Anlässlich der Veröffentlichung des Debütalbums „Fire To Ice“ der schwedischen Metaller SACRED stand mir Gitarrist Jonatan Hallberg für ein sehr angenehmes Gespräch zur Verfügung es war nicht nur ein Interview sondern irgendwie ein Gespräch unter zwei Musik verrückten Junkies die sich angeregt unterhielten.
RG: Hallo Jonatan, vielen Dank das du mir für dieses Gespräch zur Verfügung stehst. Und vielen dank für das Präsent.
JH: Hi Helmut, bitte bitte aber ich habe für das Interesse und deine Rezis über unser Debütalbum zu danken. Und das du über unsere Musik schreibst.
RG: Die Hauptsache ist das ihr euch mit meinem Review identifizieren könnt.
JH: Ja sicher, wir fühlen uns dabei sehr großartig und sind sehr dankbar, vor allem bei voller Punktzahl.
RG: Wie denkst du über die Idee die ich auf euren Facebook Account über eine gemeinsame Tour mit SIX FOOT SIX und DYNAZTY geschrieben habe?
JH: Ich finde das dies eine coole Idee ist. Ich hatte leider noch keine Zeit mit beiden Bands über diesen Vorschlag zu reden wie sie darüber denken. Aber ich denke das ist eine wirklich guter Einfall, wer weiß vielleicht ergibt sich eine Möglichkeit das so zu realisieren. Allerdings weiß ich noch nicht wie die Jungs der anderen Bands darüber denken, vielleicht sind sie an so einem Line Up und mit uns auf Tour zu gehen interessiert.
RG: DYNAZTY befinden sich momentan mit NANOWAR OF STEEL und TRICK OR TREAT in Deutschland auf Tour, ich konnte sie schon zwei Mal Live sehen. Einmal waren sie Headliner und das zweite Mal waren sie Special Guest bei KISSIN‘ DYNAMITE. Und beide male waren sie fantastisch.
JH: Wirklich, das ist ja stark.
RG: Wie fallen die Reaktionen zu eurem Album weltweit aus? Hast du da ein paar Infos für mich?
JH: Wir erhalten sehr gute Reaktionen und Reviews. Es gibt keine schlechten Dinge die über das Album berichtet werden. Die Leute sind äußerst erfreut über das Album, genauso wie wir und natürlich über die überwältigenden Reaktionen. Es ist einfach großartig wenn etwas wie unser Album das wir geschaffen haben solchen Anklang findet. Wir bekamen jetzt vom Schweden Rock Magazin eine 9 von 10 und das ist wirklich unglaublich. Die meisten Reviews wie deiner bewegen sich bei Full House oder im Rahmen von 7 bis 10 von 10 Punkten. Man kann sich nicht mehr wünschen als das was wir gerade erfahren.
RG: Habt ihr diese Reaktionen oder hohen Bewertungen erwartet?
JH: Ich persönlich nicht, ich glaube an unsere Musik, an das Album und die Band. In der Zeit bevor das Album veröffentlicht wurde wussten nicht viele Leute von und über uns. Und wir sind sehr happy darüber das das Album so gute Reviews bekommt und auch so viele Schreiber die davon Notiz nehmen. Ich bin auch unserem Label Stormspell Records dankbar da sie einen sehr guten Job machen in Bezug auf Promotion sonst würde unser Album nicht so eine Wirkung haben. Schließlich verschickt das Label die Presskits an die Magazine. Das trägt auch dazu bei das unser Album einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht. Um ehrlich zu sein, ich schwebe momentan über den Wolken und könnte nicht stolzer sein.
RG: Nicht zu Hoch schweben sonst stoppst du an Wolke 7 bei Lemmy, Dio und Steve Lee.
JH: Nein, Nein jetzt noch nicht, keine Sorge ich arbeite hart daran mit beiden Füßen auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben.
RG: Wie sehen die Reaktionen in eurer Heimat in Schweden so aus?
JH: Wie ich gerade erwähnte den Review vom Schweden Rock Magazin, und wir erhalten Nachrichten von Leuten die noch nie von uns gehört haben und das Album sehr mögen. Es sieht so aus als wenn die meisten Leute in Schweden oder besser gesagt auch der Rest der Welt sind der Meinung das „Fire To Ice“ ein Album im Classic Heavy Metal Sektor ist das eben genau diesen alten Classic Heavy Metal zurückbringt. Ich denke wir haben mit diesem Album den Nagel genau auf den Kopf getroffen und eine Punktlandung hingelegt.
