DREAM THEATER – The Astonishing

Band: Dream Theater
Album: The Astonishing
Spielzeit: 130:18 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Roadrunner Records
Veröffentlichung: 29.01.2016
Seit der Schnarchveranstaltung „Octavarium“ scheinen DREAM THEATER ihrer ursprünglichen Bestimmung verzweifelt hinterher zu laufen. Eigentlich liefern die Jungs um Mastermind und Gitarrenlegende John Petrucci seit Jahren das immer wieder gleiche Album ab. Auf hohem Niveau, zugegeben. Aber der Weggang von Gründungsmitglied und Drum-Ikone Mike Portnoy hat der Kreativität und Individualtät der Band nicht wirklich gut getan. Nun versucht die Band sich also an einem weiteren Konzept-Album, nachdem man mit dem Karriere-Highlight „Metropolis: Scenes from a Memory“ eigentlich schon seinen überaus wertvollen Beitrag zum Thema geleistet hat. 34 Tracks bei einer Spieldauer von knapp 130 Minuten, das ist erstmal ein Statement und dürfte so manchem Diehard-Fan, die ja eh nicht genug von Ihren Idolen bekommen können, feuchte Augen bescheren. Die mediale Offensive, die die Band und das Label bereits seit Monaten fahren, lassen erahnen wie wichtig DREAM THEATER das neue Album ist. Auf die Rahmenhandlung gehen wir jetzt nicht genauer ein. Erstens lagen hierzu im Vorfeld nicht genug aussagekräftige Infos, noch die Texte vor. Und zweitens sollte eine Platte auch ohne Verständnis der Texte funktionieren. Operation MIndcrime kann man auch ohne die zugrundeliegende Story aufs Beste geniessen – let the music do the talking, also.
Wie es sich für ein cineastisch angelegtes Konzept Album gehört, wird „The Astonishing“ von einem instrumentalen Bombast-Intro eingeleitet. So weit, so erwartet. Was dann folgt ist eine Ansammlung von Songs, die zumeist eine reguläre Laufzeit aufweisen und regelmässig durch kurze Interludes verbunden werden. Das Ganze erinnert an die Dramaturgie eines Kinofilms, allerdings ohne irgendwelche peinlichen Sprechsequenzen (was so manch anderem Konzept-Album schon den Gar aus gemacht hat). Die gesamte Story wird über die Musik, bzw. die Texte erzählt. Die Zwischensequenzen, oft auch einfach nur sehr kurze Songfragmente, sind gekonnt organisch eingearbeitet und stören den Fluss der Scheibe zu keinem Moment. Allerdings, und da liegt der Hase eigentlich im Pfeffer, sind viele dieser Zwischentracks relativ gehaltlose Lückenfüller die nur selten den Status eines echten Songs erreichen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Grossteil des Songmaterials gediegene Balladen sind, von denen nur wenige wirklich ein erstklassiges Niveau erreichen (Ausnahmen sind z.B. die starken Anspieltipps „A Life Left Behind“ oder „Chosen“). Und dann sind da noch die „regulären“ Songs, um die es am Ende des Tages ja auch eigentlich geht. Insgesamt läuft das neue Songmaterial auffällig locker flockig durch. Das ist quasi DREAM THEATER light was die Band hier auftischt, alles klingt glatt und wie aus dem FF – Experimente sucht man vergebens. Die überzegendsten echten Songs, also Tracks die man sich auch bedenkenlos in eine Playlist schaufeln kann, sind das rockende „Lord Nafaryus“ in dem Sänger LaBrie überzeigend verschiedenen Charaktere/Gefühlsebenen zum Leben erweckt, der weit hinten platzierte, interessant arrangierte Kommerz-Rocker „Our New World“, der bereits vorab veröffentlichte straighte Track „The Gift of Music“ sowie das absolute Highlight der Scheibe : „Moment of Betrayal“. Bei insgesamt 34 Tracks eine insgesamt etwas magere Ausbeute. Ebenso mager wie der erneut enttäuschende Drumsound von Mike Mangini.
Auf der Plus-Seite darf vermerkt werden, dass Petrucci & Co. endlich noch mal einen Funken Mut zeigen – zumindest was da Konzept angeht. Das ist, nach den letzten, sämtlich auf Nummer sicher komponierten Scheiben, keine Selbstverständlichkeit. Erkauft wird dieser neue Mut zum Wagnis mit einem wenig massenkompatiblen Ergebnis. Neue Fans wird die Prog-Metal Institution mit „The Astonishing“ wohl kaum hinzugewinnen, die etablierte Fangemeinde dürfte aber auch diesmal wieder steil gehen. Allerdings gibt es auch eine Minus-Seite, und da hat sich über die 130 Minuten dann doch so einiges angehäuft: die Balladen, viele davon wenig mitreissend und nicht mehr als Füllermaterial, ziehen „The Astonishing“ streckenweise zu Boden, das wenig inspririerte, vorhersehbare Spiel von Mike Mangini hilft leider auch nicht viel, zumal der Drumsound auch diesmal wieder mehr nach Drumcomputer als nach echtem Schlagwerk klingt, und insgesamt wirken DREAM THEATER oft wie gesättigte, selbstzufriedene Nachlassverwalter und nicht wie die furchtlosen Pioniere die sie einmal waren.
Das Haupt-Problem am neuen Mammut-Werk ist halt die masslos übertriebene Spielzeit von gut über 2 Stunden. Mir, als altem Fan der ersten Stunde durchaus einiges gewöhnt, ist es beinahe unmöglich „The Astonishing“ am Stück durchzuhören. Was man aber tun sollte, denn ansonsten macht der dramaturgische Aufbau der Scheibe, die durchaus sehr überlegt gesetzte Setlist, keinen Sinn. Vielleicht hätten Pterucci und Keyboarder Jordann Rudess Ihre Mitstreiter etwas mehr ins Songwriting integrieren sollen anstatt alles im Alleingang durchzuziehen? Schwierig, schwierig. Es mag für das Erzählen der Geschichte unabdingbar sein, dass die Scheibe so lange dauert wie sie dauert und all die einzenen Teile beinhaltet – dem Hörgenuss ist dies aber nicht zuträglich. Ihr seht schon, ich laber und laber und komme doch nur recht selten zum Punkt – leider ähnlich wie „The Astonishing“, das grösstenteils toll umgesetzt ist, einige bärenstarke Songs bietet und keine Zweifel daran lässt, dass DREAM THEATER auch weiterhin relevante Musik machen wollen. Mit mutigem Prog hat die Band aber schon lange nichts mehr am Hut und „The Adtonoshing“ ist leider „nur“ ein weiteres gutes, aber bei weitem nicht erstklassiges Album geworden. Die 7 Punkte gibts für die zahlreichen guten bis sehr guten Ansätze. Als Gesamtwerk funktioniert „The Astonoishing“ nur bedingt.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Descent of the NOMACS
02. Dystopian Overture
03. The Gift of Music
04. The Answer
05. A Better Life
06. Lord Nafaryus
07. A Savior in the Square
08. When Your Time Has Come
09. Act of Faythe
10. Three Days
11. The Hovering Sojourn
12. Brother, Can You Hear Me?
13. A Life Left Behind
14. Ravenskill
15. Chosen
16. A Tempting Offer
17. Digital Discord
18. The X Aspect
19. A New Beginning
20. The Road to Revolution
21. 2285 Entr’acte
22. Moment of Betrayal
23. Heaven’s Cove
24. Begin Again
25. The Path That Divides
26. Machine Chatter
27. The Walking Shadow
28. My Last Farewell
29. Losing Faythe
30. Whispers on the Wind
31. Hymn of a Thousand Voices
32. Our New World
33. Power Down
34. Astonishing
Mario

