MOTIVE BLACK – Auburn

Trackliste:

01. Lift Me Up
02. Broken
03. Let Down
04. Bloodsport
05. Caged
06. Purge
07. Cellophane
08. Bad Decisions
09. Fake
10. Fight Alone
11. Auburn

Spielzeit: 40:26 min – Genre: Alternative Heavy Rock – Label: AFM Records – VÖ: 10.02.2023 – Page: www.facebook.com/MotiveBlack/

 

MOTIVE BLACK kommen diesen Monat mit ihrem Debütalbum von Übersee. Zu MOTIVE BLACK gehören momentan Elana Justin am Mikrofon, Marco Curiel an Gitarren und Ray Luzier an den Drums. Eines gleich vorweg die Drei hauen auf die Pauke das man meinen könnte eine Kombo aus mindestens 10 Leuten sorgen für Alarm an der Front.

Als Debüt kein schlechter Wurf der überzeugt, obwohl jetzt die Moderne oder Alternative Spielwiese nicht unbedingt zu meiner Wohlfühlzone gehört. Es gibt auch Bands der Modernen Art die mir richtig gut gefallen und überzeugen, darunter befinden sich Namen wie NICKELBACK, HINDER, HYDROGYN und HALESTORM und genau in diese Richtung bewegen sich auch MOTIVE BLACK ab und zu mal mit Orient Touch, heftigen Punkattacken oder auch mal NIRVANA Vibes aber immer im Rahmen des erträglichen und songdienlich gehalten. Manchmal werden so erfolgreichen Damen der späten 70er oder frühen 80er wie KIM CARNES oder BLONDIE zitiert. Alle Songs kommen mit der richtigen Portion Melodie und Harmonie daher. Die Härte der Klampfe ist sicher Geschmackssache und variiert auf dem Album von soft bis heftig, bewegt sich jedoch meistens im mittleren Bereich.

Die Stimme von Elana ist dominant und kraftvoll und wenn es mal richtig wild zur Sache geht erinnert die Gute schon mal an Sandra Nasić von den GUANO APES und gibt keinen Grund zur Beanstandung. Die Gitarren sind dunkel und bedrohlich ausgeführt aber nicht so auf Depri geschminkt wie bei NIRVANA und Co. Der Bass macht einen riesigen Aufriss von Hinten und die Drums gehen mit Gewalt nach vorne in die Gehörgänge.

„Lift Me Up“ legt einen vor, aggressives Riffing mit Orient Touch kommt cool rüber, „Broken“ in den Strophen fast sanftmütig im Refrain ausgewachsener Krawallbruder. „Let Down“ geht ab wie eine Horde Wildschweine auf Stunk, „Bloodsport“ kommt locker flockig sehr melodisch und eingängig, hat das Zeug zum Top Ten Hit. „Caged“ kommt lässig und erinnert mich irgendwie an eine Mischung aus KIM CARNES und BLONDIE auf einen NIRVANA Trip, „Purge“ mit starken Bassläufen und ausgefallenen Riffing. „Cellophane“ geht mächtig böse und gewaltig ab. „Bad Decisions“ geht behutsam mit spacigem Keyborad los und mutiert im Refrain zum Brachialrocker, „Fake“ sehr flott und aggressiv. „Fight Alone“ geht es wieder eingängiger und langsamer an ein weiteres Highlight mit viel Melodie, „Auburn“ ein Zwischending aus Powerballade und Rocker stark gemacht.

Balle

EYE – Anthology

Trackliste:

CD 1:

01. Back Up Slow Down
02. Broadway Hollywood
03. Taylor Made
04. Lost And Confused
05. Romance (Version 3)
06. Just a Game
07. You’ve Got Nerve
08. Don’t Wait
09. Back Up (Alternative Version)
10. All I Need
11. Need Somebody
12. Presence
13. In A Hole
14. Eye Will Watch You
15. All Too Well
16. You’ve Got Nerve (Alternative Version)

CD 2:

01. I’m After You
02. The Hero Is Dead
03. Big Boy
04. Under The Weather
05. Baby Lady
06. Honestly Lovely
07. I Might Rain
08. Nuclear Affair
09. You Don’t Know Me
10. Right Time
11. Reddi Freddi
12. Baby Lady (Alternative Version)
13. Honestly Lovely (Alternative Version)
14. Time’s Got A Way
15. Baby Lady (Unplugged)
16. Grab A Seat – Reddi Freddi (Alternative Version)

CD 3:

01. Don’t Cry
02. Rumble
03. No Man’s Land
04. Witchin‘ Time
05. Night Scope
06. Eye 4 An Eye
07. You’ve Gotta Have It
08. Partyin‘ Angel
09. Change The Channel MPH
10. Chase The Blues Away
11. Here I Am
12. I Know What I’m Looking For
13. Ready Or Not
14. I Can’t Complain
15. I Know A Way
16. Birthday Part One

