Konzertbericht: SEX-ACTION TOUR L.A.GUNS

Die Sex-Action-Tour im Turock, Essen – LA Guns & support bands
13.03.2012
 
 
Fünf Bands für ein kleines Budget – wo bekommt man das?! Im Turock in Essen. Angemeldet hatten sich die LA GUNS rund um die Hollywood-Legende Tracii Guns (Gitarre). Mit von der Partie waren Scott F. Harris als Sänger, Johnny Martin (Bassist) und Doni Gray (Drums).
 
Außerdem die folgenden Supports der Reihe nach:
BARBARIAN TWINS
CRUSHER
DEATH BED CONFESSION
HOLLYWOOD DIRTBAGS
 
Zur Location: Das Turock ist ein uriger Schuppen mit guten Sichtmöglichkeiten und vier Bars verteilt auf drei Ebenen. Die Preise sind nicht besonders hoch und die Toiletten gepflegt und sauber. Finden kann man das Turock in der Innenstadt, direkt auf dem Viehhofer Platz. Von außen sind noch herrlich stimmungsvolle dunkle Skulls mit rotbeleuchteten Augen an der Häuserwand. Also nicht zu verfehlen.
 
Nun aber zum Wichtigsten – zur Musik.
 
Die ersten in der Reihenfolge waren die BABARIAN TWINS,eine Truppe aus Norwegen. Die Musiker haben eine kleine, aber feine Song-Auswahl zum Besten gegeben und haben sich wirklich alle Mühe gegeben, das Publikum zu unterhalten. Freundlicherweise wurden von ihnen sowohl zwei CD’s als auch  zwei T-Shirts verschenkt, direkt von der Bühne runter.
 
Anschließend spielte eine sehr junge Schweizer Band – CRUSHER.Sie haben schon gut eingeheizt. Ihr gleichnamigesPromo-Album mit drei Songs war kostenlos im Turock für Interessierte ausgelegt und nach ihrem Gig sofort vergriffen. Das allein besagt schon, dass sie vermutlich eine Zukunft haben werden. CRUSHER Stil ist sleazy angehaucht und mit moderneren Rock-Klängen vermischt.
 
Nach CRUSHER hatten DEATH BED CONFESSION die undankbare Aufgabe, als nächstes aufzutreten und das Publikum zu überzeugen. Nicht wirklich in einen Sleaze-Band-Trupp passend gaben sie ihr Bestes. Sie hörten sich weniger nach einer normalen Hard Rock-Band an als nach Pantera-Style. Trotzdem blieben viele Zuschauer stehen anstatt zum Bierstand oder auf’s stille Örtchen zu pilgern und hatten auch sichtlich ihren Spaß.
 
Die HOLLYWOOD DIRTBAGS lockten dann auch noch die letzten Verpeilten aus ihren Ecken und es gab so richtig Saures. Ein super Set-Mix aus ihren eigenen Songs (Album: SINNERS TAKE ALL) und zwei Sunset Strip-Klassikern („It’s so easy“ und „Nice Boys) wurde von den Kaliforniern gespielt. Man hörte stark ihre Einflüsse heraus und der Sänger konnte sein Vorbild, einen allseits bekannten rothaarigen Sänger, dessen Wahlheimat ebenfalls Los Angeles ist, nicht verleugnen. Für Erheiterung sorgte die Ansage des Songs „Hell in High Heels“ bei den männlichen Gästen.
 
