NANOWAR OF STEEL – Dislike To False Metal

Trackliste:

01. Sober
02. Winterstorm In The Night
03. Disco Metal
04. Muscle Memories
05. Chupacabra Cadabra
06. Pasadena 1994
07. Metal Boomer Battalion
08. Dimmu Boogie
09. Protocols (Of The Elders Of Zion) Of Love
10. The Power Of Imodium

 

Spielzeit: 48:21 min – Genre: Truest Metal – Label: Napalm Records – VÖ: 10.03.2023 – Page: www.facebook.com/nanowarofsteel

 

Manchmal passieren Dinge auf der Welt, die auch den Abgeklärtesten unter uns daran zweifeln lassen, dass es nicht etwas Höheres gibt, außer unserer Macht und jenseits unserer Vorstellungskraft. Etwas, das uneingeschränkt Gutes in die Wege zu leiten vermag. Ich meine, wie könnte es sonst sein, dass von allen Leuten, die sich überlegen könnten, ihre Zeit und Kraft dem liebevollen Parodieren von Metal zu widmen, diese Leute gerade NANOWAR OF STEEL sind, die a) hervorragende Musiker b) untergenre-unabhängig hochbegabte Songschreiber und c) talentierte überkreative Texter mit d) einem so treffsicheren, eigenen und witzigen Humor sind?
Gottesbeweis abgeschlossen, auf zur Rezension.
„Dislike To False Metal“ ist das fünfte Album der Italiener und führt konsequent weiter, was aus der Truppe in den letzten Jahren geworden ist. Von einer kleinen unbekannten Band zum viralen Hit mit „Norwegian Reggaeton“ haben NANOWAR einen steilen Karriereaufstieg hingelegt, und „Dislike To False Metal“ sollte dem weiteren nicht im Wege stehen. Das Erfolgsrezept ist exakt das alte, so gut funktionierende. Mach ernstzunehmend geschriebene und gespielte Musik, reichere sie an mit diversen witzigen Einfällen, füge kurze populäre Musikzitate ein und pack absolut bescheuerte, höchst kreative Texte über abstruse aber funktionierende Themen drauf, die eine beeindruckend hohe Witz-Trefferquote haben und perfekt zur Musik passen.
Das einzig Traurige im Vergleich zum grandiosen Vorgänger: Die kleinen Zwischentracks fehlen dieses Mal, und die boten nochmal ihren ganz eigenen Charme. Aber sonst sind NANOWAR weiterhin in Höchstform und mit Herz und Stahl bei der Sache. Gut, die beiden ersten Tracks (ein Pirate-Metal-Track über enthaltsame Piraten und ein Symphonic-Metal-Track über Schuppen) sind musikalisch verhältnismäßig witzlos wenngleich absolut authentisch und gut komponiert. Sie ziehen ihren Humor eher aus den Texten. „Disco Metal“ ist, nun, genau das, was man erwartet, und „Muscle Memories“ eine kraftvolle Gänsehautballade über Gym-Abhängigkeit.
„Chupacabra Cadabra“ kommt dann unerwartet als neunminütiges Epos reingebrochen, das klingt, als würden RHAPSODY OF FIRE einen ihrer monumentalen Endtracks bringen, wären dabei aber Mexikaner (wahnsinniges Ding), und „Pasadena 1994“ holt SABATONs Joakim Brodén ans Mic, für die kraftvolle SABATONsche Nacherzählung eines… Fußballspiels.
„Dimmu Boogie“ ist partytauglicher Heavy Boogie und „Protocols (Of The Elders Of Zion) Of Love“ ist ein absolut fantastischer Love-Popsong, geschrieben aus der Sicht eines Verschwörungstheoretikers. Mit „The Power Of Imodium“ findet die Platte ihr musikalisch höchst würdiges, episches Ende. Hab ich erwähnt, dass Imodium gegen Durchfall eingesetzt wird?

Fazit:
Die besorgte Frage, ob NANOWAR OF STEEL das Niveau des Vorgänger-Albums halten können, hat sich auf textlicher wie musikalischer Ebene bejaht. Diese Band scheint ein nie versiegender Quell aus geilen Ideen zu sein, der ohne Zweifel den Thron des Parody Metal sein Eigen nennen kann und bei all dem Qualitäts-Blödsinn nie respektlos gegenüber dem ist, was er parodiert. Gebt „Dislike To False Metal“ eine Chance, wenn Ihr ansatzweise was mit Metal anfangen könnt – und am besten bei parallelem Lesen der Texte. Und dann ab auf die Party-Playlist damit.