Spielzeit: 189:57 min – Genre: AOR – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 20.01.2023 – Page:

Ohne Wertung

Pride & Joy Music hauen hier einen Dreierpack raus, von der US Band EYE mit dem Titel „Anthology“, was Sinn ergibt da das Album auf CD 2 enthalten ist, schwer erhältlich war und teilweise für einen großen Batzen Euronen den Bestizer wechselte. „Anthology“ kommt mit rarem Bildmaterial, 24-seitigem Booklet und Linernotes in einer limitierten Auflage von 500 St..

EYE sind mir seit Ende der 1990er oder ganz frühe 2000er ein Begriff (so genau weiß ich nicht mehr wann ich mir die CD zugelegt habe), da bestellte ich mir eine Empfehlung eines Mailordershops mit dem Titel „It Might Rain“ von EYE aus dem Jahr 1989 als Import. Damals kam die CD ohne Backcover, einfach nur Juwelcase und die CD mit einem einfachen Booklet. Das Album „It Might Rain“ ist als CD 2 in dem Dreierpack mit Bonustracks enthalten. Zudem kommen Songs aus den Archiven zum Einsatz und fertig ist der Dreidecker von EYE.

Damals war ich beim ersten hören enttäuscht, die Mucke bewegt sich im typischen Oldschool US AOR mit viel Keyboards von Anfang bis Mitte der 1980er. Die Produktion war/ist kraft- und saftlos, die Stimmen von John Harrison und Peter Penhallow trafen zu der Zeit irgendwie nicht meinen Geschmack. Die saftlose Produktion half nicht wirklich um mir die Mucke schmackhaft zu machen. Das war mein Eindruck damals zu der Zeit als ich mir die CD zugelegt habe. Mittlerweile gefällt mir das Album weitaus besser als damals aber die maue Produktion bleibt nach wie vor der größten Schwachpunkt von EYE. Leider trübt diese den Hörgenuss sehr stark.

Mit wem kann man EYE am besten vergleichen, ich versuche es mal mit 707, ein wenig TOTO, 8084, BITE THE BULLET, ALLIED NATION, THE AUTOMATIX, BOULEVARD, CHEATER, DUKE JUPITER, HIT THE GROUND RUNNING und STYX, EYE liegen irgendwo in der Mitte der Vergleiche.

Die sanfte Stimme gefällt mir zum jetzigen Zeitpunkt sehr gut und kann überzeugen. Die wieteren Trademarks bestehen aus ausuferndem Keyboardeinsatz ala ASIA und TOTO, manchmal auch sehr spacig oder im Hammondstil ausgeführt. Dazu gibt es meist sanfte Gitarrenläufe, der Bass lässt sich nur erahnen und die Drums besitzen leider keine Kraft. Mit einer besseren Produktion könnten EYE bei weitem mehr reißen, so befindet sich der Sound auf Demoniveau. Man kann es hier nicht auf MP3 Promomaterial schieben da mir die Songs im Wave Format vorliegen. Wer neugierig geworden ist sollte sich vorher beim Streamingdienst seines Vertrauens einen Probelauf genehmigen ob man mit den Abstrichen beim Sound leben kann. Die Mucke hat es verdient angehört zu werden. Von den Songs und der Musik her können EYE überzeugen und stellen einen echten Geheimtipp der entdeckt werden will dar.

Balle

BLACK STAR RIDERS – Wrong Side Of Paradise

Trackliste:

01. Wrong Side Of Paradise
02. Hustle
03. Better Than Saturday Night
04. Riding Out The Storm
05. Pay Dirt
06. Catch Yourself On
07. Crazy Horses
08. Burning Rome
09. Don’t Let The World Get In The Way
10. Green And Troubled Land
11. This Life Will Be The Death Of Me

Spielzeit: 41:17 min – Genre: Classic Hard Rock – Label: Earache – VÖ: 20.01.2023 – Page: www.facebook.com/BlackStarRidersOfficial

 

Die Erben von THIN LIZZY die BLACK STAR RIDERS melden sich mit neuem Album zurück auf der Spielwiese. Die US Kombo haut ihr fünftes Album unters Volk. Zur aktuellen Besetzung gehören Ricky Warwick an Mikrofon und Gitarre, Christian Martucci an Gitarre, Robert Crane an Bass und Zak St. John an den Drums.

