SAFFIRE – Starhunter

Trackliste:

01. Starhunter
02. Law And Disorder
03. Dynamite

 

 

 

 

 

Spielzeit: 12:35 min – Genre: Classic Hard Rock – Label: ROAR – VÖ: 01.12.2023 – Page: www.facebook.com/saffiresweden

 

SAFFIRE schieben gut eineinhalb Jahre nach ihrem letzten Rundling mit dem Titel „Taming The Hurricane“ die EP „Starhunter“ nach. Leider besteht das Promopaket nur aus den drei Audiofiles, und zweimal das spacige Cover Artwork im Comicstil in zwei größen. Angaben zur Band fehlen leider vollständig. Ich besitze das 2018er Album „Where The Monsters Dwell“ auf dem die Band anständig im Classic Rock und viel Hammond Sound zu werke ging und mich überzeugen konnte, die anderen Alben kenne ich nicht, aber die EP hat es faustdick hinter den Lauschlappen und geht sowas von nach vorne das jedem Classic Rock Fan das Herz aufgehen müsste. Die Stimme erinnert mich an die von Rick Altzi und hat ein besonderes Timbre das bei mir für Gänsehaut Momente sorgen kann. Genau wie die Stimmen von Rick Altzi, Ronnie Romero, Ronnie James Dio und Steve Lee, so bewegt sich auch die Stimme von SAFFIRE in einem sehr rauen Umfeld und eben dem Timbre. Die Gitarrenfraktion geizt nicht wirklich mit Riffattacken und liefert sich stets ein Duell mit den Keyboards ohne das einer von beiden als Last Man Standing übrigbleibt, beide bilden als Partner das Fundament für die Stimme. Der Bass bildet mit den Drums die Rhythmusabteilung die im Hintergrund mit viel Energie alles klar macht ohne dabei unter zu gehen.

Der Stil geht in Richtung des dritten Albums aus 2018 mit Ähnlichkeiten zu BALTIMOORE, RETURN, EUROPE, DALTON, 220 VOLT mit sehr starkem Classic Hard Rock Einschlag der die Sache sehr interessant gestaltet. Auch die Stimme trägt für mich einen gewissen Anteil die sehr gut mit dem Sound der Band harmoniert und so ein verdammt starkes Gesamtbild abgibt. Jungs ich würde gerne ein komplettes Album mit Songs im Fahrwasser der EP hören, einzig den Funkanteil von Song #2 muss ich nicht haben. Für mich eine überzeugende Veröffentlichung die mit skandinavischen Wurzeln einmal mehr bei mir Punkten kann.

„Starhunter“ haut sowas von rein das es schon fast als Superhit bezeichnet werden kann, wenn eben nicht die mieseste Zeit für Rockmusik wäre, aber in goldenen 80ern hätte SAFFIRE damit einen Hit gelandet. „Law And Disorder” erinnert mich an einen Mix aus BALTIMOORE, RETURN und DALTON mit Hammond Sound und leichtem Funkeinschlag. „Dynamite” geht in dieselbe Richtung wie Song #1, einfach nur ein Brecher im Classic Rock Gewand.

Balle

RONNIE ROMERO – Raised On Radio

Trackliste:

01. Sin’s A Good Man’s Brother (Grand Funk Railroad)
02. Backstreet Love Affair (Survivor)
03. No Smoke Without A Fire (Bad Company)
04. I Was Born To Love (Queen)
05. Play The Game Tonight (Kansas)
06. Carolina Country (Elf)
07. Girl On The Moon (Foreigner)
08. Gypsy (Uriah Heep)
09. Voices (Russ Ballard)
10. All Along The Watchtower (Bob Dylan)
11. Since I’ve Been Loving You (Led Zepplin)

Spielzeit: 49:00 min – Genre: Classic Hard Rock – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 15.04.2022 – Page: www.facebook.com/ronnieromeroofficial

 

Einer der derzeit besten Sänger im Rock, Hard Rock und Metal Bereich RONNIE ROMERO veröffentlichte ein Coveralbum mit einer Auswahl von Klassik Songs die für Ronnie etwas besonderes bedeuten und ihn beeinflusst haben. Unterstützt wurde Ronnie am Mikro noch von Srdjan Brandovic an Gitarre, Javi Garcia an Bass, Andy C an Drums und Alessandro Del Vecchio an Keyboards und Produktion.