WIGELIUS – Tabula Rasa

Band: Wigelius
Album: Tabula Rasa
Spielzeit: 48:19 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 29.01.2016
Homepage: www.wigelius.net

Anders Wigelius ist eigentlich kein unbeschriebenes Blatt mehr, und dennoch will er mit seinem neuen Album noch einmal ganz von vorne anfangen. „Tabula Rasa“ nennt sich dieses damit nicht von ungefähr. Das 2012 erschienene Vorgängerwerk „Reinventions“ (Rezi HIER) konnte nicht so ganz überzeugen. Zwar hatte Hauptdarsteller und Namensgeber WIGELIUS gute Ideen, diese waren aber oftmals noch nicht ganz ausgereift. Auch in Sachen Label geht der Schwede nun einen Schritt zurück. Aber nur auf den ersten Blick, denn der Wechsel vom Big Player Frontiers Records zum kleinen aber feinen AOR Heaven könnte für die Band ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sein. Zusammen mit seinem Bruder Erik Wigelius, der neben den Drums für alle technischen Belange zuständig war (Mix, Mastering, Produktion), Jake Svensson (guitars) und Patrik Janson (bass) zieht Mastermind Anders Wigelius einen Schlußstrich und rollt seine Karriere noch einmal neu auf.

Schon auf „Reinventions“ beriefen sich WIGELIUS auf Bands wie WORK OF ART, allerdings war die Theorie von der Praxis meilenweit entfernt. Für „Tabula Rasa“ trifft dieser Vergleich den Nagel schon besser auf den Kopf. Denn die Schweden liefern von der ersten Sekunde an wohlklingenden Melodic Rock erster Güte ab. Angefangen vom erfrischenden „Do It All Again“ über das abwechslungsreiche „Long Way From Home“ bis hin zur ersten Single „Please Please Please“ hat alles Hand und Fuß. Dazwischen setzen WIGELIUS mit „Deja Vu“, „These Tears I Cry“ oder „Set Me Free“ weitere Höhepunkte.