Was bieten diese THIN LIZZY der Neuzeit, wie soll es sein klassischen Hard Rock der an das Vorbild THIN LIZZY erinnert mit keltischem Einfluss oder mal der Indigenen Völker der USA, egal ob nun Rickys Stimme oder die Songstrukturen, Hooks beim Riffing, man findet in jeder Note die Helden aus Irland. Manche behaupten nun das sei nicht sonderlich ideenreich oder Gotteslästerung, dass mag wohl auch so stimmen aber egal wenn so ein Album bei rauskommt. Ricky klingt nach Phil Lynott, der Sound klingt nach LIZZY dabei aber Schweingeil und perfekt in Szene gesetzt. Teilweise kommt sogar JIMMY HENDRIX ähnliches Riffing zum Einsatz, welches bestens zu dem Grundsound von LIZZY passt.

Wie von den BLACK STAR RIDERS gewohnt ist Ricky eine Bank und liefert einen Wahnsinns Job am Mikro, die Gitarren hämmern dem Hörer Riff nach Riff in die Trommelfelle, der Bass zieht seine auffälligen Runden und das Schlagzeug haut rein wie ein apokalyptischer Reiter auf seinem Weg zum Weltuntergang. Die Songs sind ohne einen Deut davon ab zu weichen von LIZZY beeinflusst, vielleicht ist gerade das das Besondere an den BLACK STAR RIDERS, dass das lässige Feeling von PHIL LYNOTT und seinen Jungs in den BLACK STAR RIDERS weiter besteht.

Als Fazit kann man behaupten, eine eindrucksvolle Vorstellung und das LIZZY Feeling lebt noch.

„Wrong Side Of Paradise“ ein genialer Einstieg auf eine Zeitreise in die späten 70er bis in die frühen 80er, „Hustle“ ein cooles Groovemonster. „Better Than Saturday Night“ mit dem typischen LIZZY Feeling ausgestattet, „Riding Out The Storm“ lässig, melodiös einfach Geil mit ebensolcher Melodieführung. „Pay Dirt“ ein Rocker der ins Ohr geht, „Catch Yourself On“ ein weiterer lässiger Rocker. Mit „Crazy Horses“ werde ich nicht warm, „Burning Rome“ ein Song für die Ewigkeit und bestes Radiofutter. „Don’t Let The World Get In The Way“ ich wiederhole mich pure LIZZY, bei „Green And Troubled Land“ wird gerollt das die Schwarte kracht, bei „This Life Will Be The Death Of Me“ wird ein wenig Blues eingesetzt.

Balle

JAIME KYLE – Wild One

Trackliste:

01. Wild One
02. Driving With The Brakes On
03. Change
04. Blue Night
05. Perfect Love
06. Lie
07. Kiss Dirt
08. Not About Love
09. Body Of Gold
10. Dirty Goodbye
11. Broken
12. Happy Town

Spielzeit: 48:34 min – Genre: Rock – Label: Cargo – VÖ: 25.11.2023 – Page: www.facebook.com/jaime.kyle.1

 

Endlich habe ich das vierte offizielle Album von JAIME KYLE, einer Rocklady aus den USA die nicht nur auf gutes Aussehen beschränkt werden sollte. Denn JAIME hat mehr drauf als nur gut auszusehen, sie ist durchaus auch in der Lage geile Rocknummern zu schreiben und einzuspielen. Was JAIME in der Vergangenheit, besser gesagt in den 1990ern schon eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Die Alben „The Passionate Kind“ von 1990, „Back From Hollywood“ von 1996, „Untangled“ und der Best Of Zusammenstellung „Best Of My Heart“ (letztere eine sehr gute Zusammenstellung der ersten beiden Alben umfasst) von 1999. Auf diesen Alben bewies JAIME das sie im Stande ist sehr gute Songs zu produzieren.

Auf dem aktuellen Output sind neben JAIME an Gesang und Gitarre zu viele Musiker beteiligt, diese aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Was bietet JAIME also, sehr gut gemachten Mainstream Rock mit Einflüssen von Country und Blues Rock der bestens ins Ohr geht. Im Fokus stehen glasklar die kräftige und raue Stimme von JAIME und das Riffing der Gitarren. Vergleichen kann man mit den Vorgängern, BRYAN ADAMS, BRUCE SPRINGSTEEN, MELISSA ETHERIDGE, ALANNAH MYLES, TOM PETTY oder Gitarren lastige QUARTERFLASH. Hier wird der Mainstream Rock mit Country oder Blues Einflüssen aufgepeppt und aufgewertet. Es werden auch mal wenn es bluesig wird wie z. B. bei „Driving With The Brakes On“ die Hammond und ZZ TOP Riffing mit eingestreut. Egal ob jetzt reiner Mainstream, angebluest oder mit Country Flair ausgestattet sind alle Songs Sau gut geworden. Oder bei „Body Of Gold“ könnte man meinen JANIS JOPLIN und die BLUES PILLS haben mit JAIME eine Co-Produktion eingespielt.