Anspieltipps:
„Chupacabra Cadabra“, „ Protocols (Of The Elders Of Zion) Of Love“, „Pasadena 1994“ und „The Power Of Imodium“

Jannis

KARDINAL SIN – S.A.L.I.G.I.A

Trackliste:

01. They Crashed In The Storm
02. The Beginning Of The End (Wasteland Symphony Pt. 1)
03. Siege Of Jerusalem
04. Lost Imperium (Wasteland Symphony Pt. 2)
05. Reveal The Sinner’s Soul
06. S.A.L.I.G.I.A
07. In The Line Of Fire
08. Devastation
09. The Velvet Lies
10. The Aftermath (Wasteland Symphony Pt. 3)

Spielzeit: 48:00 min – Genre: Power Metal – Label: Massacre Records – VÖ: 03.03.2023 – Page: www.facebook.com/KardinalSintheBand

 

Hände nach oben, wer hat Bock auf ein bisschen Bumm-Zapp-Midtempo? Okay, nehmt Platz und lauscht, KARDINAL SIN haben ein neues Album draußen! Das zweite erst, doch bereits mit dem Debütalbum haben sie sich eine Nische geschaffen als – nun, gelutschter druckvoller Power Metal mit mehr musikalischem Anspruch. Der kleine strebsame Bruder von Bands wie SABATON, POWERWOLF, BATTLE BEAST & co., wenn man so will, von all den Bands, die knallenden Power Metal mit bombastischen Dingen wie Orgeln, Orchestern und ordentlich Synths kombinieren, große Melodien auf Midtempo mit testosteroniger Stimme bringen und das dann noch kräftig hochproduzieren.
Ein kleiner Grund zum Punkteabzug für „S.A.L.I.G.I.A“ an dieser Stelle: Ja, die Produktion hat gut Power, aber bei all dem, was häufig mal im Hintergrund so abgeht, hätte es entweder noch etwas mehr Definiertheit gebraucht – oder schlicht etwas weniger, was im Hintergrund so abgeht, wenn die Alternative ist, dass man immer mal wieder kleine Wendungen und Melodien erahnen muss.
Nun, das machen KARDINAL SIN dann eben musikalisch wett. Im schlimmsten Fall sind die Songs auf Album Nr. 2 korrekte Power-Metal-Songs nach den Regeln der Kunst, bei denen man nach zwei Wochen als regelmäßiger Metal-Konsument vielleicht nicht mehr zuordnen kann, von wem der Track nochmal war. Das mag mit dem Opener der Fall sein, und auch mit „Siege of Jerusalem“, das aber mit einer auf die coole Weise stimmlich „verbraucht“ klingenden Gastsängerin aufwartet (gerne mehr davon in Zukunft). In den anderen Fällen arbeitet man mit Melodien und Umsetzungsideen, die nicht komplex im Sinne von progressiv sind, aber eben mehr als das, was so manche große Power-Metal-Band heutzutage bringt (husthammerfallhust), um das Publikum zufriedenzustellen – die Trademarkwendungen verpackt in Songs strikt nach Vorlage. Dass KARDINAL SIN diesen bereits auf dem ersten Album „Victorious“ hörbaren Spirit nicht verloren haben, zeigt sich bereits bei „The Beginning Of The End (Wasteland Symphony Pt. 1)“, das einfach im besten Sinne kein Standard ist, ebenso bei „Reveal The Sinner’s Soul“ mit seinem poppigen 80er-Jahre-Gänsehaut-Hard-Rock-Chorus, bei der Komposition des Titeltracks (der aber auch ein bisschen POWERWOLF ist), beim etwas ruhigeren „The Velvet Lies“ und der teils überraschenden Leichtgängigkeit der Melodie von „Devastation“. Und das tut diesem Genre im Speziellen einfach gut!

Fazit:
„ S.A.L.I.G.I.A“ ist eines der Alben, die bis zum Gehtnichtmehr ausproduziert sein müssten, um ihr komplettes Potenzial zu entfalten. Das ist leider nicht ganz der Fall und rechtfertigt mit den weniger besonderen Songs der Platte schon einen Punktabzug, aber nichtsdestotrotz: KARDINAL SIN beweisen mit ihrem Zweitwerk erneut, dass sie geilen Power Metal mit Eiern, Stahl, etwas Plastik, Herz und Hirn machen.

Anspieltipps:
„The Beginning Of The End (Wasteland Symphony Pt. 1)“, „ Reveal The Sinner’s Soul“, „ S.A.L.I.G.I.A“ und „ Devastation“

Jannis

TWILIGHT FORCE – At the Heart of Wintervale

Trackliste:

01. Twilight Force
02. At the Heart of Wintervale
03. Dragonborn
04. Highlands of the Elder Dragon
05. Skyknights of Aldaria
06. A Familiar Memory
07. Sunlight Knight
08. The Last Crystal Bearer
09. The Sapphire Dragon of Arcane Might is Back Again
10. Skyknights of Aldaria (Orchestral Version)
11. The Last Crystal Bearer (Orchestral Version)

Spielzeit: 64:09 min – Genre: Power Metal – Label: Nuclear Blast Records – VÖ: 20.01.2023 – Page: www.facebook.com/twilightforce

 

Die Power Metaller TWILIGHT FORCE haben sich mit ihrem neuen Album „At the Heart of Wintervale“ viel Zeit gelassen! Ganze 4 Jahre gingen seit dem letzten Album ins Land. Man hat also die Livezwangspause durch die Corona Pandemie ordentlich im Studio genutzt und so hatte auch der, auf dem letzten Diskus, neue Sänger Alessandro Conti genug Zeit sich einzufinden.
Das er nun absolut in der Band angekommen ist werden wir später noch herausfinden.
Ansonsten bleibt nur festzuhalten das die Jungs ihren musikalischen Weg unbeirrt weitergehen und weiterhin für Fans von RHAPSODY OF FIRE oder GLORYHAMMER ein gefundenes Fressen sind!