WIGELIUS klingen auf „Tabula Rasa“ fokussiert und befreit. Es scheint, als hätten diese Schweden einiges dazugelernt und sind nun in der Lage, die selbst formulierten Ziele auch umzusetzen. Der Sound ist über alle Zweifel erhaben, die ganze Platte klingt perfekt ausbalanciert und abgestimmt. „Tabula Rasa“ ist ein frühes Highlight des Genres in 2016 und wird bei vielen für eine Überraschung sorgen.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Do It All Again
2. Deja Vu
3. These Tears I Cry
4. Long Way From Home
5. Set Me Free
6. Yesterday´s News
7. Time Will Wasted
8. 9 Out Of 10
9. Run With Me
10. Love Is The Key
11. Please Please Please
12. My Cheri

Stefan

RESURRECTION KINGS – Resurrection Kings

Band: Resurrection Kings
Album: Resurrection Kings
Spielzeit: 53:30 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 29.01.2016
Homepage: www.facebook.com/ResurrectionKingsMusic

Da ist sie – die nächste Supergroup! Obwohl, im Label-Info ist nichts davon zu lesen. Respekt, denn diese Besetzung hätte das Prädikat Supergroup durchaus verdient. Denn für RESURRECTION KINGS haben sich Sänger Chas West (u.a. BONHAM), Saitenhexer Graig Goldy (DIO), Schlagwerker Vinny Appice (BLACK SABBATH, DIO etc.) und Bassist Sean McNabb (LYNCH MOB, DOKKEN, QUIET RIOT) zusammengetan. Nach einigen Demos, die Graig aus dem Ärmel geschüttelt hatte, wurde nach und nach ein Konzept erarbeitet, um daraus eine Band zu formen. Zusammen mit Tausendsassa Alessandro Del Vecchio entstanden so diese elf Songs für das selbstbetitelte Debüt der RESURRECTION KINGS.

Ziemlich brachial legen diese vier gestandenen Rockstars mit „Distant Prayer“ los. Irgendwo zwischen DIO, WHITESNAKE und alten KING KOBRA zelebrieren die vier Recken guten alten Hardrock, der mit einer zeitgemäßen Produktion ausgestattet wurde. „Livin´ Out Loud“ ist übrigens genau der Song, der die Labelbosse dazu bewegt hat, hier tiefer zu graben. Zähfließend wie halb erkaltete Lava quillt das Anfangsriff aus den Boxen und zeigt, dass ein Graig Goldy immer noch tolle Einfälle hat. Weitaus eingängiger agieren die RESURRECTION KINGS bei „Wash Away“. Und auch „Who Do You Run To“ hat Hitpotential. Zumindest wenn man diverse ähnliche Songs der letzten 30 Jahre ausblendet. Denn irgendwie hat es diesen schon etliche Male in ganz ähnlicher Umsetzung gegeben. Egal, das Ding macht trotzdem mächtig Spaß.

Leider kann „Fallin´ For You“ da nicht mithalten und auch die Ballade „Never Say Goodbye“ kann den bockstarken Einstieg leider nicht unterstreichen. Dafür gibt es mit „Had Enough“ und „Don´t Have To Fight No More“ zwei weitere tolle Nummern voll auf die Zwölf. Danach verlässt das Quartett etwas die schöpferische Kraft.

Hinter dem beliebig wirkenden Cover Artwork verbirgt sich ein ansprechender Zusammenschluss namhafter Rockstars, die auf ihrer neuen Spielwiese RESURRECTION KINGS nicht viel anbrennen lassen. Manches klingt zwar etwas bemüht, dafür sprühen andere Songs nur so vor Spielfreude und Power. Ein Meilenstein ist den Herren West/Goldy/Appice/McNabb (noch) nicht geglückt, dennoch bleibt diese Kiste mit Sicherheit interessant.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Distant Prayer
2. Livin´ Out Loud
3. Wash Away
4. Who Do You Run To
5. Fallin´ For You
6. Never Say Goodbye
7. Path Of Love
8. Had Enough
9. Don´t Have To Fight No More
10. Silent Wonder
11. What You Take

Stefan

PRIMAL FEAR – Rulebreaker

Band: Primal Fear
Album: Rulebreaker
Spielzeit: 53:43 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 29.01.2016

