HEARTS & HAND GRENADES – Where I Begin

Trackliste:

01. Burn (By My Fire)
02. Where I Begin
03. Boom
04. Silver
05. Let Me Down
06. Way Down Low
07. Better Off Alone
08. I Just Want My Rock
09. Anywhere But Here
10. Over Again

 

Spielzeit: 35:53 min – Genre: Hard Rock – Label: Eclipse Records – VÖ: 26.01.2024 – Page: www.facebook.com/heartsandhandgrenades

 

Da habe ich mir eine schöne Granate eingefangen, HEARTS & HAND GRENADES was für ein bescheidener Bandname. Entweder soll er polarisieren oder an die dunklen Zeiten des 20-Jahrhunderts an WWI, WWII, die Aufteilung Deutschlands in Ost und West, die USA gegen Japan mit dem ersten Einsatz eines Nuklearsprengkopfes gegen menschliche Ziele, Afghanistan, Korea, Vietnam und den Falklandkonflikt, die RAF gegen Großbritannien erinnern, ich vermute mal beides. Das 20-Jahrhundert war geschichtlich nicht wirklich eine Sternstunde der Menschheit, genau wie jedes Jahrhundert davor, egal ob Religionskriege, Revolutionen, Bauernaufstände, Frankreich gegen England, England gegen Schottland, Japan die in China eingefallen sind. Die Siedler von Nordamerika die Indigenen Stämme in Reservate gepfercht und abgeschlachtet haben um deren Land zu besiedeln um ihre Gier nach Gold und Reichtum zu stillen. Die Ägypter, Griechen, Perser, Römer, Mongolen, Kreuzzüge Osmanen gegen Kreuzritter und umgekehrt, der Sklavenhandel von Holland, England, Spanien und Portugal, die Inquisition alle Zeiten haben Ozeane voll Blut an ihren Händen. Und ich denke mal das der Bandname ein Mahnmal für die Gräueltaten des Menschen ist, seitdem dieser halbwegs aufrecht stehen und gehen kann, von der Keule über Napalm, Giftgas bis hin zur Atombombe im Namen eines oder mehrere Größenwahnsinnige angerichtet haben.

So genug über die Schandflecken der Menschheitsgeschichte aller Epochen geredet, lassen wir mal die Mucke sprechen. Die Band kommt aus Buffalo in den USA und und legt ihr zweites Album vor, dass wie ein entfesselter Taifun über den großen Teich stürmt. Die Herzlichen Granaten machen tja hier kommt mein zweites Dilemma, das erste ist die knappe Laufzeit von nicht Mal 36 Minuten, mit welchem Stil soll ich die Mucke bezeichnen? Ich äußere mal vorsichtig einen Mix aus melodischem Modern Hard Rock mit Elementen aus dem Alternative Rock und Heavy Metal, wobei der Hard Rock Anteil überwiegt. Zur Chaostruppe gehören Stephanie Wlosinski Gesang und Bass, Kenny Blesy an der Lead Gitarre, Mike Bress an Gitarre und Keyboars und Cory Michalski an den zerstörten Fellen.

Die Stimme von Stephanie ist kräftig, rau, mitreißend, weiß zu jedem Zeitpunkt wo sie sich befindet und ähnelt einer Mischung aus so dumm sich das liest Sandra Nasic´ von GUANO APES, Jennifer Crush von SUPERNOVA PLASMAJETS und Julie Westlake von HYDROGYN mit ein wenig Ombeline Duprat von ASYLUM PYRE in der Unternote. Was sich wie eine totale Naturkatastrophe liest hört sich in Wirklichkeit verdammt geil an. Die Gitarren sorgen für amtlichen Lärm in der Bude, der Bass wummert nicht nur still im Hintergrund und der Drummer zerfetzt die Felle mit seinen Sticks. Dies ergibt ein intensives und brachiales Gesamtbild das es Faustdick drauf hat und für gewaltigen Wirbel in der Branche sorgen könnte.

Kann man den Stil mit irgend Wem, Was oder Wie beschreiben, ich ziehe jetzt mal die Karten von HYDROGYN, über ein wenig SURRENDER THE CROWN, HINDER, DAUGHTRY, THOSE DAMN CROWS, GUANO APES und eine leicht softere Version und hier liegt der Hauptbestandteil in sehr eingängigen ASYLUM PYRE nur eben im Modern Hard Rock. Und als kleinen Kontrastpunkt gibt es im Classic Rock und bei NIRVANA und Co. wilderndes Riffing. Bei allen Songs steht die Melodie im Vordergrund die mit Stephanies Stimme und der Instrumentierung alles richtig macht und sich keine Blöße gibt. Die Band schafft es Mühelos alle geltenden Grenzen zu sprengen, beweisen dabei ein hohes Maß an Kreativität und überzeugen mit Songs die nicht alltäglich in den Player kommen aber bei der großen Hörerschaft auf Anklang zu treffen. Ich für meinen Teil behalte HEARTS & HAND GRENADES auf meinem Radarschirm und warte auf weitere Schandtaten, den diese Schreit förmlich nach einer Fortsetzung.

Wenn die Party 44 Minuten oder länger dauern würde, hätte ich einen Punkt mehr in der Bewertung vergeben. Ein kleiner Tipp, nicht vom Cover Artwork täuschen lassen, hier kommt anständige Rockmucke aus den Lautsprechern.

„Burn (By My Fire)“ geht gleich mal sowas von nach vorne das man meint es gibt keinen Morgen danach, „Where I Begin“ nicht weniger intensiv, dafür aber melodiöser und eingängiger. „Boom“ der richtige Song für eine Fahrt von Dom Toretto in seinem Musclecar auf einem Meilenweiten geradeaus gehenden Highway der nicht von Cops kontrolliert wird und er den acht Töpfen seines Big Blocks freien Auslauf gönnt, oder Max Rockatansky mit seinem V8 Interceptor auf einer Vendetta gegen Outlaws in den Wastelands. „Silver“ hat ein wenig Flair von Pirate Metal der im Hard Rock wildert, „Let Me Down“ ein gefühlvolles Melodic Schmankerl der Extraklasse. „Way Down Low“ was für ein Groove Monster, elegant, melodiös, voll auf die Zwölf zielend stürmt das Schweinegeile Teil ohne Umwege in die Synapsen, für mich eine glasklare Hitgranate, der Song haut einen aus den Sandaletten (wenn der nicht alle Hitparaden stürmt weiß ich auch nicht was los ist). „Better Off Alone“ der nächste Song aus einer anderen Galaxy, kommt mit leichter punkigen Brit Pop Note zum Pogen, „I Just Want My Rock“ geht voll in die GUANO APES Ecke bis die erste Strophe einsetzt, ab hier geht ein Country Rock Intermezzo los, bis der GUANO APES Refrain wieder kommt, danach geht es in 3DOORS DOWN und LINKIN PARK Abwandlungen bis zum nächsten GUANO APES Refrain das Solo besteht aus richtig geilem reinem Melodic Rock gefiedel, danach wird es spacig die Granaten hauen eine Pop Runde rein bis der Refrain wieder kommt, es folgt noch ein Abschnitt der im Classic Rock wildert. So ein Mashup habe ich ehrlich gesagt noch nicht gehört, die Band beweist viel Mut alles Genregrenzen zu sprengen und etwas ganz Untypisches zu machen. „Anywhere But Here“ düster Riffing trifft auf geniale Melodieführung, „Over Again“ spielt den perfekte Schlußpunkt.