Nach vier wirklich gelungenen Einheizern wurden die LA GUNS natürlich schon ungeduldig erwartet. Und siehe da: Trotz ständiger Personalwechseleien (auf den Plakaten ist noch immer Eric Grossman aufgeführt als Bassist anstatt des seit Kurzem zurückgekehrten, allseits beliebten, Johnny Martin). Ihre alten Klassiker wie „Rip and Tear“, „Ballad of Jayne“, „Sex Action“, „Crystal Eyes“, „No Mercy“, „Dreamtime“ waren untergebracht ebenso wie ein völlig neuer Song, der hoffentlich auch auf einem Album erscheinen wird. Ob nun unter dem Namen LA GUNS oder welchen Tracii auch immer anstrebt, denn man hörte ja, dass er den Bandnamen gern wechseln möchte. Der neue Sänger, Scott F. Harris, ist stimmlich sehr gut. Er wurde zwischenzeitlich immer mal von den Instrumenten übertönt, aber das ist wohl eher ein Fehler der Crew am Mischpult gewesen als sein eigener. Er hat eine sehr gute Show geboten und die Band war gut für verschiedene Überraschungen. Nach „Rip and Tear“ sagte man erst einmal „Thank you, good bye”. Traditionell ist es der letzte Song – aber diesmal nicht. Es war erst die Hälfte des Sets herum. Irgendwann stellten sich sämtliche Band-Members wie erstarrte Salzsäulen auf die Bühnen und taten nichts mehr. Keine Rufe wie „Sing“ o. ä. ließen sie auftauen. Erst einige von den Fans gesungenen Zeilen von „Waking the Dead“ flößten ihnen wieder Leben ein und weiter ging es. Während „Sex Action“ schwankte Sänger Scott und ließ sich  zu Boden fallen. Atem stockten. Allerdings spielte die Musik weiter, so dass man sich doch denken konnte, dass nichts geschehen war, was ihn wirklich umgehauen hat. Und siehe da, Scott bewegte sich bald schlängelnd auf dem Boden und stand auch irgendwann wieder auf. Tracii gab sich sehr gitarrenverliebt und gute Laune verbreitend stellte er einige kleine Soli in den Vordergrund. Doni und Johnny muss man wirklich loben – sie haben eine harmonische Rhythmus-Fraktion gebildet. Von Seiten der Fans waren Zwischenrufe wie „Das ist Rock n’ Roll“ des öfteren zu hören. Auch von Begeisterung zeugte, daß ein Zuschauer den Musikern ein Bier spendierte, an dem Tracii einige Male nippte und dessen „Rest“ Scott in einem Zug hinunterspülte.
 
Insgesamt kann man mit dem Fazit schließen: Ein gelungener Abend, es kam weder Langeweile noch Müdigkeit auf und allen Bands, die gerockt und unterhalten haben, ein dickes „Dankeschön für den tollen Abend; kommt bald wieder!“
 
 
 
 
 
Sandra

 

Konzertbericht: DESERT FORCES OF ROCK TOUR 2012

DESERT FORCES OF ROCK TOUR 2012 mit ASTRAL DOORS & RIOTGOD

Endlich mal wieder ein gescheites Bandpaket dachte ich mir, als ich die Konzertankündigung der Desert Forces of Rock Tour 2012 bekam. Die US Amerikaner RIOTGOD und meine Lieblinge ASTRAL DOORS gaben sich an einem Samstag Abend die Ehre.
Kurzentschlossen Gästeliste und Fotopass gesichert, die Freundin als Fotografin mitgeschleppt und ab ging es in den überaus kultigen Musikkeller nach Frankfurt Höchst. Zusätzlich zum hier nun folgenden Konzertbericht werdet ihr bald ein umfassendes Interview mit dem ASTRAL DOORS Frontmann und Sänger Patrik Johannson lesen, welches ich nach der Show mit ihm, in relaxter Atmosphäre, führen durfte. Aber nun ab zum Bericht.

Samstag Abend 18:30 der Rock Garage Tross bestehend aus Christina (zuständig für die Fotos und die weibliche Note) und Julian (Interview/Konzertbericht) erreicht nach einer einstündigen Fahrtzeit den Musikkeller Frankfurt wo eine halbe Stunde vor Einlass noch nicht viel los ist. Nur ein paar versprengte Fans, unter anderem aus Frankreich!, sind schon vor Ort.
Nachdem wir uns einen Weg durch die Gaststätte des Musikkellers geschlagen haben, erreichen wir den Vorraum der Showörtlichkeit, wo es dann nach kurzem warten direkt in den Keller geht.
Kurz mit der Besitzerin ein paar Worte gewechselt, den reservierten Stehtisch bezogen und mit dem Tourmanager den Interviewpart abgesprochen.
Kurz ein Wort zur Location. Der Musikkeller Frankfurt ist wirklich eine Reise wert. Schön urig, Clubfeeling und ein super freundliches Personal. So stellt man sich eine Metal und Rocklocation vor. Beide Daumen hoch für den Musikkeller Frankfurt und sein Team!
Zurück zum Abend, nachdem der angekündigte regionale Supportact nicht auftritt, gibt es eine etwas längere Pause bevor dann der erste Act RIOTGOD um circa 21:00 Uhr die Bühne entert.
Die Band gehört mit ihrem Stoner Rock nicht wirklich zu meinem bevorzugten Genre, aber ich geh unvoreingenommen an die ganze Sache ran. Die Mannen rund um die beiden MONSTER MAGNET Mitglieder Jim Baglino (Bass) und Bob Pantella (Schlagzeug), sowie Garrett Sweeney (Gitarre) und Mark Sunshine (Gesang), legen auch ohne großes Drumrumreden gleich los. Leider hat sich der Tonmann wohl ein wenig beim einstellen vertan, denn der gesamte Auftritt wird durch die schlechte Abstimmung von Instrumenten und Gesang überschattet. Der Gesang ist viel zu weit im Hintergrund, so das die Instrumente ihn gekonnt überstimmen. Das und die Tatsache das Mr. Sunshine rüberkommt also ob er vorher noch ordentlich was eingeschmissen hat, schmälern ein bisschen die gesamte Leistung der Band. Nicht falsch verstehen, Stoner Rock ist ja ein wenig abgedreht, aber der gute Mark übertreibt es heute ein wenig.
Schade denn, die Songs gehen rockig nach vorne und locken auch einige der circa 100 Anwesenden direkt vor die Bühne zum mitbangen.
Ratz, Fatz ist die Stunde Spielzeit rum, in der sich die Jungs durch ihre zwei Alben gespielt haben und es beginnt das warten auf den Hauptact.