Ab geht die wilde Fantasy Fahrt mit dem selbstbetitelten Opener und Vorabsingle Track „Twilight Force“. Die Geschwindigkeit ist direkt hoch und man spürt quasi das die Jungs nach der langen Wartezeit richtig Bock haben!
Fronter Alessandro ist nach wie vor bestens bei Stimme und spätestens im Refrain fühlen sich die angesprochenen Bandfans wieder direkt wohl.
So muss ein gut gemachter Opener doch sein, oder?
Ein epischer Aufbau, fette Chöre und ordentlich Bombast erwartet uns dann beim Titeltrack „At the Heart of Wintervale“. Hier wird richtig dick aufgetragen, das soll so und das muss auch so in den Augen der Fans. Erneut eine Nummer, wo man sich als Fan nur wohlfühlen kann.
„Dragonborn“ ist dann vielleicht dem ein oder andere zu cheesig und zu poppig, mir gefällt er aber echt gut, zaubert er doch in den aktuell eher düsteren Zeiten durch seine Happy Metalanleihen ein Lächeln in das Gesicht des Hörers. Ein sehr schöner Track!
Der erste überlange Track erwartet uns dann mit „Highlands of the Elder Dragon“. Epic, Bombast, Melodic und Eingängigkeit alles da was man von der Band erwarten kann. Also auch alles gut in den Augen der Anhänger.
Die beiden nächsten Songs „Skyknights of Aldaria“ und „A Familiar Memory” bewegen sich dann eher im Standardmetalbereich, wobei letztgenannter sogar nur ein instrumentales Zwischenstück ist was zwar ganz nett ist, aber aufgrund des letzten Drittels der Scheibe etwas deplatziert wirkt, komme ich gleich noch drauf zu sprechen.
Zuvor haben wir mit der Videosingle „Sunlight Knight“ erstmal noch den nächsten Hit zu verkünden bevor mit dem nächsten Longtrack „The Sapphire Dragon of Arcane Might is Back Again“ die Scheibe dramatisch, episch und cineastisch eigentlich abgeschlossen wird.
Mit eigentlich meine ich die nun noch folgenden Orchestersongs die ja nur andere Versionen von bereits bekannten Songs sind und irgendwie nicht so recht ins Bild passen! Das ist irgendwie eine kleine Mogelpackung die das Album gar nicht nötig hat!

Die Jungs von TWILIGHT FORCE haben in ihrer Pause viel richtig gemacht und ein tolles neues Album für ihre Fans eingespielt was Bombast und Power Metalfans in Verzücken bringen wird! Hier gibt es nicht so viel zu meckern.
Einzig die mit den Orchestersongs aufgeputschte Spielzeit ist ein kleiner Wehrmutstropfen auf eine ansonsten klasse Performance und glasklare Kaufempfehlung für die Band und Genrefans!
Somit spielt man sich zum ersten Mal in die obersten Punktränge hier bei uns.

Julian

 

 

 

MAGIC OPERA – Battle of Ice

Trackliste:

01. The Black Sorcery
02. The Cursed Crown
03. The Legend of the Demon`s Cry
04. Assault on the Castle
05. Ride into the Sun
06. White Dragon
07. The Shadow Man
08. The Book of Evil
09. Under Siege
10. Battle of Ice

 

Spielzeit: 64:06 min – Genre: Power Metal – Label: Eigenproduktion – VÖ: 27.01.2023 – Page: www.magicopera.it

 

2021 erschien das Debütalbum „The Golden Pentacle“ der Band MAGIC OPERA des DERDIAN Keyboarders Marco Garau. Dies basiert auf der Fantasy Saga Amtork die aus Marcos Feder stammt.
Es gab für das Debütalbum recht ordentliche Kritiken, auch hier bei uns, so war es nur eine Frage der Zeit bis wir den 2. Teil der Saga in Form des mir nun vorliegenden Albums „Battle of Ice“ vor uns haben.
Nach wie vor arbeitet Marco darauf mit bekannten Musikern zusammen, z.B. Sänger Anton Darusso (WINGS OF DESTINY) oder die Gitarristen Luca Sellitto (STAMIA) und Enrico Pistolese (DERDIAN).