Die Jungs von PRIMAL FEAR sind in den letzten Jahren zu einer verlässlichen Metalbank und DEM Hitlieferanten geworden. Alleine das letzte Album „Delievering the Black“ REZI startete in 8 Ländern in den Charts und kam in Deutschland bis auf Platz 13!
Nach der großen Delievering the Black Welttour machte man sich 2015 daran den Nachfolger zu schreiben und aufzunehmen. Zu Gute kam das Gründungsmitglied Tom Naumann an der Gitarre wieder zurückkehrte und man somit nun mit drei Gitarristen agiert was ja nicht das Schlechteste ist und dem Sound nochmal eine ganz andere Dimension geben kann. Bestes Beispiel sind hierfür sind sicherlich IRON MAIDEN.
Zusätzlich gibt es mit Ex U.D.O Schlagzeuger Francesco Jovino einen neuen Mann hinter den Kesseln, der den Kurzzeitarbeiter Aquiles Priester (ANGRA) ersetzt.
So, dann schauen wir doch mal ob man mit dem neuen Album „Rulebreaker“ wieder so eine Hitgranate wie zuletzt in der Hinterhand hat?
Eröffnet wird der neue Diskus mit „Angels of Mercy“. Atmosphärische Einleitung, check, kreisende Gitarrenriffs, check, bomben Gesang ,check, geiler Chorus, check! Ihr seht alles wie immer beim Opener, alles PRIMAL FEAR in Reinkultur.
Brachial und stampfend geht es dann beim anschließenden „The End is Near“ zu, bevor man mit „Bullets & Tears“ sowie dem Titeltrack „Rulebreaker“ eher die melodischere Schiene fährt, die aber zum absolut bestem gehört was man von den Jungs in den letzten Jahren gehört hat!
Und die Lobpreisungen gehen weiter, mit dem neuen Livekracher „In Metal we Trust“ kann man ebenso überzeugen wie mit dem anschließenden überlangen „We Walk without Fear“. Progressive Strukturen ist man ja nicht so häufig von dem deutschen Metal Kommando gewöhnt. Bei „We Walk without Fear“ zeigen uns die Jungs aber das sie auch diese Spielart wie im Schlaf beherrschen, so als hätten sie noch nie was anderes gemacht! Das ist wirklich beängstigend.
Und die Superlativen gehen uns auch in der Folge nicht aus, denn dem klassischen „At War with the World“ folgt der Stampfer „The Devil in Me“und darauf folgt dann das atmosphärische „The Sky is Burning“ wo Frontsirene Ralf mal wieder zeigt das er einer der besten und abwechslungsreichsten Metalshouter unsere Zeit ist!
Abgeschlossen wir der Diskus dann vom PRIMAL FEAR typischen Brecher „Raving Mad“ der vielleicht, wenn man es ganz genau nimmt als schwächster Track des Album durchgeht. Aber vielleicht wollte man einfach einen simplen Rausschmeißer an dieser Stelle, das hat man damit eindeutig geschafft.

Anspieltipps:

Das ganze verdammte Album!

Fazit :

Tja die neue Scheibe von PRIMAL FEAR ist schnell erzählt, Heavy Metal deutscher Prägung as its best! Die Jungs scheinen mit dem Alter immer besser zu werden und präsentieren uns mit “Rulebreaker” das dritte bockstarke Album hintereinander, wo soll das noch enden liebe Metalheads?
Es wäre schön wenn die Band nun auch charttechnisch so richtig durchstarten könnten, verdient hätten sie es alle Male!
Absolute Kaufempfehlung von meiner Seite und volle Punktzahl natürlich!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Angels of Mercy
02. The End is Near
03. Bullets & Tears
04. Rulebreaker
05. In Metal we trust
06. We walk without Fear
07. At War with the World
08. The Devil in Me
09. Constant Heart
10. The Sky is Burning
11. Raving Mad

Julian

ETERNAL (OF SWEDEN) – Heaven’s Gate

Band: Eternal (of Sweden)

Album: Heaven’s Gate

Spielzeit: 47:06 min

Stilrichtung: Melodic Metal

Plattenfirma:Black Lodge

Veröffentlichung: 29.01.2016


Die schwedische Melodic Metalband ETERNAL (OF SWEDEN) ist drei Jahre nach ihrem Debütalbum „Chapter 1“ wieder zurück mit einem neuen Diskus, der mit „Heaven’s Gate“ betitelt ist. Zwischenzeitlich hatte sich die Band sogar aufgrund Erfolglosigkeit aufgelöst, mal schauen ob die Jungs mit ihrem neuen Werk wieder zurück in die Spur finden. Dafür getan hat man fast alles, mit Peter Tägtgren sitzt ein mehr als fähiger Produzent hinter den Reglern und soundtechnisch soll man schön abwechslungsreich unterwegs sein.

Mit dem Albumopener „Ruins“ geht das Ganze auf jeden Fall schon mal gut los! Atmosphärische Keyboardklänge zu Beginn, kreisende Riffs und der tolle wuchtige Chorus sind die Glanzstücke dieses Openers! Hervorzuheben ist auch der tolle, raue Gesang der sich schön vom Mainstream abhebt und das Ganze somit noch eingängiger macht.

Apropos eingängig, dies kann man auch den folgenden „Heaven’s Gate“, welches zwar sehr getragen aber nicht schlechter aus den Boxen kommt, dem flotten „Surrounded By Shadows“ und der Halbballade „Angel“ bescheinigen. Alles sehr ordentlich gemacht und definitiv ein Hörgenuss für Freunde des klassischen, erdigen Melodic Metal!

Das Mittelstück hört auf den Namen „The Purity inside“ welches zwar nicht ganz so eingängig ist wie die Songs zuvor, aber trotzdem sehr weit entfernt ist von einem Durchhänger. Solide Kost halt.

Nach diesem kleinen Durchhänger hauen die Jungs aber als Nächstes wieder eine wahre Ohrbombe raus. „Praying for a new tomorrow“ heißt das gute Stück und gräbt sich mit seinem bärenstarken Ohrwurmchorus metertief in die Gehörgänge, ein geiles Stück Melodic Metal!