Balle

FREAKSHOW – So Shall It Be

Trackliste:

01. Get It Ready
02. Wendi
03. You Shine
04. So Shall It Be
05. M.S.M.
06. Tell Me You Love Me
07. Full On Shred
08. It Hurts Me
09. Ice Cold Hands
10. Lovin‘ You, Lovin‘ Me

 

Spielzeit: 31:59 min – Genre: Hard Rock – Label: Eönian Records – VÖ: 27.11.2023 – Page: www.facebook.com/Freakshow2023

 

FREAKSHOW kommen 14 Jahre nach dem Debütalbum mit Album #2 über den großen Teich geflogen. Waren beim Debüt Ronnie Borchert (MISS CRAZY, AMSTERDAM, Trixie), Jeff LeBar (CINDERELLA), Tony Franklin (THE FIRM, BLUE MURDER, WHITESNAKE) und Frankie Banali (QUIET RIOT) dabei. So besteht FREAKSHOW im Jahr 2023 aus Ronnie Borchert an Mikro und Gitarre, Carlos Cavazo (QUIET RIOT, KING KOBRA, PAUL SHORTINO’S THE CUTT, SHORTINO, ROUGH CUTT, RATT) an der Klampfe, Greg Chaisson (BADLANDS, ATSUSHI YOKOZEKI PROJECT, STEELER, SOLO) an Bass und Stet Howland (W.A.S.P., LITA FORD, MVP) an den Drumsticks, also ebenfalls keine unbeschriebenen Blätter im Musikzirkus.

Das Debütalbum ist mir nicht bekannt, wurde damals 2009 von Retrospect Records veröffentlich und kam 2015 unter dem Titel „Welcome To The Freakshow“ von WTTF Records nochmals auf den Markt. Eines vorweg dieses Album hat einen bedeutend besseren Sound wie die meisten Veröffentlichungen von Eönian Records, die dafür bekannt sind zwar saugeile Mucke zu veröffentlichen diese aber mit einem mehr als zweifelhaften Sound und unterirdischen Produktionen die aus mehr Schlechten als Rechten Demos bestehen.

Der Sound ist auf „So Shall It Be“ auch nicht optimal, geht aber in Ordnung und kann angehört werden ohne dass man Ohrenkrebs bekommt. Die Stimme von Ronnie befindet sich in einer sehr angenehmen Tonlage und überzeugt mit einem an den BEATLES angelehnten Gesangsstil, manchmal erinnert er an OZZY, Axl Rose, ALICE COOPER oder Chip Z‘Nuff . Die Gitarren brettern und shreden was die Verplankung und das Griffbrett hergeben. Der Bass schaut öfters aus dem Hintergrund im Vordergrund vorbei und die Drums hauen einem jeden Popel aus der Nase.

Der Härtegrad kann hier als gelungen bezeichnet werden, mit wem oder was lässt sich FREAKSHOW im hier und jetzt vergleichen? Ich würde im Lebenslauf angeben das es sich beim Sound um einem bunten Mix aus ALICE COOPER, MISS CRAZY, CINDERELLA, QUIET RIOT, GUNS N‘ ROSES, ROUGH CUTT und eine sehr große Portion Paul SHORTINO mit einer winzigen Prise TRANCE handeln würde. Einfach um einen Hard Rock der mit einer sehr dreckigen und rotzigen Note angereichert wird und so ein wenig in die Sleaze Rock Ecke schielt. Oder man bewegt sich bei zwei Titeln „Tell Me You Love Me“ und „It Hurts Me“ sogar im Melodic Hard Rock, der Rest der Titel bis auf einem gefällt auch und ist im Hard Rock mit Sleaze Tönen beheimatet. Alles bewegt sich auf einem sehr gutem Niveau, ausgenommen „So Shall It Be“ der an Asthma leidet bei der als belanglos bezeichnet werden kann. Das Instrumental ist sicherlich Geschmackssache und ist aus diesem Grund nicht wirklich Massenkompatibel.

Die Musiker mussen ihr können nicht mehr zu beweisen, dass haben sie in der Vergangenheit schon zur genüge getan, so bleibt unterm Strich ein gutes bis sehr gutes Album das leider viel zu schnell zu ende ist und der Sound könnte mehr pepp vertragen.

„Get It Ready“ geht gleich mal in die Vollen, „Wendi“ ein Abgehrocker der voll auf die 12 geht erinnert mich an KISS. „You Shine“ ein dreckig rotziger Rocker mit Orient Flair, „So Shall It Be“ ein eher mittelmäßiger Rocker bei dem die Luft erstmal raus ist. „M.S.M.“ hier werden die Schrauben wieder angezogen und ordentlich drauf los gerockt, „Tell Me You Love Me“ ein sympathischer Gute Laune Rocker so muss dat sein, erinnert an URIAH HEEP. „Full On Shred“ ein Instrumental von und für Gitarrenheroes, „It Hurts Me“ ein Melodic Rock Highlight wie es sein sollte. „Ice Cold Hands“ ein sehr düster moderner brutal Rocker, „Lovin‘ You, Lovin‘ Me“ GUNS N ROSES treffen auf TRANCE und OZZY.

Balle

B.E. TAYLOR GROUP – Our World (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. The Fire’s Gone
02. Question Of Love
03. Our World
04. Beautiful Day
05. Reggae Rock ’n‘ Roll
06. Girl In The Know
07. Runaway
08. Take Me To Your Heart
09. Karen

 

 

Spielzeit: 39:00 min – Genre: AOR – Label: Epic/CBS – VÖ: 1986 – Page: www.facebook.com/betaylormusic

Es war damals so Anfang der 1990er als irgendwer mal so eine semioffizielle Sampler Serie mit dem Titel „Munich City Nights Vol. ???“ unters Volk brachte. Diese Sampler wurden unter der Hand in dunklen Hinterhöfen verramscht und machten somit teils unbekannte Songs der breiten Masse zugänglich, die damals gewillt waren die geforderten utopischen Preise zu zahlen. Durch eben diese Sampler wurden auf einmal Songs in den Discos gespielt, die sonst keine Aufmerksamkeit bekamen, und genau dazu gehört auch die B.E. TAYLOR GROUP mit ihrem dritten Album „Our World“ die mir bis dahin völlig unbekannt waren. Trotz großem Label im Rücken war bei uns in Deutschland nicht viel los mit der TAYLOR GROUP obwohl zu der Zeit als das Album veröffentlicht wurde bei uns in Bayern diese Mucke Dauergast im Radio war.

