dafür vergebe ich ein Bewertung von 9,5 Sternen. Für einen 10er hätte noch ein “The Solution” mehr drauf sein müssen.

Ein Tipp, die Alben #1, 3, 5 und 6 von The BigB krebsen bei einer Bewertung von 9 Sternen rum, also mal ein Ohr riskieren und Openminded an eine Band ran die fünf Klassiker abgeliefert haben ohne das der Band große Beachtung geschenkt wurde. Die Ausnahmen sind Album #4 und 7, diese fallen von der Qualität ein wenig ab. Mir gefallen alle Alben dieser Band, auf der Best Of sind sogar einige Akusik Versionen enthalten die sehr gut gelungen sind.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Gunfire At Midnight
02. The Solution
03. How The Dice Fall
04. Ridin‘ The Red Eye
05. Anna Lee
06. We Are No Man
07. Fortunes Of War
08. Partners
09. The Keeper
10. One-Dog Brown
11. The Last Tambourine

Balle

FARCRY – Balance

Band: FarCry
Album: Balance
Spielzeit: 45:12 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 30.04.2021
Homepage: www.facebook.com/FarCryBand/

 

Die US Boys von FARCRY kommen mit drittem Album aus dem Studio, nach dem Album eins aus 2008 und zwei 2011 über das US Label Kivel Records veröffentlicht wurden hat die Band nun AOR Heaven im Rücken. Die Band setzt sich im Moment aus Bob Malone am Mikro, Pete Fry und Jon Giesler an Gitarren, Leo Sabatino am Bass und Rich Yaniro an den Drumsticks zusammen.

Der Shouter hat eine angenehme Stimme ohne zu nerven, die Gitarren fauchen aus den Boxen die Drums feuern nach Vorne. Der Sound bewegt sich im Melodic Rock mit viel Melodie, Gitarren ohne Ende, der sich irgendwo zwischen ADRIAN GALE, TRIXTER, BATON ROUGE, FIECE HEART und den ersten Beiden Alben bewegt und eine Vollbedienung für jeden Anhänger für Melodic Hard Rock ist. Typischer US MeloHaRo wie er im Lehrbuch steht, der Sound könnte ein Spur mehr Biss und Fülle vertragen, dieser ist ein wenig zu Dünn und Kraftlos. Abgesehen davon ist das gebotene Material sehr gut hörbar und bleibt auch im Ohr hängen, obwohl die beiden Vorgänger besser waren, allein der Sound hätte diese Produktion über den Haufen geblasen.

“Balance” haut gleich am Anfang einen Raus, toller Song, “Stay Away” geht als Highlight durch, flott und melodisch. “I’ll Find The Way” ein Rocker wie aus dem Lehrbuch, “I Am Your Man” schlägt eher in die AOR Kerbe aber gut gemacht. “Reaper” geht wieder mit Vollgas durch die Wand, “Broken Dreams” eine Mischung aus Powerballade und ausgewachsenem Rocker. Bei “Long Distance Love Affair” geht Lumpi wieder steil nach vorne, “No Destiny” ein lässiger Rocker ohne zwang. “Chasing Rainbow” eine nette Ballade, mit “Redemption” legt man noch mal ein paar Schippen Speed drauf.

Fazit:

Typischer US MeloHaRo nach 10 Jahren ein gelungenes Lebenszeichen das Spaß macht, und nach den US of As klingt wie man es von den Vergleichen erwartet. Ich vergebe eine Bewertung von 8 Sternen für dieses Comeback.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Balance
02. Stay Away
03. I’ll Find The Way
04. I Am Your Man
05. Reaper
06. Broken Dreams
07. Long Distance Love Affair
08. Mr. Destiny
09. Chasing Rainbows
10. Redemption

Balle

SWEET OBLIVION – Relentless

Band: Sweet Oblivion
Album: Relentless
Spielzeit: 42:45 min
Stilrichtung: Hard Rock/Heavy Metal
Plattenfirma: Frontiers Music s.r.l.
Veröffentlichung: 09.04.2021
Homepage: www.facebook.com/SweetOblivionGeoffTate