Nach einer relativ lange Umbau und Wartezeit erklangen dann gegen 22:45 die ersten Klänge des Intro’s und ASTRAL DOORS betraten unter großem Applaus der nun circa 150 Gästen die kleine Bühne.
Die Eröffnung des aktuellen Albums, ist auch die Eröffnung des Gigs, mit „Seventh Crusade“ legen die Jungs mächtig los, bevor sie uns dann mit durch ein bunte Reise durch ihre bisherige Discography nehmen. Natürlich legt man viel Wert auf die letzte Scheibe und hat ganze sechs Stücke („Seventh Crusade“, „Child of Rock N Roll“, „With a stranger's Eye“, „Pearl Harbor“, „Babylon Rise“ und „The Battle of Jacob's Ford“) davon im Gepäck. Dazu würzt man das Ganze mit ein paar Alltime Favorit's vom Schlage „Of the Son and the Father“, „Evil is forever“, „Time to Rock“, „Black Rain“ und „Cloudbreaker“. Als Überraschung hat man heute mit „London Cave“ einen weiteren Song vom, wie ich finde, unterbewertetsten Album der Bandgeschichte „Astralism“ im Gepäck.
Gewohnt souverän zockt man sich durch die Songs und man merkt, dass die Jungs den Abgang des zweite Gitarristen Martin Haglund gut verkraftet haben und dadurch irgendwie kompakter wirken. Auch der „neue“ Bassist Ulf Lagerström ist eine absolute Bereicherung für die Band. Dazu natürlich noch den super Rückhalt durch Übersänger Patrik Johansson, da kann man nur einen absolut gelungenen Gig abliefern.
Was der Junge aus seiner Stimme rausholt, ist wirklich aller Ehren wert. Einer der besten Sänger im Metal/Rock Zirkus!!
Gegen 0 Uhr, mit halbstündiger Verspätung, feuern ASTRAL DOORS dann die letzte ihrer drei Zugaben ins Publikum und werden mit ordentlich Applaus entlassen.
Natürlich geben sich die Musiker keine Blöße und mischen sich danach unters Volk um mit den Fans ein paar Worte zu wechseln, Autogramme zu geben oder einfach nur ein Bier zu trinken.
Nur Sänger Patrik zieht sich zurück und macht sich frisch, da er uns ja später noch Rede und Antwort stehen möchte, aber das ist eine andere Geschichte und wird an anderer Stelle fortgeführt.
Danke an beide Bands und dem Musikkeller Frankfurt Team für einen gelungenen Konzertabend, wir kommen sehr gerne wieder!

Setliste RIOTGOD            Setliste ASTRAL DOORS

– Breed                               – Seventh Crusade
– Fool                                 – Child of Rock N Roll
– Time is now                      – Of the Son and the Father
– Crusader                          – With a stranger's Eye
– Crossfade                        – Evil is forever
– Tomorrow's Today             – New Revelation
– 9th Life                            – Pearl Harbor
– Slow Death                      – Power and the Glory
– Rebirth                             – Babylon Rise
– Collapsing Stars               – The Battle of Jacob's Ford
– Scaring it up                     – Time to Rock
– Hollow Mirror                    – Slay the Dragon
– High Time                         – Black Rain
– Evil                                   – London Caves
                                           – Cloudbreaker

 

 

 

 

 

 

 

 

Bericht Julian; Fotos Christina

Listening Session: VANDEN PLAS

 