Also kam erst etliche Jahre später die Widerauferstehung von „Our World“ in Form von zwei oder drei Titel des Albums auf den „Munich City Nights“ Compilations. Irgendwann gegen Ender der 1990er Jahre kam ich durch den Mailorder Shop Hang Loose Records an eine ominöse CD des Albums angeblich aus dem Jahr 1988 von JRR Japanese Rock Reissues aus Japan. Ob dieser Re-Release offiziell oder Dunkelgrau ist kann ich nicht beurteilen, habe da nie so richtig nachgeforscht. Man war froh das Album auf CD gefunden zu haben.

Die B.E. TAYLOR GROUP bestand damals aus B.E. Taylor (verstarb 2016) am Mikrofon, Rick Witkowski an Gitarre, Natt Kerr an den Keyboards, Jim Spears bediente den Bass, Joey D’Amako die Drums. Zusätzlich dabei waren Rick Bell am Saxophon, Felix Cavaliere und Frank Simms neben der Band an den Backing Vocals.

Das Rezept der B.E. TAYLOR GROUP bestand im sehr eingängigen AOR Stadion Rock mit viel Melodie. Ausgeführt wurde dies mit einer angenehmen und auf seine Art rauen Stimme von B.E., dezent aggressiven Gitarren die mit majestätischen Keyboardklängen ein festes Fundament boten. Der Bass hält sich vornehm dabei aber klar hörbar im Hintergrund, die Drums sind auffällig und sehr intensiv. Die Produktion versprüht den Charme der analogen 80er Jahre und klingt warm und lebendig.

Durch das perfekte Zusammenspiel der Protagonisten wurde ein wahrer Klassiker eingespielt der wie so oft im Leben leider nicht die Aufmerksamkeit bekam die er verdient hätte. Vergleiche zu ziehen fällt hier schwer, da es sich um einen ganz eigenen Sound handelt am ehesten noch mit der MICHAEL STANLEY BAND, BEAU COUP, URGENT, BEAU GESTE zu vergleichen. Die Ingredienzen wurde alle in Miraculix‘ Zauberkessel gegeben mit vielen Melodien und Hooks vermengt und siehe da „Our World“ wurde zur Welt gebracht, mitten in diesem Jahrzehnt von dem ich für mich behaupte die Zeit gewesen zu sein, in der ich gerne in einer ewigen Zeitschleife verbleiben möchte. Auf dem Album gingen B.E. und seine Jungs ihren eignen Weg den sie auf den beiden Vorgängern schon eingeschlagen haben und mischten perfekt aggressive aber dennoch zurückhaltende Gitarren mit ausufernden Keyboards zu einem perfekten eigenständigen Sound der immer noch als bestes Beispiel für starken AOR herhalten kann und auch nichts von seiner Ausstrahlung verloren hat. Genua so muss es sein, genau so hat es zu klingen und genau so sollte es auch sein. Und genau für diese Eigenschaften stehen B.E. TAYLOR und seine GROUP. Es kommt noch dazu das mal Rock N Roll mit eingebunden wurde, oder man vermischte Reggae mir Rock N Roll und schaffte dies ohne dabei zu versagen.

Wenn ich dieses Album anhöre werde ich sofort vor dem geistigen Augen in die damalige Zeit katapultiert, in eine Zeit in der Stadion Rock noch im Radio lief, die unzähligen High School Klamotten oder Teen Action Filme mit eben solcher Mucke untermalt wurden. Aber auch an Filme wie Alien, Indiana Jones, Zurück In Die Zukunft, die aufkeimende B-Movie Phase mit American Fighter oder die Haudrauf Blockbuster von Stallone, Schwarzenegger, Van Damme, Norris, Lundgren, einfach eine Zeit der guten Laune mit neonbunten Farben und Hosenträgern in den Discos

„The Fire’s Gone“ ein cooler Opener und perfekter Start in das Album, „Question Of Love“ was für ein Rocker erinnert ein wenig an den Pop Klassiker „Automatic Lover“ von Dee D. Jackson aus dem Jahr 1978, nur eben auf einem, mit Anabolika frisierten Trip. „Our World“ der nächste gute Laune Rocker, „Beautiful Day“ ein Happy N Roll Song. „Reggae Rock ’n‘ Roll“ der Titel ist hier volles Programm ein Reggae N Roller brauchte bei mir viele Anläufe bis der gezündet hat, „Girl In The Know“ ein Highlight, besser geht AOR nicht. „Runaway“ ein sehr guter Rocker mit Drama und Höhepunkten, „Take Me To Your Heart“ ist für mich einer der besten Rocksongs die geschrieben und eingespielt wurde, „Karen“ eine Ballade die alles hat was eine Ballade benötigt.

Balle

MITCH MALLOY – The Last Song

Trackliste:

01. I’m Living In Paradise
02. One Of A Kind
03. Using This Song
04. My Pleasure
05. Building A Bridge
06. I’ll Find A Way
07. Sometimes Love
08. You’re The Brightest Star
09. I See You
10. The Last Song

 

Spielzeit: 46:49 min – Genre: AOR – Label: Godsend Records – VÖ: 07 .07.2023 – Page: www.facebook.com/MitchMalloyMusic

 

Ich weiß nicht mehr genau wann es war als ich das erste Mal etwas von MITCH MALLOY gehört habe, ich wurde damals durch die Beschreibung in einem Hang Loose Katalog auf das gleichnamige Debütalbum aus dem Jahr 1992 aufmerksam. Als ich es dann das erste Mal im Player hatte dachte ich mir ganz nett, eine Handvoll gute Songs darauf, erst mehr als 10 Jahre später als ich mal wieder reinhörte gefiel es mir auf Anhieb um Welten besser als zum Zeitpunkt des Erwerbs. Später wanderte noch das Album „Shine“ von 2001 in meine Sammlung und wurde ebenfalls für sehr Gut befunden. Von 2018 bis 2022 ersetzte Mitch Terry Ilous bei den Rockern von GREAT WHITE, aus der Zeit gibt es nur eine Live Scheibe.