Das Problem an einem ordentlichen Bekanntheitsgrad ist unter anderem, dass man sich bei allem, was man tut, mit dem messen lassen muss, das einem zu diesem Bekanntheitsgrad verholfen hat. Das Problem hat auch Geoff Tate, EX-QUEENSRYCHE, der den Gesang zum neusten und zweiten SWEET-OBLIVION-Album “Relentless” beigetragen hat. Darauf enthalten: eine Mischung aus Hard Rock und Heavy Metal mit einiger (E-)Piano-Präsenz, einigen Synthesizern, einem italienisch gesungenen Song (“Aria”) und einer unspektakulären Ballade (“I’ll Be The One”) nebst acht weiteren Tracks.
Die Produktion schafft den erstaunlichen Spagat zwischen ausbaubar und gelungen. An sich ist das Ganze ziemlich fett, doch gehen einige Frequenzen gerade bei dichteren Parts mal hinter den geräuschhaften Klangbestandteilen unter (primär bei den Gitarren), was diese zwischendurch gerne eher zu Rhythmusinstrumenten degradiert und den harmonischen Kontext schwerer interpretierbar macht.
Das hat zudem einen Effekt, der “Relentless” stark vom Sound klassischer 80er-QUEENSRYCHE abgrenzt. An sich ist das kein Drama, schließlich will SWEET OBLIVION ja auch mehr sein als eine QUEENSRYCHE-Soundalike-Band. Doch gräbt man zumindest bei einigen Tracks tief in der Kiste der Hard-Rock-Veteranen, so bei “Wake Up Call” und bei “Anybody Out There”, und hier geht der gewünschte Spirit etwas unter, trotz herrlich knallender 80es-Snare. Andere Songs wie besagter “Aria” stöbern dagegen in anderen Gefilden, hier beispielsweise im Italo-Heavy/Power-Metal mit positiver Grundstimmung, was äußerst gut funktioniert.
Tate macht einen soliden Job, liefert auf “Relentless” aber nicht seine absolute Glanzleistung und GRÖNEMEYERt gefühlt ein bisschen mehr, als man das von ihm gewohnt ist. Dass der gute Mann es nichtsdestotrotz noch drauf hat, kommt natürlich durch, nicht zuletzt bei höheren Passagen wie im groovenden “Remember Me”.
Kompositorisch kommt ebenfalls das Gefühl auf, als wäre da mehr bzw. besser Überdachtes dringewesen. Meist irgendwo zwischen klassischem und oberem Midtempo angesiedelt kommt ein Großteil der Tracks mit der obligatorischen reduzierteren ersten Strophe(nhälfte), baut zum Prechorus auf und mündet in einem okayen bis absolut würdigen Chorus. Nochmal “Aria” als nennenswerte Ausnahme mit seiner gut abgehenden Strophe. Der Klaviereinsatz, der öfter mal direkt mit dem Liedintro beginnt, hätte auch nicht so exzessiv eingesetzt werden müssen und die Verwendung der knallenden Snare ist ein Pluspunkt, aber nicht bei einer ruhigen Ballade.

Fazit:
Ist “Relentless” nun ein nicht hörenswertes Album? Nee, auf keinen Fall. QUEENSRYCHE-Fans werden hier eh einiges an Bedienung erfahren, das Material ist soweit professionell, aber eben sehr auf Nummer sicher konzipiert und mit Verbesserungsmöglichkeiten am Gitarrensound. Einige Songs machen echt Spaß, andere sind etwas lückenfülleriger, Routine ist da, aber seine frischen Momente (und die machen auch durchaus komplette Songs aus) hat das Album auf jeden Fall.