Keyboardfeteschisten kommen dann beim anschließenden Ohrwurm „Freedom now“ wieder voll auf ihre Kosten, bevor mit dem wuchtigen „Eternal Fire“ die letzten Tracks der Platte eingeläutet werden. Hier können das flotte „Evil Dance“ und der epische Abschlusssong „Burning with pride“ am ehesten überzeugen.


Anspieltipps:


Bei “Ruins”, “Heaven’s Gate”, “Surrounded by Shadows”, Praying for a new tomorrow” sowie “Freedom now“ solltet ihr auf jeden Fall genauer hinhören.


Fazit :


Für mich kamen ETERNAL (OF SWEDEN) aus dem Nichts und konnten mich komplett mit ihrem neuen Album “Heaven’s Gate” überzeugen! Mit ihrem simplen, soliden, etwas rauen Melodic Metal bieten sie eine schöne Abwechslung zu all den HELLOWEEN und GAMMA RAY Klonen der heutigen Zeit.

Die Platte kann mit durchgängig gutem Songmaterial überzeugen und von daher gibt es auch von mir ein glasklare Kaufempfehlung für die angesprochene Zielgruppe!


WERTUNG:

 

Trackliste:


01. Ruins

02. Heaven’s Gate

03. Surrounded by Shadows

04. Angel

05. The Purity inside

06. Praying for a new tomorrow

07. Freedom now

08. Eternal Fire

09. Evil Dance

10. Burning with Pride


Julian

SUNRISE – Absolut Clarity

Band: Sunrise
Album: Absolute Clarity
Spielzeit: 43:56 min
Stilrichtung: Melodic Power Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 19.01.2016

Ukrainische Metalbands findet man immer noch sehr selten. Auf die Jungs von SUNRISE bin ich auch nur durch Zufall gestoßen, dabei gibt es die Band schon seit 2003! Bisher brachte man zwei Alben heraus und dieser Tage erscheint das neue, dritten Album „Absolute Clarity“. Den Sound der Jungs kann man mit Sicherheit am treffendsten mit Melodic Power Metal mit viel Keyboards bezeichnen. Das ist zwar in der heutigen Zeit nicht mehr besonders originell, aber wenn es gut gemacht ist, habe ich da nix gegen!
Mit dem Opener „Tower of Fear“ steigen wir in das neue Album ein. Ein flotter Melodic Metalrocker alter Schule, heißt im Fahrwasser von HELLOWEEN und Co. Fans dieser Spielart werden hier auf jeden Fall ihre wahre Freude haben, mir ist das Ganze leider ein klein wenig zu unspektakulär. Aber was nicht ist kann ja noch werden 🙂
Ähnliches kann ich dann leider auch bei „Star Ocean“ berichten, irgendwie zieht die Nummer ziemlich an einem vorbei und bleibt nicht wirklich hängen. Jungs wo ist hier der Biss und das Markante?
Eingängigkeit kommt endlich beim folgenden „Live in Peace“ auf welches sich schön mitsingen lässt und auch die notwendige Härte mitbringt die zuvor einfach ein wenig gefehlt hat. Auch die gefühlvolle Halbballade „Prayer for you“ kann durchaus überzeugen, zwar ist das Ganze kein Glanzstück seiner Zunft, aber gut gemacht ist das Ganze auf jeden Fall!
Und so langsam scheinen die Jungs in Fahrt zu kommen ist das doch „Reality of Dreams“ endlich mal ein erster Sahnetrack der von vorne bis hinten absolut überzeugen kann. Ebenfalls positives abgewinnen kann man dem schnellen, anschließenden „What you have done“, obwohl das Ganz nicht mehr ganz so schön melodisch wie der Vorgänger durch die Boxen kommt.
Mittlerweile sind wir im letzten Drittel der Scheibe angekommen. Hier kann das ruhige, atmosphärische „The Angel“ und das abschließende, sehr melodische „Thunder in the Distance“ überzeugen und somit die Scheibe doch noch zu einem ordentlichen Abschluss und Gesamtbild verhelfen.

Anspieltipps:

Dieses Mal gebe ich euch “Live in Peace”, “Reality of Dreams”, “The Angel” und “Thunder in the Distance” mit auf den Weg.

