Konzertbericht MAX ROXTON, SINCE APRIL und BLOODRED HOURGLASS am 09.06.2023 in München

Am 09. Juni waren MAX ROXTON, SINCE APRIL und BLOODRED HOURGLASS für ein Gastspiel im kleinen Club des Backstage in München. Ich kannte vorher keine/n der Künstler/Bands wirklich, mir war die Band SINCE APRIL aus München mit ihrem Video zum Song „The Light“ aufgefallen und ich dachte mir da steckt Potential drin. Also machte ich den 09. Juni für einen Live Abend klar. Ich wurde auf sehr Positive Weise an dem Abend überrascht. Allerdings ist der Backstage Club nicht sehr groß aber dafür ist ein Konzert in dieser Location eher ein Intimes Vergnügen.

Den Anfang machten die aus Finnland stammenden BLOODRED HOURGLASS, laut Internet bewegt sich die Band im Groove Metal. Ich kann das nicht so bestätigen, Live kommt der Sound mit drei Gitarristen eher wie eine Modern angehauchte Heavy Metal Variante rüber. Die Jungs an den Instrumenten waren nicht übel, dafür das der Sound nicht meinem persönlichen Geschmack entspricht können die Jungs nichts. Es gibt zwei Punkte die mir da Negative aufgefallen sind, der Sänger war für mich unverständlich, ich habe nicht ein Wort verstanden was da ins Mikro geraunzt wurde. Aber es gibt auch für diese Art der Musik Liebhaber und das ist auch Gut so nur für mich ist das jedenfalls keine Wohlfühlzone. Der zweite Punkt ist das die Keyboards vom Band kamen, und wenn das der Fall ist weiß man nicht was noch alles vom Band kommt. Als Fazit kann man den Finnen einen guten Gig attestieren.

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Es folgten die Lokalmatadoren SINCE APRIL, bevor die Show losging konnte ich ein Gespräch mit einem der Gitarristen und Bassisten führen, bei dem ich heraus fand das SINCE APRIL schon 2019 ihr Debütalbum veröffentlicht haben welches ich mit Unterschriften bekam, Danke nochmals für dieses signierte Exemplar. Es ist das zweites Album in der Mache das in Form von zwei EPs veröffentlicht wir. Vom ersten Teil stammt der mir bekannte Song mit Video „The Light“ mit dem die Boys ihren Set auch eröffneten. Das Potential das ich in der Band im Vorfeld sah hat sich bestätigt, es passte bei dem Gig alles, angefangen bei den Vokals bis zum Drumsound. Auch hier kamen leider die Keys vom Band. SINCE APRIL bieten einen sehr coolen und starken Mix aus Hard Rock / Melodic, Heavy und Prog Metal mit viel Melodie, Energie und starken Vocals. Den positive Eindruck den die Band Live hinterlassen hat wurde durch das Debütalbum bestätigt. Es ist gut zu wissen das sich der noch sehr junge Gitarrenmucke machende Nachwuchs auf einem sehr hohen Niveau befindet. Man kann SINCE APRIL als Mix aus Hard Rock, AXEL RUDI PELL, IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, LEVERAGE, FIFTH ANGEL mit einem kleinen aber feinen Anteil Prog im Sound sehen. Der Mix macht ordentlich Laune und Spaß, das gehörte macht mich noch neugieriger auf das kommende zweiteilige Album. Im Set befand sich kein Durchhänger, alle Songs zündeten vom Anfang bis zum Ende des Gigs. Die Band wurde vom Publikum von Anfang an bis zum Ende voll angenommen und man feierte eine geile Party.

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Setlist SINCE APRIL
The Light
Defenders
All Alone
Venomous
Irreplaceable
In The Dark (noch unveröffentlichter Song, nächste Single am 23.06.!)
The Chosen Ones
Last Resort (Papa Roach)
Escape
My Redemption

Nun war die Zeit für MAX ROXTON gekommen, bevor die erste Band ihren Gig startete konnte ich auch ein paar Worte mit Max und der zweiten Stimme Lizzy wechseln. Bei diesem Gespräch kam zum Vorschein das Max und ich keine 25km voneinander entfernt wohnen. Die Welt ist zwar ein Dorf aber Max hat vor dieses Dorf zu erobern, wenn er so weiter macht wie er Live auf der Bühne war könnte dieses Unterfangen unter Umständen sogar gelingen. Max zeigte sich in einer Top Form und absolvierte einen explosiven Auftritt. Er machte am Mikrofon und der Gitarre eine sehr gute Figur wie auch der Rest seiner Mannschaft, es wurde sich souverän durch den Set gerockt als wenn es keinen Morgen geben würde und jeder Moment mit dem Publikum ausgekostet. Lizzy die weibliche Stimme machte auf der Bühne einen auf Rumpelstilzchen ums Feuer. Max befindet sich dabei in einem sehr guten Mittelmaß zwischen traditionellem und modernem Hard Rock mit leichten und wohldosierten Alternative Touch ohne es dabei zu übertreiben. Irgendwie wie eine nicht so Depressive Version von NIRVANA mit den Happy Vibes von FOO FIGHTERS, LINKIN PARK, AC DC und jegliche Vertreter der Ass Kickin‘ Rock Fraktion aber auch den Melodic Rock Heroes der Vergangenheit. Es handelt sich dabei um eine sehr delikate Mischung die in Wirklichkeit besser schmeckt als es sich liest.