Anspieltipps:
“Another Change”, “Wake Up Call”, “Aria” und “Remember Me”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Once Again One Sin
02. Strong Pressure
03. Let It Be
04. Another Change
05. Wake Up Call
06. Remember Me
07. Anybody Out There
08. Aria
09. I’ll Be The One
10. Fly Angel Fly

Jannis

OLD MOON MADNESS – Old Moon Madness

Band: Old Moon Madness
Album: Old Moon Madness
Spielzeit: 42:27 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Eigenprokudtion
Veröffentlichung: 16.04.2021
Homepage: www.facebook.de/oldmoonmadness

 

OMM enstand im Sommer 2019 aus einem Haufen Musikern, deren Vorliebe der rohe Hard Rock Sound der 70er und frühen 80er ist, die Einflüsse dieser Zeit sind mehr als deutlich hörbar. Zu OMM gehören Mario Jaklitsch am Mikro, Matthias Lehnen an Gitarren, Martin Geisen am Bass, Michael Willems an den Keys und Tim Kütsch am Schlagzeug. Die Aufnahmen stammen aus dem Sommer 2020 in den selbst errichteten Detze Mountain Studios in der Eifel.

Der Stil ist energiegeladener Hard Rock mitten auf die Zwölf gehend mit Retrosound versehen, beim hören muss ich an Bands wie die Anfänge der SCORPIONS, EPITAPH, die ersten drei DOMAIN, TRANCE und TRANS AM denken, das trifft es am besten. Das Cover lässt eher Deprimucke vermuten, lasst euch davon nicht täuschen, OMM machen verdammt viel Spass und gefallen, es ist eine Zeitreise in die 70er und 80er, also einer Zeit in der die Welt noch in Ordnung war.

Die Stimme von Mario ist rau, derb und kommt so richtig dreckig versaut aus den Lautsprechern, irgendwo zwischen THE NEW ROSES, TRANS AM und Bernie Kolbe. Die Riffs werden einem mit einer Frechheit um die Ohren gehauen, dass einem Schwindlig wird. Die Drums hauen voll auf den Putz das dieser von der Nachbarwand abbröckelt.

“Road To Hell” rotzt gleich mit einer Riffsalve aus den Boxen das man Angst bekommt, flott und mit einer Gewalt. “Empire Of Pain” ein Stampfer, “Into Fire” ein Monster. “Skygazer” ein Groovemonster der besten Sorte, “Drifting” eine Schleichnummer guter Durchschnitt. Bei “Valkyrie” fallen mir TRANCE ein, “Night Demon” ein Vollgasrocker. “Queen Of The Woods” ein flotter Rocker, “Rich Man’s Daughter” ein Highlight.

Fazit:

Für diese Rotzfreche Zeitreise, in eine Zeit als ich noch jung war und zur Schule ging, vergebe ich eine Bewertung von 8,5 Sternen. Noch Abschliessend, Jungs bitte macht mehr von dem Stoff, der hat es in sich und überzeugt, und bitte das Ding auf CD rausbringen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Road To Hell
02. Empire Of Pain
03. Into Fire
04. Skygazer
05. Drifting
06. Valkyrie
07. Night Demon
08. Queen Of The Woods
09. Rich Man’s Daughter

Balle

IRONBOURNE – „Ironbourne“

Band: Ironbourne
Album: Ironbourne
Spielzeit: 51:08 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 26.03.2021
Homepage: www.facebook.com/ironbourneofficial