Fazit :

Auch wenn die neue Platte der Jungs von SUNRISE nicht durchgehend überzeugen kann und man den Start komplett verschlafen hat, hinten raus präsentieren uns die Jungs dann doch noch so einige Hits die den Diskus noch qualitativ nach oben hieven!
Mit soliden 6,5 Punkten geht man hier durchs Ziel und Melodic Metalfreunden mit keiner Scheu vor Keyboards sollten hier auf jeden Fall mal genauer rein hören!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Tower of Fear
02. Star Ocean
03. Live in Peace
04. Prayer for you
05. Reality of Dreams
06. What you have done
07. When here comes the Night
08. The Angel
09. Hope and Pray
10. Thunder in the Distance

Julian

THE LOCAL BAND – Locals Only (Dark Edition)

Band: The Local Band
Album: Locals Only (Dark Edition)
Spielzeit: 30:04 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Sony Music
Veröffentlichung: 04.12.2015
Homepage: www.facebook.com/the-local-band  

Was macht der Skandinavier während des langen, kalten und vor allem dunklen Winters? Er trinkt gerne und viel – und er gründet die ein oder andere Band. Für THE LOCAL BAND haben sich vier durchaus namhafte Künstler zusammengetan. Anders als man meinen möchte, nicht in ihrer Heimat Helsinki, sondern im fernen Los Angeles. In einer warmen Nacht kurz vor Weihnachten 2013 (was auch immer der Durchschnitts-Skandinavier als warm empfinden mag) treffen sich Jussi 69 von THE 69 EYES und Alexi Laiho von CHILDREN OF BODOM und schmieden nach ein paar Drinks den Plan, eine Fun-Band zu gründen. Zur Komplettierung ihres Unternehmens haben die beiden zwei weitere Mitglieder aktueller Hopefuls an Bord geholt. Neben Bassist Archie Cruz von SANTA CRUZ konnten sie Olli Hermann von RECKLESS LOVE davon überzeugen, den Sänger für THE LOCAL BAND zu geben.

Ohne irgendwelche Businesspläne im Kopf und nur den Spaß im Vordergrund hat dieses Quartett eigentlich gedacht, dass diese Band nur eine einzige Show in Helsinki halten würde. Ohne wirklich zu proben enterten die Jungs die Bühne des Tavastie Club und hatten dermaßen viel Spaß, dass sich nach und nach die Idee entwickelte, einen Coversong aufzunehmen. Bei ihrem Gig hatten THE LOCAL BAND mit „Shout At The Devil“ von MÖTLEY CRÜE losgelegt und gleich ungewöhnlich mit „Sunglasses At Night“ von COREY HART nachgelegt. Diese Unberechenbarkeit wollten die Jungs für ihre Aufnahmen beibehalten. Ursprünglich wollte das Quartett nur die Nummer von COREY HART vertonen, aber es entwickelte sich ziemlich schnell ein Konzept für eine EP.

Die Besonderheit an „Locals Only (Dark Edition)“ ist nicht nur, dass bis auf das leidlich bekannte „Sunglasses At Night“ keine großen Hits gecovert werden, sondern dass sämtliche Stücke irgendetwas mit Dunkelheit zu tun haben. Deshalb auch der Zusatz „Dark Edition“ im Namen ihrer Debüt-EP. Natürlich werden jetzt viele abwinken bei dem Gedanken, Geld für eine reine Cover-Scheibe auszugeben. Aber diese Ansammlung hat es wirklich in sich und macht einfach mächtig Spaß.

Zugegebenermaßen ist die Version von „Sunglasses At Night“ ziemlich 1:1 zum Original umgesetzt. Etwas mehr Eigeninitiative hätte hier gut getan. Andererseits klappt das bei den weiteren Songs ziemlich gut. Alleine „Untouched“ – im Original von THE VERONICAS – ist ein Hammer vor dem Herrn und hat mächtig Dreck unter den Fingernägeln. Auch „Promises In The Dark“ von PAT BENATAR hat enormes Potenzial. Ebenso gibt es eine coole Glam-Version von OZZY OSBOURNE´s Hit „Waiting For Darkness“ zu entdecken sowie eine harte Adaption des PAUL SIMON Stücks „Hazy Shades Of Winter“ oder eine herrlich frische Umsetzung des LITTLE STEVEN/VAN ZANDT Originals „Out Of The Darkness“. Abgerundet wird die EP von „The Darkest Side Of The Night“, das im Original von METROPOLIS (mit Stan Meissner) stammt.

Klar ist, dass eine handvoll Covernummern den Leuten nicht das große Geld aus den Taschen ziehen wird. Aber „Locals Only (Dark Edition)“ macht einfach nur Spaß. Deshalb gibt es auch diese Rezension hier und nur deshalb gibt es auch zwei Daumen, die nach oben zeigen. Mal sehen, was THE LOCAL BAND in Zukunft noch alles auf die Beine stellt – eine kleine Tour wäre doch schon mal ein Anfang.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

1. Sunglasses At Night
2. Untouched
3. Promises In The Dark
4. Out Of The Darkness
5. Hazy Shades Of Winter
6. The Darkest Side Of The Night
7. Waiting For Darkness