Nun legt der Smarte US Boy sein siebtes Album vor und man ist gespannt was dieser Rundling zu bieten hat. Leider sind mir die Werke von Mitch die sich nicht in meinem Besitz befinden unbekannt und ich kann zu Stil und abschneiden keine Aussage tätigen. Für mich geht „The Last Song“ so weiter wie „Shine“ aufgehört hat es kommt AOR aus den Lautsprechern, mal im typischen Stil, mal mit Pianoklängen oder es kommt auch mal Blues Riffing vor. All diese Zutaten machen unheimlich Laune und so bewegt sich das Album in einem sehr guten Gleichgewicht. Es wird nichts übertrieben oder vernachlässigt, Mitch präsentiert ein frisch klingendes Album ohne antiquiert oder angestaubt zu klingen obwohl AOR der alten Schule auf den Teller kommt.

Vergleichen kann man mit soften TYKETTO, JAIME KYLE, BRUCE SPRINGSTEEN, BRIAN ADAMS, JOHN MELLENCAMP zu ihren Glanzzeiten obwohl keiner von den genannten schlecht ist. Mitch besitzt eine Stimme in etwa wie Danny Vaughn von TYKETTO und weiß diese effektvoll einzusetzen. Die Gitarren kommen gut durch und sind vom Härtegrad genau richtig gewählt. Der Bass ist sehr dezent und unspektakulär ausgeführt. Die Dums hören sich ein wenig nach Drum Computer an. Die Keyboards sind mal Orgel, Hammond oder Piano like eingespielt.

Die Kompositionen leben zum einen von ihrem Aufbau der von Happy Song bis zum sehr schweren melancholischen Schmachtfetzen reicht. Zum anderen von ihren Melodien und der Stimme von Mitch der eine Geschichte nach der anderen erzählt und dabei den Zuhörer fesseln kann. Für mich reiht sich dieser Rundling ohne Probleme in die beiden sehr guten Alben die ich besitze ein. Diese LP ist für jeden geeignet der die beiden von mir erwähnten Alben kennt und die oben angegebenen Vergleiche.

„I’m Living In Paradise“ macht klar dass man Mitch vor sich hat, kommt auch mit Pianoklängen und Rock N Rollig, „One Of A Kind“ geht mit ordentlich Riffsalven los und geht dann in einen energischen Rocker über. „Using This Song“ eine sehr zurückhaltende Ballade, „My Pleasure“ cool und viel Drama. „Building A Bridge“ kommt schleppend bluesig mit viel Drama, „I’ll Find A Way“ ein flotter Rocker. „Sometimes Love“ ein typischer MALLOY Song der runtergeht wie Öl, „You’re The Brightest Star“ der Mitch den ich kenne mit einem Funsong. „I See You“ mit melancholischer Grundstimmung und leichten Blues Vibes, „The Last Song“ wieder ein Song zum Abschluss der Freude macht.

Balle

BAND OF THE HAND Original Picture Soundtrack (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Band Of The Hand (Bob Dylan)
02. Faded Flowers (Shriekback)
03. Turn It On (The Reds)
04. Carry Me Back Home (Andy Summers)
05. Hold On (The Reds)
06. Mission (The Reds)
07. The Boar Case (The Reds)
08. Waiting For You (The Reds)
09. All Come Together Again (Tiger Tiger)
10. Theme From Joe’s Death (Michael Rubini)

 

Spielzeit: 40:34 min – Genre: Rock / Blues Rock /AOR / Melodic Rock – Label: MCA Records – VÖ: 1986 – Page:

Man schrieb das Jahr 1986 und in den USA kam ein Action Film von vielen heraus, ich weiß nicht mehr ob er noch 1986 oder erst 1987 nach Deutschland in die Videotheken kam. Auf alle Fälle viel mir der Film nicht nur durch seine aus Vendetta getriebene Handlung auf, sondern in einer gewissen Szene wurde der Song „Faded Flowers“ von SHRIEKBACK gespielt. Mich beeindruckte damals das ein Song so stark und faszinierend sein kann in dem nur dramatische Keyboardpassagen, mit Drumsticks dezent am Rand der Drums den Takt vorgebend und eine verdammt coole Stimme vorkommen. Der Song mauserte sich zu einem meiner Lieblings Songs, ich bin jetzt nicht der größte Freund von langsamen Songs oder Balladen, obwohl es sehr geile Songs in dieser Machart gibt. Also suchte ich einige Zeit nach dem Soundtrack und wurde irgendwann mal fündig, leider gibt es diesen sehr geilen Soundtrack nur als Vinyl und das auch nicht mehr wirklich häufig. Ich plädiere dafür das der Soundtrack einen Re-Release auf CD bekommt.

Als ich nach Jahren mal wieder die LP rauskramte und komplett anhörte machte ich erst einmal Oha, erst Jahre später viel mir auf wie stark die Songs auf dem Sampler sind. Die Vielfalt reicht von dramatischen Balladen über Rock / Blues Rock bis hin zum AOR, normaler weise alles was ein Rocker Herz begehrt. Außer Bob Dylan kannte ich damals und kenne ich heute keinen der beteiligten Musiker und Bands, was aber nicht weiter von Belang ist da das Material einfach zu gut ist um unerwähnt zu bleiben. Ich vergleiche den Soundtrack von der Qualität jetzt mal mit den damals angesagten Filmmusik LPs „Streets Of Fire“, „Savage Streets“, „Top Gun“, „Iron Eagle“, „Rocky IV“, „City Cobra“, „Days Of Thunder“, „Youngblood“, „The Lost Boys“ und auch Filmen von denen der Soundtrack leider niemals veröffentlicht wurden obwohl diese den genannten in Nichts nachstehen und da auch mühelos mithalten können. Die Filme die ich meine sind z.B. „Instant Justice (deutsche Titel in Klammern, Madrid Connection)“, 3:15 – A Time To Die (3:15 – Die Stunde der Cobras)“ und „Rolling Vengeance (Monster Truck)“ alle in etwa im selben Zeitraum erschienen.

Das erstaunliche an der Sache ist die hohe Dichte an Rock, Blues Rock, AOR, Melodic Rock und Hard Rock auf solchen Soundtracks. Und „The Band Of The Hand (Die gnadenlose Clique)“ macht da keine Ausnahme, nur hatte der Film ein Problem wie manch anderer er war kein Hollywood Blockbuster was auch erklärt warum es der Soundtrack nie auf CD geschafft hat. Mir hat damals der Film und der Song von SHRIEKBACK gefallen, Jahre später hat es dann Boom gemacht und die anderen Songs haben auch gezündet.