Es ist doch immer schön, wenn eine Band Klischees umgeht und nicht mit jeder Facette ihres Daseins Trueness verkörpert. Gestatten, IRONBOURNE (Name: check), Promotextstart “Geboren aus IRON, geboren aus langer Tradition. Seit Jahrhunderten bauen die Menschen Eisenerz ab, seit über vier Dekaden spielen die Menschen echten Stahl. Die Einen gaben ihr Leben, um IRON zu bergen, die Anderen schenken ihr Leben dem HEAVY METAL.” (Beschreibung: check), Songs wie “Twilight OF Gods” und “Covenant” (check, check). Jut, wird so ’ne Swords-and-Glory-and-Steel-Sache, hm?
Nee, tatsächlich nicht. Heavy Metal ist das auf jeden Fall, aber weniger die pathetische Art als die, die zwischen NwoBHM und Hard Rock unterwegs ist – nicht besonders böse, nicht kitschig, sondern im Gegenteil schön nostalgisch und intensiv. Dem kommt zuerst mal die Produktion zugute, die dem klassischen, etwas höhenlastigeren Sound von 80er-Heavy-Metal-Releases nahekommt, dabei aber auch gut Schmackes hat und in keinster Weise negativ auffällt. Außerdem kommt dem die Leistung der Band zugute, die on point und professionell ausfällt und von Torbjörn Anderssons ausdrucksstarker und gesund kantiger, kurz, absolut Heavy-Metal-kompatibler Stimme geführt wird.
Und zu guter Letzt kommt dem zugute, dass “Ironbourne” eine sehr gut funktionierende Mischung aus Heavy Metal und Hard Rock ist, wobei sich letzterer vornehmlich in einigen knackigeren Strophen und den dichten und um gelungene Backing Vocals erweiterten Refrains äußert, die zum größten Teil absolut sitzen und öfter mal gewisse PRAYING-MANTIS-Vibes transportieren.
Die Metal-Komponente stimmt ebenso. Die Riffs fühlen sich in ihrer Umgebung absolut wohl, fallen klassisch, charakterstark und nicht zu frickelig aus. Der Ausflug in True-Metal-Gefilde beschränkt sich auf “Twilight Of Gods” und ist voll im Rahmen, die Halbballade “Too Late” bringt ein paar schön eingesetzte cleane Gitarren mit und wird in ihrem Verlauf kraft- wie gefühlvoll, aber nicht im übertriebenen “SPÜR DIE EMOTIONEN!”-Modus. “Runaway” ist zwar einer der schwächeren Songs, macht mit seinem vergleichsweise deutlichen NWoBHM-Einschlag aber nichtsdestotrotz Spaß, und der Endtrack “Year Of Judgement” lässt vermuten, dass die Schweden GRAVE DIGGERs “Keeper Of The Holy Grail” kennen (was gut ist) und fällt über seine 8,5 Minuten Spieldauer echt kurzweilig, atmosphärisch und smart geschrieben aus.

Fazit:
Die Mischung bei IRONBOURNE macht’s. Die beiden Grundgenres kommen auf “Ironbourne” sehr harmonisch zusammen, sorgen für einen offeneren Stil und sind dazu noch bestens dargeboten und klanglich echt ansprechend. Wenn dann ein, zwei Tracks ein bisschen durchschnittlicher ausfallen, ist das komplett in Ordnung, denn letztendlich ist die Platte einfach ein hochwertiges und musikalisch interessantes Stück Wohlfühlmusik für alle, deren Leidenschaft dem Metal/Hard Rock der frühen 80er gilt.

Anspieltipps:
“Varsel”, “Year Of Judgement”, “Hit The Wall” und “Too Long”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. The Dreamer
02. Elusive Reality
03. Varsel
04. Twilight Of Gods
05. Too Late
06. Covenant
07. Hit The Wall
08. Runaway
09. Year Of Judgement

Jannis

MOTORJESUS – Hellbreaker

Band: Motorjesus
Album: Hellbreaker
Spielzeit: 44:26 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 09.04.2021
Homepage: www.facebook.com/motorjesus/

 

Die Rheinländer MOTORJESUS kommen mit einem neuen ernergiegeladenen Album zurück. Zum aktuellem TNT verteilendem Line-Up gehören Chris Birx am Mikro, Andy Peters und Patrick Wassenberg am Griffbrett, Dominik Kwasny am Bass und Adam Borosch am Schlagzeug.

Geboten wird eine explosive Mischung aus Hard Rock mit Highoktan-Groove Metal, AC DC auf XTC mit Metal Vibes kurz vor der explosion. Der Sound strotzt nur so vor Testosteron, so wie ein V8 Big Block vom Geiger Karl der einen Kleinwagen durch den Kühler schlotzt um diesen danach in Form eines Zauberwürfels aus dem Auspuff zu spuken. Wie pupertäre testosterongesteuerte Halbstarke, aber dennoch erwachsen genug, hauen einem M Riff um Riff um die Ohren, und machen bei all dem gewaltig Spaß.