Na, dann schauen wir doch mal wie uns das neuste Werk so mundet, starten wir mit dem Opener „The Black Sorcery“. Dieses beginnt mit Keyboardklängen und sanften Melodien bevor dann nach ungefähr einer Minute der Song richtig Fahrt aufnimmt!
Der raue Gesang von Fronter Anton passt erst irgendwie so gar nicht in die Orchestrierung, aber schon nach kurzem wird schnell klar das das Ganze dann doch eine tolle, eingängige Mischung ist. Wenn man nicht zu viel Probleme mit massiven Keyboardeinsätzen hat, aber das war ja schon auf dem Debütalbum so.
„The Cursed Crown“ im Anschluss ist dann aber härte technisch stellenweise ein ganz anderer Fall und hebt sich vor allem aufgrund der Growls von Anton extrem vom Vorgänger ab.
Ich bin ja kein Fan von Growling, gut eingesetzt ist es okay, die Hauptsache ist aber es wird im weiteren Verlauf nicht zu viel!
Konzeptionell und auch musikalisch wird im weiteren Verlauf der Faden gut weitergesponnen. Man bleibt immer im Power/Symhonic und Bombast Metal Fahrwasser, ist mal mehr mal weniger eingängig unterwegs und kann mit einem interessanten Songwriting punkten.
„The Legend of the Demon`s Cry“ als Beispiel ist extrem von seinen Tempobrüchen und seinen Keys geprägt wo hingegen „Assault on the Castle“ härtetechnisch mit Growls wieder nach vorne geht.
Der Mittelteil ist dann aber mit „Ride into the Sun“ und „White Dragon“ RHAPSODY OF FIRE Power Metal in Reinkultur, das erfreut die Fans zu 100%.
Definitiv erwähnenswert ist dann auch das eher ruhige und epische „The Shadow Man“ was mega eingängig ist und eine schöne Abwechslung zum bisherigen Power Metal bietet!
Im letzten Drittel gibt es dann auch songtechnisch wenig Überraschungen zum bisher gehörten und mit dem 11 minütigen Titeltrack „Battle of Ice“ wir dann das sehr ordentliche zweite Album der Band klasse abgeschlossen.

Ganz klar das neue MAGIC OPERA Album ist keine leichte Kost! Man benötigt definitiv den ein oder anderen Durchlauf bis sich alle Songs komplett erschließen.
Das neue Album ist abwechslungsreicher und vielschichtiger als das Debüt und vor allem Fronter Anton zeigt wie variabel er sein kann.
Fans von italienischen (Bombast) Power Metal der Marke RHAPSODY OF FIRE mit ordentlich Keyboardeinsätzen sei dieses Album und die Band auf jeden Fall ans Herz gelegt!
Unterstützt die Band die ohne großes Label im Rücken agiert, eine klare Kaufempfehlung für die angesprochene Zielgruppe!

Julian

 

 

THE LIGHTBRINGER OF SWEDEN – The New World Order

Trackliste:

01. The Continuing
02. The Beast is Rising
03. Free the Angels
04. Heroes of the Past
05. Strike Back
06. Where the Eagles Fly
07. Lucifer
08. Back from the Dead
09. The Caveman
10. Fly Away

 

Spielzeit: 56:37 min – Genre: Power Metal – Label: Eigenproduktion – VÖ: 18.01.2023 – Page: www.thelightbringer.se

 

Die schwedische Newcomerband THE LIGHTBRINGER OF SWEDEN hatte mich 2020 mit ihrem Debütalbum „Rise of the Beast“ mal so richtig aus den Latschen gehauen! Klassischer, europäischer Power Metal der vom Mastermind und Gitarristen Lars Eng bestens initiiert wurde!
Als Sänger fand er nach etwas Suche den deutschen Profi Herbie Langhans und mittlerweile wurde das Projekt zu einer richtigen Band und mit Tobbe Jonsson (Schlagzeug). Carsten Stepanowicz (Gitarre, RADIANT) sowie Johan Bergqvist (Bass, TRAIL OF MURDER) ergänzt.
Die Songs auf dem neuen Album stammen aber nach wie vor aus der Feder von Mastermind Lars, aber breiter instrumental aufgestellt ist ja immer gut!

Stilistisch bleibt man sich der Linie vom Debüt treu und das hört man auch direkt beim ersten richtigen Song „The Beast is Rising“, welcher nach dem stimmungsvollen Intro „The Continuing“ erklingt.
Mit Schmackes beginnt der Song, flotte Riffs, Sänger Herbie ist eh über jeden Zweifel erhaben, und die notwendige Portion Eingängigkeit lassen den Song schnell in die Gehörgänge wandern und sich dort festsetzen!
„Free the Angels“ ist dann insgesamt auch nicht schlecht, es fehlt ihm aber etwas an Klasse, um an den erstklassigen Vorgängersong anzuknüpfen.
Ganz anders ist dann „Heroes of the Past“ unterwegs! Ein interessanter Aufbau paart sich mit einem Ohrwurmchorus, der sofort zündet und den Song zu einem Highlight der Scheibe werden lässt.
Das flotte „Strike Back“ im Anschluss nimmt dann das Qualitätslevel gekonnt auf und weiß ebenfalls direkt zu gefallen.
Sehr unterschiedlich sind dann die folgenden Songs „Where Eagles Fly“ und „Lucifer“ geraten. Ersterer ist eine schöne Powerballade die wunderbar ins Konzept passt, letzterer Song ist eine epische Nummer, die schön abwechslungsreich daherkommt und mit seinem tollen Chorus sofort einschlägt.
Beides also absolute Top Songs, die sich sehen und hören lassen können!
Und zack sind wir nun schon im letzten Drittel der Scheibe angelangt wo es qualitativ auch wenig zu meckern gibt.
„Back from the Dead“ schüttelt mit seinem erdigen Groove den Staub aus den Boxen, „The Caveman“ ist dann wieder eine epische Ohrbombe geworden und das abschließende „Fly Away“ bietet dann nochmal klassischen Melodic Power Metal der auch keine Anlaufprobleme hat.