www.facebook.com/MaxRoxton

Setlist MAX ROXTON
Crisis or Game (noch unveröffentlichter Song)
I’m Back
Satellite
21st Century Radio (noch unveröffentlichter Song)
Within Your Mind
Center of the Universe
Sooner or Later (noch unveröffentlichter Song)
Masquerade
Man in the Box (Alice In Chains)
Out of the Dark
Now I Understand
Out of Control
Misty Places
Shoot To Thrill (ACDC)
Somewhere I Belong (Linkin Park)
The Pretender (Foo Fighters)

Mir hat bei Max genau wie bei SINCE APRIL gefallen was mir geboten wurde, ich finde das es unbedingt Wert ist einmal Probe zu hören oder sehen und unterstützt zu werden. Es schlummern sehr viele Unknown Talente im Untergrund die nur darauf warten das deren Potential entdeckt wird und bei SINCE APRIL und MAX ROXTON ist sehr viel Potential vorhanden.

Text und Bilder Balle

Konzertbericht DEVICIOUS und SONS OF SOUNDS in Salzburg

Am 12.06.2022 machten DEVICIOUS auf ihrer Tour in Salzburg halt, also die Gelegenheit beim Schopf gepackt und ab nach Salzburg um mir die Jungs Live anzusehen. Die Show fand in der Rockhouse Bar statt. Ein kleiner gemütlicher Veranstaltungsort der eine intime Show zulässt und wie ein Kellergewölbe aussieht. Als Vorband wurden die SONS OF SOUNDS mit eingetütet. Mit etwas Verspätung begann das Spektakel.

Nach dem Einlass spielten die Boys von SONS OF SOUNDS einen souveränen Gig. Leider gibt es einen Wehrmutstropfen denn der Zuschauerzuspruch war doch etwas dürftig die sich die coole Show der Jünglinge ansahen. Ich muss dazu sagen das die Band dies nicht verdient hat. Ich kannte SONS OF SOUNDS bis jetzt nur von den Reviews auf unserer Seite, gehört habe ich bis zum Gig noch keinen Song. Aber ich wurde mal wieder positiv überrascht und mir gefielen die ausgewählten Songs richtig gut und auch die Art wie die Jungen Wilden sie Live mit viel Energie auf die Bühne gebracht haben. Auch wenn nicht die Überstimmung aufkommen wollte ließen sich die SONS die Spielfreude zu keinem Zeitpunkt nehmen und interagierten auch mit dem Publikum. Mal sprang der Bassist in die Mitte des Gewölbes oder der Sänger lief zwischen den Zuschauern hin und her und hielt den Leuten das Mikro unter die Nase damit sich diese an der Show beteiligen konnten. Am Schluss fragte man das Publikum ob noch einer geht, natürlich ging noch einer. Ein Zuschauer meinte „Oana gäht no, oana gäht oiwei“, ein weiterer rief „Oas, zwoa, gsuffa“, so kam zum Ende hin noch ein wenig mehr Stimmung in die Bude.

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Nach dem Umbau kamen dann DEVICIOUS auf die Bühne, auch hier wurden es leider nicht wirklich mehr Personen im Zuschauerraum. Die wenigen Leute im Publikum schien die Band nicht im Geringsten zu stören, denn die gab alles und legte ein Powerset hin, so das es eine wahre Freude war. Neusänger Baol passt wie Arsch auf Deckel zur Band und den Songs, nach anfänglichen Soundproblemen, die ab dem dritten Song beseitigt waren, konnte Baol sein Können unter Beweis stellen. Er bewies des Öfteren wahren Wortwitz und interagierte sehr gut mit Band und Publikum. Schade, dass nicht mehr Zuschauer zur Show kamen, aber vielleicht lag es auch daran das zum Zeitpunkt der Show das Salzburger Volksfest war, das Schweden Rock Festival und noch einige mehr. Die Band spielte sich mit viel Spielfreude durch ihr Set, ohne das dabei Fehler zu hören waren. Alex Frey war auch bestens aufgelegt, da er am Tag darauf Geburtstag hatte, den er hoffentlich gebührend rockig gefeiert hat. Leider war so ein „Lauf“ in die Zuschauer, wie bei den SONS, nicht vorhanden, dies hätte unter Umstanden ein wenig mehr Stimmung gebracht. Trotz allen Widrigkeiten spielte die Band eine super Show und gehört mit Sicherheit zur Speerspitze des Melodic Rocks in Europa wenn nicht sogar weltweit, und hat mit dem Album #3 „Phase III“ den Grundstein  dafür gelegt. Mit Album #4 „Black Heart“ sind sie nun ganz oben angekommen und haben diesen Anspruch mit dem Aufstieg in den Rockolymp bewiesen. Für mich zählen DEVICIOUS momentan mit zu den besten Bands im Melodic und Hard Rock Sektor in Deutschland.

Setlist

Afterlife
Mysterious
Walk Through Fire
Penhouse Floor
Understand
Desire
Falling
Long Way Home
Not What It Seems
Heroines
Smooth Radasonator
The Silence
Eyes Of A Stranger
Firefly
Rising From A Thunder
Everything
Black Heart

Zugabe

Never Let You Go

www.facebook.com/deviciousband

Text und Bilder by Balle

Konzertbericht Dynazty + Holy Mother +Sirenia + Surma in München

Dynazty am 07.04.2022 Tourauftakt im Backstage München

Am 07.04.2022 fand der Auftakt der „The Dark Delight“ Tour von DYNAZTY in München statt. Aus bekannten Gründen konnte die Tour im Jahr 2020 nicht stattfinden. Das kommende Album der Schweden wurde durch die Tour von März auf August verschoben. Als Support dabei sind HOLY MOTHER, SIRENIA und SURMA.