Den Anfang macht BOB DYLAN in seiner Manier, dann kommen SHRIEKBACK mit einer der besten Balladen. THE REDS die in etwa eine Schnittmenge aus Rock, MIDNIGHT OIL, INXS, AUSTRALIAN CRAWL, HAND OF FATE und ein wenig Südstaaten Blues bieten, ANDY SUMMERS macht einen auf Bombast Rocker. TIGER TIGER machen den Vocalen Lichtausmacher in etwa JOHN MELLENCAMP, BRUCE SPRINGSTEEN gepaart mit JOURNEY, SURVIVOR und AUTOGRAPH. Alle Songs können mich heute noch überzeugen ohne auch nur ein Staubkorn angesetzt zu haben oder antiquiert zu klingen. Nein vielmehr frisch und unverbraucht kommt jeder Titel aus den Boxen und zeigen mit viel 80er Charme Zähne und beißen gnadenlos zu. Wer die Möglichkeit hat diesen phantastischen Soundtrack mal Probe zu hören sei gewarnt, dass Dingens entwickelt ein hohes Maß an Suchtpotential.

„Band Of The Hand“ ein typischer BOB DYLAN Blues Rotzer der nach Sümpfen klingt, „Faded Flowers“ was für ein Song, wie cool der nur mit drei Protagonisten in Szene gesetzt wurde und welches Drama der ausstrahlt. „Turn It On“ ein sehr guter Rocker der auch fürs Radio mehr als nur Gut wäre, bei „Carry Me Back Home“ wird ganz großes Kino geboten, mit viel Drama. „Hold On“ hier müsste normal jeder Anhänger der Gitarren lastigen Mucke mit der Zunge schnalzen, mit genügend Airplay hätte damals ein Hit draus werden können. „Mission“ hätte auch von INXS stammen können, „The Boar Case“ bei diesem Instrumental gehen es THE REDS ein wenig langsamer an. „Waiting For You“ keinen Deut schlechter als „Hold On“ so muss ein Song aus einem Action Film der Mitte 1980er klingen, Schweinegeil mit überlegener Melodieführung, bei „All Come Together Again“ kommt ein Mix aus AOR und Melodic Rock auf den Tisch der sich der Qualität der anderen Songs anschließt. „Theme From Joe’s Death“ die typisch-dramatisch musikalische Hollywood Untermalung einer Helden sterbe Szene.

Balle

JUKEBOX HEROES – Jukbox Heroes

Trackliste:

01. Rock & Roll Star (The Byrds)
02. Mission
03. If Ever You Fall
04. Time Flies
05. In Each Others Eyes
06. Heartbreakin‘ Story
07. We Are Not Alone
08. Cheat On Me (Bad Boy)
09. The Homeless
10. Alien Fowlers
11. Soldier Of Fortune
12. Don’t Ask Me Why
13. My Back Pages
14. Everybody Knows
15. It’s Gonna Take Time
16. Freedom

Spielzeit: 45:55 min – Genre: AOR – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 1992 / 14.04.2023 – Page:

 

Ein Blick auf das Cover von dem selbstbetitelten Album der JUKEBOX HEROES deutet auf die späten 80er ganz frühe 90er hin. Dann steht im Promo Kit dass es sich um einen Re-Release handelt und aus 1992 stammt. Also gedacht genau meine Zeit muss ich damals wohl übersehen haben, dann mal los ob ich tatsächlich etwas verpasst habe. Zur Band gehörten damals Ron Kalista an Mikrofon und Drums, Dennis Panneck und Tony Roland an Gitarre und Backing Vocals, Steve Marino an den Tasten und Backing Vocal und Jim Praefke am Bass.

Die aus Milwaukee stammenden JUKEBOX Helden spielten AOR mit reichlich Keyboard- und Gitarreneinlagen. Die Vocals von Ron Kalista sind solange er Solo singt anständig und gut, dann folgt das große Aber, die Backing Vocals sind in manchen Fällen recht Schräg und völlig daneben geraten mit denen ich in diesem Leben bestimmt nicht warm werde.

Beim Opener „Rock & Roll Star“ fällt als erstes die Schrägheit des Songs auf und dann kommt noch erschwerend eine Saft, Kraft und Zahnlose Produktion zum Vorschein die sämtliche guten Ansätze die vorhanden sind über den Haufen fährt. Dann wird für mich der Eindruck erweckt mit Gewalt einen auf REO SPEEDWAGON, ELO, JOURNEY, FOREIGNER, ADRENALIN und HIT THE GROUND RUNNING zu machen ohne auch nur ansatzweise deren Qualität und Level erreichen zu können. Schon allein mit diesem Zahnlosen Soundbrei und Gehörunfall können die Jungs keine Blumentöpfe für sich verbuchen.

Mich erinnert dieser Re-Release an die von Yesterrock, bei den Klassikern von MAX CARL oder ADRENALIN Soundtechnisch eine Katastrophe und Totalschäden waren, derjenige der da von Vinyl digitalisierte hatte bestimmt was an den Ohren, da waren die Höhen im Dauerrotbereich.

Genauso lieblos hört sich das Material von den JUKEBOXERN an, lieblos, fade und unterirdisch, leider mache ich hier meinen ersten richtigen Verriss, denn hier werden teils sehr gute Ansätze durch die Produktion in die Belanglosigkeit des Nrivana gebeamt. Mit einem Amtlichen Sound wäre bei weitem mehr drin gewesen so bleibt nur der Tipp für diejenigen die unbedingt alles besitzen müssen unter Vorbehalt, alle anderen zwei bis drei Ohren vor dem Kauf riskieren ob man mit dem gebotenen Leben kann. Ich für meinen Teil kann es leider nicht, nicht weil ich nicht möchte sondern weil der Sound bei mir für Kopf- und Trommelfell Schmerzen und langanhaltenden Tinitus sorgt.

Zu den Songs 11 bis 16 kann ich keine Aussage tätigen da mir die im Promo Kit nicht vorliegen.

„Rock & Roll Star“ fängt mit komisch schrägen Akustikgitarren Klängen an, sobald die Vocals einsetzen wird es noch schräger, für mich ein Song der Kategorie KV (kannst vergessen). „Mission“ auf den schrägen Vorgänger dachte ich nicht das so ein Rocker folgen könnte der gefällt, „If Ever You Fall“ eher langweiliger Zwitter aus Rocker und Ballade. „Time Flies“ ein durchschnittlicher Rocker der durch die schrägen Backing Vocals im Refrain zerstört wird, „In Each Others Eyes“ eine Ballade oder auch nicht mit noch schrägeren Backing Vocals. „Heartbreakin‘ Story“ fängt mit viel Potential an und bleibt auch gut ohne Schieflage zu zeigen, „We Are Not Alone“ hier werden wieder sehr gute Ansätze gezeigt die leider nicht wirklich zünden. „Cheat On Me“ hier wird ein guter Klassiker von BAD BOY kaputt gemacht, „The Homeless“ unterer Durchschnitt, „Alien Fowlers“ eine typische US Stadion Rock Ballade.