Die kräftige Stimme JAIMEs und das coole Riffing erzeugen mit ihren Melodien, den Nebendarstellern Keys, Bass und Drums eine beeindruckende Soundkulisse die jedem Anhänger der oben genannten Vergleiche schmecken sollte. Ohne Ausnahme gehen die Songs runter wie Öl und es ist nicht mal im Traum daran zu denken einmal die Skip Taste am CD Player zu nutzen um einen schlechteren Song zu überspringen, denn einen solchen sucht man auf „Wild One“ vergeblich.

Außer hübsch kann die Rocklady auch ganz gewaltig Rocken und geile Songs produzieren. Ein weiteres Glanzstück für den Lebenslauf von JAIME KYLE. Nach 23 Jahren Pause hätte ich diese Qualität nicht erwartet. Mir war klar das nichts schlechtes oder Müll von JAIME kommen würde aber so einen Hammer hätte ich nach der langen Pause nicht erwartet.

Mit „Wild One“ legt JAIME gleich mal einen eingängigen Disco und Radio kompatiblen Song vor, „Driving With The Brakes On“ ein fast schon dreckiger Bluesrotzer mit geilen Hammond Sounds. „Change“ ein langsamer Rocker mit geilem Riffing, mit der Ballade „Blue Night“ werden gefühlvolle Töne angeschlagen. „Perfect Love“ cool und kräftig irgendwo zwischen Country / Southern / Blues Rock, „Lie“ ein Riffmonster. „Kiss Dirt“ wieder so ein geiler und eingängiger Song für die Disco und Radio, „Not About Love“ eine sehr ruhige Ballade mit Gefühl. „Body Of Gold“ ein frecher Bluesrotzer mit geilem Refrain und wieder mal Disco- und Radiofutter, „Dirty Goodbye“ flott, riffig und intensiv. „Broken“ irgendwo zwischen harter Ballade und Rocker, „Happy Town“ ist wieder ein Happy Feel Good Song der sich bestens im Radio machen würde.

Balle

RAT ROD – Four On The Floor

Trackliste:

01. Cars, Guitars & Rock N Roll
02. All Or Nothin‘
03. Call Down The Thunder
04. Hella Ride
05. Stole My Soul
06. Motherload
07. Not Your Fool Anymore
08. Ressurected
09. Speed Of Light
10. Knock Em Down

 

Spielzeit: 42:04 min – Genre: Ass Kickin‘ Hard Rock – Label: Shock Records – VÖ: 18.11.2022 – Page: www.facebook.com/ratrodrocks

 

RAT ROD stammen aus Philadelphia, wurden Ende 2016 gegründet und bestehen aus Mike Smith am Gesang, Mark und Brice McCarty an den Gitarren, LJ am Bass und Harry Rosa an der Schießbude. „Four On The Floor“ ist das dritte Album und das hat es in sich. Was erwartet den Hörer, tja es kommt Ass Kickin‘ Hard Rock der dreckig wie Sau ist auf den Teller.

Hier kommt dreckiger und versauter Hard Rock aus den Lautsprechern, in bester AC DC, ROSE TATTOO, AIRBOURNE und RHINO BUCKET Tradition treten einem die Fünf den Hintern blutig. Mikes Stimme hört sich an wie eine Kreuzung aus Brian Johnson, Angry Anderson, Marc Storace, Charlie Huhn und Georg Dolivo. Diese Stimme hörts sich an als wenn sie fertig wäre aber dem ist nicht so, diese ist geradezu perfekt für diese Art Hard Rock. Die Riffs sind sowas von trocken und auf den Punkt gebracht, der Bass macht Druck und die Drums feuern eine Salve nach der anderen ab. Die Produktion klingt sowas von Retro und passt wie die Faust aufs Auge und lässt die Mucke so in einem besonderen Licht erscheinen, genau wie es die Vorbilder auch handhaben.

Mancher wird nun behaupten, nicht Innovativ, nicht Eigenständig, eine Kopie von XYZ, na und warum nicht Hauptsache es bumst an allen Ecken und knallt an allen Enden. Sicher ist es nicht Eigenständig und Einfallsreich aber die Mucke macht einfach Spaß und ist sowas von Party und Biker tauglich, man bekommt Lust auf einen Whiskey/Cola und in einem Bierzelt mit Bikern eine Party zu feiern.

Der Silberling ist für jeden Biker und Jünger der Vergleiche geeignet um eine Party zu feiern und den einen oder anderen Drink zu Genießen.

