JIMMY DAVIS & JUNCTION – Kick The Wall (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Catch My Heart
02. Just A Little Bit
03. Kick The Wall
04. Labor Of Love
05. Shoe Shine Man
06. Are We Rockin‘ Yet
07. Why The West Was Won
08. Don’t Hold Back The Night
09. Just Having Touched
10. Over The Top

 

Spielzeit: 36:26 min – Genre: Mainstream Rock / AOR – Label: Chrisalis Records / Melodic Rock Records – VÖ: 1987 / 2017 – Page:

Man schrieb das Jahr 1987 Balle war noch jung, und ein auf dem Albumcover noch blutjung aussehender JIMMY DAVIS hat mit JUNCTION das Debütalbum „Kick The Wall“ veröffentlicht. Damals neben JIMMY am Mikro dabei waren Tommy Burroughs an den Gitarren, John Scott an Keyboards und Piano und Chuck Reynolds an den Drums. Dank Melodic Rock Records aus Australien kam das Album 2017 auf CD zu neuen Ehren.

Melodic Rock Records veröffentlichte ebenfalls von JIMMY DAVIS & JUNCTION das bis dahin unveröffentlichte zweite Album mit dem Titel „Going The Distance“ mit einer obercoolen Coverversion von GARY O’s „Get While You Can“ (welches bisher nur in der GARY O‘ Version auf diversen dunkelgrau Pressungen mit Titeln wie „Munich City Nights“ oder ähnlich auf CD gebrannt wurde und bei der Klamotte „Meatballs III: Summer Job“ einem der ersten Filme von Patrick Dempsey zum Einsatz kam). Beide Alben besitzen eine sehr hohe Qualität und bieten reinen Mainstream AOR der zweiten Hälfte der 1980er nordamerikanischer Prägung. Zeitweise werden auch ordentlich Rock N Rollige Klänge angeschlagen die mit viel Piano aus den Boxen rauschen.

Das bedeutet jeder Song wäre bestes Radiofutter, mancher Song würde jede Tanzfläche füllen und ausnahmslos jeder Song wäre 80er Jahre High-School Klamotten tauglich und würde sich dort sehr gut machen und puddelwohl fühlen. Doch leider sieht die Realität völlig anders aus, JIMMY DAVIS & JUNCTION sind mehr oder weniger ein Geheimtipp obwohl die Jungs damals starke Songs am Start hatten. Diese Songs haben keinen Grund sich hinter den damals angesagten Rock Acts zu verstecken.

Man kann Vergleiche mit den folgenden Künstlern heranziehen. 8084, BRYAN ADAMS, ADRENALIN, BEAU GESTE, BECKETT, BOULEVARD, BRICKLIN, CARSON COLE & RU4, TOM DELUCA, DIVING FOR PEARLS, MELISSA ETEHRIDGE, GARY O‘, LOU GRAMM, HARLEQUIN, THE HOOTERS, JOHN KILZER, TOM KIMMEL, JOE LAMONT, BENNY MARDONES, MICHAEL MORALES, NEW FRONTIER, JEFF PARIS, REFUGEE, ARLEN SALTE und BRUCE SPRINGSTEEN.

Die Vocals von Jimmy sind sehr gut und erinnern öfters mal an Myles Hunter oder Monty Byrom, die Gitarren sind immer präsent mal mehr oder weniger genauso wie die Keyboards oder Pianos. Es bekommt jeder der Drei seine Bühne um in den Vordergrund zu rücken. Der Bass zieht auffällig seine coolen Runden und das Schlagzeug haut alles kurz und klein. Die Produktion könnte ein wenig mehr Kraft vertragen geht aber in Ordnung. Als Gesamtwerk betrachtet haben die US-Boys alles richtig gemacht und mit „Kick The Wall“ einen echten Klassiker eingespielt, wenn man Album #2 dazu nimmt haben sie sogar zwei Klassiker am Start die sich in keiner Weise vor den damals groß oder auch nicht im Geschäft befindlichen Künstlern und Bands verstecken müssen.

„Catch My Heart“ ein braver Rocker mit leichtem Biss, „Just A Little Bit“ ein typisch cooler US oder Kanada Rocker. „Kick The Wall“ fängt mit den ersten Strophen sehr langsam, soft und nachdenklich an bis der erste Refrain kommt ab da ist das Dingens ein Monster und ausgewachsener Superhit, von den Eigenschaften am Anfang ist nichts mehr zu hören. Bei „Labor Of Love“ wird es wieder ein wenig ruhiger und softer, mit „Shoe Shine Man“ wird es Rock N Rollig. „Are We Rockin‘ Yet“ kommt mit geilen Retro Keys, Piano und Rock N Roll Note. „Why The West Was Won“ geht wieder flotter ab ein cooler Rocker, „Don’t Hold Back The Night“ sehr gefühlvoll mit traumhaften Vocalharmonien im Refrain. „Just Having Touched“ eine Herz-Schmerz-Tränen-Taschentuch Balladade, „Over The Top“ ein Highlight zum Abschluss.

Balle

COLD DROP – Cold Drop

Trackliste:

01. Sweet Lucille
02. All Night Baby
03. Don’t Wake Me Up
04. Broke My Heart
05. Looking For Love
06. My Precious Metal Heart
07. That’s What Makes The World Go Round
08. Hold On
09. Don’t Count Me Out
10. Freedom

 

Spielzeit: 44:14 min – Genre: Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 27.02.2023 – Page: www.facebook.com/ColdDropDk/

 

Der Pressetext fängt mit „COLD DROP – A new shot of Danish Hard Rock“ an, mal abwarten ob dies zutreffend sein wird. Zu COLD DROP gehören am Mikro Allan Groenbaeck Pedersen, die Gitarren bediene Ric Hanson und Thomas Moeller Hansen, am Bass ist John A. Bertz und die Drumsticks bedient Henrik Rohde Jensen. Die Mitglieder waren oder sind immer noch unter anderem bei KRACKERJACK, PRETTY MAIDS, SHOTZ, WITNESS, HUNTERS und ACACIA AVENUE aktiv.