Auf dem Album kommen Songs von Acts wie RUSS BALLARD; SURVIVOR, FOREIGNER, QUEEN oder auch LED ZEPPLIN zu neuen Ehren. Schauen wir uns das Album mal genauer an, was Ronnie daraus gemacht hat und ob er überzeugen kann.

Die Gitarren hauen mit Riffs um sich und sorgen für Alarm, die Keys kommen in der richtigen Dosis aus den Boxen, der Bass ist deutlich zu hören und die Drums spielen den Antreiber und treten in den Allerwertesten aller Beteiligten.

Die Produktion ist mit viel Bumms ausgeführt worden und ringt den Membranen der Boxen Höchstleistungen ab. Kurz das Ding prügelt aus den Lautsprechern ohne Wenn und Aber.

Über die Stimme Ronnies kann man nur schreiben, der kleine aus Südamerika hat einen Bombenstimme die oft an Dio, Steve Lee und Johnny Gioeli erinnert ohne diese zu kopieren. Starke Leistung und ebenso umgesetzt, aber bei QUEEN und RUSS BALLARD hab ich die Originale im Ohr.

„Sin’s A Good Man’s Brother“ kommt hart und geil, „Backstreet Love Affair“ mit Pianopassagen geil gemacht. „No Smoke Without A Fire“ wie oft der Schinken schon gecovert wurde weiß ich nicht aber selten so stark wie hier, „I Was Born To Love“ leider nur von QUEEN perfekt zu bringen, nicht schlecht aber ich habe immer Freddie im Ohr. „Play The Game Tonight“ kommt wieder besser aus den Puschen, mit „Carolina Country“ wird gebluesed was die Klampfe hergibt. „Girl On The Moon“ kommt härter als im Original, „Gypsy“ sorgt für ordentlich Alarm an der Front das Dingens rockt wie Sau. „Voices“ kommt ungewöhnlich hart stark gemacht aber ich bin seit den frühen 80ern ein RUSS BALLLARD Fan, „All Along The Watchtower“ kommt Furztrocken und Bretthart aus den Boxen gut umgesetzt, „Since I’ve Been Loving You“ locker und lässig aus der Hüfte gebluesed.

Balle

BOGUSLAW BALCERAK’S CYLORD – Human Heredity

Trackliste:

01. It’s Just A Wind (Göran Edman)
02. Thunderbolt (Rick Altzi)
03. Death Is Rising (David Akesson)
04. Set My Heart On Fire (Göran Edman)
05. Falling For You (Ryan Beck)
06. Scary Dream (David Akesson)
07. Eyes Of Fire (Jota Fortihno)
08. Lord Of the Light (David Akesson)
09. Wind Me Up (Göran Edman)
10. Wolf At The Gates (Tim Ripper Owens)
11. You Are My Only Relief (David Akesson)

Spielzeit: 49:30 min – Genre: Classic Hard Rock / Metal – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 18.02.2022 – Page: www.facebook.com/boguslawbalcerakscrylord/

 

BOGUSLAW BALCERAK’S CYLORD, aus Polen, war mir trotz zwei Vorgänger Alben bis jetzt kein Begriff. Also mal ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Zu den Mitgliedern gehören Boguslaw Balcerak an Gitarren, Bass und Keyboard, Jeremiasz Baum an den Drums und eine Reihe Gastsängern die in Klammern hinter den Songs angegeben sind.

Die Produktion geht in Ordnung, der Bass könnte ein wenig mehr Bühne vertragen. Die Gitarren stehen klar im Vordergrund, die Keys sind eher zurückhaltend, Bass und Drums treiben ohne Ende. Geboten wird Classic Hard Rock / Metal aus der Schnittmenge von YNGWIE MALMSTEEN, IMPELITTERI, härtere und schnellere DEEP PURPLE und nicht so düstere BLACK SABBATH. Zu oft wird leider die Axt in den Mittelpunkt gestellt was schade ist, die Songs könnten mehr als nur hinter der Axt herrennen. Die Shouter sind Top und bringen eine starke Leistung doch leider ist der Frickelanteil ein wenig zu Viel des Guten. Bei mir ruft es Erinnerungen an Malmsteen und Impelitteri hervor. Ein bisschen mehr Songdienlich, weniger Gitarrenvirtuosität und Flitzefinger würde die Kompositionen nicht so deutlich in den Hintergrund drängen.