Mit etwa einer Stunde Verspätung legten HOLY MOTHER zum Auftakt los, die US-Boys absolvierten eine souveräne und starke Show. Man merkte den Jungs an das sie spaß hatten endlich wieder Live on Stage zu stehen. Mike Tirelli hatte mit dem leider nur aus knappen 100 Personen bestehenden Publikum, was die Band nicht im Geringsten zu stören schien, leichtes Spiel. Der Rest der Band war genauso gut drauf wie Mike. Ein Highlight kam zum Ende hin als die Band zu Ehren von Ronnie James Dio dessen Rockhymne „Holy Diver“ anstimmte. Nach ihrem Gig begab sich die Band an den Merchstand und führte so einige Gespräche mit den Besuchern. An der Bar waren die Boys auch zeitweise anzutreffen. Ich muss jetzt anmerke das mir HOLY MOTHER Live besser als auf Konserve gefallen. Beider Daumen hoch für die Geile Show und auch für die Nähe zum Publikum.

Nach dem Umbau für SURMA und einem längeren Soundcheck kam die Ansage der Band das sie schweren Herzens den Gig absagen müssten, Grund habe ich keinen mitbekommen. Dies könnte auch der Grund für die Verspätungen von HOLY MOTHER gewesen sein.

Nach dem Umbau und neuerlichen Soundcheck enterten die mir bis jetzt völlig unbekannten, was auch so bleiben wird SIRENIA die Bühne. Mit einem Mix aus NIGHTWISH, AMARANTHE und WITHIN TEMPTATION mit weiblichen Leadvocals wurde sich durch das Set gerockt. Der Gig war nicht schlecht ging aber nicht an mich, die Songs hörten sich fast alle gleich an. Einzig der letzte Song ein Cover von DISIRELESS mit „Voyage, Voyage“ im Metal Gewand ist bei mir hängen geblieben. Der Bass, Keyboards und Backing Vocals kamen vom Band was bei den beiden anderen Bands nicht der Fall war.

Während des Soundchecks von DYNAZTY kamen noch einige Leute hinzu, laut Auskunft vom Backtage waren 169 Besucher beim Tourauftakt dabei. Mit über einer Stunde Verspätung betraten die Bandmitglieder die Bühne um eine Stadt zu erobern. Dies gelang ohne große Probleme. Ab den ersten Takten war das Publikum fest in der Hand der Band und eine geile Party wurde zelebriert. Die Jungs waren gut drauf genau wie das leider nur ein paar Handvoll betragende Publikum. Jeder Song, egal ob alt oder neu, wurde ohne Ausnahme von den Zuschauern mit lautem Beifall abgefeiert. Bei den Gassenhauern „The Black“, „Presence Of Mind“, „Heartless Madness“ und „The Human Paradox“ ging das Publikum noch ein wenig mehr ab wie Schmitz Katze und feierte die Band ohne Ende. Es passte in dieser magischen Donnerstagnacht einfach alles perfekt zusammen, eine geile Band die die Bude regelrecht abfackelte und dabei eine Spielfreude hatte. Ein Publikum welches ebenso gut drauf war wie die Protagonisten auf der Bühne, irgendwie schwebte eine magische Stimmung über den Köpfen der Band und den Zuschauern und zauberte so ein Endgeile Stimmung in die Halle, die von HOLY MOTHER schon gezündet wurde startete mit DYNAZTY voll durch. Das Stageacting war vom Feinsten, immer war etwas in Bewegung bei den Solos egal ob Bass oder Gitarren bekam jedes Mitglied seinen Spot im Rampenlicht und stand alleine auf der Bühne einzig der Drummer saß noch auf seinem Hocker. Nils war fantastisch bei Stimme und spielte gekonnt mit dem Publikum, dieses Spiel wurde dankbar angenommen. Die beiden Songs „The Human Paradox“ und „Titanic Mass“ wurden als Zugabe zum Ende der Party gespielt und bildeten den perfekten Abschluss einer für mich perfekten Nacht mit Livemusik.

Setlist

In The Arms Of A Devil
Firesign
The Grey
The Black
Paradise Of The Architect
Threading The Needle
Advent
Drum Solo
Power Of Will
Yours
Instrumental Gitarren Solos
Waterfall
Presence Of Mind
Heartless Madness
Raise Your Hands

Zugabe

The Human Paradox
Titanic Mass

Text und Bilder: Balle + E. Brunner

Konzertbericht: Liquid Steel

Liquid Steel beim Innrock reloaded festival in Radfeld/Tirol

Eines Vorweg: Wer so wie ich als Altrocker unter dem Einfluss von Iron Maiden, Judas Priest, Metallica und anderen Gruppen steht, fühlte sich sofort wohl beim Auftritt von „Liquid Steel“. Liquid Steel gegründet 2009 in Innsbruck, ist eine Heavy Metal Band, welche heuer im Mai ihr bereits drittes Album herausbrachte.
2012 gingen sie mit ihrer ersten Demo-Platte „Scream“ vor das Publikum, ehe 2014 das Debütalbum „Fire in the Sky“ herauskam. Man könnte sagen „A disk with blood, sweat and tears“. Die Reaktionen darauf waren ein Wahnsinn und machten Lust auf mehr.
Bei „Liquid Steel“ sah man ihre Leidenschaft für den Heavy Metal der 80er an dem was sie intonierten. Und man erwartete mehr von ihnen.2016 kam schließlich ihr zweites Album „Midnight Chaser“ heraus gefolgt vom neuesten Album „Mountain of Madness“ 2021.