Deutschlands führende Prog Metalband VANDEN PLAS stehen kurz vor der Veröffentlichung ihres neuen Albums „The Chronicles of the Immortal – Netherworld“ welches im Februar 2014 erscheinen wird. Nach dem letzten Album „The Seraphic Clockwork“ 2010 war die Band nicht untätig und hat zusammen mit Deutschlands berühmtesten Fantasy Autor Wolfgang Hohlbein die Rockoper „Blutnacht“ auf die Beine und die Theaterbühne gebracht.
Nun münzt man diesen Opernstoff auf ein Album um und vertont die Geschichte für alle Fans, die nicht das Glück hatten eine Vorstellung der Rockoper zu besuchen.
In Vorgriff auf das Album lud die Band rund um Frontmann Andy Kuntz zur Listening Session ein und eine kleine Abordnung von Rock Garage machte sich auf den Weg in die Westpfalz nach Kaiserslautern.
Gegen 13:30h trafen wir an der Lounge 21, in der die Band geladen hatte, ein. Direkt auf dem Parkplatz vor dem Rathaus, in der sich die Lounge befindet, trafen wir auf den Bassisten der Band, Torsten Reichert. Mit uns im Schlepptau ging es dann zur Lounge.
Nach und nach trafen die anderen Bandmitglieder, Schreiberkollegen und viele Freunde der Band ein.
Denn so erklärte uns Sänger Andy Kuntz in einem kurzem Smalltalk zu Beginn, die Listening Session sollte auch ein Dankeschön an die vielen Unterstützer und Freunde der Band sein, deswegen die etwas andere Lounge Atmosphäre.
Gegen 14:30 ging dann die eigentliche Listening Session los, ein Moderator des ansässigen lokalen Radiosenders Antenne Kaiserslautern sprach ein paar einleitenden Worte, die Band hielt sich dagegen komplett zurück und ließ in lockerer Atmosphäre eher die Musik sprechen.
Diese wurde vom bekannten Produzenten Markus Teske, der das Mastering des Albums übernahm, gestartet.
Es wurden alle Songs komplett ausgespielt und nicht nur Songschnipsel. Keine Demosongs, sondern das komplette und fertige Album.

10 Songs gab es auf die Ohren inklusive dem anfänglichen obligatorischen, stimmungsvollem, Intro.
Track Nummer zwei mit dem klangvollen Namen „The Black Night“ ist ein epischer Track, der mit viel Abwechslung, schnellen wie auch langsamen Parts daher kommt.
Als dritten Track hatte man den „Godmaker“ am Start. Wesentlich kompakter und melodischer als zuvor spielt man sich recht kraftvoll durch die Nummer.
Nun kam die stärkste Phase der Platte mit den Songs vier, fünf und sechs wobei hier Track vier noch hervorstach, denn bei ihm waren die Orchester- und Chorparts wesentlich präsenter. Wir waren uns zum Schluss einig, das diese uns am besten im Nachhinein gefallen hatten.
Ach ja, die Übergänge der Lieder waren sehr fließend, weswegen eine Abgrenzung schwer möglich war. Deswegen fiel es uns ab der Mitte der Platte sehr schwer Nummern wie auch Namen auseinander zu halten.
Machen wir es daher ein bisschen kompakter und lassen verlauten das sich auch im weiteren Verlauf der Scheibe kompakte und melodische Stücke, mit längeren, epischen Stücken abwechselten. Eine Ballade war ebenfalls am Start und die Heavyness kam ebenfalls nicht zu kurz.
Zusammenfassend kann man zum neuen Album „The Chronicles of the Immortal – Netherworld“ sagen, das es komplexer als der Vorgänger ist, die Band es aber geschafft hat das der Zugang zu allen Stücken sehr gut ist und zu keiner Zeit Langeweile aufkommt.
Die Produktion und der Sound waren dermaßen überragend, da kann man der Band ebenfalls nur gratulieren.
Es gab langen Applaus nach verklingen des letzten Tons und auch wir waren uns einig hier kommt etwas ganz großes auf uns zu, VANDEN PLAS haben sich mal wieder selbst übertroffen!
Die Prog Metalheads unter uns können sich den Februar 2014 schon mal ganz dick in ihrem Kalender anstreichen!!
Nach der Listening Session hatten wir noch die Gelegenheit mit dem schon erwähnten Bassisten Torsten Reichert sowie Schlagzeuger Andreas Gill ein paar Worte zu wechseln.
Torsten und Andreas waren sehr nette Gesprächspartner und man plauderte über dies und das, sie verrieten uns noch, das das neue Album nur der erste Teil der Chronicles of the Immortal Saga darstellt und sich die Fans auf einen zweiten Teil genau ein Jahr später freuen können!

Christina und Julian