So bleibt leider ein gewisser Nachgeschmack, die Beiden verstehen es mit den Instrumenten umzugehen. Dies mit einem großen Aber, mir ist klar das Musiker zeigen möchte was sie drauf haben und können, was bei weitem dezenter und nicht zu Lasten der Songs gehen würde. Die rennen sich die Seele aus dem Leib und schaffen es nicht mitzuhalten.

„It’s Just A Wind“ mit Göran Edman am Mikrofon kommt mit schrägen Riffs daher, „Thunerbolt“ wird allein schon durch Rick Altzi am Mikro zum Hit. „Death Is Rising“ geht in Ordnung, „Set My Heart On Fire“ ein Classic Rocker mit einem Edman in Bestform. „Falling For You“ fängt stark an wird dann aber von der Gitarre erschlagen, „Scary Dream“ legt ein gehöriges Tempo vor. Bei „Eyes Of Fire“ setzt Jota Fotihno ein Ausrufezeichen, „Lord Of Light“ ein gute Ballade. „Wind Me Up“ ein starker Classic Rocker mit Edman am Mikro, „Wolf At The Gates“ wie soll es mit Ripper anders sein erinnert an JUDAS PRIEST, „You Are My Only Relief“ ein toller Song bis zum Solo.

Balle

LONG SHADOWS DAWN – Isle Of Wrath

Band: Long Shadows Dawn
Album: Isle Of Wrath
Spielzeit: 53:48 min
Stilrichtung: Classic Hard Rock
Plattenfirma: Frontiers Music s.r.l.
Veröffentlichung: 06.8.2018
Homepage: www.facebook.com/LongShadowsDawn

 

Der Nächste Frontiers Output nach der SPEKTRA hört auf den Namen LONG SHADOWS DAWN und ist die Zusammenarbeit des schottischen Sängers Doogie White (MIDNIGHT BLUE, CORNERSTONE, RAINBOW, MICHAEL SCHENKER FEST etc..) und dem schwedischen Gitarristen Emil Nordberg (PERSUADER). Seriafino Perugino hatte die Vision das Doogie Hard Rock Songs im RAINBOW Gewand vorträgt, und nun wird die Vision durch Doogie und Emil unter dem Banner LONG SHADOWS DAWN realität.

Der Sound besteht aus einer Mischung aus den späten 70er und frühen 80er des letzten Jahrhunderts, und Bands wie RAINBOW, DEEP PURPLE und HEAVEN & HELL hört sich ausgesprochen gut an, ich würde sogar meinen das LONG SHADOWS DAWN momentan die zweit beste Veröffentlichung von Frontiers sind, nach der noch stärkeren ALIRIO. Doogie macht einen Bombenjob am Mikro und Emil lässt der gestromten Axt genug Auslauf um zur Geltung zu kommen. Leider ist im Promoflyer nicht ersichtlich wer für Keys, Bass und Drums zuständig war. Die Produktion klingt auch ein wenig Retro, nicht schlecht sondern Retro was sehr gut mit den Songs harmoniert und als Volltreffer bezeichnet werden kann. Die Gitarren sind wie solls anders sein PURPLE und RAINBOW inspiriert, Doogie ist sehr gut bei Stimme und passt zu diesem Classik Hard Rock wie Topf auf Deckel, mich erinnert Doogie in manchen Momenten an Bernie Kolbe von EPITAPH und DOMAIN, in anderen an Bob Harris von AXE oder auch mal an Joe Lynn Turner.

“Deal With The Preacher” eröffnet sehr flott und gut, “Raging Silence” ein melodisches Hard Rock Highlight, Doogie hört sich einfach göttlich bei dem Song an. “Wings Of Angels” ein geiler Rocker, “Star Rider” ein vom Keyboard getragener Rocker und Highlight. Mit “Hell Has No Fury” folgt einer der besten Songs die ich dieses Jahr bis jetzt gehört habe, geile Gitarren, Keys und die göttliche Stimme von Doogie. “Master Of Illusion” gibt Vollgas, “Hallelujah Brother” ein angebluester High Octane Rocker. “Steeltown” legt noch ein paar Kohlen nach. “Never Wrote A Love Song” eine starke Ballade mit Akusik Gitarre, “Where Will You Run To” das nächste Highlight eine Spur melodischer als Song #5 qualitativ nur einen Deut unter #5, “We Don’t Shoot Our Wounded” gehört auch zu den Highlights im typischen Classic Rock der oben genannten Jahre.