Doch nun zum Konzertbericht vom „Innrock reloaded festival“. Donnerstag ist eigentlich ein relativ schlechter Starttag für ein Festival sofern er sich nicht um ein Festival wie Wacker oder Rock am Ring handelt. Die Leute müssen Arbeiten und zudem ist heuer das Wetter zumeist feindlich gesinnt. Dennoch macht all dies
einem Metal Fan nichts aus.
Nachdem zuvor mit „Infected Chaos und Siberian Trainstation“ zwei international eher unbekannte Gruppen auftraten, stürmten „Liquid Steel“ die Bühne und begannen mit „Traveler in Time“ ihre Zeitreise durch das Hartmetall der 80er Jahre. „Fabio“ der Vocalist der Gruppe wusste von Anfang an wie man mit dem Publikum interagiert und band die bisher noch relativ wenigen Fans sofort mit ein.
Die Songs bestanden aus einer Mischung aller drei veröffentlichten Discs und es war nach dieser langen Abstinenz durch Corona eine Freude wieder diese geliebte Musik zu hören.
Monte am Bass und Ferdl und Julle an den Gitarren hielten den Metal-Spirit hoch. Knallende Rhytmen,Wahnsinns Harmonien und der klassische Metal-Gesang von Fabio lieferten ein Konzert der Extraklasse.
Nicht vergessen werden darf natürlich Martin an den Drums der eine beachtliche Leistung erbrachte und einige wunderbare Solis ablieferte.

Set Liste:
Traveler in Time
Victim oft he Night
Starrider
Kingdom of Silence
Scream in the Night
Fire in the Sky
Phoenix
Midnight Chaser
Samurai (Outro)
Heavy Metal Fire
Liquid Steel

Bericht und Fotos Ulrich Kettner

SAINTED SINNER – Listening Session

Die aktuelle Covid-19 Situation zwingt uns alle dazu, kreativ zu werden – vor allem, wenn die Band aus internationalen Mitgliedern besteht und ein trotz weltweiter Pandemie und kompletter Neubesetzung ein neues Album auf den Markt bringen möchte, wie die Sainted Sinners mit „Unlocked & Reloaded“!

Mit Rico Bowen, Ernesto Ghezzi und Iacopo „Jack“ Meile, welcher dem kommenden Album einen ganz besonderen Charakter verleiht, holte sich Band-Leader Frank Pané und Berci Hirleman Musiker ins Boot, welche schon mit Berühmtheiten wie Madonna, Paul McCartney oder Eros Ramazotti auf der Bühne standen.

Um einen Einblick in das neue Album „Unlocked & Reloaded“ (Release-Day: 04.12.2020) zu bekommen, lud Frank Pané ausgewählte Gäste zu sich ins Studio nach Pfaffenhofen an der Roth ein. Track für Track wurde das neue Album durchgehört und Pané ist zufrieden: „Es ist insgesamt abwechslungsreicher geworden“.
Die Songs spiegeln die Vorbilder der Band wie Deep Purple oder Van Halen wieder.
Ganz besonders wurde bei dem Song „The Hammer of the gods“ die Leidenschaft zu Led Zeppelin deutlich gemacht. Das Intro wurde mit der gleichen Gitarre gespielt wie es Led Zeppelin getan hat: eine 12 String Martin D 28 wurde hierzu ausgeliehen und diese Gitarre ist sage und schreibe schon über 50 Jahre alt.
Es wird also deutlich, dass die Sainted Sinners nach wie vor großen Wert auf kleine Details wie Dieses legen.
Mein persönlicher Favorit war ganz klar „Standing on top“, der erste Song an dem Sänger Jack gearbeitet haben soll. Im Großen und Ganzen geht es darum, wie man sich fühlt, wenn man bei einer Band vorsingt und man will diesen Job unbedingt und am Ende denkt man sich nur „Go for it“ und tut es einfach. Ob so auch das Vorsingen von Jack bei den Sainted Sinners geht bleibt allerdings offen. Der Song bleibt sowohl von der Melodie her, als auch vom Text im Kopf!
Soviel kann ich verraten – hier handelt es sich um die erste Single, welche am 06.11. das Licht der Welt erblickt und ihr könnt euch auch dieses Meisterwerk freuen.

Doch mehr möchte ich zu dem neuen Album gar nicht verraten! Ich, für meinen Teil, bin begeistert von der Hingabe zur Musik und dem reibungslosen Zusammenarbeiten der Mitglieder, die dieses Kunstwerk nicht einmal zusammen im Studio aufnehmen konnten und dem absolut fesselnden Sound der Sainted Sinners.