Die neue dänische Sensation im Rockbiz spielt sehr gut gemachten Hard Rock der auch mal an die Klassik Rock Giganten erinnert, aber die größte Ähnlichkeit weisen die Jungs mit den Norwegern von DREAM POLICE auf. Weitere Ähnlichkeiten gibt es mit BALTIMOORE, T.N.T., KAASIM, PRETTY MAIDS, BEAR BONE COMPANY, BLACK PAISLEY und WHITESNAKE mit John Sykes.

Allans Stimme weist in manchen Tonlagen eine Ähnlichkeit mit Steve Newman auf, diese Stimme harmoniert sehr gut mit dem trockenen Hard Rock. Die Gitarren erinnern mich vom Klang und der trockenen Ausführung her an einen noch Jungen Trond Holter auf dem Debüt von DREAM POLICE mit einem leichten schielen hin zu John Sykes. Das Riffing sticht schon ein wenig heraus und kann als hervorragend bezeichnet werden. Der Bass ist mehr als nur Auffällig und die Drums geben Vollgas. Die nach Retro, Schweiß und harter Arbeit klingende Produktion haut einen um und ist genau richtig ausgeführt worden.

Abschließend kann man anmerken das wenn COLD DROP keine Eintagsfliege bleiben sollte und der sehr hoch angesetzte Standard gehalten werden kann ein Big Shot heranwachsen könnte. Alle Freunde von gepflegten großen Hard Rock Kino skandinavischer Prägung die zudem noch auf trockene Riffs stehen sollten hier unbedingt mal ein bis drei Ohren riskieren.

„Sweet Lucille“ ein furztrockener Hard Rocker, „All Night Baby“ schräges Riffing trifft auf gute Laune. „Don’t Wake Me Up“ AC DC, KISS und BULLET feiern eine berauschende Party mit viel Hopfenbrause im Gebälk, „Broke My Heart“ sehr viel Melancholie im Sound mit starkem Refrain. „Looking For Love“ ein Hit mit Intensität und Power, „My Precious Metal Heart“ kommt teils mit schrägen Riffs ums Eck. „That’s What Makes The World Go Round“ hier fällt mir der Megaseller 1987 der Weißen Schlange ein, „Hold On“ in den Strophen sehr langsam und nachdenklich, während der Refrain flehend daherkommt. „Don’t Count Me Out“ ein echtes Schmankerl mit viel DREAM POLICE und WHITESNAKE Genen, „Freedom“ geht in den Highspeed Bereich mit saugeilem Refrain.

Balle

MAERZFELD – Alles anders

Trackliste:

01. Alles anders
02. Wach auf
03. Bakkushan
04. Ich bin der Tod
05. 100 auf 0
06. Ich steige auf
07. Keinen Sinn
08. Schönen Weltuntergang
09. Hübschler:in
10. Plötzlich tut es weh
11. Lange nicht

Spielzeit: 38:15 min – Genre: Deutsch Rock – Label: Metalville – VÖ: 24.02.2023 – Page: www.facebook.com/Maerzfeld/

 

So nun mal wieder eine von mir eher Stiefmütterlich behandelte Spielwiese, dem harten Deutsch Rock, hatte mich damals Anno 1991 eine Ex-Freundin von mir an die ONKELZ oder DIMPLE MINDS heran geführt. Was hab ich die Songs „Wir ham noch lange nicht genug“, „Nur die besten sterben jung“ von den BÖHSEN Os oder „Durstige Männer, so wie wir“ von den DIMPLE MINDS, die TOTEN HOSEN „Hier kommt Alex“ oder DIE ÄRZTE mit „Ich ess Blumen“ gehört. Damals waren solche Songs bei mir in der Region auch in der Disco zu hören. Und nun gehe ich mal an Maerzfeld ran die mir bis jetzt nur vom Namen her ein Begriff waren.

Die fränkischen Rocker bestehen aus Heli Reißenweber am Mikro, Mike Sitzmann und Jochen Windisch an Gitarren, Ron Huber an den Keys, Bernd Körber am Bass und Michael Frischbier am Schlagzeug.

Die Promoinfo fängt mit „“Alles anders“, so der bewusst plakativ gewählte Titel des neuen MAERZFELD Albums“!

Wie uns allen klar geworden sein sollte ist unser Blauer Planet nicht mehr der selbe als bis vor dem Dezember 2019 als Corona jeden Kontinent ohne Ausnahme in seine Zielgebiete verwandelt hat und keiner sich sicher glauben konnte. Und genau dieses Bangen, Hoffnung, Depression, Wut und verzweifeltes ausgeliefert sein ohne dabei das Ruder in der Hand zu haben hört man auf dem Album „Alles anders“.

Mit Teilweise Neugier auf die Zukunft oder schwermütigen Texten die die letzten drei Jahre wieder spiegeln rocken sich die Nürnberger durch die 11 Songs. Vom Sound her ziehe ich Vergleiche bei den ONKELZ, DIMPLE MINDS, TOTEN HOSEN mit einem ganz leichten Hang hin zum Alternative oder RAMMSTEIN Riffing, eine deutsche Version von MOTORJESUS und Co. Die Stimme ist wie es für Deutsch Rock sein sollte ein Reibeisenorgan und kratzt sich durch die Songs, die Gitarren sind hart und gut platziert. Der Mann an den Keys haut in die Tasten die auch mal an die NDW erinnern, der Bass hält sich hörbar im Hintergrund und die Drums kommen gut durch und kommen mir nicht ganz so aggressiv wie bei den ONKELZ oder DIMPLE MINDS.

Unterm Strich eine sehr gute Vorstellung und ein starkes erstes Date mit den Jungs das nach mehreren Fortsetzungen schreit. Ein kleines und kurzes Haar finde ich in dieser Suppe, die Laufzeit mit knapp über 38 Minuten ist nicht mehr zeitgemäß.