Fazit:

Einmal mehr ein Highlight von Doogie White, zwar bei Frontiers aber ohne Del Vecchio Strempel und dafür vergebe ich eine 8,5.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Deal With The Preacher
02. Raging Silence
03. On Wings O Angels
04. Star Rider
05. Hell Has No Fury
06. Master Of Illusion
07. Hallelujah Brother
08. Steeltown
09. Never Wrote A Love Song
10. Where Will You Run To
11. We Don’t Shoot Our Wounded

Balle

HEAVEN & EARTH – V

Band: Heaven & Earth
Album: V
Spielzeit: 57:53 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Fronties Music s.r.l.
Veröffentlichung: 16.07.2021
Homepage: www.facebook.com/officialheavenandearth/

Stuart Smith ist mit seiner Band HEAVEN & EARTH und fünftem Album im Gepäck zurück. Noch mit dabei sind neben Smith an Gitarren, Gianluca Petralia am Mikro, Lynn Sorensen am Bass, George Barabas und Mike Mangan an Keyboards und Simon Wright an der Schießbude.

Vor angehen des Rundlings nochmal schnell das Soloalbum von Stuart Smith von 1998 und die vier Vorgänger unter dem Banner HEAVEN & EARTH angehört. Auf diesem Album steckt Smith drin wie bei allen vorangegangenen Veröffentlichungen mit einer kräftige Portion Classic Hard Rock in der Tradition von DEEP PURPLE, RAINBOW, frühe WHITESNAKE und ein kleiner Spritzer BAD COMPANY mit viel Hammond im Sound. HEAVEN & EARTH bieten nichts neues aber das was sie bieten kommt solide aus den Boxen, die Produktion ist ein wenig zu dumpf ausgefallen geht aber in Ordnung.

Shouter Petralia macht einen sehr guten Job und die rauchige Stimme passt zu dem Hard Rock wie die Faust aufs Auge. Die Stimme hört sich in manchen Momenten an wie die von Tony Martin. Smith gibt sich an der Klampfe keine blöße und feuert Riff um Riff aus den Saiten, die Keys sind herrlich Retro und müssten jedem Anhänger der oben genannten Vergleiche schmecken und auf das erneute drücken der Playtaste am CD-Player animieren. Die Drums bügeln mit Volldampf alles nieder was vor die Felle hüpft. Der Rundling sollte auch auf jedem Bikerfest oder Retroparty für beste Stimmung und reichlich Umsatz bei Jacky-Cola sorgen. Langeweile kommt zu keinem Zeitpunkt auf, die fünf rocken sich durch den Classic Hard Rock das es nur so kracht.

Mit „Drive“ fängt die Zeitreise an ein flotter kräftiger Rocker, gefolgt vom nachdenklichen aber starken „Beautiful“ mit genialer Melodieführung. Mit „Never Dream Of Dying“ folgt ein melancholicher Song mit starkem Solo, „Ship Of Fools“ ein Powersong für die linke Spur. „Poverty“ mit leichten Progelementen kommt gut als Kontrast, bei „Flim Flam Man“ muss ich an die Glamdinos von SLADE und SWEET denken nur mit mehr Dampf. „One In A Million Men“ ein Vollgasrocker stark gemacht, bei „Little Black Dress“ fallen mir WHITESNAKE ein, bei „Big Money Little Man“ denkt man an PURPLE. „Running From The Shadows“ vereinet PURPLE und die Schlange geiler Song, „Nothing To Me“ ein Highlight, „At The End Of The Day“ drückt zum Schluß nochmal auf die Tränendrüsen.

Fazit:

Solide bis sehr gute Kost wird von HEAVEN & EARTH vorgelegt, herrlich Retro mit viel Hammond angereichert kommt bei mir auf eine Wertung von 8,5 Sternen. Das Album „Dig“ war noch stärker und hatte den Hit „Waiting For The End Of The World“ an Board.