Balle

POP EVIL – Skeletons

Trackliste:

01. Arrival
02. Paranoid (Crash & Burn)
03. Circles
04. Eye Of The Storm
05. Sound Of Glory
06. Skeletons
07. Worth It
08. Who Will We Become
09. Wrong Direction
10. Dead Reckoning
11. Raging Bull

Spielzeit: 36:26 min – Genre: Hard Rock – Label: MNRK Heavy – VÖ: 17.03.2023 – Page: www.facebook.com/popevil

 

Das nenne ich mal Magazin freundlich, es befinden sich keinerlei Infos in den Promo Dateien. Also um 00:00 auf Beutezug im all zu großen Web Kosmos gegangen was sich an Infos zu finden gibt.

Auf Wikipedia mal die aktuelle Besetzung gefunden, ich übernehme keine Verantwortung auf die Korrektheit der gefundenen Angaben, sonst habe ich keine verlässlichen Quellen gefunden. Leigh Kakaty am Mikrofon, Dave Grahs und Nick Fuelling an den Gitarren, Matt DiRito an Bass und Hayley Cramer an der Schießbude.

Dann wird der Mucke gelauscht, die mit einem futuristischen Intro mit dem Titel „Arrival“ eingeleitet wird. Dann folgt auch schon der erste Song der in typischen Modernen Hard Rock mit Alternative Schlagseite weitergeführt wird. Man kann die sechs Vorgänger Alben, THOSE DAMN CROWS, THE OFFSPRING, 3 DOORS DOWN und LINKIN PARK als groben Vergleich sehen.

Die Vocals sind gut und sauber ausgeführt, aber leider nur wenn die Stimme nicht verzerrt wird. Die Gitarren hauen einem die Riffs um die Ohren und gehen auch in Ordnung bis irgendeine Stakkato oder sonstige Spielerei mit Effekten oder Deprieinlage den Song fast kaputt macht. Der Bass donnert im Hintergrund deutlich seine Noten raus, und das Schlagzeug ist für Modern Hard Rock typisch sehr auffällig inszeniert.

POP EVIL liefern auf ihrem siebten für meinen Geschmack ein Album mit viel Licht aber auch genauso viel Schatten. Manche Songs fangen in den Strophen mit viel Potential an und vergeigen dann entweder in einen chaotischen Refrain oder einer zu modernen Stakkatoeinlage die die guten Ansätze über den Haufen fahren. Schlecht ist dieser Wurf auf keinen Fall nur werden für mich hier einige gute bis sogar sehr gute Ansätze zu Nichte gemacht. Einige Songs fangen eingängig und stimmig wie bei NICKELBACK, 3 DOORS DOWN oder für mich bis jetzt diesjährige Überflieger THOSE DAMN CROWS an und verkacken dann wegen irgendeiner technischen oder künstlichen Spielerei einen tollen Song. Genauso viele Songs können von Anfang bis Ende überzeugen und zeigen das hohe Potential welches in POP EVIL steckt. Die magere Spielzeit von knapp über 36 Minuten hat einen faden Beigeschmack.

„Arrival“ ein einleitendes Intro, „Paranoid (Crash & Burn)“ mit guten Ansätzen die aber durch zu moderne Depri Einlagen und verzerrte Stimme fast zerstört werden, „Circles“ geht besser ins Ohr. „Eye Of The Storm“ könnte was reißen wenn der chaotische Refrain nicht wäre, „Sound Of Glory“ erinnert mich an einen Dudelsack Spieler aus den Highlands ein eingängiger Song, „Skeletons“ bis jetzt der beste Song auf dem Album in den Strophen balladesk und melodischem Gesang im Refrain wird Gas gegeben. „Worth It“ ein cooler Hitanwärter die Piano und Key Einlagen sowie der Songaufbau erinnern mich an den Walisischen ISAAC BIRCHALL. „Who Will We Become“ fängt mit einer geilen Shouterei an und verkackt ab da wo die Verzerrungen der Stimme anfangen und die Gitarren voll reinbrettern, Refrain ist dann wieder Hitverdächtig. Mit „Wrong Direction“ werde ich überhaupt nicht warm mit E-Drums, „Dead Reckoning“ ist für mich zu modern und verspielt bis der Refrain kommt der geht in Ordnung, „Raging Bull“ zu viel gespiele und überladen.

Balle

TRAGEDY – I AM Woman

Trackliste:

01. Le Freak – CHIC
02. I Will Survive – GLORIA GAYNOR
03. She Bop – CINDY LAUPER
04. Memory – BETTY BUCKLEY
05. Lay All Your Love On Me – ABBA
06. Venus – SHOCKING BLUE
07. Goldfinger – SHIRLEY BASSEY
08. Respect – ARETHA FRANKLIN
09. Flashdance … What A Feeling – IRENE CARA
10. I’m So Excited – THE POINTER SISTERS
11. Here You Come Again – DOLLY PARTON
12. All I Wanna Do – SHERYL CROW
13. I Am Woman – HELEN REDDY
14. Roar – KATY PERRY

Spielzeit: 46:25 min – Genre: Glam / Sleaze Rock – Label: Napalm Records – VÖ: 03.03.2023 – Page: www.facebook.com/letsmaketragedyhappen

 

TRAGEDY kommen aus New York City und sollen eine bekannte Tribute Band sein. Ich selber kenne die Band seit dem 2021 Output „Disco Balls To The Wall“ mit ihren Versionen von Klassikern. Genau so verhält es sich auch bei „I Am Woman“, es werden Disco Klassiker der Pop Historie im TRAGEDY Glam oder Sleaze Rock/Metal Gewand für die E-Gitarren Fraktion geboten. Über Sinn oder Unsinn solcher Veröffentlichungen lässt sich bis in alle Ewigkeit diskutieren ohne dabei auf einen Lösungsansatz zu kommen.

Zu den Übeltätern gehören Disoc Mountain Man am Mikro und Keyboards, Mo’Royce Peterson ebenfalls Mikro und Gitarren, Gibbon Ass Freehly an Gitarren, Andy Gibbous Warning an Bass, The Infernal Demigibb an den Drums. Noch dabei sind Lance als Towel Boy und Complete Idiot, Mrs. Smith bei Song 4 und Marcy Harriell bei Song 8.

Es werden alte Hits in einer Härte Version zum besten gegeben, wenn man ehrlich ist braucht sowas die Welt ich sage jetzt nöö. Aber manche Songs wie auch schon auf dem Vorgänger von 2021 hören sich in der TRAGEDY Version verdammt geil an. Manche hören sich zwar schmalzig oder kitschig an aber was solls einfach coole Songs nochmal neu und verschärft anhören und gut ist.