„Alles anders“ hat am Anfang von den Keys was von „Ich ess Blumen“ bis die Gitarren einsetzen da geht dann der Punk voll ab, „Wach auf“ sehr modern interpretiert mit gutem Refrain. „Bakkushan“ glänzt mit Melodie. „Ich bin der Tod“ der Titel spricht für sich selbst, wenn das „r“ kommt meint man kurz das Tim Lindemann ins Mikro raunzt, „100 auf 0“ hier muss ich an die ONKELZ mit dem Album „Heilige Lieder“ denken. „Ich steige auf“ ein nachdenklicher Piano Song, „Keinen Sinn“ geht voll ab könnte gut in der Disco ankommen. „Schönen Weltuntergang“ modernes Riffing trifft auf ÄRZTE Trademarks, „Hübschler:in“ der Gesang ist wie bei Rammstein ausgeführt. „Plötzlich tut es weh“ hier muss ich an die ONKELZ mit „Nur die besten sterben jung“ denken, „Lange nicht“ harte Gitarren mit Piano Klängen kommt sehr gut zum Schluss.

Balle

ASYLUM PYRE – Call Me Inhuman – The Sun – The Fight – Part 5

Trackliste:

01. Virtual Guns
02. Fighters
03. The True Crown (I Seek Yor War)
04. Happy Deathday
05. There, I Could Die
06. Sand Paths
07. The Nowhere Dance
08. A Teacher, A Scientist & A Diplomat
09. Underneath Heartskin
10. The Mad Fiddler
11. Joy
12. Call Me Inhuman

Spielzeit: 54:52 min – Genre: Melodic Pop Metal – Label: Seassons Of Mist – VÖ: 24.03.2023 – Page: www.facebook.com/asylumpyre/

 

Was einem so alles vor den Latz hüpft, bei mir ist es das fünfte Album der Pariser Band ASYLUM PYRE, und nach dem Genuss werde ich mir die Vorgänger auch mal genauer ansehen. Da mir die Vorgänger nicht bekannt sind kann ich ohne jeglichen Vorurteile an das Dingens der Franzosen rangehen. Zur Band gehören an den Vocals Ombeline Duprat, an den Gitarren Johann Cadot (auch am Mikro zu hören) und Pierre-Emmanuel Pelisson, am Bass Fabien Mira und die Sticks bedient Thomas Calegari.

Nach dem einsetzen der Gitarren beim ersten Song bläst einem die Produktion mit einem Druck entgegen das es eine Freude ist, selbst als MP3 Dateien haut es einem das Blech weg. Dann fällt an der Mucke auf das die Kompositionen cool und melodiös gehalten sind. Ombeline geht manchmal in Regionen die an Tarja oder in den normalen Lagen an Sharon den Adel erinnern, ich bin nicht wirklich Fan von Operngesang aber wenn sie sich in einer normal Range befindet ist die Stimme on Top. Natürlich befindet sich die Stimme auch in opernhaften Gefilden on Top nur eben nicht so ganz meine Kragenweite. Die Gitarren hauen die Riffs mit Gewalt aus den Lautsprechern und bilden mit den Keys eine eindrucksvolle Grundbasis die Ombeline ausnutzt und so mit ihren harmonischen Vocals eine Topleistung abliefert. Der Bass bricht voll durch und ist immer voll da, und dann noch die Drums die Felle werden mit roher Gewalt malträtiert und es kommt einem vor als wäre man am 14. Juli 1789 Live beim Sturm auf die Bastille dabei. Eigentlich bekommt jeder für sich seine Hauptbühne aber die Stimme, Gitarren und Drums hauen einem jegliche düsteren Gedanken aus der Birne. Es werden auch mal sehr gut dosierte Metal Growls platziert. Die Keys kommen auch mal gerne Dudelsack like auf einen zugerollt. Ein heftiger Orkan, Tornado oder Taifun wäre ein Kinkerlitzchen oder Kindergartengeburtstag gegen die Macht die einem auf dem Album entgegen bläst. Allein schon die genialen Melodien und der aberwitzige Einsatz von Dudelsack Klängen hat was für sich.

Der Opener mit seinem indigenen, afrikanisch und schottischen Spielerein geht verdammt gut ins Ohr. Dann folgt Song #2 der nicht wirklich Schlechter als der Vorgänger ist und ab jetzt sollte jedem klar sein dass der Opener kein Zufallsprodukt darstellt. Vergleichen kann man mit einer hypermelodischen Art und Weise wie in etwa die Eingängigkeit von AXEL RUDI PELL, NIGHTWISH, BATTLE BEAST, MEMOREMAINS, WITHIN TEMPTATION ein wenig MANOWAR und ACCEPT gepaart mit SAXON und nun kommt das Sahne Häubchen ich meine einen MIKE OLDFIELD auf Steroiden ausmachen zu können, man kann auch den Einfluss der Popwelle aus der Mitte der 80er im Sound ausmachen, und dieser Stilmix gefällt und die meisten Titel wären als Tanzflächenfüller gut geeignet.

Spätestens aber bei Song #8 „A Teacher, A Scientist & A Diplomat“ bekommt es jeder mit das man es mit einem ernst zu nehmenden Hit Album zu tun hat. Denn es bietet eine mehr als nur sehr gute Stimme, geile Gitarren, den kontrastreichen Einsatz von Keyboard und Synthys, der Bass ist nicht ganz so auffällig wie der Rest aber dafür bringt einen der Stickschwinger ins 1800 Jahrhundert zurück. Die Songs sind auch mit sehr viel Pathos ausgestattet das mich öfters an den Meister der Kontraste erinnert an einen frisierten oder auf Anabolika befindlichen Metal OLDFIELD. Auch wenn ich mir jetzt keine Freunde mache ASYLUM PYRE haben es geschafft ein Album zu kreieren das sich vor den Großen Namen nicht verstecken muss, nein viel mehr können sie die sehr hoch gesetzten Messlatten mit spielerischer Leichtigkeit erreichen und könnten in der Zukunft Dauergäste im Radio oder der einen oder anderen verbliebenen Rockdiscos werden.