„Cars, Guitars & Rock N Roll“ es Rollt an allen Ecken und Enden, „All Or Nothin‘“ das nagelt ein AC DC Ei ans Schienbein. „Call Down The Thunder“ was für ein Song, das Richtige für eine Biker Party, „Hella Ride“ ein idealer Opener für eine dreckige Sause.
„Stole My Soul“ ein typischer Rocker wie ihn auch die Vergleiche bringen, „Motherload“ ein dreckiger Blues Rotzer. „Not Your Fool Anymore“ wie eine Dampframme räumt das Ding alles ab was vor die Boxen hüpft, „Ressurected“ so jetzt haben es die Fünf geschafft ich brauche jetzt unbedingt einen gekühlten Bourbon. „Speed Of Light“ das Dingens tritt sowas von in den Hintern, „Knock Em Down“ macht würdig das Licht aus und ich brauche Bourbon Nachschub.

Balle

BLACKLIST – Afterworld

Trackliste:

01. Fires Of Black November
02. The Final Resistance
03. Nightbound
04. No Good Answers
05. Behind The Veil Of The Living World
06. Pathfinder
07. Scarlet Horizon
08. A Stranger In This Century
09. In Shadow Light
10. Lovers In Mourning

 

Spielzeit: 46:35 min – Genre: Dark Rock – Label: Profound Lore Records – VÖ: 28.10.2022 – Page: www.facebook.com/blacklistmusic

 

Ist mir BLACKLIST bekannt? Nope! Lass ich mich auch mal überraschen? Jepp! In unserer Redaktionsliste stand als Genre Dark Rock, ich ein Fan der SISTER OF MERCY bin und ich auf mir neue Ü-Eier stehe habe ich mich für BLACKLIST gemeldet. Ohne jegliche Ahnung und Vorrecherche mache ich mich also ans Werk und bin doch positiv überrascht. Die US-Boys machen richtig Spaß, es rockt trotz Zurückhaltung gewaltig an allen Ecken und Kanten.

Zu den Jungen Wilden gehören Joshua Strachan an Mikro, Gitarre, Synthesizer und Saxophon, James Minor und Chad Dziewior an Gitarre, Ryan Rayhill an Bass und Glenn Maryansky an den Drums.

Die Stimme von Joshua erinnert an die männliche Stimme von RADIORAMA oder auch Britpop Bands und überzeugt dabei, die Gitarren machen dezent Dampf, die Keys kommen auf ihre Kosten, Bass und Drums gehen es langsam an. Die Produktion rundet das so entstehende positive Gesamtbild sehr gut ab.

Der Sound wird als Post Punk bezeichnet, das kann ich so nicht bestätigen. Ich würde es als ein Mix aus U2, THE SISTERS OF MERCY, härtere DEPECHE MODE und THE CARS oder auch WINTER bezeichnen und das geht dabei voll auf die Glocke. Es wird jetzt nicht übertrieben hart zur Sache gegangen, in etwa wie bei U2 und den SISTERS und angereichert mit Synthi Sounds ala DEPECHE MODE oder THE CARS. Das Endprodukt hört sich sehr ansprechend an, mich hat es beeindruckt wie man doch eher zurückhaltend auch volle Power gehen kann. Es macht Laune zuzuhören wie sich Gitarre und Synthesizer duellieren, Bass und Drums dazu die zweite Geige spielen.

„Fires Of Black November“ ein ruhig melancholischer Einstieg mit Lagerfeuer Knistern im Hintergrund, „The Final Resistance“ ein cooler Rocker nach meinem Geschmack. „Nightbound“ kommt mit geilem Riffing, „No Good Answers“ hätten U2 auch nicht besser hinbekommen. „Behind The Veil Of The Living World“ hört sich an wie THE CARS auf Dark Pfaden, „Pathfinder“ ein geiler Rocker im U2 / SISTERS Gewand. „Scarlet Horizon“ ein Ohrwurm, „A Stranger In This Century“ ein weiterer ruhiger Schmachtfetzen. „In Shadow Light“ cool und flott, „Lovers In Mourning“ geht wieder als Ohrwurm durch.

Balle

WITNESS – Witness (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Show Me What You Got
02. Do It Till We Drop
03. Am I Wrong
04. Desperate Lover
05. Let Me Be The One
06. You Be Not My Lover
07. Jump Into The Fire
08. When It Comes From The Heart
09. Borrorewd Time
10. Back To You

 

Spielzeit: 38:39 min – Genre: Melodic / Hard Rock – Label: Arista – VÖ: 1988 – Page:

Es geht wieder mal zurück in die glorreiche Zeit des Hard Rocks, es geht ins Jahr 1988 in dem WITNESS aus Atlanta ihr einziges Album über Arista veröffentliche. WITNESS waren eine dieser Bands die Talent hatte, mit ihren Instrumenten umgehen konnten und eine verdammt starke Shouterin besaßen. Die Band hatte sogar prominente Unterstützung und mit Kevin Elson einen bekannten Produzenten, doch all diese positiven Eigenschaften halfen nicht über ein Album hinaus zu kommen.

