WICKED SENSATION – Outbreak

Band: Wicked Sensation
Album: Outbreak
Spielzeit: 47:24 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Rage Of Angels Records
Veröffentlichung: 17.01.2021
Homepage: www.wickedsensation.de

 

Nach sieben Jahren auf Eis gelegt erscheinen WICKED SENSATION wieder im Ring. Mit leicht geändertem Lineup gingen die Jungs ins Studio um das fünfte Album einzutüten. Diesmal dabei waren David Reece am Mikro der auch schon Album #4 stimmlich veredelte, Urmitglieder Michael Klein und Sang Vong an Gitarren, Bernd Spitzner an Keayboards, Neumitglieder Mitch Zasada an Bass und Alex Hlousek an der Schiessbude.

Für die Songs verantwortlich sind Michael Klein, Sang Vong und David Reece, Produziert wurde von Michael Klein und Dennis Ward wobei letzterer auch für Mix und Mastering verantwortlich ist. Die Produktion hat Druck und treibt nach vorne leider gehen die Höhen ein wenig unter.

WICKED SENSATION machen das was sie auch schon auf den vier Alben vorher machten, sie rocken sich den Arsch wund, beweisen eindrucksvoll wie eine Multikulti Truppe funktionieren sollte und sich geile Songs Made in Germany anhören können. Das Album rockt ohne Ende, man meint das sie niemals pausiert hätten. Wie aus einem Guss kommen die Riffs und Keyboardteppiche melodisch mit der richtigen Härte aus den Lautsprechern. Bass und Drums hauen einem Pfund um Pfund um die Ohren. David ist mit seiner einzigartigen rauchig rauen Stimme über jeden Zweifel erhaben, entweder man mag diese oder nicht. Was David aus den Stimmbändern zaubert ist aller Ehren wert und brauch sich hinter niemandem verstecken.

Was hat man von WICKED SENSATION zu erwarten, Melodic Hard Rock in einer Schnittmenge aus den Vorgängeralben, BANGALOR CHOIR, PINK CREAM 69, JADED HEART, SHYLOCK, SCORPIONS, MICHAEL SCHENKER und WHITESNAKE like auf dem Megaseller “1987” die Gitarrenarbeit von John Sykes. Viel Melodie, härte, E-Gitarren ohne Gnade mit unterstützenden Keys und treibenden Bass und Drums ergeben eine Dampflok die sich einen unaufhaltsamen Weg an die Speerpitze bahnt. Geile Groover mit den Vocals von David bilden eine Einheit mit der Instrumentierung, die Produktion versprüht soviel Energie wie eines ausbrechenden Vulkan. So einfach es klingt ist es auch, so sollte sich Melodic Hard Rock anhören, so macht musikhören Spaß. Abgerundet wird die Sache noch durch ein abgefahrenes Coverartwork mit dem Motiv einer Symbiose aus Mad Max und Mortal Kombat.

Mit dem Intro “Mission Timewalker” geht es in die 11 Runden, “Starbreaker” ein fetter Nackenbrecher typisch WICKED SENSATION. “Child Of Sorrows” ein Melodic Highlight bestes Radio und Discofutter, “Light In The Dark” ein geiler Stampfer erinnert mich an die Pinkies mit THE SISTERS OF MERCY und U2 Vibes. Mit “Satisfy Temptation” folgt das nächste Highlight die Gitarre erinnert mich in den Strophen an das geile Sykes Solo von WHITESNAKEs “Still Of The Night”, bei “Breaking Away” kommen die Keys teilweise im Fanfarenstil und bietet so einen sehr guten Kontrast. “Face Reality” ein Groovemonster, mit “Hide Away” kommt das nächste Melodic Highlght auf den Teller, auch wieder Radiofutter und eingängig wie Sau. “Jaded Lady” rotzt gleich am Anfang mit einen Riff raus einfach nur traumhaft. “Step Into The Light” kommt in den Strophen LED ZEPPELIN mässig rüber und mutiert im Refrain zum Highlight, “Tomorrow” macht mit den Akustikgitarren nochmal ein Highlight zum Schluß.

Fazit:

Ein Album wie aus einem Guss, hier stimmt fast alles zum 10er fehlt noch ein Mü. Alle Achtung was die Jungs auf Kunststoff gebracht haben, kommt bei mir auf eine Bewertung von 9 Sternen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Mission Timewalker (Intro)
02. Starbreaker
03. Child Of Sorrows
04. Light In The Dark
05. Satisfy Temptation
06. Breaking Away
07. Face Reality
08. Hide Away
09. Jaded Lady
10. Step Into The Light
11. Tomorrow

Balle

8084 – So Far (RG Zeitmaschine)

Band: 8084
Album: So Far (Best Of)
Spielzeit: 47:14 min
Stilrichtung: AOR
Plattenfirma: GB Music
Veröffentlichung: 1989
Homepage: www.facebook.com/8084rocks

 

Die US Formation 8084 veröffentlichte von 1986 bis 2005 drei Studioalben, eine EP und diese Best Of. Mit von der Partie waren damals Randy Smith an Mikro, Gitarre und Keyboard, Andre Maquera an Gitarre und Backingvocals, Roy Brown an Bass und Backingvocals sowie Gary Spaulding an Schlagzeug und Backingvocals.

Ich wurde damals in den 90ern auf die Boys aufmerksam als ich mir den Sampler “Hot Night In The City” von dem Label FM-Revolver Records zugelegt hatte. Auf diesem befindet sich der Song “Lover’s Feel” von 8084 und noch einige Top AOR Songs von unbekannteren Bands.