„Virtual Guns“ am Anfang Nebelhorn, ein wenig indigene oder afrikanische Klänge und dazu nach einem kurzen Intro ein Riffgewitter, der Song macht mächtig Laune und besitzt einen geilen Refrain, der Song glänzt in seiner vollen Länge von über 6 Minuten. „Fighters“ kommt mit abgefahrenen spacigen Keys und donnert dann mit Riffs los und überfährt einen bis in den Strophen ein wenig vom Gas gegangen wird, aber nur Kurz den der melodische Refrain überfährt einen ohne Rücksicht auf Verluste. „The True Crown (I Seek Yor War)“ kommt mir vor wie ein Melodic Metallischer Sohn von MIKE OLDFIELD denn genau den Pathos besitzt der Song. „Happy Deathday“ fängt im Big Band Stil sanft und ohne spielerein an bis die Riffs anfangen da geht das Ding ab, in den Strophen werden die Gitarren dann wieder zurückgefahren und der Big Band Sound kommt mit Pianoeinlagen wieder zum Vorschein. „There, I Could Die“ haut am Anfang eine Riffsalve raus um in den Strophen fast, aber nur fast wenn die Gitarren nicht wären in den Pop übergehen würde. „Sand Paths“ kommt mit einer simplen aber effektiven Melodieführung um in einem ebenso gehaltenen Refrain zu gipfeln, der Song hat was besonderes egal ob jetzt einfach oder kompliziert. Mit „The Nowhere Dance“ wollen die Pariser auf der Überholspur alles nass machen was vor die Stoßstange hüpft. „A Teacher, A Scientist & A Diplomat“ könnte aus der Feder von MIKE The OLDFIELD stammen genauso ausgefallen und aufgebaut nur im Metal Gewand das dem Song gut zu Gesicht steht, sehr viel Drama und Kontraste das man meint man sieht sich einen X-Fach mit Oscars ausgezeichneten Blockbuster an. „Underneath Heartskin“ die schottischen Highlands ziehen gegen die Rotröcke in die Schlacht es baut sich ein Schlachten Szenario vor dem geistigen Auge auf. „The Mad Fiddler“ Melodie, Power, fehlt etwas nöö nicht wirklich. „Joy“ ein langsamer, melancholischer Power Song. Einzig mit „Call Me Inhuman“ werde ich nicht wirklich warm, er hat alles was man braucht aber vielleicht muss ich den öfters hören.

Balle

THE ANSWER – Sundowners

Trackliste:

01. Sundowners
02. Blood Brother
03. California Rust
04. Want You To Love Me
05. Oh Cherry
06. No Salvation
07. Cold Heart
08. All Together
09. Livin‘ On The Line
10. Get Back On It
11. Always Alright

Spielzeit: 43:07 min – Genre: Bluesy Hard Rock – Label: Golden Robot Records – VÖ: 17.03.2023 – Page: www.facebook.com/theanswerrock

 

THE ANSWER treiben schon seit nunmehr 2006 mit ihren Alben ihr Unwesen im Rockbiz. Die aus Nordirland stammende Band konnte auf jedem Album mit ihrem Blues getränktem Hard Rock ordentlich Staub aufwirbeln, auch auf diesem siebten Album sieht es nicht anders aus, die Jungs rocken sowas von das die Boxen rauchen.

Zur Besetzung gehören Cormac Neeson am Mikro, Paul Mahon an der Klampfe, Micky Waters an Bass und James Heatley an den Drums.

Auf ihrer Webseite gibt es den Spruch „THE ANSWER Are Back!“ das ist wörtlich zu nehmen den die Band zeigt sich in einer Top-Form als hätten sie nie eine Pause eingelegt. Der Sound ist unverändert bluesig, hart und schwer psychedelisch angehaucht und orientiert sich an dem Sound der 60er Jahre. Normal ist der psychedelische Sound nicht wirklich was für mich aber bei THE ANSWER und mir funktioniert das irgendwie perfekt. Ich gehe nicht in Deckung wenn Songs der Band gespielt werden, ich muss sogar die Aussage tätigen das mir das Material der Vier außerordentlich gut gefällt. Der Mix aus anspruchsvollen und schwerem Blues mit dem mal mehr oder weniger im Psychedelic befindlichen Riffs kommt sehr gut und überzeugt selbst mich als nicht gerade Fan der Psychedelc Spielart. Irgendwie haben die Vier einen besonderen Charme dem man sich schlecht entziehen kann. Ein weiterer positiver Aspekt von THE ANSWER ist die nach Retro klingende Produktion, es klingt nach Röhrenverstärkern, Schweiß, harter Arbeit und einem rauchigem Recording Studio. Der nächste Haben Punkt ist der reichhaltige Einsatz von Piano oder Hammond Klängen die ihre Bahnen in den Grauen Zellen ziehen und dort lange auf Dauerschleife ihr Echo verbreiten. Über die Stimme von Cormac kann man nur sagen: „Eine Stimme wie in Stein gemeißelt und so fertig diese auch klingt so geil passt diese zu dem Sound der Band“! Besser geht harter Blues nicht, THE ANSWER rocken was die Schwarte hergibt und überzeugen dabei mit einem Album ohne jeglichen Ausfall.

Eine überzeugende Vorstellung und ganz großes Kino von THE ANSWER mit der Message „Bring Bluesy Hard Rock To The Land“!

„Sundowners“ ein schwerer Blueser mit Pychedelic Wurzeln, „Blood Brother“ ein geiler hingerotzer Song mit einem einfachen aber geilen Refrain. „California Rust“ der Song wäre auf dem Woodstock Festival 1969 der Renner gewesen, „Want You To Love Me“ der nächste brachial Rocker geht einfach und leicht ins Ohr. „Oh Cherry“ ein lässiger Blues Rocker der sehr gut in die Disco passen würde, „No Salvation“ ein langsamer Blueser mit Mundharmonika kommt wirklich geil und effektiv, könnte sich zum Hit entwickeln. „Cold Heart“ ein Hit und bestes Radio und Tanzflächen Futter, „All Together“ ist keinen Deut schlechter und überzeugt mit einem obercoolen Refrain. „Livin‘ On The Line“ geht voll nach vorne, „Get Back On It“ sehr schwer und mit hartem Riffing, „Always Alright“ ein sehr gefühlvoller Song der fast schon als Mainstream bezeichnet werden kann.

