TRICK OR TREAT – Ghosted

Trackliste:

01. Lost In The Haunted House
02. Craven Road
03. Bloodmoon
04. Ghosted
05. Dancing With The Dancing Clown
06. Polybius
07. Evil Dead Never Sleeps
08. Return To Monkey Island
09. Make A Difference
10. The 13th
11. Bitter Dreams

Spielzeit: 47:07 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 25.04.2025 – Page: www.facebook.com/trickortreatband

 

„Ghosting“ beschreibt den Prozess eines plötzlichen einseitigen Kontaktabbruchs. Keine Nachrichtenantworten mehr, keine Anrufentgegennahmen, komplette Funkstille. Es spricht für den unbeschwerten Modus von TRICK OR TREAT, ihr neustes Album in Anbetracht des Albumtitels „Ghosted“ mit dem Artwork zu versehen, das es nun erhalten hat.
TRICK OR TREAT aus Italien haben sich einen Namen gemacht als fröhliche Power-Metal-Band der klassischen Sorte, angeführt von Alessandro Conti (TWILIGHT FORCE). Gerne mal mit Albumkonzepte, an (Wir erinnern uns an das Konzeptalbum über die Goonies), und dieses Mal ist es eben Horror-Popkultur, wobei sich auch ein Song zum Videospiel „Return To Monkey Island“ auf „Ghosted“ findet. Man geht mit dem Konzept also eher locker um.
Soundtechnisch und spielerisch agieren TRICK OR TREAT auch 2025 auf einem Niveau, das keinen Anlass zur Kritik gibt. Und nach wie vor gibt es tendenziell fröhlichen Euro Power Metal, mit Keyboards, Orchester, Chören und sonstigem gruselig klingendem Drumrum, aber doch sehr gewählt eingesetzt. Wenn es nicht gebraucht wird, kommt es auch nicht rein.
Horror-Popkultur und TRICK OR TREAT – klingt nach einer perfekten Kombination. Und wenn sich die Truppe komplett auf die Mischung aus Tim-Burtonigem Gespuke und Power Metal einlässt, zündet diese Kombination auch so richtig. All in geht man zu Beginn des Albums (Track 1 ist ein gruseliges Intro), wenn „Craven Road“ im Chorus einen wunderbaren melodischen Spagat zwischen Power und musicalesker Gruseligkeit schafft und sogar noch etwas Platz für ein Hummelflug-Zitat in unheimlich findet. Vor allem geht man aber bei „Dancing With The Dancing Clown“ in die Vollen, das wie kein anderer Track auf dem Album auf den Geisterzug aufspringt und der sympathische Höhepunkt der Platte ist.
Zweiter Höhepunkt ist das finale, an A NIGHTMARE ON ELM STREET angelehnte „Bitter Dreams“, das über seine acht Minuten Spieldauer höchst unterhaltsam und gut geschrieben ausfällt und Fans der Filmreihe das ein oder andere kleine Soundtrack-Zitat bietet.
Andere Tracks auf „Ghosted“ fallen normaler power-metallisch aus und könnten abseits von ein oder anderen kleinen Besonderheiten musikalisch auch auf einem nicht-konzeptuellen Nicht-Horror-Happy-Power-Metal-Album zu finden sein. Auch hier sind TRICK OR TREAT zweifelsohne Meister ihres Fachs, doch wirklich glänzen und aus der Menge herausstechen können sie, wenn sie sich ihren Konzepten zu 200% hingeben.

Fazit:
In Sachen musikalischer Kreativität haben TRICK OR TREAT mit „Ghosted“ ihren letzten Release übertroffen, und die Einbindung des Horror-Konzepts in ihre Musik immer wieder wirklich geil umgesetzt. Begeisterung!

Anspieltipps:
„Craven Road“, „Dancing With The Dancing Clown“, „Make A Difference“ und „Bitter Dreams“

Jannis