Darleen Barth

 

Konzertbericht Whitesnake

WHITESNAKE – KÖLN /Palladium

Eine Platz 3 Chartplatzierung vom neusten Studio Werk „Flesh & Blood“ sowie nur einem einzigen Deutschlandkonzert ließen erahnen, dass es voll werden würde am 7. Juli im Kölner Palladium. Das David Coverdales WHITESNAKE stolz ein „Sold out“ im Vorfeld verkünden durften, verwunderte somit nur wenige des anwesenden Classic Hardrock Publikums.
Bevor diese jedoch dem heißersehnten Treiben des Hauptacts frönen durften, galt es, sich den Einheizversuchen der finnischen Sleazekombo SANTA CRUZ zu widmen, die alle Register einer 80er Glam Rockband zogen, aber leider mit einem recht undifferenzierten Sound zu kämpfen hatten.
Das an einem Sonntag aus allen Teilen der Republik angereiste Publikum wollte aber merklich nur eins: WHITESNAKE !!
„Bad Boys“ vom 1987er Album wurde die Ehre zuteil, das Set eröffnen zu dürfen, und verwunderlicher Weise gehörten viele der Anwesenden einer Generation an, die erst von den Eltern überzeugt werden mußten.
Coverdale und sein außergewöhnliches Gitarrenduo, Joel Hoekstra und Reb Beach, ließen keinen Zweifel aufkommen, an diesem Abend abliefern zu wollen.
Was auch immer die kritisch beäugende Rockszene über die Stimmqualität der dauergewellten Rock Diva vorzubringen hat, der mittlerweile 67-jährige Shouter nimmt seine Fan Base an diesem Tage komplett mit. Das alters – und lebensstil bedingt einiges an Kraft auf der Strecke geblieben ist und Keyboarder Luppin gesangstechnisch kräftig unter die Arme greift, nimmt den Anwesenden nichts von ihrer frenetischen Freude.
Coverdale füllt mit seiner charismatische Art die Palladium Bühne ohne Schwierigkeiten, feuert zur Freude seiner nicht wenigen weiblichen Fans eine Testosteronbombe nach der anderen ins Publikum. Hardrockklischees werden nicht nur in textlicher Form abgearbeitet, auch auf leicht obszönes Acting will der Meister nicht verzichten, d. h. ohne einmal über den Mikrofonständer zu rutschen, geht’s bei David nicht.
WHITESNAKE zeigt sich als „hardworking Band“, jedes Bandmitglied strahlt Spielfreude aus und erfreut sich an einer interessant zusammengestellten Setlist, in der neben alten Klassikern wie „In the heart of the city“, Love ain´t no stranger“ und natürlich „Here I go again“ auch die Neulinge „Shut up and kiss me“, „Hey you (You make me rock) und „Trouble is your middle name“ ihren Platz finden.
Das nach nur 80 Minuten und den letzten ausklingenden Akkorden von Deep Purples „Burn“ die Band ohne Zugaben die Bühne unter dem frenetischen Jubel des Publikums verließ, war der wohl einzige Wermutstropfen dieses Abends.

Setliste
• Bad Boys
• Slide It In
• Love Ain’t No Stranger
• Hey You (You Make Me Rock)
• Slow an‘ Easy
• Ain’t No Love in the Heart of the City
• Trouble Is Your Middle Name
• Shut Up & Kiss Me
• Drum Solo
• Is This Lov
• Give Me All Your Love
• Here I Go Again
• Still of the Night
• Burn
• We Wish You Well

Fotocredits : Michael Mechning Photography

Konzertbericht Kärbholz

Kärbholz – Herz und Verstand Tour in Köln

Samstag, 20.04.2019 – KÄRBHOLZ haben nach Köln geladen und wir sind dem Aufruf gefolgt. Ursprünglich sollte es ins E-Werk gehen, aber nach dem rasanten Kartenvorverkauf wurde das Konzert ins nebenan gelegene Palladium hochverlegt. Trotz des Upgrades war es doch recht kuschelig, aber das ist man als Hölzer ja gewohnt.
Nach den ersten Bierchen ging es dann auch schon zackig los. MUSTASCH aus Schweden haben das Haus gerockt. Mir noch unbekannt, haben sich die Jungs aber sehr schnell in mein Herz gespielt. Mit ihrem Mix aus Metallica-lastigem Metal und Hard Rock, garniert mit einer Flasche Jacky, hat das Quartett aus Göteborg den perfekt rockigen Einheizer für KÄRBHOLZ gegeben. Ich freue mich, wenn ich MUSTASCH auf dem diesjährigen Summer Breeze wiedersehen darf.