Die meisten der Songs müssten hinlänglich bekannt sein, diese Songs wurden mit sehr viel Gitarren und Härte nochmals von den New Yorkern eingespielt um ihre Versionen daraus zu machen. Mal meint man es mit einem URIAH HEEP, THE SWEET, QUEEN, KISS oder Metal Song zu hören. Öfter kommen Gedanken an WIG WAM oder AMMUNITION auf. Oder man meint einfach die Original Künstler hätten das Ding auf einem sehr farbenfrohen Drogentrip verbrochen. Aber egal manche Songs sind cool und manche sind total daneben oder waren als Original schon nicht das Gelbe vom Ei.

Das Album wird sicher seine Liebhaber finden, ich finde es nicht schlecht aber es hat immer einen faden Beigeschmack wenn sich Bands mit fremden Federn schmücken. Musikalisch haben es die Chaoten voll drauf, warum also sich nicht selber mal trauen eigene Songs unter der Flagge TRAGEDY zu veröffentlichen.

„Le Freak“ in einer verschärften Version. „I Will Survive“ der Song war noch nie für mich aber die Cleane Gitarre am Anfang kommt gut. „She Bop“ in einer coolen und versauten Rock Version, das Richtige für die Tanzfläche. Aus „Memory“ wurde mal kurz ein QUEEN Song gemacht das sogar verdammt gut. „Lay All Your Love On Me“ wer schon immer wissen wollte wie sich ABBA auf einen Cocktail aus XTC, LSD und Steroiden anhört hat hier die Möglichkeit dazu. „Venus“ habe den Song KISS gemacht?!? „Goldfinger“ weder Original noch diese Version sind für mich gemacht. „Respect“ sehr strange und abgefahren. „Flashdance … What A Feeling“ kommt am Anfang als epische Ballade und geht nach ca. 1 Minute voll ab und entwickelt sich zum echten Hit und Highlight. „I’m So Excited“ als Original auch schon voll daneben läuft jetzt auch neben der Spur. „Here You Come Again“ geht als Happy Song durch. „All I Wanna Do“ schräger als schräg geht nicht. „I Am Woman“ WIG WAM auf einem SWEET Trip. „Roar“ KATY PERRY unter Strom ich stell mir jetzt gerade eine Frisur vor die aussieht wie ein explodierte Klobürste und fertig ist der Alptraum.

Balle

JIMMY DAVIS & JUNCTION – Kick The Wall (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Catch My Heart
02. Just A Little Bit
03. Kick The Wall
04. Labor Of Love
05. Shoe Shine Man
06. Are We Rockin‘ Yet
07. Why The West Was Won
08. Don’t Hold Back The Night
09. Just Having Touched
10. Over The Top

 

Spielzeit: 36:26 min – Genre: Mainstream Rock / AOR – Label: Chrisalis Records / Melodic Rock Records – VÖ: 1987 / 2017 – Page:

Man schrieb das Jahr 1987 Balle war noch jung, und ein auf dem Albumcover noch blutjung aussehender JIMMY DAVIS hat mit JUNCTION das Debütalbum „Kick The Wall“ veröffentlicht. Damals neben JIMMY am Mikro dabei waren Tommy Burroughs an den Gitarren, John Scott an Keyboards und Piano und Chuck Reynolds an den Drums. Dank Melodic Rock Records aus Australien kam das Album 2017 auf CD zu neuen Ehren.

Melodic Rock Records veröffentlichte ebenfalls von JIMMY DAVIS & JUNCTION das bis dahin unveröffentlichte zweite Album mit dem Titel „Going The Distance“ mit einer obercoolen Coverversion von GARY O’s „Get While You Can“ (welches bisher nur in der GARY O‘ Version auf diversen dunkelgrau Pressungen mit Titeln wie „Munich City Nights“ oder ähnlich auf CD gebrannt wurde und bei der Klamotte „Meatballs III: Summer Job“ einem der ersten Filme von Patrick Dempsey zum Einsatz kam). Beide Alben besitzen eine sehr hohe Qualität und bieten reinen Mainstream AOR der zweiten Hälfte der 1980er nordamerikanischer Prägung. Zeitweise werden auch ordentlich Rock N Rollige Klänge angeschlagen die mit viel Piano aus den Boxen rauschen.

Das bedeutet jeder Song wäre bestes Radiofutter, mancher Song würde jede Tanzfläche füllen und ausnahmslos jeder Song wäre 80er Jahre High-School Klamotten tauglich und würde sich dort sehr gut machen und puddelwohl fühlen. Doch leider sieht die Realität völlig anders aus, JIMMY DAVIS & JUNCTION sind mehr oder weniger ein Geheimtipp obwohl die Jungs damals starke Songs am Start hatten. Diese Songs haben keinen Grund sich hinter den damals angesagten Rock Acts zu verstecken.

Man kann Vergleiche mit den folgenden Künstlern heranziehen. 8084, BRYAN ADAMS, ADRENALIN, BEAU GESTE, BECKETT, BOULEVARD, BRICKLIN, CARSON COLE & RU4, TOM DELUCA, DIVING FOR PEARLS, MELISSA ETEHRIDGE, GARY O‘, LOU GRAMM, HARLEQUIN, THE HOOTERS, JOHN KILZER, TOM KIMMEL, JOE LAMONT, BENNY MARDONES, MICHAEL MORALES, NEW FRONTIER, JEFF PARIS, REFUGEE, ARLEN SALTE und BRUCE SPRINGSTEEN.

Die Vocals von Jimmy sind sehr gut und erinnern öfters mal an Myles Hunter oder Monty Byrom, die Gitarren sind immer präsent mal mehr oder weniger genauso wie die Keyboards oder Pianos. Es bekommt jeder der Drei seine Bühne um in den Vordergrund zu rücken. Der Bass zieht auffällig seine coolen Runden und das Schlagzeug haut alles kurz und klein. Die Produktion könnte ein wenig mehr Kraft vertragen geht aber in Ordnung. Als Gesamtwerk betrachtet haben die US-Boys alles richtig gemacht und mit „Kick The Wall“ einen echten Klassiker eingespielt, wenn man Album #2 dazu nimmt haben sie sogar zwei Klassiker am Start die sich in keiner Weise vor den damals groß oder auch nicht im Geschäft befindlichen Künstlern und Bands verstecken müssen.