Balle

CONNECT THE CIRCLE – Blinded By The Violence

Trackliste:

01. The Bowhunter
02. Chatch’em Alive Jack
03. Bloodsucker
04. Blinded By The Violence
05. Blown Away
06. Nokken
07. Return To Earth
08. Beyond Good & Evil

 

 

Spielzeit: 45:26 min – Genre: Heavy Metal – Label: The Norwegian Sound Records – VÖ: 16.02.2023 – Page: www.facebook.com/connectthecircle

 

Als erstes muss ich anmerken das mir CONNECT THE CIRCLE nicht bekannt waren, und ich auch keines der Vorwerke gehört habe. Also bin ich die Sache jungfräulich angegangen und was die Norweger auf den Hörer loslassen ist fast Lupenreiner Heavy Metal. Eine kleine Anmerkung von mir zum Anfang ich beurteile die Produktion nicht wirklich da mir MP3 Material in einer Komprimierung von 128 kb vorliegen die sich leider von Dynamik, Frequenzband und Druck her nicht wirklich gut anhören.

Zur Band gehören Arild Fevang am Mikrofon, Kenneth Brastad an Gitarre, Mariuuz am Bass und Robert William an den Drums.

Geboten wird ein Mix aus Old School Heavy Metal mit Pfiff, es werden Elemente aus dem Prog, Alternative und Metalcore in den Sound eingebettet. Das bedeutet das Grundgerüst besteht aus Old School Metal gegen dem nichts einzuwenden wäre, dann kommen hier und da Breaks und Riffeinlagen wie im Prog wofür es auch keine Einwände gibt. Nun folgt das doch schwer gewichtige Aber, die Einlagen von Alternative und Metalcore sind nicht wirklich mein Fall und wollen für mich nicht so richtig zum Old School Metal mit Prog Elementen passen.

Die Vocals sind sauber ausgeführt, die Instrumentierung macht auch nichts verkehrt. Die Gitarren hauen einem die Riffs mit roher Gewalt um die Ohren, der Bass geht in Ordnung und die Drums kommen auch gut. Aber leider hört sich das Ganze durch die starke Komprimierung von der Frequenzdynamik irgendwie Kacke, steril und komisch an. Deshalb kann ich nicht aussagen ob sich die Wave Dateien besser anhören würden. Noch eine Anmerkung von mir, falls mal ein voller Umstieg weg von verlustfreien Tonträger kommen sollte (was ich nicht hoffe), gibt es dann wahrscheinlich leider nur noch stark komprimierten MP3 Rotz der Kacke im Gegensatz zum verlustfreien Waveformat klingt.

An mir geht die Mucke leider fast spurlos vorbei, dafür kann die Band nichts das mich das Material nicht wirklich anspricht und nicht meinem Geschmack entspricht. Mir fällt wirklich kein Vergleich zur Band ein, auf Metal-Archives werden auch keine Vergleiche gelistet. Die Leistung der Musiker ist gut bis sehr gut aber durch den Einsatz von MP3s in 128 kb gibt es 1,5 Punkte Abzug, da ich von den schrecklich klingenden Höhen Kopfschmerzen bekomme, ansonsten solide Vorstellung der Band.

„The Bowhunter“ geht gleich am Anfang ab wie Sau „Chatch’em Alive Jack“ Heavy Metal der alten Schule mit viel modernem Einfluss. „Bloodsucker“ ein doch recht schräger Nackenbrecher, „Blinded By The Violence“ irgendwie cool im Refrain. „Blown Away“ irgendwo zwischem geilem Retro und uncoolem Modernen angesiedelt, „Nokken“ hat gute epische Momente. „Return To Earth“ Tradition trifft auf Moderne mit hängenbleibendem Refrain, „Beyond Good & Evil“ fängt langsam, melodiös und geil an, verkackt aber dann ab Minute 1:06 sobald das Ding in einen Brecher übergeht.

Balle

JOHN DIVA & THE ROCKETS OF LOVE – The Big Easy

Trackliste:

01. California Rhapsody
02. The Big Easy
03. God Made Radio
04. Runaway Train
05. Thunder
06. Believe
07. Back In The Days
08. Hit And Run
09. Boy’s Don’t Play With Dolls
10. The Limit Is The Sky
11. Capri Style
12. Wild At Heart

Spielzeit: 46:13 min – Genre: Glam / Poser Rock – Label: Steamhammer / SPV – VÖ: 17.03.2023 – Page: www.facebook.com/johndiva.rocks/

 

JOHN DIVA und seine Liebesraketen sind mit dem dritten Album zurück und schon am Anfang beim Intro mit BEATLES oder BEACHBOYS like gehauchten Vocals machen die Jungs klar hier kommt Posing in Reinkultur zum Einsatz. In ihrem unwiderstehlichen Stil hauen einem John und die Raketen die angeglammten und geposten Riffs um die Ohren. In der Promoinfo steht was von fünf US-Deutschen, frei nach Al Borland „Das glaube ich nicht Tim“! So mitteleuropäisch deutschsprachig wie die fünf Kunden aussehen hat die Kombo meiner Meinung nach nicht viel mit den US of A zu tun außer ihrer Mucke.

Es hat sich nicht viel gegenüber den beiden Vorgängern geändert, es kommen wieder im vollen Umfang die unverkennbaren 80er Vibes zum Tragen, Teils wieder mit wirklich sinnfreien Texten aber was solls, war in den 80ern nicht anders. Wenn jemand so unverschämt von den Großen oder Kleinen der 80er abkupfert und dabei Hits wie auf diesem Album verbricht hat das schon ein gewisses Etwas.

Die Vocals von Johnny Boy sind wie gewohnt cool, die Gitarren hauen die Riffs raus, die Keys unterstützen das Ganze mit voller Kraft. Der Bass bügelt auffällig durch die Songs und die Drums hauen in die Vollen. Die Produktion drückt dabei mit aller Macht aus den Membranen.