Und dann ging es endlich los… Nach einem kurzen Intro wurde die Halle schon direkt mit „Keiner Befiehlt“ auf Betriebstemperatur gebracht. Die zweite Singleauskopplung mit dem mehr als genial Video leitete das Kölner „Heimspiel“ der Jungs aus Ruppichteroth ein. Jeder, der beim aktuellen Album „Herz und Verstand“ noch leichte Bauchschmerzen mit dem doch leicht leiseren Stil hatte, wird hier eines Besseren belehrt. Live geht das Ding ordentlich ab. Zudem ist KÄRBHOLZ immer ein Garant für Spaß, gute Laune, Bier und unendlich viel Rock. Direkt vor uns startete schon eine Pogo-Gruppe, der Rest – inklusive mir – hüpfte glücklich und laut mitsingend auf und ab.
Mit „Überdosis Leben“ vom Vorgängeralbum „Überdosis Leben“ kam dann direkt der nächste Kracher und es sollte fast den ganzen Abend nicht mehr ruhiger werden. Mit einer guten Mischung aus neuen und alten Songs haben KÄRBHOLZ das Palladium befeuert, also ob es kein Morgen mehr gäbe. Wer sich hier nicht hat austoben können, war an dem Abend definitiv auf dem falschen Konzert. Sogar mein all-time-favourite „Fallen & Fliegen“ hat wieder den Weg in die Setlist gefunden, ein guter Grund mal wieder eine Runde zu pogen.
Mittlerweile absolut nicht mehr wegzudenken ist die Dorfkind-Hymmne „Kind aus Hinterwald“. Der Mitgröhl-Faktor war hier definitiv am größten und ich bin mir sicher, auch die Stadtkinder kennen das Lied mittlerweile in- und auswendig.
Mit „Falsche Alternativen“ durfte natürlich auch die politische Ansage nicht fehlen und schon gings mit Hennings obligatorischen Drumsolo weiter. Untermalt von Lichtblitzen hat er auch dieses Mal zur Freude des Publikums wieder alles gegeben.
Während Henning sich an den Drums ausgetobt hat, haben sich Sänger Torben und Gitarrist Adrian heimlich in die Mitte des Saals geschlichen, um für den Gänsehaut-Moment des Abends zu sorgen. Zwischen den Mischpulten stehend und nur mit einer Gitarre bewaffnet, haben die zwei Jungs „Alle meine Narben“ und „Hier!“ als Akustik-Version dargeboten. Emotion pur, verstohlen wischt man sich das Pipi aus den Augen.
Doch die Verschnaufpause dauerte nicht lange und mit „Tabula Rasa“ wurde sofort wieder mit dem Abriss der Halle weiter gemacht. Auf das Trinkerlied „Nacht ohne Sterne“ folgte direkt das Karnevaleske „Alle Systeme auf Vollgas“, eine gute Gelegenheit sich nochmal zuzuprosten. Auch wenn ich nicht mit diesem Lied gerechnet hätte, gefreut hat es uns allemal.
Aber leider ist irgendwann auch die schönste Party vorbei und „Mein Weg“ hat – wie schon so oft – das Ende eingeläutet. Nach der aus vier Songs bestehenden Zugabe war es dann tatsächlich vorbei und leicht benommen, verschwitzt, etwas betrunken aber glücklich steht man dann im Palladium und freut sich schon auf das nächste Mal KÄRBHOLZ.

Fazit: KÄRBHOLZ-Konzerte fühlen sich immer wie Ankommen an. Es gibt hier keine auf hochglanzpolierten Bühnenshows oder an Seilen hängende und durch den Raum fliegende Menschen. Es gibt nur KÄRBHOLZ, eine Familie, eine Lebenseinstellung und unglaublich viel Spaß an Rock’n’Roll. Und auch der Gig in Köln hat genau das verkörpert. Vier bodenständige Jungs und ihre Liebe zur Musik und zu den Fans. KÄRBHOLZ haben sich durch ihre Ehrlichkeit und ihre Echtheit eine große Fangemeinde geschaffen. Und das diese verdient ist, hat der Abend in Köln nur noch untermauert.

Es war ein geiler Abend mit einer geilen Band und einem geilen Publikum. Danke dafür an Familie Holz und definitiv bis zum nächsten Mal!

Setlist Köln

01. Intro
02. Keiner befiehlt
03. Überdosis Leben
04. Ich kann es nicht ändern
05. Herztier
06. Fallen & Fliegen
07. Du bist König
08. Mutmacher
09. Musizin
10. Sink oder schwimm(Sink oder Spring)
11. Kind aus Hinterwald
12. Das hier ist ewig
13. Falsche Alternativen
14. Drum Solo
15. All meine Narben(Duett Adrian and Torben)
16. Hier!(nur Gesang und Gitarren Adrian und Torben)
17. Tabula Rasa
18. Nacht ohne Sterne
19. Alle Systeme auf Vollgas
20. Stein & Sand
21. Feuerräder
22. Mein Weg

Zugabe
24. Tiefflieger
25. Mein persönlicher Krieg
26. In Flammen stehen
27. Lauter!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text und Fotos: Tänski