 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Drive
02. Beautiful
03. Never Dream Of Dying
04. Ship Of Fools
05. Poverty
06. Flim Flam Man
07. One In A Million Men
08. Little Black Dress
09. Big Money Little Man
10. Running From The Shadows
11. Nothing To Me
12. At The End Of The Day

Balle

ELECTRIC HAZE – Get In Line

Band: Electric Haze
Album: Get In Line
Spielzeit: 36:61 min
Stilrichtung: Classic Rock
Plattenfirma: Idle North Records
Veröffentlichung: 25.06.2021
Homepage: www.facebook.com/electrichazemusic

Man muss sich so langsam fragen, ob es überhaupt Schweden gibt, die nicht in Hard/Classic-Rock-Bands sind. Wenn ja, werden es stetig weniger. ELECTRIC HAZE sind eine dieser Bands, bestehend seit 2014, mit Musik in der Öffentlichkeit seit 2016 und seit Juni auch mit einem vollwertigen, wenngleich recht kurzem Album namens “Get In Line”, das für eine Platte über Depression, Angststörung und andere düstere verwandte Themen erstaunlich gut gelaunt beginnt.
Falsch macht “Get In Line” dabei fast nichts, richtig macht es so einiges und der Rest ist gute Classic-Rock-Kost, die von Anton Ekströms klaren Vocals absolut angemessen getragen und vom Rest der Band sauber umgesetzt wird. Die Produktion ist schnörkellos und organisch, die kleinen Bonusinstrumente wie vereinzelte Klavier-, Orgel und Streicherelemente kommen gut durch und fügen sich in den Gesamtkontext ein.
Musikalisch gibt es einige hervorstechende Tracks: “WOAH!” packt im Chorus das Rock’n’Roll-Klavier aus, dazu Cowbell und Schellen und macht bestens Laune. Der ruhige Prechorus vom Titeltrack zündet ebenfalls, der Sänger darf auch mal ein bisschen kreischen und im Chorus kommt zum ersten Mal leichtes “Kashmir”-Feeling auf, bevor “All I Ask For” nach einer Zeit des hibbeligen nicht in die Gänge Kommens einfach mal einen klassischen Discobeat auffährt. “Cavern Of Pain” ist die typische Ballade, die ganz ruhig beginnt, langsam intensiver wird, im Mittelteil kurz wieder einen Gang runterkommt und zum Schluss nochmal gut aufdreht. Tempo hoch mit “Lest We Forget”, seriösere Töne, feiner Groove und vielleicht minimal zu viel “Wuhuu” und “Yahaa” am Ende bei “To Close To The Truth” und als krönender Abschluss der einzige Track über fünf Minuten: “Cryin’” leistet sich mit die härtesten Töne des Albums, serviert direkt im Anschluss ganz ruhige, die von einer sehr schönen Bassline geführt werden, wird zeitweise abermals “Kashmir”, aber ist halt auch geil, steigert sich zu feierlich-voller Schönheit hoch und liefert dann noch ein hypnotisches und effizientes Outro mit genau richtiger Länge.
Doch, “Cryin’” schießt den Vogel ab. Andere Tracks schaffen das nicht (mit “Succuba” wurde einer der schwächsten Tracks zum Opener erklärt), aber Liebe zur Musik und der Wille, die einzelnen Songs mit unterschiedlicher Stimmung, aufwertenden kleinen Rhythmus-Spielereien und Charakter bei gleichzeitiger Wahrung der klassischen Genrebestandteile anzureichern, ist vorhanden. Die Zahl der Stellen, an denen man wirklich meckern könnte, ist äußerst gering, die Zahl der absoluten Höhepunkte minimal höher und der Rest ist mal mehr, mal weniger über dem Durchschnitt, aber praktisch immer zumindest ein bisschen darüber.

Fazit:
“Cryin’” hat seine zehn Punkte verdient. Dazu ein Großteil der Songs, der sich im Acht-Punkte-Spektrum bewegt, keinen Classic-Rock-Fan enttäuschen aber sein Leben auch nicht grundlegend verändern wird, und ein bis zwei, die im Vergleich etwas schwächer ausfallen aber immer noch locker klargehen. Verdiente acht Punkte und Reinhörempfehlung für diejenigen, denen es es eher um klassischen Sound und ein bisschen liebevoll erzeugtes Retro-Feeling als um Härte und überfette Produktion geht.