Es ist doch schön, wenn man direkt zum Jahresbeginn gleich das erste kleine Highlight verzeichnen kann! Das Niveau des Debüts können THE LIGHTRBINGER OF SWEDEN ohne Probleme halten und sogar noch ein bisschen steigern. Mit den vielen Hits an Bord fällt das den Jungs aber auch nicht schwer.
Melodic Power Metalfans haben hier direkt die erste Ohrbombe die man sich schnellstens zulegen sollte, am besten direkt über die Bandhomepage!
Beide Daumen hoch also und eine ganz klare Kaufempfehlung für die angesprochene Zielgruppe!

Julian

 

SILVER BULLET – Shadowfall

Trackliste:

01. Overture To Armageddon
02. Shadow Of A Curse
03. The Ones To Fall
04. Creatures Of The Night
05. Soul Reaver
06. …And Then Comes Oblivion
07. Nighthunter
08. Dusk Of Dawn
09. Falling Down
10. The Thirteen Nails

 

Spielzeit: 45:14 min – Genre: Melodic Metal – Label: Reaper Entertainment – VÖ: 20.01.2023 – Page: www.facebook.com/SilverBulletOfficial

 

SILVER BULLET – mir bekannt seit ihrem grandiosen letzten Album „Mooncult“, das auf ehrenwerte Weise Symphonic Power Metal nochmal die Härte verliehen hat, die das Genre so oft vermissen lässt. Nun sin’se wieder da mit „Shadowfall“ und ziehen ihr Erfolgskonzept nicht nur weiter durch, sondern professionalisieren es auch noch. Muss man ganz deutlich so sagen: Knallender Sound, eine echt gute Menge an Orchester und Chören, top gespielt, top gesungen und nach wie vor nicht zu sehr nach Power-Metal-Schema F komponiert. Im Gegenteil, man ist songwritingtechnisch ein bisschen moderner geworden und ist einfach hinsichtlich des Kompositionsstils nun etwas mehr Symphonic Modern Power Metal, ohne sich dabei in Modern-Klischees zu verlieren. Der gänsehautige Track, der noch am ehesten als Ballade durchginge, ist mit „…And then Comes Oblivion“ dabei. Der schnelle, erbarmungslose Track geht dem mit „Soul Reaver“ voran. Der 80es-Hard-Rock-inspirierte Stampfer fehlt dank „The Ones To Fall“ ebenso wenig, und dazu gibt es viel dazwischen, das Fans von nicht-zu-Modern Power Metal mehr als zufriedenstellen sollte. All das ist gefühlt etwas live-kompatibler als vormals gestaltet (und eine Deutschlandtour steht an, liebe Leute) und ermöglicht viele Ein-Wort-Fangesänge und Klatschparts, ohne stupide zu sein.
Das Orchester klingt dabei so, wie es soll (ja, ist aus der Dose, aber erzeugt doch sein bombastisches Kinotrailer-Feeling) und auch der Chor darf immer wieder mal mehr, als nur AAH oder OOH zu machen oder die Gesangsstimme zu imitieren. Für alle, die also bis hierhin angetan sind, ohne SILVER BULLET irgendwie zu kennen, sei hier schonmal eine warme Reinhörempfehlung zu Screen gebracht, wenn man denn mit dem soweit einzigen Kritikunkt klarkommt: Es gibt diese Technik von Orchester- und Chor-Hits, bei denen möglichst viele Orchester-Instrumente oder Chorstimmen einmal mit Wucht abgeschossen werden (BATTLE-BEAST-Hörer lieben diesen Trick). Die ist auf „Shadowfall“ etwas zu inflationär und wirkt durch ihren exzessiven Einsatz irgendwann unkreativ. Aber was Chor/Orchester-Kreativität angeht, gibt es hier sonst schon noch genug zu hören.
Für die SILVER-BULLET-Fans: „Mooncult“ überzeugte seinerzeit als atmosphärisches, konzeptuelles Hexenwerk. Derweil sagt der Promotext über „Shadowfall“, man sei dieses Mal an kein limitierendes Thema gebunden gewesen. Macht daraus, was Ihr wollt, ich würde mich freuen, beim nächsten Mal wieder ein Konzeptalbum von den Boys zu hören, denn die „Limitierung“ ermöglicht auch eine Erschaffung einer durchgängigen Atmosphäre, die mich bei „Mooncult“ gerade begeistert hat. Diese findet sich, zusammen mit SILVER BULLETs etwas naiverer, freierer, weniger kalkulierter Kompositionsweise insbesondere bei „Creatures Of The Night“ und „The Thirteen Nails“ wieder, die beide absolut edel sind, beim Rest jedoch weniger.

Fazit:
Ja, ich empfehle in diesem Fazit noch einmal „Mooncult“, weil es einfach top ist. Ich empfehle ebenso „Shadowfall“, denn wenn man beim einen Album Aspekte findet, die man gerne ein bisschen anders hätte, während man es ansonsten geil findet – dann besteht eine reelle Chance, dass man diese Aspekte auf dem jeweils anderen Album in den eigenen Wünschen entsprechender Form vorfindet!