“Drive Through Fire” macht den Anfang flott, ernergisch, geil, “Battlezone” keinen Deut schlechter. “Hellbreaker” genauso intensive wie die beiden Vorgänger, “Beyond The Grave” drosselt das Tempo ein fettes Highlight. Bei “Dead Rising” wird wieder mächtig Gas gegeben, bei “Car Wars” was für ein Nackenbrecher ein weiteres Highlight. “Firebreather” nimmt ein wenig Fahrt raus aber hart wie Kruppstahl auch wieder ein Highlight. “Lawgiver” von 0 auf 100 in einer Sekunde, “Black Hole Overload” das nächste Highlight im richtigen Tempo. “Back To The Bullet” fällt gegen die Vorgänger ein wenig ab, “The Outrun” ein entspanntes Instumental Outro – Jungs das hätte länger sein können.

Fazit:

So eine knappe dreiviertel Stunde ist vorbei, und ich muss an frisierte, laut röhrende Motoren denken die mit voller explosiver Gewalt aus ihren Auspuffrohren ballern und alles verputzen was ihnen vor den Kühler kommt. Jungs das ist ein Fettes Brett was ihr da auf die unschuldige Menschheit los lasst, aber nun zum Hauptteil des Fazits, ich vergegebe eine Bewertung von 9 Sternen für diesen Motoröl vernichtenden Sprengstoff.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Drive Trough Fire
02. Battlezone
03. Hellbreaker
04. Beyond The Grave
05. Dead Rising
06. Car Wars
07. Firebreather
08. Lawgiver
09. Black Hole Overload
10. Back To The Bullet
11. The Outrun

Balle

THE END MACHINE – Phase 2

Band: The End Machine
Album: Phase 2
Spielzeit: 55:09 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Frontiers Music s.r.l.
Veröffentlichung: 09.04.2021
Homepage: www.facebook.com/TheEndMachine

 

Das Projekt TEM von Serafino Perugino kreiert, beaufsichtigt und geleitet sind mit zweitem Album zurück. Zum Lineup gehören wie schon auf dem Debüt Robert Mason am Mikro, George Lynch an Gitarren, Jeff Pilson an Bass, Keyboards und Backing Vocals, Steve Brown (ersetzt seinen in Rente gegangenen Bruder Mick) am Schlagzeug.

Zu hören gibt es nichts neues, aber altes attraktiv und hörbar dargeboten. TEM machen Klassischen Hard Rock wie auch schon auf dem Debütalbum. Der Sound bewegt sich beim Debüt über WHITESNAKE, alte DOKKEN ein kleiner Schluck DIO da und ein weiterer Schluck PURPLE hier und fertig ist TEM. Der retro Sound der Produktion passt zu dem Classic Hard Rock wie die Faust aufs Auge.

Ein Intro mit Namen “The Rising” eröffnet das Album, gefolgt von “Blood And Money” ein schneller Nackenbrecher. “We Walk Alone” geht es langsamer an, “Dark Devide” kommt lässig rüber mit sehr gutem Refrain. “Crack The Sky” ein Rocker, “Prison Or Paradise” ein Hard Rock Song wie er sein sollte. “Plastic Heroes” kann überzeugen, “Scars” mein Favorit ein lässiger Rocker stark gemacht. “Shine Your Light” macht wieder Druck, “Devil’s Playground” ein Blues Rocker. “Born Of Fire” ein Hard Rocker, “Destiny” rockt wie Nachbars Lumpi.

Fazit:

Erwachsener Classic Hard Rock von Musikern die zum Teil schon vor langer Zeit bewiesen haben was sie können, mit leichten Duchhängern aber sonst gut bis sehr gut hörbar. Ich vergebe eine Bewertung von 8,5 für diesen Retro Dreher.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. The Rising
02. Blood And Money
03. We Walk Alone
04. Dark Divide
05. Crack The Sky
06. Prison Or Paradise
07. Plastic Heroes
08. Scars
09. Shine Your Light
10. Devil’s Playground
11. Born Of Fire
12. Destiny

Balle