Anspieltipps:
“Cryin’”, “WOAH!”, “Too Close To The Truth” und “All I Ask For”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Succuba
02. WOAH!
03. Get In Line
04. All I Ask For
05. Cavern Of Pain
06. Lest We Forget
07. Too Close To The Truth
08. Clenched Fist
09. Cryin‘

Jannis

DAVE BURN – Nothing Is As It Seems

Band: Dave Burn
Album: Nothing Is As It Seems
Spielzeit: 68:58 min
Stilrichtung: Classic Hard Rock
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 01.06.2021
Homepage: www.facebook.com/Dave-Burn-Guitarist-113517508711976/

 

Der aus England stammende DAVE BURN der als Einmann Armee alle Instrumente eingetütet hat und für die Kompositionen verantwortlich ist, veröffentlicht sein neuestes Werk mit Lee Small am Mikro zusätzlich auch Keyboards und Texte. Bis jetzt sind 16 Alben 12 davon Solo, zwei mit NOBODY’S FOOL und zwei mit UUFO (einer UFO Tribute Band) von oder mit DAVE BURN veröffentlicht worden. Lee Small war unter anderem Solo, bei THE SWEET, PHENOMENA, SHY, SIGNAL RED und LIONHEART tätig.

Der Classic Hard Rock bewegt sich bei einer Schnittmenge aus RAINBOW, DEEP PURPLE, FASTWAY und UFO. Als Kopie der genannten Bands kann man dieses Album nicht bezeichnen dafür ist es zu gut und eigenständig. Es bietet auch ein gehöriges Mass an Abwechslung, mal ist der Sound nachdenklich, kernig, rockig oder flott. Manche Songs brauchen einige Durchläufe um zünden zu können, aber wenn diese angekommen sind lassen sie einen nicht so schnell wieder los und die Riffs entfalten ihre genialität.

Mit dem flotten “Right Of Passage” gelingt ein Start nach Mass, “Darkest Hour” fängt schwermütig an und mutiert ab etwa 1:30 Min zum Riffmonster. “Into The Light” in den Strophen nachdenklich um beim Refrain den geiler Stampfer mit traumhaftem Riffing raushängen lässt, “Labyrinth” ein nachdenklicher Rocker. Bei “Hit The Ground Running” wird das Tempo deutlich erhöht ein gelungenes Instrumental, “Before You Cry” eine traurige aber dennoch starke Ballade. “Made Of Stone” kommt stark Retro angehaucht aber atmosphärisch aus den Boxen, “Passing Time” ein Song der durch seine Grundstimmung zum nachdenken anregt. “Kick You Upside Down” tritt ansatzlos volle Pulle in den Hintern, “Always” ein fast schon im Pop wildernder Rocker. “Understand” ein flotter Stampfer, zum Schluß kommt mit “Boat To Samarkand” ein saustarkes Instrumentel.

Fazit:

Die beiden Herren Burn und Small hauen ein Pfund raus das sich hören lassen kann, abwechslungsreich und stark mit zwei sehr guten Instrumentals und mehr als eine Handvoll sehr gute Songs im Gepäck. Ich vergebe eine Bewertung von 8 Sternen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Right Of Passage
02. Darkest Hour
03. Into The Light
04. Labyrinth
05. Hit The Ground Running
06. Before You Cry
07. Made Of Stone
08. Passing Time
09. Kick You Upside Down
10. Always
11. Understand
12. Boat To Samarkand

Balle

THE END MACHINE – Phase 2

Band: The End Machine
Album: Phase 2
Spielzeit: 55:09 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Frontiers Music s.r.l.
Veröffentlichung: 09.04.2021
Homepage: www.facebook.com/TheEndMachine

 

Das Projekt TEM von Serafino Perugino kreiert, beaufsichtigt und geleitet sind mit zweitem Album zurück. Zum Lineup gehören wie schon auf dem Debüt Robert Mason am Mikro, George Lynch an Gitarren, Jeff Pilson an Bass, Keyboards und Backing Vocals, Steve Brown (ersetzt seinen in Rente gegangenen Bruder Mick) am Schlagzeug.

Zu hören gibt es nichts neues, aber altes attraktiv und hörbar dargeboten. TEM machen Klassischen Hard Rock wie auch schon auf dem Debütalbum. Der Sound bewegt sich beim Debüt über WHITESNAKE, alte DOKKEN ein kleiner Schluck DIO da und ein weiterer Schluck PURPLE hier und fertig ist TEM. Der retro Sound der Produktion passt zu dem Classic Hard Rock wie die Faust aufs Auge.