In jeder Note schwingen als erstes die 80er und dann entweder BON JOVI, AEROSMITH, AUTOGRAPH, DOKKEN, POISON, RATT, BABYLON A.D., ROUGH CUTT, härtere FOREIGNER, BEAU NASTY, BLACK N BLUE, BRIGTON ROCK, CINDERELLA, ALICE COOPER, DANGER DANGER, DANGEROUS TOYS, DEADRINGER, DIRTY BLONDE, DIRTY LOOKS, GREAT WHITE, HEAVENS EDGE, HELIX, HONEYMOON SUITE, ICON, KING KOBRA, LE MANS, LOVERBOY, MCQUEEN STREET, NIGH RANGER, PRETTY BOY, STRANGER, TANGIER, TESLA, TORA TORA und ein wenig ASPHALT BALLET.

Die Sunnyboys posen und glammen was die Noten und Songs hergeben, egal wie, wo oder was Andere darüber denken mich erinnert dieses Album an meine Wilden Jahre ohne Sorgen und Nöte.

Es ist nicht nur schamloses benutzen von alten Trademarks nein es ist einfach nur frech und frei von der Leber drauf los Rocken. Man findet viele Vergleiche wenn man die Songs hört, egal ob die von mir erwähnten, jeder wird für sich Einflüsse heraus hören, aber es ist „Leider Geil“ was für Feuerwerke die Jungs um John aus dem Ärmel zaubern. Ein gute Laune Rocke After dem Anderen kommt aus den Boxen gepost und bahnen sich dabei unaufhaltsam ihren Weg in die Gehörgänge. Falls man gefragt wird: „Was macht die 80er aus?“, gibt es eine Antwort Johnny Boy und seine Chaoten Kombo in den Player und Gesagt: „That’s It!“. Denn genau das verkörpern die im positiven Sinn ober Chaoten, egal ob es die Mucke ist, die Poser oder zum Teil tuntigen Klomatten Johnny und Anhang sind Verfechter der 80s und das ist auch gut so, obwohl falls er in den 80ern schon auf der Welt oder wenn doch ein kleiner Windelpopanz war.

„California Rhapsody“ ein Weckruf an die BEATLES oder Surfer im Sunshine State, „The Big Easy“ erinnert mich an eine noch posigere Version von AEROSMITH. „God Made Radio“ ein Poser Rocker fürs Lehrbuch, „Runaway Train“ ein leichter flockiger Rocker bestens geeignet fürs Radio und als Party Soundtrack. „Thunder“ so einfach der Song gestrickt ist so Geil ist der auch schon wieder, „Believe“ ein cooler gute Laune Rocker „Back In The Days“ wenn die Alten Hasen nicht mehr in der Lage sind oder wollen dann nehme ich gerne diesen von John und den Jungs, „Hit And Run“ ein langsame aber effektvolle Ballade. „Boy’s Don’t Play With Dolls“ mit Retro Keys und Rock N Roll Feeling, „The Limit Is The Sky“ ein Song fürs Cabrio und die Route 66. „Capri Style“ der nächste coole Poser Rocker, „Wild At Heart“ ein würdiger Endgegner und Ende für ein fast perfektes Album.

Balle

CARSON COLE & RU4 – Mainstreet

Trackliste:

01. Mainstreet
02. Donna
03. Cheating
04. Hailstones
05. Fight
06. Kingdom Come
07. Bradley
08. Hollywood & God
09. Serenity
10. Emmanuel

 

Spielzeit: 41:06 min – Genre: Rock / AOR – Label: Frontline Records – VÖ: 1986 – Page:

ohne Wertung

Mir entging dieser Rohdiamant von den 80ern bis in die späten 2010er Jahre bis ich mal während des Hörens der Internetradiostation Munich’s Hardest Hits auf einen Song aufmerksam wurde. Nach einiger Zeit suchen wurde ich dann auch fündig und konnte irgendwo das Vinyl ergattern und später fand ich auch eine sehr gute Version von Vinyl gerippte Version auf CD die sehr kurz erhältlich war. Diese gerippte Version scheint eine offizielle Version zu sein da sie von Amazon angeboten wurde.

Zu CARSON COLE & RU4 gehörten damals Carson Cole an Mikrofon und Gitarre, Dean Stairs an Gitarre und Keyboards, Darren Reader an Bass und Martin Zinger an den Drums.

Meine Infos zu Carson und seiner Mannschaft halten sich leider in Grenzen und sind auf die Angaben des Covers beschränkt, da die Treffer bei Google nur auf Anbieter von Streamingdiensten, Discogs oder irgendwelche ominösen und ich schätze zum Teil illegale Downloadanbieter führen.

Das Album beinhaltet alle damals Mitte der 80er Jahre angesagten und typischen Eigenschaften. Egal ob mal coole Riffeinlagen, Fanfarenhafte Keyboardeinlagen, obercoole Vocals, Hymnenhafte Songs und vor allem eine Analoge nach Röhrenverstärker klingende Produktion. Diese hört sich zwar Altbacken an, hat aber gerade dadurch einen warmen und vertrauten Klang der an die gute alte Zeit ohne viele Sorgen und meine Jugend erinnert.

Die Songs bestehen aus einem ausgeglichenem Mix aus Gitarren egal ob akustisch, elektrisch, hart oder soft. Keyboardteppichen die entweder Fanfarenhaft oder dezent eingesetzt wurden. Einen auffällig spielenden Bass und ebenso in Erscheinung tretende Drums die sich auch mal nach Konserve anhören können. Dieses Album spiegelt das Feeling und Sound der 80er wider und kann dabei restlos überzeugen. Für mich stellt dieses Album eine Zeitreise in eine Zeit dar, in der es keine Sorgen gab, dass Leben bezahlbar war, man nicht beim Tankstopp diese gleich mitkaufte, ein Discobesuch nicht gleich den ganzen Monatslohn verschlang und vor allem Saugeile Mucke in den Discos gespielt wurde. In meinem Teil Bayerns gehörte damals Rock in den Discos und im Radio bei B3 noch zum guten Ton. An genau diese Zeit werde ich beim schließen der Augen und lauschen der Klänge von Carson Cole und seinen Jungs erinnert.