Anspieltipps:
„Creatures Of The Night“, „The Thirteen Nails“, „Dusk Of Dawn“ und „Soul Reaver“

Jannis

IRONBITE – The Great Escape

Trackliste:

01. Machine Hearts
02. Storm Before The Dawn
03. The Devil To Kill
04. The Bite
05. Black Flag
06. Demons
07. Total Eclipse
08. Ghost Town Riders
09. Young Gunz
10. Supernova

Spielzeit: 44:12 min – Genre: Heavy Metal – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 25.11.2022 – Page: www.facebook.com/IronbiteOfficial

 

Es ist okay, sich Hilfe zu holen, nicht alles immer komplett alleine schaffen zu wollen, obwohl es außerhalb des Machbaren liegt. Und weil mir momentan eine miese Erkältung mein Hörvermögen beeinflusst, hole ich mir an dieser Stelle einfach mal den Support anderer Reviews ein, wenn es um die Beschreibung der Soundqualität von IRONBITEs zweitem Album „The Great Escape“ geht. Entgegen meiner Einschätzung ist die von Alexander Dietz (HEAVEN SHALL BURN) produzierte Platte wohl doch nicht lärmend und etwas „zu viel von allem“ produziert (danke u.a. an Bleeding4Metal), sondern knallt einfach gut, und damit ist mein Hauptkritikpunkt an der Platte schonmal gegessen. Denn abseits dessen ist das neue Werk der Sachsen-Anhalter ein bunt gemischtes Metal- und Rock-Potpurri, das in seiner Art, Freude an Vielseitigkeit und Grundstimmung für mich Erinnerungen an das großartige „Revolt Regime“ von MERGING FLARE weckt. Munter wandert das Quintett durch aggressiven Heavy Metal, Power Metal, Punk Rock, Hard Rock, bringt Folk-Anleihen ein, klingt mal böse, mal cool, mal nachdenklich, mal feierlich, mal nostalgisch. Heavy Metal bleibt dabei praktisch immer das Grundgenre, mit leichter Tendenz zu mehr ballernd als erwartet und melodischen, dichten Refrains. Die weisen ein gutes Maß an Wiedererkennungswert auf und fühlen sich allermeistens nicht an, als hätte sie jede zweite Hard&Heavy-Band schonmal geschrieben. Gelungen ist auch die Riffarbeit, zu bewundern insbesondere bei „Storm Before The Dawn“ und „The Devil To Kill“, ebenso die Vocals von Sebastian Sachse, die über alle Genretendenzen nahtlos in die jeweilige Stimmung integriert werden, und das ist eigentlich das beste, was vocaltechnisch in so einem Album passieren kann. Gelungen ist auch die Albumstruktur; die Songreihenfolge erlaubt mit dem Drum- und Gitarren-gewitterigen „Machine Hearts“ als Opener tendenziell im Verlauf des Albums mehr Emotion, mehr ausgeprägte Melodien und Gänsehautmomente – während beispielsweise der Hard-Rock-Track „Total Eclipse“ als zweiter oder dritter Track seltsam herausgestochen wäre. Gut, ob ich „Ghost Town Riders“ nicht doch ein bisschen zu abseits finde, möchte ich an der Stelle nicht endgültig sagen, aber selbst dann liefe der Track noch als gut gemachter und humoristischer Western-Ausflug.

Fazit:
Man kann es immer übertreiben beim Versuch, ein Album vielseitig als Stunt zu gestalten. Man kann damit auch gewinnen und ganz explizit unterschiedliche Genres pro Song bedienen, wie SLAVES TO FASHION mit „The History Of Heavy Metal“. Bei IRONBITE klingt das Resultat aber weniger nach einem Versuch, sondern nach etwas, das im Songwritingprozess praktisch automatisch geschehen ist, und das ist der Schlüssel zur erfolgreichen Komposition eines Metalalbums, das seine Einflüsse in so vielen Genres findet und dennoch wie aus einem Guss wirkt. Cooles Ding, liebe IRONBITE!

Anspieltipps:
Keine expliziten – den besten Eindruck von „The Great Escape“ bekommt man wohl beim kurzen Antesten verschiedener Songs.

Jannis

JUDICATOR – The Majesty of Decay

Trackliste:

01. Euphoric Parasitism
02. The Majesty of Decay
03. From the Belly of the Whale
04. Daughter of Swords
05. Uras Minor
06. Uras Major
07. The High Priestess
08. The Black Elk
09. Judgment
10. Metamorphosis

 

Spielzeit: 60:59 min – Genre: Power Metal – Label: Prosthetic Records – VÖ: 22.11.2022 – Page: https://judicatormetal.bandcamp.com/

 

JUDICATOR die amerikanischen Power Metaller sind nun schon ein paar Jahre ständiger Gast bei uns in der Rock-Garage.
Das letzte Album „Let there be Nothing” erschien kurz vor der Corona Pandemie und danach war die Band erstmal zum Pausieren gezwungen.
In dieser Pause gab es auch noch ein paar Lineup Wechsel, die die Band dann verkraften musste. Kopf und Mastermind der Band ist aber nach wie vor Sänger John Yelland.
Waren bislang die lyrischen Themen eher im Fantasy Kosmos angesiedelt ist das neue Werk „The Majesty of Decay“ lyrisch ein sehr persönliches Werk basierend auf den Erfahrungen von John bei der Begleitung seines Bruders in den Tod.