Ein Intro mit Namen “The Rising” eröffnet das Album, gefolgt von “Blood And Money” ein schneller Nackenbrecher. “We Walk Alone” geht es langsamer an, “Dark Devide” kommt lässig rüber mit sehr gutem Refrain. “Crack The Sky” ein Rocker, “Prison Or Paradise” ein Hard Rock Song wie er sein sollte. “Plastic Heroes” kann überzeugen, “Scars” mein Favorit ein lässiger Rocker stark gemacht. “Shine Your Light” macht wieder Druck, “Devil’s Playground” ein Blues Rocker. “Born Of Fire” ein Hard Rocker, “Destiny” rockt wie Nachbars Lumpi.

Fazit:

Erwachsener Classic Hard Rock von Musikern die zum Teil schon vor langer Zeit bewiesen haben was sie können, mit leichten Duchhängern aber sonst gut bis sehr gut hörbar. Ich vergebe eine Bewertung von 8,5 für diesen Retro Dreher.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. The Rising
02. Blood And Money
03. We Walk Alone
04. Dark Divide
05. Crack The Sky
06. Prison Or Paradise
07. Plastic Heroes
08. Scars
09. Shine Your Light
10. Devil’s Playground
11. Born Of Fire
12. Destiny

Balle

SMITH/KOTZEN – Smith/Kotzen

Band: Smith/Kotzen
Album: Smith/Kotzen
Spielzeit: 47:18 min
Stilrichtung: Hard/Classic Rock
Plattenfirma: BMG
Veröffentlichung: 26.03.2021
Homepage: www.smithkotzen.com

Als die Neuigkeiten, dass ADRIAN SMITH (hauptberuflich Obersympath, Gitarrist und Songschreiber bei Iron Maiden) und RICHIE KOTZEN, der immer noch als einer der begnadetsten Gittarenhelden der Shrapnel Schmiede gilt und es als Solokünstler zu einer beeindruckenden Werkschau gebracht hat, gemeinsame Sache machen, war das allgemeine Hallo groß. Beide Künstler/Gitarristen haben eine enorme Fangemeinde und die Fotos, die im Internet kursierten, suggerierten, dass sich hier tatsächlich 2 gefunden hatten die auch persönlich gut miteinander auskommen und es sich um kein reines Retortenprodukt handelt (Fontiers und ihre künstlich mutierten Supergroups lassen grüssen). Die beiden Herren haben nun also ein gemeinsames Album eingespielt, dass irgendwo im klassischen Blues/Hard Rock ala Black Country Communion angesiedelt ist. Den Gesang sowie die Gitarrenarbeit teilen sich die beiden und haben es sich auch nicht nehmen lassen manche Bassspuren (SMITH) und einige Drumparts (KOTZEN) gleich mit einzuspielen (gekonnt ist halt gekonnt).

Gegen RICHIE KOTZEN solistisch bestehen zu wollen, bzw. technisch dagegen zu halten, hat grundsätzlich wenig Sinn. Das weiß der Gentleman und gelernte Sideman ADRIAN SMITH natürlich und bleibt hier vorbildlich in der zweiten Reihe. Dort scheint sich das britische Metal Urgestein auch am wohlsten zu fühlen. Immer wenn SMITH den mit einer wahrlich ausdrucksstarken Stimme gesegneten KOTZEN gesanglich unterstützt, wird es prickelnder (die beiden harmonieren ganz hervorragend) und SMITH‘s gediegenen, bluesigen Soloeinwürfe sind wohl ganz bewusst basisch gehalten um den frivolen Griffbrettkapriolen des Amerikaners nicht in die Quere zu kommen. Die herausragenden Tracks der Scheibe sind die entsprechend passend gewählten Vorab-Singles: „Taking My Chances“ besticht durch einen catchy Refrain, „Scars“ hingegen kann den Hörer durch fein ausbalancierte Gitarrenparts, einen tonnenschweren Groove und die gelungene Abwechslung der Gitarren- und Gesangsparts begeistern. Während die beiden Haudegen in „Solar Fire“ ordentlich das Gaspedal durchdrücken, werden in „Glory Road“ Erinnerungen an Jeff Healey‘s „Feel This“ Album geweckt. Insgesamt muss man feststellen, dass die von Kevin Shirley schön erdig in Szene gesetzte Scheibe wohl am ehesten ins Beuteschema von RICHIE KOTZEN Jüngern passend sollte, denn mit SMITH’s Hauptband hat die Musik wenig bis gar nichts zu tun. Aber SMITH hat sich über die Jahre hinweg durch sein elegantes und melodiöses Spiel eine enorme Fangemeinde erspielt, die bei „Smith/Kotzen“ ebenfalls voll auf ihre Kosten kommen dürfte.