RG: Das kann ich so nur bestätigen. Warum habt ich euch für einen Deal mit dem amerikanischen Label Stormspell Records entschieden? Es gibt doch gerade in Deutschland oder auch den Rest Europas einige sehr gute und große Labels mit sehr vielen Kontakten in der Welt und Vertriebsmöglichkeiten. Ich habe versucht das Album in Amerika beim Label zu bestellen da kommt eine gepfefferte Rechnung auf den Hörer zu, die CD + Versandkosten und auf diesen Betrag fällt dann noch die in Europa fällige Einfuhrabgabe an das macht dann für eine CD 39,- Euro.
JH: Da muss ich dir Recht geben, sicher haben wir mit einigen Kontakt aufgenommen und versucht einen Vertrag zu bekommen. Zu diesem Zeitpunkt war für uns Stormspell Records der Richtige Partner mit dem wir unser Album veröffentlichen wollten. Robin Utbult hat bei AIR RAID mit Stormspell zusammen gearbeitet, also erschien es uns als richtige Entscheidung. Robin meinte das sie gute Arbeit für AIR RAID geleistet haben, also haben wir uns für Stormspell entschieden.
RG: Für den Vertrieb in Europa wäre doch ein europäisches Label besser oder nicht?
JH: Ja sicher. Ich weiß nicht wie offiziell das ist aber wir stehen mit einem deutschen Label wegen eine Veröffentlichung einer Vinyl Version von „Fire To Ice“ (kurz nach dem Gespräch wurde vom Label bekannt gegeben das FHM die Rechte für die Vinyl und CD Auflagen hat) in Kontakt, mehr Infos gibt es bald. Das fühlt sich sehr gut an und wird auch für die Fans eine gute Sache sein. In Anbetracht der Optionen die wir damals hatten war es das Richtige mit Stormspell das Album als CD heraus zu bringen. Unsere Idee ist es momentan das Album als Vinyl über das deutsche Label heraus zu bringen. Das wird eine abgefahrenes Ding unser Album als Vinyl in Händen zu halten.
RG: Wird es eine limitierte Vinyl Auflage oder sind mehrere geplant?
JH: Es wird erst mal eine limitierte Auflage, wie hoch die sein wird weiß ich jetzt nicht, geben und je nachdem wie der Absatz aussieht kann es sein das es eine zweite Auflage geben wird. Vielleicht werden es auch mehr das kann man jetzt noch nicht beantworten, das wird die Zukunft zeigen.
RG: Manche Songs auf „Fire To Ice“ haben echtes Potential für Radio Airplay, hast du da vielleicht Infos wie es mit Radios aussieht?
JH: Ja, eine Station hat uns kontaktiert wann wir das Album veröffentlichen, ich glaube das war Laut.FM, die „Fire To Ice“ spielten. Und es gab jemanden aus Österreich mit einer sehr kleinen Radiostation der Interesse hatte unsere Songs zu spielen. Wie es bei größeren Stationen aussieht kann ich nicht beantworten, da fehlen mir auch die Infos.
RG: Weißt du wie sich das Streaming verhält? Welche Länder spielen da ganz vorne mit?
JH: Das Video vom kompletten Album auf dem NWOTHM (New Wave Of Traditional Heavy Metal) Channel wurde über 16000 Mal angesehen. Auf Spotify sieht die Sache von Song zu Song unterschiedlich aus. „Gateway To The Gods“ ist der Song der am meisten gestreamt wurde, die Zahlen gehen langsam nach oben. Alle Songs bewegen sich über 5000 Streams pro Song, stetig steigend. Auf Spotify entwickelt sich das Album positiv, für uns hat es den Eindruck das die Leute unser Album mögen und das freut uns natürlich.
RG: Kannst du einsehen welches Land führt und wie da die Reihenfolge aussieht?
JH: Die Top Five sind Schweden, USA, Deutschland, Großbritannien und Brasilien, dann folgen noch Italien, Polen. Das Album wird langsam bekannter.
RG: Wie hoch ist der Einfluss von deutschen Heavy Metal Bands, die wie etwa HELLOWEEN, ACCEPT, WARLOCK oder RUNNING WILD einen sehr großen Fußabdruck besitzen?
JH: Wir haben definitiv Einflüsse von diesen Bands, alle in der Band haben viel HELLOWEEN, ACCEPT und RUNNING WILD die großartig sind gehört. Aber auch HEAVENS GATE, ich kann es nicht mit Gewissheit sagen aber meine das die auch aus Deutschland stammen, sagt dir der Bandname etwas?
RG: Ich kenne den Namen, gehört habe ich von ihnen noch nichts.
JH: Es gibt ein bomben Album von HEAVENS GATE ich glaube der Titel lautet „Living In Hysteria“. Uns haben auch andere Bands geprägt wie die SCORPIONS die sich im Hard Rock befinden. Deutsche Bands haben mit Sicherheit einen hohen Einfluss auf SACRED. Ich glaube sogar das Deutschland das Heavy Metal Land überhaupt in Europa ist. Anderseits haben auch die guten alten englischen Bands wie besonders IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST, BLACK SABBATH oder DEEP PURPLE ihre Spuren bei uns hinterlassen.