Dabei waren damals Debbie Davis an Mikrofon, Danny Huffman an Gitarre und Keyboards, Eddie Usher an Bass und Eddie Boyd an den Drums. Noch als Unterstützung dabei waren als Brad Gillis, Neal Schon, Danny Chauncey, Tim Pierce und Stevie Smith an den Gitarren, gemixt und produziert wurde von Kevin Elson und Bill Drescher. Geschrieben wurden die Songs von Debbie Davis, Joey Huffman, Neal Schon und Warren Tuttle. Teilweise mit prominenter Unterstützung, verhalf leider auch nur zu einem Album, einer Single Auskopplung und einem oder zwei Beiträgen auf 80er Samplern. Eigentlich schade das nach dem einen Album Schluss war, es hätten noch einige Glanztaten folgen können, doch wie so oft im Musikbiz gingen auch WITNESS nach dem Debüt in die Ewigen Jagdgründe des Rock N Roll.

Die Band bewegte sich im typischen US-Melodic Rock der Marke DOKKEN, VIXEN, BON JOVI und FIREHOUSE mit Femal Voice. Die Songs versprühen einen Charme dem man sich schlecht entziehen kann. Ab und zu werden auch mal Hammond Klänge angeschlagen die ein Retro Feeling aufkommen lassen. Die Stimme von Debbie braucht sich weder hinter der von Robin Beck, Lauralei Comps oder Janet Gardner verstecken, Debbie hat kraft in allen Tonlagen und überzeugt ohne schwächen zu zeigen. Die Gitarren sind immer vorhanden und geben mit den Keys den Sound vor. Der Bass macht was er soll und das Schlagzeug hält sich im Hintergrund ohne dabei unter zu gehen. WITNESS haben fast alles richtig gemacht, außer dass es nur bei diesem einem Album blieb.

„Show Me What You Got“ was für ein Einstieg in ein Album, „Do It Till We Drop“ Hit Alarm sorgte früher für volle Tanzflächen. „Am I Wrong“ ein Melodic Monster, „Desperate Lover“ ein Song für die einsame Insel. „Let Me Be The One“ eine coole Ballade, „You Be Not My Lover“ ein Groove Monster und Tanzflächenfüller. „Jump Into The Fire“ wildert fast schon im poppigen AOR, „When It Comes From The Heart“ ein Anwärter für ein sehr lange #1 Top Ten Platzierung und bestes Radiofutter mit göttlichem Refrain. „Borrorewd Time“ gibt Vollgas ein kräftiger Rocker, mit „Back To You“ wird nochmal hohes Potential gezeigt, leider auch der Schlusspunkt des Albums und von WITNESS.

Balle

HIT THE GROUND RUNNIN‘ – Lost In Translation

Trackliste:

01. Hallway Of Doors
02. Overnight Sensation
03. Bad Reputation
04. Simply Because
05. Second Chance
06. Wake You Up
07. Baby You
08. Win Or Lose
09. Rocking Again
10. Long And Lonely Time
11. Cry For The Children

Spielzeit: 44:07 min – Genre: AOR – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 17.06.2022 – Page: www.facebook.com/HGRROCKS

 

HIT THE GROUND RUNNIN‘ wurden 1985, ursprünglich unter dem Namen FREE DELIVERY, in Delaware County Pensylvania gegründet. Die Band veröffentlichte mit „Sudden Impact (1989), „Control Yourself (2001) und „HGR“ (2007) drei vollständige Alben die in der Fachpresse für Aufsehen sorgen konnten.

Das Momentane Lineup besteht aus Blair Rumsey am Mikrofon, Alan Augunas an Gitarren und Backing Voclas, Paul Piccari an Bass und Backing Vocals, Rob Kay an Keyboards und Backing Vocals sowie Jimmy Katone an den Drums und Backing Vocals.

Die Stimme von Blair ist mit Sicherheit Geschmackssache und könnte für Diskussionsstoff sorgen, die Gitarren kommen gut durch, die Keys sind 80s AOR typisch sehr weit nach vorne gemischt und kommen teils Fanfarenhaft aus den Boxen. Der Bass ist kräftig vorhanden und die Drum könnten mehr Bumms vertragen.