Die Vier hatten ein besonderes Gespühr für feine Melodien mit sehr starkem Gesang zu einem genialen Gesamten zusammen zu führen, und Songs zu schreiben die einem nicht mehr aus dem Gedächtnis wollen. Der geboten AOR wurde mit der richtigen Portion Elektroaxt und sich damit duellierenden Keyboards ausgeführt. Bass und Schlagzeug sorgen für ein entsprechendes Gerüst für die drei Hauptakteure Gitarre, Keys und Gesang. Böse Stimmen behaupten das es sich um Weichspülmucke handelt, das könnte sein aber bieten das nicht SURVIVOR, JOURNEY und FOREIGNER auch. Der Sound geht in etwa eine Richtung aus BITE THE BULLET, VITAL SIGNS, SURVIVOR, JOURNEY, FOREIGNER und WHITE VISION mit süßen Melodien und einer Harmonie die ihres Gleichen sucht, und wie soll es sein so typische Trademarks der 80er beinhalten. Die Stimme von Randy besitzt eine gewisse Zerbrechlichkeit, diese stört aber nicht sondern gibt der Band ein Merkmal das mit der Instrumentierung einen sehr guten und Positiven Gesamteindruck hinterlässt.

Leider bekamen die Jungs nicht die Aufmerksamkeit die sie verdient hätten, die großen Namen konnten es auch nicht besser. Die Produktion kann zwar mit den Topacts nicht mithalten geht aber noch in Ordnung.

Laut Facebook wurde der letzte Eintrag im September getätigt also sollte es die Band noch geben.

Als Anspieltipps kann ich nur das gesamte Album angeben, dies sollte beim hören den geneigten Hörer ein Dauergrinsen ins Gesicht zaubern und einen für die 44 Minuten Spielzeit den Coronamist um einen herum vergessen. Alle Songs sind ausnahmslos Radiokompatibel und zwei Songs sogar für die Tanzfläche geeignet.

 

WERTUNG: —

Trackliste:

01. Too Late For Love
02. Hideaway
03. Badman
04. Hold On
05. Surrender
06. Fire
07. Thunder In Her Heart
08. Lonely At The Top
09. She Comes To Me
10. Lover’s Feel
11. Call Me

Balle

ANATOMIC – In For The Thrill (RG Zeitmaschine)

Band: Anatomic
Album: In For The Thrill
Spielzeit: 54:17 min
Stilrichtung: Melodic / Hard Rock
Plattenfirma: Suspect Recordings
Veröffentlichung: 2000
Homepage: —-

 

Ein Spung zurück in das Jahr 2000 und man kommt bei ANATOMIC aus den USA aus der Zeitschleife. Zur Band gehörten Ryan Freeman am Mikro und Gitarren, Johnny Rowland ebenfalls an Gitarren, J.J. Goncz an Bass und Jason Michael Eldredge an den Drumsticks. Freeman der bei JOHNNY LIMAs “Version 1.2” an den Backingvocals dabei war, außerdem wie auch Rowland und Eldredge in den 1990ern als SHY TIGER unterwegs waren.

ANATOMIC bieten Hard Rock amerikanischer Prägung mit schmackes präsentiert. Der Sound liegt irgendwo zwischen SCARECROW, BLUE TEARS, ADRIAN GALE, JOHNNY LIMA, SLAUGHTER, SHY TIGER und FIREHOUSE um mal bei den US Boys zu bleiben und einer gewaltigen Portion 80er Feeling. Die Songs sind mit starken Hooks, Melodien und Vocalharminien ausgestattet. Manche Songs wären ideal für die Tanzfläche oder Radiostationen (die Öftis meiden ja leider diese Art der Musik, die Plattennmultis haben dafür keine Nische). Die Stimme von Freeman passt perfekt zu den Songs, erinnert in manchen Momenten an JON BON JOVI oder JOHNNY LIMA. Gitarren ohne Ende mit geiler Keyboard Unterstützung, Bass und Drums sorgen für ordentlich Druck von hinten. Die Produktion könnte eine Spur mehr Dynamik vertragen, geht aber vollkommen in Ordnung. Ab und zu kommen auch mal ganz leichte Progelemente zum Einsatz.

Den Einstieg macht “Until You’re Gone” ein Melodic Highlight, gefolgt von “Drift Away” ein weiteres Highlight welches sich auf JOHNNY LIMAs als Bonus auf dem Rerelease vom gleichnamigen Debüt und auf “Version 1.2” des Debüts befand. “Deep End” ein Uptempo Rocker, “Out Of My Heart” eine geile Ballade mit Akustikgitarren und traumhafter Melodieführung. “Make It Real” ein weiteres Melodic Highlight, “Goodbye Today” erinnert an FIREHOUSE. Bei “Livin‘ A Lie” fällt mir SLAUGHTER ein auch ein Hightlight, “Hate To Say Goodbye” starker Melodic Rocker. “The Price” eine schwermütige Ballade, “Power Of The Heart” geiler Rocker, zum Schluß folgt noch eine Akustikversion von “Make It Real” überzeugt auch in der Stromfreien Version.

Fazit:

Einen wahren Schatz den die US Boys eingespielt haben, voll mit Highlights, einfach bärenstarken Songs im Rücken. Leider konnten diese Jungs nicht wirklich durchstarten und so verpuffte dieses Juwel, leider ist das Musikbiz nicht wirklich gerecht sonst wäre ANATOMIC damals mit diesem Album der Einstieg unter die Top Ten der Albumcharts geglückt.

 

Trackliste:

01. Until You’re Gone
02. Drift Away
03. Deep End
04. Out Of My Head
05. Make It Real
06. Goodbye Today
07. Livin‘ A Lie
08. Hate To Say Goodbye
09. The Price
10. Power Of The Heart
11. Make It Real

Balle