RG: Ich finde das die Einflüsse nicht zu stark herausstechen.
JH: Wirklich? Sehr interessant. Einige Leute brachten RIOT ins Spiel. Die Vier Bands die den Kern der Einflüsse bilden sind IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, HELLOWEEN und QUEENSRŸCHE.
RG: Den größten Einfluss den ich hören kann ist QUEENSRŸCHE, ihr habt ja auch die Coverversion von „Queen Of The Reich“ auf dem Album, dass sehr gut gelungen ist.
JH: Oh vielen Dank für das Kompliment. Das freut mich natürlich. Das war ein Heidenspaß den Song aufzunehmen. Wir haben den Song über die Jahre in manchen Shows gespielt und im Proberaum geübt. Für uns stand fest das er sehr nahe an SACRED als Band dran ist und somit der perfekte Song für das Album ist.
RG: Da wäre ich gerne eine Maus in eurem Proberaum.
JH: Die Idee gefällt mir.
RG: Ich hoffe das ihr mal nach Deutschland kommt um Live für Stimmung zu sorgen.
JH: Glaub mir das würden wir sehr gerne machen. Ich habe mit CRYSTAL EYES, wo ich immer noch Mitglied bin, auf dem Truveheim Festival Hallbergmoos-München gespielt, vielleicht ergibt sich da die Möglichkeit, du wohnst ja in der Nähe von München.
RG: Diese Vorstellung gefällt mir, ich bin gespannt ob ich SACRED mal auf diesem Festival sehen kann.
JH: Für dieses Jahr steht das Line Up schon, aber wer weiß vielleicht klappt es nächstes Jahr. Das wäre großartig weil das Truveheim ein sehr cooles Festival ist. Ich liebe und bevorzuge die kleinen und familiären Festivals.
RG: Weißt du vielleicht wie viele Leute sich damals beim Trveheim unter dem Publikum befanden?
JH: Ich schätze als wir dort gespielt haben waren es etwa 700 Leute. Ich mag solche Veranstaltungen am liebsten weil man einfach sehr nahe an den Leuten dran ist und die pure Energie des Publikums spüren kann. Wir werden daran arbeiten das ich mit SACRED wieder auf dem Trveheim spiele aber auch Wacken wäre ein Spektakel. Die Zukunft wird uns die weitere Entwicklung zeigen. Vielleicht greifen wir auch deine Idee mit DYNAZTY und SIX FOOT SIX auf wenn beide auch Lust darauf haben.
RG: Wacken ist bestimmt ein Erlebnis aber für mich einfach zu Groß.
JH: Da gebe ich dir Recht. Wenn man in einer familiären Atmosphäre spielt und den Schweiß der Leute sieht die bei bester Stimmung sind ist schon einmalig. Die Energie zwischen Band und Publikum ist einfach besser als bei einem großen Festival.
RG: Wie sieht es beim Schweden Rock Festival aus? Könnt ihr da spielen?
JH: Vielleicht ergibt sich was, wir sind in Kontakt mit dem Veranstalter. So wie es momentan aussieht steht das Line Up für dieses Jahr fest. Aber wer weiß eventuell nächstes Jahr.
RG: Wie sieht es mit Merch aus? Habt ihr einen eigenen Shop und wo wird das hingeschickt?
JH: Nein, da sich alles im kleinen Rahmen bewegt, der einfachste Weg ist über Messenger auf Facebook. Wir haben eine Firma die Print by Order macht. In etwa eine Firma die nach Eingang der Bestellungen Merch bedruckt und dann auch gleich den Versand tätigt. Momentan bestehen die Artikel aus CD, ein Shirt und Mützen. Der Hauptteil der CDs geht nach Spanien und Deutschland. Bei Stormspell sind es die Staaten und Latein Amerika aber ich bin mir da nicht ganz sicher. Bei uns Schweden, Spanien und Deutschland. Ein paar Leute haben Patches und Shirts geordert, da war ein Typ aus Tonga der ein Shirt bestellte. Ich habe das nie vorher gehört.
RG: Wie hoch waren die Versandkosten nach Tonga?
JH: Wenn ich mich nicht irre genauso hoch wie in andere europäische Länder. Als ich das Paket aufgegeben habe und sagte nach Tonga sagte der Postmitarbeiter 10,- Euro.
RG: Das ist interessant, aber ich halte dich nicht länger auf. Ich danke dir für das nette Gespräch und hoffe euch in Zukunft mal Live in Deutschland sehen zu dürfen.
JH: Ich danke dir für deine Reviews und das Interesse an SACRED.