Der Sound hört sich nach angezogener Handbremse an, ich weiß allerdings nicht ob dies am stark komprimierten MP3 Promomaterial. Für mein hörempfinden hört sich alles an als ob es sich um besseres Demomaterial handeln würde. Das Problem Produktion war auch schon auf „Sudden Impact“ und „Control Yourself“ zu hören.

Der Sound ist einzigartig HIT The GROUND RUNNIN‘ und so kein zweites Mal zu hören. Vergleichen kann man mit den Vorgängeralben und bedingt mit STARSHIP, YES, SURVIVOR, JOURNEY und REO SPEEDWAGON. Einzig die kraftlose und irgendwie zurückhaltende Produktion trübt den Hörgenuss.

Gelungener AOR mit einer sehr markanten Stimme, die Produktion könnte besser sein, durch diese gibt es einen Punkt Abzug in der Bewertung.

„Hallway Of Doors“ ein Intro das an „Empty Rooms“ von GARY MOORE erinnert, mit „Overnight Sensation“ rocken die Jungs richtig los. „Bad Reputation“ ein flotter Ro-cker, „Simply Because“ eine nette Ballade. „Second Chance“ en cooles Highlight, „Wake You Up“ mit leichtem Reggae Touch versehen. „Baby You“ erinnert an REO SPEEDWAGON, „Win Or Lose“ ein starker Rocker. „Rocking Again“ fängt mit einem Monsterriff an bis die Keys einsetzen ein cooler Song, „Long And Lonely Time“ ein softer Rocker, „Cry For The Children“ kommt mit Akustik Gitarre und Piano Klängen.

Balle

MIDAS – Midas

Trackliste:

01. Slaves To The Night
02. Nobody Gets Out Alive
03. Hellfire
04. Break The Chains
05. Eyes In The Cold
06. Hell Has Frozen Over
07. Running Scared
08. Golden Chariots

 

 

Spielzeit: 33:15 min – Genre: Melodic Metal – Label: No Remorse Records – VÖ: 29.04.2022 – Page: www.facebook.com/MidasDetroit

 

MIDAS aus Detroit formte sich aus Überresten von Hard Rock Bands aus Michigan. Bestehend aus Joe Kupiec an Mikrofon und Gitarre, Casey O’Ryan an Gitarre, Anthony Franchina an Bass und Breck Crandell an den Drums. Die Vier taten sich zusammen um den Spirit und die Magie aus Ende der 70er bis Anfang der 80er Jahre einzufangen und auf Kunststoff zu pressen. Dies gelingt ohne Probleme die Vier machen ein Retro Fass auf das jede Party in Schwung bringen sollte.

Die Stimme von Joe ist rau und passt perfekt zu dem Retrosound der für das Album angewendet wurde, die Gitarren kommen melodisch und hart aus der Anlage. Der Bass geht in Ordnung und die Drums treiben wie Sau. Die Produktion ist im Retrostyle gehalten und passt sehr gut zu dem Rauen Heavy Sound der US-Boys.

Beeinflusst wurde MIDAS von Szene Größen wie JUDAS PRIEST, SAXON, IRON MAIDEN, RIOT, ALIEN FORCE, ein kleiner Schuss Euro Hard Rock aus den frühen 80ern. Das Riffing hat an manchen Stellen eine Ähnlichkeit mit der von RUNNING WILD oder SAXON im US Heavy Rock Stil. Hier wird nicht kopiert sondern Roher US Sound mit Euro Heavy Rock zu einem harmonischen Mix zusammengeführt, und dieser hört sich nicht mal schlecht an, ich würde sogar sagen der hört sich spitze an und überzeugt.

Acht Songs und 33 Minuten sind heutzutage nicht mehr Zeitgemäß. Bei zwei bis drei Songs mehr und längerer Spieldauer hätte ich einen halben Stern mehr vergeben so bleibt trotzdem noch eine anständige Wertung für eine coole Scheibe.

„Slaves To The Night“ ein cooler Einstieg mit geiler Melodieführung erinnert ein wenig an SAXON auf US-Art und Weise, „Nobody Gets Out Alive“ noch cooler wie der Einstieg mit endgeiler Melodie und Highlight. „Hellfire“ ein Highoktan Rocker, mit „Break The Chains“ folgt das nächste Highlight und kommt wieder mit starken Melodien aus dem Quark. „Eyes In The Cold“ ein auf seine Art und Weise geiler Stampfer mit IRON MAIDEN ähnlichem Riffing, „Hell Has Frozen Over“ US Metal mit Melodie und Groove. „Running Scared“ zündet die Speedrakete, „Golden Chariots“ geht mit melodischem Riffing wieder voll in Ohr.