Nicht nur an die glorreichen 80er werde ich erinnert sondern auch die damalige Mucke, denn diese ist am ehesten mit den Folgenden Topacts vergleichbar, es kommen Zeiten in den Sinn als BRYAN ADAMS mit seinem „Summer Of 69“ oder „Run To You“, BRUCE SPRINGSTEEN mit „Dancing In The Dark“ oder „Downbound Train“, JOHN MELLENCAMP mit „Jack & Diane“ oder „Small Town“ dumm und dämlich gespielt wurden. GARY O‘ mit seinem Album „Strange Behavior“, die AUSTRALIAN CRAWLs, AVIATOR, BEAU COUP, BILLIE SATELLITE, BITE THE BULLET, BOULEVARD, BRICKLIN, BUGZY, STAN BUSH, JOHN CAFFERTY, NEW FRONTIER uva. mehr hatten verdammt gute Songs produziert und haben ihren Fußabdruck in der Musiklandschaft hinterlassen. Auch auf hunderten Soundtracks von Action Filmen oder Highschool Klamotten waren solche auffälligen und eingängige Songs enthalten.

Mehr oder weniger erfolgreich aber dennoch geil und immer noch sehr gut hörbar und bestens für die Tanzflächen dieses Planeten geeignet.

CARSON COLE & RU4 haben auch einen gewaltig großen und tiefen Fußabdruck hinterlassen, der zwar für die Meisten noch unter einer extrem dicken Staubschicht verborgen ist aber trotzdem vorhanden. Als Fazit kann ich beide Daumen hoch, als ultimatives Pflichtalbum der 80er Jahre oder auch „Unknown Gem“ für diese immer noch frisch klingende Mucke attestieren.

Mit „Mainstreet“ haut Carson gleich mal ein Pfund raus, geiles Riffing mit auffälligem Bassläufen, „Donna“ besitzt ein Flair das sich schlecht beschreiben lässt. „Cheating“ kommt mit viel Drama, schwermütig und leichten Bluestönen aus den Boxen, „Hailstones“ ein cooler Rocker mit allem was ein Song braucht. „Fight“ geht voll nach vorne ein brachial Rocker, „Kingdom Come“ ein typischer Kanadarocker. „Bradley“ fängt mit einem dramatischen und kurzen Keyboardintro an, geht dann in ein geiles Gitarrenriff über, der Song besitzt viele dramatische Momente, hat dadurch ein besonderes Flair und hätte damals weltweit an der Spitze der Charts stehen müssen. „Hollywood & God“ könnte als bestes Beispiel für die Leichtigkeit des Seins durchgehen, „Serenity“ irgendwo zwischen Ballade und Dramarocker. „Emmanuel“ erinnert an eine rockende Gospelballade.

Balle

THOSE DAMN CROWS – Inhale / Exhale

Trackliste:

01. Fill The Void
02. Takedown
03. Man On Fire
04. Wake Up (Sleepwalker)
05. This Time I’m Ready
06. I Am
07. See You Again
08. Lay It All On Me
09. Find A Way
10. Waiting For Me

 

Spielzeit: 37:23 min – Genre: Modern Melodic Hard Rock – Label: Earache Records / Edel – VÖ: 17.02.2023 – Page: www.facebook.com/thosedamncrows/

 

Aus Zufall kam ich auf diese UK Rocker, mehr aus Neugier als Wissen meldete ich mich für diese Promo. Nach dem ersten Höreindruck war ich mehr als nur positiv überrascht da mir die Fünf Jungs von der Kanalinsel nicht bekannt waren. Was die Waliser hier liefern ist High Energie Hard Rock der Modernen Art. Zur Band gehören Shane Greenhall am Mikro, Ian Thomas und David Winchurch an den Gitarren, Lloyd Wood am Bass und Ronnie Huxford an Drums.

Als erstes fällt an THOSE DAMN CROWS auf das die Songs ohne Ausreißer mit göttlichen Melodieführungen zwar Modern aber dabei mit verdammt Geilen Harmonie ausgestattet sind. Der melodische Gesang passt mit seiner Tonlage perfekt wie Eimer auf Arsch oder Topf auf Deckel zur groovigen und geilen Mucke der Waliser. Die Stimme von Shane ist geradezu das ideale Vertonungsorgan für die Krähen, die Gitarren schnaufen mit voller Wucht aus und verschaffen sich mit ihren Messerscharfen Riffattacken Luft um alles um zu bügeln was vor die Griffbretter springt. Der Bass rauscht wie ein ICE durch die Songs und die Drums treiben zur Schlacht von Cymerau und hauen einem mit einer brachialen Brutalität die Gehörgänge wund. Die Produktion ist das Tüpfelchen auf dem I und macht deutlich das mit den Fünf in Zukunft gerechnet werden muss wenn sie diesen Standard im Songwriting halten können wächst da der nächste Super Act ala NICKELBACK heran.

Vergleichen kann man THOSE DAMN CROWS am besten mit NICKELBACK, 3 DOORS DOWN und VOLBEAT, so eingängig, melodisch und geil wie NICKELBACK und die DOORS gepaart mit den energiegeladenen Genen von VOLBEAT und fertig ist der Sound der Verdammten Krähen. Bei allen Ähnlichkeiten stürmen die Songs mit Vollgas in den Frontallappen und überzeugen mit Melodie, Härte, Modern angehaucht und bei all dem Eingängig wie Sau. Als Kopie würde ich THOSE DAMN CROWS nicht sehen sondern vielmehr eine weitere Band die diese Spielwiese bevorzugt und auch perfekt beherrschen und händeln kann ohne dabei als Klon zu wirken. Als Kopie ist der Sound zu perfekt in Szene gesetzt, also einfach der Band mal einen Probelauf gönnen und sich selbst ein Bild von der Qualität machen. Und jetzt kommt der einzige Kritikpunkt den ich anmerken muss: Jungs warum nur knappe 37,5 Minuten gute Laune Rocker, hätte es nicht ein paar Minuten länger gehen können.