„Catch My Heart“ ein braver Rocker mit leichtem Biss, „Just A Little Bit“ ein typisch cooler US oder Kanada Rocker. „Kick The Wall“ fängt mit den ersten Strophen sehr langsam, soft und nachdenklich an bis der erste Refrain kommt ab da ist das Dingens ein Monster und ausgewachsener Superhit, von den Eigenschaften am Anfang ist nichts mehr zu hören. Bei „Labor Of Love“ wird es wieder ein wenig ruhiger und softer, mit „Shoe Shine Man“ wird es Rock N Rollig. „Are We Rockin‘ Yet“ kommt mit geilen Retro Keys, Piano und Rock N Roll Note. „Why The West Was Won“ geht wieder flotter ab ein cooler Rocker, „Don’t Hold Back The Night“ sehr gefühlvoll mit traumhaften Vocalharmonien im Refrain. „Just Having Touched“ eine Herz-Schmerz-Tränen-Taschentuch Balladade, „Over The Top“ ein Highlight zum Abschluss.

Balle

BADD BOYZ – Badd Boyz Re-Release als No, No, Nikkie

Trackliste:

01. Leave It To The Law
02. No Time For Cryin‘
03. I Don’t Want To Hear Your Heart Break
04. Straight To My Heart
05. You’re Mine Tonight
06. This Must Be Love
07. Hard To Say Goodbye
08. Save Our Land
09. No, No, Nikkie (2021 Re-Release Bonus Track)
10. All Of My Life (2021 Re-Release Bonus Track)
11. King Of Thieves (2021 Re-Release Bonus Track)

Spielzeit: 44:47 min – Genre: Melodic Hard Rok – Label: Alfa // Demon Doll Records/Metal Legacy – VÖ: 1993 // 2021 – Page:

Man schrieb das Jahr 1993, ROUGH CUTT lagen auf Eis, Kevin DuBrow ist als Shouter zu QUIET RIOT zurückgekehrt also veröffentlichte Paul Shortino mit seinen Kumpels unter dem Banner BADD BOYZ das gleichnamige und gleichzeitig einzige offizielle Album von BADD BOYZ. Im gleichen Jahr nahm Paul Shortino unter seinen Namen zusammen mit JK Northrup das Album „Back On Track“ auf, welches im gleichen Fahrwasser wie ROUGH CUTT, QUIET RIOT und auch BADD BOYZ schipperte. Das Original Album von BADD BOYZ Album enthielt acht Songs, und diese Songs haben es gewaltig drauf.

Zu BADD BOYZ gehörten damals neben Paul am Mikro noch Mitch Perry ( u.a. auch bei KEEL, MCAULEY SCHENKER GROUP, HEAVEN, JAMES CHRISTIAN) und Michael Guy (SHARK ISLAND) an den Gitarren, Sean McNabb (u.a. auch bei GILBY CLARKE, DOKKEN, GREAT WHITE, HOUSE OF LORD, QUIET RIOT, XYZ) am Bass und Rich Carlton an den Drums. Außer an den Drums war die Besetzung mit Namhaften Leuten besetzt die in anderen bekannten Bands vor der BADD BOYZ Zeit oder danach aktiv waren.

Die fünf feuerten aus allen Rohren und präsentierten der Welt ein Album das aus purem Rock N Roll bestand und meines Wissens bis 2021 nur in Japan veröffentlicht wurde. Aus diesem Grund und der damaligen im vollen Gange befindlichen Grunge und Alternative Welle hält sich die Bekanntheit von BADD BOYZ in Grenzen. Der 2021er Re-Release von Demon Doll Records macht mehr als Sinn, da das Original Album von 1993 schwer oder besser gesagt nicht aufzutreiben war.

Die ersten fünf Songs und „No, No, Nikkie“ sowie „All Of My Life“ waren mir schon vom 1997er Album „All Of My Life“ unter dem Bandnamen SHORTINO von Pulse Records bekannt. Die 1997er Versionen der drei Bonus Tracks haben mehr Biss bei der Produktion, diese ist um eine gute Welt besser als die Demo Versionen auf dem Re-Release.

BADD BOYZ stellen stilistisch die logische Weiterführung von RUGH CUTT dar und genauso hört sich das Album an, Sehr kräftiger und intensiver Melodic Hard Rock mit leichtem Blues Unterton. Alle Songs bestehend aus einer Symbiose aus Energie, Härte, Melodie, Harmonie und Pauls rauer Stimme. Diese perfekte Kulisse wird durch eben diese Stimme, melodischen und harten Riffs, dem Bass und einem wildgewordenen Stier an den Drumsticks erzeugt. Und genau das ist es was auch schon ROUGH CUTT ausgezeichnet hat was hier bei BADD BOYZ weitergeführt wurde. Am besten ist der Vergleich außer mit ROUGH CUTT noch mit Bands wie XYZ, HOUSE OF LORDS, WHITESNAKE, GREAT WHITE und allem mit dem Namen SHORTINO zu sehen. Neben dem erwähnten Melodic Hard Rock und Blues Note wird auch noch eine fein dezente Glam Note mit in den Sound eingebunden.

Die Produktion könnte für meinen Geschmack ein wenig mehr Höhen vertragen geht aber vollkommen in Ordnung und drückt ganz schön aus den Boxen. Die drei Aussetzer am Ende sind nur schmückendes Beiwerk und nicht Bestandteil des Original Albums von 1993.

Mit „Leave It To The Law“ legen die Bösen Buben einen grandiosen Opener hin, hart, melodisch mit geilem Refrain. „No Time For Cryin‘“ mit einer ordentlichen Portion Blues und dezenten Glam Klängen bestens ins rechte Licht gerückt. „I Don’t Want To Hear Your Heart Break“ eine mehr als starke Ballade die normal ein Hit sein, und sich weit oben in den Top Tens tummeln, sollte. „Straight To My Heart“ hört sich nach einem ROUGH CUTT Song an der einfach einschlägt wie eine Bombe. „You’re Mine Tonight“ ein Paul mit flehenden Vocals, simpel aber stark und melodisch aufgebaut. Bei „This Must Be Love“ wird der Blues voll von der Kette gelassen und rasselt dabei mit allen Gliedern. „Hard To Say Goodbye“ hartes Blues Riffing trifft auf Whiskey und Zigarren geschwängerte Vocals und erzeugt eine eindrucksvolle Bühne. „Save Our Land“ ein Song der durch die Akustikgitarre zum Leben erweckt wird. „No, No, Nikkie“ war auf dem „All Of My Life“ Album klanglich besser als hier entweder als Rough Mix der Rough Demoversion ein cooler Song aber leider Sound mäßig sehr daneben. „All Of My Life“ auch ein obercooler Song ein wenig verändert leider auch vom Sound her eine Fehlgeburt. „King Of Thieves“ sehr hart und auch im Demostadium stehen geblieben.

Balle