Mit großer Spannung erwartet, enttäuscht das Debüt Album von SMITH/KOTZEN glücklicherweise zu keinem Moment. Fans der beteiligten Musiker und Freunde von handgemachtem, professionell produziertem Hardrock alter Schule können hier bedenkenlos zugreifen. Gerne mehr davon.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Taking My Chances
02. Running
03. Scars
04. Some People
05. Glory Road
06. Solar Fire
07. You Don’t Know Me
08. I Wanna Stay
09. ‚Til Tomorrow

Mario

RICKY WARWICK – When Life Was Hard And Fast

Band: Ricky Warwick
Album: When Life Was Hard And Fast
Spielzeit: 39:43 min
Stilrichtung: Classic Hard Rock
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 19.02.2021
Homepage: www.facebook.com/rickywarwickofficial

 

Bei dem aus Nordirland stammenden RICKY WARWICK klingelt bei mir was, vor einigen Jahren bekam ich von einem Freund ein paar Soundfiles zum anchecken, diese wurden für gut befunden, bewegten sich im Mainstream Rock Bereich ala TOM PETTY, MELLENCAMP und 80er BRYAN ADAMS und ab und zu Country Flair eingesetzt, chilliger Rock. Ich wollte mir RICK WARWICK mal genauer anhören, aber aus irgendwelchen Gründen verschwand er total von meinem Radar, nun darf ich das neue Album reviewen. Also wird es Zeit RW mal genauer unter die Lupe zu nehmen und siehe da dieses Album macht richtig Spaß, geboten wird von RW und seinen Mannen Classic Hard Rock, irgendwo zwischen den oben erwähnten und der Legende THIN LIZZY, die Stimme Warwicks erinnert auch das eine oder andere Mal an Phil Lynott. Die Ähnlichkeit zu TL kommt nicht von ungefähr, ist er auch Frontmann der BLACK STAR RIDERS und war auch bei der Wiedervereinigung THIN LIZZYs von der Partie.

Mit dabei sind neben Ricky Warwick an Gitarre und Mikro noch Robert Crane (BLACK STAR RIDERS) am Bass und Keith Nelson (Ex-BUCKCHERRY) am Schlagzeug. Außerdem fährt Ricky ein volles Brett an Gastmusikern auf die zu seinen engsten Freunden gehören. Diese Gäste hören auf Namen wie Andy Taylor, Luke Morley, Joe Elliott und Dizzy Reed.

Schon beim Opener werden keine Gefangenen gemacht und Ricky startet voll durch. Mit Songs wie “When Life Was Hard And Fast” genialer Opener, dem Groovemonster “You Don’t Love Me”, “I’d Rather Be Hit”, dem Gefühlssong “Time Don’t Seem To Matter”, der Abgeh Nummer “Fighting Heart”, dem Easy Listening Pettyschen “I Don’t Feel At Home” und dem Stampfer “Still Alive” wird erstklassiger Classic Hard Rock zum besten gegeben. Der Sound kommt ein wenig Retro aus den Lautsprechern stört aber nicht im geringsten.

Für mich heißt es nun RW auf dem Radar zu behalten und mir mal alles durch zu hören an dem er beteiligt ist, den dieser Herr Warwick hat es voll drauf und in der Stimme.

Fazit:

Herrlich starker Retro Classic Hard Rock den es zu hören gibt, aber Jungs bitte warum ist die Party schon nach knapp unter 40 Minuten zu Ende. Das Album groovt wie Sau und geht voll auf die Zwölf, Je öfter ich den Hammersong “You Don’t Love Me” höre um so besser gefällt mir das Dingens. Ich vergebe hier eine 9,0 für 7 Spitzen Songs, der Rest ist auch nicht schlecht können aber mit den aufgeführten Songs nicht mithalten.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. When Life Was Hard And Fast
02. You Don’t Love Me
03. I’d Rather Be Hit
04. Gunslinger
05. Never Corner A Rat
06. Time Don’t Seem To Matter
07. Fighting Heart
08. I Don’t Feel At Home
09. Still Alive
10. Clown Of Misery
11. You’re My Rock N Roll

Helmut