Konzertbericht: Avantasia

AVANTASIA MOONGLOW Worldtour Live in Oberhausen

„Ohne Scheiß, wir spielen heut das ganze Zeug, das neue Zeug, das alte Zeug, das lange Zeugs, das kurze Zeug, das geile Zeug und das langweilige auch …“
Tobias Sammet, federführender Frontman und Häuptling des Avantasiatrosses, weiß zu unterhalten, eine der vielen Ursachen, warum sein Projekt von Jahr zu Jahr erfolgreicher wird.
Über fünftausend Fans haben sich am 14. April in der Oberhausener KöPi Arena eingefunden, bereit jede Note ihres Idols abzufeiern und es sei vorweggenommen, es werden sehr, sehr viele Noten gespielt.
Drei Stunden Heavy Symphonien sind anberaumt und lassen zur Freude des Auditoriums, keine Vorband zu.
Pünktlich um 20 Uhr fällt der Vorhang und nimmt mit „Ghost in the Moon“ seinen unaufhaltsamen Lauf, die zum größten Teil mit allen möglichen Avantasia Shirts bekleidete Menge flippt aus ,… glaubt sie zumindest.
Denn Ausflippen ist Ansichtssache und die Sichtweise was das angeht, ist von Tobias Sammet eine ganz andere. Die erste Unterbrechung wird vom Entertainer dahingehend genutzt, die Crowd so richtig anzustacheln und ihr klarzumachen, dass er nicht weniger als die absolute Unterstützungslautstärke akzeptieren würde – und siehe da, jetzt ist es wirklich laut.
Das Bühnenbild, die große Bühne in Oberhausen lässt es zu, sie komplett aufzubauen, ist natürlich im Stile des Cover Artwork der Avantasiascheiben gehalten und lässt auf zwei Ebenen genügend Raum, den die Band und ihre zahlreich zu erwartenden Gastsänger gefordert sind zu nutzen.
Als erster Vertreter des Gastvocalzirkusses darf Pretty Maids Shouter RONNIE ATKINS die Songs „Starlight“ und „Book of Shallows“ veredeln und beweist eindrucksvoll, dass er zurzeit wieder ordentlich bei Stimme ist.
Ihm folgend, betritt Jørn Lande, mit aktueller Kurzhaarfrisur, die Bühne, um das grandiose zwölfminütige Meisterwerk von Moonglow „The Raven Child“ sowie „Lucifer“darzubieten. Erneut beweist Lande, dass es für diese Art Songs kaum einen Besseren zu finden gibt, hier stimmt alles perfekt, der Norweger ist und bleibt eine Bank.
Richtig stolz wirkt Mastermind Sammet bei der Ankündigung von Gesangsikone GEOFF TATE als er nicht müde wird, wie sehr beeinflussend sein Wirken mit seiner Ex-Band Queensryche auf unzählige Bands gewesen sei. Auch Tate weiß in den Songs “Alchemy“ und „Invincible“ komplett zu überzeugen und hat nicht viel von seiner Strahlkraft verloren. Überhaupt dürfen wir bei ihm gespannt sein, welche Form seine aufsteigend Karriere in Zukunft noch annimmt.
Seit den Gründungstagen von Avantasia mit dabei ist der vielseitige Ausnahmegitarrist Oliver Hartmann, dem der folgende Vocalpart in „Reach out for the Light“ zugedacht ist und den er wie gewohnt bravourös meistert.
Die einzige Coverversion in der bisherigen Geschichte Avantasias ruft ERIC MARTIN auf den Plan, der „Maniac“ der Halle förmlich entgegenschleudert und seine Klasse auch in „Dying for an Angel“ beweist.
Den Reigen an außergewöhnlichen Gastsängern komplettiert der 71-jährige BOB CATLEY für den Songs wie „The Story ain´t over“ und „Mystery of a Blood Red Rose“ nahzu maßgeschneidert sind
Aber nicht alleine die Menge an Klasse Sängern bereitet den Boden für ein wahrlich außergewöhnliches Konzertereignis, auch die Band selbst zeigt bei der sich noch ziehenden Welttournee eine spürbare Spielfreude, sei es Sascha Paeth (Gitarre und Produzent) oder Michael Rodenberg (Keyboard) und nicht wenige Anwesende des Abends werden sich gefragt haben, wie Schlagzeuger Felix Bohnke diese über dreistündige Tortur über Wochen taktvoll und auf den Punkt überstehen will.
Tobias Sammet steht in dem Ruf genau zu wissen, wie was zu funktionieren hat, um erfolgreich zu werden. An diesem Abend beweist er es eindrucksvoll, denn die KöPi Arena steht nach sagenhaften dreieinhalb Stunden Spielzeit und immer wieder eingefordertem Mitziehen am Ende völlig Kopf.
Im großen abschließenden Finale dürfen wir die gesamte Gesangsarmada noch einmal komplett mit dem Song „Farewell“ genießen, bevor der Abend im Konfettiregen endet.
Am 14. April 2019 in Oberhausen hat Sammet viel eingefordert, von der Band, dem Publikum und letztendlich auch von sich selbst, um am Ende zufrieden sein zu können.
AVANTASIA rockt!

Setlst Oberhausen:
1 Ghost in the Moon
2 Starlight ( with Ronnie Atkins)
3 Book of Shallows ( with Ronnie Atkins)
4 The Raven Child ( with Jørn Lande)
5 Lucifer ( with Jørn Lande)
6 Alchemy ( with Geoff Tate )
7 Invincible ( with Geoff Tate)
8 Reach out for the Light ( with Oliver Hartmann)
9 Moonglow (with Adrienne Cowan)
10 Maniac (with Eric Martin)
11 Dying for an Angel (with Eric Martin)
12 Lavender (with Bob Catley)
13 The Story Ain´t Over (with Bob Catley)
14 The Scarecrow (with Jørn Lande)
15 Promised Land (with Jørn Lande /Eric Martin)
16 Twisted Mind (with Geoff Tate /Eric Martin)
17 Avantasia (with Geoff Tate)
18 Let the Storm Descend Upon You (with Jørn Lande /Ronnie Atkins)
19 Master of the Pendulum (with Ronnie Atkins)
20 Shelter from the Rain (with Bob Catley)
21 Mystery of a Blood Red Rose (with Bob Catley)
22 Lost in Space
Encore
23 Farewell (with Adrienne Cowan)
24 Sign of the Cross / The Seven Angels (with everyone)

Rüdiger König

Konzertbericht Rock meets Classic

ROCK meets CLASSIC 10 Jahre Jubiläumstour in Bochum

Der Sonntagabend des 17. März im Ruhrcongress Bochum stand ganz im Zeichen der Rockhelden der Ü 50 Generation. Das von Mat Sinner (Primal Fear) perfekt inszenierte ROCK MEETS CLASSIC Spektakel gastiert nach längerer Pause ein weiteres Mal im Ruhrgebiet und erneut wird es nicht entsprechend gehuldigt.
Die an diesem Abend bestuhlte Halle weist große Lücken auf, was eben auch am happigen Entgelt von über 80 € liegt, aber ein 40 köpfiges Orchester will eben auch bezahlt werden.