Stefan

THE MUTE GODS – Do Nothing Till You Hear From Me

Band: The Mute Gods
Album: Do Nothing Till You Hear From Me
Spielzeit: 59:49 min
Stilrichtung: Progressive Rock
Plattenfirma: INSIDE/OUT Music
Veröffentlichung: 22.01.2016
Der fantastische Bassist/Stick Spieler Nick Beggs dürfte (Prog) Rock Fans vor allem dank seiner Zusammenarbeit mit Steven Wilson ein Begriff sein, den er auf den vergangenen Alben und Tourneen begleitet und massgeblich zum Sound von “The Raven That Refused To Sing” und “Hand.Cannot.Erase” beigetragen hat. Aber auch in der Vergangenheit hat Beggs mit solchen Hochkarätern wie z.B. Belinda Carlisle, John Paul Jones, Cliff Richard, Seal und Tina Turner zusammengearbeitet. Keine schlechten Referenzen also. Und mit entsprechend professioneller Mannschaft hat Beggs sein erstes „Solo“ Album unter dem Band Banner THE MUTE GODS eingespielt: für die (oftmals ganz schön abgefahrenen) Gitarrenparts ist Produzent Roger King verantwortlich, der seine Brötchen hauptsächlich als rechte Hand des ehemaligen Genesis Gitarristen Steve Hackett verdient. Und hinter der Schiessbude sitzt mit Marco Minnemann ein ganz erfahrener seiner Zunft, der zusammen mit Beggs das Rhythmusfundament bei Steven Wilson legt. Gäste dürfen bei einer soclehn Platte natürlich nicht fehlen, und mit Nick D’Virgilio (ex-Spock’s Beard) oder Frank Van Bogaert sind auch diese Posten bestens besetzt.
Mit „Do Nothing Till You Hear From Me“ und „Praying To A Mute God“ steigen die MUTE GODS relativ eingängig und poppig in die Scheibe ein. Es klingt gleich schön heimelig britisch, so wie halt nur Bands von der Insel klingen können. Dass Beggs ein guter Sänger ist hat er nicht zuletzt als Backingsänger bei Steven Wilson beweisen. Und auch als Solo Stimme funktioniert das Ganze ganz gut. Der Wiedererkennungswert hält sich zwar in Grenzen, aber Beggs‘ Gespür für gut funktionierende Hooklines macht aus Tracks wie dem dezent an King’s X erinnernden „Praying To A Mute God“ oder dem locker flockigen „nightschool for idiots“ richtig feine Gourmethappen. Neben den relativ „normalen“ Tracks gibt es dann noch eine Handvoll Tracks in denen THE MUTE GODS ihre progressiven Wurzeln etwas eindringlicher durchscheinen lassen wie in dem wilden „Makro capelo“ oder dem nicht minder wirren „your dark ideas“ (inklusive einem sehr freakigen Gitarrensolo). Nicht jeder Song zündet vollends, aber unterm Strich sind genügend Highlights vorhanden um „Do Nothing Till You Hear From Me“ zu einer lohnenswerten Anschaffung zu machen.
Mit “Do Nothing Till You Hear From Me” ist Nick Bergs und seinen Kollegen ein vielschichtiges, spannendes und abwechslungsreiches Album im weiten Feld zwischen Prog, Pop und Alternative geworden. Zwar trifft nicht jeder der 11 Tracks in Schwarze, aber dennoch sollten scheuklappenfreie Musikfreunde ein Ohr riskieren.
WERTUNG: 
Trackliste:
01. do nothing till you hear from me
02. praying to a mute god
03. nightschool for idiots
04. feed the troll
05. your dark ideas
06. last man on earth (bonus track)
07. in the crosshairs
08. strange relationship
09. swimming horses
10. mavro capelo (bonus track)
11. father daughter
Mario

GRAND SLAM – A New Dawn

Band: Grand Slam
Album: A New Dawn
Spielzeit: 38:59 min.
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 29.01.2016
Homepage: www.grandslamsweden.com

Unter der Flagge GRAND SLAM schippern schon einige Bands durch die internationalen Hardrock-Gewässer. Menschen z.B. aus Japan oder Kanada fühlten sich bereits zu diesem Bandnamen hingezogen, sogar der sagenhafte Phil Lynott hatte mal eine Kapelle gleichen Namens. Nun kommen fünf junge Männer aus dem Dunstkreis der schwedischen Metropole Malmö daher und drücken sich diesen Stempel ebenfalls auf. Bereits im Jahr 2007 wurde die Band aus der Taufe gehoben. Und so einige Namen sind durchaus bekannt, wenn man ab und an im Untergrund der örtlichen Szene gewühlt hat. Gründer Andy Swaniz zum Beispiel, der zuvor mit QUADRUPLE unterwegs war. Oder Basser Henrik Hansson, der als „Henge“ bei den Hopefuls HOLLYWOOD in die Saiten griff. Sänger Andy Sinner war bei TRASH QUEEN zu Gange, dessen ehemaliger Kollege ist mittlerweile mit CRUZH dabei, sein offizielles Debüt bei einer großen italienischen Plattenfirma zu veröffentlichen.

Doch zurück zu GRAND SLAM: wirklich zählbares konnte das Quartett erst mit der Veröffentlichung ihrer 2013 erschienenen EP „Waiting For Tomorrow“ vorweisen. Die drei Songs wurden neben der digitalen Single „Face“ auch für das Debütalbum „A New Dawn“ verwendet. Hierfür wurde alles neu eingespielt. Aufgenommen wurde zusammen mit Erik Wiss, der auch schon die EP betreut hatte.