Und diesen Unterschied stellt man direkt fest, wenn man den ersten Tracks lauscht, beginne wir mit dem Opener „Euphoric Parasitism“. Es geh nämlich nicht direkt zur Sache, sondern die Nummer hat eine etwas längere Einstiegsphase wo schnell klar wird, hier ist man viel progressiver unterwegs als auf den bisherigen Alben! So bleibt die Nummer auch härtetechnisch ganz klar, dass ein oder andere schuldig was man bislang als Fan so gewöhnt war.
Der anschließende Titeltrack „The Majesty of Decay“ geht dann härtetechnisch schon in die richtige Richtung und besitzt ebenfalls wieder einen eher progressiveren Aufbau. Die Harmonien für die JUDICATOR ja bekannt sind, sind aber hier auch vorhanden, von daher kann man hier schon eher von gewohntem Futter für die Bandanhänger reden.
Bislang waren die Tracks also keine leichte Kost und das bleibt auch so beim folgenden „From the Belly to the Whale“.
Härtetechnisch ganz weit vorne ist dann „Daughter of Swords“. So als ob die Band sagen möchte, Hey es geht nicht nur tierisch progressiv, wir können es auch noch anders. Man muss aber klar festhalten das die mega eingängigen Songs der bisherigen Alben der Vergangenheit angehören, denn auch hier wird man den ein oder anderen Durchlauf benötigen.
Die beiden nächsten Songs „Uras Minor“ und „Uras Major“ gehören lyrisch zusammen, musikalisch ist man ähnlich unterwegs, wobei erst genannter Song härtetechnisch und letztgenannter Song melodisch punkten kann.
Und auch im letzten Drittel der Scheibe bleibt man sich der bisherigen Linie auf der Scheibe treu und hat progressive Power Metal Stücke an Bord die den ein oder anderen Durchlauf benötigen, aber dann größtenteils ordentlich zünden!
Glanzpunkte sind hier auf jeden Fall, dass interessant orchestrierte, weil mit Bläsern unterstützt, „The High Priestess“ und die lyrisch und instrumental sehr gelungenen, aber auch anspruchsvollen „Judgment“ sowie „Metamorphosis“.

Puuh ganz schön schwere Kost das neue JUDICATOR Werk! Sowohl lyrisch als auch instrumental wird dem Hörer hier einiges geboten und abverlangt, so dass der Zugang zur Scheibe definitiv erschwert wird.
Da ist es gar nicht so leicht ein abschließendes Fazit und Benotung zu finden, aufgrund der Sperrigkeit halte ich mich mal etwas zurück, wer mit verschachtelten und komplexen Songstrukturen kein Problem hat darf gerne 1 bis 1,5 Punkte drauf packen! Musikalisch ist das Ganze nämlich schon ziemlich geil!

Julian

 

ARRAYAN PATH – Thus Always To Tyrants

Trackliste:

01. Oh Dark Tears (Aftermath)
02. The Usurper
03. The King’s Aegis… They Came From The Taygetos Mountains
04. The Battle Of Cnidus
05. Artaxerxes II Mnemon
06. Crossing Over To Phoenicia
07. In Salamis
08. Raid Of The Achaemenids
09. Of Royal Ancestry
10. The Legend Of Evagoras
11. Army Of The Myrmidons – Return To Troy Pt. II (Origins)

Spielzeit: 64:16 min – Genre: Epic Power Metal – Label: Pitch Black Records – VÖ: 09.12.2022 – Page: www.facebook.com/arrayanpath

 

Ein neues Album von ARRAYAN PATH ist mir immer ein besonderer Grund zur Freude, und ich war beinahe enttäuscht darüber, nach „Dawn Of Aquarius“ und „Archegonoi“ (je 9,5 Sterne) an „The Marble Gates To Aperion“ nur neun verteilen zu können, da es mir doch in Sachen kompositorischer Gesamtqualität einen Ticken schwächer vorkam. Also ein bisschen Sorge, ob sich der Trend fortsetzt – und hiermit präsentiere ich heute stolz die erste ARRAYAN-PATH-Rezension von mir, die sich einfach locker die volle Punktzahl verdient hat.
„Thus Always To Tyrants“. Junge Junge. Erster Track ist noch nicht vorbei und es steht bereits fest, dass hier ein grandioses Epic-Power-Metal-Werk vorliegt. Das Orchester klingt authentischer und liebevoller programmiert denn je, die Vocals von Nicholas Leptos werden gefühlt mit jedem Album etwas stärker und haben nur noch wenig Luft nach oben (Auf dem aktuellen ist er theatralisch wie nie unterwegs, ohne je peinlich zu wirken) und absolut jeder Track auf „Thus Always To Tyrants“ wirkt absolut schlüssig, obwohl sich ARRAYAN PATH nicht von ihrer Liebe zu plötzlichen Brüchen und unvorhersehbaren Wendungen verabschiedet haben. Diese Liebe, dazu die Detailverliebtheit, die Auskomponiertheit und kleine Prog-Tendenzen macht selbst schwächere Alben des Quintetts aus Zypern zu einer lohnenden Angelegenheit. Das hier ist keins davon. Das ist ein majestätisches Konzeptalbum über König Evagoras, den Herrscher des Königreichs von Salamis (?) auf Zypern (Ja, gelegentlich reißt einen das Wort „Salamis“ ein Stück weit raus, aber ist ja immerhin ganz lustig), das mal bombastisch, mal zurückhaltend, mal straight metallisch schnell noch auf meine Liste der besten Alben 2022 klettert.
Alleine wegen Tracks wie dem PRIESTig beeinflussten „Crossing Over To Phoenicia“ (hatte ich nicht erwartet und haut voll rein) und dem fast leichtgängigen „The Battle Of Cnidus“ (Überhit) lohnt sich die Platte und das allen Erwartungen widersprechende „In Salamis“ setzt dann ein Siegel auf die ganze Sache.