Den Anfang der drei Stunden andauernden Zeitreise bestreiten Thin Lizzy mit einem souveränen Set über vier Stücke (u. a.“ Boys are back in town“), dessen „Whiskey in the Jar“ in einem Geburtstagsständchen für Gitarrist Scott Gorham endet.
Weitere Highlights der 10 Jahre Jubiläumstour waren THE SWEET (Andy Scott /Pete Lincoln), die mit ihren“ Fox on the Run“ und „Blockbuster“ zum ersten Mal den größten Teil der anwesenden Mittfünfziger von ihren Stühlen holen und die ganze Erfahrung ihrer 50-jährigen Bandgeschichte in die Waagschale werfen.
Sehr unterhaltsame Sets liefern auch Kevin Cronin (REO Speedwagon) mit u.a. „Can´t fight this feeling“ und Mike Reno von Loverboy („Working for the Weekend“) ab und die zur allgemeinen Überraschung noch gut bei Stimme sind.
Nicht ganz ins Konzept passen wollte der gute Auftritt der charismatischen Sängerin Anna Maria Kaufmanns, die aber mit dem Musical Stück „Phantom der Oper“ zu überzeugen wusste.

Die absolute Hauptattraktion des Abends sollte mit Deep Purple Sänger Ian Gillan folgen und dieser Aufgabenstellung wurde der anfänglich etwas dünn klingende Star alleine mit seiner herausragenden Version von „When a blind man cries“ gerecht, bevor der gelungene Abend im anscheint unvermeidlichen „Smoke on the Water“ – Finale endet.

Als Fazit mag gelten, das große ROCKS MEETS CLASSIC Konzept zieht im Nordwesten keine Massen, aber die, die kommen, hatten einen schönen Abend.

Text : Rüdiger König
Fotos : Jan Heesch

Konzertbericht: Ghost

GHOST – Live in Bochum Big Band Masquerade

Nach einem soliden Auftritt der schwedischen Doomkapelle „Candlemass“ geben sich die teils kultisch verehrten Ghost am 15. Februar im sehr gut gefüllten Bochumer Congresscentrum die Ehre. Leider steht das „A Pale Tour Named Death 2019“ Konzert erneut unter dem Zeichen, dass es nicht immer gelingt einen adäquaten Sound in die akustisch nicht einfache Halle zu bringen.
Als mit Beginn des Sets der Skandinavier der Vorhäng fällt, droht mir die kleine Asiatin, im Publikum neben mir stehend, mit ihrem fanatischen Begrüßungsaufschrei direkt das Trommelfell zu sprengen. Laut können sie, die optisch wie stilistisch bunt zusammengewürfelte Fan Base der Band. Alles was der Metal an unterschiedlichsten Gruppierungen aufzuweisen hat, streift sich für den heutigen Abend das GHOST Shirt über und erwartet nicht weniger, als die volle Ladung und die sollen sie bekommen.

Ghost stehen auf Intros, am besten lang und im tiefen Bassbereich wubbernd, bevor sie in den jeweiligen Song übergehen. Die achtköpfige Big Band, allesamt in neutral schwarz gekleidet und silberne Masken tragend, bringt soviel musikalischen Bombast auf die Bühne, dass selbst das gigantische Bühnenbild mit Kirchenfenster sowie die grandiose Lightshow erstmal nur Staffage spielt.
Als Opener werden „Ashes“ und „Rats“ in den Ring geworfen und bestätigen, was zu vermuten stand, Theatralik spielt keine unbedeutende Rolle heute abend. Aber bei Ghost wird diese nicht zum Zweck der Ablenkung eingesetzt, denn die Band weiß handwerklich komplett zu überzeugen. Hier sitz jeder Ton und alles ist dermaßen auf den Punkt. Der musikalische Stil lässt kaum eine Einordnung zu, die Band hat eine Nische gefunden, in der sie sich austoben kann. Ein bisschen Kiss hier, ein wenig Queen da und selbst Pink Floyd und Rammstein Facetten sind spärlich auszumachen, aber niemand würden Ghost des Plagiats bezichtigen. Die Ansammlung der Nameless Ghouls weiß mit diesem Gemenge gekonnt umzugehen und bringt die Crowd geschlossen hinter sich.


Natürlich schwebt über allem Tobias Forge, welches seiner zahlreichen Kostüme er auch gerade trägt, er überzeugt als Bischof ebenso wie als Mafiosi, alles mit dem nötigen Augenzwinkern vorgetragen. Mit seiner etwas gewöhnungsbedürftigen Stimmlage, schafft er es letztendlich doch, selbst seine Kritiker dazu zu bewegen, ihm zu Füssen zu liegen, alle anderen haben eh längst ihr Sparbuch an ihn überwiesen. Ein Entertainer vor dem Herren.


Nach fast drei Stunden unterhaltsamen Heavypop der ersten Güte, endet in Bochum ein außergewöhnliches Konzertspektakel und einige verlassen das Auditorium mehr als zufrieden.
Ein Ghost Konzert ist ein bisschen wie Bungeejumping, muss man nicht haben, aber wenn man es macht, hat man ein großartiges Gefühl.

Setlst Bochum:
1 Ashes
2 Rats
3 Absolution
4 Ritual
5 Con Clavi Con Dio
6 Per Aspera ad Inferi
7 Devil Church
8 Cirice
9 Miasma
10 Jigolo Har Megiddo
11 Pro Memoria
12 Witch Image
13 Life Eternal
Break
14 Spirit
15 From the Pinnacle to the Pit
16 Majesty
17 Satan Prayer
18 Faith
19 Year Zero
20 He is
21 Mummy Dust
22 If you have Ghosts
23 Dance Macabre
24 Square Hammer Encore
25 Monstrance Clock

Rüdiger König