Das Cover Artwork suggeriert es schon – GRAND SLAM machen fluffigen Melodic Rock mit teilweiser kräftiger AOR Schlagseite. Typisch skandinavisch könnte man auch sagen. Wem schon die Verpackung zu kitschig ist, wird auch mit dem Inhalt nicht viel anfangen können. Genrefans werden aber sicher ihre Freude an AOR Stücken wie dem Öffner „Light Up The Sky“ oder „Rock My World“ haben. Hymnischer Hardrock ist aber ebenfalls das Steckenpferd der Schweden. Stücke wie „Face“ oder das herrliche „Get High“ sprechen eine deutliche Sprache. Weitere Anspieltipps gefällig? Dann checkt „Waiting For Tomorrow“ und „Take Me Higher“.

GRAND SLAM überlassen nichts dem Zufall. Der Sound geht durchaus in Ordnung und auch bei den Songs gibt es keine Ausfälle zu verzeichnen. Wer lieber Ramba Zamba auf die Ohren hat, ist hier wahrscheinlich falsch, Freunde des guten alten Melodic Rock können aber bedenkenlos zugreifen. Sehr gute Platte.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Light Up The Sky
2. Rock My World
3. Face
4. One Way To Heaven
5. Don´t Leave
6. Get High
7. Take Me Higher
8. Waiting For Tomorrow
9. I Wanna Live
10. Don´t Mess With Me

Stefan

NORDIC UNION – Nordic Union

Band: Nordic Union
Album: Nordic Union
Spielzeit: 42:32 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 29.01
Homepage: www.frontiers.it

Eines muss man Frontiers Boss Serafino Perugino lassen: er hat einen äußerst guten Musikgeschmack und weiß schon seit längerer Zeit auch die großen Namen im Rockbusiness für sein Label und seine Ideen zu begeistern. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass monatlich mindestens ein Slot des Releaseplans des italienischen Hardrock Labels für ein derartiges Projekt blockiert wird. Auch das neue Jahr beginnt mit einer neuen Kollaboration, die Perugino eingefädelt hat. Dieses Mal hat er PRETTY MAIDS Sänger Ronnie Atkins mit Erik Martensson (ECLIPSE, W.E.T., etc.) zusammengebracht.

Unter dem Namen NORDIC UNION firmiert also dieses Projekt, das lange Schatten vorausgeworfen hat. Denn seit dem Bekanntwerden dieser Zusammenarbeit warten die Fans sehnsüchtig auf diese Platte. Der gute Ronnie hat nun mal eine der charismatischsten Stimmen im Metalzirkus und Martensson ist ein sehr begnadeter Songschreiber und Produzent. Das hat er nicht erst einmal unter Beweis gestellt – zuletzt hat er mit seiner Band ECLIPSE und dem aktuellen Album „Armageddonize“ (Rezi HIER) eine flotte Sohle aufs Parkett gelegt.

Dass Ronnie Atkins einfach nach Ronnie Atkins klingt, dürfte klar sein, dass aber auch die Songs sehr nah an der Hauptband des Dänen angelegt sind, verwundert ein wenig. Denn so richtig neu klingen NORDIC UNION damit natürlich nicht. Die PRETTY MAIDS sind allgegenwärtig, insgesamt fällt das Material zwar etwas poppiger aus, die Parallelen zur dänischen Hardrockinstitution sind aber sehr oft hörbar. Bestes Beispiel ist wohl der Eröffnungstrack „The War Has Begun“. Schon das erste Riff atmet zu 100% den Spirit der PRETTY MAIDS – der Song könnte ohne weiteres auf einem Album der Dänen stehen.

„Hypocrisy“ fällt da schon etwas softer aus und passt eher in die Hardrock-Schublade. Zwar beginnt der Song noch mit hartem Riffing, ist aber insgesamt nicht so energisch wie der Opener. Weitere Abstriche bei der Härte „muss“ man bei den folgenden Stücken „Wide Awakening“, das purer Melodic Rock ist und der Ballade „Every Heartbeat“ machen. Etwas knackiger geht es wieder bei „When Death Is Calling“ und der Single „21 Guns“ sowie bei „The Other Side“ zu. Auch der Schlusspunkt „Go“ läuft gut rein. Dazwischen gesellen sich gutklassige Hardrock-Nummern mit der typischen Handschrift der beiden Hauptdarsteller.

„Nordic Union“ ist zweifelsfrei ein gutes Album geworden. Nicht zuletzt geschuldet der außerordentlichen Stimme von Ronnie Atkins und den breit gefächerten Fähigkeiten eines Erik Martensson. Der große Wurf ist dieser Union (noch) nicht gelungen. Die Erwartungen waren aber auch enorm hoch. Kann man sich durchaus in den heimischen Schrank stellen.

WERTUNG: 


Trackliste:

1. The War Has Begun
2. Hypocrisy
3. Wide Awake
4. Every Heartbeat
5. When Death Is Calling
6. 21 Guns
7. Falling
8. The Other Side
9. Point Of No Return
10. True Love Awaits You
11. Go

Stefan