Fazit:
Nee, ernsthaft: „Thus Always To Tyrants“ ist eines der ganz wenigen Alben, die mich beim ersten Hören in echte Begeisterung versetzen können, weil einfach alles stimmt. Sound, Instrumentalleistung, Vocals, Komposition, Arrangements, Choreinsatz, Orchesterprogramming, Synths, Entertainmentfaktor, Wiedererkennungswert, Ernstnehmbarkeit: Wer mit hochmelodiösem Power Metal mit Orchester und Songwriting abseits der ausgelutschten Gänsehaut-Formeln was anfangen zu können glaubt, sollte sich dieser Erfahrung nicht berauben. Begeisterung! Jetzt nochmal „The Battle Of Cnidus“ hören gehen.

Anspieltipps:
„The Battle Of Cnidus“, „Crossing Over To Phoenicia“, „In Salamis“, „Oh Dark Tears (Aftermath)“ und „The Legend Of Evagoras“

Jannis

KRILLOAN – Emperor Rising

Trackliste:

01. Prince of Caledor
02. Sons of the Lion
03. Fireborn
04. Return to Melnibone
05. Emperor Rising
06. Break of Dawn (Brothers in Arms)
07. Into the Storm
08. Stormlight
09. Angels Sacrifice

 

 

Spielzeit: 36:53 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 09.12.2022 – Page: www.facebook.com/krilloanofficial

 

2021 ließen die Power Metaller von KRILLOAN das erste Mal von sich hören. Da erschien die Debüt EP „Stories of Times Forgotten“.
Ein Hommage an den europäischen Power Metal mit einem Schuss Epic.
Und nun ist das erste Fullenght Album mit den Namen „Emperor Rising“ in den Startlöchern wo es mit Matthias Graf (EVERTALE), Jack Reynolds (BATTLE BORN) und Johan Karlsson (EVERMORE) drei musikalische Gäste gibt und die Fans von so Bands wie BLIND GUARDIAN, HELLOWEEN, HAMMERFALL oder BLOODBOUND ihre wahre Freude dran haben werden!

Mit der Vorabsingle „Prince of Caledor” wird die Scheibe gestartet. Flott und melodisch bahnt sich die Nummer ihren Weg und klingt zu 100% nach typischen Euro Power Metal den man entweder liebt oder hasst.
Der Song bleibt schön im Ohr hängen und hat die angesprochene Mischung aus Power und Epic Metal. Ein toller Start.
„Sons of the Lion“ im Anschluss schlägt dann eigentlich in eine recht ähnliche Kerbe ohne aber an Qualität einzubüßen.
Ach ja ein Wort noch zum Gesang, der ist recht hoch angesiedelt, zu jeder Zeit aber kontrolliert, muss man aber definitiv auch mögen!
Und wo wir gerade bei Epic sind, die ist hier etwas mehr im Vordergrund was die Nummer schön vom bisherigen Rest abhebt.
Bei „Return to Melnibone“ handelt es sich nur um ein atmosphärisches Zwischenstück was wohl nur den Weg zum anschließenden Titeltrack „Emperor Rising“ ebnen soll. Dieser ist mit das Beste was wir hier auf der Scheibe zu hören bekommen, mega eingängig, episch und mit genug Druck, einfach ein absolut würdiger Titeltrack!
„Break of Dawn“ hält dann ebenfalls die Epic Fahne weiterhin hoch, leider bleibt man hier dann aber eher im Standardmetalbereich und kann nicht ganz an die bisherigen Hits anschließen.
Im letzten Drittel bekommen wir bei „Into the Storm“ dann wieder die volle Power Metalkeule geboten, bevor es dann beim abschließenden „Angels Sacrifice“ wieder epischer zur Sache geht.

So an sich ist das erste komplette Album der Jungs von KRILLOAN schon ein starkes Stück europäischen Power Metals der auch einen gehörigen Schuss 90iger Metals abbekommen hat. Die genannten Referenzbands sind gut gewählt und sollten klar machen für wen das Albums etwas ist!
Das nächste Mal wäre eine längere Spielzeit, der ein oder andere Überhit mehr und der ein oder andere Standardtrack weniger gut, ansonsten gibt es aber nicht viel zu meckern!

Julian