Das Fazit, ein Brecher der alles hat was das Rockerherz begehrt, eine tolle Stimme, Harmonien, Melodien, giftige Riffeinlagen der beiden Griffbrett Wizards und eine treibende Rhythmus Fraktion die Dampf macht.

„Fill The Void“ ein cooler Einstieg in das Album, „Takedown“ ein Nackenbrecher mit coolen Vibes. „Man On Fire“ der Song für den Platz der #1 in den Charts, „Wake Up (Sleepwalker)“ sehr Modern mit schrägen Riffeinlagen aber dabei verdammt cool, „This Time I’m Ready“ eine saustarke Ballade mit sehr viel Momenten und überzeugend im Refrain Softrocker und ab Minute drei geht das Ding nochmal voll für 45 Sekunden ab und mutiert in dieser Spanne zum brachial, genial Rocker um sanft auszuklingen. „I Am“ macht Spaß und gefällt, „See You Again“ das nächste Highlight für die Spitze der Top Ten mit epischen Oohooho’s. „Lay It All On Me“ noch so ein Geniestreich was für ein geiler Song in den Strophen schon genial, die Bridge göttlicher als alles was es in letzter Zeit so auf die Lauscher gab und gipfelt in einen, selten so intensiven und dramatischen Refrain gehört, der mehr als nur einen kalten Schauer über die volle Länge des Rückens laufen lässt. „Find A Way“ in den Strophen kräftig bis heftig im Refrain cool und gemäßigt, „Waiting For Me“ ein Vollgas Rocker der abgeht wie ein Eichhörnchen auf Speed.

Balle

STARGAZER – Life Will Never Be The Same

Trackliste:

01. Can You Conceive It
02. Live My Dream
03. Rock The Sky
04. Live Today
05. Don’t Kill
06. Will I Come To Heaven
07. Heartbroken
08. Turn Off The Light
09. Beyond The Moon
10. Take Me Home
11. Push Me

Spielzeit: 52:30 min – Genre: Hard Rock – Label: Mighty Music – VÖ: 03.03.2023 – Page: www.facebook.com/stargazertheband

 

STARGAZER aus Norwegen sind mit ihrem dritten Album im Gepäck zurück und wollen ein Wort im Rockbiz mitreden. Ob dieses Unterfangen gelingen wird zeigen die nächsten 52 Minuten. Die momentane Besetzung besteht aus den beiden seit Anfang an dabei Tore Andre Helgemo am Mikro und Gitarre sowie William Ernstsen ebenfalls Gitarre. Neu dabei sind Sondre Bjerkset an Keyboard Jomar Johansen und Svend Skogheim an den Drums.

Die Stimme von Tore ist gegenüber den Vorgängeralben unverändert und bewegt sich auf hohem Niveau, wenn er sich in den Tiefen befindet fallen mir Sänger wie Knut Erik Ostgard von RETURN, Odd Rene Andersen von DREAM POLICE oder Bjorn Lodin von BALTIMOORE ein. In den Tiefen hat seine Stimme einen sehr rauen, rauchigen Ton mit einem Hauch Dreck. Die Gitarren fahren volles Brett und bilden eine fette Grundlage am meisten Ähnlichkeit weisen diese mit DREAM POLICE auf, die Keys unterstützen dabe dezent zurückhaltend. Der Bass geht in die Vollen und die Drums hauen einen nach dem anderen raus wie en Nordmann aus der Wikingerzeit auf Beutezug im Blutrausch. Die Produktion haut selbst im MP3 Format mit 320 kbps voll rein und drückt ohne Gnade aus den Lautsprechern.

Der Stil bewegt sich im Hard Rock und dabei im Fahrwasser der beiden Vorgänger und irgendwo zwischen sehr viel DREAM POLICE, DIO, DOKKEN, SCORPIONS, DEEP PURPLE und BLACK SABBATH auf einem Skandi Trip, T.N.T., härtere mit weniger Keyboards ausgeführte TREAT, EUROPE, ein wenig 220 VOLT und LEVITICUS hier mit der Eingängigkeit von Diezel Dahl’s TINDRUM in einer härteren Version. Und fertig ist das Soundgewand von STARGAZER, man hört die skandinavischen Wurzeln heraus aber auch einen gewissen Einfluss der oben genannten ganz Großen aus dem Hard Rock Bereich. Der Sound ist weder Kopie noch Klon sondern vielmehr werden die Einflüsse obercool mit skandinavischer Art und Weise vermengt um so einen irgendwie Bekannten und trotzdem Fremden Sound zu kreieren. Manche würden jetzt behaupten das dies in die Hose gehen könnte, dass kann auf manche zutreffen aber nicht bei STARGAZER der Rundling rockt ohne Ende unaufhaltsam in die Trommelfelle.

Ein gelungenes drittes Album, kein krachender Überflieger aber eine mehr als sehr Gut verdiente und würdige 8 in der Bewertung.

„Can You Conceive It“ flott, vorlaut, melodiös ein Vorzeigerocker mit Flitzefinger Solo, „Live My Dream“ ein ausgewachsener Hard Rocker der gut ins Ohr geht. „Rock The Sky“ erinnert mich an eine Mischung aus DREAM POLICE und SINNER zur „Comin‘ Out Fighting“ Zeit, „Live Today“ eine coole Skandi Ballade, „Don’t Kill“ eine Abgehnummer und raubt einem die Luft. „Will I Come To Heaven“ erinnert mich irgendwie an T.N.T., „Heartbroken“ eine Herz zerreißende Ballade mit kräftigen Refrain. „Turn Off The Light“ irgendwo vom Riffing im Metal angesiedelt aber auch wieder einfach nur ein Hard Rocker, beim Instrumental „Beyond The Moon“ fallen mir irgendwie die SCORPIONS ein. „Take Me Home“ eine gefühlvolle Powerballade mit vielen Oohhoohoos und geiler Melodieführung, „Push Me“ kommt mit leichter Blues und Boogie Note hört sich irgendwie verdammt schräg aber Geil an.

Balle