Balle

THE REGULATORS – The Regulators

Trackliste:

01. Trouble In Dallas
02. Outskirts
03. Let It Ride
04. Good To Go
05. Last Chance
06. Lay Down Your Moey
07. Texas Lawman
08. Need For Speed
09. Boys Are Goin‘ Out
10. Whiskey Fever
11. Crazy Circle

Spielzeit: 45:59 min – Genre: Southern Blues Hard Rock – Label: Polydor – VÖ: 1992 – Page: www.facebook.com/theregulatorsnation/

Ich gelangte Mitte der 90er, wie soll es anders sein durch Hang Loose Records an dieses rare Juwel. Die Inhaber von Hang Loose Records legten damals den Bestellungen im gewissen Abstand immer ein von ihnen selbst hergestelltes Demo Tape auf Musikkassette, und auf diesen Demo Tapes befanden sich Anspielschnippsel mit einer länge von ca. 1,5 Minuten. Ich müsste nachsehen aber ich glaube das ich noch drei oder vier dieser Tapes bei mir in einem Regal liegen habe. Und auf diesem Demo befanden sich eine Vielzahl von starken und geilen Nummern. Im Stil wie auf den ersten zwei Schwüngen „Munich City Nights“ den Semioffiziellen angeblich von Enigma Records veröffentlichten Samplern. Ja aber genau, sischer datt, von wegen. Und es befand sich unter anderem THE REGULATORS mit dem Song „Good To Go“ darunter der mir gleich auf anhieb gefiel und ich diese CD bei der nächsten Order mitbestellte.

Viel konnte ich damals nicht in Erfahrung bringen den Internet gabs bei mir noch nicht. Also das berichten was ich im laufe der Zeit herausgefunden habe. Mit der deutschen Band mit selben Namen haben diese nichts am Hut. Existieren tun sie noch, laut Facebook wurde der letzte Eintrag am 04. Januar 2022 erstellt. Zu meinen Infos die ich auftreiben konnte gibt es zwei Alben, dieses aus dem Jahr 1992 und das zweite Album „Bar & Grill“ von 1998, dieses zweite wurde 2002 als „Above The Law“ erneut veröffentlicht. Das zweite Werk erreichte nicht mehr ganz die Klasse des Debüts obwohl einer meiner absoluten Helden Gary Jeffries als Gast an Mikro und Gitarre dabei war. Im Internet lässt sich finden das sie noch zwei weitere Alben am Start haben sollen, dies entzieht sich aber meiner Kenntnis ob dem so ist. Ich habe mal irgendwo gelesen das Clifford Smith der Shouter des Debüts im Laufe der Jahre bis zum Album „Bar & Grill“ verstorben sei, aber wie hoch der Wahrheitsgehalt ist kann ich nicht aussagen. Die damaligen Juweliere waren Clifford Smith an Mikro und Mundharmonika, sowie Johnny Barnes, Bobby Bird und Jimi Hughes an den verschiedenen Gitarrenvarianten, Randy Smith an Bass und Marc Aceves an den Drums. Als Gäste dabei waren Marq Torien und Jizzy Peral.

Was kann der Hörer von THE REGULATORS erwarten, straight nach vorne gehender Southern Blues Hardrock der sofort beim ersten hören zündet und man meint man sitzt auf einer Pershing MGM-31 Rakete die gerade startet. Die Gitarren kommen gnadenlos geil aus den Boxen, der Bass brummt vor sich hin und die Drums machen Dampf als wie wenn der Leibhaftige hinter den Seelen von Supersprintern her wäre. Das Ding macht gute Laune obwohl die Produktion staubtrocken ist, sich dennoch saugut hören lässt. Ein Album das ich immer wieder gerne höre und dabei gute Laune bekomme.

„Trouble In Dallas“ ist der ideale Einstieg für dieses Feuerwerk des Rocks, „Outskirts“ eine Kreuzung aus Hard / Southern und Blues Rock starkes Ding. „Let It Ride“ kommt sehr entspannt aus den Boxen in etwa wie die die BOOBIE BROTHERS, „Good To Go“ ein Song für die Tanzflächen dieser Welt. „Last Chance“ geht es langsamer an etwa so wie SKYNYRDs „Simple Man“, „Lay Down Your Money“ ein vorlauter Rocker mit geilem Basslauf. „Texas Lawman“ ein geiler Song besser geht nicht, sowas von catchy wäre in den 80ern ein Erfolgshit gewesen. „Need For Speed“ geht mächtig nach vorn wie Billy Idol auf ZZ Top, bei „Boys Are Goin‘ Out“ experimentieren die Jungs und spielen ein wenig mit abgefahrenen Soundkreationen wie Southern / Blues Rock und Funk, „Whiskey Fever“ geht wieder mehr in die Southern Blues Ecke geiler Song, „Crazy Circle“ geiler Akustik Rock.

Balle